Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Rr. 47(47 Gegen den Byzantmismus oben und unte. „ Selbſter ziehung!„ I Zur Stimmung dieſer Tage macht in der„Kirch⸗ lichen Gegenwart“ der durch ſeine Freimütigkeit be⸗ kannte Paſtor Grethen kritiſche Ausführungen, in denen er ſich über das Ergebnis der Auseinanderſetzungen einigermaßen ſkeptiſch äußert; er ſagt u. a: (Ich finde, die Herbſt⸗Ereigniſſe haben uns den Ab⸗ grund nur erſt gezeigt; aber wie er zu überbrücken, aus⸗ zufüllen oder zu umgehen iſt, das wiſſen wir alle nicht. Man redet immer ſo viel von einer politiſchen Frage. Es iſt vielmehr eine ethiſche; wie kaun ein Bolt ſo jeib⸗ ſtändig und ſelbſtbewußt gemacht werden, daß es den Kataſtrophen, die von oben und unten hereinbrechen, ſtand⸗ halten kann? Denn auf das Volk kommt es doch zuletzt an. Um deſſentwillen pflegen wir doch die vaterländiſche Seite in unſerer Seele. Alles andere, Fürſt und Re⸗ gierung, Heer und Flotte, Feſte und Feiertage ſind doch nur Mittel zu dieſem höheren Zwecke. Für einen hohen Gedanken kann ich mich totſchießen laſſen, für einen hohen Menſchen nicht. Wir müſſen uns zunächſt daraufhin prüfen, ob wir den Wert und die Bedeutung von Fürſten und Oberen nicht immer noch zu hoch einſchätzen. Als ob ſie einer Zwiſchenſtufe zwiſchen Gott und den Menſchen an⸗ gehörten! Als ob die Untertänigkeit wie ein ſelbſtändiges Opfer ihnen dargebracht werden müßte! Es iſt wirklich auch im religiöſen Sinne eine Lebensfrage unſeres Volkes, daß wir unſere Obrigkeit auch richtig einſchätzen.. Wenn die Kultur⸗ und Kirchengeſchichte unſerer Tage ſpäter ein⸗ mal geſchrieben werden ſollte, wenn die kirchlichen Byzanti⸗ nismen einmal richtig zuſammengeſtellt werden, dann wird man nur eine Parallelle finden: im oſt⸗ und weſtrömiſchen Kaiſertum. Wie viel Kopfſchütteln erregen ferner die oft ſich häufenden kirchlichen Fürbitten und Dankſagungen für fürſtliche Perſönlichkeiten, die der breiten Volksſchicht kaum dem Namen nach bekannt ſind! Sind das nur Aeußerungen vaterlandsloſer Geſinnung, wenn der ſimple Chriſt in der Kirche nicht hören will, welche Fürſtlichkeit einmal wieder mit Hoffnung geſegnet iſt? Mit der Schule iſts noch ſchlimmer. Hier iſt der Geſchichtsunterricht der Tummelplatz völlig un⸗ geſchichtlicher Träumereien, Pſeudo⸗Patriotismus und Ro⸗ mantik, Devotion und Perſonenkultus ſind da beliebt. Daß nur ja keine von den vielen Heldengeſtalten, keins von den weltbewegenden Ereigniſſen, keiner von den vielen Handlangern dem Gedächtnis der Nachwelt verloren geht. Und wie werden die Lehrbücher zugeſtutzt, daß nur aus jedem haſhweas paſſenden Leſeſtücke zum Schluſſe Sechenheimer Nnzeiger, Iiuesheimer die in treuer tut. 1 5 Roman von C. Borges. 44. Fortſetzung. 5 a „O nein, nein, ich will alles ſagen— Ich heiße— Anna Braun und bin Hausmädchen bei Frau Kommerzien⸗ tat Poſener.“ 5 „Hm, das dachte ich mir. Guten Abend, mein Kind.“ Aſta hielt den Beamten zurück„Sagen Sie mir wenigſtens, was mein Name mit Signor Rizino zu tun hat?“ bat ſie angſterfüllt. „Num, das iſt einfach genug. Wir haben endlich den ſauberen Vogel in der Geſtalt des Italieners erwiſcht, der hier die vielen Diebſtähle ausgeführt hat. Sie haben doch zweifellos von dem großartigen Diamantendiebſtahl gehört? Die Juwelen ſind zum größten Teil in dev Wohnung Rizinos gefunden, und endlich haben wir den Vogel ſelbſt. In dieſem Augenblick wird er ſchon in der Sicherheit ſein,“ fuhr er fort und lachte herzlich. Aſta ſtand wie angewurzelt.„Es kann nicht wahr ſein,“ ſtöhnte ſie dann, und ging bebenden Schrittes dem Hauſe zu, um Fräulein Irma abzuholen. Die junge Dame konnte nicht begreifen, daß die Die⸗ nerm gar kein Intereſſe für die ſtattgehabte Feſtlichkeit an den Tag legte und nur einſilbig antwortete bei di⸗ vekten Fragen. i Die ganze Nacht verbrachte Aſta ſchlaf⸗ und ruhelos auf ihrem Lager; ſie ſehnte ſich fort aus dieſer Umgebung ztrück nach dem Erlenhofe, nach Menſchen, die ſie lieb hatten. Sie fühlte ſich nicht mehr ſtark genug, den Kampf mit dem Leben noch länger auszuhalten. Gleich am an⸗ dert, Tage wollte ſte ihren Vormund um Verzeihung bit⸗ ten und er würde gewiß kommen, um ſie von hier ſort⸗ olen. Die bleichen Wangen und die rot geweinten Augen des Hausmädchens wurden von den Hausgenoſſen wohl bemerkt, aber die Nachricht über die Feſtnahme des ge⸗ Amtsblatt der Biirgermeisteramter Sechenheim, Ipesheim, Heckarhansen und Edingen. Donnerstag, den 17. Dezember 1903 oral von der Geſchichte herausſchaut, eingerreidet in die üblichen Verherrlichungen von Taten und Perſonen der Vergangenheit— eine Seelenqual für Wiſſenſchaft⸗ lichkeit, Wahrhaftigkeit und altfränkiſchen Patriotismus. Und endlich die weitere Oeffentlichkeit. Wie viele haben gemurrt über den Hurrapatriotis mus, über die ſuperlativiſchen Reden, über die Feſte und Feier⸗ tage bei allen möglichen Gelegenheiten, über die Denk⸗ malsſeuche, den dekorativen Ueberfluß und die geſchwun⸗ dene Sparſamkeit. Iſt das nicht auch eine Fremdherr⸗ ſchaft, wenn uns Leute regieren, mit denen man ſich nicht mehr verſteht? Iſts nicht Fremdherrſchaft, wenn uns ganz fremde Gedanken und Gefühle gleichſam aufoktroyiert werden? Was haben wir denn gewonnen mit all den Siegen über auswärtige Feinde, wenn uns daheim die Freiheit, die oft erkämpft, beſchnitten wird! Vater⸗ landsliebe und Religion gehören allerdings zu⸗ ſammen. Aber Religion und Dynaſten⸗Verehrung gehö⸗ ren nicht zuſammen. Nirgends iſt die chriſtliche Religion tiefer geſunken, als in Byganz, und gerade damals, als man dort die glänzendſten Kirchen baute. Schließlich wendet ſich Paſtor Grethen dagegen, daß man nun in übertriebener Lobpreiſung des wachgewor⸗ denen Volkes ſchon meine, die beklagten Dinge kämen niemals wieder; er bemerkt dazu: Mit Verlaub, das ſcheint mir wieder eine neue Art des Hurrapatriotismus zu ſein, ein Hurra auf den Volkswillen, der ja außer großen Reden noch nichts getan hat. Wenn man ſich ſo leicht zufrieden geben will, dann hätte man überhaupt den Mund halten und die gefürchtete„Kataſtrophe“ abwarten ſollen. Es muß doch irgend eine Gewähr dafür ſein, daß das Volk bis in ſeine regierenden Kreiſe hinauf eine heilſame Läuterung durchmachen will... Das iſt gar nicht ſo leicht zu ändern. Wir ſtecken nämlich ſelbſt in der Selbſtver⸗ götterung und im byzantiniſchen Weſen bis über die Ohren drin. Wir haben die vielen Feſte gefeiert, Reden gehalten. Wir ſind ja ſchuldig an den ärgerlichen Er⸗ ſcheinungen in Kirche, Schule und Oeffentlichkeit. Und nun ſollen wir das alles mit einem Male anders machen! Die Volksſeele muß noch ganz anders aufgerüttelt werden. Falſch wäre es auch, immer die Mär zu wiederholen, das Volk ſei geſund, nur einzelne und die allgemeinen Verhält⸗ niſſe ſeien vom Uebel. Nein, das Volk iſt krank, da liegt ja gerade der Schade. Das Volk hat die Feſte ge⸗ feiert und hurraſchreiende Spaliere gebildet. Das Volk hat's in ſeiner Zeitung leſen wollen, wieviele Böcke die hohen Herrſchaften bei jeder Jagd geſchoſſen haben. Das Volk in ſeiner erbarmungswürdigen Hilf⸗ und Rat⸗ loſigkeit iſt zu den Regierenden gelaufen und hat ſich Rat geholt. Das Volk macht die Geſetze, die liberal aus⸗ ſehen und ihm wieder neue Schrauben zu den alten an⸗ Nmzeiger, Neckarhauser Zeitung, Edinger Zeitung Inſertſionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. a 1. 18.) Jahrgang ſetzen. Und die, welche Lehrer und Berater des Volkes Ein ſollten, haben geſchwiegen oder mitgemacht. Wer aber den Mund auftat, ward politiſch geächtet von den Freien und Frommen, wie ſich das Volk ſo gern nennt. Deshalb heiße es, betont Grethen zum Schluß, Paſſen für die, welche frei und ungehindert ihre Mei⸗ nung ſagen können.„Laſſen müſſen wir vieles: Jahre lang keine Feſte feiern mit dem üblichen Geſchrei; jahre⸗ lang keine Ehrenpforten bauen; jahrelang keine Denk⸗ mäler ſetzen, weder den Großen noch den Kleinen; jahre⸗ lang keine Groſchen geben zu den bekannten Zwecken. Wir haben genug von den Dingen im deutſchen Vaterlande. Und wenn die Beſchwichtigungsräte kommen, mißtrauiſch ſein bis in die tiefſte Seele.“— Man kann dieſen unge⸗ ſchminkten Ausführungen eines Geiſtlichen, die den Nagel auf den Kopf treffen, nur voll und ganz beipflichten. Politiſche Rundſchau. f 75 Deutſches Neic ht. * Kein Weihnachtsurlaub für den Reichs⸗ kanzler. An zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt, daß nach den letzten Dispoſitionen ein Weihnachtsurlaub für den Reichskanzler Fürſten Bülow nicht in Ausſicht genommen iſt. Der Fürſt wird während des ganzen Monates Dezem⸗ ber Berlin nicht verlaſſen. Die Unmöglichkeit eines Ur⸗ laubs für den Reichskanzler iſt hauptſächlich in der Ueber⸗ häufung mit Amtsgeſchäften zu ſuchen. Bis zum 22. Dezember finden faſt täglich Konferenzen und Beratungen ſtatt, die meiſt die Anweſenheit des Fürſten Bülow er⸗ fordern. Da weiter am Neujahrstage zur Gratulations⸗ cour der Reichskanzler im Schloſſe nach altem Herkom⸗ men nicht fehlen kann, ſo mangelt es tatſächlich dem Fürſten in dieſem Jahre an Zeit, den geplanten Weih⸗ nachtsurlaub wahrzunehmen. 5 2 * Das Schickſal des Automobilgeſetzes. Wie an zuſtändiger Stelle verlautet, beſtehen zwiſchen dem Bun⸗ desrate und der vom Reichstage zur Beratung des Auto⸗ mobilgeſetzes gewählten Kommiſſion erhebliche Differen⸗ zen über einige wichtige Beſtimmungen des Entwurfes. Die Mehrheit der Kommiſſion verlangt Verſchärfung der Straf⸗ und Polizeibeſtimmungen, ſowie weſentliche Er⸗ höhung der im Regierungsentwurf ausgeſprochenen Scha⸗ denerſatzbeiträge. Gegen dieſe Forderungen verhält ſich das Reichsjuſtizamt entſchieden ablehnend, da die Re⸗ gierung eine ſchwere Schädigung des Verkehrs und der Automobilinduſtrie befürchtet, falls die verſchärften Be⸗ ſtimmungen in Kraft treten würden. Sollte das Plenum des Reichstags ſich mit der Mehrheit ſeiner Kommiſſion identifizieren, ſo iſt ein Scheitern des ganzen Geſetzes nicht ausgeſchloſſen. 85 Hugo Rizino. Aſta wollte gerade einen freien Augenblick benutzen, um endlich den Brief an Herrn von Warneck zu ſchreiben, beſonders da die Sehnſucht nach dem Erlenhofe immer größer wurde. Nur einmal hatte ſie vor wenigen Wochen einen Beef von Helene erhalten, daß Frau von Warneck und Herr Thilo über das plötzliche Verſchwinden der jun⸗ gen Dame ganz troſtlos ſeien, und ſie ſelbſt, Helene, wer⸗ de von heftigen Gewiſſensbiſſen gefoltert, ihre Hand mit im Spiele zu haben. Seit dieſer Zeit hatte ſie nichts mehr gehört. Plötzlich riß Fräulein Irma ungeſtüm die Tür der kleinen Manſarde auf und rief erregt:„O Anna, zwei Po⸗ lizeideamte ſind unten im Wohnzimmer; man verlangt nach Ihnen.“ a Aſta wurde leichenblaß, ſie konnte ſich kaum aufrecht erhalten.„Was will man von mir?“ hauchte ſie konlos. Mit zitternden Gliedern und laut pochendem Herzen folgte Aſta der voranſchreitenden jungen Dame ins Wohn⸗ zimmer, wo die ganze Familie verſammelt war. Zwei Polizeibeamte ſtanden in de. Mitte. „Ja, dies iſt die Perſon, die geſtern Abend mit dem Gefangenen Hugo Rizino geſprochen hat,“ wendete ſich der eine Beamte an den Polizeiinſpektor.„Anna Braun, ich muß Sie verhaften im Namen des Geſetzes, denn ich ver⸗ mute, es befindet ſich ein Teil der geſtohlenen Diamanten in Ihrem Beſttze.“ Aſta ſah verſtändnislos bald den Beamten, bald ihre Herrin an, aber kein Laut kam über ihre Lippen. „Hier iſt ein Stückchen eines Briefes, der in der Kü⸗ che gefunden wurde; iſt es Ihr Eigentum?“ fragte der Beamte weiter. „Ja,“ kam es heiſer von den bleichen Lippen des ge⸗ folterten Mädchens. Ess war der Brief von Helene, den ſie vor einigen Wochen erhalten hatte. „Es heißt hier,“ fuhr der Inſpektor fort, die Worte auf dem Papier leſend:„Es iſt entdeckt, daß Sie die Dia⸗ fühl cden Einbrechers verwiſchte jeden andern Gedanken manten mitgenommen haben, und jetzt wird man keine ö R 7 8 e ae 25—— Zeit verlieren, Ihrer Spur zu folgen. Ich wage nicht daran zu denken, wie es mir ergehen wird, ſobald—— weiter wap nichts zu leſen, dann folgte die Unterſchrift: „Helene Braun“. „Ihre Schweſter vermutlich?“ forſchte der Inſpektor und ſteckte das Papier wieder in ſeine Taſche,„haben Sie die Diamanten hier?“ Wieder ſchien das junge Mädchen den Sinn dieſer Worte nicht verſtehen zu können, doch der Kommerzienrat rief ärgerlich: „Schnell, ſchnell, Anna, geben Sie die Diamanten heraus, damit dieſe unerquickliche Sache zu Ende kommt. So etwas darf in meinem Hauſe nicht vorkommen, ſchnell beeilen Sie ſich.“ „Aber— aber die Diamanten gehören mir. Ich habe ſte mit hierher gebracht,— o, was ſoll ich nur tun?“ rief ſie hilflos die Hände ringend. „Holen Sie die Diamanten, wo ſind die Schlüſſel?“ herrſchte rauh der Beamte. Dann wandte er ſich an die Herrin des Hauſes:„Vielleicht holen Sie die Juwelen?“ bat er freundlicher. „Ja, ja, hier ſind die Schlüſſel; man wird ſich über⸗ 1 daß die Juwelen mein Eigentum ſind,“ ſtöhnte ta. Schon nach kurzer Zeit kehrte Frau Poſener zurück, mehrere Schatullen auf den Tiſch ſetzend. „So, das genügt. Wenn Sie ruhig mit miv gehen, Anna Braun, ſo erſparen Sie Mühe und Aufſehen,“ ſagte der Beamte in geſchäftsmäßigem Tone 1 „Wohin?“ kam es bebend über Aſtas Lippen. „Na, nach dem Unterſuchungsgefängnis natürlich. Sie ſind jetzt meine Gefangene.“ „O, nicht dorthin, nicht dorthin,“ flehte Aſta,„ich habe wirklich kein Unrecht getan. Die Diamanten ſind mein Eigentum, ſie gehörten meiner Mutter. O, will denn niemand ſagen, daß ich unſchuldig bin? Sie ſah mit troſtloſen Blicken im Kreiſe umher, dann ſchwankte ſie und ſtützte ſich an eine Stuhllehne. Jortf. fotgt. 88 3„„ 8 8 9 5 N. e 0 Nene Kriegsſchiffe. Der geſtern in Wilhelms⸗ haven erfolgte Stapellauf des Linienſchiffes„Poſen“ be⸗ deutet den Abſchluß des erſten Abſchnitts im Bau der Linienſchiffe des vergrößerten Deplacements. Es waren vier Schiffe dieſes erſten deutſchen„Dreadnought“⸗Typs im vorigen Jahr auf Stapel gelegt und zwar, Erſatz „Bayern“ auf der kaiſerl. Werft Wilhelmshaven, Erſatz „Sachſen“ auf der Weſerwerft in Bremen, Erſatz„Würt⸗ temberg“ auf der Vulkanwerft bei Stettin und Erſatz „Baden auf der Germaniawerft in Kiel. Alle vier ſind im Laufe dieſes Jahres vom Stapel gelaufen. Als erſtes verließ„Naſſau“(Erſatz Bayern) am 7. März in Wil⸗ helmshaven den Stapel, dann folgte„Weſtfalen“(Erſatz Sachſen) im Juli,„Rheinland“(Erſatz Württemberg) im Oktober und geſtern„Poſen“(Erſatz Baden) auf der Ger⸗ maniawerft in Kiel. Damit iſt die erſte Diviſion. dieſer neuen Schiffe vollzählig. Man wird in der Tatſache, daß vier große Linienſchiffe gleichzeitig inner⸗ halb eines Jahrs bis zum Stapellauf fertig geſtellt wur⸗ den, einen großen Erfolg der deutſchen Schiffbauinduſtrie erblicken. Noch niemals ſind innerhalb einer ſo kurzen Friſt vier ſo gewaltige Rieſenſchiffe in Deutſchland vom Stapel gelaſſen worden. Im nächſten Jahr werden vor⸗ ausſichtlich nur drei Schiffe des gleichen Typs vom Stapel gehen und ebenſo viel in Bau genommen werden, ſo daß auch für das Jahr 1910 mit dem Ablauf von drei Linien⸗ ſchiffen dieſer Gattung gerechnet werden kann. Zur erſten Indienſtſtellung werden die vier Schiffe der„Naſſau⸗ Klaſſe“ vorausſichtlich im Laufe des Jahres 1910 ge⸗ langen. Sie ſind der Nordſeeſtation zugeteilt worden. Reſolutionen. Im Reichstag ſind zur zweiten Beratung des Reichs haushaltsetats eine Reihe Reſolutio⸗ nen eingegangen. U. a. beantragt das Zentrum zum Etat für das Reichsamt des Innern eine Reſolution, durch die die verbündeten Regierungen erſucht werden ſollen, noch in dieſer Seſſion einen Geſetzentwurf über die Abänderung des Preſſegeſetzes vorzulegen, durch wel⸗ chen beſtimmt wird, da ßmit der Herausgabe von Zeitungen und Zeitſchriften eine Verſicherung irgend welcher Art nicht verknüpft werden darf.— Zum Etat für das Aus⸗ wärtige Amt hat die Zentrumsfraktion eine Reſolution eingebracht des Inhalts, der Reichstag wolle beſchließen: Den Herrn Reichskanzler zu eriuchen. die erforderlichen Schritte zur Ausbildung des internationalen Gewerberechts einzuleiten, wonach die gewerbsmäßige Herſtellung und . unſittlicher Schriften und Bilder unterdrückt wird. Lehrerbeſoldungsgeſetz. Die Elferkommiſſion des preußiſchen Abgeordnetenhauſes nahm in der zweiten Leſung einſtimmig das Lehrerbeſoldungsgeſetz an. Bezüg⸗ lich der Dienſtalterszulagen wurde beſchloſſen, daß die Lehrer in neun je dreijährigen Stufen in den erſten bei⸗ den Stufen 200 Mark, in der dritten und vierten Stufe 250 Mark, in den übrigen Stufen wieder 200 Mark, die Lehrerinnen in den erſten drei Stufen je 100 Mark, in der 4. bis 8. Stufe 150 Mark und in der 9. Stufe 200 Mark Zulage erhalten ſollen. Gegen die Arbeitsnot. Der Miniſter der öffent⸗ lichen Arbeiten hat zur Linderung der gegenwärtigen Ar⸗ beitsnot und um der Induſtrie eine gleichmäßige Beſchäf⸗ tigung zu ſichern, die Anordnung getroffen, daß der Reſt⸗ bedarf der preußiſchen Staatsbahn an eiſernem Oberbau⸗ material für das nächſte Jahr, der früher immer zu einem ſpäteren Zeitpunkt beſtellt wurde, ſchon jetzt dem Stahlwerksverband zur Unterverteilung auf die einzel⸗ nen Werke in Auftrag gegeben werde. Aus Nah und Fern § Seckenheim, 17. Dez. Die Müller'ſche Ziegelei im Bärloch ging bei der geſtrigen Zwangsverſteigerung um die Summe von 20 500 Mk. an die Schwetzinger Hypothekeninhaberin über. Der Sparkaſſe als 1. Schätzungspreis betrug bekanntlich 42 000 Mk. Mannheim, 16. Dez. Ein im Waldhof wohnen⸗ der 15 Jahre alter Schloſſerlehrling will geſtern abend ohne Grund von einem 15—16 Jahre alten unbekannten Burſchen, deſſen Geſicht mit einer ſchwarzen Larve be⸗ deckt geweſen ſei, angehalten und durch einen Revolver⸗ ſchuß in die rechte Hand verletzt worden ſein. Kenzingen, 16. Dez. Bei der am Samstag hier tagenden Lehrerkonferenz wurde die Reſolution des Vorſtandes des Badiſchen Lehrervereins zum„Fall Rödel“ einſtimmig angenommen. 9 Pfullendorf, 16. Dez. Die neue Schlachthof⸗ anlage wird am 1. Januar dem Betrieb übergeben. Sie iſt mit den modernſten Einrichtungen verſehen und er⸗ forderte einen Aufwand von 110 000 Mark. (Sand(A. Kehl), 16. Dez. Einen tragi Tod fand der in Maizieres(Kreis Meto) arbeitende 21 Jahre alte Rudolf Probſt, Sohn des Schreinermeiſters Jakob Probſt von hier. In der Nacht vom vergange⸗ nen Sonntag wurde er auf dem Weg nach ſeiner Wohnung von einem ihm unbekannten Manne meuchlings über⸗ fallen und durch einen Stich ins Herz getötet. 5 Pforzheim, 15. Dez. Auf der Meſſe in Ulm wurde ein von hier aus geſuchter Burſche verhaftet, der in dem Verdachte ſteht, den Luſtmord an der Elſa Bauer verübt zu haben. () Freiburg, 15. Dez. Ueber einen Raubanfall berichtet der Polizeibericht folgendes: Am 11. Dezember abends etwa um 7 Uhr wurde nach ſeinen Angaben der 18 Jahre alte Ausläufer Heringer, nachdem er kurz zu⸗ vor auf dem Poſtamt der Baslerſtraße einen Brief auf⸗ gegeben und auf einen Hundertmarkſchein 99 Mk. 60 fg. herausbekommen hatte, in der Mitte des Platzes vor der Johanniskirche von einem oder mehreren Tätern überfallen und ihm der oben genannte Geldbetrag und eine Taschenuhr mit ſtählernem Gehäuſe, Remontoirauf⸗ zug, weißem Zifferblatt mit römiſchen Ziffern und ohne Sekundenzeiger, geraubt. Der oder die Täter ſollen dem Heringer von hinten ein Tuch vor das Geſicht gehalten haben, worauf Heringer das Bewußtſein verloren haben und erſt nach zwei Stunden in einer Niſche der Johannis⸗ kirche liegend, wieder zu ſich gekommen ſein ſoll. f matiniſchen Gewäſſern wütet ein orkanartiger Sturm. Seit „ FJInnsbruck, 16. Dez. Bei der Station Pflerſch in der Nähe von Goſſenſaß auf der Brennerbahn entgleiſte heute Nacht 1 Uhr ein von Innsbruck nach Franzens⸗ feſte fahrender Eilgüterzug. Dabei wurden zwei Zugs⸗ beamte getötet, zwei ſchwer und vier leicht verletzt. Meh⸗ rere Waggons wurden zertrümmert. Die Strecke iſt teil⸗ weiſe noch geſperrt und die Züge erleiden bedeutende Ver⸗ ſpätungen. Wie anderweitig gemeldet wird, iſt das Un⸗ glück auf ein Zerſpringen der Kuppelung infolge großer Kälte zurückzuführen. i * Reſiezabanya(Ungarn), 16. Dez. In einer Koh⸗ lengrube bei Doman hat ſich eine Exploſion ſchlagender Wetter ereignet. Bisher wurden 13 Tote geborgen. * Paris, 16. Dez. Bei einem Zuſammenſtoß eines Güterzugs mit einem Perſonenzug in der Nähe von Li⸗ moges ſind 10 Perſonen getötet, 15 verletzt worden. Der Zuſammenſtoß erfolgte in einem Tunnel. Paris, 16. Dez. Ueber die Meuterei der Fremden⸗ legionäre wird aus Oran aemeldet: Der Handſtreich, deſſen Anſtifter ein früherer bayeriſcher Offizier geweſen ſein ſoll, war ſeit mehreren Tagen vorbereitet. Die Le⸗ gionäre konnten ſich aus der Kaſerne leicht entfernen, da die Offiziere und Unteroffiziere in einem beſonderen Flügel wohnen. Die Meuterer ſprangen über die Mauer. Ein Legionär, ebenfalls ein Deutſcher, der ſich im letzten Augen⸗ blick weigerte, mitzumachen, wurde mit Kolbenſtößen miß⸗ handelt. Er verſtändigte ſpäter auch die Offiziere von der Flucht ſeiner Kameraden. Das Verhalten der Le⸗ gionäre während der Eiſenbahnfahrt war ſehr ruhig. Selbſt diejenigen, die den Speiſewagen zu bewachen hatten, rühr⸗ ten nichts an, und als man einem von ihnen Wein und Schnaps anbot, in der Hoffnung, daß er vielleicht im Rauſch die Pläne der Meuterer verraten würde, weigerte er ſich, etwas anzunehmen. Wie nunmehr feſtſteht, ſind ſämtliche Beteiligte feſtgenommen, nur der Führer be⸗ findet ſich noch in Freiheit. 4 NRNuſſiſche Henkerarbeit. a Nach einer Meldung aus Petersburg wurden in ganz Rußland während der Monate Januar bis Oktober dieſes Jahres insgeſamt 1481 Todesurteile gefällt. Was die Vollſtreckung der Urteile anbetrifft, ſo pflegt darüber die Oeffentlichkeit weniger informiert zu ſein. Immerhin konn⸗ ten die Zeitungen aus eigenen Mitteilungen 581 Hinrich⸗ tungen zuſammenrechnen. 8 Auf die einzelnen Monate verteilten ſich die Todes⸗ urteile folgendermaßen: Auf den Januar kamen 116 To⸗ desurteile, der Februar brachte ſchon 122, der März 184, der April 106, im Mai waren es gar 217, im Juni 131, im Juli 161, im Auguſt 148, im September 118, worauf ſchließlich der Oktober mit 178 folgte. f Am ärgſten haben die Militärgerichte in Warſchau gewütet. Das dortige Kreiskriegsgericht befaßte ſich im Laufe der erſten ſechs Monate dieſes Jahres mit 162 Prozeſſen. Es verurteilte von 432 Angeklagten 206 zum Tode und 104 zur Zwangsarbeit in Sibirien(Katorga). Die Verſchuldungen, um derentwillen die Todesurteile gefällt wurden, waren folgende: politiſcher Terror bei 33 Perſonen, Expropriationen und Straßenberaubungen bei 72, Bandenüberfälle bei 57, Arbeiterverſchwörung bei 15, bewaffneter Widerſtand und Selbſtwehr bei 15, wirt⸗ ſchaftlicher Terror bei 6, eigenmächtiges Gerichtsverfah⸗ ren bei 7. Bei zehn der zum Tode Verurteilten iſt der Oeffentlichkeit das Schickſal unbekannt geblieben, 93 wur⸗ den tatſächlich hingerichtet, und 103 zu langjähriger oder lebenslänglicher Katorga begnadigt. Abgeſehen von den für Lebenszeit der Katorga Anheimgefallenen betrug die Geſamtzeit der in Warſchau zur Katorgaſtrafe Verur⸗ teilten oder Begnadigten 3019 Jahre; auf die einzelne Perſon entfallen danach mehr als 15 Jahre im Durch⸗ ſchnitt. In Warſchau hat ferner der Generalgouverneur neuerdings ſogar ohne Gerichtsurteil ein Todesurteil ge⸗ fällt und es vollziehen laſſen. In Lodz(Ruſſiſch⸗Polen) wurden in derſelben Zeit 50 Todesurteile gefällt. Hier ſoll von der Begnadigung noch in verhältnismäßig geringe⸗ rem Maße Gebrauch gemacht worden ſein als in War⸗ 2 ee lg Dieſe ſchrecklichen Zahlen beweiſen, daß in unſerem Nachbarſtaate Rußland nach wie vor wahrhaft barba⸗ ͤ—— Neues aus aller Welt. WWeihnachtsfreude. Eine ſchöne Nikolausfreude iſt den hinterbliebenen Familien der auf der Zeche Radbod verunglückten Bergleute von der Schokoladenfabrik Gebr. Stollwerck in Köln bereitet worden; in ſinniger Weiſe wurde von dieſem Welthauſe jeder einzelnen Familie eine hübſch. ausgeſtattete und mit einem Bergmannsſpruch verſehene Kiſte geſandt, die ſowohl Kakao, wie auch Schoko⸗ lade und verſchiedene Weihnachtskonfekte als Ueberraſch⸗ ung für die Kinder enthielt. Große Freude wird in allen Familien geherrſcht haben, als am Nikolausabend dieſe unerwartete Sendung eintraf, mit der gewiß auch den ſo jäh ihres Beſchützers beraubten Witwen ein kleiner Lichtblick in ihre Trauer gebracht worden iſt. Die be⸗ vorſtehende Weihnachtszeit bietet andern größeren Un⸗ ternehmungen Gelegenheit, den glücklichen Gedanken dieſer Firma in gleicherweiſe zu verwirklichen. * Juwelendiebſtahl. In Nizza verübten in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag mehrere Einbrecher einen ganz merkwürd een Einbruchsdiebſtahl bei einem dortigen Juwelier. Die Diebe drangen nachts in das Geſchäftslokal, boſpten mittels Acetylenflamme, die ſie durch ein Rohr auf die etwa 10—15 Zentimeter dicke Kaſſenſchrankwand blieſen, ein handgroßes Loch und raub⸗ ten Schmuckſachen im Werte von 60 000 Franks. Das Intereſſanteſte am Einbruch war, daß das Gold der Schmuckſachen infolge der großen Hitze vollſtändig ge⸗ ſchmolzen war, während mehrere Edelſteine verkohlt oder in Aſchenform dalagen. Von den Dieben fehlt jede Spur. * Stürme. Aus Trieſt wird gemeldet: In den dal⸗ Sonnabend iſt die geſamte Schiffahrt eingeſteltt. Der Lloyddampfer Prinz Hohenlohe mußte ſich in den Hafen von Formoſa flüchten. * Abſturz im Varietee. Im Palaſt⸗Varietee⸗ theater an der Börſe in Berlin verunglückte am Sonnabend abend der Akrobat Arvad Felik. Sein Trick beſtand in einem„Sprung aus der ſechſten Etage“. Er ſprang auch am Sonnabend von der Decke des Theaters mit ver⸗ bundenen Augen auf eine ſchräge Holzbahn herab, ver⸗ fehlte aber ſein Ziel. Er ſchlug mit dem Schädel auf eine Kante auf und blieb ſchwer verletzt liegen. Der Verunglückte wurde nach der Kgl. Klinik gebracht. Das Befinden des Akrobaten hat ſich im Laufe des andern Tages etwas gebeſſert.— V Schauſpielergewerkſchaft. Der Konflikt, der we⸗ gen der Ablehnung des neuen Vertragsformulars zwiſchen Schauſpielern und Theaterdirektoren auszubrechen droht, findet die Theaterdirektoren wohlorganiſiert, die Schau⸗ ſpieler aber ohne hinreichende ſoziale Organiſation. Da⸗ rauf weiſt die Deutſche Theaterzeitſchrift(Herausgeber Oberregiſſeur Karl Ludwig Schröder und Guſtav May⸗ Hartung, Berlin N. 65) in ihrer neueſten Nummer hin. Die Deutſche Bühnengenoſſenſchaft, in der es eben eine ſtürmiſche Kriſe gegeben hat, iſt keineswegs eine Organi⸗ ſation aller Schauſpieler oder nur ihrer Majorität, ſondern nur der beſſergeſtellten, die Beiträge zu der Penſionskaſſe S können. Den ſozialen Kampf wird aber nur eine rganiſation aller Schauſpieler ſiegreich führen können. Es mehren ſich die Stimmen, die vorſchlagen, nach dem Muſter des Chorſängerverbandes, der allen Theatern ſei⸗ nen mächtigen Willen aufzwingt, eine ſtarke Schauſpieler⸗ gewerkſchaft zu gründen. i .Die Verteilung der Radbod ⸗Spenden. An⸗ läßlich des Grubenunglücks ſind zuſammen 1 200 000 Mk. an Spenden eingegangen, wovon zunächſt 20 000 Mark als Weihnachtsgratifikation durch ein Komitee, dem zwei Arbeiter des Arbeiterausſchuſſes von Radbod angehören, verteilt werden ſollen; über das Uebrige wird ſpäter be⸗ ſchloſſen.— Die Auspumpung der Grube beginnt am Montag. ö IJndianerverein. Auch in der Großſtadt blüht noch immer die Romantik; das zeigt ſo recht die Ver⸗ haftung einer e Diebesbande, die aus nicht 5 als 27 Mitgliedern beſtand, und die geſtern zu zründlichem Verhör auf dem Rixdorfer Polizeipräſidium berſammelt war. Die hoffnungsvolle Geſellſchaft nannte ſich„Indianerverein Schleichender Fuchs“ und hatte ſich zu dem Zwecke gebildet, um in der Weihnachtszeit Waren⸗ diebſtähle in Rixdorf und Umgegend auszuführen. Die Bande bewohnte zwei Höhlen am Türkenfrieti hof in der Haſenheide und am Grünen Weg auf dem Tempelhofer Feld. Erſtere war aus Stroh und Binſen errichtet und behaglich ausgeſtattet, letztere beſtand aus einem großen, unbenutzten Straßengully, das bei den Zuſammenkünften ſorgfältig mit eineem Deckel geſchloſſen wurde. In dieſen beiden Schlupfwinkeln veranſtalteten die Jungen große Gelage, auf denen die geſtohlenen Nahrungsmittel, be⸗ ſonders Delikateſſen und Konfitüren verzehrt wurden, wozu die Jungen Liköre tranken und Zigaretten rauchten. Fleißig wurden in den„Wigwams“, wie die Jungen ihre Höhlen nannten, auch Indianergeſchichten geleſen. Als die Polizei den„Schleichenden Fuchs“ am Türkenfried⸗ hof überraſchte, ſaß er gerade beim Frühſtück. Das Mahl bildeten Lachs, Spickaal, Hummermayonnaiſe und Kokos⸗ nüſſe, die mit geſtohlenen ſilbernen Deſſertmeſſern zerlegt wurden. Der Anführer der im Alter von 12—14 Jahren ſtehenden Diebesgenoſſen war der Schulknabe Max Pohl aus der Hermannſtraße in Berlin. Täglich melden ſich beim„Schleichenden Fuchs“ neue„Mitglieder“. Geſtohlen wurde hauptſächlich in Verkaufsläden, in Weihnachtsbuden und aus den Straßenauslagen. Mord und Selbſtmord. Aus Landsberg a. W. wird berichtet: Der Bauer Lebuſch in Arensdorf(Reg.⸗ Bez. Frankfurt a. Oder) erdroſſelte, ohne daß ein Streit vorausgegangen, ſeine Frau und erhängte ſich dann ſelbſt in Gegenwart ſeiner drei unmündigen Kinder. Lebuſch gilt als geiſtig nicht normal. * Panik im Theater. Wie den„Daily News“ aus Newyork gemeldet wird, brach dort in einem Theater am Sonntag dadurch eine Panik aus, daß ein Geländer brach und etwa 20 Perſonen von der Galerie ins Parkett ſtürzten. Es gab eine große Anzahl Verletzter und mehrere Schwerverletzte. 5 5 — „ Vermiſchtes. J Die Leiden eines Fremdenlegionärs. In dieſen Tagen iſt im Verlage von W. Crüwell in Dortmund ein Buch von Dietrich Vorwerk erſchienen, das den Titel trägt:„Im Heer der Heimatloſen, Werdegang eines deut⸗ ſchen Fremdenlegionärs“. Die Fremdenlegion iſt ſo dar⸗ geſtellt, wie ſie in der Erinnerung eines früheren Legio⸗ närs lebt. An den himmelſchreienden Leiden, die darin auf Grund zuperläſſiger Aufzeichnungen geſchildert ſind, hat der Verfaſſer, wie er ſelbſt ſagt, nichts verſchärft, ſon⸗ dern noch vieles verhüllt und gemildert. Wir teilen hier ein Erlebnis mit, das ſich an einen„Katzenraub“ knüpfte. Der Held des Buches hatte mit einem Schlafkameraden, namens Elſenau, vom Hunger getrieben, in Geryyville einer Katze den Garaus gemacht, um ſie als„Sonn⸗ kagsbraten“ zu verzehren. Die Folge dieſes Streichs wird in dem Buche ſo geſchildert:„Am nächſten Tage wurde Elſenau von der Arbeit am Straßenbau zurückgerufen. Es war ſein Glück. Bald nachdem er fort war, wurde ich zu Sergeant Vernet befohlen. Er ſagte mir den Katzen⸗ raub auf den Kopf zu. Leugnen war unmöglich. Ich geſtand alles. Nur den Kameraden verriet ich nicht Wüt⸗ end über meine Verſtocktheit rief der Sergeant de Kor⸗ poral und zwei Mann von dem eingeborenen Wachtkom⸗ mando der Tirailleure mit Gewehr. Sie mußten mich in ihre Mitte nehmen und etwa 300 Meter nach Süden hin führen. Wir machten Halt in einer Schlucht, die in halber Höhe eines Berges etwa 15 Kilometer ſüdlich von Geryville ag. Hier wurde ich aller meiner Kle der bis 1 gefreſſen haben. Ich hätte nicht einmal einen 4 nach dem Kamp getragen. Denn an Gehen war kein dahin ausgebildet ſein werden. gezeiat werden. auf die Drillhoſe entledigt. Dann mußte ich die Hände auf den Rücken legen, damit die Menottes, die Hand⸗ ſchellen, angebracht werden könnten. Darauf wurde ich hingeſetzt und mit Fußeiſen verſehen. Endlich wurden Handſchellen und Fußeiſen auf dem Rücken zuſammen⸗ gebunden, was eine peinvolle krumme Haltung des Körpers zur Folge hatte Dieſes Krummſchließen iſt die gefürchtete Crapaudine. In dieſer Stellung mußte ich im ganzen 46 Tage zubringen. Dabei erhielt ich nur zwei Waſſer⸗ ſuppen die Woche, eine am Sonntag vormittag und eine am Donnerstag. Da ich mit den Händen auf dem Rücken nicht ſelbſt eſſen konnte, mußte der Mann, welcher mir die Suppe brachte, mir dieſe mittels eines Löffels einflößen. Nur bei Tage ſtand ein Poſten bei mir. Des Nachts lag ich völlig verlaſſen an dem einſamen, menſchenfernen Orte. Dann hörte ich das unheimliche Geheul der Schakale und Hyänen. Oft klang es aus nächſter Nähe, und ich glaubte, mich wehrlos den Zähnen der Beſtien preisgegeben. Noch jetzt wundert es mich, daß ſie ſich nicht an den ge⸗ deckten Tiſch geſetzt und mir das Fleiſch von den 2 inger dagegen rühren können. Aufgeſchloſſen wurde ich in den 45 Tagen nur zweimal. Zum erſtenmal, als mir der Sergeant mein Hemd, meine Schuhe und meine Bluſe reichen ließ. Zum zweiten Male, als der Major der Garniſon ganz unangemeldet zur Inſpektion kam. Er ſchickte den Poſten nach dem Lager, um den Sergeanten mit dem Schlüſſel zu holen. Der Soldat kam aber mit dem Korporal zurück. Auf einer Tragbahre wurde ich Gedanke. Den Sergeanten fand man nachher mit zer⸗ ſchoſſenem Schädel in ſeinem Zelt. Er wußte, was ihm nach dieſer Inſpektion durch den Major bevorſtand und hatte die Folgerungen mit dem Revolver gezogen. Zwei Monate mußte ich im Spital zubringen. Dann waren die Folgen der Strafe, die ich für den Raub einer alten Katze er⸗ litten hatte, einigermaßen überwunden. Ich war wieder dienſttauglich. Oft habe ich damals den Tod herbeige⸗ ſehnt. Aber der Brief der Großmutter auf meiner Bruſt ſchützte mich davor, Hand an mich ſelbſt zu legen. Noch heute, im Jahre 1908, trage ich die Narben, welche mir die Handſchellen damals beigebracht haben n 1 Seiltanzende Pferde. Ein reicher ungariſcher 1 Gutsbeſitzer kam infolge des überhandnehmenden Aut„⸗ mobilismus auf eine überaus glückliche Idee. Er wollte ſeine Pferde nicht verkaufen, da ihm aber die Erhaltung 1 derſelben ohne jeden Nutzen unmöglich erſchien, beschloß er, ſie dreſſieren zu laſſen. Es mußte aber etwas Außer⸗ gewöhnliches ſein, denn Schulpferde gibt es heute ſo viele, daß er deren Zahl nicht noch bereichern wollte. Durch einen im Dorfe auftretenden Seiltänzer inſpiriert, kam er auf den Gedanken, auch ſeinen Pferden dieſe Kunſt bei⸗ zubringen, und hatte nach monatelangen Bemühungen auch wirklich einen Erfolg aufzuweiſen. Drei ſeiner ſeil⸗ tanzenden Pferde werden in wenigen Tagen in der„Olym⸗ pia“ in Paris auftreten und auch in Berlin ſollen im Monat Januar zwei andere Pferde des Ungarn, die bis Mehl aus erſten Mühlen, hervorragend gut zur Bereitung von Kuchen und Feingebäck Feinſter Kaiſerauszug 00 19 1 0 p. g 5 bei 5 Pfund 1 21% Pfund 18 1 bei 5 Pfund 47 5 „Feinstes Ungarmeh! Täglich friſche Süßrahmtafelbutter und Eier Palmin Eſtol Solomargarine Reines Schweineschmalz Blütenmehl 1 Eine Ehe durch den Papſt annulliert. Eine Eheſcheidung, iſt jetzt durch den Spruch des Papſtes end⸗ gültig ſanktioniert worden. Es handelt ſich um die Ehe der Frau Margarete v. Poſchinger, geb. Landau, mit dem Geheimen Regierungsrat v. Poſchinger. Dieſe Ehe wurde vom Papſt annulliert, indem ſie, da kein ehelicher Ver⸗ kehr ſtattgefunden hatte, als eine nicht vollzogene Ehe für ungültig durch Dispens erklärt wurde. Dispens wird nur erteilt, wenn der ganze Fall dem Papſt vorgetragen iſt, der dann entſcheidet, nachdem ein Prozeß vorange⸗ gangen. Bekanntlich kann jedes Bistum eine Ehe für nichtig erklären, der Papſt unterzeichnet dann nur den betreffenden Akt; wenn aber ein Prozeß, wie in dieſem Falle, in Rom vorangegangen iſt, wird der Fall dem Papſt vorgetragen. Dieſer entſchied zugunſten der Frau Mar⸗ garete v. Poſchinger, ſo daß Herr v. Poſchinger nach vier⸗ zährigem Kampfe unterlegen iſt. Frau v. Poſchinger iſt die jüngſte Tochter des verſtorbenen Geh. Kommerzien⸗ rats Landau, Herr v. Poſchinger der bekannte Bismarck⸗ Hiſtoriograph, früher Geh. Regierungsrat im Reichsamt des Innern. Die Ehe wurde im Jahre 1883 geſchloſſen und 1908 in Berlin gerichtlich geſchieden. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderatsſitzung. 5(vom 16. Dez.) 4 Anträge über abgeſchloſſene Fahrnisverſicherungen werden geprüft und bleiben unbeanſtandet. Es wird mitgeteilt, daß Herr Jakob Hirſch, Jos. S. als Mitglied des Gemeinderats verpflichtet worden iſt. Geſuch des Joſef Koger um Erteilung einer Wirt⸗ ſchaftskonſeſſion für ſein neu zu erbauendes Haus, Ecke Garten und Wilhelmſtraße dahier wird mangels Bedürf⸗ niſſes abgelehnt. Das Holzverſteigerungsprotokoll wird genehmigt. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung genehmigt. Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Sockenheim Unſerer heutigen Auflage liegt ein Proſpekt der Firma Geb. Nothſchild, Mannheim bei, worauf wir beſonders aufmerkſam machen. Sammel-⸗Anzeiger. nur fer Mitglieder der landw. Ein⸗ u. Nerkanfsgenoſſenſchaft. Bekanntmachung. Die Vereinsfuhren für das Geſchäftsjahr 1908 wer⸗ den im Submiſſionsweg vergeben. Angebote ſind bis 20. ds. Mts. einzureichen. Seckenheim, 17. Dezember 1908. d Dee Vorſtand: Karl, Hoerner. Ein Mutterkalb hat zu verkaufen Johann Zauner, Friedrichſtraße. Sliße Bari⸗andel per Pfund 80, 95 Pfg. 1.20 Mt. Pfand S0 Pig Pfand 4.5 fg Pfund 29 Pfg. Pfund 45 Pfg. Pfund 18 Pfg. Neue Haſelnußkerne Neue Haſeluüſſe Große ſüße Wallnüſſe Ia. franz. Walluüſſe Dauer Maronen, beſte Neues Citronat end 7 5 Pig Pfund 60 Pfg. Corinthen, Rosinen, Sultanſnen Hackhanig offen gewogen Pfund 3 5 Nfg Neues Grangeat — 8*** VVVTCCCCCCCVCCCVCCCCCCCCCC. 555 3 5 N Frauen⸗Verein Seckenheim. Die verehrlichen Vorſtandsfrauen und Beiräte wer⸗ den hiermit zur Verſammlung auf Freitag, den 18. ds. Mts., abends 8 Ahr freundlichſt eingeladen.: Um vollzähliges Erſcheinen wird dringend gebeten. Seckenheim, 17. Dezember 1908. Die 1. Präſidentin: M. Volz. Turnerbund„Jahn“ Seckendeſm. Einladung. Zu der am Sonntag, den 20. d. M. abends präzis 7 Uhr im Gaſthaus zum goldenen Hirſch ſtatt⸗ findenden Weihnachtsfeier verbunden mit Gabenverloſung, turneriſchen Aufführungen und humoriſtiſchen Vorträgen. Sämtliche Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Vereins ſind hierzu freund⸗ lichſt eingeladen. Der Vorſtand: De Für Nerren unterhält die Firma Molz& Forbach Lager: Hemden, Kragen, Manschetten, Unterzeuge, Schirme, Stöcke, Hand- schuhe, Krawatten sowie alle sonstigen Herren-Artikel. N Mannheim 5 Maunheim O 5, 6 9 2 1, 4 Heidelbergerſttr. gdreienr. Schöne Schöne Wohnung 2 Zimmer, Küche mit Waſſer⸗ leitung ſowie Gartenanteil, zwei Zimmer und Küche mit Gartenanteil per 1. Hildaſtraße 83 zu vermieten Januar zu vermieten. T. Volz, Maurermeiſter. Wo? ſagt d. Expd. ds. Bl. Citranen, neue Stück 5, 85 10 Pfg. Vanille, Vanillezucker Feinſte Puderraffinade Ehriſtbaumerzen per Karton 48, 35, farbig 28 Pfg. Chriſtbaumkerzen, weg 58 Pfg. nicht tropfend per Karton Zur Weihnachtstafel Aepfel tn feiſcch Pfund 14, 12, 10 Pig. 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Nr. 3348 Acker im Mittelfeld, Schönberger Gewann Größe 9 Ar 34 Quadratmeter Lgb. Nr. 2057 Acker in der Malau Gewann, nördlich des Hauptwegs Größe 13 Ar 05 Quadratmeter Lgb.⸗Nr. 6244. Acker im Sandfeld in der unteren Hall, über den Heuweg Größe 22 Ar 99 Quadratmeter in Eigentum öffentlich verſteigert. Seckenheim, 12. Dezember 1908. gürgermeiſteramt Volz. Zur gefl. Beachtung. Den Wünſchen unſerer Konſumenten entſprechend, haben wir in Seckenheim, Milhelmſtraße 17, ein großes Lager in Installations- Materialien für elektriſche Leleuchtungs- und Klingelleitungs- Anlagen errichtet und empfehlen beſonders: Glühlampen, gewöhnlich, 5, 10, 16. 25 NK à 50 Pfg. pro Stück. Osramlampen, 25, 39 N⸗K à Mk. 3 pro Stck. 5 50, N⸗K à Mk. 3.25 pro Stck. Tautallampen, unempfindlich gegen Erſchütterungen, 25 N- K à Mk. 2.50 pro Stck. 50„ 2 Mk. 3.—„ 1 Stöpſel mit Patranen, 6—20 Amp. à 30 Pfg. pro Stck. Stöpfel- Patronen allein à 15 Pfg. Beleuchtungskörper je nach Wahl billigſt. Elekfrizitätswerk Rheinau. 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