Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 10 Die Meuterei in der Fremdenlegion iſt für die deulſche Beurteilung nicht nur ein aufregendes Schauspiel im fer⸗ nen Afrika. Oft genug hat irgend eine Söldnertruppe ihre mangelhafte Mannszucht oder ihre Freiheitsſehn⸗ ſucht durch Ungehorſam bekundet. Die engliſchen Regi⸗ menter veranſtalten Proteſtkundgebungen, wenn ſie in eine ihnen mißliebige Garniſon verſetzt werden ſollen und zer⸗ ſchneiden nach altem Brauch die Sättel. Türkiſche Solda⸗ ten werden, ſo geduldig ſie ſonſt ſind, ſchließlich doch einmal wild, wenn der Padiſchah gar zu lange vergißt, ihnen Löhnung und Traktament zu liefern. In Ru ß⸗ land kehren empörte Land⸗ und Seetruppen die Waffen gegen ihre Vorgeſetzten. In Frankreich fraterniſiert uweilen ein Truppenteil mit rebelliſchen Volksmaſſen. Das ſind„innere Angelegenheiten“, um die ſich das Aus⸗ land nicht weiter zu kümmern braucht. In Deutſch⸗ land ſind derlei militäriſche Unruhen nur in ganz kleinem Maßſtabe und nur ganz vereinzelt hervorgetreten. Eine Feuerwerkerſchule wurde einmal vor Jahren rabiat, aber es ſtellte ſich ſchließlich heraus, daß die krawallierenden Unteroffiziere nicht gerufen hatten:„Hoch die Anarchie!“ ſondern:„Hoch die Artillerie!“ Und ob bei der Parade eines deutſchen Kriegsſchiffes einmal ein Scheuerlappen ſtatt der Fahne gehißt wurde, um gegen den tyranniſchen Kapitän zu demonſtrieren, das weiß man immer noch nicht mit aller Genauigkeit. Die Disziplin und die Ge⸗ duld des deutſchen Soldaten iſt muſterhaft. 15 Wie kommt es nun, daß in der meiſt aus Deutſchen ſammengeſetzten franzöſiſchen Fremdenlegion der Ge⸗ 1 5 verſagt hat, und daß eine Fahnenflucht zugweiſe unternommen wurde, anſtatt der bisherigen zerſtreuten Deſertionsweiſe? Es jiſt wohl ſicher, daß die deutſchen Fremdenlegionäre ſchwieriger zu behandeln ſind als der deutſche Soldat daheim. Denn die Legionäre ſind un⸗ ruhige Köpfe, ſie ſind aus Abenteuerluſt in die Legion eingetreten, oder auch aus Furcht vor Strafe, oder weil ſie ſchon aus der deutſchen Armee entwichen waren und kein anderes Fortkommen fanden. Wenn ſie dann gewahr werden, daß in der Fremdenlegion der Dienſt beſchwer⸗ lich, die Verpflegung mäßig, die Behandlung nicht ſehr glimpflich iſt, ſo möchten ſie freilich wieder auf und da⸗ von. Wohin aber? In die Wüſte? Der einzelne geht zu Grunde. In die Küſtenorte? Die Wiederergreifung durch Frankreich droht, ſie vollzog ſich in Cafablane ſogar unter den Augen eines deutſchen Konſulatsbeamten. So iſt in den fünfzig Mann, die ſich unter Führung eines angeblich früheren bayeriſchen Offiziers, der als„Graf Rhode“ bezeichnet wird, zuſammengerottet haben, der kühne Plan entſtanden, ſich durch einen verwegenen Handſtreich eines Eiſenbahnzuges zu bemächtigen und die marokkaniſche Grenze zu gewinnen. Das verzweifelte Unternehmen ſchlug —— treuer Huf. Roman von C. Borges. 46. Fortſetzung. „Sind Sie müde, Fräulein Burckhardt? Aſta blickte unwillig auf, ihre Augen verfinſterten ſich.„Ja,“ ſagte ſie halblaut,„ich zog mich hierhin zu⸗ rück, um einige Minuten Ruhe zu haben.“ i „Störe ich denn?“ 5 „O nein. Unſere Gäſte haven das Recht, uberau hin⸗ zugehen, wo es ihnen beliebt,“ lautete die wenig höfliche Antwort. „Dann will ich hier bleiben,“ verſetzte Herr von Berg⸗ haupt und ſetzte ſich ebenfalls auf die Raſenbank.„Sie haben doch nichts dagegen?“ „O nein, wie ſollte ich das?“ „Das iſt recht, denn ich habe Ihnen etwas zu ſagen und hatte heute noch keine Gelegenheit, Sie allein zu ſpre⸗ chen.“ „Es tut mir leid, ich muß zu den Gäſten zurück— können Sie nicht warten, morgen oder——“ „Nein, ich muß es heute ſagen,“ unterbrach er ſchnell. „Aſta, ich liebe Sie, wollen Sie meine Gattin werden?“ ſagte er dann ganz unvorbereitet. Dieſe Erklärung kam ſo unvorbereitet, daß Aſta vor Erſtaunen keine Antwort finden konnte. „Ich will Sie glücklich machen,“ fuhr daher der junge Mann ernſt fort.„Wenn Sie nur ſagen, daß Sie mich lieben, nur ein wenig Hoffnung geben——“ „Aber ich kann es nicht, ich dachte nicht daran,“ kam es endlich von Aſtas zuckenden Lippen. „Dann denken Sie jetzt daran, wollen Sie, mein Lieb⸗ ling? Laſſen Sie mich nicht ohne Hoffnung gehen.“ Er wollte ſeinen Arm um die Taille des jungen Mädchens legen, doch Aſta ſprang ſchnell von ihrem Sitze auf.„Ich kann es nicht,“ hauchte ſie tonlos,„ich kann Sie nicht lie⸗ ben. Ich werde niemals heiraten.“ 1 Der Aſſeſſor lachte belustigt trotz ſeiner Enttäuſchung. fehl und die härteſten Strafen ſtehen den Meuterern ve⸗ Die Fremdenlegion. Hmtsblaft der Bürgermeisierämter Seckenheim, Npesheim, Heckarhansen und Edingen. vor. In Frankreich iſt die öffentliche Meinung ge⸗ teilt. Die Militariſten ereifern ſich darüber, daß in der deutſchen Preſſe das Gerücht wiedergegeben wurde, der Vorfall ſollte dem Haager Schiedsgericht unterbreitet wer⸗ den. Niemand aber mutet den Franzoſen zu, daß ſie die Inſtitution der Fremdenlegion dem Schiedsgericht förm⸗ lich unterbreiten zur Entſcheidung etwa über Aufhebung oder Fortbeſtand. Dagegen erſcheint es nicht ungerecht⸗ fertigt, daß falls die Deſertion von Caſablanca im Haag erörtert wird, nun auch dieſe neueſte Meuterei en gros zur Beſprechung kommt. Andere franzöſiſche Blätter befürworten die Auf⸗ löſung der Fremdenlegion, teils aus Abneigung geaen den Militarismus, teils aus Beſorgnis, daß die egionäre im Kriegsfall gegen Deutſchland„unſichere Kan⸗ toniſten“ wären. Wir glauben allerdings auch, daß die Fremdenlegionäre, ſo tapfer ſie ſich in den Kolonial- kriegen geſchlagen hat, wegen ihrer geſamten Verfaſſung keine rechte„Ehrenlegion“ für Frankreich iſt. Dieſe an der Grenze aufgeſammelten Söldner, die eine Ausnahme⸗ ſtelle im franzöſiſchen Heer einnehmen, gereichen nach mo⸗ dernen Begriffen der Armee der Republik nicht zur Zierde. Iſt aber die Mehrheit in Frankreich bereit, auf die Frem⸗ denlegion zu verzichten? Wir bezweifeln es. An Rekruten wird es leider auch für die Folge nicht fehlen. In fremde Kriegsdienſte gingen die Deutſchen oft, die Landsknechte, die Reisläufer, die für den eng⸗ liſchen Amerikakrieg Angeworbenen. Eine eigene deulſche Kolonialarmee läuft unſerer Wehrverfaſſung zuwider. Es bleibt nur die ſtets wiederholte Mahnung an die jungen Männer übrig, ſich von der Fremdenlegion fernzuhalten, deren Dienſt wahrſcheinlich nicht angenehmer iſt als die deutſche Militärpflicht. Unſere deutſche Jungmannſchaft muß es verſchmähen, in der Fremdenlegion als Kanonen⸗ futter zu dienen. ff Fahrkartenſteuer und Fremden⸗ verreyr. Die Köln. Ztg. ſchreibt: Eng verknüpft mit der Fi⸗ nanzreform iſt die Fahrkartenſteuer, deren angekündigte Aufhebung aber das Gelingen der Finanzreform zur Vor⸗ ausſetzung hat. Unter den verſchiedenen Gründen, die für eine Aufhebung dieſer Steuer ſprechen, iſt 10 der eine noch nicht genügend hervorgehoben worden, daß näm⸗ lich durch ſie ein nicht unerheblicher Teil des internatio⸗ nalen Fremdenverkehrs von Deutſchland geradezu abge⸗ lenkt wird. Dieſe Erfahrungen haben insbeſondere unſere Schiffahrtsgeſellſchaften für den Verkehr der Amerikaner machen können. Es ſind alle möglichen Vorkehrungen Inſertſionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 5 opareiſen nach deutſchen Häfen zu richten und die Rückreiſe von deutſchen Häſen anzutreten. Zu dieſen Maß⸗ regeln rechnen wir z. B. die Errichtung des Lloydexpreſſes, der Genua mit unſern Nordſeehäfen verbindet, deſſen An⸗ ziehungskraft aber noch darunter zu leiden hat, daß viele amerikaniſche Reiſende durch die Fahrkartenſteuer abge⸗ ſchreckt werden und es vorziehen, unter Uebergehung Deutſchlands in engliſchen oder franzöſiſchen Häfen 4 landen und an Bord zu gehen. Der große wirtſchaftli Gewinn des amerikaniſchen Fremdenverkehrs kommt einer ganzen Reihe von Berufsſtänden zugute, und am meiſten igt ſich das vielleicht in Paris, wo der amerikaniſche erkehr zu einer großen wirtſchaftlichen n ge⸗ langt iſt. Allmählich hatte ſich auch ein ſtärkerer Beſüch der Amerikaner in Deutſchland angebahnt, der aber vielfach wieder ins Stocken geraten iſt, und zwar, wie ſig herausgeſtellt hat, durch die Abneigung der Amerikanet den durch die Fahrkartenſteuer erhöhten Preis für dit Eiſenbahnfahrt zu bezahlen. Der Amerikaner gibt zwar ſehr viel Geld aus, er rechnet aber auch vielfach mit dem Wert des Geldes, und vor allem empfindet er es als eine ärgerliche Beläſtigung, daß die Eiſenbahnfahrten in Deutſchland nicht unerheblich teurer ſind als die in Frank⸗ reich und England, namentlich in der erſten Wagenklaſſe, die für das reiſende amerikaniſche Publikum faſt aus ſchließlich in Betracht kommt. Berechnungen kleiner oder größerer Rundreiſen in Deutſchland ergeben, daß die Fahr⸗ kartenſteuer Zuſchläge zum Fahrpreis von 30—50 Mark bedeutet, Summen, die ſich in der Regel dadurch ver⸗ dreifachen und vervierfachen, daß die Amerikaner ſelten allein. ſondern meiſtens mit Familie reiſen. Das er⸗ gibt immerhin eine Mehrausgabe von 120 bis 200 Mer für eine Familie von vier Köpfen. Dieſe Koſten wirken an ſich ſchon ablenkend; vor allem aber darum, weil die Ar derikaner ſie in Frankreich und England nicht zu machen brauchen. Es iſt kaum nötig zu ſagen, daß die Amer kaner, wenn ihnen nicht ſalbſt die Belaſtung auffälſt, von unſern guten Freunden nachhaltig 2 5 aufme ſam gemacht werden. 1 — Politiſche Rundſchauu. 1 Deutſches Reich. 1 * Heſſiſche Wahlrechtsreſorm. Zur Wahlrechts⸗ reform hat die ſozialdemokratiſche Fraktion des heſſiſchen 80 ihre früheren Anträge wieder eingebracht, in denen die Einführung des Einkammerſyſtems und die direkte Geſetzgebung durch das Volk mittelſt Initiative und Referendum verlangt wird. Außerdem ſollen die Wahlen zum Landtag auf Grund des allgemeinen Wahlrechts mit .. ͤU——Fvͤ8——̃ „Niemals heiraten?“ wiederholte er.„Alle jungen Damen pflegen ſo zu ſprechen, und mit einemmale ſind ſie verlobt. Die Herren machen es oft nicht beſſer. Da iſt z. B. Ihr Vormund. Er hat ſo oft geſagt, niemals zu heiraten, und jetzt wird er doch in kurzer Zeit eine Gattin heimführen, Maritta von Hochfeld——“ „Wird mein Vormund Maritta heiraten?“ ſtammelte Aſta erbleichend. „Ich glaube es. Geſtern fragte ich ihn, ob ich ihm ſchon Glück wünſchen dürfte. Da lachte er und ſagte:„Ja Glück kann ich immer gebrauchen.“ Ich denke, wir hören noch heute von ſeiner Verlobung.“ Aſta ſchwieg, ſie mußte die Hand auf das Herz preſſen, denn ſie fühlte dort einen ſtechenden Schmerz. „Frau von Warneck wünſcht, daß ihr Sohn heiratet,“ fuhr der Aſſeſſor fort, beide paſſen auch ſo gut zu ein⸗ andep, beide ſind veich und je mehr die Leute haben, deſto mehr wünſchen ſte.“ „Iſt Fräulein von Hochfeld ſehr reich?“ flüſterte Aſta. „Sehr reich. Ihr Vater iſt der reichſte Grundbeſitzer hier in der ganzen Umgegend, und Maritta iſt ſeine Evr⸗ bin. Aſta, mein Lieb, wie lautet Ihre Antwort? darf ich hoffen, wollen Sie mich ein wenig lieb haben?“ Aſta war noch um einen Schatten öleicher geworden, und das ſüße Lächeln war ihrem Antlitz entſchwunden. „Ich kann Ihnen keine Liebe geben, bitte, glauben Sie mir, ich würde unglücklich an Ihrer Seite ſein,“ brachte ſie mühſam hervor. N Aſta war hinter den Bäumen verſchwunden. Der daß das geliebte Mädchen ſich unter die Gäſte auf dem Spielplatz miſchte. „Ich gebe die Hoffnung noch nicht auf,“ murmelte ev, Fund will Thilo bitten, ein gutes Wort für mich einzu⸗ legen. Da er ſich ſelbſt verloben will, wird er am beſten meine Gefühle verſtehen.“ Aſta miſchte ſich unter die fröhlichen Gäſte. Die erſte Dame, die ihr entgegentrat, war Maritta von Hochfeld, ihr Antlitz ſtrahlte vor Freude und ihre Augen glänzten vor Glück und Seligkeit. „Haſt Du Thilo geſehen?“ begrüßte ſte die Freundin, „er verſprach, mich in den Wintergarten zu führen, um mir dort neue, ſeltene Gewüchſe zu zeigen,“ 1 Mein, ich ſah ihn nicht,“ entgegnete Aſta kurz. 34 Maritta legte ihre weißen Finger unter das Kinn der Freundin und zwang ſte aufzuſehen, dann fragte ſte neu⸗ gierig und ſchalkhaft:„Hat unſer Freund, der Aſſeſſog, ſich noch nicht erklärt, weil Du ſo ernſt ausſiehſt?“ Aſta ſtieß unwillig die Hand zurück.„Ich möchte Div dieſelbe Frage vorlegen,“ ſagte ſie eiſtg:„Hat unſer Wirt, der edle Gutsherr, Dir ein gleiches getan, und iſt es angenommen, weil Du ſo freudeſtrahlend und glücklich ausſiehſt? Man ſollte es wirklich glauben.“ Maritta errötete und lachte ſtlberhell.„Meinſt Du unſern guten Thilo?“ ſcherzte ſte.„Nein, er hat ſich noch nicht erklärt, aber ich hoffe heute——: „Er wird es tun, ich verſtehe ſchon. Wirſt Du ſeine Hand annehmen?“ „Hm,— ja— natürlich. Aber Du haſt meine Frage noch nicht beantwortet, Aſta. Hat der Aſſeſſor Dir einen Antrag gemachte N i e 5„Ja.. 258 a 5 5 A „Haſt Du ihn angenommen?“ forſchte die Freundin eifrig. g „Nein, ich tat es nicht.“. 5 „O, Aſta, das iſt ſchade. Herr von Berghaupt iſt ſo gut. Ah, dort kommt auch Thilo,“ mit dieſen Worten hüpfte Maritta dem Gutsherrn entgegen, und ſte lächelte ſo glücklich und ſelbſtbewußt, daß Aſtas Blut in den Adern kochte. „Willſt Du mit uns kommen, um die neuen Gewächſe in Augenſchein zu nehmen?“ fragte Thilo, als er mit ſei⸗ ner Begleiterin dem Gewächs hauſe zuſchritt. „Nein, ich danke, die Gäſte werden mich bereits vers miſſen,“ verſetzte Aſta, und wandte ſich dem Hauſe zu. Jortk. kolgt. ———*„4 2 5*— 4 4—— Brovortionalſuſtem ſtattfinden. Die Zentrumsfraktion hal einen Antrag auf Einführung der Provortionalwahl und der Wahlpflicht bei Einführung des direkten Wahlrechts 2 Für den Fall, daß das Proportionalwahl⸗ nicht für das ganze Land genehmigt wird, ſoll es für die Städte Mainz, Darmſtadt, Worms, Offenbach und Wießen eingeführt werden. Der Adel in der Diplomatie. Die Frkf. Ztg. hat eine Liſte der Vertreter des Deutſchen Reichs im Ausland zuſammengeſtellt. Sie findet, daß ihre Zuſam⸗ menſetzung eine frappante Aehnlichkeit mit der Offiziers⸗ liſte feudaler Kavallerieregimenter habe. Die Liſte ent⸗ — rund 100 Namen; darunter vier bürgerliche. Die räger der bürgerlichen Namen befinden ſich in Abeſſinien, Marokko, Perſten und Peru. Am Schluß des Artikels heißt es: Es wäre ein Fehler, es nicht offen auszu⸗ ſprechen, daß die Exkluſivität unſeres diplomatiſchen Er⸗ ſatzes kein Moment der Stärke unſerer auswärtigen Politik iſt. Wir brauchen nicht Namen und Uniformen, aber bitter not tun uns Talente!“ Sparſamkeit. Der Reichskanzler hat an die höhe⸗ ven Beamten der deutſchen Reichsämter einen Erlaß ge⸗ richtet, in welchem die Einſchränkung der amtlichen Be⸗ teiligung an Kongreſſen gefordert wird. Die beteiligten Verwaltungen ſollen ſich wegen der Beſchickung der Kon⸗ Felle untereinander verſtändigen. Abgeſehen von ſonſtigen Gründen iſt ſchon im Intereſſe der Sparſamkeit darauf Bedacht zu nehmen, die Zahl der amtlichen Vertreter auf internationalen Kongreſſen und ähnlichen Veranſtal⸗ 5 auf das unumgänglich notwendige Maß zu be⸗ en. Aſien. China und Portugal. Zu einem ſchweren Kon⸗ flikt zwiſchen Portugal und China iſt es vor Macao gekommen. Chineſiſche Kanonenboote beſchoſſen die portu⸗ gieſiſchen Forts. 8521 i Venezuela. Konflikt mit Holland. Die Nachricht von der erfolgten Kriegserklärung Veuezuelas an Holland hat bis jetzt noch keine amtliche Beſtätigung erhalten. Die hol⸗ ländiſche Regierung hält die Mitteilung für ein Miß⸗ verſtändnis. Dagegen bewahrheiten ſich die Nachrichten von feindlichen Kundgebungen gegen die Niederländer in Maracaibo, ſowie von der gegen die Diktatur Caſtros gerichteten revolutionären Bewegung in Venezuela. — China. 8 Der neue Geiſt in China. Der Prinzregent, ſfrinz Tſchun, hat die feſte Abſicht, eine Reihe wichtiger eformen in der inneren Verwaltung des Reiches einzu⸗ führen. Dieſe Politik kennzeichnet ſich bereits durch eine ſroße Anzahl von Regierungsakten. Dazu gehört der Befehl, die Kanton⸗Hankow⸗Eiſenbahn mit größter Eile ſertigzuſtellen. Auch die Hof⸗Etiquette hat eine Aende⸗ rung im modernen Geiſte erfahren. So iſt es den Miniſtern 5. B. geſtattet, von jetzt an bei den Audienzen zu ſitzen anſtatt, wie bisher, zu knien. Eine Spezialkommiſſion iſt ernannt worden, um Maßnahmen zur Schlichtung der alten Streitigkeiten zwiſchen der Chineſiſchen und Mand⸗ ſcn-Raſſa zu treffen.„„ TT 5. *, 5 C Aus Nah und Fern * ßeckenheim, 22. Dez. Als geſtern der Handels⸗ mann Herr Bär dahier ein ſchweres trächtiges Rind von Mannheim hierher transportieren ließ, ſcheute das auf es. 400 Mk. gewertete Tier, ſprang die Straßenböſchung inab und brach ein Bein, ſodaß das wertvolle Stück ieh geſchlachtet werden mußte. ßeckenheim, 20. Dez. Die Treibjagd der hieſigen Jagdgeſellſchaft am Samstag iſt total verregnet und mußte deshalb vorzeitig abgebrochen werden. Trotzdem wurden uͤber 100 Haſen zur Strecke gebracht. Gingen, 21. Dez. Das Weihnachtskegeln von „Pollaxyla“ nahm einen ſchönen Verlauf. Als erſte Ehrengabe figurierte ein doppelter, mit Obft gefüllter Tafel⸗ aufſatz, den das Mitglied Heinr. Diesbach in freundlicher Weiſe der Geſellſchaft geſtiftet hatte. Das ganze Preis⸗ kegeln ſtand unter dem„Ueberduſel“ des erſten Preis⸗ trägers, der einmal 38 Holz mit vier Kugeln ſchob und infolgedeſſen mit glänzendem Vorſprung auch den ſchließ⸗ lichen, wohlverdienten Sieg einheimſte. Folgendes iſt die Abſtufung in der Reihenfolge der Konkurrenten: 1. Theod. Jung, 2. Em. Konrad, 3. Pet. Wenz, 4. Pet. Treiber, 5. Mich. Lieberknecht und Joſ. Meier. 7 Heinr. Diesbach und Phil. Stahl, 9. Phil. Hauck, 10. Hans Groeger. Mannheim, 20. Dez. Die Vermögensſteueranſchläge von Mannheim und Vororten für 1909 erreichen insgeſamt die Summe von 1 598 841000 Mk., der Zugang gegen⸗ über 1908 beträgt 64 556000 Mk. Die Einkommenſteuer⸗ anſchläge ſtellen ſich auf 107881075 Mk. Hier iſt ein Zugang von 7029 925 Mk. zu verzeichnen. Mannheim, 20 Dez. Zu den Differenzen in der Metallinduſtrie iſt zu berichten, daß die Ausſperrung bis jetzt angekündigt wurde bei den Firmen Brown Boverie u. Co., Mohr und Federhaff, Heinrich Lanz, Gebrüder Neiling, Schiffs- und Maſchinenbau⸗Aktiengeſellſchaft, Benz u. Co., Drais⸗Werke, Joſef Vögele, Aktiengeſellſchaft für Eiſen⸗ und Bronzegießerei vorm. Flink, Bopp und Reuther in Mannheim; in Ludwigshafen die Firmen Gebr. Sulzer und Heſſenmüller, in Frankenthal die Firmen Kühnle, Kopp und Kauſch, Klein, Schanzlin und Becker, Balke u. Co., Gußwerke Maſſong u. Co., in Oggersheim Paul Schütze u. Co. Die Schnellpreſſenfabrik Albert u. C., t ihren Arbeitern nicht gekündigt. Sie iſt aus dem nduſtrieverband ausgetreten.— Die Ausſperrung in der Metallinduſtrie machen ſich jetzt die Anarcho⸗Sozialiſten, der ſogenannten Lokaliſten zu nutzen, indem ſie einen„Freien Verband der Metallarbeiter Deutſchlands“ gegründet haben. Geſtern verbreiteten ſie ein Flugblatt, in welchem ſie die ührer der Gewerkſchaften in gewöhnlichſter Weiſe beſchimpften, obwohl dieſe bei den Verhandlungen ihre volle Schuldigkeit getan haben, die Interreſſen der Arbeiter⸗ ſchaft zu vertreten. 5 ( Pforzheim, 19. Dez. Die hieſige Kriminal⸗ polizei, die einer rößeren Goldſchnipfler⸗ und Hehler⸗ Geſellſchaft auf der Spur iſt und bereits eine Reihe Per⸗ ſonen verhaftet hat, nahm fetzt einen weiteren Hehler, einen hieſigen Fabrikanten, feſt. Es ſcheinen noch weitere Verhaftungen bevorzuſtehen. (Neckargemünd, 19. Dez. Dieſer Tage ſtellte der Poſtbote Auguſt Mayer beim Brjefaustragen ver⸗ ſchiedene Pakete an eine Hausecke Als er wieder zurück⸗ kam, war ein Wertpaket mit Uhren, das einen Wert⸗ inhalt von 5—600 Mark hatte, verſchwunden. Der Dieb konnte noch nicht ermittelt werden. Karlsruhe, 19. Dez. Die Rheinhafen⸗Kommiſ⸗ ſion des Stadtrats beantragt, mit der Errichtung einer weiteren(dritten) Werfthalle am Rheinhafen vorzugehen. Das Projekt wird einen Koſtenaufwand von 521800 Mk. erfordern und zwar 388 500 Mark für bauliche Her⸗ ſtellungen, 61 500 Mk. für maſchinelle Anlagen, 4500 Mk. für Gleisanlagen, 1800 Mk. für Anlage einer Straße bei der Halle, 63 000 Mark für Aufführung der Kaimauer, 2500 Mark für Aufſtellung einer Schiebebühne. Weiter⸗ hin iſt die Herſtellung des Nordbeckens geplant, die einen Koſtenaufwand von etwa 1 Million bedingt, ſo daß in nächſter Zeit für den Rheinhafen außerordentliche Aus⸗ gaben im Geſamtbetrage von 1½ Millionen zu machen ſein werden. 3 () Karlsruhe, 21. Dez. Die amtliche„Karlsr. Ztg.“ ſchreibt: Wie wir erfahren, wird die Entſcheidung des Unterrichtsminiſteriums in der Sache Rödel noch eine längere Verzögerung erfahren, weil der Anwalt des Haupt⸗ lehrers Rödel die Begründung der Beſchwerde noch nicht eingereicht, ſondern erſt auf Ende dieſes Monats in Aus⸗ ſicht geſtellt hat. (9 Karlsruhe, 21. Dez. Aus den ſtatiſtiſchen Feſt⸗ ſtellungen über den Beſuch der Mittelſchulen im Schul⸗ jahr 190708 entnehmen wir folgendes: Es waren in dieſem Schuljahre beſucht: die Gymnaſien von 5 248 Schü⸗ lern, die Progymnaſien von 258 Schülern, die Real⸗ gymnaſien von 2211 Schülern, die Realprogymnaſien von 931 Schülern, die Oberrealſchulen von 4 242 Schülern, die Realſchulen von 4843 Schülern, die höheren Bürger⸗ ſchulen von 216 Schülern. Im ganzen weiſen die Mittel⸗ ſchulen eine Schülerzahl von 17949 auf. Die Mittelſchulen für die weibliche Jugend wurden in dem genannten Schul⸗ jahre von 4560 Schülerinnen beſucht. (Lahr, 21. Dez. Dieſe Woche war auf dem Rat⸗ haus Termin in Sachen der Geländeabtretung zur Ver⸗ legung des hieſigen Staatsbahnhofes. Mit den Preis⸗ angeboten der Generaldirektion ſind ſcheints nicht alle Beteiligten einverſtanden. Die Verhandlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen; es iſt möglich, daß das eine oder andere Geländeſtück im Wege der Zwangsenteignung er⸗ worben werden muß. 5 () Emmendingen, 21. Dez. Im hieſigen Landtags⸗ wahlkreis, der bisher in ſicherem Beſitz der national⸗ liberalen Partei war, entfaltet der Bund der Landwirte ſchon ſeit Wochen eine rege Tätigkeit, der die liberale Partei ruhig zuſieht. Da die Landorte ausſchlaggebend ſind und der Kandidat des Bundes möglicherweiſe von vornherein die Unterſtützung des Zentrums findet, iſt eine Stichwahl bei den nächſtjährigen Landtagswahlen nicht ausgeſchloſſen, bei der die Sozialdemokraten der Induſtrieorte das Zünglein an der Wage bilden wer⸗ den. Jedenfalls verdient die rührige Agitation des Bundes die volle Beachtung der liberalen Parteien. (-) Raſtatt, 21. Dez. Die Lehrerkonferenz Raſtatt hat ſich der Erklärung des Lehrervereinsvorſtandes zu Gunſten von Rödel einſtimmig angeſchloſſen. ( Ettenheim, 21. Dez. Im Wahlkreiſe Ettenheim⸗ Emmendingen wurde ſeitens des Zentrums Herr Philipp Henninger⸗Ettenheim als Landtagskandidat aufgeſtellt. ( Mosbach, 19. Dez. Auf heute waren die Konfe⸗ renzvorſitzenden des Schulkreiſes Mosbach ſowie der Leiter der Neckarelzer Lehrerverſammlung, welche die bekannte ſcharfe Reſolution zum Fall Rödel angenommen hat, zur dienſtpolizeilichen Einvernahme vorgeladen. () Baden⸗Baden, 19. Dez. In der Oos macht ſich in letzter Zeit ein großes Forellenſterben bemerkbar. Ob dies auf Kanaliſationsarbeiten zurückzuführen iſt oder worin ſonſt der Grund liegt, konnte trotz ſofort eingeleite⸗ ter Unterſuchung bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden. Im chineſiſchen Kaiſerpalaſt. Aus Peking treffen hier jetzt genauere Nachrichten ein die ein lebendiges Bild geben von der Aufregung und den tragiſchen Szenen, die ſich vor und bei dem Tode des Kaiſers und der Kaiſerin⸗Witwe im Palaſte abgeſpielt haben. Noch eine Stunde vor ſeinem Tode hielt der Kaiſer eine Rede; er ſtarb dann in höchſter Erregung und unter furchtbaren Schmerzen. Der Leibarzt war kurz vorher entlaſſen worden, da man das Ende nicht ſo nahe glaubte. Als der Umſchwung zum Schlimmen eintrat, rief man ihn zurück; er gab ſofort Befehl, dem Kaiſer die traditionellen gelben Staatsgewänder anzulegen, in denen jeder chineſiſche Kaiſer ſterben muß, und die Wege vom Winterpalaſt zur verbotenen Stadt wurden mit Lehm beſtreut. Zu gleicher Zeit traf man Vorbereitungen, die kranke Kaiſerin⸗Witwe in das Sterbezimmer des Kaiſers zu bringen. f Die Kaiſerin⸗Witwe war am 1. November erkrankt; dem Ausbruch des Leidens war ein bei ihr ungewohnter Ausbruch leidenſchaftlichen Zornes vorausgegangen. Am 12. November unterrichtete man ſie von dem hoffnungs⸗ loſen Zuſtand des Kaiſers; die Nachricht erregte ſie aufs höchſte, und ein Schlaganfall war die unmittelbare Folge. Am nächſten Tage kehrte Prinz Tſching von dem Mauſo⸗ leum der verſtorbenen Kaiſerin⸗Witwe, der ehemaligen Mitkaiſerin Tſu⸗Hſis, zurück; die Kaiſerin⸗Witwe hatte ihn entſandt, um durch Opfergaben den Geiſt der Mitkaiſe⸗ rin zu beſchwichtigen, von dem ſie glaubte, daß er ſie riefe. Trotz furchtbarer Schmerzen und großer Schwäche berief ſie am Abend des 14. den großen Rat zu ſich und leitete mit übermenſchlicher Anſtrengung, in die tradi⸗ Honellen Staatsgewänder gehüllt, die Sitzung. Sie be⸗ auftragte die Räte, ihr nachts um 2 Uhr die Edikte zur Unterſchrift vorzulegen, die die Nachfolgeſchaft Pu⸗His unter der Regentſchaft des Prinzen Tſchung regelte. Mit größter Anſtrengung gelang es ihr, die Edikte u unterſchreiben, aber unmittelbar danach ſank ſie er⸗ ſchöpft zurück.„Ich kann es nicht länger ertragen“, ſeufzte ſie und verlor das Bewußtſein. Sowohl der Kaiſer wie die Kaiſerin⸗Witwe erwarteten den Tod in ihren Staats⸗ kleidern, umgeben von Hunderten von Hofbeamten und Würdenträgern. Es war eine barbariſche Schauſtellung des Todeskampfes, aber ſie iſt durch die chineſiſche Sitte vorgeſchrieben. Als die Regentſchaftsedikte erſchienen, war der Kaiſer bereits tot und die Kaiſerin⸗Witwe im Ster⸗ ben. Dem Bekanntwerden des Todes folgte eine wilde Panik im Palaſte. Die Witwe Tung⸗Tſchis verſuchte Selbſtmord zu begehen, als ſie hörte, daß ſie nicht Kaiſerin⸗ Regentin würde. Im Palaſte ſpielten ſich die wüſteſten Szenen ab. In wilder Haſt flohen die Eunuchen und ſchleppten alle Wertgegenſtände mit, die ſie erlangen konnten. Di⸗Hi⸗ Na⸗La war die einzige, die Geiſtesgegenwart bewahrte. Sie ließ ſofort die Palaſttore bewachen und gab die nö⸗ tigen Befehle zur Wiederherſtellung und Aufrechterhal⸗ tung der Ordnuna. Die entflohenen Bedienten und Eu⸗ nuchen kehrten bald zurück. und heute herrſcht im Palaſte wieder Ruhe und Ordnung. Der junge Kaiſer Pu⸗Yi iſt bereits in den Palaſt überführt, und man erzählt, daß er bitterlich weinend nach ſeiner alten Wärterin ver⸗ langt. 45 8 35 e. f 5 Ver ſchtes. 5 Das Angebot der Dienſtboten iſt in Würktemberg unverändert größer als im vergangenen Jahre: Nicht allein, daß in manchem Haushalt infolge der ſchlechte⸗ ren Einkommensverhältniſſe mit weniger Dienſtperſonal gewirtſchaftet wird als bisher, und ſchon dadurch Ent⸗ laſſungen entſtanden ſind, iſt auf der anderen Seite in⸗ folge des Arbeitsmangels in der Induſtrie auch das An⸗ gebot ſtark gewachſen. Die weiblichen Dienſtboten, die bisher immer noch die private Stellenvermittelung be⸗ vorzugten, wenn ſie Stellen ſuchten, drängen ſich jetzt auch mehr zu den öffentlichen Arbeitsnachweiſen, um Stel⸗ lungen zu erlangen. Im Oktober ging die Zahl der weib⸗ lichen Arbeitſuchenden, die ſich um häusliche Dienſte be⸗ mühten, um nicht weniger als 21 Prozent über die vor⸗ jährige Anzahl hinaus. Die Zahl der offenen Stellen hat aber bemerkenswerterweiſe gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Auch bei männlichen Dienſtboten zeigt ſich die nämliche Erſcheinung. Für beide Gruppen zuſammen ergibt ſich im Oktober ein Andrang von 127,9 Arbeit⸗ ſuchenden gegen 103,8 im vorigen Jahr. Der Andrang iſt demnach um 24,1 größer als im Vorjahr. Im Okt. 1906 hatte der Andrang an den öffentlichen Arbeits⸗ nachweiſen nur 97,6 betragen; gegen damals ergibt ſich alſo eine Zunahme des Andranges um 30,3. Mit dem perannahen des Winters und ſeiner Steigerung der indu⸗ triellen Arbeitsloſigkeit hat das Angebot von Dienſt⸗ boten beſonders ſcharf zugenommen; ſchon der Oktober hatte eine 1 gebracht. Im September war der Andrang erſt um 20,1 über den des Vorjahres hinaus⸗ gegangen, im Auguſt um 20,7 und im Juli erſt um 142. Bei der gewerbsmäßigen Stellenvermittlung leich ſich, nach einzelnen Beobachtungen zu ſchließen, die glei Entwickelung bemerkbar wie bei den öffentlichen Arbeits⸗ nachweiſen: die Nachfrage iſt entſchieden ſchwächer gewor⸗ den, während das Angebot zunim re. a Das ſentimentale Kleid. Nicht nur Form haben die Toiletten der Damen, nein, ſie haben auch Ausdruck. Und die Mode bringt immer einen gewiſſen Ausdruck in dem Antlitz, der Haltung der Trägerin hervor. Als im vorigen Winter die Damen alle mit den großen Glocken auf dem Kopf, richtiger geſagt auf den Schultern daher⸗ wandelten, konnte man mit Fug und Recht von einer hochmütigen Mode ſprechen. Denn der zurückgeſetzte Hut ließ den Kopf gar ſehr in den Nacken geſetzt erſcheinen, der Ausdruck des Geſichtes bekam etwas Unnahbares, mit einem Wort, die Mode war„hochmütig“ zu nennen. In dieſem Jahre hat das Bild ſich geändert. Die fließen⸗ den Gewänder, die großen Hüte ſowohl als auch die nicht allzu kleinen Toques, die wallenden Falten des Directoire, das ſind die Ausdrucksformen des Sentimen⸗ talen. Auch die Blumen, die man jetzt allenthalben an den Kleidern, an den Balltoiletten, ebenſo wie an den Straßenkleidern trägt, ſind ganz im Sinne der Mode angebracht. Am meiſten bevorzugt man die Veilchen, ge⸗ wiß eine Blume der Sentimentalität und Beſcheidenheit. Aber auch die Chryſantheme wird von den Damen auf den Kleidern gern geſehen. Roſen hingegen und Tulpen ſind von der diesjährigen Mode weit in den Hintergrund gedrängt, während man ſie im vorigen Jahre recht be⸗ vorzugte. Wie die allgemeine Beobachtung ergeben haben ſoll, geht auch durch die geſamte Frauenwelt wieder ein Zug von Sentimentalem, der aber die Fortſchritte in keiner Weiſe behindert. Und dieſer Zug findet ſeinen Hauptausdruck in der Garderobe, in dem Schmuck, in den Blumen, die die Frauen tragen. Berlins Poſtverkehr. Mit 1½ Milliarden Poste ſendungen ſteht er obenan in Deutſchland. Der Ober⸗ poſtdirektionsbezirk Berlin zählt nach der letzten Sta⸗ tiſtik 33 625 Beamte einſchließlich des Reichs⸗Poſtamts Davon ſind 12 800 Beamte, 16 500 Unterbeamte uſw. Poſtämter zählt der Bezirk 226, ſo daß eines auf 13 574 Einwohner entfällt. Die Zahl der aufgegebenen Sendungen hat im Jahre 1907 zum erſten Male 1½ Milliarden überſchritten, während nicht ganz 850 Millionen Sen⸗ dungen eingegangen ſind. Briefſendungen wurden allein 953 Millionen aufgegeben und 741 Millionen in Empfang genommen. An Zeitungsnummern wurden 443 Millionen verſchickt, während nur 65 Millionen 4 Auf 27 Millionen Stück Poſtanweiſungen wurden 1457 Millionen Mark ausgezahlt, dagegen„nur“ 15 Millionen Stück mit 972 Millionen Mark eingezahlt. Telegramme gingen rund 6 Millionen ein wie aus. Ferngeſpräche wurden 334 Millionen geführt, davon 95½ Millionen mit anderen Orten. Die Einnahmen des Bezirks überſchritten 103 Millionen Mark einſchließlich der Einnahme aus der Ab⸗ rechnung mit fremden Verwaltungen. Der Kampf gegen den Staub. Die Bekämßfung der Staubplage beſprach Stadtbauinſpektor Fichtner im Berliner Architektenhauſe vor einem Kreiſe von Sachver⸗ ſtändigen und Sportleuten. Es ſind mit Beteerung der Automobilſtraße umfangreiche Verſuche angeſtellt worden, die auch von ſcheinbaren Erfolgen gekrönt waren, nament⸗ lich bei fertigen Straßen. Beim Neubau von Straßen t die Verwendung von Teer verſagt. Indeſſen ſcheidet eer als Idealmittel für die Eindämmung der Staubent⸗ wicklung aus, da die Bekriebskoſten zu groß ſind. Von weiteren Staubbindungsmitteln wurden u. a. Turalit, Uralit und Weſtrolit genannt. Den größten Erfolg ver⸗ ſpricht das Weſtrolit,(zu unterſcheiden von Weſtrumit), eine Subſtanz, deren chemiſche Beſtandteile geheim ge⸗ halten werden, und die einfach gewöhnlichem Waſſer zu⸗ gefügt wird. Nach kurzer Zeit ſchon kann mit der Miſchung mittels gewöhnlicher Sprengwagen die Straße benetzt wer⸗ den. Das Weſtrolit bindet den mehlartigen Straßen⸗ belag für lange Zeit, ſodaß er ſelbſt beim ſchnellſten Befa durch die Automobile nicht aufwirbelt. Auch auf Schnee übt Weſtrolit die beſte Wirkung aus, da er ihn zerteilt und die von den Fahrern ſo gefürchtete Spur⸗ glätte zerſtört, ſodaß ein Schleudern der Wagen ausge⸗ ſchaltet wird. Großes Intereſſe erweckte die Mitteilung des Referenten, daß ſchon ſeit einigen Monaten, mit Geneh⸗ migung des Berliner Magiſtrates, die Umgebung des Brandenburger Tores und ein Teil der Charlottenburger Chauſſee insgeheim mit Weſtrolit behandelt worden iſt. Es wurde in der Verſammlung betont, daß in der Tat trotz des trockenen Herbeſtes, die Staubentwicklung am Brandenburger Tor eine ganz minimale geweſen iſt, wenn auch am Tage die Sonnenſtrahlen den Aſphalt abge⸗ trocknet hatten. ü f Ein Heiratsmarkt. Aus Brüſſel wird geſchrieben: In dem kleinen Grenzſtädtchen Arlon, in dem jüngſt ein Kongreß zur Ausdehnung der franzöſiſchen Sprache ſtattfand, beſteht eine Sitte, die auf das lebhafteſte an den in Flotows Oper„Martha“ verherrlichten Markt zu Richmond erinnert. Am Sankt Nikolaustag findet näm⸗ lich ſeit vielen Jahren in Arlon ein großer Markt ſtatt, an dem die ländliche Bevölkerung der ganzen Umgegend bis weit in die herrlichen Ardennen hinein teilnimmt. Man hat dieſem Markt im Volksmund den Namen„Meſſe der Verliebten“ beigelegt, weil in der Tat die Burſchen und Mädchen des Zeremonie, die ſich da vollzieht, iſt eine recht altertüm⸗ Am Mittwoch, den 23. Dezember 1908, nach- mittags 7½ Uhr, findet im Rathausſaale eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes ſtatt. Die Herren Mitglieder werden dazu, mit dem Er⸗ ſuchen um pünktliches und pünktliches Erſcheinen eingeladen. Gegenſtände der Tagesordnung ſind: I. Die Waſſerverſorgung der Gemeinde Edingen. Hier Feſtſetzung des Waſſerzinfſes und Genehmigung des Statuts betr. Es ſollen pro Jahr an Waſſerzins erhoben werden nach folgendem b Carif: 1. Von einer Haus ed eines Landwirts mit eigenem Hauſe a) von der 8. Klaſſe des landwirtſchaftl. Kataſters ab Mk. 18.— 1 von der 1. u. 2. Klaſſe des landwirtſchaftl. Kataſters Mk. 14.— 2. Von nicht Landw. betreibenden Hauseigentümern. Mk. 14.— 8. Für die Haushaltung eines Mieters bezahlt der e 4. Neben dieſen che werden an Zuſchlägen erhoben: 5 für eine Wirtſchaft oder Sodawaſſerfabrikation Mk. 20.— d) für eine Metzgerei Mk. 20.— ir ene dad N 9. d) für eine Küfere. VVU—. e) für ein Maurergeſchäfſfſft. Mk. 20.— bei gros g Verbrauch nach dem Waſſermeſſer. ) für eine Gärtnerei nach dem Waſſermeſſer. g) für eine Badeeinrichtung oder 1 Cloſet Mk. 3.— R) fur ein Rindviehſtück 5. i 8 1 Mk. 1.— i) für ein Pferd„„ A ) für Gärten nach dem Lagerbuch von 30 qm an ien Geländde mii 2 von 30 qm an bis mit 3 a Gelände. Mk. 3.— für jedes weitere a Gelände Mk. 0.60 (Gelände von 51 qm an wird für ein volles a angeſehen und berechnet.) i ) für ein Faß Waſſer ohne Unterſchied der Größe vom Mebelag⸗Jodrant 3VoV; m 910 Durch dieſen Tarif wird eine Einnahme von ca. 75008000 Mk. pro Jahr erzielt werden. Die Ausgaben werden ſich auf ca. 9000 Mk. belaufen. Ein Betrag von ea. 1500— 2000 Mk. wird von der Gemeinde noch zuge⸗ ſchoſſen werden müſſen. Das Statut liegt zur Einſicht der Herren Mit⸗ glieder offen. II. Einrichtung von 4 Zimmern im Knieſtock des Schulhauſes zur Vergrößerung der 3 Hauptlehrerwohnungen mit einem Koſtenauſwand von Mk. 2200.— gemäß dem vorliegenden Koſtenüberſchlag und Plänen des Bezirksbau⸗ kontrolleurs Körner in Schwetzingen und Beſtreitung der Aufwendungen aus laufenden Einnahmen d. h. Betriebs⸗ mitteln. Nach§ 14 der Verordnung des Großh. Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts die Schulhaus bau⸗ lichketen betreffend hat die Wohnung für einen Haupt⸗ lehrer mindeſtens 4 Zimmer zu umfaſſen, 3 Zimmer ſind nur vorhanden. Die Aufſichtsbehörde verlangt, daß hin⸗ ſichtlich der genannten Lehrerwohnungen die Gemeinde den eſetzlichen Anforderungen entſpricht. Koſtenüberſchlag und läne liegen zur Einſicht auf. F haben wir in Feckenheim, Milhelmſtraße 17, ein für elektriſche Heleuchtungs- und Klingelleitungs⸗ Anlagen errichtet und empfehlen beſonders: vorher die Karten; er ſpielt ein wenig Vorſeyhung und führt die ihm zu einander paſſend erſcheinenden jungen Leute zuſammen. Er ſtipuliert die Bedingungen, ſpielt den Notar und macht den Heiratskontrakt, von jedem Teil ſeinen Zehnten heiſchend. Die Prozedur vollzieht ſich in irgend einem Cafe, und wenn ſie beendet iſt, dann geht dieſer„Schadchen“ mit ſeinem Brautpaar zum Tanz, und ſpät in der Nacht kehren die Glücklichen in ihr ein⸗ ſames Dörfchen zurück. Mit dieſer Zeremonie aber iſt die Angelegenheit noch nicht beendet. Am Markt des hohen Neujahrs treffen ſich die glücklichen Paare mit ihrem „Heiligmann“ wiederum in Arlon am gleichen Ort, zu gleicher Stunde; dann wird die Hochzeit feſtgeſetzt, oder es wird„geſchieden“ wenn man ſieht, daß man nicht zu⸗ ſammen paßt. Gewöhnlich aber miſcht der kluge Mann das Starke mit dem Zarten ſo, daß ein gutes Ende herbeigeführt wird. Auch in dieſem Jahre hatten die Heiligmänner viel zu tun; es gab viele Verlobungen und viele Glückliche. e Neues aus aller Welt. Geſtändnis. In der bekannten Mordaffäre Regel t, wie aus Trier gemeldet wird, der in Haft genommene Techniker Maagh vor dem Unterſuchungsrichter das Ge⸗ ſtändnis abgelegt, den Agenten Regel erſchoſſen zu haben. HHochzeit im Gefängnis. Im Berliner Polizei⸗ 1 8 nis fand geſtern eine außergewöhnliche Feier ſtatt. in Bauarbeiter, der eine Gefängnisſtrafe von drei Mona⸗ ten zu verbüßen hat, hatte vor Antritt der Strafe ſeine ſtandesamtliche Trauung angemeldet, und da im Ein⸗ verſtändnis der Braut von einer Verſchiebung des Termins abgeſehen wurde, mußten die erforderlichen Formalitäten hinter den Gefängnismauern vorgenommen werden. Als Zeugen wohnten zwei Aufſeher der geſetzlichen Eheſchließ⸗ ung bei. Auf Wunſch des neuvermählten Paares fand dann noch in der Kapelle des Gefängniſſes durch den Anſtaltsgeiſtlichen die kirchliche Trauung ſtatt. Schwindelhafte Darlehensankündigungen. In der letzten Zeit wurden die Ankündigungen von Agenten, welche in den Tageszeitungen dem geldſuchenden Publikum ſich als Darlehensvermittler anbieten, wieder häufiger, und zahlreiche Perſonen, welche mit ſolchen Agenten in Geſchäftsverbindung treten, um Antragsgebühren, Vor⸗ ſchüſſe und dergleichen geſchädigt. Die Agenten erlaſſen Inſerate folgenden oder ähnlichen Inhalts:„Darlehen beſorgt ſchnell und diskret gegen Verpfändung des Haus⸗ ſtands, Lebensverſicherungsabſchluß, ratenweiſe Rückzah⸗ lung.“ Den geldſuchenden Perſonen, welche ſich behufs Beſchaffung von Darlehen an ſolche Agenten wenden, wird die Vermittlung des Darlehens gegen Vorauszahlung der Antragsgebühren zugeſagt. Letztere werden von den Geldſuchern meiſt in dem Glauben bezahlt, der Agent ſtehe mit einem Geldgeber wirklich direkt in Verbindung. Das iſt aber tatſächlich nicht der Fall. Die angeblich Gelddar⸗ lehen gebende Bankfirma beſteht gar nicht, iſt höchſtens ſelbſt nur Vermittlerin, nimmt den Geldſuchern noch⸗ mals Gebühren ab und ſtellt dann, weil ſie eben kein Darlehen gewähren kann, unannehmbare Bedingungen oder vorſchüſſlich bezahlten und von den Almendberechtigten zurückzuerhebenden Steuer bis auf Weiteres mit Wirkung vom 1. Januar 1908 an. Die Gemeinde hat nun in Vollzug des Vermoͤgens⸗ ſteuergeſetzes 45 Mk. Vermögensſteuer gegen 208 Mk. ſeit⸗ her an die Gr. Staatskaſſe zu entrichten. Der von den Almendberechtigten an die Gemeinde zurückzuerſetzende Be⸗ trag würde ſich nunmehr auf ca. 25— 28 Mk. pro Jahr belaufen. Im Intereſſe der Almendberechtigten ſoll von der Rückerhebung Abſtand genommen werden. Edingen, den 18. Dezember 1908. Der gürgermeiſter: Ding. Zur gefl. Beachtung. Den Wünſchen unſerer Konſumenten entſprechend, Kunzelnick. großes Lager in Installations-Materiallen Glühlampen, gewöhnlich, 5, 10, 16. 25 NK à 50 Pfg. pro Stück. Osramlampen, 25, 32 N⸗K à Mk. 3 pro Stck. 5 50, N-K à Mk. 3.25 pro Stck. Tantallampen, unempfindlich gegen Erſchütterungen, 25 N- K à Mk. 2.50 pro Stck. 50„ 4 Mk. 3.—„ 5 Stöpfel mit Patronen, 6— 20 Amp. à 30 Pfg. pro Stck. Stöpſel- Patronen allein à 15 Pfg. Beleuchtungskörper je nach Wahl billigſt. Ferner vergüten wir für durchgebraunte Sicherungs ⸗ patronen je nach Größe 2 und 4 Pfg. Elehtrizifätswerk Nheinau. 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Die Hunde gehen ſtets im Gänſemarſch, meiſt zu ſechs, und halten ſich in der ſchmalen Rinne neben dem Fußſteig. Den unerſchütterlichen Ernſt und die ewige Geduld ſcheinen ſie von ihren menſch⸗ lichen Vorgängern geerbt zu haben. Sie werden nur periodiſch von ihren Beſitzern beobachtet und kehren ſtets zur richtigen Zeit nach Hauſe zurück. Verſchiedene Firmen haben nicht nur verſchiedene Plakate, ſondern auch andere Hundeſorten. So bedient ſich eine Londoner Seifenfabrik nur weißer Pudel, eine Gummiwarenniederlage läßt ab⸗ wechſelnd einen weißen und einen ſchwarzen Pudel hinter⸗ einanderlaufen, andere wieder zeigen Vorliebe für Bern⸗ hardiner und für Jagdhunde. Es hat ſich ſelbſtredend ſefort ein Unternehmer gefunden, der Hunde zu dieſem Zweck dreſſiert, um ſie zu verkaufen oder zu vermieten. Der„Reklamehund“ beginnt ſich in London einzubürgern. 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Unſere diesjährige findet Ponnerstag, den 24. d. Mts., abends 8 Uhr im Lokal ſtatt. 5 Die Aktiven und Paſſtven, ſowie Freunde und Oonner des Vereins ſind hierzu höfl. eingeladen. Der Vorſtand. Militär-Verein Seckenheim. Einladung 0* der am Peunerstag den 24. 5. Mts., abends Ahr im„Zähringer Hof“ ſtattfindenden Weihnachts⸗Jeier mit Sabenverleſung. Der Vorſtand. Mmännergesangverein Seckenheim. Am Freitag, 25. Dezember, Abends 8 Uhr, findet im voten Löwen unſere diesjährige Weihnachtsfeier mit Chrilbaumverloſung ſtatt. Das Programm iſt reichhaltig und gediegen. Unſere verehrl. Mitglieder ſowie Freunde des Vereins Abmarſch Sammel- Anzeiger. unt für Mitglieder der landw. Ein u. Perkaufsgeno ſenſchaft. Zwei Länferſchweine zu verkaufen Suſauna Weißling Wtw. Riedſtraße Nr. 11. Mitglieder werden aufgefordert, ihre Kartoffeln und Aepfel zu bezahlen. f Bekanntmachung. Den verehrlichen Petenten zur Kenntnisnahme, daß das Bürgermeiſteramt Mannheim unſerem Geſuch im Be⸗ treff Feldwege auf Gemarkung Neckarau ſtattgegeben und Berückſichtigung zugeſagt hat. Seckenheim, den 21. Dezember 1908. A. Boerner. Turnverein Seckenheim. Einladung. Am Freitag, den 25. ds. Mts.(1. Weihnachts⸗ feiertag), abends 6 Uhr beginnend, findet im Lokal „Zum Zähringer Hof“ unſere diesjährige Weihnachtsfeier verbunden mit turneriſchen und theatraliſchen Aufführungen ſtatt. Alle unſere verehrl. Mitglieder ſowie Freunde und Gönner unſeres Vereins laden wir hiermit zu dieſer Feier freundlichſt ein. Der Tururat. Frauenleiden arznei⸗ u. operationsloſe Beratung und Behand⸗ 2. lung nach Thure Brandt. 00 Natur- und Lichtheil-Verfahren. PFrau Dir. Hh. Schäfer Schülerin von Dr. med. Thure Brandt. Mannheim nur N 3, 3, Mannheim. Sprechſtunden: 2½—5 Uhr nur Wochentags. Seckenheimer Zimmerſchützen ⸗Geſellſchaft. Heute Dienstag Abend chluß eihnachtsschiessens. 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