Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. 5 bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Politiſche Wochenſchau. „Der Reichstag hat nach den reichlichen Weihnachts⸗ ferien, die er ſich verwilligt, am Dienstag, den 12. Januar ſeine parlamentariſchen Arbeiten wieder aufgenommen. Große politiſche Aktionen ſind es nicht, die ihn beſchäf⸗ tigen, deſto mehr aber Petitionen, denen er ein Begräbnis erſter oder zweiter Klaſſe bereitet, je nachdem er ſie an die einzelnen zuſtändigen Kommiſſionen verweiſt oder nicht. Während das Plenum des Reichstags die ſog. kleine In⸗ dentur macht, ſind die großen Kommiſſionen, nament⸗ lich die Budgetkommiſſion und die Steuerreformkommiſ⸗ ſion eifrig an der Arbeit. Sparſamkeit auf allen Gebieten iſt ihre Deviſe. Beſonders energiſch rückt man rein repräfentativen Ausgaben, den unnötigen Reiſe⸗ geldern ete., in den einzelnen Reſſorts zu Leibe, vor allem bei der Militärverwaltung, aber auch beim Etat der Juſtiz und des Reichsamts des Innern. Wenn dem jetzigen Feuereifer im Sparen auch die entſprechende Ausdauer beſchieden iſt dann können die Steuerzahler künftig viel⸗ leicht mit mehr Befriedigung auf die Tätigkeit der Reichs⸗ boten in Berlin blicken, als ſeither. 2 5 die Volksvertreter der bun: 2 3 ſtaatlichen Land⸗ tage haben ſich inzwiſchen ebenfalls wieder zu löblichem Tun zuſammengefunden. Den bayeriſchen Landtag beſchäftigt die grundlegende Reform der direkten Steuern, in der ſächſiſchen zweiten Kammer tobt der Wahlrechts⸗ teh der möglicherweiſe eine Kabinettskriſis nach ſich zieht. „Baden ſteht jetzt unter dem Zeichen der Landkags⸗ wahlen und des Falles Rödel, der nach Zurückweiſung der Beſchwerde des Hauptlehrers Rödel an das Mini⸗ ſterium die politiſchen Gemüter immer mehr erhitzt. ! In Württemberg geht die Beratung der Schul⸗ 8 nur langſam von ſtatten. Der Redefluß der Land⸗ boten will ſich ſchier nicht eindämmen laſſen und es iſt, Bann 15 3 dieſem Tempo weiter geht, kaum abzuſehen, beben wied? igcles die zweite Kammer Pater n Der Angelpunkt der äußeren Politik dieſer Woche bildete unzweifelhaft die erfolgte V erst ändi 50 u 79 95 chen Deſterreich⸗Ungarn und der Türkei auf der Baſis einer Geldentſchädigung von 54½ Millionen Kronen und ſonſti⸗ ger wirtſchaftlicher Kompenſationen. Auf dieſen Stand⸗ punkt gerechter Abfindung für die Annexion von Bosnien und der Herzegowina hätte ſich die Donaumonarchie ſchon Langſt ſtellen können und ein gut Teil Zündſtoff auf dem Balkan und in der internationalen Politik wäre ſeither aliminiert geweſen. Doch iſt es auch jetzt noch nicht zu ſpät und mehr denn je beſteht nunmehr die Hoffnung kuf eine endgültige friedliche Löſung der Balkanwirren, En jetzt auch Bulgarien. wie aus den neueſten Mel⸗ wenn die Geſamtheit dieſes neuen Vaterlandes in Gegen⸗ Hmtsblaff der Bürgermeister mier Seckenheim, Muesheim, Hecharhansen und Edingen. Samstag, den 16. Jannar 1909 dungen hervorgeht, die Verhandlungen über die Ablöſung der Orientbahnen wieder aufnimmt. Dann wird wohl oder übel auch Serbien, das noch ſchmollend beiſeite ſteht, mit Säbelraſſeln aufhören und ſich mit Oeſterreich gütlich auseinanderſetzen müſſen, wofür es nach der neueſten Wen⸗ dung der Dinge bei letzterem zweifellos hinlänglich Ver⸗ ſtändnis und Entgegenkommen finden wird S 2 5 Verluſt der Reichsangehörigkeit. Zu den Fragen, die nicht zur Ruhe kommen dürfen, gehört die Neuregelung der Vorſchriften über Erwerb und Verluſt der Staats⸗ und Reichsangehörigkeit. Der jetzt geltende Rechtszuſtand ſtammt vom 1. Juni 1870. Im damaligen Geſetz lebt etwas von der Empfindung, der Staat müſſe ſich die Ausgewanderten vom Halſe halten; er wollte nichts mehr mit ihnen zu ſchaffen haben. Noch heute— vielleicht mehr als der Wortlaut des Geſetzes verlangt— ſcheint aus der Handhabung des Geſetzes die gleiche Anſicht hervorzuleuchten. Man hat eine Berechnung aufgeſtellt, wonach von 3 Millionen im Auslande ſich aufhaltenden Deutſchen, die nach ihrer Herkunft als Reichs⸗ bürger angeſprochen werden müßten, nur 700 000 rechtlich Reichsangehörige ſind. Danach gehen mehr als drei Viertel geborener Reichsbürger dem Reiche politiſch verloren; ſie wachſen anderen Staaten zu, verſtärken deren Macht, und 2K . ſatz zum Deutſchen Reiche tritt, ſo vermehren ſie unter Umſtänden die Machtmittel, die egen uns eingeſetzt wer⸗ den. Vom Abg. Beck(Heidelberg iſt kürzlich dieſe Frage wieder im Reichstag zur Sprache gebracht worden. Er hat dabei auch die Schwierigkeiten geſtreift, die etwa einer für das Deutſche Reich günſtigeren Regelung des Verluſts der Staatsangehörigkeit entgegenſtehen könnten, indem er ungefähr folgendes ausführte: Es iſt ſehr wohl zu denken, welche Schwierigkeiten in dieſer oder jener Beziehung vorliegen. Sie werden ja in dieſer oder jener Beziehung vorliegen. Sie werden ja im weſentlichen in der Behandlung der Mili tärpflicht ge⸗ ſehen. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß für unſere Staats⸗ angehörigen im Auslande die Wehrpflicht nicht beſeitigt werden kann: aber wir müſſen uns doch auch deſſen immer bewußt ſein, daß die Leute nicht deshalb auswandern, um ſich der Militärpflicht zu entziehen, ſondern daß der weitaus größte Teil aus wirtſchaftlichen Urſachen das deutſche Vaterland verläßt und ſich im Auslande nieder⸗ läßt, und es iſt doch geboten, ſolchen ganz beſonderen Verhältniſſen gegenüber, eine möglichſt entgegenkommende Handhabung unſeres Staatsangehörigkeitsrechtes zu zei⸗ gen. Es iſt nicht recht verſtändlich, ja unzuläſſig, wenn, wie geſagt worden iſt, ſolchen Deutſchen im Auslande, die in den letzten Jahren aus irgend welcher Urſache verhindert worden ſind, ihrer militäriſchen Verpflichtung nachzukom⸗ Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 9. Jahrgang men, aus dieſem Grunde die Eintragung in die Konſufats⸗ matrikel verweigert worden ſein ſoll. Das iſt tatſächlich eine Ausbürgerung; denn infolge dieſer Nichteintragung tritt die zehnjährige Friſt in Kraft, und die betreffenden Deutſchen verlieren wider ihren Willen und wider ihre Abſicht die Staatsangehörigkeit zum Deutſchen Reich. a Wir möchten dem noch hinzufügen, daß die Ent⸗ theidung darüber, ob und wann ein Deutſcher wegen Ver⸗ letzung der Wehrpflicht ſeiner Reichsangehörigkeit ver⸗ luſtig erklärt werden kann, nicht in die Hände der Kon⸗ ſuln gelegt werden ſollte. Nach den bisherigen Erfah⸗ rungen erſcheinen dazu weder die Ehrenkonſuln noch die Berufskonfuln geeignet. Es ſollte vielmehr eine Inlands⸗ behörde als Inſtanz geſchaffen werden. Bei der zweiten Leſung des Etats werden dieſe Fragen vermutlich noch⸗ mals behandelt werden, wenn nicht bis dahin dem Reichstag der angekündigte Geſetzentwurf vorgelegt iſt. 1 Politiſche Rundſchan. . e Sparſamkeit. Die Budgetkommiſſion des Reichs⸗ kages erledigte geſtern den Juſtizrat. Beim Gehalt des Staatsſekretärs wurde die Frage der Repräf entationskoſten angeſchnitten. Die Anregung, die Repräſentationsgelder des Staatsſekretärs, die 14000 Mark betragen, zu kürzen, oder als künftig wegfallend zu bezeichnen, wurde abge⸗ lehnt. Es wurde ſodann eine Reſolution beantragt, wonach lung der wirklich Taggelder uſw. zu ſation erhebliche Erſparniſſe. die vom Reichskanzler vor Erſparniſſe bei der Armee, beſonders bei der Kavallerie. die im Kriegsminiſterium einzurichten wäre. Ein Antr kürzen, wurde von keiner Seite geſtellt. “ Die engliſche Staatsviſite. Seite wird nunmehr endgültig der Termin für die Ber⸗ liner Reiſe des engliſchen Königspaares bekanntgegeben. Die offiziöſe Weſtminſter Gazette meldet: Nach den an 15 In ſchwerem Verdacht. Kriminalroman. 5 9 Fortſetzung.) 10 Die beiden Lauſcher folgten jeder Geſte mit geſpann tem Intereſſe. Der Atem des Schutzmanns ging hörbar ſchnell; ſein Geſicht glühte und ſeine Hände zuckten vor Aufregung. „Herr Kommiſſar,“ mir höchſt verdächtig.“ „Bſcht!“ mahnte der Kommiſſar zur Vorſicht. Auch ihm ſchlug das Herz höher und das Blut ſchoß ihm ins Ge⸗ ſicht, aber er zwang ſich zur Ruhe, um klar beobachten zu können. Der Beſchreibang, die Frau Eckert, die Haushäl⸗ terin des Ermordeten, von der verdächtigen Perſönlichkeit gemacht hatte, entſprach der Mann da drüben gar nicht. Er trug einen dunklen Rock, der etwas ſchlottrig ſaß, als wenn er urſprünglich nicht für den Träger beſtimmt gewe⸗ ſen, dazu helle Beinkleider. Auf dem Kopfe ſaß ihm ein dunkler Filzhut. Das Geſicht ſchien glatt raſtert. Jetzt ſetzte ſich der Mann in Bewegung, er korkelte. „Ein Betrunkener,“ ſagte der Kommiſſar enttäuscht und wandte ſich ärgerlich ab, entſchloſſen, ſich um den berauſch⸗ Au. Nachtſchwärmer nicht weiter zu kümmern. Aber ein Bedenken bewog ihn doch, dem Manne wieder ſeine Auf- 5 amkeit zuzuwenden. Was hatten die Geſtikulationen e Betrunkenen zu bedeuten, die nach den Fenſtern des Ermordeten emporgeſtreckte Hand? Wußte der Unbekannte etwas von der Tate lei»Ich gehe dem Manne nach,“ raunte der Kommiſſar 1 Untergebenen zu.„Bleiben Sie auf Ihrem Poſten, ich wiederkomme oder Sie ablöſen laſſe!“ ſich Damit ſetzte er ſich langſam in Bewegung, ſich vor⸗ 5 um Schatten der Häuſer haltend, immer den Be⸗ trunkenen auf der anderen Seite der Straße im Auge be⸗ haltend. Mann mußte ſchon eine gehörige Quantität Alkohol zu ſich genommen haben, denn er ſchien die Herr⸗ ſchaft über ſeine Gliedmaßen ziemlich Sein Weg ging im Zickzack. Bald f flüſterte er erregt,„der Kerl ſcheint ſam vorwärts, ab und zu ſtehenbleibend, um ſich zu ver⸗ ſchnaufen, bald ſtürzte er wie im Schuß vorwärts, ſo daß der Kommiſſar glaubte, ihn jeden Augenblick zu Boden ſtür⸗ zen zu ſehen. Schon eine halbe Stunde lang währte die Verfolgung; man befand ſich in einer entlegenen Vorſtadt. Die enge Straße war einſam und nur ſelten begegnete man einem Paſſanten. Vorſichtig, leiſe, unhörbar auftretend, ſchlich der Polizeibeamte dem Verdächtigen nach, wie ein ſchuß⸗ bereiter Jäger dem Wild. Hätte ſich der Unbekannte nicht in einem Zuſtande befunden, der ihn wahrſcheinlich allen Sorgen und kleinlichen Bedenken entrückte, die hin und wieder doch in der ſtillen Nacht laut tönenden Schritte ſei⸗ nes Verfolgers hätten ihm auffallen müſſen. Der Eifer und das Intereſſe des Kommiſſars hatten ſich während der Verfolgung immer mehr angefacht. Seine Augen funkelten wie die eines Raubtiers, das ſeiner Beute nachſpürte, und der Gedanke, daß er doch vielleicht einer Spur nachging, die ihn zu dem Urheber des Verbrechens führen konnte, jagte ihm heiße Schauer durch den Leib. Der Kommiſſar näherte ſich einem niedrigen, einſtöcki⸗ gen Hauſe, aus deſſen geöffneten Fenſtern der Lärm ver⸗ ſchiedener durcheinander ſprechender Stimmen auf die Straße hinausdrang, das hin und wieder von dem Aufſchlagen an⸗ einander klappernder Billardbälle unterbrochen wurde. Der Beamte kannte das Haus gar wohl; es war eine übelbe⸗ rüchtigte Kneipe, in der die unterſten Schichten aus der Bevölkerung der Vorſtadt: Hauſierer, arbeitsſcheue Vaga⸗ bunden, Handwerksburſchen, die lieber„walzten“, als daß ſie ſich nach regelmäßiger Tätigkeit umſahen, ferner Kut⸗ ſcher und Arbeiter eines großen Abfuhrinſtituts und andere Entgleiſte, die keiner regelrechten anſtändigen Tätigkeit mehr oblagen, mit Vorliebe verkehrten. Raſch drückte ſich der Polizeibeamte in den Torweg des Nachbarhauſes, denn nun ſah er, wie der Betrunkene von drüben, im Zickzack torkelnd, herüberkam und auf die Tür der Spelunke zuſteuerte, durch die er dann auch rich⸗ die Vorſicht gebraucht hatte, für den Abend und die Nacht eine Verkleidung anzulegen. Er trug einen ſeiner abge⸗ brauchteſten Anzüge, ein abgeſchabtes Jackett, das ihm im Laufe der Jahre ſehr eng geworden war, dazu ein paar ſehr kurze, geflickte Beinkleider und eine Schirmmütze; um den Hals hatte er ein wollenes Tuch gebunden. Um ſich vollends unkenntlich zu machen, hatte er ſeine Augenbrauen geſchwärzt und einen dunklen Vollbart angelegt. Er wartete etwa zehn Minuten, verſicherte ſich durch einen Griff in die Taſche, daß er auch ſeinen Revolver bei ſich führte, und trat dann erwartungsvoll ein. Der läng⸗ liche, aber ſchmale, durch Petroleumlampen ſchlecht beleuch⸗ tete Raum war gut gefüllt. An dem Billard, das in der Mitte des Lokals ſtand und die Hauptzierde desſelben bil⸗ dete, lehnten drei Burſchen. Sie hatten aufgehört, zu ſpie⸗ len und blickten nach einem der ſchmierigen einfachen Holz⸗ tiſche hinüber, an dem, wie Kommiſſar Hirt mit einem ver⸗ ſtohlen prüfenden Blick beim Eintritt bemerkte, der von ihm Verfolgte Platz genommen hatte. Ein allgemeines Ge⸗ ſpräch ſchien ſich mit dem neuen Gaſt beſchäftigt zu haben, wurde aber offenbar durch Hirts Eintritt unterbrochen. Der Kommiſſar aber tat durchaus unbefangen, nahm an einem kleinen, unbeſetzten Tiſche Platz, der in der entlegenſten Ecke, ſeitwärts am Büffet ſtand, und beſtellte einen„Dop⸗ pel⸗Luft mit Pomeranzen“. a Alle Gäſte blickten neugierig und mißtrauiſch nach dem neueſten Gaſte hin, den niemand kannte. Der aber nahm von niemand Notiz, trank einen kräftigen Schluck von dem vor ihn hingeſtellten Schnaps und vertiefte ſich dann in die Lektüre eines ſchmierigen Zeitungsblattes, das auf dem Tiſch gelegen hatte. Das Geſpräch kam wieder in Gang. „Sage mal, Karl,“ nahm einer von den drei Burſchen am Billard das Wort und blickte mit oſtentativer Bewun⸗ derung zu dem vor einem gefüllten Bierglaſe Sitzenden hinüber, der ſeinen Hut unternehmend auf ein Ohr geſcho⸗ ben hatte—„ſage mal, Karl, du haſt dich wohl neu ein Der gommiſg beglütkwünickte, A. Ailen. Bak. kr. F die Taggelder und Reiſekoſten künftig nur in Höhe der wirklich entſtandenen Koſten unter Feſtſetzung eines Höchſt⸗ betrages bewilligt werden ſollen; die Beſchlußfaſſung hie⸗ rüber wurde bis zur Beratung des Etats des Reichsſchaß⸗ amtes zurückgeſtellt. Die Budgetkommiſſion beſchloß, ſämt⸗ liche Reſſorts zu veranlaſſen, eine ſpeziftzierte Aufſtel ⸗ bezahlten Reiſekoſten, Umzugs koſten, i geben. Dem Reichsamt des Innern wird für die Sparſamkeit, die es im allgemeinen bei ſeinen Veranſchlagungen betätige, ein beſonderes Lob ge⸗ zollt; beim Patentamt erwartet man von einer Reorgani⸗ Sehr eingehende Mittei⸗ lungen, die zum Teil vertraulicher Natur waren, machte der Kriegsminiſter über den vorausſichtlichen Bedarf bis zum Jahre 1913. Von freiſinniger Seite vermißte man einem Jahre angekündigten Vielleicht könne eine Erſparniskommiſſion nützlich ſein, den von der Militärverwaltung veranſchlagten Bedarf au Von engliſcher unge en Abmachungen werden der König und die önigin zu ihrem offiziellen Beſuch in Berlin am Mon⸗ tag, den 8. Februar, von London abreiſen. Nach der Ueberfahrt von Dover nach Calais fahren die Majeſtäten mit königlichem Sonderzug über Brüſſel, Köln und Han⸗ nover. Sie verweilen drei Tage in Berlin und kehren am Sonnabend, den 13. Februar, auf demſelben Wege wie bei der Hinreiſe nach London zurück. ll. ö Frankreich. e Die Vollſtreckung von Todesurteilen. Auf Antrag mehrerer Abgeordneter der Linken wird in der Kammer ein Geſetzentwurf eingebracht werden, wonach die Hinrichtung der zum Tode Verurteilten nur noch dann ausgeführt werden darf, wenn der Angeklagte von den Geſchworenen mindeſtens mit Zweidrittel⸗Mehrheit ſchuldig befunden wird, beziehungsweiſe 8 von 12 Ge⸗ ſchworenen für die Vollziehung der Todesſtrafe ſich aus⸗ geſprochen haben. 1820 52 England. ee Freundſchaftlichere Empfindungen. Der Handelsminiſter Churchill ſagte in einer Anſprache in Birmingham, wenn die Regierung, wie ich erwarte, die öffentlichen Angelegenheiten Englands volle 5 Jahre lang führen ſolle, wie es in der britiſchen Verwaltung normal iſt, muß ſie vor allem ſuchen, daß die Politik Großbri⸗ tanniens in allen großen auswärtigen Angelegenheiten weitere Fortſchritte macht. Ich vertraue darauf, daß Staatsſekretär Grey ſein Werk dadurch krönen wird, daß er freundſchaftlichere Empfindungen zwiſchen dem briti⸗ ſchen und dem deutſchen Volke herzuſtellen bemüht iſt.— Der deutſche Botſchafter Graf Wolff⸗Metternich hat dem Vizekanzler der Univerſität Oxford das Porträt des Kaiſers, von Profeſſor Adolf Schwab überreicht. Serbien. * Keine Abdankung. Mit Bezug auf die weitver⸗ breitete Senſationsnachricht, daß König Peter von Serbien in einem heute nachmittag einberufenen Miniſterrat ſeine Demiſſion zu geben gedenke, erhält die„Neue Freie Preſſe“ aus Semlin die Auskunft, daß dieſe Nachricht jeder Grund⸗ lage entbehrt. Geſtern abend fand in Belgrad ein Hofü ball ſtatt und heute aus Anlaß des ſerbiſchen Neujahrs⸗ tages die übliche Gratulation bei Hofe. Beide Feſte ver⸗ liefen in gewohnter Weiſe. e Zur Verſtändigungsfrage. Das Miniſterium trat unter dem Vorſitz des Königs zuſammen, um über die durch die öſterreichiſch⸗türkiſche Verſtändigung ge⸗ ſchaffene Lage zu beraten. Die Regierung beſchloß, vor⸗ läufig abzuwarten, bis weitere Einzelheiten bekannt wür⸗ den und drückte die Hoffnung aus, daß die Intereſſen Serbiens nicht gefährdet würden. 0 Perlen. Intervention. Zwiſchen der ruſſiſchen und bri⸗ tiſchen Regierung wurden bezüglich der Intervention in Perſien Vereinbarungen dahin getroffen, daß dem Schah Naglicche und ruſſiſche Zivilbeamte beigegeben werden, die ähnliche Funktionen auszuüben haben, wie die bisherigen Zivilagenten in Mazedonien. Dieſe Beamten ſollen dem Schah behilflich ſein, Ordnung zu ſchaffen. 2 ——— 185 151 8 5 Aus Nah und Fern. ö B. Heckenheim. Wir wollen nicht verſäumen, auch an dieſer Stelle auf die Bekanntmachung des Gewer⸗ bevereins betr. Verleihung der Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen hinzuweiſen, und es ſei hier nochmals kurz geſagt, wer ſich in die gemeinſame Liſte eintragen ſoll. Nämlich: a. Diejenigen Handwerker, welche vor dem 1. Okt. 1901 ihr Handwerk ſelbſtändig ausgeübt haben, alſo auf Grund der Uebergangsbeſtimmungen im Beſitz des Meiſter⸗ titels ſind. b. Diejenigen Handwerker, welche eine ordnungs⸗ gemäße Lehrzeit zurückgelegt haben, und 5 Jahre hindurch ihr Handwerkſelbſtändig oder unſelbſt. ausgeübt haben, vor dem 1. Okt. 1908 29 Jahre alt und mit der Anleitung von Lehrlingen ſchon betraut waren. Diejenigen Handwerker jedoch, welche vom 1. Okt. 1979 bis 1. Okt. 1884 geboren ſind, müſſen um die Befugnisverleihung beim Großh. Bezirksamt ſelbſt einkommen und können daher in die Liſte nicht aufgenom⸗ men werden, außerdem müſſen dieſelben vor dem 1. Okt. 1908 ſelbſtändig geweſen ſein, denn wer nach dem 1. Okt. 1908 ſich ſelbſtändig gemacht hat, kann nur in dem Falle Lehrlinge ausbilden, wenn er die Meiſterprüfung mit Er⸗ folg abgelegt hat. Im übrigen ſind alle diejenigen Hand⸗ werker welche bis jetzt ſchon die Meiſterprüfung mit Er⸗ folg abgelegt haben, ohne weiteres zur Ausbildung von Lehrlingen berechtigt. — Pferdeſchutzver einigung über ganz Veutſch⸗ land. Wohl wenige unter den Leſern dieſer Zeilen dürfte es geben, denen nicht ſchon des Oefteren das widerwärtige Schauſpiel einer Pferdequälerei begegnet iſt, ſei es, daß Roheit und Gewalttätigkeit, oder Unwiſſenheit die Urſache war, oder ſei es, daß kranke, mit lahmen Gliedmaßen oder anderen ſchmerzhaften Schäden behaftete Pferde zu oft ſchwerer Arbeit benutzt wurden. Wer aber jemals Gelegen⸗ heit gehabt hat, Pferden zu begegnen, welche zum Abdecker geführt werden dem wird wohl noch in der Erinnerung das Herz wehe tun. Bis aufs Skelet abgemagert, mit offenen Wunden am Widerriſt und an den Stellen, wo das Geſchirr zu ruhen pflegt, oft auf mehr als einem Beine hinkend, augenſcheinlich nur unter großen Schmerzen den letzten Weg zurücklegend, ein Bild größter Verwahrloſung, ſo präſentiert ſich unſeren entſetzten Augen der klägliche Ueberreſt unſeres ſtolzen Roſſes!— Vom menſchlichen Standpunkt iſt es daher mit Freuden zu begrüßen, daß eine Pferdeſchutzvereinigung über ganz Deutſchland ins Le⸗ ben getreten, die, von hohen Militärs ehrenamtlich ver⸗ waltet, das ſchöne Ziel verfolgt, unſerem Pferde eine neue Zukunft aufzubauen. Alle Gutgeſinnten, Damen wie Herren, werden herzlichſt gebeten, das gute Werk fördern zu helfen durch Anſchluß an obengenannten Verein. Jah⸗ resbeitrag 3 Mark.— Satzungen koſtenlos von der Ge⸗ ſchäftsſtelle: Herrn Oberſtleurnannt a. D. von Koblins ki, Berlin W. 62, Schillſtr. 8. a 5— Lane auf dem Platz vor der Kat J Karlsruhe, 15. Jan. Mit Genehmigung des Miniſteriums des Innern werden dieſes Jahr an der großh. Landwirtſchaftsſchule Auguſtenberg folgende Kurſe abgehalten: 1. Der Obſtbaukurs für Baum⸗ und Straßen⸗ warte vom 22. März bis 10. April und 4. bis 23. Oktober; 2. der Hauptobſtbaukurs in der Zeit vom 13. April bis 29. Mai und 9. Auguſt bis 25. September; 3. der Obſtbaukurs für Straßenmeiſter, Lehrer und Per⸗ ſonen reiferen Alters vom 28. Juni bis 10. Juli; 4. der Obſt⸗ und Gartenbau⸗ und Obſtverwertungskurs für Frauen und Mädchen vom 12.—17. Juli; 5. ein Obſt⸗ und Gartenbau- und Obſtverwertungskurs für die Schü⸗ lerinnen des Vereins für Haushaltungslehrerinnen vom 26. Juli bis 7. Auguſt; 6. der Obſtverwertungskurs für Männer vom 28.—30. Sept.; 7. der Wiederholungskurs für ehemalige Obſtbauſchüler vom 25.—30. Oktober; 8. der Molkereikurs vom 15.—27. Februar; 9. der Bienen⸗ zuchtkurs für Männer und Frauen vom 7.—19. Juni. () Karlsruhe, 14. Jan. Der Präſident der Ober⸗ rechnungskammer, der frühere Miniſter des Innern e. Schenkel iſt ſehr ſchwer erkrankt und hat ſchon ſeit längerer Zeit ſeine Wohnung nicht mehr verlaſſen. Bei der Art der Krankheit— es handelt ſich um ein Krebsleiden— wird man wohl damit rechnen müſſen, daß Herr Schenkel in nicht zu ferner Zeit aus ſeinem Amt ſcheiden wird. (9 Heidelberg, 14. Jan. Bei der philoſophiſchen Fakultät unſerer Univerſität hat ſich der Dr. rer. pol. et phil. Philipp Witkop als Privatdozent habilitiert. Das Thema der öffentlichen Probevorleſung, die er zur Er⸗ langung der Venia egendi am 16. d. M. halten wird, lautet: Die Lyrik des iungen Goethe. () Michelfeld(A. Sinsheim), 15. Jan. Geſtern früh ſtarb infolge eines Schlaganfalles Freiherr 5 von Gem⸗ mingen im Alter von über 80 Jahren. Der od des be⸗ liebten mikdtätigen Herrn hat hier tiefſte Trauer her⸗ vorgerufen. a Lahr, 15. Jan. Die Aufnahmeßrüfungen für 1909 am Vorſeminar in Lahr finden ſtatt: Dienstag den 20. April 1909 und folgende Tage jeweils von vormittags 8 uhr ß r (Langenſchiltach(A. Triberg), 14. Jan. Herr Bürgermeiſter Epting von hier hat ſchon vor einiger Zeit mit Rückſicht auf 5 Geſundheit ſein Amt niedergelegt. Mit ihm iſt ein tüchtiges Gemeindeoberhaupt ausgeſ ieden. In der heute anberaumten Neuwahl eines Bürgermeiſters wurde der bisherige Stellvertreter im Amt, Herr Akziſor JJ Berlin, 15. Jan. In dem Befinden des Reichs⸗ tagsabgeordneten Grafen Hompeſch, der geſtern einen leich ten Schlaganfall erlitten hat, iſt eine Beſſerung einge⸗ treten. 1 * Berlin, 15. Jan. In der Steuerkommiſſion des Reichstags erklärte nach Aufnahme der Beratung über die Aufhebung der Fahrkartenſteuer Staatsſekretär Sydow, der Vorſchlag beruhe ſowohl auf eigener Erfahrung der Re⸗ gierungen, als auch auf den Wünſchen des Publikums und werde aufrecht erhalten werden, wenn für Deckung des Ausfalls Erſatz geſchaffen ſei. Der preußiſche Eiſen⸗ bahnminiſter bezeichnete dieſe Steuer nicht nur als un⸗ populär, ſondern auch als ungerecht. 8 Mitteilungen aus der Feckenheimer Gemeinderats ſitzung. (Vom 12. Januar 1909.) ö 13 Anträge über abgeſchloſſene Fahrnisverſicherungen werden geprüft und bleiben unbeanſtandet. 2 Grundſtücke werden geſchätzt. Die Gemeindearbeiten für das Jahr 1909 werden wie folgt vergeben: Schmiedearbeit an Joſ. Spannagel. Schreinerarbeit an G. Seitz, Spenglerarbeit an Jak. Seitz, Glaſerarbeit an Diefenbach, Zimmerarbeit an Tranſier, Wagnerarbeit an Hartmann, Schloſſerarbeit an Lochbühler, Sattlerarbeit an Rath, Tüncherarbeit an Katzenmeier, Maurerarbeit an K. Zahn, Betonarbeit an Ferd. Klumb. Daß das Geſuch des Adolf Scherer in Rheinau um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft im Hauſe Stengelhofſtraße 26 abgelehnt wurde, wird mitgeteilt. Die Vergebung der Gemeindefuhren pro 1909 erfolgt an Heinrich Wagner zum Submiſſtonsangebot von fuͤr 2 Pferde pro Tag 10 Mk., für 1 Pferd 6 Mk. Für den an das Krankenhaus hier ſchenkungsweiſe übergebenen Krankenſtuhl wird andurch der Dank des Gemeinderats ausgeſprochen. Georg Philipp Raufelder wird als Ortsbürger auf⸗ genommen. Verſchiedene Rechnungen werden zur genehmigt. Die Erdbebenkataſtrophe. Anweiſung 5 Wel erſt wird klar, welche unerſetzlichen Kunſtſch ite N durch die Kataſtrophe verloren hat. In Reggio ſind das Kaſtell, die Sakramentkapelle des Domes und die antiken Thermen zerſtört. Die Optimatenkapelle in San Gregorio iſt ſchwer beſchädigt. Die San Francisco⸗ Kirche und das altrömiſche Theater ſind eingeſtürzt. Noch ſchlimmer iſt Meſſina vernichtet. Die wundervolle Kathe⸗ drale iſt nicht mehr. Die herrlichen Altäre der Seiten⸗ kapellen, der Taufbrunnen von Gaddo Gaddi, die Kanzel von Mazzuola, die Säulen mit ihren normanniſchen Kapi⸗ tälen, alles iſt in tauſend Stücke zerſchellt. Von den be⸗ rühmten byzantiniſchen Moſaiken aus dem dreizehnten Jahrhundert ſind zwei erhalten, darunter die Hauptapſis mit dem großen ſegnenden Chriſtus. Von der gotiſchen Faſſade iſt der Turm rechts zerſtört. Die Tür links iſt völlig, das Mittelportal teilweiſe erhalten. Die Fon⸗ hedrale bat die Nike⸗ 8 1 3 8. 8 ö guren und die Honorius⸗Statue verloren. Der Neptuns⸗ Brunnen iſt dagegen verſchont geblieben. Von der Pina⸗ kothek ſteht noch eine einzige Wand mit Bildern. Man hofft aber manche der verſchütteten Gemälde noch zu ret⸗ ten, wie denn ſeinerzeit auch ein Raffael vollſtändig zer⸗ fetzt unter den Trümmern eines Florentiner Palazzo her⸗ vorgezogen und dennoch reſtauriert wurde. Unvergleich⸗ liche Schätze an griechiſchen Codices, Palimpfeſten, Evan⸗ gelienbüchern, mittelalterlichen Chroniken und Pergamen⸗ ten gingen mit der Stadtbibliothek zugrunde. Mit der Rettung und Durchſuchung dieſer wiſſenſchaftlichen Doku⸗ mente hat der Unterrichtsminiſter die Profeſſoren Caputo und Manodcorda betraut. 5 Profeſſor Bevaqua, der Leiter des Obſervatoriums von Reggio, der mit ſeiner Familie wie durch ein Wunder dem Tode entging, berichtet über des Obſervatoriums Wi⸗ derſtand, aber die Inſtrumente wurden wie von Rieſen⸗ gewalt durcheinander geſchleudert und krumm gebogen, ſogar das 125 Kilo ſchwere Pendel des Seismographen „Agamemnon“ wurde abgeriſſen; ebenſo ſind alle auf der ſeismographiſchen Säule befeſtigten Inſtrumente zer⸗ ſtört. Trotzdem entnahm der Profeſſor dem Umſtande, daß alle Signalnummern des elektriſchen Feldes hervor⸗ gehoben waren, daß die Erderſchütterung ſo bedeutend geweſen ſein muß wie ſeinerzeit jene in Liſſabon. Das Erdbeben muß lediglich vertikal verlaufen ſein, denn viele Häuſerfaſſaden von Reggio ſind völlig unbeſchädigt, wäh⸗ rend im Innern alles zerſtört iſt. Die Erdbeben von 1894, 1905, 1907 haben den Ruin vorbereitet. Das Epi⸗ zentrum des Erdbebens erblickt Bevaqua mitten in der Meerenge von Meſſina. Das erklärt auch die gleichzeiti⸗ gen Veränderungen des Bodens. Das Meerbeben war von einem unterirdiſchen Gehäul begleitet, und die ganze Stadt ſchien in einen ungeheuren Strudel zu verſinken. Es folgte ein ziſchender Orkan, der die Straßen durchwirbelte Bis zum 17. Dezember hatten die Inſtrumente faſt täglich leichte Erdſtäße regiſtriert. Dann trat aber vollſtändige Ruhe ein. Die Kataſtrophe von Reggio iſt die mäch⸗ tigſte, die die Menſchheit jemals heimgeſucht hat. „ Profeſſor Rieco vom Obſervatorium in Catania be⸗ ſtätigt die Hypotheſe der ſubmarinen Brüche in der Meer⸗ enge von Meſſina. a Ueber das Ergebnis der Sammlungen wird berichtet: Nach zuverläſſigen Schätzungen ſind bisher für die vom Erdbeben geſchädigten Bewohner Süditaliens, wie der Preß⸗Telegraph meldet, aus allen Teilen der Welt 80 Millionen Lire eingegangen. Die Summen ver⸗ teilen ſich wie folgt: aus den Vereinigten Staaten 18 Millionen, aus Italien 15 Millionen, aus Südamerika 10 Millionen, aus England 3 Millionen, aus Frankreich 2800 000 Lire, aus Spanien 2 Millionen, aus Aegypten 1100 000 Lire, aus den Balkanſtaaten 900 000 Lire, aus der Schweiz 900 000 Lire, aus Belgien 800 000 Lire, aus Auſtralien 800 000 Lire, aus Rußland 750 000 Lire, nus Japan 420 000 Lire, aus Deutſchland 300 000 Lire, ns der Türkei 200 000 Lire und aus Oeſterreich 150 000 Lire. Die geringe Summe, die bisher aus Deutſchland dem italieniſchen Erdbebenfonds zugefloſſen iſt, erklärt ſich damit, daß die Hauptſummen durch das deutſche Zen⸗ ralkomitee vorläufig noch nicht zur Anweiſung gelangt ind. f Das unker dem Probektorak der Kaiſerin ſtehende jeutſche Hilfskomitee teilt mit, daß die geſamte deutſche pilfstätigkeit ſich bis jetzt auf 2 Millionen Lire be⸗ läuft. Daran ſind beteiligt außer dem geſamten Deutſch⸗ and Berlin, Hamburg, Köln, München, Stuttgart, Dres⸗ den, Karlsruhe, Frankfurt a. M. und Darmſtadt, die direkte Sendun nach Süditalien im Einverſtändnis mit dem deutſchen Hilfskomitee gerichtet haben. Außer⸗ dem hat der Kaiſer durch die Gabe der Baracken und ßie deutſche Regierung durch die Hilfe der deutſchen Schul⸗ chiffe bedeutend beigeſteuert. Hamburg hat allein durch ie Entſendung des Dampfers Illyria mit ganz beden⸗ kenden Quanten von Material an Lebensmitteln, Klei⸗ dungsſtücken, Zelten und Decken einen Beitrag von etwa einer halben Million geſandt. In dem genannten Be⸗ frag von 2½ Millionen ſind die Summen nicht inbe⸗ griffen, die das Hilfskomitee zur Zeit noch beſißt uns weiter ſamm elt.. E 1 Die luxemburgiſche Abgeordnekenkammer bewilligke 10000 Francs für die Opfer des Erdbebenunglücks in talien.. 1„Die ſpaniſche Kammer bewilligke dieſer Tage 200 000 Peſetas für die Opfer des Erdbebens in Süditalien. Die türkiſche Deputiertenkammer bewilligte 200 000 Fres. für die Opfer der Kataſtrophe in Italien. * e 5 5 . 5* 75 Vermiſchts. Ueber die Bierproduktion macht die Greuzeigz um die Bierſteuer zu rechtfertigen, folgende Angaben: Es iſt auffallend, wie viel weniger Bier von Studenten, Offi⸗ ieren, jungen Kaufleuten uſw. getrunken wird. Seit man ſich allgemein überzeugt hat, daß der Alkoholgenuß wäh⸗ rend der Arbeit ſchwächt und nur in beſcheidenen Quanti⸗ täten überhaupt bekömmlich iſt, befleißigen ſich immer mehr Menſchen der Mäßigkeit im Biertrinken. Aber an⸗ derſeits ſteht der Einſchränkung des Biertrinkens in den wenig zahlreichen wohlhabenderen Kreiſen ein Mehrver⸗ brauch in den breiten Schichten der Arbeiter und Klekn bürger gegenüber. Aus den Ziffern des Kaiſerl. Statiſti⸗ ſchen Amtes rechnet die Korreſpondenz des Bundes der Landwirte heraus, daß im Jahre 1907 in ganz Deutſch⸗ land 800 000 Hektoliter Bier mehr erzeugt und 555 auch mehr verbraucht worden ſind, als im Jahre 1906. Fit 1908 liegen die Ziffern noch nicht vor, es berechtigt aber nichts zu der Annahme, daß ein Konſumrückgang ſtatt⸗ gefunden habe.(Die angegebene Ziffer von 800 000 Hekto⸗ litern kommt uns ſehr hoch vor.) f Die Toilettengeheimniſſe der türkiſchen Frau. Abweichend von ihren europäiſchen Schweſtern, die ihre Toilettenvorſchriften aus gutgeleiteten Modezeitungen be⸗ ziehen, ſchöpft die Türkin ſolche Kenntniſſe auch aus den religiöſen Vorſchriften, die der Koran gibt. Der Koran nämlich enthält Ratſchläge über Einzelheiten der Kos⸗ metik und verlangt ausdrücklich, daß die Frau far din v— —— . — vertraute Türkin, FTC Anmut ſhrer änseren Erſcheinung ſorge, um den Manz dauernd zun fe) n. Der Koran beweiſt dabei treffliche Menſchenkenntuis und große durch Verbote zu wirken, ſondern Einſicht. Er ſucht nicht etwa . 1 die doch übertreten würden, gibt poſitive Vorſchriften und erörtert z. B. die Frage, wie die Schönheit des Auges gehoben werden kann. Die 33. Sure gibt hierauf die Antwort:„Ge⸗ ſtattet iſt ein ſchwarzes Kollyrium. Damit dürfen die Augenränder leicht umſäumt und die Augenbrauen tiefer beſchattet werden. Wenn dies überhaupt noch möglich iſt.“ Dies Kollyrium beſteht aus Weihrauchruß und pulveriſier⸗ tem Spiegelglas und iſt ſeit Jahrhunderten als völlig unschädlich erprobt. Die Anwendung von Salben und Eſſenzen aber, die dem Auge ſchädlich wären, iſt ver⸗ boten. Die Anweiſung für die Verſchönerung der Geſichts⸗ farbe iſt nicht ganz ſo genau gegeben; Schönheitspfläſter⸗ en ſowie rote und weiße Schminke ſind geſtattet. Hie⸗ rüber äußert eine mit den Modemitteln der Europäer der Prophet hätte wohl genauere Vor⸗ ſchriften erlaſſen, wenn er bedacht hätte, was im 20. Jahr⸗ hundert alles als rote und weiße Schminke bezeichnet wird. Die Pariſer Schönheitsmittel gelangen natürlich in die Gemächer der türkiſchen Frauen, und daß viele darunter nicht gerade unſchädlich ſind, wird niemand be⸗ ſtreiten. Die ehemals ſorgſam gepflegte Sitte, die der Koran auch angibt, die Handflächen, die Fußſohlen und die Nägel der Hände und Füße mit Henna, einem Wurzel⸗ präparat, rot zu färben, iſt faſt im Verſchwinden. Für die Haartracht geſtattet der Koran, daß die Stirn mit Locken bedeckt ſein darf, eine immerhin recht liberale Be⸗ 1 N N Auszug aus den Standesregiſtern der Gemeinde: Seckenheim. Verkündete. Dezember. 7. Peter Herdt, led. Landwirt und Eliſabeth Wolf, led. ohne Beruf, beide hier. 7. Georg Gund, led. Fabrikarb. und Eliſabetha Kegel, led. ohne Beruf, beide hier. Georg Ries, led. Rangirer und Barbara Schmich, led. ohne Beruf, beide hier. Karl Philipp Hirſch, led. Landwirt und Regina Gropp, led. ohne Beruf, beide hier. Heinrich Seitz, led. Bahnarb. hier und Karolina Rüdinger led. ohne Beruf, in Aglaſterhauſen. Johann Wolf, led. Bahnarb. in Brühl und Marie Magdalena Winkler, led. ohne Beruf, in Seckenheim. Georg Rück Witwer Taglöhner, und Eliſabetha Gut⸗ ſchalk Wwe., geb. Vatter, beide hier. Johann Georg Schmitt, led. Kaufmann und Anna Barbara Schreck, led. ohne Beruf, beide hier. Wilhelm Volk, led. Bahnarb. hier und Mina Frank, led. Dienſtmagd in Grenzhof. Getraute. 5. Karl Berlinghoff, Güterarbeiter und Emma Zyvyßet, Köchin, beide hier. 5. Georg Philipp Heierling, Schneider, und Marie Kath. Hirſch, ohne Beruf, beide hier. 14. 14. 15. 17. 19. 21. 28. mm. Getraute. 23. Eiſenbahnarbeiter Jakob und Heinrich Zuber hier, Anna Amalia Bender, ohne Beruf. Geſt o 5. Johanna geb. Mulbert, rbene. Ehefrau des Macklers Franz Mülbert, 63 Jahre 5 Monate alt. 6. Wilhelm Friedrich Hechler, 3 Jahre 6 Monate alt. Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim Turnerbund Jahn Seckenbeim. Unſere diesjährige außerordentliche General verſammlung findet am 17. da. Mts., nachm. ½3 Uhr im Lokal, 1 7„num Hirſch“ mit folgender Tagesordnung att: Jahresbericht des Vorſtandes, . Entlaſſung des Kaſſiers und Prüfung des Kaſſen⸗ beſtandes, Neuwahl des Geſamt⸗Vorſtandes, Wahl einer Vergnügungskommiſſion, Feſtſetzung des diesjährigen Vereinsball auf den 30. Januar, oder 6. 1 2 3. Bericht des Turnwarts, 5 5 6 Februar 1909, 7. Kaiſer⸗Feier des Vereins ehem. 111 betr., 8. Anträge der Turner, welche bis ſpäteſtens den 16. Januar 1909 an den Vorſtand eingegangen ſein müſſen. ſtimmung, wenn man erwägt, welche außerordentliche Mög⸗ 24. Ernſt Emil Lang, Maſchinenarbeiter und Barbara 9. Verſchiedenes. lichkeiten und Kunſtleiſtungen ſich gewandten Händen und Emig, Dinſtmagd, beide hier. Es ergeht hiermit an jedes einzelne Mitglied des der wechſelnden Mode, gepaart mit gutem Geſchmack, da⸗ Geſtorbene. Vereins die dringende Bitte, ſich wegen Wichtigkeit der 2 5 eröffnen. Da es der türkiſchen eleganten Damenwelt 5. A Frey geb. Bühler, 59 Jahre 9 Monate 1 Tagesordnung pünktlich und zahreich 1 nicht vergönnt iſt, das wohlgepflegte Antlitz der Oeffent⸗ ag alt. 5 it Turnergruß! lichkeit 72 5 iſt ſie 0 bee 1 78 5. Wilhelm, S. d. Taglöhners Heinrich Collet, u. ſ. E. Der Carne ſich durch einen zierlichen Fuß und tadelloſe Fußbekleidung Anna geb. Eder, 10 Tage alt. d hervorzutun, ein Streben, das durch die infolgedeſſen ſehr] 14. Georg, S. d. Bleilöters Georg Leonhard Biegel u. ſ. ee beliebte Mode der fußfreien„Schalwars“ begünſtigt wird. E. Barbara geb. Volz 5 Minuten alt. 8 f Reparaturen Die Feldküche für vie Truppen, die ſich bei den 15. Chriſtian, S. d. Taglöhners Adam Falter u. ſ. E. Knape und Wrüt's an Gold u. Silber ſchmuth letzten Kaiſermanövern im Reichslande ſehr gut bewährt Gliſabetha geb, Spengler, 11 Tage alt. Eukalvptus-Bonb ird bel billigsten Preſſen hat, wird von Oberſt Hartmann in der von ihm ge⸗ 15. Fabrikarbeiter Michael Gärtner, 54 Jahre 10 Monate Ukalyptus-Bonbons fachmännisch 5 eſührt. leiteten kriegstechniſchen Zeitschrift beſchrieben. Die Feld⸗ 4. Tag al. Beſtes Puſtenmittel der Welt 5 küche iſt ein vierrädriges Fahrzeug für 2 ſchwere Pferde. 19. Taglöhner Heinrich Volz, S. d. Bahnarbeiters Johann Schutzmarke Zwillinge Hch. Solda, Goldſchmird Vorder⸗ und Hinterwagen ſind trennbar und können ein⸗ Jakob Volz u. ſ. E. Marie Katharina geb. Volz, 21 Paket 30 Pfg. Mannheim f 3, 5. zeln von je einem Pferd gezogen werden. Auf dem Hinter⸗ Jahre 2 Monate 21 Tage alt. 5 zu haben in der Apoth. seckenb. Tel. 4009. Ankauf von wagen iſt die Kochvorrichtung untergebracht, die aus einem 26. Luiſe, T. d. Poftſchaffners Georg Hörner u. ſ. E. altem Gold u. Silber 200 Liter faſſenden Speiſenkeſſel und dem Kaffeekocher Lina geborene Quenzer, 8 Monate 26 Tage alt. 11. fe 70 Liter beſteht. Sie 15 einen umlegbaren Schorn⸗ 27. 1 3 geb. Oehmig, 60 Jahre 7 Monate ein. Die ö we d ö i age alt.. 5 b e 200 eser e Suden Wa ane, ei gehe. 11 Manate 14 Grdlige Auer 2 Ratio i 5 die Vorrats Es k age alt. in Stenographie, maschinen⸗ mit Spe, Beide Holz, Torf aim. geh er 0 31. Büglerin Margareta Barbara Raufelder, T. d. Fiſchers e und dar auch während des Marſches, ohne daß angehalten Leonhard Raufelder u. ſ. E. Anna Margareta geb. kriedrich Bur hardts la f werden muß. Sind die Speiſen gar, ſo bleiben ſie bei May, 28 Jahre 4 Monate 9 Tage alt. e eee den betzung, etwa alle 12 Stunden, noch bis zu 72 Stun- 3 maunbeln bernsprecher hr. 480i. 0 3, 8 a genießbar. 5 e 4. Johann Fugel Dienfttnecht hier, und Barbara Satt⸗ Bureau f. Schreibmaschinenarbeiten u. stenogr. Aufnahmen. ler, Dienſtmagd hier. Z ĩðĩVyçot— Ein trächtiges Bekanntmachung. Ratbol. Arbeiter„Verein Seckenheim. Fussb. Gesellsch. (E. V.) ——— 4 7 10 Ahr werden Militärpfli 0 wel Montag, den 18. Januar 1909, vormittags Rathauſe dahier folgende Gab⸗ meiſtbietend gegen Barzahlung auf dem N öffentlich verſteigert: Nr. 110, 138, 161, 336, 388 und 468. Seckenheim, den 15. Januar 1909. Gemeinderat Volz. Koch. Oeffentlſche Aufforderung. Die Anmeldung zur Stammrolle betr. In Gemäßheit des§ 25 der Wehrordnung werden die e bei dem arlaßffeſchaft 1909 meldepflich⸗ tig ſind, aufgefordert, ſich zur Stammrolle anzumelden. 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet: a. alle Deutſchen, welche im Jahre 1909 das 20. Lebens⸗ 8 urücklegen, alſo im Jahre 1889 geboren ſind; b. alle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienſt⸗ pflicht noch nicht endgiltig 3 Ausſchließung, Aus⸗ muſterung, Ueberweiſung zum Landſturm, zur Erſatz⸗ reſerve, oder Marine⸗Erſatzreſerve, oder durch Aus⸗ 3 für einen Truppen⸗ oder Marineteil entſchie⸗ en iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatzbehörden von der Anmeldung ausdrücklich entbunden oder über das Jahr 1909 hinaus 1 wurden. 2. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderat desjenigen Ortes, an dem der Militärpflichtige ſeinen dauernden Aufenthalt hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines wan en Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder, wenn au eſer im Ausland liegt, an dem 5 7 Wohnſitz der Eltern geſchehen. 3. Iſt der Pelitärpflichtige von dem Orte, in dem er ſich na iffer 2 zu melden hat, zeitig abweſend, ſo haben die E tern, Vormünder, Lehr⸗, Brot⸗ oder Fabrikherren die Verpflichtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung hat vom 15. Januar bis 1. Februar 1 60 de ſie ſoll enthalten: Familien⸗ und Vorname es ichtigen, deſſen Geburtsort, Geburtsjahr und Tag, Aufenthaltsort, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob dieſe 1 oder tot ſind. Sofern die Anmeldung nicht am Geburtsort erfolgt, iſt ein Ge⸗ burtszeugnis vorzulegen. Bei wiederholter Anmeldung . müſſen die Loſungsſcheine vorgelegt werden. Geldſtecker die vorgeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit deſtraftefe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu drei Tagen Seckenheim, den 8. Januar 1909. Der Gemeinderat. Volz. Schmitt. — Verſteigerung. Mittwo„ 20. Jannar, nachmittags 2 Uhr . 1 e Sriabrichraße 305 8 ck komplette Zimmererwerkzeuge, andſäge, Kreisſüäge und ſonſtige Werkzeuge. Heinrich Zwingenberger, i Zimmermeiſter. „„ Sountag, den 17. Januar, nachmittags 3 Ahr findet im Gaſthaus zum„Schwanen“ unſere General verſammlung mit folgender Tagesordnung ſtatt. 1. Abhör der Rechenſchaft uͤber die Vermögens⸗ verwaltung. 2. Tätigkeitsbericht. s der 2. Mannſch. gegen F.⸗ C. Abfahrt 1185“ Uhr ab Haupt⸗ bahnhof Station Seckenheim. Seckenheim 1898. Sonntag, den 17. Jan. Wettspiel „Pfalz“ in Neuſtadt. Der Vorstand. 3. Wahl des Vorſtandes, Stellvertreters und der Vertrauensleute. Um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen erſucht Der Vorſtand: Georg Raule. Depositenkasse der Rheinischen Creditbank Neekarvorstadt, Mittelstrasse 43. Annahme von Spargeldern mit u. ohne Kündigung, zur Nachricht, daß kommen⸗ den Dienſtag Abend ſtattfindet und werden die Mitglieder zu reicher eingeladen. an dieſem Abend weitere 10 Anteilſcheine ausgeloſt. Zimmerſchützen Geſellſchaft Heckenheim. Hiermit den Mitgliedern Königsschießen recht zahl⸗ Beteiligung höflich Gleichzeitig werden auch Eröffnung von Scheckrechnungen, An- und Verkauf von Wertpapieren, Annahme von Wertpapieren zur Verwahrung und f Verwaltung bei unserer Centrale u. 5. w. Wohnung zu vermieten. 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Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſollen die in Seckenheim belegenen, im Grundbuche von Seckenheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes auf den Namen des Hippodrombeſitzers Autan Sichler in Lecken ⸗ heim eingetragenen, nachſtehend beſchriebenen Grundſtücke am Samstag, den 6. März 1909, Vormittags 8˙½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Secken⸗ heim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 9. Dezember 1908 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen die Grundſtücke betreffenden Nachweiſungen, insbeſondere die Schätzungsurkunde, iſt jedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſtei⸗ gerungstermin vor der Aufforderung zur Angabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der Ver⸗ teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu⸗ bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſte⸗ hendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Ertei⸗ lung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibnng der zu verſteigernden Grundllücke: Grundbuch von Seckenheim, Band 1/51 Heft 9/16 Beſtandsverzeichnis I. Flächeninhalt 14 a 07 qm Ackerland im Mittelfeld, Sauloch Schätzung 1000 Mark. 6 a 27 qm Ackerland im Sand⸗Hochſtätt 8 450„ 10 a 62 qm Ackerland in der Mallau⸗Gewann nördlich des Hauptweges 5 700„ 9 a 42 qm Ackerland im hinteren Riemen 55 400„ 9 a 43 qm Ackerl. ebendaſebſt 65 400„ Mannheim, den 8. Januar 1909. Gr. Notariat IV. als Vollſtreckungsgericht: Schilling. Als preiswürdig empfehle mein Lager in Sorten Winterartiklen als: N fertige Hemden, Unterjacken, Unterhoſen, Strümpfe, Socken, Handschuhe, dagdkappen, Zipfelmũtzen eto. Stoffe u Hemden, Schürzen, Hoſen und Anzügen. Lerner Bettbarchent, Cölſch, Deckenkattun, Bettfedern er. Wolle, Futterartikel, Kurzwaren etc. zu billigen Preiſen. 5 E. Merlilein. allen 8 3 TT 5 5 iert und geſtrei Hemden ⸗klanelle 9 wusch le 80e Todes⸗Anzeige. Heute Morgen ½11 Uhr verſchied nach langer, ſchwerer Krankheit meine liebe Gattin, unſere liebe Mutter, Tochter, Schweſter und Schwägerin Anna Hirſch geb. Stein verſehen mit den hl. Stergeſakramenten, im Alter von 26. Jahren. Um ſtille Teilnahme bitten Seckenheim, den 15. Januar 199. Die trauernden Hinlerbliebenen: Familie Hirſch& Stein. Die Beerdigung findet Sonntag, den 17. Ja⸗ nuar, nachmittags 2 Uhr ſtatt. Gewerbe-Verein Seckenheim. Unſern Mitgliedern diene hiermit zur Nachricht, daß vom Donnerstag, den 14. bis einſchl. Mittwoch, den 20. ds. Mts. die Einzeichnungsliste behufs gemeinſamer Erlangung der Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen, jeweils von mittags 12—2 Uhr bei unſerem Schriftführer, Herrn Hermann Bauer, Gipſermeiſter, Garten⸗ ſtraße 10, zur Einzeichnung der Intereſſenten aufliegt. Ein Ausweis wie: Steuerzettel, Gewerbeſchein, Mit⸗ gliedskarte einer Berufsgenoſſenſchaft oder dergl. iſt mit⸗ zubringen. Der Vorſtand. Eibisch⸗Bonbons aus der Zuckerwarenfabrik von Gg. Ehrbar, Mannheim d l, 15 iſt ein bewährtes und vorzügliches Ainderungsmittel gegen Husten und Heiſerkeit. Uur icht zu haben in Secekenheim bei: Sitzler Karl Reuther Jakob Mürthwein Balt. Wtw. Weinle Jakob Seitz Suſanna Erny Georg Schad Ludwig Friedel Johann Würthwein Jakob Bickon Andreas Helfrich J. f Heidenreich Philipp Schwoͤbel Kath. Wtw. Jericho Auguſt. Klöpfer David a zu Ilvesheim bei: Weber Friedrich Weber Remilius Treiber Michael Bühler Daniel. zu Edingen bei: Hochlehnert Titus Schuſter Simon. 7 ſmedizinalverbaud Seckendeim. Sonntag, den 17. Jaunar findet unſere diesjährige deneralversemmlung im Gaſthaus zum Engel ſtatt. Tagesordnung: 1. Vorſtandsbericht, 2. Kaſſenbericht, 3. Statutenänderungen, 4. Vorſtandswahl, Sc er tigkeit der Tagesordnung wegen, iſt voll⸗ zähliges Erſcheinen gewünſcht. b wee e Der Vorſtand. CCC Sängerbund Seckenheim. Unſer diesjähriger Vereins-Ball findet Fountag den 17. Jaunar im goldenen Adler ſtatt. Freunde und Gönner des Vereins freundlichſt ein. Der Vorſtand. NB. Donnerſtag, den 14. ds. Mts. Fingprobe. Vollzähliges Erſcheinen dringend erforderlich. Männergesangverein Seckenheim. Samstag, 23. Jaunar ½9 Uhr Generalversammlung Tagesordnung: 1. Geſchäfts⸗ und Rechenſchaftbericht, 2. Vorſtandswahl, 3. Verſchiedenes. i Um vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder wird ge⸗ Wir laden alle Mitglieder, paſſtve und aktive ſowie beten. Der Vorſtand. A tittetttttißk 1 5 Sängerbund a ee 10 5 Feckenheim. Unſeren lieben. 2 Sid uden Lohnende 25 Heinrich ganſch, Tudwig gär, Peter Herdt zu ihren Wiegenfeſten bei unſerem Herberg⸗ vater erſchallendes, in der Sängerrunde erhallendes und am runden Tiſch ver⸗ knallendes, dreifaches Hoch! ee Heim- Arbeit für Frauen und Mäd⸗ chen, iſt den Winter über zu vergeben. Näheres Seckenheim Bahn⸗ hofſtraße 7, Paterre. Kntttttttiiltlint eee 5. Riß 8 3 3 3 e ———ðk.fꝑ].— — —— ͤ—u——— ⁊ Ʒ——