Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Caſtros Ende. „ Pruſident Caſtro von Venezuela hat ausgeſpielk. Seine inneren und äußeren Feinde haben die günſtige Gelegenheit, die die Europareiſe des kranken Präſtdenten bot, benützt, um ſeiner Herrſchaft ein jähes Ende zu be⸗ reiten. Die Rolle, die der Vizepräſident Gomez dabei ſpielte, iſt noch nicht ganz aufgeklärt, aber es ſcheint doch, daß er nicht nur als ſchwacher Mann den Gegnern Caſtros nachgab, ſondern bei deſſen Beſeitigung ſelbſt eine ſehr aktive Rolle ſpielte. Um die Kaltſtellung Caſtros zu ver⸗ hindern, ſoll eine Gegenrevolution in Szene geſetzt wor⸗ den ſein, eine Verſchwörung, deren Mitglieder nach An⸗ gabe amerikaniſcher Blätter nichts Geringeres als die Ermordung des Vizepräſidenten Gomez und weiterer an⸗ geſehener Perſönlichkeiten beabſichtigt haben ſollen; aber Gomez griff gleich mit raſcher Hand zu, verhaftete die 5 Rädelsführer, darunter Caſtros Bruder, der in Cara⸗ cas ein Regiment kommandiert. Dieſe Umſtände deuten darauf hin, daß Gomez ſelbſt in hervorragender Weiſe an der Umwälzung in Venezuela beteiligt iſt. „ Die Entwicklung der Verhältniſſe in Venezuela zeigt, daß die venezolaniſche Politik in den letzten Jahren ledig⸗ lich die Politik Caſtros war. Man mag an dieſem vieles auszuſetzen haben, eine energiſche Natur war er auf alle „Fälle und ſeine Kämpfe mit faſt allen europäiſchen Staa⸗ ten und den Vereinigten Staaten von Nordamerika ſind in erſter Linie darauf zurückzuführen, daß er die wirt⸗ schaftliche Ausbeutung Venezuelas durch ausländische Kapi⸗ taliſten verhindern wollte. Aber es fehlte ihm etwas, was ihm den Nimbus des Helden hätte verleihen können, die Uneigennützigkeit. Caſtro benützte die Zeit ſeiner Herr⸗ ſchaft, um ſich die eigenen Taſchen zu füllen, und es wird behauptet, daß einige Streitigkeiten mit ausländi⸗ ſchen Geſellſchaften lediglich deshalb entſtanden ſeien, weil dieſe ſich weigerten, an die Privatkaſſe des Präſidenten die geforderten Abgaben zu entrichten. Aber Caſtro hat es nach allem, was man hört, doch recht gut verſtanden, dich eine Anzahl Millionen zu erarbeiten. Dieſe Rücklagen für ſein Altenteil ſoll der kluge Mann größtenteils in Europa ſicher angelegt haben, und es ſcheint faſt, daß ſeine Krankheit nicht ſo ſchlimm iſt. Man darf vielleicht ſogar annehmen, daß Caſtro den Zuſammenbruch ſeiner Herr⸗ ſchaft vorausſah und die Nierenkrankheit, an der er leidet, Kur benutzt hat, um ſich ſelbſt in eigener Perſon zu ſeinen europäiſchen Millionen zu retten. Wenigſtens wurde in. der Klinik von Prof. Iſrael in Berlin, der zurzeit als der erſte Spezialarzt für Nierenkranken gilt, feſtgeſtellt, daß die Krankheit Caſtros eine Operation nicht nötig mache. Inzwiſchen haben ſeine eigenen Landsleute einige unangenehme Operationen an ihm vorgenommen, zu denen auch die Sperrung ſeines Kredits durch die Bank von Venezuela gebört. I.n treuer ktut. 1 Roman von C. Borges, „Schluß i „Du haſt mir Glück in meiner tebe gewünſcht,“ flü⸗ ſterte er ihr ins Ohr,„darf ich Dir jetzt ſagen, wen ich liebe? Du irrſt Dich, wenn Du an Maritta denkſt, denn die Dame, die ich mehr liebe, als Worte es ausdrücken können, iſt mein Mündel Aſta Burckhardt, der Liebling des ganzen Hauſes. Was ſagſt Du jetzt? laß doch ſehen,“ er hob ſanft ihr Köpfchen empor und ſchaute in die glän⸗ zenden Augen, die ihm ſchon Antwort gaben,„wird mein Liebling auch Herz und Hand des alten, böſen Vormun⸗ des annehmen?“ Dann drückte er einen Kuß auf ihre Lip⸗ pen uiid ließ es ruh'g geſchehen, daß Aſta an ſeinem Halſe achte und weinte. „Du liebſt mich alſo wirklich?“ fragte er nach einer Pauſe,„ſage es mir doch einmal.“ „Ja, ich liebe Dich, Thilo,“ flüſterte ſie,„aber ich wußte es nicht eher, als Berghaupt mich glauben machte, Du wolleſt Maritta von Hochfeld heiraten.“ 5 „Gaube mir, Aſta, Berghaupt iſt mein Freund, aber dennoch hätte ich ihm heute gern die Tür gezeigt, als er mir kam und mich bat, bei Dir ein gules Wort für einzulegen.“ a nd ich zürnte Maritta, als ſie wir anvertraute, ſie Holle ſich mit Dir verloben,“ lachte Aſta. „Sie hat Dich täuſchen wollen, kleiner Liebling. Aber jetzt eu, as uus zu umferer Mutter gehen, wir haben in dieſer Stunide den größten Wunſch ihres Herzens erfüllt.“ Ende. ö Das Schickſal ruſſiſcher Holzfäller und Flößer. In der Holzausfuhr nimmt das wald⸗ reiche Rußland einen wichtigen Platz auf dem Weltmarkte ein. Mehr als 100 000 Arbeiter werden beim Fällen und Flößen des Holzes beſchäftigt; dieſe Arbeiter aber führen nach einer Schilderung der Ruſſiſch⸗Mediziniſchen Rundſchau Hmtsblaff der Bfürgermeisterämter Sechenheim, uesheim, Hecharhansen nnd Edingen. Dienstag, den 29. Dezember 1908 Eine der beſten Aufgaben des neuen Präſidenten wird es ſein, für den von Caſtro in verfaſſungswidriger Weiſe nach Hauſe geſchickten Kongreß, der aus dem Senat und der Abgeordnetenkammer beſteht, wieder einzuberufen. Das hat ja auch Gomez in einer nach dem Regierungs⸗ wechſel an das venezolaniſche Volk gerichteten Prokla⸗ mation versprochen, in der die Hochhaltung der in der Verfaſſung vorgeſehenen Garantien und die friedliche Bei⸗ legung der internationalen Streitigkeiten zugeſichert wird. Den Anfang dazu hat die neue Regierung bereits mit der Aufhebung einer gegen Holland gerichteten unfreundlichen Maßregel gemacht. Man nimmt an, daß damit dem hol⸗ ländiſch⸗venezolaniſchen Streit der Boden entzogen wurde. Wenn nicht wider Erwar en aus dem Innern des Landes eine größere Anzahl von Parteigänoern Caſtros für dieſen zu den Waffen green ſollte, wird Venezuela vorausſicht⸗ lich bald wieder zu allen anderen Ländern in korrekten Beziehungen ſtehen. E Politiſche Nundſchau. 1 Deutſches Reich. 1 I Reichstagserſatzwahlen. Im Reichskagswahl⸗ kreis Syke⸗Hoya dürfte eine Erſatzwahl bevorſtehen, da der Reichstagsabgeordnete Held nach dem Ausgang ſeines Prozeſſes das Mandat vermutlich niederlegen wird. Held hat als nationalliberaler Kandidat bei der letzten Haupt⸗ wahl gleich im 1. Wahlgang mit 13 815 Stimmen das Mandat davongetragen, gegenüber 5915 welfiſchen und 3491 ſozialdemokratiſchen Stimmen. Auch bei der Haupt⸗ wahl von 1903 war die nationalliberale Partei ſiegreich geweſen, mußte aber in der Stichwahl mit dem Welfen um das Mandat kämpfen.— Das durch den Tod des Reichstagsabg. Keller freigewordene Mandat Bingen⸗ Alzey wird von den nationalen Parteien unſchwer zu behaupten ſein, da ſie ſich auf einen gemeinſamen Kandi⸗ daten, der ſich allgemeinen Anſehens erfreut, einigen wer⸗ den. Die„Berl. Un.⸗Korr.“ weiſt auf den früheren Staats⸗ ſekretär Graf Poſadowsky, und iſt in der Lage, mit Sicher⸗ 925 behaupten zu können, daß Graf Poſadowsky ſeine raft wieder dem politiſchen Leben widmen würde, wenn ihm die bürgerlichen Parteien einen S' im Reichstag anböten— trotz des verunglückten Verſuchs in Ludwigs⸗ hafen. 8 8 N Italien. Jubiläum. Das fünfzigjährige Prieſterjubiläum des Papſtes wurde mit einem in der Baſilika San Gio⸗ vanni im Lateran gehaltenen feierlichen Tedeum beſchloſ⸗ 155 Der Feierlichkeit wohnten das diplomatiſche Korps eim heiligen Stuhl, viele geiſtliche und weltliche Würden⸗ träger und eine große Volksmenge bei. 184d le f eln recht bellagens wertes Daſeln. Sie ſtehen völlig außer- halb des Geſetzes, das für die Arbeiter anderer Induſtrie⸗ zweige ſorgt, und der Arbeitgeber iſt für derartige Unfälle gar nicht verantwortlich. Mit Beil und Säge werden die Bäume gefällt, im Walde zurechtgeſtutzt und nach dem Fluſſe geſchafft. Da die großen Wälder meiſt weit von menſchlichen Niederlaſſungen entfernt ſind, müſſen die Holz⸗ fäller im Walde wohnen. Sie zimmern ſich aus rohen Baumſtämmen einen würfelförmigen Kaſten von einem Meter Höhe und zwei bis drei Metern Breite. Ein Loch in der Decke vertritt den Schornſtein, ein anderes in der Wand das Fenſter. Mit den Nadeln und dem Laub der Bäume wird der Fußboden beſtreut und Tag und Nacht ein großes Feuer unterhalten. Die Arbeiter ſchlafen in ſolchen Hütten eng aneindergedrückt und mit dem Geſicht nach dem Erdboden gekehrt, damit ſie der Rauch nicht ſo ſehr am Atmen hindert. Sie leben in der Waldwildnis von geſalzenem Fleiſch, von Fiſchen, Pilzen und Hafer⸗ griitze. Die Salznahrung erzeugt großen Durſt, und, um ihn zu löſchen, trinken die Arbeiter Waſſer aus Pfützen. Daß bei einer ſoichen Lebensweiſe Krankheiten nicht aus⸗ bleiben können, liegt auf der Hand, namentlich der Typhus iſt unter ihnen an der Tagesordnung. Die Holzfäller ar⸗ beiten täglich 10—12 Stunden ohne jede Erh lung. Auch Frauen, meiſt Witwen, nehmen an der Arbeit teil und tragen, um ſich beſſer gegen Kälte zu ſchützen, Männerklet⸗ dung. Bares Geld bekommen die Fäller nur ſelten, ſen⸗ dern erhalten als Bezahlung für die ſchwere Arbeit von den Unternehmern Lebensmittel, Schnaps und Tabak. Der Händler macht alſo das ganze Geſchäft. Faſt noch übler als die Holzfäller ſind die Flößer daran. Auf den kleinen Flüſſen wird das Holz nicht zuſammengebunden, ſondern die Stämme werden einzeln hinabgetrieben. Ein Flößer bekommt 60— 70 Kopeken Tagelohn, aber wenigſtens reich⸗ liche Koſt, die er bei ſeiner ſchweren Arbeit auch haben muß. Von früh bis ſpät ſtehen die Flößer am Fluß und ſtoßen die abwärts treibenden Baumſtämme vom Ufer ab. Die Arbeit des Stapelns iſt ſehr ungeſund, denn die Leute ſtehen dabei eſt halbe Tage lana am Landungsplatze des Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 1. 8.) Jahrgang a Frautreich. e Neue Enthüllungen. Intranſigeank versffenz⸗ licht bezüglich der Steinheilaffäre einen Artikel, worin der Vizepräſident der Kammer Etienne als diejenige Perſon⸗ lichkeit bezeichnet wird, welche am Vorabend des Dramas eine längere heftige Auseinanderſetzung mit dem Maler Steinheil und ſeiner Schwiegermutter Japy gehabt hatte Türkei.. * Verhandlungen mit Oeſterreich. Die Pforke ernannte den Handelsminiſter Nuradungian zum Dels⸗ gierten für die Verhandlungen mit Oeſterreich⸗Ungarn. Der„Ikdam“ meldet: Der Miniſterrat wird heute die Forderungen der Türkei feitſtellen. Dasſelbe Blatt er⸗ klärt, die Abreiſe des Botſchafters am Wiener Hofe, Re⸗ ſchid Paſcha, auf ſeinen Poſten ſei eine Tolge der Er⸗ öffnung der Unterhandlungen.. 1 g Bulgarie. * Antwort auf vie turriſche Throurede. Die den hieſigen Vertretern der Großmächte überreichte Note der bulgariſchen Regierung widerlegt die Behauptung der türkiſchen Thronrede, als ob die Unabhängigkeitserklä⸗ ru g in einem urſächlichen Zuſammenhang mit der An⸗ nexion Bosniens geſtanden hätte. Sodann beklagt ſich die Note über den Boykott der bulgariſchen Schiffe und Ge⸗ ſchäftsleute. Sie verweiſt auf die vielen Beweiſe eines auten Willens, die Bulgarien gegeben hätte, wogegen die Türkei ihre Rüſtungen weiter fortſetze. 1 f Venezuela. VV * Die neue Regierung. Das Reukerſche Bureau meldet aus Caracas vom 21. Dezember: Der Miniſter des Innern erließ eine Proklamation an die Gouverneure der einzelnen Staaten, durch welche das Volk aufgefor⸗ dert wird, die Regierung bei der Beſſerung der Lage des Landes zu unterſtützen und worin Reformen in der inneren Verwaltung und in den Beziehungen zu den ande⸗ ren Ländern verſprochen werden. Die Proklamation er⸗ klärt, die Regierung werde insbeſondere den Kredit Vene⸗ zuelas im Auge haben.. f i Amerika.. * Bureau für Kriminalunterſuchung. Die „Newyork⸗Tribune“ meldet, daß Rooſevelt eine vollſtän⸗ dige Umgeſtaltung des Geheimdienſtes plane. Sämtliche in der Bundesverwaltung angeſtellten Detektivs ſollten dem Juſtizamt unterſtellt werden. Die Organiſation, der ſie angehören ſollen, wird den Namen„Bureau für Krimi⸗ nalunterſuchung“ tragen. Dieſem Bureau ſollen die bis⸗ herigen Geheimdienſtagenten, die Detektivs, die Nolbe⸗ hörden, ſowie die Inlandsſteuer⸗Geheimagenten angeglie⸗ dert werden. ee nee— 18 1 r 285 FFF angeſchwemmten Holzes, mit langen Haken bewaffnet, im Waſſer und fiſchen mit den Haken die einzelnen Stämme heraus. Die durchnäßten Kleider werden an einem großen Feuer zetrocknet, daß die Arbeiter abends auf einem freien Platze am Fluſſe anzünden. Die Flößer erkranken eben⸗ falls ſehr häuſig an Typhus und Rheumatismus, aber ſie bleiben auch dann ihrem Schickſal überlaſſen, denn ſelbſt Holzhändler, die mehr als 100 Arbeiter beſchäftigen, die⸗ hen bei Unglücks⸗ oder Krankheitsfällen einen Bader, aber keinen Arzt zu Hilfe. Schneller als ſofort. Es iſt allgemeiner Ge⸗ brauch der Bureauchefs, die durch ihre Organe zu erpedie⸗ renden Akten mit verſchiedenen Aufſchriſten zu verſehen. Die üblichſten Bemerkungen ſind:„Sofort!“„Raſch!“„Gleichl“ „Noch heute!“ Die Zahl mit ſolchen Aufſchriften verſehe⸗ ner Akten iſt Legion, ſo daß die Beamten nicht in der Lage ſind, die Schriftſtücke„raſch“,„ſofort“ und„noch heu⸗ te“ zu erledigen. Die Akten werden demnach fein ſäuber⸗ lich auf die Seite gelegt. Der Chef eines Budapeſter ſtäd⸗ tiſchen Amtes, deſſen Akten von den Beamten nicht ſonder⸗ lich reſpektiert wurden, war nun in großer Verlegeahett, wie er ein in der Tat äußerſt dringendes Schriftſtück be⸗ handeln ſolle, damit dasſelbe ja nicht liegen bleibe. Nach gewohnter Schablone— das fühlte der Chef ganz wohl geht es nicht, die Form muß diesmal eine andere ſein. Endlich war der rettende Gedanke gefunden; er nimmt den Bleistift und ſchreibt in großen Zügen:„Noch geſtern!“ .—— In der Angſt. Elschen(das beim Verlaſſen des Gartens plötzlich einer fremden Dogge gegenüberſteht, ent⸗ ſetzt und mit zitternder Stimme):„Waldl— iſt— nicht zu Hauſe!“ N 12 5 5 e 3 Entgegenkommen d. Er(auf einem Balle): „Glauben Sie auch an ein Wiederſehen im Jenſeits, mein Fräulein?“ Sie:„Gewißl! Sogar ſchon im Diesſeits!l“ e e * . Aus Nah und Fern. 0 Seckenheim. Daß ſtrebſame Arbeit auch belohnt wird, konnten die Chemiſche Lack⸗ und Farb⸗Werke G. m. b. H. dahier erfahren. Dieſelben erhielten außer der gold. Medaille in Haag(Holland) auch noch die goldene Medaille und Ehrendipl. des großen Preiſes der Pariſer Ausſtellung 1908. Gewiß ein ſchönes Weihnachtsgeſchenk ) Rheinau. Wie alljährlich, fand am Mittwoch die Weihnachtsfeier des Elektrizitätswerkes Rheinau ſtatt 61 Beamte nnd Arbeiter verlebten um den feſtlich geſchmück⸗ ten Baum einige frohe Stunden. Die verſchiedenen An⸗ ſprachen, die ſeitens der Direktion, Beamten⸗ und Arbeiter⸗ ſchaft gehalten wurden, gaben Zeugnis davon, daß im Elektrizitätswerk Rheinau ſich ein jeder bewußt iſt, im g genſeitigen Einvern hnen ſeine Pflicht im Intereſſe der Geſellſchaft zu tun. Erfreulich war die Feſtſtellung, daß von den Anweſenden etwa zwölf Beamte und Arbeiter bereits ſeit Inbetriebſetzung des Werkes im Jahre 1899 in deſſen Dienſt ſtehen. Edingen, 29. Dez. Ein Automobilunfall ereignete ſich am zweiten Feiertag bei unſerem Orte. Ein Chauffeur, der am 2. Feiertag mit dem Eigentümer des Automobils nach Heidelberg gefahren war, fuhr in den Nachmittags⸗ ſtunden desſelben Tages nochmals dorthin und zwar ohne Wiſſen des Automobilbeſitzers. Bei der Retourfahrt ſoll das Automobil an eine Telegraphenſtange, nach einer anderen Verſion an einen Baum angerannt ſein, wodurch einige der Inſaſſen herausgeſchleudert wurden und Ver⸗ letzungen erlitten. Ein Fuhrwerk vom Grenzhof verbrachte die Verletzten zu dem praktiſchen Arzt Herrn Dr. Hardt, hier, wo die Verwundeten verbunden wurden. Das Auto⸗ mobil iſt ſtark beſchädigt. Edingen.(Landwirtſchaftlicher Vortragskurs in Heidelberg.) Der von der Landwirtſchaftskammer für die Tage vom 5.—8. Januar 1909 abzuhaltende landwirtſchaft⸗ liche Vortragskurs in Heidelberg ſcheint großem Intereſſe unter den Landwirten zu begegnen. Neben den Vorträgen ſelbſt dürfte als beſonders wertvoll begrüßt werden, daß in den Nachmittagsſtunden eines jeden Vortragstages eine allgemeine Beſprechung der betr. Vortragsſtände veran⸗ ſtaltet wird, wobei Gelegenheit geboten iſt, Fragen an den Vortragenden zu richten und gegenſeitige Anſchauungen unb Erfahrungen auszutauſchen Mannheim.(Theater⸗Notiz.) Das Großherzogliche Hof⸗ und Nationaltheater bringt nächſten Samſtag, 2. Jan. Schillers„Wilhelm Tell“ zu ermäßigten Preiſen alz Schülervorſtellung zur Aufführung. Beginn der Vorſtellung nachmittags 4 Uhr. Karlsruhe. Vor einigen Tagen hielt der Aus⸗ ſchum für Forſtwiriſchaft der Landwirtſchaftskammer Conſtituierungsſitzung ab. Als Vorſitzender wurde Herr Freiherr von Stotingen⸗Streißlingen, als Stellvertreter Herr Geh. Oberforſtrat Schweickhard gewählt. Der Aus⸗ ſchuß beſchäftigte ſich hauptſächlich mit der Frage, welche Aufgaben die Landwirtſchaftskammer zur Förderung der Forſtwirtſchaft und zwar insbeſondere der Privatwaldbeſitzer ergreifen könne. Neben der Einrichtung eines allgemeinen Forſtberatungsdienſtes zum Zwecke der Rats- und Aus⸗ kunftserteilung in allen forſtlichen Angelegenheiten wurde die Abhaltung von Vorträgen aus dem Gebiete der Forſt⸗ wirtſchaft, ſowle die Aufſtellung von ſog. Waldeinrichtungen und Waldwertsermittelungen gewünſcht. Ferner wurde die Vermittlung des Bezuges von Forſtplanzen ſowie von Waldſämereien als geeignete Maßregel bezeichnet. (Karlsruhe, 28. Dez. Auf die Erklärung des Badiſchen Lehrervereins zum Fall Rödel in der„Neuen Badiſchen Schulzeitung“ vom 5. Dezember 1908, worin „dem verdienten Vorkämpfer Rödel die volle Sympathie und das unerſchütterliche Vertrauen“ ausgeſprochen wird, hat der Oberſchulrat folgenden Erlaß an den Vorſtand des Badiſchen Lehrervereins hinausgehen laſſen, der in der „Karlsruher Zeitung“ veröffentlicht wird. Darin heißt es:„Die Unterzeichner dieſer Erklärung nehmen darin für ſich das Recht in Anſpruch, die Feſtſtellungen des von der diesſeitigen Behörde unterm 16. Nov. 1908 gegen Hauptlehrer M. Rödel erlaſſenen dienſtpolizeilichen Er⸗ kenntniſſes und deſſen rechtliche Würdigung einer Kritil zu unterziehen und ſie als unbegründet und nicht zutreffend zu bezeichnen. Die den Vereinsvorſtand bildenden Lehrer 5 5 ſich durch dieſe Erklärung einer ihnen weder als Einzelnen, noch als Geſamtheit zuſtehenden Einmiſchung in ein zurzeit noch nicht einmal abgeſchloſſenes Disziplinar⸗ verfahren und einer für ſie nicht erlaubten Bemänge⸗ lung einer Entſchließung ihrer vorgeſetzten Behörde ſchul⸗ dig gemacht, was nicht wir ungerügt laſſen können. Den übrigen Vorſtandsmitgliedern wolle von dieſer Entſchließ⸗ ung Eröffnung gemacht, und, daß dies geſchehen, uns an⸗ gezeigt werden.“ () Mannheim, 28. Dez. Die Metallinduſtriellen haben, nachdem der Vorſtand des Me. allarbeiterverbands den Streit in den Strobelwerken für beendigt erklärt hat, den Ausſperrungsbeſchluß zurückgezogen. (Mannheim, 28. Dez. Die„N. Bad. Ldsztg.“ teilt mit:„Von gut unterrichteter Seite erhalten wir die Mitteilung, daß die badiſche Regierung überraſchender * die Erh der Gas⸗ und Elektrizitätsſteuer eintritt. (Villingen, 28. Dez. Der ledige 29 Jahre alte Taglöhner Joſef Villinger, geboren zu Hünenberg, Kanton Zug, hat ſich in ſeinem Schlafzimmer erſchoſſen. Das Motiv zur Tat war Liebeskummer. Straßburg, 28. Dez. Die kaiſerl. Station für Erdbebenforſchung regiſtrierte heute früh 5 Uhr 23½ Min. ein ſehr ſtarkes Fernbeben. Sein Herd dürfte von hier etwa 2500 Kilometer entfernt ſein und liegt wahrſcheinlich in Calabrien.(Nach den gleichzeitig aus Calabrien ein⸗ gelaufenen Meldungen beſtätigt ſich dieſe Annahme.) Berlin, 28. Dez. Unter dem Verdacht, in der letzten Nacht ſeine Geliebte, die 34jährige geiſteskranke Proſtituierte Helene Rielkowska in ſeiner Wahnung er⸗ mordet zu haben, wurde der 42jährige Schneider Julius Halske verhaftet. i Monteleone(Calabrien), 28. Dez. Durch eln heftiges Erdbeben iſt heute früh 5 Uhr 20 hier, ferner in Melito, Janadi, Catanzaro, San Giorgio und in anderen Orten Calabriens großer Schaden angerichtet worden. Es ſollen auch Menſchenleben zu beklagen ſein. Einzelheiten fehlen noch. Nach weiteren Meldungen ſind in Stefanoconi 3 Menſchen getötet und 15 verletzt worden, ſowie in Sant Onofrio mehrere verwundet worden. Tſchechenbier⸗Boykott. 5 Zum Boykott der tſchechiſchen Biere“ äußert ſi die„Voſſ. Ztg.“ wie folgt:„Die Herren Klofatſch 5 Genoſſen in Prag haben es erreicht: der Boykott tſchechi⸗ ſcher Produkte nimmt in Berlin und im ganzen Deutſchen Reiche täglich wachſenden Umfang an, und zwar richtet er ſich in erſter Reihe und zunächſt am wirkſamſten gegen die tſchechiſchen Biere. Da Sinn und Zweck dieſes Boy⸗ kotts nur darin beſtehen kann, die Tſchechen für ihre Brutalitäten gegen das Deutſchtum in Böhmen zu züch⸗ tigen, wäre es ſinnwidrig und höchſt verfehlt, den Boy⸗ kott auch auf deutſche Produkte aus Böhmen auszudeh⸗ nen— das hieße unſere wackeren deutſchen Volksgenoſſen für die Uebeltaten ihrer Bedränger und Vergewaltiger büßen laſſen, hieße ihnen in dem von den Tſchechen gegen ſie ins Werk geſetzten wirtſchaftlichen Kriege in den Rücken fallen. Wir erachten es daher für geboten, ausdrücklich darauf hinzuweiſen, daß die Begriffe„böhmiſch“ und ytſchechiſch“ durchaus nicht identiſch ſind und daß es ein ſchlimmer Mißgriff wäre, den gegen die tſchechiſchen Pro⸗ dukte beabſichtigten Boykott blindlings gegen alle aus Böhmen ſtammenden Produkte zu richten.„Böhmiſche Biere“ iſt nicht dasſelbe wie„tſchechiſche Biere“. So iſt 3. B. das Budweiſer ſtädtiſche Bräuhaus ein deutſches Unternehmen, das in den Boykott der Tſchechenbiere einzu⸗ beziehen der helle Widerſinn wäre. Das Gleiche gilt von der Erſten Pilſener Aktien⸗ Brauerei, die eben⸗ falls ein ausſchließlich in deutſchen Händen befindliches, rein deutſch geleitetes und verwaltetes Unternehmen iſt, das darum ſeit ſeinem Beſtehen von den Tſchechen bitter gehaßt wird; an der Spitze dieſes Unternehmens ſteht der deutſche Landtagsabgeordnete Dr. Karl Urban, einer der bewährteſten und zuverläſſigſten Vertreter des Deutſch⸗ tums in Böhmen. Deutſche Unternehmungen ſind z. B. die Brauereien Schönprieſen und Maffersdorf. Wir haben hier aufs Geratewohl einige böhmiſche Brauereien ge⸗ nannt, deren deutſcher Cl akter uns bekannt iſt, um zu zeigen, wie bedachtſam die gefährliche Waffe des Boy⸗ kotts gehandhabt werden muß, ſofern ſie nicht ihr Ziel verfehlen ſoll. f Der Anführer der fahnen⸗ a flüchtigen Fremdenlegionäre. Der geheimnisvolle Anführer der 50 fahnenflüchtigen Fremdenlegionäre iſt kein Herr de Pal und auch kein ehemaliger deutſcher Hauptmann v. Rohden, wie man in Frankreich authentiſch feſtgeſtellt haben wollte, ſondern ein gewöhnlicher Hochſtapler namens Felix Kadur. Es wird nämlich berichtet: ——— Vermiſchtes. Schreckliche Tierquälereien zu beobachten, hat man im Winter oft Gelegenheit. Wenn Straßen und Wege mit Schnee und Eis bedeckt ſind, iſt es an der Tagesordnung, daß Pferde fortwährend ausrutſchen oder gar ſtürzen; zu Arbeitsleiſtungen ſind derartig überan⸗ ſtrengte Tiere natürlich kaum fähig. Trotzdem ſuchen rohe Kutſcher ſie durch Peitſchenhiebe oder oft ſchlimmere Be⸗ handlung noch dazu anzutreiben. Alle dieſe häßlichen Quälereien laſſen ſich vermeiden, wenn von Seiten der Pferdebeſitzer dem Huf⸗Beſchlage im Winter ganz beſondere Aufmerkſamkeit zugewendet wird. Es iſt unbedingt nötig, 5 daß die Pferde im Winter mit ſtets ſcharfen Stollen beſchlagen werden, die ſtets ſicheren Gang gewähren und bei deren Benutzung gefährliche Verletzungen, wie Kronen⸗ tritt, ausgeſchloſſen ſind. Strumpfluxus. Zu unſerer Zeit überbieten die Frauen und Töchter amerikaniſcher Multimillionäre an Strumpfluxus ſelbſt die extravaganteſten Pariſerinnen. In ſeinem jünaſt veröffentlichten Buche über die Liebe in den Vereinigten Staten erzähl Huaves Le Roux, einer der größten Strumpffabrikanten der Vereinigten Staaten habe ihm verraten, ſeine guten Kundinnen gäben bereit⸗ willig 100 Francs für ein Paar Strümpfe ohne Sticke⸗ reien. Der Preis gehe nicht unerheblich hinauf, wenn echter Spitzenbeſatz hinzukomme: der höchſte„Chie“ aber verſteige ſich zu Spinnengeweben, die er in Frankreich herſtellen laſſe. Strümpfe aus ſolchem Stoff wären ſo zart und fein, daß ſie wie Wolken in die Luft flögen, wenn man hineinpuſte. Das Paar 100 Frances— das gengt! a Häuſer, die in drei Stunden gebaut werden. 1 (Ediſons neueſte Erfindung.) Obwohl Ediſon von ſeinen Erkrankung, die er ſich durch allzuhäufiges Experimen⸗ tieren mit X⸗Strahlen zuzog, noch nicht geheilt iſt, arbeitet er unermüdlich an neuen Erfindungen fort. Gegenwärtig befaßt er ſich mit der Ausarbeitung eines Arbeitshauſes, das in drei Stunden gebaut werden kann. Die Billig⸗ keit dieſer Häuſer dürfte nach Anſicht Ediſons zur Ent⸗ ſtehung von zahlreichen neuen Städten führen. Ediſon hat zwölf ſolcher Modellhäuſer fertiggeſtellt, die ein Wohn⸗ zimmer, einen Schlafraum, Küche und Bad enthalten. Die Wände beſtehen aus Zementplatten, die durch einen Zementauß, der nach einer Stunde trocknet, luftdicht und mit größter Feſtigkeit aneinander gekittet werden. Man kann das Haus nach einer Zeit auch wieder abbrechen, zu⸗ ſammenlegen und an irgend einer anderen Stelle wieder aufbauen. Die Koſten des einfachſten dieſer Häuschen ſtellen ſich auf nicht ganz tauſend Mark, und es iſt eine Geſellſchaft in Bildung begriffen, die den Vertrieb von Arbeiterhäuſern auf Abzahlung ins Leben zu rufen ge⸗ denkt. Es wird demnach in Amerika bald nur Hausbeſitzer und keine Mieter mehr geben. n a Wie lange ſoll ein Mädchen mit der Puppe ſpielen? Dieſe Frage hat gewiß ſchon viele Eltern be⸗ ſchäftigt, beſonders wenn ſie ſahen, wie ihre„erwachſene“ Tochter von 12 bis 13 Jahren noch gar zu gern die Puppenmutter macht. Manche finden es bei ſo großen Mädchen nicht mehr kindlich, ſondern kindiſch, mit Puppen ſich zu beſchäftigen, abe dieſe Anſicht iſt eine ganz falſche. Faſt jedes Kinderspiel iſt eine Vorbereitung auf das Leben. Spielend lehren wir am beſten, und ſpielend lernen auch die Kinder am beſten. Man ſtöre deshalb nie das kind⸗ liche Spiel. Gerade im Puppenſpiel ſteckt ein gut Teil in⸗ ſtinktive Liebe für den noch unbewußten Beruf der künf⸗ tigen Mutter; eine liebevolle Puppenmutter wird ſicher ſpäter auch eine rechte Mutter ihrer eigenen Kinder ſein, und an rechten Müttern haben wir wahrlich keinen Ueber⸗ fluß! Wie man aus dem Lieblingsſpiel der Knaben auf ihren künftigen Beruf Schlüſſe ziehen kann, ſo beurteile man auch die Lieblingsbeſchäftigung der Mädchen. Manche Eltern ſagen, ihr Töchterchen mache ſich nichts aus Pup⸗ den; das iſt kein euliches Zeichen! Was treibt ſo ein Mädchen in ſeiner Freizeit? Das beobachte man einmal! Danach weiß man auch, was es ſpäter treiben wird es wird eine unbefriedigte Frau werden, eine un⸗ glückliche Frau. Laſſe man alſo den Mädchen die Puppe ſo lange, bis ſie ſelbſt den Spaß daran verlieren, ſo lange wie möglich. Sind die Mädchen größer, ſo wer⸗ den ſie ihrem Puppenkinde ſelbſt neue Kleider, neue Wäſche nähen, und auf dieſe Weiſe ſich ſelbet nicht allein zur Mutter, ſondern auch zur prakt ſchen Kaus! au erziehen! Neues aus aller Welt. Familientragödie. Ein ſchreckliches Familien⸗ drama ereignete ſich in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag in Ludwigshafen. Die Eheleute Loren: Bern⸗ hard faben ſich mit ihren beiden Mädchen im Alter von 3 und 6 Jahren durch Gas in der Küche vergiftet. Alle vier Perſonen ſind tot. Das Motiv zu der furchtbaren Tak iſt in Unterſchlagungen zu ſuchen, die ſich Bernhard hat zu Schulden kommen laſſen. Er hat zum Nachteil eins Arbeiterſparvereins ca. 700 Mark unterſchlagen; da es ihm nicht möglich war, die Unterſchlagungen zu decken, hat er ſich und ſeine Familie aus der Welt geſchafft. g Bluttat. Ein entſetzenerregender vierfacher Mord hält in Mainz alle Gemüter in Aufregung. Samstag früh wurden der ehemalige Zentrumsführer und Reichs⸗ tagsabgeordnete Nicola Racke ſowie drei Töchter in ihrer Wohnung ermordet. Als Täter wurde der eigene Sohn des Ermordeten, der in Göttingen Aſtronomie ſtudierte, verhaftet. Die ſchreckliche Tat geſchah mittelſt eine ſcharſgeſchliffenen Hackmeſſers. Der Täter iſt offenbar wahnſinnig. * Die Arbeiten auf der Zeche Radbod. Die Bergwerksgeſellſchaft Trier teilt ihren Gewerken über den Stand der Sümpfungsarbeiten auf der Zeche Radbod folgendes mit: Mit der Sümpfung der Grube Radbod, die auf Anordnung der Berobehörde zur ſicheren Löſchung jeglichen Feuers bis 500 Meter unter Tage unter Waſ⸗ ſer geietzt war, hat am 17. d. M. begonnen werden können. Wir heben im Tag⸗ und Nachebetrieb ewa 1200 Kubik⸗ meter Waſſer pro Tag, und es iſt anzunehmen, daß Ende dieſes Monats die Wetterſohle(717 Meter) und in der 1 1 f 1 zweiten Hälfte des Januar die zweite Sohle(777 Meter) waſſerfrei werden. Nach Beſchluß des Auſſichtsrats vom 19. d. M. ſoll dann ſo ſchnell wie möglich— vorausſicht⸗ lich Anfang Februar— eine Gewerfenverſammlung be⸗ rufen, über den Befund der Grube Bericht erſtattet und ein Plan zur Beſchaffung der Mi'tel für ihre Wiederher⸗ dedag⸗ ſowie für den Ausbau beider Zechen unterbreitet werden. * Ertrunken. Auf der Unterelbe bei Brunshanſen⸗ Stade ereignete ſich bei dem Wenden eines Segelſchiffes ein ſchweres Schiffsunglück. Die beiden Schleppdamoſer „Fairplai Nr. 3“ und„Fairplai Nr. 8“, die mit dem Schiffwenden beſchäftigt waren, kenterten in dem großen Waſſergange und die unter Deck befindlichen acht Mann der Beſatzung ertranken. Nur die beiden Führer der Schleppdampfer konnten gerettet werden. Die anderen Leute ſind noch nicht gefunden. * Brand. In der Pulverfabrik von Wolff u. Co. in Bromlitz bei Waldrode geriet, wie aus Hannover ge⸗ meldet wird, das Schwarzpulvertrockenhaus in Brand, das kurz vorher von Pulver geräumt worden war. Zwei Arbeiter, die in dem Hauſe beſchäftigt waren, konnten nicht mehr ins Freie gelangen. Sie wurden erſt heraus⸗ gebracht, als ſie bis zur Unkenntlichkeit verbrannt waren. *Das Perlenhalsband. Jetzt hat auch Wien ſeine Perlenhalsbandgeſchichte. Dort wurde nachts das Polizeikommiſſariat des Bezirks Innere Stadt telephoniſch davon verſtändigt, daß aus einem Palais einer Prin⸗ Auen ein Halsband von 53 Perlen im Werte von 20 000 onen entwendet worden ſei. Am frühen Moroen wurden die Leihämter und Geſchäftsleute von dem Diebſtahl des koſtbaren Perlenhalsbandes unterrichtet, und daraufhin meldete ſich ein Leihanſtaltsinhaber im erſten Bezirke und machte die Mitteilung, daß tags vorher ein Mann dieſes Perlenhalsband bei ihm einſchätzen ließ. Der Tä⸗ ter wurde als der ſeit vier Wochen im Palais der Prin⸗ zeſſin angeſtellte 31jährige Diener Johann Gütlinger er⸗ mittelt und verhaftet. Er geſtand, die Perlen aus dem Halsbande herausgebrochen, die Hälfte verſetzt und die andere Hälfte aus Furcht vor Entdeckung in den Kanal eworfen zu haben. Die Perlen wurden dort bis auf ſechs Stück gefunden. 5 N Familiendrama. Aus Madrid wird geſchrieben: Dieſer Tage hat ſich in Malaga ein Familiendrama zu⸗ e das lebhaftes Aufſehen erregt. Der Privatier ſtellano aus Zaragoza, der Bruder des früheren ſpa⸗ niſchen Finanzminiſters, der angeblich ſchon einige An⸗ le von Tobſucht gehabt haben ſoll, bezog dort mit einer immer noch hübſchen Frau eine Villa, um den inter in Malaga zuzubringen, und empfing den Beſuch ſeines Hausfreundes Sola. Aus nicht bekannten Grün⸗ den geriet er darüber in ſolche Erregung, daß er auf Sola einen Revolverſchuß abgab, deſſen Kugel dieſem in den Kopf drang. Man hoffte, Sola noch zu retten, indem man das rechte Auge herausnahm; allein ver⸗ geblich, er ſtarb bald darauf. Tödlicher Rauſch. Zwei 17jährige Schriftſeßer⸗ lehrlinge in Mannheim haben ſich derart betrunken, daß der eine namens Adolf Schröder auf der Polizeiwache, wohin man ihn gebracht hatte, an Alkoholvergiftung ſtarb. Der andere hat das Bewußtſein erſt nach einigen Tagen wieder erlangt. Mit einer Hacke erſchlagen. Der in einer Gottinger Brotfabrik beſchäftigte Bäckergeſelle Krämer tötete vorgeſtern den 17jährigen Bäckerlehrling Müller, indem er ihm mit einer Hacke den Schädel zertrümmerte. Man vermutet, daß das Motiv des Verbrechens in einen ſtrafbaren Verkehr aus 3 175 zu ſuchen iſt. f Unfall. Ein ſchwerer Unfall hat ſich bei einer Felddienſtübung des in Marienburg(Weſtpr.) garniſo⸗ nierenden 152. Infanterie⸗Regiments ereignet. Beim Schießen nach markiertem Feind wurde Leutnant Liebach, der unvorſichtigerweiſe aus der Deckung vorſprang, von einem Musketier mit einer Platzpatrone angeſchoſſen. Der Schuß drang ins Bein und übte infolge der kurzen Ent⸗ fernung eine verheerende Wirkung aus. Dem Schwerver⸗ letzten mußte im Lazarett das Bein abgenommen werden. Liebach iſt der Sohn eines Oberſten aus Graudenz vom 129. Infanterieregiment. a «Durch Sturm havariert. Das engliſche Kriegs⸗ ea„Brilliant“ geriet auf der Reiſe von St. Johns, er Hauptſtadt von Neu⸗Fundland, nach Halifax, der Hauptſtadt von Neu⸗Schottland, in einen ſchweren Sturm. Einer der Kutter des Kriegsſch'ſes wurde von den Wellen in Stücke geſchlagen, einer der Schornſteine und der Maſt für drahtloſe Telegraphie gingen über Bord und das Steuerrad brach. Nur mit Mühe gelang es dem Kapitän den Hafen zu erreichen. Ein Deckoffizier ſowie mehrere Matroſen erlitten durch fallende Stücke ſchwere Ver⸗ letzungen. Verhaftung einer Verbrecherbande. In Ta⸗ rent(Italien) wurde eine aus 50 Köpfen beſtehende Ver⸗ brecherbande entdeckt; ſämtliche Mitglieder dieſer Bande wurden verhaftet. Sie geſtanden ein, in der letzten Zeit 3 Einbrüche und andere Verbrechen begangen zu aben. 1 i e Schopenhauers„Schlafmittel.“ Der berühmte ankfurter Philoſoph Schopenhauer ſchrieb einſt an ſeinen eund Frauenſtädt:„Daß Sie nicht gut ſchlafen, iſt ſehr ſchlimm: der Schlaf iſt die Quelle aller Geſundheit und der Wächter des Lebens. Ich ſchlafe noch meine acht Stunden, meiſtens ohne alle Unterbrechung. Sie müſſen durchaus 1½ Stunden täglich raſch gehn, die Zeit dazu von ſitzenden Amüſements wegnehmend; im Sommer viel kalt baden; wenn Sie Nachts aufwachen, ja nichts Ge⸗ ſcheutes oder irgend Intereſſantes denken, ſondern bloß das fadeſte Zeug mit vieler Abwechslung aber in gutem korrekten Latein: das iſt mein Mittel: probatum eſt? Grammatik und Syntar umnebeln die Sinne. Im ſchlimm⸗ ſten Falle greift man zu Franklins Mittel, ſteht auf, deckt das Bett auf und nach zwei Minuten im Hemd⸗ Herumdrehen legt man ſich wieder hin;— iſt faſt un⸗ fehlbar.“ Etwas wen ener. Eine ſehr ernſt⸗ hafte franzöſiſche Neue weiß von Anthropophagen aller⸗ lei intereſſfante Din de eu er⸗ählen. Beſonders eingehend behandelt ſie die Motive, aus denen viele unkultivierte Völkerſchaften auch heute noch Kannibalen ſind. Dieſe Motive ſind durchaus verſchiedenartiger Natur. Nur 32 Prozent der Anthropophagen huldigen dem Genuß von Menſchenfleiſch, weil ſie ganz beſonderen Geſchmack daran finden und weil es ihnen als die höchſte kulinariſche Deli⸗ kateſſe erſcheint. 29 andere Prozent verſpeiſen ihre Feinde, ſoweit ſie ihrer habhaft werden können, um ſie zu ſtrafen, obwohl ihnen Tierfleiſch genau ſo gut mundet. Hier iſt alſo der Haß das Motiv, und man kann nicht leugnen, daß es kaum ein radikaleres Mittel gibt, um ſeine Feinde zu beſeitigen, als indem man ſie aufißt. 19 Prozent braten ſich die großen Krieger ihres eigenen Stammes, ſobald die letzteren das Zeitliche geſegnet haben. Dieſe Klaſſe von Kannibalen handelt aus Egoismus, denn ſie hegt die feſte Ueberzeugung, daß auch alle Tugenden, der Mut und die Kraft ihrer Helden auf ſie übergehen, wenn ſie deren leibliche Ueberreſte verzehrt. Die letz⸗ ten 20 Prozent ſind Menſchenfreſſer aus Ehrfurcht, ſo ſeltſam das auch klingen mag. Die verſpeiſen ihre Toten nämlich, weil ſie ihnen damit eine beſondere Ehrung zu er⸗ weiſen glauben. Die Bewohner von Tibet gingen in frühe⸗ ren Jahrhunderten ſogar ſoweit, daß ſie ihre eigenen Eltern verſpeiſten, wohl in der Annahme, daß die letzte⸗ ren auch nach ihrem Tode nirgends beſſer aufgehoben ſein könnten, als im Schoße der eigenen Familie. Das goldene Hot⸗l⸗Service. In ihren Bemſihun⸗ gen, die verwöhnteſten Anſprüche ihrer reichen Gäſte zu befriedigen, kennen die aroßen Newyorker Hotels keine Grenzen. Eines der größten und faſhionabelſten Hotels Newyorks, das an der fünften Avenue liegt, iſt jetzt ſo weit gegangen, ſich eine eigene Goldſchmiedewerkſtätte ein⸗ zurichten, in der erfahrene Kü ler ihres Handwerks die Aufgabe erfüllen, die beſonderen Wünſche der Hotelgäſte über Form und Art des Servieces zu befriedigen. Eine der erſten Arbeiten der Werkſtatt war die Herſtellung eines koſtbaren maſſiv goldenen Tafelſervices, das für 75 Per⸗ ſonen berechnet war. Aber dies berühmte Service, auf dem Hetty Green in den kurzen Tagen ihrer Luxuszeit ihren Gäſten das Mahl reichen ließ, genügt nicht mehr den wachſenden Anſprüchen der im Hotel logierenden Millio⸗ näre. Ein neues größeres iſt bereits in Auftrag ge⸗ geben und die goldgehämmerten Teller, auf denen bisher die koſtbaren Leckerbiſſen ſerviert wurden und die 1400 Mark koſteten, werden durch neue größere Platten erſetzt, von denen eine jede 3000 Mark koſtet. Das Hotel beſitzt bereits einen Schatz an Silber, der über eine Million eſchätzt wird, und 25 Angeſtellte ſind tagsüber ſtändig 9 75 beſchäftigt, dies Silber in Stand zu halten. Die Goldſchmiedewerkſtätte wird in Zukunft bereitſtehen, Sil⸗ berſervice nach den beſonderen Wünſchen oder Entwürfen der Gäſte in kürzeſter Friſt fertig zu ſtellen, die— Spötter künden es ſchon an— wohl bald auch goldene Waſch⸗ efäße und Fingerſchalen aus maſſiven Smaragden for⸗ bern werden. Jedenfalls iſt an dem Hotelleben die Finanz ⸗ kriſe ohne dauernden Einfluß vorbeigegangen; die Hotels ſind nach wie vor in Amerika die Vorkämpfer des rafſi⸗ nierteſten Luxus. In einem der bekannteſten Newyorker Hotels iſt man jetzt ſo weit gegangen, den weiblichen Gäſten nahezulegen, ihre Toiletten, ihre Hüte und ihren Blumenſchmuck mit der Farbe und der Ausſtattung des Speiſeſaals in harmoniſche Uebereinſtimmung zu bringen. Der Klub der Dreihundert Pfund Schweren. In Newyork iſt ein Klub„Schwerer Jungen“ gegründet worden, der ſich„Klub der Dreihundert Pfund Schweren“ nennt. Um Mitglied dieſes Klubs werden zu können, muß man auf der Klubwage den Beweis erbringen, daß man tatſächlich dreihundert Pfund wiegt. Der Präfident des Klubs, Frank Duftzer, weiſt das ſtattliche Gewicht von vierhundert Pfund auf. Hochintereſſant ſind die Sta⸗ tuten dieſes neuen Klubs. Amerikaner, die ein Gewicht von vierhundertfünfzig Pfund erreichen, werden zu Ehren⸗ mitgliedern ernannt, während fünfhundert Pfund Schwe⸗ ren das Prädikat eines Mitgliedes auf Lebenszeit erteilt wird. Nimmt ein Mitglied an ſeinem Gewichte, das durch die Klubwage regiſtriert wird, zu, ſo werden ihm beſondere Ehren erwieſen. Die Verminderung des Gewichtes wiede⸗ rum zieht eine Geldſtrafe nach ſich und bedingt ſogar die Ausſchließung aus dem Klub, wenn das Gewicht unter dreihundert Pfund ſinkt. Koalitionsrecht. gur Sicherung des Koalitionsrechts hat der Soziale Ausſchuß von Vereinen techniſcher Privatangeſtellter bei Bundesrat und Reichstag Eingaben eingereicht, die eine Beſeitigung der Par. 152 und 153 der G.⸗O. und ſtatt dieſer Beſtimmungen eine angemeſſene Regelung der Koa⸗ litionsrechtsfragen durch ein allgemeines für alle Berufe und Staatsbürger gleichmäßig geltendes Reichsgeſetz for⸗ dern. Für die Neuregelung ſind folgende Vorſchläge ge⸗ reger:-; macht: I. Im Bürgerlichen Geſetzbuche oder einem allge⸗ meinen Reichsgeſetze über den Dienſtvertrag muß durch poſitive Rechtsbeſtimmungen oder durch Beſeitigung ent⸗ gegenſtehender Sonderbeſtimmungen feſtgelegt werden, daß 1. im Gegenſatz zu Par. 152 Abſ. 2 der Gewerbe⸗ ordnung alle Zuſagen, Verſprechungen, Verabredungen und Vereinbarungen von Mitgliedern eines Berufsver⸗ bandes oder von Teilnehmern an einer wirtſchaftlichen oder ſozialen Bewegung bezüglich ihrer Rechtsverbind⸗ lichkeit und ihrer Klagbarkeit den allgemeinen Rechts⸗ grundſätzen über Verträge unterliegen; f 2. Vereinbarungen irgendwelcher Art, durch die Ar⸗ beitgeber ſich verpflichten, beſtimmte Perſonen oder An⸗ gehörige beſtimmter Verbände nicht in Dienſt zu nehmen. unverbindlich ſind; ä—4 3. die Zugehöriokeit zu einem Verbande oder die Beteiligung an einer Verabredung zur Verbeſterung oder Erhaltung beſtehender Arbeitsbedingungen niemals als ein triftiger Grund zur Löſung eines Dienſtverhältniſſes 33 1 ohne Einhaltung der geſetzlichen oder vereinbarten Kündi⸗ gungsfriſt gilt; a 4. alle Vertragsabreden, deren Einhaltung der zum Dienſt Verpflichtete mit eidlicher Verſicherung oder Ehren⸗ wort verbürgen muß, unter allen Umſtänden nichtig ſind. II. Im Strafgeſetzbuche ſind die Beſtimmungen über Nötigung, Erpreſſung und Wucher ſo zu faſſen, daß fol⸗ gende Tatbeſtände zweifellos mit erheblichen Strafen be⸗ droht werden: 1. Die Verhinderung des Beitritts zu irgend einer eſetzlich erlaubten Vereinigung durch körperlichen Zwang, Drohung, Ehrverletzung oder Verrufserklärung; 2. die Veranlaſſung des Austritts aus irgend einer geſetzlich erlaubten Vereinigung durch die gleichen Mittel; 3. die Boykottierung beſtimmter Perſonen, Verbände oder Berufsgruppen durch ſchwarze Liſten oder ähnliche Kennzeichnungen und Verabredungen; 5 4. die Abgabe des Ehrenwortes oder eidlicher Ver⸗ ſicherung als Bürgſchaft für die Einhaltung wirtſchaft⸗ licher Vertragsverpflichtungen. 8 Die Soziale Praxis ſchreibt:„Dieſe Vorſchläge ſchei⸗ nen uns den richtigen Weg zu weiſen, wie man dem Koa⸗ litionsrechtsproblem zu Leibe gehen muß, obwohl wir uns mit verſchiedenen, über das Ziel hinausſchießenden „ ſtrafrechtlicher Natur nicht befreunden nnen.“ 0 F 2 F Geſundheitspflege. — Mittel gegen Kolik. 1. Klyſtiere von Hafer⸗ grützabkochungen, mit etwas Baumöl, ſind bei jeder Kolik anzuraten. 2. Bei ſehr empfindlichem Unterleibe iſt das Trinken von Mandelmilch, Leinſamen⸗ oder Kamillentee dienlich. Gleichzeitig tauche man ein Stück Flanell in eißen Kamillentee, ringe es aus und lege es auf den eib. 3. Rührt das Uebel von Erkältung her, ſo laſſe man den Kranken Fliedertee trinken und lege auf den Leib heiß gemachte Stürzen oder Teller, in leinene Tücher geſchlagen. Man muß während der Dauer der Kolik Säu⸗ ren, Obſt, Rheinwein, Salat und ſchwer verdauliche Spei⸗ ſen, auch junge Gemüſe meiden, während ein Glas guten Rotweins nicht ſchadet. Sonſt iſt als Getränk Reiswaſſer oder Gerſtenſchleim zu empfehlen. — Miteſſer und Hautfinnen beſeitigt man durch eine vernünftige Hautpflede, indem man dem Waſch⸗ waſſer etwas Borax zuſetzt, ab und zu die Haut mit etwas Kaliſeife oder verdünntem Seifenſpiritus wäſcht oder auch einen guten Toiletteneſſig benutzt. Auch kann man Glpcerin⸗, Sand⸗ oder Teerſchwefelſeife gebrauchen und die Miteſſer beim Waſchen kräftig wegreiben oder nachträglich vorſichtig ausdrücken. f 1 7 5 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim Nur noch kurze Zeit! Panorama am Friedriohsring in Mannheim. 8 Nen ausgeſtellt: inger Bauernschlacht. Chriſttag 1705, Eintritt 50 Pfg., Kinder 30 Pfg. Glückwunsch⸗ S Karten S zum Jahteswechsel 3u 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 10 Pfg. und höher, in großer Auswahl empfi hlt J. Helfrich. bfaldaboaa-Juerade für den peckar-Boten wollen bis längſtens morgen Mit⸗ tag 5 Ahr in der Expd. abgegeben werden. FECCFEkEfETETCTCTCTCTCC 2 Zimmer 1 Zimmer urd Küche zu vermieten. und Küche zu vermieten Zu erfrogen ber Mittelſtraße 14. Motih. Gruber. Reparaturen urd Küche mit Zubehör 8 i e an Gold u. Silberſchmuck wird bei billigſten P eiſen fachmänniſch ausgeführt von Wohnung Hch. Solda, Guldlanitd (Hinterhaus) 2 Zimmer u. Mannheim R 3, 5. Küche an ruh ge Leute zu Tel. 4009. 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Wir machen die Bewohner des Ortes hiermit auf⸗ merkſam, daß das Ausleeren bezw. Ausgießen von allen möglichen Schmutzwaſſern— und hauptſächlich bei Eroſtzeit— auf die Straßen ꝛc. unterſagt iſt. Gleichzeitig machen wir die Beſitzer von Grund⸗ ſtücken darauf aufmerkſam, bei Schneefall einen Fußpfad bis an das Nachbargrundſtück offen zu halten und den⸗ ſelben bei eintretendem Glatteis zu ſtreuen und ferner bei Tauwetter den Schnee und das Eis aus den Straßen⸗ rinnen und von den Gehwegen zu entfernen. Zuwiderhandlungen werden auf grund des 8 366, Ziffer 8 und 10 mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Seckenheim, 28. Dezember 1908. N Kürgermeiſteramt. Volz. Bekanntmachung. Zur Fortſetzung des Vermeſſungswerks und Lagerbuchs in der Gemarkung Mannheim(1. Neckarvorſtadt mit Käfertal und Waldhof)(2. Innere Stadt)(3. Neckarau) ift Tagfahrt auf Donnerstag, den 14. Januar 1909 für 1., Freitag, den 15. Januar 1909, für 2., Samstag, den 16. Januar 1909, für 3. in den Räumen des Grund⸗ buchamts zu Mannheim N 6 Nr. 5/ beſtimmt. Die Grundeigentümmer werden hievon in Kenntnis geſetzt. Das Verzeichnis der ſeit der letzten Fortführungstagfahrt, alſo ſeit dem 1. Januar 1908 eingetretenen, dem Grund⸗ buchamte bekannt gewordenen Veränderungen im Grund⸗ eigentum liegt während 1 Moche vor der Tagfahrt zur Einſicht der Beteiligten in den Räumen des Grundbuch⸗ amts auf; etwaige Einwendungen gegen die Eintragung dieſer Veränderungen im Vermeſſungswerk und Lagerbuch ſind in der Tagfahrt vorzutragen. Die Grundeigentümer werden hiermit aufgefordert, die aus dem Grundbuch nicht erſichtlichen und noch nicht zur Anzeige gebrachten Veränderungen im Grundeigentum, insbeſondere auch bleibende Kulturveränderungen anzumelden und die Meßbriefe(Handriſſe und Meßurkunden) über Aenderungen in der Form der Grundſtücke vor der Tag⸗ fahrt dem Grundbuchamte oder in der Tagfahrt dem Fort⸗ führungsbeamten vorzulegen, widrigenfalls die Fort⸗ führungsunterlagen auf Koſten der Beteiligten von Amts⸗ wegen beſchafft werden. 8 Anträge der Grundeigentümer auf Anfertigung von Meßurkunden, Teilung von Grundſtücken, Grenzfeſtſtellungen und Wiederherſtellung ſchadhafter oder abhanden gekom⸗ mener Grenzmarken werden in der Tagfahrt entgegen⸗ genommen. Mannheim, den 14. Dezember 1908. Der Gr. gezirksgeometer gez. Ziegler. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur Schmitt. Nr. 8 434. öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 28. Dezember 1908. gürgermeiſteramt Volz. Liederkranz Seckenheim. Einladung. Wir beehren uns hiermit, unſere aktiven und paſiven Mitglieder zu dem am 1. Januar 1909 ſtattfindenden Uereinsball freundlichſt eingeladen, mit der Bitte, vollzählig zu erſcheinen. Von nachmittags 3 Uhr ab großes Conzert im Vereins⸗Lokal zur Roſe, wozu ebenfalls freundlichſt einladet Der Vorſtand. Pinselwaren pp ohklopfern Scuwämmen, und Türvorlagen. L. Gilmer, 5 n im Hauſe des Herrn Holzhändler Bühler Eingang ins Geſchäft über die Treppen im Hof. g Rohrſtühle werden in der Werkſtatt des Unter⸗ zeichneten einge flochten. 8 Sparkaſſe Schwetzingen — Rathaus verzinſt ab 1. Jauuar 1908 4 ſämtliche Einlagen mit Prozent. Täalich geöffnete Aunahmeſtelle für Einlagen bei Herrn Ratſchreiber Sauer in Seckenheim. Die Stadt * Es empfiehlt ſen. Lager in ſämtlichen Bürsten- und“ Aur gefl. Beachtung. 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