N —— * ie Vollen, t 4 5 Sie ſtand d 5 ſchaft hat ſich ein in Baden entziehen konnte. Lon der Einführung der vierten 1 Ihrem Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Die Finanzlage der badiſchen Staatseiſenbahnen. f badiſchen Staatseiſenbahnen war im letzten Jahrzehnt ſchwankend. Sie hat zu Anfang f einen Tiefſtand erreicht, von dem ſie ſich aber bald wieder erholte, um im Jahre 1907 den höchſten überhaupt erzielten Reinertrag mit über 28 Millionen Mark zu bringen. Immerhin reichte er bei weitem nicht an das Ergebnis der preußiſch⸗heſ⸗ ſiſchen Betriebsgemeinſchaft heran. Deren Rente betrug im Jahre 1906 7,50 Prozent des Anlagekapitals, wäh⸗ rend die Bahnen in Bayern 3,71 Prozent, in Württem⸗ berg 3,37 Prozent, in Elſaß⸗Lothringen 4,73 Prozent, in Sachſen 5,39 Prozent, in Oldenburg 7,08 Prozent und in Baden 4,18 Prozent betrugen. Auf das günſtige Jahr 1907 folgte aber ſehr raſch ein Rückſchlag. Schon im Jahre 1908 blieb die Einnahme aus dem Perſonenver⸗ kehr um etwa eine halbe Million und aus dem Güter⸗ verkehr gegen drei Millionen hinter dem Ergebnis des Vorjahrs zurück. Dazu kommt noch in den erſten 10 Monaten des Jahres 1908 eine Mehrausgabe von 8,8 Millionen, wovon allein 3,3 Millionen auf die im laufen⸗ den Jahr eingetretene Erhöhung der Beamtengehälter entfallen. Ein ſehr erheblicher Mehraufwand liegt aber auch in den Ausgaben für den Erſatz abgängiger Fahrzeuge und endlich hat die Bahnverwaltung den Gleis⸗ umbau beſchleunigt und ſo Mehrausgaben in dieſem Jahr verurſacht, denen allerdings im zweiten Budgetjahr, alſo im Jahre 1909, entſprechende Erſparniſſe gegenüberſtehen. Es handelt ſich alſo auch im weſentlichen nur um eine zeitliche Verſchiebung in der Verwendung der Mittel. Was nun den Einnahme ausfall anbelangt, ſo hängt die Mindereinnahme beim Güterverkehr mit der ungünſtigen Konjunktur im geſamten Geſchäftsleben zu⸗ en. Der Einnahmerückgang im Perſonenverkehr iſt kur zum Teil auf die Tarifreform zurückzuführen. den Verhandlungen über eine Betriebsmittelgemein⸗ bis dahin nicht bekannter Partikularismus geltend gemacht, der von einer Finanz⸗ gemeinſchaft mit Preußen unter keiner Bedingung etwas wiſſen wollte und auf die Bevölkerung eine Art Sug⸗ geſtion ausübte, der ſich ſelbſt die Regierung nicht ganz Unter ſolchem Einfluß machte ſie, um ie Annahme der Perſonentarifreform nicht zum Scheitern zu bringen und um die Abſchaffung des ſo ſehr beliebt ge⸗ dordenen Kilometerheftes zu erreichen, Zugeſtändniſſe, e ſie auf die Dauer nicht wird aufrecht erhalten können. Wagenklaſſe wurde, r Stimmung der Bevölkerung Rechnung tragend, ab⸗ Neben, und der Tarifſatz für die dritte Klaſſe in den erſonenzügen auf 2 Pfennig, alſo auf den Satz der dierten Klaſſe feſtgeſetzt, während der ſonſt für die dritte 1— Amtsblatt ger Bürgermeisferämter Seckenheim, Iwesheim, Mecharhansen und Edingen. Donnerstag, den à. Ilärz 1909 Tlaſſe übliche Satz von 3 Pfennig nur in den Eil⸗ und Schnellzügen zur Erhebung kommt. Dieſe Reform mußte in Verbindung mit der Fahrkartenſteuer eine Abwande⸗ rung von der zweiten zur dritten Klaſſe zur Folge haben, denn der Abſprung vom Tarifſatz der zweiten mit 4,5 Pfennig auf die dritte Klaſſe in Perſonenzügen mit 2 Pfennig war zu groß, beſonders wenn man noch dazu berückſichtigt, daß die Eiſenbahnverwaltung einen Teil der ſeitherigen Eilzüge ſeit Inkrafttreten der Reform als weitere Entſchädigung für den Wegfall der Kilometer⸗ hefte als beſchleunigte Perſonenzüge führt, in denen die dritte Klaſſe ebenfalls nur 2 Pfennig koſtet. Die Ab⸗ wanderung ergibt ſich auch aus der Tatſache, daß die Einnahme aus dem Perſonenverkehr trotz Steigerung des Reiſeverkehrs abgenommen hat. Seit Einführung der Tarifreform iſt Baden auf allen Seiten von Staaten umgeben, die die vierte Klaſſe beſitzen und es hat die badiſche Sonderreform an den Grenzſtationen zu mancherlei Weiterungen und Schwierig⸗ keiten geführt. Die Erfahrung, die inzwiſchen in den Nachbarſtaaten mit der vierten Klaſſe gemacht worden iſt, und die Verſchlechterung der Finanzlage der badiſchen Bahnen haben aber allmählich einen Umſchwung in den Anſchauungen über die vierte Klaſſe herbeigeführt, ſodaß viele ihrer Gegner zugeben, daß man ſich mit einer vierten Klaſfe, die, wie in Württemberg, genau wie die dritte Klaſſe⸗Wagen mit Sitzgelegenheit verſehen iſt, wohl be⸗ freunden könne. Die Frage wird alſo mehr und mehr zu einer reinen Ausſtattungsfrage herabgedrückt. Die Verſchlechterung Jahre 1908 im ganzen auf etwa 12 Millionen Mark, nämlich über 3 Millionen Mindereinnahme und 8,8 Mill. Mehrausgaben. Die Schuldzinſen der Eiſenbahnanlehen ſind für 1908 auf 18 Millionen, die Tilgungsraten auf 9 Millionen ver⸗ anſchlagt. Der Bedarf der Eiſenbahntilgungskaſſe beträgt ſomit, wie ſchon erwähnt, 27 Millionen, zu deren Be⸗ ſtreitung der Reinertrag der Eiſenbahnen nicht ausreicht. Die Unzulänglichkeit muß, da die Eiſenbahn in Baden einen ausgeſchiedenen Verwaltungszweig bildet, aus An⸗ lehensmitteln gedeckt werden. Für das folgende Jahr 1909 iſt aber eine erhebliche Beſſerung zu erwarten, ſchon weil eine Reihe fachlicher, für dieſes Jahr beſtimmter Ausgaben(Gleisumbau uſw.) im Jahre 1908 vollzogen worden iſt. i Jedenfalls mahnt die Finanzlage der badiſchen Staatsbahnen zur größten Sparſamkeit. An perfönlichen Ausgaben kann aber, ſoll die Betriebsſicherheit oder die nötige Kontrolle nicht notleiden, kaum geſpart werden, um ſo mehr iſt dies aber bei den fachlichen Ausgaben mög⸗ ——.— In ſchwerem Verdacht. Kriminalroman. 20(Fortſetzung.) Dann warf Frau Kraßnick beſcheiden ein: „Ihre liebe Frau wird nicht—“ 5 „Aber ich bin ja Junggeſelle,“ unterbrach er.„Das iſt's ja eben. Ich habe ja nur eine Aufwärterin, die Frau meines Ziegelmeiſters. Die Frau iſt kränklich und unzu⸗ verläſſig. Heute kommt ſie, morgen nicht. Ich ſelbſt eſſe in der Stadt. Da kann ich ja Ihnen nichts vorſetzen—“ Er brach ab und nahm ſeine Wanderung im Zimmer ieder auf. 5 „Da könnt' ich ja vielleicht in der Hauswirtſchaft hel⸗ en,“ meinte Frau Kraßnick und warf einen ſchnellen, ver⸗ ſohlen ſpähenden Blick unter den ſchüchtern geſenkten Augen⸗ dern hervor.„Und könnte waſchen und ſcheuern, wenn die ufwärterin nicht kann. Ich möchte mir ja ſo gern ein ar Mark verdienen.“ »Und Sie meinen wirklich,“ fragte Teßdorf plötzlich und blieb wieder ſtehen,„daß Ihr Mann nicht wieder— wieder rauskommen wird?“ „Nein, ganz gewiß nicht, lieber Herr, den bin ich los das iſt wohl ſicher, für immer los. Und wenn ich nicht o in Not wäre und das Kind nicht wäre—“ Teßdorf winkte mit einer freundlichen Handbewegung. dend. Laſſen Sie nur! Sie und Ihr Kind ſollen nicht Not lden. Wiſſen Sie, Sie ziehen zu mir heraus mitſamt 1 Kinde und führen mir die Wirtſchaft. Und wenn don mich verheirate— ich heirate gleich nach Neujahr— ann werden wir ſchon weiter ſehen. Wie geſagt, ich ſorge und Ihr Kind— Sie tun mir leid. Wenn Sie önnen Sie ſchon morgen anrücken oder übermor⸗ a was ſagen Sie zu meinem Vorſchlags“ ue unte Freude der armen Frau ſchien ſo ſſrmiſch, daß nicht gleich ein Wort des Dankes hervorbringen konnte. 5 a mit wogender Brust, verbarg wieder ihr Ge⸗ hinter den Händen und ſtammelte nur immer: „Ach, mein Gottl Ach, mein Gottt⸗ c ——.—.—... K—K———— der Finanzen beläuft ſich im Iunſertſionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Neklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechanſchluſt Nr. 16. Doutſches Reich. f „Die mecklenburgiſche Verfaſſungs reform. Der(raßherzog empfing am Samstag eine aus neun Rittern beſtehende Deputation, die die Wünſche der Rit⸗ terſchaft von Mecklenburg⸗Strelitz zur Verfaſſungsreform zum Ausdruck brachte. Vizelandmarſchall v. Oertzen⸗Lep⸗ pin trug die auf dem letzten Ritterkonvent beſchloſſenen Wünſche der Ritterſchaft vor. Wie die„Landeszeitung“ meldet, gab der Großherzog ſeinem Ausdruck, daß man bisher zu einer Einigung nicht gekom⸗ men ſei, er hoffe aber, daß bei den bevorſtehenden neuen Verhandlungen ein Einvernehmen erzielt werde. Die Ver⸗ faſſungsreform müſſe zu einem allen Kreiſen der Bevölke⸗ rung dienlichen Ende geführt wer“ Wie dieſes Ziel zu erreichen ſei, unterliege ſeiner ernsten Erwägung, und was er in dieſer Beziehung mit ſeinem Gewiſſen verein⸗ baren möü müſſe er ſeiner eigenen Entſcheidung vorbe⸗ ſchweren Zeit zur Seite ſtehen und ihn bei ſeinen auf das Wohl des Landes gerichteten Beſtrebungen nicht im Stiche laſſen werde. Die Ritterſchaft hat bisher ihr Beſtreben lediglich dahin gerichtet, unter allen Umſtänden ihre Ueber⸗ macht aufrecht zu erhalten. Militäriſche Auszeichnungen. des hundertjährigen Beſtehens des hat der Kaiſer eine große Anzahl von verliehen. Unter anderen erhielten: den Aus Anlaß iegsminiſteriums der Preußiſchen Krone der General der Infanterie 8. D. Verdy du Vernois; die Kette zum Großkreuz des Roten Adlerordens mit Eichenlaub der General der In⸗ fanterie z. D. v. Goßler; den Stern zum Roten Abler⸗ orden 2. Klaſſe mit Eichenlaub der neralleutnant v. Vallet des Barres. Ernannt wurden Geh Baurat Arendt zum. Geh. Oberbaurat; Geh. Kriegsrat Koch zum Wirkl. Geh. Kriegsrat. Hochwaſſermaßregeln in Bayern. Da daß, da nördlich der Donau der Boden ſehr ſtark bis zu 40 und 70 Zentimeter und ſüdlich der Donau 70 ſchmelze wieder Hochwaſſer zu befürchten ſei. Im Anſchluß an die Ereigniſſe der letzten Kataſtrophe und die dabei zu Tage getretenen Uebelſtände wird auch darauf hinge⸗ wieſen, daß durch die vom Waſſer fortgeſchwemmten 112 85 Mengen Holzes die Gefahr für Brücken, Häuſer, fer und Dämme bedeutend vermehrt ſind. Die zuſtän⸗ digen Behörden ſind angewieſen, daß ſie der Lagerung größerer Holzmaſſen beſonders in der Nähe von Flüſſen und Bächen ihre beſondere Aufmerkſamkeit zuwenden. Dem Aufbau der zerſtörten Brücken und Stege iſt entſprechende Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Im Intereſſe des ganzen —— „Alſo Sie nehmen an?“ fragte Teßdori, dem die Ge⸗ nugtuung, die er ſelbſt über ſein gutes Werk zu empfinden ſchien, vom breiten Geſicht ſtrahlte. „Frei— freilich doch,“ ſtotterte Frau Kraßnick, die das unverhoffte Glück förmlich berauſcht zu haben ſchien. „Und wann treten Sie an?“ „Mor— morgen, wenn Sie geſtatten. Gott, ich habe doch man bloß die paar Sachen.“ Er nickte lebhaft. „Schön! Dann auf morgen!“ Mit impulſtper Bewegung ſtreckte er ihr ſeine Rechte entgegen. Der armen Frau ſchlug brennende Röte ins Geſicht und mit einer inſtinktiven Bewegung klammerte ſie ihre beiden Hände feſt an ihren Körper. Erſtaunt, fragend ſah der Ziegeleibeſitzer zu ihr hinüber. Da machte ſie eine krampfhafte Anſtrengung und legte ihre Rechte ſchwer in die ſeine. 9. Kapitel. Schon am nächſten Vormittag bewerkſtelligte Frau Kraß⸗ nick ihren Umzug. Sie brachte nur ihre Kleidung und Wäſche mit. Möbel und Küchengerät hatte ſie bei ihrem Bruder eingeſtellt. Auch ihren Knaben wollte ſie der Ob⸗ hut ihrer Schwägerin überlaſſen, weil ſie glaubte, er könnte ihr in der Erfüllung der übernommenen Pflichten hinder⸗ lich ſein. Auch war ein ſtarkes Grauen in ihr bei dem Gedanken, ihn in die Nähe des Mannes zu bringen, dem, gegenüber ſie eine unbefangene, freundliche Miene heucheln mußte, während ſie innerlich Haß und Entſetzen vor ihm empfand. Aber da kam ſie bei dem Ziegeleibeſttzer ſchön an. „Wo haben Sie denn Ihren Jungen?“ fragte er, als ſie in ſein Arbeitszimmer trat, um ihre Ankunft zu melden. Sie erklärte, daß ſie befürchtet habe, das Kind möchte ihm läſtig werden. „Dummheit!“ rief er und ſah ſie ärgerlich an.„Ich habe doch geſagt, daß ich für Sie und das Kind ſorgen will. Denken Sie, ich bin ein Ungeheuer, das kleine Kin⸗ ö Sie wollte noch eine Einwendung machen, aber unterbrach ſie heftig, ſtampfte zornig mit dem Fuße auf unt ſchrie:„Sie ſollen das Kind holen, hören Siel Widerſpruch vertrage ich nicht. Vorwärts!“ Es blieb ihr nichts übrig. Als ſie mit dem kleinen Franz zurückkam, rief Teßdorf ſie wieder ins Zimmer. Als er den Kleinen auf ihrem Arm hocken ſah, leuchtete ſein Geſicht und er ſtreckte beide Hände aus. „Na, komm mal her, kleiner Kerll“ 5 Das Kind fürchtete ſich vor dem fremden, börtigen Manne und ſchlang beide Arme um den Hals der Mutter Der Ziegeleibeſitzer lachte. 5 „Na, wirſt dich doch nicht vor mir fürchtene Ich mein's ja gut mit dir.“ Und er nahm ihn ganz ſanſt auf ſeine Arme. In den Mienen des Kindes zuckte und kämpfte es. Den Mutter ſchnürte ſich das Herz zuſammen; ſie mußte alle ihre Selbſtbeherrſchung aufbieten, um ſich nicht zu verraten. Der Anblick ſchien ihr unerträglich und es zuckte ihr in allen Gliedern, heranzutreten und das Kind aus Teßdorfs Armen zu reißen. Dieſer aber verſenkte ſich voll Rührung in den Anblick des Kleinen. „Armer Kerl!“ murmelte er und ſtreichelte den Blond. kopf des Knaben. Und dann preßte er ihn mit einer im⸗ pulſiven Bewegung an ſich und gab ihn im nächſten Augen blick der in ſtiller Bewegung zuſchauenden Mutter zurück. „Laſſen Sie ihm nichts abgehen— hören Siel“ ſagte er. Und dann fügte er mit einem eigentümlich gezwunge⸗ nen Lächeln hinzu:„Ich vertrete ja nun gewiſſermaßen Vaterſtelle an ihm.... Wie heißt er denne“ „Franz.“ „Franz?“ Teßdorf ſchnalzte mit der Zunge und nickte dem ihn immer noch ängſtlich und befremdet anſtarrenden Kinde freundlich zu. Dann ſchien plötzlich eine andere Stimmung über ihn zu kommen. Er ſtrich ſich über die Stirn, machte eine heftig abwehrende Bewegung und rief ungeduldig:„Bringen Sie ihn fort! Ich habe zu tun. Geher der verſpeiſt? Gleich holen Sie den Knaben, hören Siek Ich habe überhaupt kleine Kinder ſehr gern. f ä 8 . Sie doch! 3(Fortſetzung folgt.) 8 0 Bedauern darüber halten. Ex hoffe, daß die Ritterſchaft ihm in dieſer ernſten n l en Adler; orden der Kriegsminiſter v. Einem; den Verdienſtorden Staatsminiſterium des Innern macht darauf aufmerkſam, bis 40 Zentimeter tief gefroren iſt, bei Eintritt der Schnee⸗ 2 vandes muſſe den behördlichen Anordnungen ra ens und in vollem Umfange Folge geleiſtet 1 985 Deſterreich⸗ Ungarn. Zur ſerbiſchen Frage. Der Peſter Lloyd ſchreibt in einem Bericht aus Wien über die auswärtige Lage: Deſterreich⸗Ungarn iſt nicht untröſtlich, falls ein gemein⸗ ſamer Schritt der Mächte in Belgrad unterbleibt. Es hat eine Vermittlung der Mächte niemals angeregt, auch weiß man in Wien, daß man in Belgrad nur die Stimme Rußlands beachtet. Falls es Rußland gelingen ſollte, in Serbien einen Umſchlag der Stimmung herbeizuführen, dann wird es Sache der ſerbiſchen Regierung ſein, in dieſem Sinne dem Auswärtigen Amt in Wien eine for⸗ melle Erklärung abzugeben und es zu erſuchen, ihr mitzu⸗ keilen, welche wirtſchaftliche Erleichterungen man ihm für dieſen Fall einzuräumen geneigt wäre. Weitere Verhand⸗ lungen würden dann direkt ohne Einmiſchung einer frem⸗ den Macht zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien ge⸗ führt werden. * Teure Alterspenſionen. Die Alterspenſionen werden dem engliſchen Steuerzahler noch manche unange⸗ nehme Mesaſching bereiten. Der Schatzkanzler berech⸗ nete, daß ſie die drei Monate vom 1. Januar bis 31. März, die im laufenden Finanzjahre in Kraft ſind, 1 200 000 Pfund Sterl. koſten werden. Soeben hat er 910 000 Pfd. Sterl. nachfordern müſſen. Auf dieſer Grundlage berechnet, werden die Alterspenſionen dieſes Jahr nicht 120 Mill. Mark, wie die Regierung zuerſt laubte, ſondern 173 Millionen koſten! Eine andere eberraſchung heißt Irland. Während in Schottland un⸗ hr 50 Prozent der„penſionsfähigen“ Perſonen die Pension tatſächlich erhalten und in England und Wales etwa 40 Prozent, ſind in Irland 18 365 Penſionen mehr bewilligt worden, als es nach Schätzung der Regierung überhaupt Leute dort gibt, die penſionsfähig ſind. Die Regierung berechnete, daß in Irland 184 000 Perſonen über 70 Jahre leben, daß davon durch Bezug der Armen⸗ unterſtützung 32 000 disqualifiziert ſind, ſo daß 152 000 „Penſionsfähige“ bleiben. Tatſächlich ſind 170 365 Pen⸗ ſionen bewilligt worden, was auf eine betrügeriſche oder laxe Verwaltung in enormem Maßſtabe hinzudeuten ſcheint. Aus Nah und Fern. »pgeckenheim, 4. März. Geſtern Vormittag /½12 Uhr ſiel der 72 Jahre alte Philipp Schmich, wohnhaft in der Neckarſtraße, von dem Speicher ſeines Wohnhauſes in die Einfahrt und brach das Genick. Der ſofort herbei⸗ gerufene Arzt konnte nur den Tod des alten Mannes konſtatieren. („) Fekenheim, 1. März. Am geſtrigen Sonntag ſpielte die 2. Mannſchaft der hieſigen Fußballgeſellſchaft 1898 in Speier gegen die 1. Mannſchaft der dortigen e Obwohl der Gegner ein noch junger erein iſt, ſo ſtehen in deſſen Reihen doch viele alte, Speier bekam Anſtoß. Lebhaft wanderte der Ball von Tor zu Tor, bis nach ungefähr 20 Min. Seckenheim das 1. Tor erzielte, dem in der erſten Halb⸗ zeit noch ein 2. folgte. Nach Platzwechſel legten ſich die Einheimiſchen mächtig ins Zeug, doch jeder Angriff ſcheiterte, wie vorher an der guten Verteidigung der unfrigen. Hart bedrängt, hatten beide Torwächter viel zu ſchaffen, allein ſchwierige Bälle wurden glatt gehalten. Seckenheim konnte jedoch ein weiteres Tor erzielen, was den Gegner veranlaßte ein äußerſt heftiges Spiel zu führen. Bald war ihr Bemühen mit einem Erfolg ge⸗ krönt, was jedoch von den unfſrigen raſch ausgeglichen wurde und mit einem Siege von 41 konnte unſere Mannſchaft den Kampfplatz verlaſſen. Nächſten Sonntag findet hier das Retourſpiel ſtatt und ſteht zu hoffen, daß ein ſchönes Spiel geboten wird, denn unſere 2. Mann⸗ ſchaft wird alles daran ſetzen, dem bisher unbeſiegten Gegner eine 2. Niederlage zu bereiten. i H Edingen, 4. März. Poſtaſſiſtent Max Grabinger von hier, z. Zt. in Berlin, wurde in gleicher Eigenſchaft nach Suͤdweft⸗Afrika verſetzt und tritt derſelbe ſeinen Dienft bereits am 10. ds. Mts. an. Wir rufen ihm vor ſeiner Abreiſe ein herzliches Lebewohl zu. H Gbingen, 4. März. Das vor einigen Wochen wegen Verdacht der Kindestötung verhaftete Dienſtmädchen Lina Jordan auf dem Edingerhof wurde vorigen Samstag wieder aus der Haft entlaſſen. () Maunheim, 3. März. Die Budgetkommiſſion des Reichstags bewilligte zum Bau eines neuen Poſtdienſt⸗ 1 am hieſigen Bahnhof als erſte Rate 300 000 urk. Die Geſamtkoſten ſind auf 800 000 Mark veran⸗ ſchlagt. Der Bauplatz iſt ſchon angekauft. ( Eppingen, 1. März. Ein Beiſpiel findiger Frauen kat hat ſich hier zugetragen. Ein hier wohnender Kauf⸗ mann, der von ſeiner Frau geſchieden und nunmehr mit einer früheren Ladnerin zuſammenleb! ate noch das eine der beiden Rinder bei ſich, obwohl urch das Gericht der Frau zugeſprochen waren. ren wollte der Vater ſein Kind nicht herausgeben. Nun ſolle der Frau folgende Liſt zum Rechte verhelfen: Letzten Donnerstag kam, wie gemeldet wird, die frühere Schwiegermutter von Mannheim, wo ſie mit ihrer Tochter wohnt, nach Eppingen. Als die Ladnerin den kleinen Fritz zur gewohnten Stunde ſpazieren fuhr, fingen auf offener Straße zwei Bürger, ein hand⸗ ſeſter Kutſcher und ſein Nachbar, einen Heuhandel an. Sie gerieten derart in Wortwechſel und Streit, daß ſich bald ein Kreis von Neugierigen um ſie bildete, unter ihnen auch die Ladnerin, die ihren Kinderwagen ſorglos ſeitwärts ſtehen ließ. Das war der willkommene Augenblick für die Schwie⸗ germutter, die im nächſten Hauſe lauerte; ſie nahm das Kind und eilte davon. Die Fortſetzung des fingierten Heu⸗ handels hatte jetzt keinen Zweck ehr. Die Streitenden reichten ſich lachend die Hand mit dem Bewußtſein, eine neugierige Evastochter hinters Licht geführt zu haben Ein Nachfahren nach Mannheim war umſonſt. () Karlsruhe, 1. März. Um den Juſtizbeamten die Erlernung der Stenographie und die Er⸗ hoͤhung der Fertigkeit darin zu erleichtern, werden auf Ver⸗ unlaſſung des Juſtizminiſteriums auch im gegenwörtigen Win. gute Kämpfer. Art der Teilnehmer, Anfänger⸗ und Wieder⸗ holungskurſe in den Städten: Achern, Adelsheim, Baden, ter, je nach der Hreiſach. Bretten, Bruchſal, Buchen, Bühl, Donaueſchingen, Durlach, Eberbach. Emmendingen, Engen, Eppingen, Et⸗ tenheim, Ettlingen, Freiburg, Gengenbach, Gernsbach, Hei⸗ delberg KarlsgJihe, Kehl, Konſtanz, Lahr, Lörrach, Mann⸗ heim, Mosbach. Müllheim, Neckargemünd, Offenburg, Pforz⸗ deim, Pfullendorf, Philippsburg, Radolfzell, Raſtatt, Säckin⸗ gen, Schopfheim, Schwetzingen, Sinsheim, Staufen, Stockach, Tauberbiſchofsheim. Tribera. Ueberlingen, Villingen, Wald⸗ kirch, Waldshut, Weinheim und Wiesloch abgehalten. Es wird gewünſcht, daß möglichſt viele Beamte der Gerichte, Staatsanwaltſchaften und Notariate an dieſen Kurſen teil⸗ nehmen. Jedenfalls ſollen diejenigen Beamten der Kursorte ſich beteiligen, welche als Vorausſetzung der Zulaſſung zu einer Prüfung oder einer Beförderung die Stenographie noch zu erlernen oder eine größere Gewandtheit darin nachzuwei⸗ ſen haben, ſowie diejenigen anderen Beamten, welchen eine entſprechende beſondere Auflage gemacht iſt. () Karlsruhe, 1. März. Ein 30 Jahre alter lediger Landwirt aus Heckfeld ſchlich ſich in der Lammſtraße in die Wohnung einer Frau ein, deren Mann zur Zeit in Unter⸗ ſuchungshaft ſitzt, und verſteckte ſich unter eine Bett, wurde aber entdeckt und der Polizei übergeben. Bei ſeiner Feſtnahme war er im Beſitz einer g eladenen Piſto le. Aller Wahrſcheinlichkeit nach hatte er ein Ver⸗ brechen geplant.— Geſtern vormittag fiel der 35 Jahre alte Marmorſchleifer Murr aus Hagsfeld in der Wirtſchaft „Zum Hohentwiel“ ſo unglücklich die Kellertreppe hinunter, daß er ſofort tot war. Der herbeige⸗ rufene Arzt ſtellte einen Schädelbruch und Bruch des Ge⸗ nicks feſt. () Kartsruhe, 3. März. Im Monat Januar 1909 gelangten beim Genoſſenſchaftsvorſtand der badiſchen landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft 580 Unfälle zur Anzeige, wovon 470 auf die Landwirtſchaft und die mit⸗ verſicherten Nebenbetriebe und 110 auf die Forſtwirtſchaft entfallen. Erſtmals entſchädigt wurden 398 Fälle: hierun⸗ ter ſind 15 Fälle mit tödlichem Ausgang. In Jahres⸗ renten wurden für die neu entſchädigten Fälle 28 650 Mark angewieſen, und zwar an 383 Verletzte 26 605 Mark, an 11 Witwen 1285 Mk. und an 9 Kinder 760 Mark. Für die tödlich verlaufenen Unfälle wurden weiter 750 Mark Sterbegelder bezahlt. Im geſamten waren zu Anfang des Monats Januar 22 206 Perſonen im Ren⸗ tengenuß, davon ſchieden im Laufe des Monats Januar durch Einſtellung der Rente 40 und durch Tod 69 aus. Unter Berückſichtigung des obigen Zugangs bezogen hier⸗ nach auf 1. Febr. 22 500 Perſonen Renten im geſam⸗ ten Jahresbetrage von rund 1 848 300 Mark. Die Zahl der Fälle, in welchen im Laufe des Monats Januar Entſchädigungen abgelehnt wurden, betrug 96; in 188 Fällen mußten Aenderungen im Rentenbezuge vorgenom⸗ nen werden. () Karlsruhe, 3. März. Der Badiſche Sänger bund zählte mit Ende des Jahres 1908 452 Vereine mi 15 401 Sängern. Obwohl die Zahl der Vereine um zwe zurückging, hat ſich die der Sänger um 158 erhöht. a (Karlsruhe, 2. März. Mit Rückſicht auf die eingetretene allgemeine Teuerung hat das Miniſterium des Innern mit Wirkung vom 1. März den für den Strafvollzug in den Amts⸗ und Kreisgefängniſſen zu zahlenden Koſtenerſatz von täglich 1 Mark, wie er ſeit dem Fahr 1895 feſtgeſetzt war, auf 1.40 Mark erhöht. Bei Hungerkoſt und bei Verköſtigung der Gefangenen auf eigene Rechnung wird die Hälfte dieſes Satzes erhoben. ( Wertheim a. M., 2. März. Der hieſige Kauf⸗ mann Kurt Hofmann, der ein paar Jahre als Buchhalter in Stellung war und vor ungefähr anderthalb Jahren, nach ſeiner Verheiratung, ſich ſelbſtändig machte, iſt ſeit eſtern abend verſchwunden. Heute früh ſollte er ver⸗ aftet werden, da Unterſchlagungen in der Höhe von 10 000 Mark, welche er in ſeiner früheren Stellung be⸗ gangen hat, entdeckt worden ſind. Ob er Selbſtmord ver⸗ übt hat, oder geflüchtet iſt, weiß man jetzt noch nicht. ( Kreiburg, 2. März. Die Kellnerin Agatha Walſer von Ausnang, die von dem Kaufmann Karl Fiſcher durch einen Revolverſchuß in den Kopf ſchwer ver⸗ letzt worden war ist geſtorben. Sie war vom Augenblick der Tat an bewußtlos. Fiſcher, der gegen ſich ſelbſt ſchoß, lebt noch. () Breiſach, 3. März. Die Paſſagierfahrter auf dem Rhein ſollen in dieſem Jahre in größerem Umfange betrieben werden, ſowohl ſtromaufwärts ale auch ſtromabwärts. Der Fahrplan dieſer Perſonenfahrten wied in der nächſten Zeit herausgegeben werden. Voraus. ſichtlich werden die Fahrten mit zwei Paſſagierdampfern bei günſtigem Waſſerſtand Ende März bezw. Anfang April auf⸗ genommen werden. () Villingen, 3. März. Montag abend verſchied hier infolge vor kurzem erlittener Herzlähmung der frühere Re⸗ dakteur und Verleger des„Schwarzwälder“, Herr C. Goer⸗ lacher, Vater des jetzigen Inhabers. Die „verliert in dem Hingeſchiedenen einen treuen Anhän⸗ ger, die Stadt Villingen einen Mann und Bürger, dem manches Verdienſt an der Größe und Wohlfahrt der Stadt ſuzuſchreiben iſt. (Hornberg, 2. März. Ueber die Angelegenheit „Truckenmüller“ wird auch hier viel geſprochen. Daß in Triberg die meiſten Geſchäfte ſich dem„Wach“ und Schließinſtitut“ angeſchloſſen haben, wie das Gerücht hier derbreitet wurde, trifft nicht zu. Auf Anfrage in Tri⸗ berg wurde mitgeteilt, daß dort nur drei Verträge abge⸗ ſchloſſen wurden. Hier ſind es, wie berichtet wurde, 16. — Die Ausgabe des„Narrenblattes“, wie deſſen Inhalt wird auch hier allgemein verurteilt. Ueber den Gang der Untersuchung verlautet noch nichts. () St. Georgen, 3. März. Alter ſchützt vor Tor⸗ heit nicht! Wie wahr dieſes Sprichwort iſt, läßt ſich wieder einmal recht deutlich an folgendem traurigen Vor⸗ gang erkennen. Der 47jährige Uhrmacher Joſef Rapp, der 71jährige frühere Bäcker Gottlob Weißer(genannt Schloßbergbeck) und 2 andere Gäſte ſpielten im„Deutſchen Haus“ Zego; dabei kamen die 2 Genannten wegen eines von Rapp angeſagten„Räuber“ in Wortſtreit, der ſich . zu Belerbigungen zuſpitzte. Streit wurde ſcheinbar geſchlichtet und ſie e e Im Hausgang aber ſetzte ſich das Wortgefecht er und plötzlich verſetzte Weißer dem Rapp mit ſeinem Taſchenmeſſer mehrere Stiche in den Kopf und die Bruſt, wobei einer die Lunge lebensgefährlich verletzte. Der Zuſtand des Verletzten iſt ſehr bedenklich und gibt zu größter Beſorgnis Anlaß. Dieſer Tage war lt.„Schwarzwälder“ das Großh. Amtsgericht Villingen zur Vernehmung des Verletzten und Feſtſtellung des Tat⸗ beſtandes hier. a Die badiſche Weinernte im Jahre 1908, Gegenüber den Erhebungen des letzten Jahres hat die mit Reben bebaute Fläche im Jahr 1908 abgenom⸗ men, und zwar von 17360 auf 17131 Hektar; die er⸗ heblichſte Verringerung der Rebfläche zeigt ſich in der Main⸗ und Taubergegend(118 Hektar), ſowie im Kraich⸗ gau und in der Neckargegend(84 Hektar); die Markgräfler Gegend weiſt eine Zunahme der Rebfläche um 58 Hektar auf. Trotz der wenn auch unerheblichen Verringerung der Rebfläche im ganzen iſt der Moſtertrag gegenüber dem Vorjahr bedeutend geſtiegen: von 318 403 Hektoliter im Jahr 1907 auf 446030 Hl. im Jahr 1908. Der Durchſchnittsertrag vom Hektar betrug im Vorjahr 18,3, im Jahr 1908 dagegen 26,0 Hl. Allerdings iſt der Durchſchnittspreis im Vergleich zum vorhergegangenen Jahr von 47,8 auf 42,7 Mark vom Hektoliter gefallen, und zwar iſt dieſes Sinken in allen Weinbaugegenden faſt gleichmäßig zu beobachten. Immerhin beträgt der Heſamtwert der Weinmoſternte im Jahr 1908 infolge der Zunahme des Moſtertrags mehr als 19 Millionen Mark, iſt alſo um nahezu 4 Millionen höher als im Vorjahr. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß die Schätzungen der Berichterſtatter eher zu nieder, als zu hoch gegriffen ſind. Am geſegnetſten war diesmal die Markgräfler Geg⸗ end, deren Weinmoſternte auf 6,8 Millionen Mark ge⸗ ſchätzt worden iſt(kim Vorjahr nur 2,3 Millionen); an 2. Stelle ſteht die Ortenau und Bühler Gegend mit einem Geſamterntewert von 4,1 Millionen(im Vorjahr 4,5 Millionen), dann folgt der Kaiſerſtuhl mit 2,3, der Breis⸗ gau mit 2,1, die Seegegend mit 1,7 Millionen. Die geringſte Ernte hat wieder die Main⸗ und Taubergegend zu verzeichnen, wo der Wert der Ernte nach Schätzung der Berichterſtatter 238 970 Mark(im Vorjahr 126 1000 M.) betragen hat. Die Zunahme des Weinmoſtertrags ent⸗ fällt faſt ausſchließlich auf den Weißwein, deſſen Er⸗ zeugung in unſerem Lande überwiegt. Im Jahr 1907 vurden 250 775 Hl. im Jahr 1908 dagegen 363 949 Hl. gewonnen, wiewohl die Fläche, auf der Weißwein gezogen wird, von 13 254 auf 12 734 Hektar geſunken iſt. Der Wert der Weißweinernte, in Geld ausgedrückt, beträgt 3,4 Millionen Mark mehr als im Vorjahr. Dafür iſt der Wert der Rotweinernte um 270 000 Mark geiunken. Gewehr⸗Granaten für die Armee. Von einer epochemachenden Erfindung auf dem Ge⸗ biete der Militärausrüſtung, einer aus jedem Gewehr zu verſchießenden Granate, wird neuerdings aus Wien berichtet: Vor kurzem ging eine Meldung durch die Blätter, wo⸗ nach in der ſerbiſchen Armee eine neue Handgranate eingeführt worden ſei, von der man ſich Außerordentliches erwarte. Nunmehr teilt die„Cotton Powder Company Ltd.“ London mit, daß es dem Erfinder dieſer Hand⸗ granate, Mr. Hall, gelungen iſt, derartige Verbeſſerungen an der Granate anzubringen, daß ſie aus jedem Gewehre ohne weitere Vorbereitungen ſofort verſchoſſen werden kann. Um dies zu ermöglichen, wurde am Boden der Granate, anſchraubbar, eine verkupferte, im Querſchnitte kreisrunde Stahlſtange angebracht, die dem lichten Durch⸗ meſſer des Gewehrlaufes, über die Felder gemeſſen, ent⸗ ſpricht. Am unteren Ende dieſer Stange iſt eine Liderung aus weichem Kupfer angebracht, welche bei Abgabe des Schuſſes ſich in die Felder preßt und dadurch einen dichten Gasabſchluß bewirkt. Die Granate, die in allen Kulturſtaaten patentiert iſt, wird bereits in Deutſchland von der Rheiniſchen Me⸗ tallwarenfabrik für die deutſche Armee, in Frankreich von Creuzot, in Amerika von Bethlem Steel Works erzeugt, und es ſteht der Ankauf ſeitens der ruſſiſchen Regierung knapp bevor. Die Handgranate wurde auch ſeitens der öſterreichiſchen Militärverwaltung mit ſehr günſtigem Re⸗ ſultat erprobt, ſo daß mit ihrer baldigen Einführung jerechnet werden kann. In England werden pro Regiment Abteilungen von je 50 Mann gebildet, von denen jede mit zehn Granaten ausgeſtattet iſt. a Die Granate hat eine Ladung von Tonite, zirka 2⁵⁴ Gramm: es iſt dies ein Sicherheitsſprengſtoff, beſtehend aus 5: 1 gepreßter Schießbaumwolle mit Beiſatz von Pik rin. Die Initialladung wird getrennt von der Granate mitgeführt, erſt im letzten Moment vor der Verwendung angeſchraubt, wobei noch die weitere Sicherung darin be⸗ ſteht, daß ein Splint durch den Ambos, der bei Auffal die Zündung bewirkt, hindurchgeht, welcher Splint auch erſt unmittelbar, bevor die Hand ans Züngel geht, heraus genommen wird. Die abſolute Sicherheit der Granate wurde dadurch zur Evidenz bewieſen, daß ſie ſcharf e laden, jedoch nicht adjuſtiert, angeſchoſſen wurde, wo l bloß ein Herausquellen der Ladung an der Ein⸗ und Ausſchußſtelle zu bemerken war. Schießverſuche haben ergeben, daß ſowohl aus voll⸗ kommen neuen als auch aus ſchon ſehr ſtark ausgeſchoſſe“ nen Gewehren Schüſſe ohne jedwede weitere Vorkehrungen abgegeben werden konnten. Die Diſtanzen, die errei wurden, hingen teils von der Ladung der die Granate hinausſchleudernden Gewehrpatrone, teils davon ab, wie lang die eingangs erwähnten Stahlſtäbe waren. größten Diſtanzen jedoch, die erreicht werden können, ſind zirka 350 Meter bei einer Elevation des Gewehres 0 etwa 25 Grad. Hiebei iſt die Möglichkeit geboten, in feldmäßige Befeſtigungen, wie Schützengräben, Verhau Friedhöfe, verrammelte Häuſer mit Erfolg hineinzu ſchießen und dies auch dann, wenn ſich die ſchießenden Abteilungen ſelbſt hinter Deckung befinden. Die Wirkung der Granate erhellt aus der Tafſach 1 * 5 r EFF 9 — N 8 4 * n Fe F * 7 daß bei Verſuchen, in einer mit Brettern verſchalten Sprenggrube ca. 240 Durchſchläge durch drei Lagen ein⸗ zölliger Bretter konſtatiert wurden und ferner daraus, daß der Luftdruck, der bei Exploſion der Granate entſteht, den Aufenthalt in einem Umkreiſe von 20 Metern alles eher als geſundheitsförderlich macht. Es ergibt ſich daraus, daß die aus Gewehren ge⸗ ſchoſſene Granate eine den Artilleriegranaten ähnliche Waffe iſt, welche jedoch letzteren gegenüber den unver⸗ gleichlichen Vorteil hat, daß ſie bedeutend billiger iſt und eine wertaus großere und leichtere Anwendungs⸗ möglichkeit bietet. Eine weitere Verwendungsart iſt die Herſtellung von Flatterminen, die aus einer Anzahl der⸗ artiger Granaten gebildet werden, weiters die Ausrüſtung der Kavalleriepatrouillen mit dieſem neuen Kampfmittel zur Sprengung von Brücken, Bahngleiſen und wichtigen Verkehrsmitteln. Neues aus aller Welt. t Stalienerrevolte. 300 Italiener machten in den Steinbrüchen im Habichtswalde bei Kaſſel eine Re⸗ volte. Auf den Bürgermeiſter des Nachbardorfes Weimar, der Ruhe zu ſtiften verſuchte, wurden Revolverſchüſſe ab⸗ gefeuert. „Leipziger Doppelmordaffäre. In der Fried⸗ richſchen Doppelmordaffäre iſt die Leipziger Staatsanwalt⸗ ſchaft trotz der Mithilfe von Berliner Kriminalbeamten bei der Verfolgung des Mörders und Erpreſſers auf dem toten Punkte angelangt, und das Verſteckſpiel durch Zei⸗ tungsinſerate zwiſchen Staatsanwaltſchaft und Mörder hat ſeit Februar aufgehört, nachdem der Verbrecher das Dutzend ſeiner Erpreſſerbriefe vollgemacht und den Ver⸗ lagsbuchhändlern Siegfried und Horſt Weber, die er mit dem Verlage ſeiner Lebensgeſchichte beglücken wollte, er⸗ klärt hatte, daß er ſicher Rache an ihnen nehmen werde, weil ſie ihm die Behörden auf den Hals gehetzt hätten. Von anderer Seite ſeien ihm„dreißig blaue Lappen“ geworden, und er werde Leipzig vorläufig verlaſſen. * Rodelunfall. Auf der Rodelbahn im„Park des weißen Hirſch“ zu Dresden ſtürzte ein Schlitten um. Der 20jährige Sohn des verſtorbenen Dr. Lahmen und eine junge Dame, die als Patientin im Sanatorium weilt, erlitten ſchwere Verletzungen. * Jugendliche Raubmörderin. Um ſich die Mit⸗ tel zum Beſuch eines Ballfeſtes zu verſchaffen, hat ein 16jähriges Mädchen in Berlin einen Raubmordverſuch auf eine Händlerin verübt. Die 60jährige Frau befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung. Das Mädchen wurde verhaftet. a * Raubmord. In Grafing iſt am Freitag ein Mord verübt worden, der erſt geſtern entdeckt wurde. Dort wohnte die Gütlerswitwe Anna Obermayer. Seit zwei Tagen wurde ſie vermißt. Schließlich ſchöpften die Nach⸗ barn Verdacht, drangen in das Haus ein und fanden im Schlafzimmer die Frau an das Bett gefeſſelt tot vor; ihr Mund war verbunden und ihre Füße waren in einen Sack feſt eingeſchnürt. Auf der rechten Seite ihres Kopfes bemerkte man eine ſchwere Wunde, die von einem Schlage mit einem Hammer oder Beil herrühren muß. Bei näherer Unterſuchung des Hauſes zeigte ſich, daß alles Wertvolle war. Von den Tätern hat man noch keine Spur. s beſteht der Verdacht, daß zwei unbekannte Unterhänd⸗ ler, die am Freitag in dem Hauſe der Ermordeten ge⸗ ſehen wurden, den Raubmord ausgeführt haben. Die beiden Unterhändler, die über den Verkauf des Hauſes mit der Frau verhandelten, ſollten am Freitag Nach⸗ mittag wieder kommen und ſeit dieſer Zeit hatte man die Frau nicht mehr geſehen. Wo gehör ich hin? Hauptmann T. vom u. ten Regiment war ein tüchtiger, gerechter Kompagniechef. Er exerzierte ſeine Kompagnie wie kein zweiter, ſodaß die Beſichtigungen ſtets klappten und der Herr Oberſt die gute Ausbildung der Mannſchaften loben konnte. Nur das Bataillonsexerzieren im Gelände bedeutete für den guten Hauptmann alljährlich eine Zeit der Unruhe und des Verdruſſes. Gab der Herr Bataillonskommandeur Be⸗ fehl zum Uebergang zur Gefechtsſtellung, wußte Haupt⸗ mann H nicht gleich, wohin er mit ſeiner Kompagnie ziehen mußte; über dieſe Verlegenheit halfen ihm dann ſeine Offiziere und tüchtigen Offizierdienſttuer durch Zu⸗ ruf hinweg. So geſchah es wieder eines Tages, daß der Genannte in ſeiner Hilfloſigkeit beim Vorwärtsſprengen zurückrief:„Wo gehör' ich hin?“ Worauf die lakoniſche Antwort an ſein Ohr ſchlug:„Auf's Bezirkskommando!“ HSeldentod eines Fünfzehnjährigen. Aus köln wird gemeldet: Im benachbarten Longrich ſtürzten deim Schlittſchuhlaufen drei Knaben durch die dünne Eis⸗ ecke. Sie waren dem Tode nahe, als ein 15jähriger Lehrling die Rettung der drei Kinder vollführte. Als er den dritten Knaben den Fluten entriſſen hatte, ſank er ſelbſt erſchöpft unter und fand den Tod im Waſſer. Bekämpfung der Schundliteratur. Auf einer im Elberſelder Rathaus veranſtalteten Konferenz der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Polizeiinſpektoren iſt die Frage der ekämpfung der Schundliteratur eingehend beſprochen worden. Von allen Teilnehmern der Konferenz wurde feſt⸗ geſtellt, daß die Verbreitung der Schundliteratur einen ganz bedenklichen Umfang angenommen habe. Die Poli⸗ Kiinſpektoren konnten aus ihrer Berufstätigkeit zahlreiche lle anführen, in denen Verbrechen auf die Lektüre von undromanen zurückzuführen waren. Es wurde aber auch feſtgeſtellt, daß das Einſchreiten der Polizeibehörden gegen die Schundliteratur faſt zwecklos ſei, da eine brauch⸗ bare geſetzliche Handhabe fehle. Schließlich wurde ein 5 trag angenommen, daß alle Polizeiverwaltungen gleich⸗ Autende Eingaben an ihre vorgeſetzten Dienſtbehörden nächten möchten, damit die Regierung eine zweckmäßige buche vorlage zur Bekämpfung der Schundliteratur ein⸗ e. fall 8 Schneefälle. Ueberall her werden ſtarke Schnee⸗ gemeldet. In Berlin herrſcht ſeit dem frühen aden des Dienstag ununterbrochener Schneefall bei unn em Winde. In Dresden fällt ſeit geſtern nacht 5 uterbrochener Schnee, ſo daß ſich bereits im Straßen⸗ . eh Störungen bemerkbar machen. In Bozen bat . der große Schneefall in Südtirol viele Verkehrsſtörungen hervorgerufen. Jetzt iſt Tauwetter eingetreten. Lawinenunglück. Montag abend begab ſich eine Abteilung Kaiſerſchützen von 25 Mann mit Offizieren, darunter 2 Oberſten, von Trient durch das Walſugana⸗ Nachricht ein, daß die ganze Abteilung von einer Lawine verſchüttet worden ſei. Einzelheiten fehlen noch. Ein Hilfszug iſt abgegangen. Die Höhe des neu gefallenen Schnees beträgt jetzt 1.40 Meter. Rückkauf der Juwelen Abdul Aſis'. Wie aus Fez gemeldet wird, hat Sultan Mulay Hafid Vorſorge getragen, daß die von ſeinem Bruder verpfändeten Kron⸗ juwelen, die in den nächſten Tagen in Paris zur Ver⸗ ſteigerung kommen ſollten, eingelöſt werden. Er hat das notwendige Geld, zwei Millionen Franken, in Paris anweiſen laſſen. Die Staatsbank von Marokko wird die Auslöſung und den Transport der Juwelen nach Fez überwachen. Der erſte Bürger des neuen Meſſina. Als am frühen Morgen des 28. Dezember Meſſina zerſtört wurde, kam eine Frau, die ſich hatte retten können, vor Schrecken vorzeitig nieder. Mutter und Kind ſind glücklich mit dem Leben davon gekommen, und dieſer Tage iſt der junge Demetrio Rando di Giufeppe als„erſter Bürger des neuen Meſſina“ in die Geburtsliſte eingetragen wor⸗ den. Vermiſchtes. Seine eigene Leichenrede gehalten. Der kürz⸗ lich verſtorbene Pfarrer einer Kleinſtadt im nordameri⸗ kaniſchen Staate Indiana hat zu ſeinen Gemeindemit⸗ gliedern noch aus dem Jenſeits geſprochen. Bei der Bei⸗ ſetzung des würdigen Geiſtlichen war zu Häupten der Gruft ein Phonograph aufgeſtellt, der mit einem rieſigen Schalltrichter verſehen, eine von dem verblichenen Paſtor auf ſein Hinſcheiden verfaßte Leichenrede mit näſelndem, aber deutlich vernehmbarem Tone ſprach und im An⸗ ſchluſſe daran eine von dem Heimgegangenen komponierte Hymne zum Vortrag brachte. Moderner Erwerb. In Berliner Blättern wurde vor einiger Zeit von Inſtituten berichtet, die geſellſchafts⸗ fähige Herren für Geſellſchaften mit Herrenmangel zur Miete anboten. Da wir bereits im Begriffe ſtehen, der⸗ artige ſchöne Einrichtungen auch bei uns einzuführen— hoffentlich in enger Verbindung mit dem famoſen„In⸗ ſtitut zur Vertiefung des Familienſinnes“—, ſo dürfen wir nicht gar zu ſehr die Nafe rümpfen, wenn wir leſen, wie Karl Peters, der alte Afrikaner und jetzt langjährige ſcharfe Beobachter engliſchen Lebens, über die degene⸗ rierten jungen Gentlemen in London in der„Finanz⸗ Chronik“ boshaft plaudert:„Sie flirten mit einem hüb⸗ ſchen Mädchen auf einem Ball. Sie preiſen ihre Toilette. Aber, fragen ſie, kennen Sie Madame Joſephie in Bond Street nicht? Sie liefert die entzückendſten und neueſten Pariſer Toiletten. Ein Rendenzvous für den nächſten Morgen 11 Uhr wird vereinbart. Der„Schwan“ bringt ſeine neueſte Eroberung und erhält von Madame Jo⸗ ſephine— eine Zwanzig⸗Pfund⸗Note.— Zwei Freunde — der eine ein Lord, der andere ein Baronet— treffen ſich im Klub. Sag mal, ſagt der Baronet, ich ſah Dich geſtern mit einem tadelloſen Tandem⸗Geſpann; Kerl, Du haſt doch nie Geld; wie machſt Du das nur? Ich bin Hotel⸗Catch, antwortet dieſer. Hotel⸗Catch? was iſt das? Weißt Du, die großen Hotels haben gerne Lords; dann kommen die amerikaniſchen Erbinnen. So geben ſie mir eine Reihe von Zimmern, Lſtrl. 20 die Woche, und auch Pferde, damit ich nach etwas ausſehe. Das wird dann in den Staaten annonciert. Sag mal, alter Junge, kannſt Du mir nicht auch ſo etwas Aehnliches verſchaffen? Ich fürchte, das geht nicht. Du mußt Dinner⸗Dekoration werden, Dein Titel iſt nicht hoch genug. Dinner⸗Deko⸗ ration? Was iſt denn das? Die reichen Mittelklaſſen lieben es, einen betitelten Gaſt zu haben; meine Firma beſorgt das auch. Du erhältſt alſo eine Einladung zum Dinner und findeſt unter Deiner Serviette eine Fünf⸗ Pfund⸗Note, die Du beſſer gleich einſteckſt. Das macht die Woche Lſtrl. 30. Zuweilen triffſt Du dabei ſogar eine Erbin, die es ſich verlohnt, zu heiraten. Ich war früher ſelbſt Dinner⸗Dekoration, bis ich zum Hotel⸗Catch avancierte.“ 5 Künftige Artillerie ver Luftkreuzer. Mit der von der Firma Krupp in Eſſen erworbenen neuen Er⸗ findung des ſchwediſchen Oberſtleutnants Unge, den flie⸗ genden Torpedos, finden im Frühjahr auf den Krupp⸗ ſchen Schießplätzen große Verſuche ſtatt, wofür gegen⸗ wärtig in einer Stockholmer Fabrik 100 Torpedos her⸗ geſtellt werden. Nach den eben abgegebenen Erklärungen des Erfinders bilden die neuen Torpedos gleichzeitig eine vortreffliche Waffe für Luftſchiffe, da ſie ſich durch große Leichtigkeit und die noch wertbollere Eigenſchaft aus⸗ zeichnen, daß ſie beim Abfeuern keinen Rückſtoß verur⸗ ſachen. Aus letzterem Grunde ſind bei dieſer Waffe ſchwere Lafetten überflüſſig; denn die Ungeſchen Torpedos werden nicht durch äußere Kaft, ſondern durch eine ſinnreiche innere Konſtruktion ausgeſchleudert. So wiegt die Wurf⸗ vorrichtung für einen Torpedo von 10 Zentimeter Kaliber nur 35 Kilogramm und kann alſo mit Leichtigkeit ſo⸗ wohl von Luftſchiffen, wie von Automobilen, die zu deren Verfolgung dienen, mitgeführt werden. Ein ſolcher Tor⸗ pedo enthält 1,5 Kilogramm Sprengſtoff, der beim Nie⸗ derſchlag explodiert, und man kann damit auf 4500 Meter Abſtand ſchießen. Er bildet ſomit eine fürchterliche Waffe und dürfte in einem künftigen Kriege eine große Rolle ſpielen. Torpedos von 30 Zentimeter enthalten 50 Klgr. Sprengſtoff. Dieſe Torpedos ſtellen die Artillerie im Zukunftskrieg in der Luft dar. Ein Zufall fügt es ſo⸗ mit, daß den deutſchen Luftkreuzern, wenn die Erfin⸗ dung hält, was ſie verſpricht, in den fliegenden Torpedos ein wirkſames Angriffsmittel erwächſt, denn ein Treffer müßte ein gegneriſches Luftſchiff in Atome verwandeln. Ein gewagtes Stücklein wurde von dem in Kon⸗ ſtanz ſtationierenden Grenzaufſeher ausgeführt. L. war ſchon lange einer geriebenen. gelbande auf der Spur, leider immer ohne Erfolg. Endlich gelang es ihm, ſich mit dem Führer der Geſellſchaft in ein vertrauliches tal nach Bavarone. Geſtern nach“ ging in Trient die Geſpräch einzulaſſen. L. ſtellte ſich als Sacharinhändler v. Er bezweckte damit, daß der Schmuggler ihm ſein ſein Herz aufſchloß, und ſeine geheimſten Erlebniſſe ver⸗ riet, dazu noch, daß er ſchon ein größeres Quantum über der Grenze liegen habe, auch zwei Gehilfen habe er und infolgedeſſen könne er jede gewünſchte Menge Sacha⸗ rin ſofort liefern. Natürlich hatte L. großes Intereſſe an dieſen Mitteilungen und ſpannte darauf, die beiden „Kollegen“ kennen zu lernen. Dieſem Wunſch wurde be⸗ reitwilliaſt entſprochen. In einer nahen Wirtſchaft wur⸗ den beide aufgeſucht. Alsbald ging es nun per Vroſchte zu Vieren dem Aufbewahrungsort des„ſüßen Lagers“ zu. Dort angekommen wurde im Keller um hohen Preis der Handel mit Handſchlag abgeſchloſſen. Die Ware wurde verpackt, verladen und mit der heiterſten Miene der Welt fuhren alle dem Bahnhof zu, wofſelbſt die Ausbezahlung bei einer Flaſche Wein algen ſollte. Hier aber, war alles ſchon ſo gut vorbereitet, daß die drei Schmuggler von den dort harrenden Grenzaufſehern verhaftet wer⸗ den konnten. Die Gauner mach ange Geſichter als ſie in dem Pſeudohändler einen von ihnen ſchon längſt gefürchteten„Grenzer“ wiedererkannten. Der Kaiſer und die Flugmaſchinen. Vor kurzem wurde, wie die„Inf.“ aus Hofkreiſen erfährt, dem Kaiſer im Hofe des Berliner Schloſſes ein neuer Flugapparat vorgeführt, der das Intereſſe des Monarchen in hohem Grade erregte. Es iſt wahrſcheinlich, daß die Heeres⸗ verwaltung weitere Verſuche mit dem neuen Apparat vor⸗ nimmt, deſſen Konſtrukteur ein Düſſeldorfer iſt. Bei der Vorführung war der Inſpekteur der Verkehrstruppen, Frhr. v. Lyncker, und andere hohe Offiziere aus der Um⸗ gebung des Kaiſers ſowie aus dem Kriegsminiſterium zugegen. Der neue Dreieckflieger beſitzt drei Flügelſchrau⸗ ben, die von Benzinmotoren abhängig ſind. Weſentlich neu an dem Apparat iſt, daß die Flügelſchrauben rück⸗ wärts hinter dem Sitz des Flugmaſchinenleiters angebracht ſind, wodurch ſie gewiſſermaßen die Flugmaſchine ſchieben. Vorausſichtlich wird der Kaiſer ſich demnächſt auch noch eine andere Flugmaſchine vorführen laſſen. Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenh eim Einladung. Nächſten Fonntag, den 7. März, nachmittags 3 Uhr, findet im Gafthaus„Mum bad. Hof“ dahier, Versammlung des Bundes der Landwirte ſtatt, wozu wir unſere Mit⸗ glieder und Freunde des Bundes höfl. einladen. Referent: Domänendirektor Hofmann, Karlsruhe. Ortsgruppe Seckenheim. Lehrling Saat Saatkartoffeln geſucht. hat zu verkaufen. Albert Rebel, Jakob Würthwein, Satlerm. u. Tapeziergeſchäͤͤft, Ecke Hilda u. Neckarauerſtr. 7 wen e Auf 1. April eine ſchön eckenheim Färberei Wohnung Ehem. 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Herr Stadtſchulrat Dr. Fickinger aus Mannheim wird in dieſer Verſammlung über „Nationale Notwendigkeiten“ 888 Der Vorſtand. . 8 Turnverein-Seckenheim. Einladung. Am Ponntag, 7. März l. Js. nachmittags ½8 Ahr, findet im Lokal„Zum Zähringer Hof“ eine außerordentliche f Ceneralversamm Cages ordnung 5 „Erwerbung der Rechtsfähigkeit durch Eintragen in das Bereinsregiſter und Aenderung des Vereinsgrund⸗ geſetzes.“ Wir bitten in Anbetracht der Wichtigkeit der Tages⸗ ordnung sämtliche Vereinsangehöͤrige um pünktliches Er⸗ ſcheinen. 42 Der Turnrat. lung 5 Sammel⸗Anzeigef. kur für Miiglieder der landw. Ein- u. Nerkanfsgenoſſenſch. Flechen hat zu verkaufen Nohaun Gg. Klumb, Luiſenſtraße 15. i Kaliſalz muß jetzt beſtellt werden. Faaihafer und Gerſte kann abgeholt werden. 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