eee c NES — * ert hen N Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis betragt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Wk. 1.30. Die Verluſte durch Verwundungen 5 Kriege der Gegenwart. . n dem ſoeben erſchienenen März⸗Heft der e Revue gibt Staatsrat Dr. v.. einem Af de 8 obigem Titel) die kriegschirurgiſchen Ergeb⸗ 5 0 Ruſſiſch⸗Japaniſchen Feldzugs auf Grund eines offiziellen Quellen geſchöpften Verichts wieder, den preuß. Oberſtabsarzt Dr. Schaefer veröffentlicht hat. 9 85 war auf den Kriegsſchauplatz zur ruſſiſchen Armee 150 t worden und hatte die Erlaubnis zum Beſuch Arme Mitarbeit auf ſämtlichen Verbandplätzen der 5 N ſeine Erhebungen erſtrecken ſich im Gan⸗ gal 2670 Verwundungen. Die wichtigſten Reſul⸗ 75 v. Bruns folgendermaßen zuſammen: viel s ie allgemeine Anſicht, daß die Artillerieverlezungen die 5 als die Gewehrſchußwunden ſeien, iſt durch der A. mllerſchen Erhebungen über die Verwundungen u zwei eriſten widerlegt, die zum größten Teil(etwa Bei 85 Anteil durch Artilleriefeuer verletzt werden. der Gefal rtilleriſten ſtellte ſich nämlich das Verhältnis teric neten zn den Verwundeten wie 1:9, bei der In⸗ Sanden be desgleichen endeten von 100 Ver⸗ 11 wööllch; der Infanterie 18, bei der Artillerie nur „der Prozentſatz der wieder dienſtfähig ge⸗ . Artilleriſten betrug ſogar 64. Es ſtehen eben Spren erſchwerſten Verletzungen durch Volltreffer und 0 leichte und leichteſte Verletzungen in ſehr lerer ahl gegenüber, welche durch Schrapnellkugeln mit Solf nen Durchſchlagskraft ſowie durch Splitter, 1 5„indirekte Geſchoſſe“ erzeugt werden. a nun die Handfeuerwaffen betrifft, welchen ja * e den ee 1 Millimeter⸗ 5 . ſruſakagewehr Modell 97, die Reſervetrup⸗ e iſt alſo das„Kleinſtkaliber“, Wicki in be Win unterſuchen, ob und welche Unterſchiede ng des klei f f feſtgeſtellt 5. und des kleinſten Kalibers ten Erfahrungen ſammeln k te. aus das Aruſakageſchoß auf ruſſt i i g ſiſcher Seite lich allgemeines Entzücken durch e er⸗ r eine Ernücht i fue erung trat erſt durch die Maſſenver⸗ uſte der Schlacht non niaoiana ein. 5 der 1 —. 5 ſchwerem Ver acht. 8 (Fortſetzung.) ü 5 durfte ihn jetzt ſtören. Das wußten alle feine 2 5 lopf' du, ſoviel du willſt. Ich mache nicht Als es aber wieder ſchez den Riegel zurück und öffnete. 4 8 8 von einer Geſpenſtererſcheinung erſchreckt, taumelte Was— was wollen Sie hiere⸗ 5 Das wie kommen Sie hieher?“ Phanta Geſicht, die Geſtalt, die noch eben ſeine erregte ſie beſchäftigt hatte, ſtand leibhaftig vor ihm. Frau Ria glieber Herr,“ antwortete die weinerliche Stimme raßnicks,„entſchuldigen Sie nur, wenn ich Sie ſtöre. Ste 8 eine ſo arme, unglückliche Frau, entſchuldigen 3 5 bielt das Geſicht beſcheiden geſenkt und nichts in 85 tenen verriet, daß ſie den vor ihr Stehenden kenne. eßdorf griff unwillkürlich in die Taſche; ein menſchliches Er 5 ſchien ſchnell ſeine zornige Aufregung abzulöſen. el ahm aus ſeiner Geldtaſche ein paar Markſtücke und 85 8 Frau hin. Aber Frau Kraßnick ſchüttelte mit „Nein, nein,“ ill ich ja ni will ein,„fſagte ſie,„betteln will ich ja nicht. Ich W. nur fragen, ob Sie mir nicht Arbeit geben können.“ Wien ieder malten ſich Argwohn und Mißtrauen in den en des Ziegeleibeſitzers. N 0 barsch Sie ſich an meinen Ziegelmeiſter!“ erwidert der„Ach, mit dem abe ich j Er meinte, 5 e ich ja ſchon geſprochen, lieber habe nichts für mich, ich ſei i —.—. 1 b 5 195 55 Schon fal ac ö on zu Haus, von Tür Tür. Wer aeg hae Ache für nic. Aunmer, am 15 Sechenheimer Hnzeiger, Iweshelmer Hnzeiger, neckarhauser Telſung, Edinger Zeitung Hmisblaft dar Bürgermeisterdmter Sachenheim, Nesheim, Heckarhansen und Edingen. 2 Hauptverbandsplatz anlangte, machte ſich bei den Sol⸗ daten eine gewiſſe Erbitterung bemerkbar. Wir Aerzte waren bald über den ungewohnten Charakter der Ver⸗ letzungen beſtürzt... Wir hatten früher noch nie ſo viel verbinden müſſen, d. h. ſo wenig Verwundete nach fluͤch⸗ tiger Kontrolle mit ihrem Notverbande beiſeite ſchieben können.“ Erfahrene Soldaten pflegten die„Nickelkugel“ (6,5⸗Millimeter⸗Aruſakageſchoß mit Kupfernickelmantel) e dagegen ſtets die„Kupferkugel“(8⸗Millimeter⸗ uratageſchoß mit Kupfermantel) zu beſchuldigen, wenn es ſich um größere Hautwunden, zerfetzte Weichteile und nchen Ersahen 1 e 8 ch 55 ichen ngen as letztere aßt v. d. Oſten⸗Sacken folgendermaßen zuſammen: e und ſtärkere 1 des Geſchoſſes, mehr— flächliche Verletzungen und größere Haut- und Weich⸗ teikwunden, viel ſteckenbleibende Geſchoſſe und insbeſon⸗ dere auch Geſchoßteile, mehr Verbände einer Wunde, häu⸗ ſigere Störungen des Wundverlaufes, mehr ſubjekti Beſchwerden Nach dieſen authentiſchen Angaben beſteht, wie von vornherein erwartet werden durfte, ein erheblicher Un⸗ terſchied in der Wirkung des kleinen und kleinſten Ka⸗ Abers: letzteres 10 im allgemeinen weniger ſchwere Ver⸗ letzungen, die noch raſcher und glatter heilen. v. Bruns zieht ſchließlich, immer im Hinblick auf das für die ruſſiſchen Verluſte ausſchlaggebende Kleinſt⸗ kalibergewehr, aus den Schaeferſchen Unterſuchungen vier Schlußfolgerungen: 1. Die Verluſte im Verhältnis zur Gefechtsſtärke ſind hohe geweſen, ebenſo hohe wie in den blutigſten Schlachten im Kriege 1870—71 auf deutſcher Seite. 2. Die Verhältniszahl der auf dem Schlachtfeld Ge⸗ faklenen iſt nicht erheblich höher geworden. 3. Die Verhältniszahl der Schwerverwundeten und dementſprechend die der nachträglich ihren Wunden Er⸗ legenen iſt viel kleiner geweſen als in früheren Kriegen. 4. Die Verhältniszahl der Leichtverwundeten iſt viel größer geweſen als in früheren Kriegen: daher iſt mehr als ein Zehntel der Verwundeten gar nicht gezwungen worden, die Front zu verlaſſen, und faſt die Hälfte inner⸗ halb drei Monaten wieder in die 5 zurückgekehrt. Dieſe Kriegserfahrungen lauten für die taktiſche Ver⸗ wendbarkeit des Kleinſtkalibers keineswegs günſtig. 8 und wieder an der Tü 10 e, Aiden, leiſe zwar, aber beharrlich, da padte ihn e ut. Mit drei, vier ſchnellen Schritten war er zur Tür, ſtammelte er erblaſſend. Politiſche Rundſchau. Die Weitzuachtsgratifhatianen im Answär⸗ isen Amt. Aus einer der letzten Sitzungen der Bud⸗ Leute hören, was ich für eine arme, unglückliche Frau bin, wie mich der liebe Gott geſtraft hat, dann ſchlagen ſie mir die Türe vor der Naſe zu. Niemand will ja mit der Frau eines Mannes zu tun haben, der im Gefängnis ſttzt, weil er einen Menſchen um—“ „Ich weiß, liebe Frau,“ fiel der Ziegeleibeſitzer ein, als bie Frau vor Schluchzen nicht weiter ſprechen konnte. Die Frau blickte anſcheinend erſtaunt auf. „Wie Sie wiſſen, lieber Herr? Kennen Sie mich denn?“ Teßdorf machte eine Bewegung der Ueberraſchung und heftete wieder einen mißtrauiſchen Blick auf die vor ihm Stehende. „Freilich. Und Sie— ſollten Sie mich denn nicht wieder erkennen?“ Die Frau ſah mit ruhig prüfenden Blicken zu dem Fragenden empor und ſah ihn ſo fremd an, als hätte ſie ihm noch nie in ihrem Leben gegenübergeſtanden. „Nein, lieber Herr—“ antwortete ſie, mit dem Kopf ſchüttelud.„Wo ſoll ich Sie denn ſchon geſehen haben?“ Der Ziegeleibeſitzer kämpfte ein paar Sekunden mit einem heimlichen Unbehagen. 5 „Na, damals— vor dem Bureau des Unterſuchungs⸗ richters Sie redeten mich damals an, auf dem Flur—“ „Das waren Sie, lieber Herr?“ rief die Frau im Tone ſtarker Ueberraſchung.„Ich hätte Sie wahrhaftig nicht wiedererkannt. Mein Gott, ich war ſo benommen von mei⸗ nem Gram und von der Schande. Eigentlich ſollte ich ja froh ſein, daß ich den Lüderjahn nun los bin. Ein ſchlech⸗ ter Menſch war er immer, arbeitsſcheu und ein Säufer. Nun habe ich doch wenigſtens nur für mich und mein armes Kind zu ſorgen. Mir ſoll's ja auch recht ſein, wenn ſie ihn 55 nicht mehr herauslaſſen. Ich habe ja keinen Schaden avon.“ Der Ausdruck von Mißbehagen und Mißtrauen war plötzlich von Teßdorfs Geſicht geſchwunden und eine ſichtlich angenehme Ueberraſchung und Befriedigung leuchteten dar⸗ aus. „Aber kommen Sie doch rein, liebe Fraul“ forderte er Fötlich ſceundeich auf. Und als Fran Kraßrack, beſcheiden Inſertſionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Nellamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Feruſprechanſchluſ Nr. 16. Germ. ſogar von 150 0 k.& erklärt, daß die Gelder aus„Eſparniſſen“ genommen worden ſeien. Nach einer Erklärung der Nordd. Allg. Ztg. handelt es ſich hierbei um einen alten Brauch aus Bismarcks Zeiten, der nunmehr abgeſchafft werden ſoll. Frantreich. * Lonbet als Friedensprediger. Der friere Präfident der Republik Emile Loubet hat der neuen Mo⸗ natsſchrift„Idees Modernes“ einen friſch und leben⸗ dig geſchriebenen Artikel geſandt, in dem er mit Wärme für die Verſöhnung der Nationen und eine ſtets nach der Erhaltung des Friedens ſtrebende Weltpolitik ein⸗ tritt. Loubet weiſt auf die allgemeine Bewegung hin, welche die Erdbebenkataſtrophe Süditaliens in allen Lan⸗ dern der Welt hervorrief, und wie der Inſtinkt des, Schreckens und des Mitgefühls alle nationalen Unterſchiede vergeſſen ließ.„Die guten Inſtinkte“, ſo ſagt Loubet, „ſind noch anſteckender als die ſchlechten“, und er emp⸗ fiehlt ſeinem Lande und deſſen Lenkern, dem Erfahrungs⸗ ſatz treu bleiben, daß der allgemeine Inſtinkt Voͤlker friedlich iſt. Loubet freut ſich beſonders der ſchieds⸗ erichtlichen Beilegung des letzten Fee Zwiſchenfalls und hofft, daß Frankreich zum eigenen teil und zum Segen der Ziviliſation ſeine Politik des Friedens und der friedlichen Schiedsgerichte fortſetze Amerika. * Antijapaniſche Stimmung in Hawai. Au Honolulu wird gemeldet, daß der Senat von Hawai einen Antrag, Präſident Rooſevelt wegen ſeiner Haltung in der japaniſchen Frage zu tadeln, vorläufig zurückgeſtellt hat. Eine kleine Minorität derſuchte den Antrag durch Ueberrumpelung des Senats durchzubringen, aber ſeine Bemühungen in letzter Minute vereitelt. Ver⸗ tagungsantrag wurde alsdann einſtimmig angenommen. Das Repräſentantenhaus nahm den Antrag gegen die Haltung des Präſidenten einſtimmig an. Da ſowohl die öffentliche Meinung, wie die geſamte Preſſe dieſen Antran zögernd, longſam ins Zimmer trat, ſchob er ihr einen Stu hin.„Da— ſetzen Sie ſich! Sie werden mube ſein. Alſo, Ihr Mann hat auch ſonſt nichts getaugtk“ Er ſelbg ſetzte fich auf einen Stuhl, der Frau gegenüber. „Nein, lieber Herr, wenigſtens in den letzten Jahres nicht. Und eigentlich bin ich ja ganz froh, wenn nur nich die Schande wär“, die furchtbare Schande!“ Sie ſchlug, wie überwältigt von ihrer Scham, du Hände vor das Geſicht. Der Ziegeleibeſitzer aber zog ihn die Hände ſanft herab. „Nein, liebe Frau, Sie brauchen ſich nicht zu ſchämen, redete er tröſtend auf ſie ein.„Sie ſcheinen ja eine brave, ordentliche Frau zu ſein.... Alſo, ein Kind haben Siek „Ja, lieber Herr, einen prächtigen, lieben Jungen von zwei Jahren. Und nun hat er keinen Vater, keinen Er⸗ nährer mehr.“ Wieder verhüllte die Frau ihr Geſicht und weinte leiſe vor ſich hin. Teßdorf erhob ſich, peinlich ergriffen. „Für Sie und Ihr Kind muß etwas getan werden. Man kann Sie doch nicht einfach verhungern laſſen. Haben Sie denn gar keine Hilfe, keinen Anhalt“ „Lieber Herr, ſechs Mark bekomm' ich auf den Monat von ber Stadt— das iſt alles.“ 3 5 85 Verwandten?“ „Tie haber alle für ſich ſelbſt zu ſorgen. Der Ziegeleibeſitzer 15 10 ſtürmiſchen Schritten hin und her und ſchien mit einem Entſchluß zu ringen. Jetzt hielt er an, bliel mitten im Zimmer ſtehen und ſah unen⸗ ſchloſſen zu der Frau hinüber. „Wo wohnen Sies?“ „Kurzeſtraße Nummer neun, Hof drei Treppen.“ „Ich komme zu Ihnen und will“— der Sprechende ſchüttelte heftig mit dem Kopf.„Nein! Beſſer! Sie kommen alle Tage beraus— Ihr Kind können Sie ja mitbringen, Sie werden was zu eſſen bei mir bekommen und— Wie⸗ der unterbroch er ſich und ſtampfte nervös und unwirſch mil dem Fuße auf.„Das geht ja auch nicht.“ 1 Cortſetzung folgt.) e nannten Friedhofe ſeine Genehmigung eines Antrages des Bruders des Verſtorbe⸗ nen wieder ausgegraben wurde, wurde nach dem Allen⸗ 1 warm unterſtützt, iſt es zweifellos, daß ſchließlich auch der Senat dem Beispiel des Repräſentantenhauſes folgen wird. Die japaniſchen Konſularbehörden in Honolulu hof⸗ fen, daß die Agitation gegen die japaniſchen Arbeits⸗ kräfte in Hawai bald aufhören wird. 5 Aus Nah und Fern. (Ydingen, 1. März. Am heutigen Tage ſind 25 Jahre verfloſſen, ſeit Herr Joſef Meier als Brau⸗ meifter in der Edinger Aktienbrauerei tätig iſt. Aus dieſem Anlaſſe ſind Herrn Meier von vielen Seiten reich⸗ liche Glückwünſche dargebracht worden, welchen auch wir uns von Herzen anſchließen Herr Braumeiſter Meier war all⸗ ſeits beſtrebt gerecht zu handeln, was die Anhänglichkeit und Liebe der ihm unterſtellten Arbeiter am beſten be⸗ weiſt. Gibt es doch mehrere derſelben im Betriebe, die währends des ganzen ¼ Jahrhunderts ihm treu zur Seite ſtanden zum Wohle des Geſchäfts, deſſen Gedeihen ihm Herr Brau⸗ ſich von ſeinem ihm ſo lieb gewordenen Poſten zurückzuziehen und wünſchen wir ihm noch recht viele Jahre der Ruhe und fehr am Herzen lag. Wie wir hören, iſt meiſter Meier geſundheitswegen gezwungen, Schonung. 5 80 Mannheim, 1. März. Ein Bombengeſchäft mach die Stadt ſtets mit den Maskenbällen im Roſengarten Der letzte am Faſchingsdienstag brachte einen Reinge⸗ winn von 17350 Mark. Man erſieht daraus, daß dil wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Mannheim doch nicht ſe ungünſtig ſind, als es die häufigen Klagen in Geſchäfts⸗ kreiſen erſcheinen laſſen. (Mannheim, 1. März. Gegen die beabſichtigt. Reform der Telephongebühren erhebt ſich allenthalben Widerſpruch. Zahlreiche Handelskammern und wirtſchaft⸗ liche Verbände haben entſchiedene Reſolutionen iber dit Reform gefaßt. Zu dieſen Verbänden gehören außer den von uns bereits früher genannten u. a. die folgenden: Der Bund Deutſcher Gaſtwirte, der Zentralverband Deut⸗ ſcher Handelsagenten⸗Vereine, der Verband Deutſcher De⸗ kailgeſchäfte der Textilbranche. 8 (O Schwetzingen, 27. Febr. Im Schöffengerichts⸗ ſaale verhaftet wurde geſtern der 24 Jahre alte Bahn⸗ arbeiter Heinr. Hornung von Hockenheim unter dem dringenden Verdachte, bei einer Verhandlung wegen Kör⸗ perverletzung einen Meineid geſchworen zu haben. (Pforzheim, 27. Febr. Einen ſchlimmen Aus⸗ nahm eine Wirtshausaffäre in Pforzheim in der nt ke 8 Nacht zum Faſtnachtsdienstag. Der Wirt„Zur Schiller⸗ ſtube“, Joſef Lang, wurde von einem zu ſpäter Stunde e Gaſt, dem 27jährigen Zurichter Friedrich Pdſel, wegen einer Differenz bei Bezahlung einer Flaſche . Mineralwaſſer ſo zu Boden gedrückt, daß er eine Wirbel⸗ ſauleverletzung erlitt und am nächſten Tag ſtarb. Lang und Hoöſel waren miteinander gut bekannt; die Affäre ſoll nur aus einem„Spaß“ entſtanden ſein, den der Wirt gemacht hatte. Karlsruhe, 27. Febr. Der badiſche Landes⸗ ausſchuß des deutſchen Flottenvereins hält am Montag den 8. März im Rathausſaale hier ſeine diesjährige Pauptverſammlung ab. 0 Karlsruhe, 1. März. An die Allenſteiner Offi⸗ F ein Vorgang, der dieſer Tage auf em katholiſchen Friedhofe in Allenſtein ſtattfand. Es handelte ſich um die Exhumierung der Leiche des Majors von Schönebeck, der bekanntlich in der Nacht zum 26. Dezember 1907 einem Meuchelmörder, dem ehemaligen Liebhaber ſeiner Frau zum Opfer fiel und auf dem ge⸗ heſtätte fand. Die Leiche, die in ſteiner Hauptbahnhofe übergeführt und von dort aus 1 definitiven Beiſetzung nach Karlsruhe, der Heimat es Erſchoſſenen gebracht. Karlsruhe, 1. März. Die badiſchen Staatseiſen⸗ bahnen haben im ertragen als im Jahre 1907. Von dem Wenigererlös ahre 1908 3514049 Mk. weniger entfallen 473 540 Mark auf den Perſonen⸗ und 3109 382 Mark auf den Güterverkehr. Die Wenigereinnahmen wur⸗ den durch den Mehrertrag aus ſonſtigen Quellen mit 68 878 Mark auf obige Summe gemindert. Die Geſamt⸗ einnahmen beliefen ſich 1908 auf 97770 045 Mark. Die Nebenbahnen wieſen eine Mehreinnahme von 57882 Mk. gegen das Vorjahr auf. Radolfzell, 1. März. Dieſer Tage wurde hier ein Deserteur durchtransportiert, der ſchon im Jahre 1900 bon ſeinem Truppenteil, dem württembergiſchen Inf. ⸗ Regiment Nr. 120 in Ulm entwichen war und ſich in der Schweiz aufgehalten hatte. Wegen Teilnahme an Schläge⸗ reien wurde er über die Grenze gebracht und von den deutſchen Behörden in Empfang genommen. Er iſt be⸗ reits 36 Jahre alt. Bis er ſeine Strafe verbüßt und „ſeine Dienſtzeit nachgedient hat, wird er ein alter Sol⸗ E i i .) Freiburg, 1. März. Die Stadtverwaltung hal beſchloſſen, von dem Reſt der im Jahre 1907 ſtaatlich genehmigten 15 Millionen Mark Anlehens weitere vier⸗ prozentige auf den Inhaber lautende Teilſchuldverſchrei⸗ bungen im Nennwerte von 3000 000 Mark auf 5. April 1909 auszugeben. ( Märkt(u. Lörrach), 27. Febr. Den Bemühun⸗ zen der Polizei iſt es bereits gelungen, eine Spur zu inden, die zur Feſtſtellung der unnatürlichen Mutter des am Sonntag als Leiche hier geländeten Knäbleins führen kann. Als der Tat verdächtig wird geſucht die 36jährige Taglöhnerin und Dienſtmagd Anna Maria Meyling, geb. Hännig, verwitwete Wickert von Sulz im Oberelſaß. (Großrinderfeld, 27. Febr. Der hieſige Ge⸗ meinderat hat vor 2 Jahren mit einer Mannheimer Bohr⸗ eſellſchaft einen Vertrag abgeſchloſſen, wonach die Ge⸗ fellſchaft einen Brunnen zu einer Waſſerleitung bohren ſtellte hrt war ſich heraus, daß das . R ſollte. Koſtenpunkt 1500 Mark. Als der Brunnen ge⸗ bo Waſſer nicht ans⸗ . 2 85 1 3 3 1 . e reichend war. Es kam deshalb wegen des Zahlens zu einem über zwei Jahre dauernden Prozeß. Da in dem Vertrage die Bemerkung nicht enthalten war, daß das Waſſer hinreichend ſein müſſe, wurde die Gemeinde zur Zahlung und Tragung der nicht unbedeutenden Prozeß⸗ koſten verurteilt. Die Mannheimer Bohrgeſellſchaft ließ ſchließlich die Gemeindekaſſe, ſowie die Gemeindefarren pfänden. Nachdem das Geld bezahlt war, ſchickte die Ge⸗ ſellſchaft 1000 Mark für die durch das letzte Brand⸗ unglück Geſchädigten. ( Friedrichshafen, 1. März. In der nächſten Woche wird die Luftſchifferabteilung mit den Ballon⸗ fahrten beginnen, und zwar zunächſt unterſtützt von den Leuten des Grafen Zeppelin. Die Luftſchifferſoldaten ver⸗ leihen dem Straßenbild einen militäriſchen Einſchlag. Berliner Blätter berichten, die Uebungen mit dem Reichs⸗ militärluftſchiff„Zeppelin 1“ beginnen ſchon am Diens⸗ tag. Oberleutnant Mantius übt ſchon längere Zeit mit 21 Mann Mit ärluftſchiffern, meiſt Monteuren von Beruf, an dem Mechanismus des„Zeppelin 1“. Zu dieſen Mann⸗ ſchaften geſellten ſich jetzt 66 Mann mit 3 Offizieren. Neues aus aller Weli. * Verunglückt. Fünf Offiziere des 1. Groß zoglich Heſſiſchen Feldartillerie-Regiments Nr.. Darmſtadt unternahmen Samstag eine Rodelpartie. Auf der Bahn der Ludwigshöhe wurden die Inſaſſen an einer Wegbiegung über die gebrochenen Halteleiſten geſchleudert und rannten dabei mit ihrem Bobsleigh⸗Schlitten gegen einen Baum. Regimentsadjutant und Leutnant v. Trott zu Solz war ſofort tot; die Leutnants v. Reden, Frei⸗ herr v. Biegeleben,, v. Geldern⸗Crispendorf und von Reichenau von demſelben Regiment wurden ſchwer verletzt. Der Zuſtand des Leutnants von Reden iſt ſehr bedenklich. ont den letzten Meldungen iſt v. Reden inzwiſchen ge⸗ Korben. * Soldatenſchlagerei. In der Kaſerne der 5. Kompanie des Brandenburgiſchen Artillerie⸗Regiments in Mainz kam es dieſer Tage zwiſchen alten Leuten und Rekruten zu einer Schlägerei. Die Rekruten griffen ſchließlich zu den Säbeln und ſchlugen erbarmungslos auf ihre Angreifer, die älteren Mannſchaften, wobei drei Perſonen ſchwer verletzt wurden. Militärgerichtliche Un⸗ terſuchung iſt eingeleitet. * Exploſion. Am Samstag morgen explodierte die Acetylengasanſtalt auf dem Bahnhof in Neuſtettin. Die Anſtalt iſt vollſtändig zerſtört. Ein Mann iſt rot, einer verletzt. Urſache iſt noch nicht aufgeklärt. Betrieb der übrigen Bahnanlagen iſt nicht geſtört. Material⸗ ſchaden bedeutend. * Raubmörderin. Die Hausbeſitzerin Joſepha Grieſel in Prag ermordete im Schlaf den ſtädtiſchen Angeſtellten John, dem ſie einen Geldbetrag von mehre⸗ ren hundert Kronen raubte, durch Beilhiebe verwundete ſie deſſen Ehefrau ſchwer. Die Mörderin hat ſich nach der Tat erhängt. * Attentat. Zu dem Bombenſund in Lüttich wird noch gemeldet: Wie jetzt erſt bekannt wird, wurde vor ca. zehn Tagen ein Dynamit⸗Attentat gegen den hieſigen Staatsanwalt Huyttens verſucht. Ein Unbekannter über⸗ reichte dem Hausmädchen ein ſorgfältig gehülltes Paket; als der Staatsanwalt es öffnete, ſtellte er feſt, daß es ſich um eine Bombe handelte. Er legte den Gegenſtand ſofort in Waſſer und ließ ihn unterſuchen. Die Bombe, welche die Form einer größeren Sardinenbüchſe hatte, war mit Pulver, Nägeln und Eiſenſtücken geladen. Die Unterſuch⸗ ung, welche mit größter Heimlichkeit geführt wurde, hat bis jetzt zu keinem Reſultate geführt. * Das Opfer einer Selbſtmörderin. Auf merk⸗ würdige Weiſe hat ein Kellner eines Amſterdamer Ho⸗ tels ſein Leben eingebüßt. In dem Hotel hatte ſich eine Dame aus Utrecht einlogiert, die in der vorletzten Nacht Selbſtmord beging, indem ſie ſich in das Badezimmer einſchloß und die Gasleitung öffnete. Am Morgen fand man die Dame, wie auch einen neben dem Badezimmer ſchlafenden Kellner als Leichen vor. Das tödliche Gas war in das Nebenzimmer gedrungen und hatte ein zweites Opfer gefordert. 8 ö * Gasexploſion. In Sennfeld in Baden wollte die Frau des Wirts zur„Traube“, Ludwig, mit einer Lampe im Keller etwas holen, als plötzlich eine furcht⸗ bare Exploſion erfolgte. Ein im Keller zur Gasbereitung ſtehender Apparat war undicht geworden und hatte den Keller mit Gaſen gefüllt. Das Kellergewölbe und die darüber befindliche Küche wurden zertrümmert. Die Frau ſelbſt erlitt ſchwere Verletzungen und ſtarb. * Schülerſtreik. In der Kolonialſchule in Witzen⸗ hauſen erhielt ein Schüler durch den Direktor einen Ver⸗ weis. Der Ehrenausſchuß der Schüler war hiermit nicht einverſtanden. Infolgedeſſen packten 50 Schüler ihre Sachen und erklärten dem Direktor, abzureiſen, wenn er den Verweis nicht zurücknehme. Das Lehrerkollegium prüfte die Sache nochmals und dem Willen der Schüler wurde nachgegeben. * Waſſerwehren. Angeſichts der Hochwaſſerſchä⸗ den bereiten in verſchiedenen Städten der Provinz Sachſen zie Vereine ehemaliger Pioniere zuſammen mit den Or⸗ aniſationen der Berufsfiſcher die Gründung von Waſ⸗ ehren vor, die vom Staate mit Geräten ausgeſtattet werden und bei Hochwaſſeranſage für die Sicherung von Menſchenleben und Gütern eintreten ſollen. * 8000 Mark abgeknöpft. Einen guten Fang machte die Berliner Kriminal⸗Polizei mit der Feſtnahme des 40 Jahre alten früheren Büfettfräuleins Eliſe Hart⸗ korn. Die H. hat am 13. d. Mts. einem Geſchäftsmann aus einem Berliner Vororte in einem Cafe an der Janno⸗ witzbrücke die Brieftaſche mit 8000 Mark abgeknöpft. Die Verhaftete hat bereits ein Geſtändnis abgelegt. Von den 8000 Mark wurden noch 2200 Mark bei ihr gefunden. Die übrigen 5800 Mark hatte ſie zum Teil für ſich, teils für ihren Bräutigam verausgabt. 175 8 ſchiedenen hinterpommerſchen Kreiſen(Kolberg, Köslin, Belgrad⸗Schivelbein) leichte Erdſtöße bemerkt haben. Die Zahl gleichzeitiger Beobachtungen iſt immerhin erheblich genug, um die Möglichkeit, daß wirklich Beben vorliegen, darzutun, obwohl angeſehene Geologen die Mitteilungen über Beben, die im vergangenen Jahrhundert in Hinter⸗ pommern ſtattgefunden haben ſollen, anzweifeln oder ab⸗ lehnen. Auch in der letzten Sitzung der Geſellſchaft für Pommerſche Geſchichte und Altertumskunde wurde die Frage, ob den neueſten Meldungen Glauben zu ſchenken ſei, ob nicht etwa Störungen anderer Art vorliegen etc. kurz erörtert. Oberpräfident v. Maltzahn bemerkte, er habe noch keine offizielle Nachricht, ſtehe aber der Sache ſkeptiſch gegenüber. Von anderer Seite wurde die Glaub⸗ würdigkeit der Mitteilungen betont und die Möglichkeit von Beben in Hinterpommern zugegeben. * Ungetreuer Vizefeldwebel. Der Rechnungs⸗ führer des Offizierskaſinos vom 5. Poſener Fußartille⸗ rieregiment, Vizefeldwebel Heer, wurde nach Verübung bedeutender Unterſchlagungen und Urkundenfälſchungen dieſer Tage verhaftet und in das hieſige Militärgefängnis eingeliefert. Der Verhaftete hat auf recht großem Fuße gelebt und Aufwendungen getrieben, die mit ſeinem Ein⸗ kommen in gar keinem Verhältnis ſtanden. * Einbrecher im Reiſekorb. Auf dem Bahnhof Kandrzin in Oberſchleſien wurde von einem unbekannten Mann ein ſchwerer Reiſekorb zur Aufbewahrung aufge⸗ geben. Als der Korb in den Gepäckraum gebracht wurde, vernahmen Bahnbedienſtete ein verdächtiges Geräuſch. Nach der Entfernung des Korbdeckels entdeckten ſie einen Mann. Die genaue amtliche Feſtſtellung ergab, daß es ſich um einen vor 14 Tagen aus dem Zuchthauſe ent⸗ laſſenen Arbeiter handelt, der wahrſcheinlich die Billet⸗ kaſſe zu berauben beabſichtigte. Auch der Unbekannte, der den Korb zur Aufbewahrung übergab, wurde nach⸗ träglich ermittelt. i e * Doppelſelbſtmord. In einem Leipziger Gaſt⸗ hauſe erſchoß ſich ein Liebespaar. Man fand ein junges Mädchen im Bett vor mit drei Schüſſen in Stirn, Bruſt und rechter Schläfe. Vor dem Bett lag ein etwa 20 Jahre alter Mann mit zwei Schüſſen in der Schläfen⸗ gegend. Das Liebespaar lebte noch und wurde nach dem Krankenhaus transportiert. In dem Mädchen wurde die 24 Jahre alte Frieda Luiſe Camprath aus Altenburg feſtgeſtellt. Die Perſönlichkeit des Mannes konnte noch nicht ermittelt werden. Die Bevölkerung bringt den Vor⸗ fall mit dem Friedrichſchen Doppelmord in Verbindung. * Frau Toſelli als Modiſtin. Die Zeitung „Stampa“ in Rom will wiſſen, daß Frau Toſelli, die ehemalige Kronprinzeſſin Luiſe von Sachſen, beſchloſſen habe, nach der Scheidung von ihrem Gatten einen Mo⸗ diſtenladen in Rom zu eröffnen. * Wirbelſturm. Ein Telegramm aus Fiſher in Arkanſas meldet: Hier hat ein Wirbelſturm 13 Men⸗ ſchen getötet und viele verwundet. Die Gebäude der Stadt ſind bis auf 2 ſämtlich beſchädigt. * Verunglückt. Nach einem fröhlichen Studenten⸗ Bankett iſt in Newyork ein Neffe des Präſ. Rooſevelt, der junge Robinſon, durch einen Todesſturz ums Leben gekommen. Nach einer Mahlzeit fühlte ſich Robinſon etwas unwohl und ging in ſein im 6. Stock des Klub⸗ hauſes liegendes Zimmer. Während der Nacht muß er aufgeſtanden ſein, um ein Fenſter zu öffnen. Er verlor das Bewußtſein und ſtürzte auf das Pflaſter. Er war auf der Stelle tot. * Todesſprung. Ein deutſcher Adliger, R. v. Ban⸗ nar, hat durch einen Sprung von der Eisbrücke in die Niagarafälle Selbſtmord verübt. Vor kurzer Zeit ſtarb ſeine Frau. Seitdem wurde von Bannar von Wahnvor⸗ ſtellungen verfolgt. Stimmrechtsweiber als Poſtpakete. Die hyſte⸗ riſchen Londoner Suffragettes ſind auf einen neuen Ein fall gekommen, um ſich den Miniſtern zu nähern. Es ſcheint, daß die Londoner Poſt auch Menſchen als Paket“ zu befördern verpflichtet iſt. Wie aus London berichtet wird, erſchien die Führerin der Suffragettes Miß Chriſt abel Pankhurſt mit zwei Suffragettes im Weſtſtrand⸗ Poſtbureau und verlangte Paketadreſſen für ihre Begleite⸗ rinnen, die ſie dem Premierminiſter Asquith zusenden wolle. Der gewiegte Poſtbeamte war zuerſt etwas ver⸗ blüfft, erinnerte ſich dann aber anſcheinend ſeiner In ſtruktion und händigte die gewünſchten Begleitſcheine gegen die übliche Taxe von je einem halben Schilling aus. Die beiden wandelnden Poſtpakete wurden dann einem Tele graphenjungen ausgehändigt, der damit gravitätiſch na Downing Street gina. — Mitteilungen aus der Feckenheimer Gemeinderatsſitzung. (Vom 26. Februar 1909.) 41 Grundſtücke werden geſchätzt. i 23 Anträge über abgeſchloſſene Fahrnisverſicherungen werden geprüft und bleiben unbeanſtandet. N g Dem beabſichtigten Rennen des Pferdezuchtverein hier ſtehen keine Hinderniſſe entgegen. Der gewählt Rennyplatz ift geeignet und der Verein wird die noͤtig( Vorſicht obwalten laſſen. 1 Das Wirtſchaftsgeſuch des Faein Pietro in Rheine, für das Haus Friedrichsſtraße 38 wird nicht befürworte 1 da nach der Lage derſelben ſowohl als überhaupt e Bedürfnis dafür nicht beſteht. a Die Wahl des Leop. Schaffner zum Feuerweg, kommandantenz bei der freiw. Feuerwehr dahier wird ni beanſtandet. 5 f 47 Heinrich Weißling, Maurer hier wird als Bürg aufgenommen. d 16 Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſ u genehmigt. 8 5 Modattion, Druckt und Perlag von J. Helfrich in Setzenheis „„ ee ee M Bekanntmachung. Nachdem in mehreren Hausſtänden dahier Scharlach ausgebrochen iſt, bringen wir nachſtehend die zur Verhu⸗ tung der Verbreitung von Scharlach vorgeſchriebenen Maß⸗ regeln zur öffentlichen Kenntnis: Verordnung. Das Familienhaupt, in deſſen Wohnung eine Er⸗ krankung an Diphtherie oder Scharlach vorkommt, iſt ver⸗ pflichtet: a. für thunlichſte ſorgen; b. die zu ſeinem Hausſtand gehörende Kinder im Alter bis zu 14 Jahren— diejenigen, welche die Volksſchule beſuchen, ohne Unterſchied des Alters— vom Beſuche der Schule und der Kirche abzuhalten und darauf hinzuwirken, daß der Verkehr dieſer Kinder mit anderen Kindern, insbeſondere auf öffentlichen Straßen und Plätzen, tunlichſt beſchraͤnkt werde; e. die erforderlichen Disinfektionsmaßnahmen gemäß der beigedruckten Anweiſung(Anlage J) zu bewirken. Die Maßregeln unter a und b ſind zu beobachten, bis 4 Wochen ſeit Beginn der Erkrankung abgelaufen und eine ſorgfältige Reinigung des Kranken entſprechend der Anweiſung über das Desinfektionsverfahren ſtattge⸗ funden hat. Wird der Kranke oder werden die zum Hausſtand gehörenden geſunden Kinder aus der Wohnung entfernt, ſo hat die Maßregel unter b auf die letzteren bis zum Ablauf von 8 Tagen ſeit dieſer Entfernung Anwendung zu finden. Wenn mehrere Erkrankungen im gleichen Hausſtande erfolgen, iſt die Maßregel unter b bis zum Ablauf von 4 Wochen ſeit Beginn der letzten Erkrankung zu beachten, ſofern nicht entſprechend der Beſtimmung in Abſatzung 3 die Abkürzung dieſer Dauer ſtatthaft iſt. Bei ſtattgehabter Erkrankung an Diphtherie kann auf Grund einer ärztlichen Beſcheinigung, daß die voll⸗ ſtändige Geneſung des Erkrankten eingetreten, die vor⸗ ſchriftsmäßige Reinigung und Desinfektion vorgenommen und kein neuer Erkrankungsfall im Hausſtande vorge⸗ kommen iſt, die Beobachtung der Maßregel unter a und b durch den Bezirksarzt ſchon nach 14 Tagen ſeit Beginn der Erkrankung nachgelaſſeu werden. Der Zutritt zu Leichen der an Diphtherie oder Scharlach Geſtorbenen iſt tunlich zu beſchränken, insbeſon⸗ dere Kindern nicht zu geſtatten. Auch zu den Leichenbegängniſſen dürfen in ſolchen Fällen Kinder nicht beigezogen werden. Seckenheim, den 26. Februar 1909. Bürgermeisteramt: Ratſchreiber Volz. Koch. WWangs versteigerung. Mittwoch, den 3. März 1909, vormittags 11½ Uhr, werde ich in Seckenheim, vor dem Rathauſe, im Vollſtreck⸗ ungswege gegen Barzahlnng ein Tahrrad jffentlich verſteigern. Mannheim, den 1. März 1909. Günther, Gerichtsvollzieher in Mannheim. Abſonderung des Erkrankten zu Bekanntmachung. Die Veranſtaltung von Vorträgen in gewerblichen Vereinigungen betr, Am Fountag, den 14. März d. s., nachmit⸗ tags 4 Uhr findet im Gaſthaus A. Knodel in Rheinau ein Vortrag des Herrn Gewerbelehrer Vollmer in Karls⸗ ruhe über die„Einrichtungen des Er. Landes- gewerbeamts zur Förderung der Technik des Handwerks“ ſtatt. Der Beſuch des Vortrags iſtehtn Jedermann frei, Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Karlsruhe, den 15. Februar 1909. Gr. Landesgewerbeamt ee ren, en Vorſtehendes bringen wir mit dem Anfügen zur Kenntnis der Intereſſenten, daß insbeſondere die Gewerbe⸗ treibende und Handwerker zu der Veranſtaltung freundlichſt eingeladen werden, daß aber auch alle andere Berufsſtände, die ſich für die Sache intereſſiren, willkommen ſind. Seckenheim, den 1. März 1909. gürgermeiſteramt Volz. Sensatlonelle Kartoffelneuheſt „Graf Zeppelin“ Aulsehen erregende Frühkartoftel von gewaltigem Ertrag und früher Reſfe. Der! Anbau dieſer Frühkartoffel iſt für jeden Gärtner und Landwirt das beſte Geſchaͤft.„Graf Zeppelſn“ iſt entſchieden die Pri und ertragreichſte Sorte der Gegenwart. Sie iſt das rodukt eines berühmten Züchters und gab in allen nassen oder nockenen Prütungsjahren ein bervorragendes Resultat.„Graf Zeppelin“ gehört mit zu den ſelten ee Neuzüchtungen, welche geradezu eine Dersſcherung gegen Missernte abgeben, da sie durch haste und Rrankheit nicht gestört, schnell und krärtig wächst. Der Ertrag erregte die Bewunderung vieler Fachleute. Im vorigen Jahre wurden ſchon am 10. Junf, also zu einer Zeit, wo Frühkartoffeſn noch hoch im Preise stehen, 173 Zentner pro ein Viertel Hektar geerntet, während eine probeaussaat von 10 Pfund 4 Lentner ergab, was einem lofathen Ertrag entſpricht. Die Knollen liegen in einer Anzahl vonſ 3s bis 40 Stück dicht um den Stock, ſind von ſchöner goldgelber Farbe, länglich rund und gelbfleiſchig, gekocht mehlig und von hochfeinem nußartigen Geſchmack, wodurch der Marktverkäufer einen iſchnellen Umfa und dementſprechend hohen Nutzen erzielt.„Graf Zeppelin gedeiht in jedem Boden und Klima, überall wohin ich diefe Sorte W abe, wurden mir nur Belobigungen und xahlreiche achbestellungen zuteil. Mk. 500,00 ſetze ich fürks Preise aus, für diejenigen meiner gesch. Runden, welche mit obiger sorte ae höchsten Erträge erxielen. Jeder Sendung liegt ein ausführliches Preisausſchreiben bei. Ich offertere, ſo lange Vorrat, in plombierten Packungen Ia Ware: 1 Poſtkolli M. 2.50; 25 kg M. 9.—, 50 kg M. 15.—, 100 kg M. 25.— A. Gd. Neutwich jr., Samenhandlung, Erfurt. CCC Fussball- Gesellschaft Seckenheim 1890s. Donnerstag, 4. März, abends ½9 Uhr, im Lokal„zum Stern“ Generalverſammlung Tagesordnung: 1. Kaſſenbericht, 2. Neuwahl des Geſamtvorſtandes. 3. Verſchiedenes. Der Parſtand. K 1, 1 Mannheim Qrũune Rabattmarken Gebrüder Rothschild Prima Saatkartoffeln hat zu verkaufen. Jakob Würthwein, Ecke Hildan u. Neckarauerſtr. Seckenheimer Färberei Chem. Wäſcherei Empfehle mich im und Färben von Kleidern, Anzügen, Gar⸗ dinen, Möbelſtoffen, Strauß⸗ und Schmuckfedern jeder Art. L. Schäfer, Schloßſtraße 29. K 1, 1 ermann Fuchs Zur Konfirmation! Schwarze Kleiderstoffe Satins, Covert⸗Coats, Cheviots, Crepes Diagonals, Serges, Alpaccas Meile 20 45 485 910 Mk. 95 f* 2 bis 6.50 ſanndaim t 2 8 Anzugsstoffe für Knaben kinfarhige, melierte u. Mode-Kleiderstoffe reiuwollene, haltbare Qualität Kunststrasse am Paradeplatz. Zur Kommunion! Weisse Kleiderstoffe Satins, Cachemires, Batiſte, Crepes, Cheviots, Turnyerein-Seckenheim. Einladung. Am Sonntag, 7. März 1. 33, nachmittags ½3 Uhr, findet im Lokal„Zum Zähringer Hof“ eine außerordentliche ſeneralversa mm! deneralversammlung ſtatt. e Tagesordnung: „Erwerbung der Rechtsfähigkeit durch Eintragen in das Vereinsregiſter und Aenderung des Vereinsgrund⸗ geſetzes.“ Wir bitten in Anbetracht der Wichtigkeit der Tages⸗ a ſämtliche Vereinsangehöͤrige um pünktliches Er⸗ einen. Der Turnrat. Eideraſe Vereinigung Seckenheim. Am Donnerstag, den 4. märz, abends ½9 Uhr veranſtalten wir in unſerem Vereinslokal„zum roten Löwen“ eine Dersammlung wozu wir Freunde der liberalen Partei, ſowie unſere Mitglieder ergebenſt einladen. Herr Stadtſchulrat Dr. Hikinger aus Mannheim wird in dieſer Verſammlung über „Nattonale Notwendigkeiten“ . Der Vorſtand. In unſeren Neckarauer und Ladenburger Betrieben werden Arbeiterinnen e Fabrik waſſerdichter Wäſche Lenel, Bensinger 8 Co. 77CCCCCC Die Unterzeichneten bringen ihrem allverehrten Brau⸗ meiſter, Herrn doseph Meier, anläßlich ſeines 28 jährigen Dienstiublläums, die herzlichſten Glückwünsche Die organiſierte Arbeiterſchaft der Aktienbrauerei Edingen. ii Hautleiden 9115 Lupus, Flechten, Hautjucken, gut⸗ u. bös⸗ aktige, ſowie tuberkulöſe Seſchwüxe, Delekentzündungen chronische Nasen-, Hals-, Pronchial- und Lungenkatarrhs. Dehandlung mit Röntgen- Bestrahlungen elektr. Hochfrequenzſtrömen, ſowie mit Natus⸗ und elektziſchem Lichtheilverfahren. bunt erteilt. Direktor Hch. Schäfer Lichtheil⸗Zuſtitut ELEKTRO. nur N 3, 3, Mannheim. Sprechſtunden: täglich von 9—12 und 2—9 Uh abends. Sonntags von 9—12 Uh. Wundeabaze Erfolge. Hundeste Dankſchzeiben. Damenbedienung dusch Faau Noſa Schäfer. Zivile Paeiſe. Porſpekte cdatis. Tel. 4320. Eaſtes, größtes u. bedeutenſtes Inſtitut am Plage. 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