Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. ——ö— Politiſche Rundſchau. Frankreich. * Die Landung in Deutſchland verboten. Aus Paris wird berichtet: Unter Hinweis darauf, daß eine Anzahl franzöſiſcher Offiziere bei Ballonfahrten in Deutſchland gelandet iſt, verbot der Kriegsminiſter mittels Rundſchreibens den Offizieren, bei Ballonfahrten die Grenze zu überſchreiten. Türkei. * Kein Entgegenkommen gegen Serbien. Der Stellvertreter des Miniſters des Aeußern, Handelsminiſter Noradunghian, erklärte zu den in auswärtigen Blättern aufgetauchten Meldungen von einer Befriedigung ſerbiſcher Anſprüche durch Abtretung eines Streifens des Sandſchak Novibazar, daß der Pforte hierüber nichts bekannt ſei. Es ſei völlig ausgeſchloſſen, daß die Türkei darauf ein⸗ gehe. In dieſer Form auftretende Gerüchte ſeien nicht glaubwürdig; es könne ſich höchſtens um die Bahnlinie Mdar⸗Leſch handeln. Serbien habe früher den Wunſch geäußert, dieſe Linie ſelbſt zu bauen, um eine Verbindung mit dem Meer zu haben. In letzter Zeit ſei jedoch nicht mehr davon die Rede geweſen. Die Türkei müſſe auch dieſes Projekt ablehnen, da ſie den Bahnbau ſelbſt auszuführen beabſichtige und die Linie bereits in dem der Kammer vorgelegten Expoſs über die geplanten Bahnbauten an⸗ geführt ſei. Vom Parlament. Zu Beginn der geſtrigen Sitzung der Kammer gedachte der Präſident des ver⸗ ſtorbenen Juſtizminiſters und Abgeordneten für Konſtan⸗ tinopel, Refik Bey, und verlas ein Schreiben der deutſchen Botſchaft, worin dieſe der Kammer zu dem ſchweren Verluſt ihre Teilnahme ausſpricht. Sodann teilte der Präſident den Eingang des öſterreichiſch⸗türkiſchen Protokolls und des Motivenberichts mit. Es wurde beſchloſſen, beide Dokumente der Kommiſſion für auswärtige Angelegen⸗ heiten zu überweiſen und die Debatte darüber ſo lange zu vertagen, bis der Bericht der Kommiſſion eingelaufen iſt. Die Rundreiſe Nifaat Paſchas. Der türkiſche Miniſter des Auswärtigen, Rifaat Paſcha, wird auf Wunſch des Frhrn. v. Aehrenthal auf der Rückreiſe von Petersburg ſich einige Tage in Wien aufhalten. Aehren⸗ thal wünſcht mit Riſaat Paſcha über die Frage des Sand⸗ ſchaks Novi⸗Bazar zu konferieren, die in Wien ein ge⸗ wiſſes Unbehagen erregt. Man fürchtet nämlich, daß die Serbien günſtig geſinnten Mächte die Türkei überreden könnten, einen Streifen des Sandſchaks an Serbien und ontenegro abzutreten, um eine territoriale Verbindung zwiſchen dieſen beiden Ländern zu ſchaffen. Bulgarien. * Serbiſch⸗bulgariſche Zollunion? Der Bel⸗ arader Korreſvondent der Sofiger„Hambana“ meldet Hmtsblaff der Bürgermeisferämter Sechenheim, Auesnheim, neckarhansen und Edingen. ſeinem Blatte, habe aus amtlicher Quelle erfahren, daß die ruſſiſche Regierung dem König von Bulgarien während ſeines Aufenthaltes in Petersburg eine wirtſchaftliche An⸗ tretung Rußlands in Belgrad und Sofia ſeien entſprech⸗ In amtlichen ſerbiſchen Kreiſen hoffe man auf eine Verſtändigung. Rußland. N Zur Balkankriſis. Stolypin und Iswolki haben den Parteiführern der Duma erklärt, es ſei ganz aus⸗ geſchloſſen, daß Rußland zur Zeit Krieg führen könnte. uch in London bezweifelt man nicht länger, daß Aehren⸗ thal in ſeinem Duell mit Iswolski glänzend geſiegt habe. Deutſcher Reichstag. Berlin, 9. März. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 2¼ Uhr. Am Bundesratstiſch ſind die Staatsſekretäre v. Bethmann⸗Hollweg und v. Schön erſchienen. f Auf der Tagesordnung ſteht die 2. Leſung des Wein⸗ geſetzes. Die 88 1 und 2(Definition des Begriffes Wein und Verſchnitt) werden unverändert angenommen. 8 3 handelt von dem Zuckerzuſatz und dem Zucke⸗ rungstermin. Die Kommiſſion hatte beſchloſſen, den End⸗ termin für die Zuckerung auf den 31. Dez. des Produk⸗ kionsjahres, ſtatt den 31. Jan. des folgenden Jahres feſtzuſetzen. Baumann verhandlungen. Dahlem(Ztr.) bittet dringend um Annahme des Kompromißantrags. Wenn ſich herausſtellen ſollte, daß der Wein einer Nachzuckerung bedürfe, ſo ſei dies immer noch vom 10. Okt. bis zum 31. Dez. des nächſten Jahrs möglich. Die in 8 6b von der Kommiſſion eingeführte Beſtimmung, daß mit Rotwein verſchnittener Weißwein nicht als deutſcher Weißwein in den Handel gebracht wer⸗ den dürfe, ſei für den deutſchen Weinbau eine Lebens⸗ frage. Wenn die Regierungen ihre Hand dazu bieten, das Geſetz ſcheitern zu laſſen, ſo mögen ſie die Ver⸗ antwortung dafür tragen. Der Fortſchritt gegenüber dem bisherigen Zuſtand ſei bedeutend. Der Redner bittet um Ablehnung sämtlicher Abänderungsanträge. Frhr. v. Heyl(natl.): Mit dem 8 6 ſteht und fällt das ganze Geſetz. Wird der Paragraph geſtrichen, ſo ſtimme ich gegen das ganze Geſetz. Röfſicke(Bd. d. L.): Auch wir wünſchen im großen und ganzen, daß die Kommiſſionsbeſchlüſſe aufrecht er⸗ halten werden. Bezüglich des Endtermins zur Zuckerun ſtimmen wir dem Antrag Hormann auf Wiederherſtel⸗ lung der Regierungsvorlage zu. Dem Antrag Paaſche, der deer ewe— eee eee 5 (Ztr.) berichtet über die Kommiſſions⸗ luesheimer Hnzeiger, neckarhanser Zeitung, Edinger Zeitung Inſertſionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Neklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechauſchluß Nr. 16. die Zuckerungsmöglichkeit noch wefter ausdehnen will, kön⸗ Naumann(frſ. Vgg.) widerſpricht in längeren Aus⸗ führungen dem Antrag miſſionsbeſchlüſſe kommen dem Beſtreben nach beſſerem Weinſchutz weitgehend entgegen. Hier wird die Beratung abgebrochen und auf Don⸗ nerstag 2 Uhr och bi Der Mittwoch bleibt für die Budgetkommiſſion reſer⸗ viert. f Schluß 6¼ Uhr. a Eine Lehrfarm in Deutſ ch⸗Südweſt. Als vor 1½ Jahren die Kolonialfrauenſchule in Witzenhauſen gegründet wurde, ging man von der Er⸗ kenntnis aus, daß für die nach Südweſt gehenden Frauen und Mädchen eine ſachgemäße Vorbildung nötig ſei. Man verkannte außerdem nicht, daß es von größter Wich⸗ tigkeit für die Kolonie ſei, wenn Mädchen der beſſeren Stände einwandern, da nur die gebildete Frau als eigent⸗ liche Kulturträgerin gelten könne. Nun hat ſich in den 1½ Jahren des Beſtehens der Anſtalt herausgeſtellt, daß ſie ihrem Zweck nicht völlig genügt. Von den Mädchen und Frauen, die in Witzenhauſen ihre Ausbildung ſuchen, beabſichtigen ſich nur wenige mit einem Kapital in den Kolonien anzukaufen und dort ſelbſtändig zu machen, W——ñxx..ͥ re In ſchwerem Verdach 1 Kriminalroman. 32(Fortſetzung.) „Was iſt denn? Was ſehen Sie mich denn ſo an? Habe ich etwas geſagt? Was habe ich denn geſagte“ Er blickte forſchend, argwöhniſch, mit geheimer Unruhe zu ihr hinüber. Frau Kraßnick bemühte ſich, ihm eine un⸗ efangene Miene zu zeigen. „Sie haben nur geſagt,“ erwiderte ſie,„daß Sie, wenn mein Mann freigeſprochen und aus dem Gefängnis kommen wird, für ihn ſorgen wollen.“ Der Ziegeleibeſitzer nickte befriedigt, aufatmend. „Ja, das will ich. Das verſpreche ich Ihnen. Ich werde ihm eine Anſtellung geben— es wird ſich ſchon etwas finden. Und dann haben Sie einen ordentlichen Menſchen zum Mann und das, was Sie und was er jetzt gurchmachen muß, wird nicht Ihr und ſein Schaden ſein. Es wird Ihnen beiden zum Glück ausſchlagen und Sie können niemand einen Vorwurf machen.“ 8„Wem ſollten wir denn einen Vorwurf machen, Herr Ars orf erwiderte ſie in ihrer beſcheidenen, demütigen 1„Wem? Na dem dem Polizeikommiſſar,“ ſagte er kurz nd wich ihren Blicken aus Stell 8 war in der zweiten Woche des Antritts ihrer 50 ung im Teßdorſſchen Haushalt, als Frau Kraßnick Ge⸗ genheit erhielt, Fräulein Ramberg, Teßdorfs Braut, ken⸗ Dachte lernen. Der Rentier machte in Begleitung ſeiner Hegese d en Beſuch in der Ziegelei. Zuerſt führte der geleitete Mer ſeine Gäſte in ſeinem Betriebe umher, dann S ae er ſie in ſein⸗ Wohnung. Frau Kraßnick— Frau über ſannte Teßdorf ſie auch jetzt dem Beſuch gegen⸗ . n den Kaffeetiſch beſorgen. Mit ſtarkem In⸗ den, deſſen geheime Motive niemand von den Anweſen⸗ chen 125 beobachtete die Wirtſchafterin das junge Mäd- nichts b zwar keine unſchöne Geſichtsbildung, aber auch i eſonders Anziehendes an ſich hatte. Sie beſaß ein uhiges Weſen, ihre Art zu ſprechen hatte e eee, Mildes und aus ihren großen brauen Augen ſtrahlte Freund⸗ lichleit und Sanftmut, die den Grundzug ihres Charakters zu bilden ſchien. Mit ihrer zarten, kleinen Figur ſtellte ſie einen in die Augen ſpringenden Gegenſatz dar zu dem großen, kräftigen Teßdorf. Daß ſie ihrerſeits lediglich einer Herzens neigung folgte, wenn ſie ſich entſchloſſen hatte, ſeine Frau zu werden, ſah man den Blicken an, die ſich oft mit einem Ausdruck liebevoller Sorge auf ihren Bräutigam rich⸗ „wiſſen Sie, ich habe immer den Eindruck, als wenn ihn die meiſten wollen Stellungen in den Kolonien annehmen. aaſche und Hormann. Die Kom⸗ etzoas bedrücke, als wenn er einen geheimen Kummer habe Papa lacht mich immer aus. Was ſoll er denn für einen um iſt er denn immer ſo ſtill und ſo in ſich gekehrt? Es lachen hören.“ „Es wird ja wieder vorübergehen, Fräulein.. Es iſt teten, und das erkannte auch Frau Kraßnuick aus den Fra⸗ gen, die die Braut an ſie ſtellte, als die belden Serten nach dem Kaffee ins Arbeitszimmer des Hausherrn gegangen waren, um hier geſchäftliche Dinge zu beſprechen. „Kennen Sie meinen Bräutigam ſchon lange?“ fragte Fräulein Ramberg und lud die geſchäftig hin und her Gehende ein, ſich zu ihr zu ſetzen. „Nein— nur etwa ſeit vier Wochen.“ Die junge Braut ſeufzte leiſe und bemerkte:„Dann wiſſen Sie auch nicht, wie er früher war und wie er ſich verändert hat.“ „Nein, ich kenne ihn nicht anders, als wie er jetzt iſt. Aber Frau Kunert, die ihm vorher die Wirtſchaft beſorgt hat, hat mir erzählt, daß er jetzt nicht mehr ſo wohl aus⸗ ſteht und nicht mehr ſo vergnügt iſt wie früher.“ Das zarte Geſicht der jungen Dame wandte ſich leb⸗ haft zu der Sprechenden „Jaf Hat ſie das auch bemerkt?“ Ein Schatten tiefer Beklimmernis ſenkte ſich auf die freundlichen Züge.„Ja, dieſe Veränderung macht mir große Sorge. Ich finde, er wird von Tag zu Tag bleicher. Dabei ſteckt eine nervöſe Unruhe in ihm, die ich früher nie an ihm bemerkt habe. .. Klagt er denn nie?“ „Nein. Aber es iſt mir ſchon aufgefallen, keinen rechten Appetit hat.“ daß er „Seit— etwa ſeit Mitte Oktober.“ N „Ja— jawohl, jetzt erinnere ich mich. Frau Kunert eſſtert auf.„Seit dem achtzehnten Oktober?“ Geburtstag geweſen. Und Herr Teßdorf babe den ganzen lich, weil er ſich nicht recht wohl gefuhn hat.“ ſchien in ihrem Gedächtnis zu ſuchen. lich. ganzen Tag nicht bei uns war. I weiß noch, daß es der Schützenſtraße. Papa und ich, und ich war ſo unruhig, daß mein Bräuti⸗ gam nicht kam. Ich hätte auch hinausgeſchickt, weil mir mich nicht lächerlich machen. Mordgeſelle, der den Pfandleihbeſitzer ermordet habe, auch bei Teßdorf geweſen ſei. Teßdorf könne doch wohl ein⸗ Fräulein Ramberg nickte. „Ja, er ſpeiſt ja gewöhnlich des Abends bei uns, aber es iſt wirklich nicht der Rede wert, was er ißt. Wiſſen Sie“— das junge Mädchen beugte ſich zu Frau Schmidt hinüber und ſah Augen al Abend.“ Die Erzählende lächelte. (Fortſetzung folgt.) ſie mit trau arte ſie 8 a, — Kummer habenk Aber ich laſſe mir's nicht ausreden. War⸗ iſt ſchon eine undenkliche Zeit her, daß ich ihn nicht habe alſo ſchon lange, daß ſich Herr Teßdorf ſo verändert hate erzählte mir einmal, es ſei ſeit dem achtzehnten Oktober „So?“ Fräulein Ramberg blickte überraſcht und inter⸗ 5 „Frau Kunert ſagte, es ſei gerade an dem Tage ihr f Tag zu Hauſe zugebracht, in ſeinem Zimmer, wahrſchein ⸗ 55 Fräulein Ramberg blickte nachdenklich ve ſich hin. Sie f 5 „An das Datum erinnere ich mich nicht,“ ſagte ſie end⸗ 85 „Aber das weiß ich noch, daß es ein Tag im Ok. tober war, wo er zum erſtenmal, ſeit wir verlobt ſind, den 5 derſelbe Tag war, an dem der gräßtiche Mord geſchah 1 Beim Abendbrot ſprachen wir darüber, ſogar angſt war, aber Papa litt's nicht und ſagte: ich ſollte 25 Ob ich denn glaubte, daß der mal erwas arderss vorhaben. Vielleicht habe er Geſchäft⸗ beſuch and serbringe nun mit jeinem Geſchäfts freund den 5 3 * ten herrſcht. eine neue Heimat zu ſuchen, ins Dunkle ſie von einem ſolchen Entſchluß abhielte. Hier ſollten Mittel und Wege gefunden werden, ſolche Perſön⸗ lichkeiten von hohem ſittlichem Wert für unſere Kolonie 7 gewinnen, da ſie durchaus geeignet ſind, uns in der Es iſt aber bis jetzt noch nicht gelungen, von Deutſchland aus ſolche Bewerberinnen in geeigneten Stellungen un⸗ terzubringen, während diejenigen, die erſt einmal dort ſind, erfahrungsgemäß ſehr bald paſſende Plätze finden, weil ein großer Mangel an entſprechenden weiblichen Kräf⸗ den Und doch würden ſo viele Mädchen aus den entſchließen, in Südweſt gebildeten Ständen ſich gern wenn nicht der Sprung Loöſung der Kulturaufgaben in den Kolonien zu unter⸗ ſtützen. Dieſe Lücke will die auch in Württemberg durch wiederholte Vorträge bekannt gewordene Frau H. v. Fal⸗ kenhauſen, die Leiterin der Kolonialfrauenſchule in Witzen⸗ hauſen, durch Gründung einer Lehrfarm in Deutſch⸗ weſt ausfüllen. Die Mittel für das Unternehmen hat ſie von kolonialfreundlichen Kreiſen erhalten unter der Vorausſetzung, daß ſie die Einrichtung einer ſolchen Stätte, ſowie deren perſönliche Leitung übernimmt. Der Lehr⸗ ſarm ſollen folgende Aufgaben zugewieſen werden: 1) Den jungen Mädchen(Kolonialſchülerinnen) ſoll Unterkunft und bensunterhalt geboten werden, bis ſich ine geeignete Stellung für ſie N hat. Die Gegen⸗ lelſtun ſoll in der vollen Mitarbeit an allen Wirt⸗ ſchaftsbetrieben, die auf der Lehrfarm eingerichtet wer⸗ den ſollen, beſtehen.— 2) Es ſoll den jungen Mädchen Gelegenheit geboten werden, die in der Kolonialfrauen⸗ le erworbenen Kenntniſſe ſchon auf der Lehrfarm prak⸗ tiſch zu verwerten. Vor allen Dingen ſollen ſie mit den afrikaniſchen Verhältniſſen an Ort und Stelle vertraut emacht werden und ſich Kenntniſſe und Erfahrungen im a mit den Eingeborenen ſammeln.— 3) Die vor⸗ nehmſte Aufgabe dieſer Lehrfarm ſoll ſein, Stellen zu vermitteln, ſowie die Uebernahme von Grundbeſitz und Gewerben in die Wege zu leiten.— 4) Zur Hilfeleiſtung für die gröberen Arbeiten ſollen weibliche Eingeborene bei freier Beköſtigung und mäßigem Lohn zugezogen wer⸗ den.— 5) Auf der Lehrfarm ſollen gleichzeitig Einge⸗ dorene ausgebildet werden, um ſpäter als Dienſtboten in deutſchen Häuſern untergebracht zu werden.— 6) Schließlich ſoll dieſe Lehrfarm auch eine Ausbildungsſtätte für Eingeborenenpflegerinnen ſein. In dieſer Beziehung kann die Wirkſamkeit ſich außerordentlich ſegensreich ge⸗ Raten; kurz, alle diejenigen Kulturaufgaben, die der deut ſchen Frau in den Kolonien warten, ſollen dort praktiſch gapflegt werden. Frau v. Falkenhauſen iſt feſt davon überzeugt, daß die Lehrfarm im Lande ſelbſt allen an ſie geſtellten An⸗ ſorderungen gerecht werden kaun. Die Kenntnis von der Exiſtenz derſelben werde ſehr bald bei den Farmern ver⸗ breitet ſein und dieſe würden ſich im Bedarfsfall natürlich ſofort um Hilfskräfte an die Lehrfarm wenden, und zwar nicht nur ſchriftlich, ſondern perſönlich in Verbindung mit ihren ſo wie ſo notwendigen Geſchäftsreiſen(Vieh⸗ verkauf uſw.). Auf dieſe Weiſe hätte die Leiterin der Lehrfarm auch die Möglichkeit, die Farmer kennen zu lernen und ihren Schutzbefohlenen bei Uebernahme von Stellungen mit Rat zur Seite zu ſtehen, wie anderer⸗ 3 den Farmern manche Enttäuſchung erſpart bleiben irfte. Man darf hoffen, daß der vorgeſchlagene Weg einer zufriedenſtellenden Löſung der afrikaniſchen rauenfrage führen wird. Aus Nah und Fern. „ Moesheim, 10. März. Am vergangenen Sonntag ſt anden ſich hier die beiden erſten Mannſchaften der Fuß⸗ dallgeſellſchaft Alemania und dem Fußballklub Union Seckenheim in einem Wettſpiel gegenüber, aus dem Alemania als Sieger mit 7: 4 Goal hervorging. Eben⸗ falls ſpielten die zweiten Mannſchaften in Seckenheim wo das Spiel 1:1 Goal unentſchieden blieb. Necarhauſen, 10. März. Der verheiratete Ran⸗ gierer Georg Dehouſt von hier ſtürzte heute morgen am Hauptbahnhof Mannheim rücklings von einem Eiſenbahn⸗ wagen auf den Hinterkopf und zog ſich eine ſchwere Ver⸗ letzung zu, was ſeinen Tod zur Folge hatte. Heidelberg, 9. März. Die Vorarbeiten für die Badiſche Lanze v rbands⸗Geflügel⸗Ausſtellung, welche hier in der Zeit von 10.—12. April in den Räumen des ſtädtiſchen Fuhrhofes ſtattfindet, ſind in vollem Gange. Leiter der Ausſtellung iſt Herr Bäckermeiſter Reeg, der 1. Vorſtand des Heidelberger Geflügelzuchtvereins. Neben der Ausſtellungs⸗ kommiſſion beſtehen noch eine Finanz, Preſſe⸗, Dekorations⸗ und Wirtſchafts ommiſſion. Eine Anzahl Ehrenpreiſe ſind ſchim eingegangen, andere in Ausſicht; ebenſo erfolgten be⸗ reits Anmeldungen. Als Schluß des Meldungstermins iſt der 25. März feſtgeſetzt. Der Verband hat anerkennenswer⸗ terweiſe ſein Augenmerk auf die wirtſchaftliche Bedeutung der Geflügelzucht gerichtet und fördert aus dieſem Grunde aur die Zucht von Geflügelraſſen, die gute Nutzraſſen ſind und den einheitlichen Verhältniſſen entſprechen. Da in Heidelberg ſeit 14 Jahren eine derartige Ausſtellung nicht mehr veran⸗ staltet wurde, da ferner hervorragendes Ausſtellungs material zu erwarten iſt und geſchlachtetes Geflügel, Gerätſchaften, Eier, Futterartikel uſw. die Ausſtellung vervollſtändigen wer⸗ den, dürfte das Unternehmen in den weiteren Kreiſen leb⸗ zaftem Intereſſe begegnen. Die Ausſtellung ſteht unter dem Protektorat des Großherzogs. 0) Karlsruhe, 9. März. Manche Vormundſchaftsgerichte haben in Fällen, in welchen einem Mündel Wertpa⸗ pietre angefallen waren, die nicht mündelſicher ſind, den Vormund veranlaßt, den Umtauſch der Papiere in mündelſichere baldigſt herbeizuführen. Dies kann unter Umftände zu ſchweren Kursverluſten für den Mündel führen. Die geſetzlichen Beſtimmungen verlangen nach einer Weiſung des Juſtis ministeriums nur, daß der Vormund lediglich mün⸗ delſichere Werte erwerbe; dagegen iſt nicht vorgeſchrieben, daß ſchon nerbandene nichtmündelſichere Werte unter allen Umftänden durch mündelſichere erſetzt werden. () Karlsruhe, 9. März. In verfloſſener Nacht traf eim verbeirateter 47 Jahre alter Bahnwärter aus Grünwinkel, der einen künſtlichen Arm hat, in einer Wirtſchaft in Mühl⸗ bung mit einem, dem Namen nach unbekannten Fabrikarbei⸗ * aus Bulach zuſammen, der ihm aus irgend einem Grunde ſchon lange feindlich geſinnt Der Fabrikarbeiter bemerkte dem Bahnwart gegenüber:„Wenn er nicht nur einen Arm hätte, würde er etwas anderes mit ihm machen.“ Als ſpäter der Bahnwart feinen Heimweg antrat, wurde er von dem Fabrikarbeiter verfolgt, der ihm vor der Wirtſchaft 5 Stiche in Kopf. Rücken und rechten Oberarm verſetzte und ihn dadurch lebensgefährlich verletzte. Der Bahnwart we de ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Die Kriminalpolizei fahn⸗ det nach dem Täter. a () Karlsruhe, 9. März. Konkurſe in Baden. Amtsgericht Mannheim: Händler Nikolaus Luckhaupt in Mannheim Prüfungstermin am 1. April vormittags 9 Uhr. — Amtsgericht Waldkirch. Sägebeſitzer Anton Häringer in Niederwinden Prüfungstermin am 3. Mai vormittags 11 Uhr.— Amtsgericht St. Blaſien. Wirt Johann Eckert zum „Löwenbräu“ in St. Blaſten. Prüfungstermin am 3. April vormittags 10 Uhr. () Karlsruhe, 10. März. Der verheiratete 67 Jahre alte Telegraphenſekretär Louis Fritſ he wollte ſich zwecks Konſultation zu einem Arzt in der Sofienſtraße begeben. Er war ſchon vor der Türe, um anzuläuten, als er von ei m Herzſchlag betroffen wurde, der ſeinem Leben ein ſofortiges Ende bereitete. f () Oberhomberg(A. Ueberlingen), 10. März. Dieſer Tage erhängte ſich im benachbarten Zußdorf ein 15jähriger Knabe. Der Grund zur Tat iſt nicht bekannt, es dürfte ſich wohl um einen unalücklichen Zufall beim Spiel handeln. () Triberg, 10. März. Am Sonntag tagte hier im Rathauſe die engere Kommiſſion des bad. Landesverbandes zur Hebung des Fremdenverkehrs. Unter anderen waren an⸗ weſend die Herren Stadtrat Oſtertag⸗Karlsruhe, Vorſtand des bad. Landesverbands, Kurdirektor Graf v. Vitztum⸗Eckſtädt⸗ Baden⸗Baden, Stadtrat Darmſtädter⸗Mannheim, Vorſtand des dortigen Verkehrsvereins, Hotelier Dieſel⸗Hornberg, Vorſtand des Verbands Schwarzwälder Gaſtwirte, die Vorſtände der Fremden- und Verkehrsvereine von Heidelberg und Pforz⸗ heim, Hotelier Leich und Schriftſteller Schrade. Zur Be⸗ ratung gelangte die Abänderung der Satzungen des Landes⸗ rerbands, die Veranſtaltung eines Sammelinſerats für das Großherzogtum Baden durch den Landesverband, die Her⸗ ausgabe des illuſtrierten Werkchens„Das Badener Land“ in franzöſiſcher, engliſcher und holländiſcher Sprache, die Neu⸗ auflage des Hotelverzeichniſſes für das Großherzogtum Ba⸗ den. Der Vorſitzende konnte die erfreuliche Mitteilung machen, daß der Badiſche Landesverband im internationalen Ver⸗ kehrsbureau in Berlin eine eigene Abteilung für Baden er⸗ richten könne, die von einem durch die badiſche Regierung beſtellten und von ihr bezahlten Beamten geführt werden ſoll. Die badiſche Regierung gewährt außerdem dem Landesver⸗ band einen jährlichen Beitrag von 10 000 Mark. () Lellwangen, 9. März. Ein ſchwerer Schlag traf den Familienvater Theodor Pfefferkorn. Im Zeit⸗ raum von einigen Tagen ſtarben ſeine Mutter, ſein Schwiegervater und ſeine Frau: drei Leichen in einem Hauſe Dazu kommt, daß auch die zwei kleinen Kin⸗ der ernſtſich erkrankt ſind. O Schopfheim, 9. März. Zur Förderung des Ba h n⸗ projektes Baſel— Todtnau— Stuttgart iſt für den 14 März 3½ Uhr eine öffentliche Verſammlung im „Löwen“ anberaumt. Als Thema ſoll behandelt werden: „Uebernahme der Bahn Zell— Todtnau durch die Verwaltung der großh bad. Staatseiſenbahnen und Fortführung der Wieſentalbahn über Todtnau hinaus.“ („) Von. der Breg, 9. März. Durch die andauernde Kälte iſt der Waſſerſtand der Breg ſo zurückgegangen, daß einzelne größere Werke an der Breg den Betrieb wegen Waſſermangel einſtellen mußten. Tritt ein raſcher Witterungs⸗ wechſel ein, ſo kann die Breg ein gefährliches Hochwaſſer bringen, da das Eis in dem Bachbett eine außergewöhnliche Dicke an ee at. () Oſterburken, 10. März. Der Verband Unterbadi⸗ 55 ſcher Pferdezuchtgenoſſenſchaften hielt hier unter dem Vor⸗ 5 ſitze des Prinzen zu Löwenſtein ſeine Hauptverſammlung ab. Dieſer war eine Sitzung des Ausſchuſſes vorausgegangen, Aus dem in der Hauptverſammlung erſtatteten Jahresbericht iſt zu entnehmen, daß der Verband jetzt 16 Genoſſenſchaften mit zuſammen 1121 Mitgliedern zählt gegenüber 15 Genoſ⸗ ſenſchaften mit 1003 Mitgliedern im Vorjahre. Die ſtärkſten Genoſſenſchaften ſind die des Kraich⸗ und des Elſenzgaues. () Friedrichshafen, 9. März. Das Luftſchiff Z. 1 iſt heute vormittag 9 Uhr 15 Min. aufgeſtiegen und in der Richtung nach Konſtanz gefahren, worauf es in vor⸗ züglicher Fahrt nach Friedrichshafen und über Schnet⸗ zenhauſen, Fiſchbach zur Halle zurückkehrte. Allem An⸗ ſchein nach, hat Z. 1 einen Motordefekt erlitten, denn das eine Flügelpaar arbeitete nicht mehr und der 3. iſt infolgedeſſen bei der Halle gelandet. Die Landung ging vorzüglich vor ſich. Das Luftſchiff war 10 Uhr 20 Min. geborgen. * Friedrichshafen, 9. März. Z. I fuhr um halb 12 Uhr zum zweitenmal über Friedrichshafen. Die In⸗ ſaſſen waren Graf Zeppelin, Graf Zeppelin junior, Ober⸗ ingenieur Dürr, Ingenieur Stahl, die Luftſchiffkapitäne Hacker und Lau, Major Sperling, Hauptmann v. Jena, ſowie die Monteure Labourda und Kaſt. Beim zweiten Aufſtieg fuhr das Luftſchiff bis nach Hemigkofen und von da in gleichem Tempo mit dem unter ihm fahrenden Zug nach Friedrichshafen, wo es ſich um 12.50 Uhr in die Halle niederließ. Um 2¼½ Uhr fand zum dritten Male ein Aufſtieg ſtatt. An dieſem Aufſtieg nahm Graf Zeppelin nicht teil: er wollte zum erſtenmal ſein d ſchiff von unten fliegen ſehen. Es nahm ſeinen Weg nach Konſtanz und von da dem Schweizer Ufer entlang zurück nach Friedrichshafen, wo es um 4 Uhr eintraf, ohne jedoch zu landen. Darauf flog es nach Langen⸗ argen und manßvrierte dann um 4 Uhr 20 Min. über Lindau. Graf Zeppelin verfolgte eine zeitlang das Luft⸗ ſchiff mit ſeinem Motorboot„Württemberg“. Um 5 Uhr 10 Min. landete das Luftſchiff wohlbehalten in Manzell. Ueber den gelungenen Verlauf der heutigen 3 Aufſtiege herrſcht große Freude. Ohne Rückſicht auf die Witterungs⸗ verhältniſſe werden in den nächſten Tagen die Uebungs⸗ fahrten mit dem Reichsluftſchiff fortgeſetzt. Außer der militäriſchen Beſatzung wird als Fachmann der vom Luft⸗ ſchifferbataillon engagierte Ingenieur Müller die Fahrten mitmachen Neues aus aller Welt. * Piedergefangen. Beim Ueberſchreiten der fran⸗ zeichen Grenze wurde bei Amanweiler der aus dem Kaſſe⸗ ker Zuchthaus im Oktober vorigen Jahres ausgebrochene und nach Frankreich geflüchtete, wegen Kirchendiebſtahls ſeinerzeit zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilte Bern⸗ hard Roeder verhaftet. Damit iſt jetzt der letzte der vier im Oktober vorigen Jahres gemeinſam aus dem Kaſſeler Zuchthauſe entwichene Sträflinge wieder feſtgenommen. Roeder hatte zur Zeit der Entweichung bereits zwei Jahre ſeiner Strafe verbüßt. * Poſtdefraudation. In Ahlbeck iſt der Poſtaſſi⸗ ſtent Kühnemund flüchtig geworden. Wie durch den die Unterſuchung führenden Oberpoſtinſpektor Neuſchäfer aus Stettin feſtgeſtellt wurde, hat derſelbe rund 100 000 Mark unterſchlagen. Kühnemund hat vor 14 Tagen einen Ur⸗ laub angetreten und denſelben dazu benutzt, um an ver⸗ fc en Seelien durch betrügerische Manipulationen an ihn adreſſierl. benen zu erheben. Die Poſtbehörde hat auf die Ergreifung des flüchtigen Betrügers eine Beloh⸗ nung von 3000 Mark ausgeſetzt. * Attentat auf eine Soubrette. In Breslau hat der Baritoniſt Hofer, der gegenwärtig an einem Bres⸗ lauer Theater engagiert iſt, die auch in München bekannte Soubrette Anni Tharau, mit der er ein Liebesverhältnis unterhielt, nach einer heftigen Eiferſuchtsſzene durch vier Meſſerſtiche ſchwer verletzt. Hofer hat ſchon einmal in München ein ähnliches Attentat ausgeführt. Ende Mai vorigen Jahres hat er in einem Wiener Cafe an der Thereſienſtraße eine damals am Luſtſpielhaus gaſtierende Wiener Schauſpielerin zu erſchießen verſucht. Nur durch eine ſchnelle Wendung entging die Schauſpielerin dem Tode. Hofer wollte ſich dann ſelbſt erſchießen, wurde aber von den Kellnern daran gehindert. Ehe noch Schutz⸗ leute eintrafen ſtieß ſich jedoch der anſcheinend geiſtig nicht normale Attentäter ein Meſſer in die Bruſt und ver⸗ wundete ſich ſchwer. „Große Eingemeindung. Die Stadt Frankfurt beabſichtigt eine Eingemeindung großen Stils. In Be⸗ tracht kommen die Orte Berkersheim, Bonames, Eſchers⸗ heim, Ginnheim, Hauſen, Niederurſel, Prannheim, Preun⸗ gesheim und Rödelheim. Die genannten Orte— mit einem Teil davon ſind die Eingemeindungsverträge ſchon abgeſchloſſen, die übrigen Verträge ſind dem Abſchluß nahe— haben eine Geſamtfläche von 4085 Hektar und eine Einwohnerzahl von 29 825 Perſonen. * Großes Vermächtnis. Die verſtorbene Fran Marie Möricke in Neuſtadt hat der Stadtgemeinde ein Vermächtnis von 40 000 Mark hinterlaſſen, aus deſſen Zinſen unbemittelte Lehrlinge und Dienſtboten im Kran⸗ kenhaus unentgeltlich verpflegt werden ſollen, ferner 10000 Mark, deren Zinſen an ältere weibliche Perſonen verteilt werden ſollen, und 150 000 Mark für das von der Verſtorbenen im Jahre 1894 gegründete Frauenſtift. * Frau v. Schönebeck in der Charitee. u v. Schönebeck, die Heldin der Allenſteiner Offizierstragö ie, iſt in der pfychiatriſchen Klinik der Charitee in Been eingetroffen, um hier auf ihren Geiſteszuſtand hin(e⸗ obachtet zu werden. Sie fuhr in einem geſchloſſenen Wa⸗ gen vom Alexanderufer aus, wo ſonſt kein Zugang iſt, in das Chariteegebäude ein und begab ſich unmittelbar in die Klinik des Geheimrats Ziehen. Die Förmlichkeiten bezüglich der Aufnahme und Eintragung in die Geſchäfts⸗ bücher erledigte der Bruder der Frau v. Schönebeck, der ſie auch in die Anſtalt geleitete. »Eine Poſtbeamtin mit 5000 Kronen durch⸗ gegangen. Eine flüchtige Poſtbeamtin wird von Ofenpeſt aus verfolgt. Es handelt ſich um die Frau Irene Liptak — auch Lipthay genannt— geborene Bekaſſy, eine 23 Jahre alte, ſchlanke und vornehm gekleidete Perſon mit braunem Haar, die ihre Stellung benutzt hat, um 5000 Kronen amtlicher Gelder zu unterſchlagen. Sie hatte in einer ruſſiſchen Offiziersfamilie die Stellung einer Geſell⸗ ſchafterin angenommen, hat dort aber der Schweſter der Offiziersdame die Ausweispapiere entwendet und iſt nach Berlin abgedampft. Hier iſt ſie anſcheinend im Strudel der Großſtadt untergetaucht. * Die Verzweiflungstat einer Mutter. Eine furchtbare Tragödie wird aus Reims gemeldet. Eine Ar⸗ beiterfrau namens Gerard begab ſich, während ihr Mann ſich auf Arbeit befand, zum Bäcker, um Brot auf Kredit zu verlangen. Als dieſer ſich weigerte, ihr ohne Geld Ware zu verabfolgen, nahm ſie ſich das ſo zu Herzen, daß ſie ihre Kinder von 9, 7 und 4 Jahren ins Bett legte, dann einen Kohlenofen anzündete und mit ihren Kindern den Erſtickungstod ſtarb. Als ihr Mann nach Hauſe kam, fand er nur noch die vier Leichen vor. * Automobilunfall des Königs Alfons.„Petit Republique“ meldet aus Madrid: König Alfons wurde am Samstag von einem Automobilunfall betroffen. Der Wagen rannte infolge falſcher Steuerung gegen einen Baum, wobei der König und ſein Begleiter aus dem Wagen geſchleudert wurden. Der König kam ohne Ver⸗ letzung davon. * Dynamiterploſion. In Veluſic bei Cattaro er⸗ plodierte im Hauſe eines Bergmanns infolge Unvorſich⸗ tigkeit eines Kindes eine große Menge Dynamit, wodurch das Haus faſt ganz zerſtört wurde. Ein Kind wurde getötet, deſſen Mutter und ein zweites Kind lebensge⸗ fährlich verletzt. * Nynchjuſtiz. Neger, der eine weiße Frau tätlich beleidigt hatte, von einer Menſchenmenge mit Gewalt aus dem Gefängnis geholt, an einen eiſernen Pfahl gebunden und verbrannt. * Lawinenſtürze. Erneute gewaltige Schneefälle haben eine vollſtändige Unterbrechung des Zugsverkehrs auf dem Simplon gebracht. Seit zwei Tagen ſind keine Züge aus Italien mehr in Lauſanne eingetroffen. 35 Arbeiter, die von Lawinen verſchüttet wurden, ſind noch nicht herausgegraben. Zwei Tote wurden geborgen. In den Dolomitentälern liegt drei Meter tiefer Schnee. Im 4 Zoldotale ſind 16 Menſchen von einer Lawine getötet worden. 8 3 In Rockwall(Texas) wurde ein . 5 5 ———— 2.— 2————— 2 2Z—————— Die deutſchen Fremdenlegions⸗ Deſerteure verurteilt. Vor dem Kriegsgericht in Oran iſt in den letzten Tagen der Prozeß gegen 25 deutſche Fremdenlegionäre verhandelt worden, die vor einiger Zeit deſertierten und einen Eiſenbahnzug anhielten. Der Führer der Meuterer, „Kadur, alias de Pal, der ſich auch Graf Rohde und v. ohde nannte, wurde zu 20 Jahren Zwangsarbeit, Auf⸗ enthaltsverbot auf 20 Jahre und militäriſcher Degrada⸗ tion verurteilt, ein zweiter Angeklagter zu 15 Jahren Zwangsarbeit, 20 Jahre Aufenthaltsverbot und Degra⸗ dation, zwei weitere Angeklagte zu 15 Jahren Zwangs⸗ arbeit und Degradation, ein fünfter zu 10 Jahren Zwangs⸗ arbeit und Degradation. Die Strafen der übrigen ſchwan⸗ ken zwiſchen 5 Jahren Zwangsarbeit und 2 Jahren Ge⸗ fängnis. 17 Angeklagte wurden mildernde Umſtände zu⸗ gebilligt. Alle Verurteilten werden die Nichtigkeitsbe⸗ ſchwerde einlegen. Das ſind harte Strafen. Immerhin iſt das Kriegsgericht noch nicht bis zum Aeußerſten, die Todesſtrafe, gegangen. *Die deſertierten Fremdenlegionäre. Aus Oran wird über den Prozeß gegen die deſertierten Frem⸗ denlegionäre noch folgendes berichtet: Zeuge Hauptmann Giudicelli, der die 125. Kompanie befehligte, bekundete, er habe einen Brief des Berliner Profeſſors Samaſſa an Kadur(de Pal) geſehen, in dem dieſer vor der Zuſiche⸗ dung von Unterſtützung aufgefordert wurde, möglichſt viele Fremdenlegionäre zur Deſertion zu veranlaſſen. Der Brief ſei aus Gotha datiert geweſen und habe auf ihn den Eindruck der Echtheit gemacht. Ein knalloſes Gewehr. Das Gewehrfeuer der Infanterie in einer Zukunfts⸗ ſchlacht wird ſich nach der neueſten Erfindung des ameri⸗ kaniſchen Erfinders Hiran Perry Maxim faſt ohne Ge⸗ räuſch abſpielen. Derſelbe, der Sohn des Erfinders des aximgeſchützes hat einen Schalldämpfer für Gewehre erfunden, welcher, an der Mündung angeſchraubt, im Inneren kleine Stahlturbinen hat. In dieſen werden die verbrannten Gaſe, deren Austritt aus dem Gewehr⸗ lauf die Detonation und den heftigen Rückſchlag verur⸗ ſachte, aufgefangen und entweichen von dort aus all⸗ mählig. Von dem bisherigen Knall ſoll nur noch das Ziſchen der Kugel übrig bleiben. We ee, Dr Hiram Percy Maxim mit dem von ihm erfundenen knalloſen Gewehr. 1. Der Schalldämpfer. 2. Querſchnitt desſelben. Warnung vor Aupair⸗Stellen in Frankreich. 1, Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ warnt in born eingehenden Artikel aus Südfrankreich nachdrücklich St unvorſichtiger Annahme vor ſogenannten Aupair⸗ dlellen in Frankreich, da viele deutſche Mädchen durch Staße Anerbietungen im Auslande in eine unwürdige die lung, große Not und Gefahr geraten können. Selbſt dei Unterſchrift: Frau Paſtor ſoundſo enthebe, wie zahl⸗ Bethe Fälle beweiſen, bei ſolchen Anzeigen nicht von der ebpflichtung, vorher Auskunft einzuholen und genaue Kar ungungen zu ſtellen. Der unter dem Protektorat der jun fern ſtehende internationale Verein von Freundinnen abaler Mädchen in Berlin habe ſchon manches Mädchen hahe halten, ohne Auskunft ins Ausland zu gehen, oder wend ihm Auskunft verſchafft. Die allerwenigſten aber licht ten ſich an dieſen Verein. Es ſollten daher die Geiſt⸗ derinnt die Direktoren und die Schulvorſtände aller Leh⸗ 0 ins geminare, ganz beſonders aber die deutſche Preſſe, erkund Ausland gehenden Mädchen ermahnen, ſich erſt zu fee Hb und nur ſolche Verträge zu unterzeichnen, die daß die N und Rückreiſe gewährten, ſelbſt für den Fall, eſchickt ngenommenen vor der vereinbarten Zeit fort⸗ 5 würden. Von den bekannt gewordenen traurigen mu e igen, die ſo manches brave Mädchen erleben ſpeziel wollen wir nur zwei Fälle anführen, die ſich 5 auf Württembergerinnen beziehen. Auf einem der üter in Südfrankreich wurde eine junge Deutſche Stadt an der Saale, geſchlechtlich erkrankt, in . Redaktion, Druck und Verlag don J Helfrich in Seckenheim ihre Heimat zurückgeſandt; ihre Vorgängerin, eine Würt⸗ tembergerin, wurde in Abweſenheit der Herrſchaft den Dienern überlaſſen, kam hier in andere Umſtände und wurde mit großer Heimlichkeit von einer benachbarten Station nach Deutſchland zurückgeſchickt; man glaubte da⸗ mit zu verhindern, daß die Sache bekannt würde. Eine andere Württembergerin hatte zwei Jahre in derſelben Familie zubringen müſſen, da ihr ſonſt die Rückreiſe nicht vergütet worden wäre. Ihre Nachfolgerin, eine Oſtpreußin, mußte ebenfalls durch unwürdige Behandlung gezwungen, dieſe Familie verlaſſen und iſt dann mit Hilfe mitleidiger Deutſcher, die ſich ihrer angenommen haben, in die Hei⸗ mat geſchafft worden. Ueberaus groß iſt die Zahl derer, die ſich wegen nicht Innehaltens der vereinbarten Be⸗ dingungen beklagen! Noch mehr reiſen, wenn ſie die Mittel aufbringen können, einfach wieder ab. Mit Pro⸗ zeſſen iſt nichts zu erreichen, denn die Mehrzahl der Mäd⸗ chen unterzeichnet in ihrer Unvernunft Kontrakte, wonach ihnen die Rückreiſe oder gar Hin⸗ und Rückreiſe erſt nach Ablauf der vereinbarten Jahre vergütet wird; die Mäd⸗ chen ſind ſomit vollſtändig gebunden und der unwürdig⸗ ſten Behandlung ausgeſetzt. Landwirtſchaftliches. — Reines Saatgut. So ſelbſtverſtändlich dieſe Forderung iſt, ſo oft wird dagegen verſtoßen, namentlich von kleineren Beſitzern. Ich könnte aus meiner Erfah⸗ rung davon erzählen, was alles als Saatgut verwendet wird, nicht allein von Kleeſaat, ſondern auch von Ge⸗ treide. Hier muß entſchieden Wandel geſchafft werden. Als ein Mittel hierzu iſt zweifellos die weitgehendſte Verbreitung des Trieurs anzuſehen. Da aber die An⸗ ſchaffung dieſes Gerätes der Koſten wegen dem einzelnen kleineren Beſitzer große Schwierigkeiten macht, ſo wäre zur Förderung dieſer Sache die Bildung von Trieurgenoſſen⸗ ſchaften nach Möglichkeit anzustreben. Denjenigen Herren, welche Saatgut unterſuchen laſſen, möchte ich empfehlen, die Unterſuchung nicht allein auf Keimfähigkeit, ſondern auch auf Reinheit vornehmen zu laſſen. — Buchweizen als Queckenvertilger. Mit dem Buchweizen hat man als Queckenvertilger vorzüg⸗ liche Erfolge gehabt, den man allein oder mit einem geringen Prozentſatz Senf im Gemenge, zu dieſem Zwecke anbaute. Buchweizen hat eine ebenſo kurze Vegetakions⸗ zeit und ſtellt nicht größere Anſprüche an den Boden wie Senf, gibt dagegen ein vom Rindvieh gern gefreſſenes Grünfutter, während es ſich wegen des bitteren Ge⸗ ſchmackes, aus Senf nicht allzuviel macht. Auch als Grün⸗ düngung iſt Buchweizen ebenſo wirkſam als Senf, zu dieſer Verwertung werden beide Pflanzen überhaupt nicht hoch geſchätzt, ſie erreichen hierin wenigſtens nicht an⸗ nähernd die Lupine. Für Buchweizen ſpricht außerdem noch, daß man ihn reifen laſſen kann; er gibt einen nicht zu unterſchätzenden Ertrag an Körnern, wenn nicht durch ungünſtiges Erntewetter Verluſte eintreten. — Die Aufſpeicherungskraft des Bodens. Ein Aufſpeicherungsvermögen beſitzt der Boden für Kali, Phosphorſäure und Ammoniakſtickſtoff. Wird Kainit z. B. auf eine Wieſe geſtreut, ſo löſt ihn die Bodenfeuchtig⸗ keit auf und das Kali wird feſtgehalten und aufgeſpeichert, auch Ueberſchwemmungswaſſer vermag es nicht zu ent⸗ fernen. Folgt dagegen eine Ueberſtauung ſofort nach dem Ausſtreuen, ſo löſt das Stauwaſſer die Kainitſtückchen auf und läßt ſie verloren gehen. Dagegen iſt der Boden nicht imſtande, den Salpeterſtickſtoff des Chiliſalpeters aufzuſpeichern; dieſes Düngemittel wird daher nur als Topfdung den wachſenden Pflanzen gegeben, ſo daß der Salpeterſtickſtoff ſofort verzehrt werden kann. Wer ſehr vorſichtig iſt und den koſtbaren Stoff nicht der Gefahr ausſetzen will, durch ſtarke Regengüſſe fortgeführt zu wer⸗ den, der 155 den Chiliſalpeter ſogar in zwei bis drei Gaben in Zwiſchenräumen von 10—14 Tagen und handelt damit ſehr richtig. Der Mangel an Arbeitskräften, der ſich auch im Frühjahr fühlbar macht, wird dieſes Ver⸗ fahren allerdings in vielen Fällen unausführbar machen. Haus, Hof und Garten. — Die Birte nimmt faſt mit allen Bodenarten fürlieb, nur übermäßige Feuchtigkeit hat ſie nicht gern. Trotzdem iſt ſie gegen das Verpflanzen ſehr empfindlich und wachſen größere und ältere Bäume nur dann mit Erfolg weiter, wenn beim Ausgraben die ſtärkeren Wurzeln ſehr geſchont und ſoviel Erde als nur möglich an den Wurzelballen belaſſen wird, da aber ein ſolches Verfahren im Großen der Koſtſpieligkeit halber nicht anzuraten iſt, ſo wähle man zum Verpflanzen auf größeren Flächen nur 2.—3jährige Pflanzen und ſuche auch bei dieſen etwas Wurzelballen zu erhalten. Da die Birke ſehr raſch wächſt und bis heutigen Tages, wenn auch mit Unrecht, als das Unkraut in der Forſtkultur betrachtet wird, ſo werden die in jungem Alter verpflanzten Bäumchen in kurzer Zeit ein gutes Reſultat geben. Noch ſei bemerkt, daß die Birke im Herbſte, ein Verpflanzen nicht ſehr gu verträgt, inſofern als ſie bei ſtrengen Wintern leicht er⸗ friert; wir möchten deshalb von der Herbſtpflanzung ab⸗ raten und empfehlen, das Frühjahrspflanzen kurz vor der Saftzirkulation zu wählen. „— Waſchleinen zu reinigen. An friſch ge⸗ waſchener Wäſche bemerkt man zuweilen gelbe oder graue Streifen. Dieſelben rühren von den unſauber geworde⸗ nen Waſchleinen her, auf welchen man die Wäſche trocknete. Um erſtere zu reinigen, kocht man von Seife und etwas Soda eine glatte Lauge und gießt auf die Leine(Seil) in ein nicht zu tiefes Waſchfaß. Nach einer Viertelſtunde reibt man die Leine mit einem wollenen Lappen kräftig in der Seifenlauge ab, nimmt nochmals reines Seifen⸗ waſſer und ſpült ſie zuletzt in klarem, warmem Waſſer aus. Wenn man einen großen ſtaubfreien Raum hat, ſpannt man die Leine darin aus, damit ſie ſchnell trocknet. In Ermangelung eines ſolchen Raumes wickelt man die Leine um ein Brett glatt und gleichmäßig auf und ſtellt ſie an den Ofen oder in die Sonne. e ee eee Hypotheken u. Bekanntmachung. Die Neuwahl der Beiſitzer des Gewerbe⸗ 5 gerichts Mannnheim betr. Unter G eheenahme auf unſere Bekanntmachung vom 28. Februar 1908 Nr. 587 bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis folgende Grundſätze über die Wahlberechtigung: Als Arbeitgeber ſind nicht wahlberechtigt: Werkmeiſter, Techniker, Kapitaine, Betriebsingenie(ausgenommen ſolche, welche eine größere Abteilung eines gewer lichen Betriebes ſelbſtändig leiten), Oberfaktoren, Prokuriſten und dergleichen. Bei großen Geſellſchaften können nur die Direktoren und evtl. die ſtellvertretenden Direktoren als Arbeitgeber in Betracht kommen, nicht aber die Perſonen, welche eine kleine Betriebsab⸗ teilung ſelbſtändig leiten. Als Arbeitnehmers ſind nicht wahlberechtigt: 1. Die im Dienſte der Stadtgemeinde Mannheim in ſolchen Unternehmungen beſchäftigten Perſonen, welche von der Stadtgemeinde kraft ihrer öffentlichen Intereſſe betrieben werden, alſo nicht als gewerbliche Unter⸗ nehmungenz zu erachten ſind. i Es ſcheiden daher als Arbeitnehmer insbeſondere aus: die ſtädtiſchen Taglöhner die beim Tiefbauamt beſchäftigten Perſonen; c. die im Dienſte der Fuhr⸗ und Gutsverwaltun 1 den ſoweit ſie nicht mit der Müllabfuhr oder der Ent⸗ leerung von Gruben beſchäftigt ſind; d. ſämtliche Angeſtellten der ſtädtiſchen Straßenbahn ohne Unterſchied; 5 e. die Laternenanzünder beim ſtädtiſchen Gas⸗ und N. Waſſerwerk. 2. 720 der Staatsbahn ſind als Arbeiter nicht wahlbe⸗ rechtigt: Schaffner, Rangierer, Bremſer, Wa enaufſchretber, Stattonsmeiſter und dderg! Dagegen ſind dieſenigen Perſonen als Arbeiter wahlberechtigt, die in der Be⸗ triebswerkſtätte und bei der Güterverwaltung be⸗ ſchäftigt ſind. 8. 8 ſind als Arbeiter nicht wahlberechtigt: ehilfen nnd„ in Apotheken: die Arbeiter in Proviantämtern; Poſt⸗ und Telegraphenarbeiter: Fiſcher und landwirtſchaftliche Arbeiter; von den Gärtnergehilfen ſind nur diejenigen als wahl⸗ berechtigt zu erachten, welche in Kunſt⸗ und Handels- 5 beſchäftigt ſind. 4. Die vorübergehend Arbeitsloſen ſind wahlberechtigt. Im übrigen wird nochmals darauf hingewieſen, daß nur deutſche Arbeitergeber und Arbeitnehmer, die am Wahltage u d alt ſind, zur Wahl zugelaſſen werden können. Ausländer nd daher unbedingt ausgeſchloſſen. annheim, den 1. 5 1909. Gewerbegericht. In unſeren Neckarauer und Ladenburger Betrieben werden Arbeiterinnen eingeſtellt. Fabrik waſſerdichter Wäſche TLenel, Bensinger 8 Co. llaer F n Aer Fal Durch direkten Bezug bin ich in der Lage, die Gesangbücher zu den äußerſt billigſten Preiſen zu verkaufen. dem wird der Namensaufdruek gratis gemacht. a d. Helfrich. Prima Ein Saalnantollenn Wohnhaus hat zu. a Jakob Mürthwein, S„„ Schöne Garten zu verkaufen. Ecke Hilda u. Neckarauerſtr. mit Näheres in der Exp. ds. Trotz⸗ W b Blattes. . 0 nung Gartenſamen, zwei Zimmer und Küche Grasſamen, zu vermieten. Dickrübenſamen Adam Gropp, „zum Kaiſerhof“. Kostüme jeder Art, ſowie Konfirman⸗ den⸗ und Kommunikanten⸗ Kleider werden ſchick und elegant angefertigt bei garantirt keimfähig, außer⸗ ordentlich billig bei Georg Rößer. Lehrling geſucht. Albert Rebel, Satlerm. u. Tapeziergeſchäft, Frau Ellse dpi. Räterthal. Damenſchneiderin, Hüldaſtraße 88, Ii. Ronaraturen an Gold u. Hilberſchmuck wird bei billigſten Preiſen fachmänniſch ausgeführt von „Solda, Goldſchmied 1 f 987 Tel. 4009. Ankauf von altem Gold u. Silber. 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Fortſetzung folgt.. wen en Nu ae 997 85 1 ekanntmachung ent⸗ dant der Mannheimer Freiwilligen Feuerwehr Herrn E. Molitor haltenden Nummer des Amtsverkündigungs⸗Blattes 9555 deſtellt worden fſt. g Frauen⸗Verein Seckenheim. während zwei Wochen in dem Rathauſe der Gemeinde 3 Bürgermeiſterämtern wird nähere Vollzugsverfügung Die verehrlichen Vorſtandsfrauen und Beiräte wer⸗ Seckenheim zur Einſicht der Beteiligten auf. Die Rich⸗ Mannheim, den 4. Januar 1908. den hiermit zur a tungen der Fluchten ſind an Ort und Stelle durch ausge⸗ Großth Bezirksamt Abt. ſteckte Pfähle und Profile exſichtlich gemacht. 1 1 er ammlung Etwaige Einwendungen gegen die beabsichtigte An⸗ 1 98 0 4 lage ſind innerhalb der obenbezeichneten Friſt bei dem Be⸗ , ge ele ge re Len fan ge de u. d be, bende 8 ne wehe 1878 bezirkspolizeilich vorgeſchrieben, was folgt: freundlichſt eingeladen. i machen. f 5 Feuerlöſch⸗Ordnung: Um vollzähliges Erſcheinen wird dringend gebeten. Mannheim, 5. März 1909. e l Seckenheim, 10. März 1909. 5 Großh. Bezirksamt Abt. mit Ausnahme der Stadt Mannheim und deren Vororte. Die e Bechtold. A. 3 des. 5.. Vorstehende Bek 8 ird hiermit a „Löſchgerätſchaften. 71743; 7 a ende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ 1 Militär- Verein Seckenheim. minen Kennen gebracht 1 . N Am kommenden Pountag, den 14. d. Mts. Seckenheim, den 10. März 1909 Jede Gemeinde iſt zur Anſchaffung und Unter altung der i l 1 56 7 0 l. i nac 0 8 Babel an. f nachmittags 3 Uhr findet im Lokal zum„Zähr. Hof eee f e wie Feuerſpritzen, Feuerleitern, Feuerhaken, aſſerbütten und ö l o Lz. och. dar engeren Aabewabrurg als(Serbe fi General- Versam mlung 5 eines angemeſſenen Aufbewahrungsorte ritzenhauſes) für ae een Seen che f a; dee G 9 70 0 5 0 e„5 ee Sechen hen, as Spritzenhaus ſoll geräumig, hell, trocken un uftig, 8 5 9 jejenigen Mitglieder, welche um die Verleihung die Zufahrt leicht zugänglich und ſteks frei ſein; es darf nich! Jahresbericht, Rechnungsbericht, 5 e eee Mug e glei zwa zu anderen Zwecken verwendet werden; es ſoll ord⸗ Vorſtands wahl, Verſchiedenes. Befu NIS nungsmäßig aufgeräumt und ſauber gehalten ſein. Die Kameraden werden hiermit zu vollzähligem Be⸗ f ſt das Spritzenhaus nicht gepflaſtert, geplattet oder a 5. a 5 g zementiert, ſo ſind die Spritzen auf Holzunterlagen zu ſtellen; ſuche ein geladen. Der Norkland. zur Anleitung von Lehrlingen bei dem Großh. Bezirksamt e eingekommen ſind, werden aufgefordert, Donnerstag auch iſt eine Einrichtung zu treffen, die das Aufhängen der 9 Schläuche zum Trocknen erntöglicht. Abend 8 Ahr im Vereinslokal zum Löwen ihre Urkunde abzuholen. Der Vorstand. Je ein Schlüſſelkzum Spritzenhaus iſt außer dem Komman⸗ Alle Sorten danten der 8(oder Löſchmannſchaft) und den Spritzen⸗ 0 Obstbãume meiſtern auch noch dem Bür ermeiſter und einem Nachbar des Spritzenhauſes zur Aufbewa Nach zu übergeben; ferner iſt ein a empfiehlt 2 J. Hoffmann, Wieblingen. geſſtellungen nimmt Straßenwart Winkler entgegen. Schlüſſel im Wachtlokal des Rat uſes aufzuhängen. Liedertafel Ein neuer einſpänner 9 2 Seckenheim. Bordwagen Jede Gemeinde hat für hinlänglichen Waſſervorrat zum Samstag, den 13. März, Reklame- 1 Preise Stiefel Unglaubliche Billigkeit! 2 Paar Gosdhar-Welt-Ftiefel 1 Paar Herren⸗ und 1 Paar Damenſtiefel, 15 bocheleg. ſol. Ware, Wert ca. Mk. 25. 15.00 Mk. 2 Paar elegante Stiefel N 1 Paar Herren und 1 Paar Damenſtiefel 1 mit und ohne Lackkappen 9.90 Mk. 2 Paar ſolide Sitefel 1 Paar Herren⸗ und Paar Kinderſtiefel, N 15 bis Größe 35 8.80 Mk. 2 Paar maderne Stiefel 5 i Paar Damen und ein Paar Kinderſt. bis Größe 27 7.50 M N Ferner: bVoſten Damen-Stiefel nur Größe 3638, darunter eine An⸗ zahl im Werte von Mk. 9.—, Paar nur 3.50 Mk. VPoſten Herren- Stiefel Prima Ware, Zug⸗, Schnür⸗ und Schnal⸗ lenſtiefel, Paar 5 5 Poſten Damen-Stiefel Falle Größen, Boxcalf und Chevreaux, echt und imit., Wert bis Mk. 9.50 Paar 5.20 Mk. 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Bei Anſchaffung neuer und Abänderung vorhandener Spritzen, ſowie bei Auſchaffung von Schlauchkuppelungen wüſſen die Schlauchgewinde, wenn irgend mög b nach dem vom Lan⸗ dee Bede vorgeſchlagenen Normalmaße hergeſtellt werden. abends punkt ½9 Uhr(60 Ztr. Tragkraft), ſowie 1 ein leichter Magen(ſog. Singprobe. Judenwagen) hat zu ver⸗ Vollzähliges, pünktliches kaufen Erſcheinen dringend erfor⸗ Th. Nieſeuacker, derlich. Wagnermeiſter. Der Vorſtand. 5 f Fallchrer-Geselsbakt 4 Zimmer Aae. und Küche bis 1. Mä n e bis 1. März an Monats- ruhige Leute zu vermieten. Versam mlung.(Separater Eingang). Heute Donnerstag, den aher Nef. 11. d. Mts., abends 8 Uhr gemütliche Bad. Rote. uf Nur Geldgewinne 5 3 uſammenkunft Ziehung 17. 25 1909 bei unſerm Mitgliede Karl 3388 Bargew. ohne Abzug. Klumb im Deutſchen Hof. 44000 MEK. Neue Waſſerleitungsanlagen ſind mit Normalhydranten zu ver⸗ 5 ehen. Die Standrohre haben ſolche Gewinne zu erhalten, daß ie Schläuche mit Normalmaßgewinden hierzu paſſen. In allen dieſen Fällen, insbeſondere wegen der Hydranten⸗ ſtellung und deren Armaturen ſoll der Feuerlöſchinſpektor gehört werden.(f. 8 15.) 1 II. Löſchmannſchaften. 2. In Orten, in welchen eine 1 Feuerwehr nicht beſteht. ö 11 jeder Gemeinde, in der keine freiwillige Feuerwehr be⸗ ſteht, iſt eine organiſierte Bſchenennſchaft zu errichten. 6.90 Mk. Die Feſtſetzung der Stärke der Lö chmannſchaft, ihre Ein⸗ a a 7. teilung, 1. des 8 der Abtellungs⸗ einzelne Paare Wert 15.— bis 23.— Mk., Um zahlreiches Erſcheinen 2. Hauptgew. führer und der galllic en Stellvertreter erfolgt durch den Ge⸗ nur 11.50 Mk. bittet 20 000 Mk meinderat, vorbehaltlich der Genehmigung des Bezirksamts.„Der Vorſtand. 8. 75 7 5 a. 86 Gew. Verpflichtet zum Dienſt in der Löſchmannſchaft ſind ſämt⸗ Otto Baum Edingen. 2 4 000 M liche männlichen arbeitsfähigen Einwohner der Gemeinde vom i Alle Sorten 5 . I. Sehuhhaus Mannheims dos d. Mk. de 4 ſind:. 1. Beamte und Bedienſtete des Staates und der Gemein⸗ de, deren dienſtliche Verpflichtungen mit den aus der 1 0 Porto und Li 2 5 5 ſte 30 Pfg. Garten- empfiehlt Lotterie Unternehm. Zugehörigkeit zur Löſchmannſchaft ſich ergebenden Pflich J. Stürmer. Straßb. i. E. 5 90 2 ten nicht vereinbar ſind. Samerelen In Seckenheim:. Och. Mendel. 2. Aerzte, Tierärzte und Apot eker, N 2 ä 3. Wer bereits einer anderen Feuerwehr angehört. a 5 5— Außerdem kann vom Gemeinderat aus beſonderen Grün⸗ Eurer 5 und Feckenheimer 7 den eine dauernde oder vorübergehende Befreiung ansgeſprochen Blumensam en S— Grberei J 1, 1, Ecke Telephon 1779. werden. Diefe Befreiung kann von der Entrichtu s in d 5 f 0 565 dec fließenden Belrags un 5—20 Mark b aus der Zuckerwarenfabrit 9 empfiehlt 5 1 2 aöhendis gemacht werden. g Ga. Ehrbar, Mannheim 0 l, 15 Chem. Wäſcherei 8 5 7 Fr. Schin. 8 fd 50 e 1 55 ee an ee e ae de iſt ein bewährtes und vorzügliches Schöne Eupfehle mich im N meinderat d unter Zu⸗ a 1 5 f i ug des Kommandanten zu berichtigen und 8 Tage lang auf dem Linderungs mittel gegen Huſten und Heiſerkeit. 5 5 Reinigen athaus öffentlich aufzulegen. Die Offenlegung iſt ortsüblich Bur icht zu haben in Seeckenbeim bei: 2 Run— 5 dekannt zu machen; den einzelnen Pflichtigen iſt außerdem von Sitzler Karl Reuther Jakob ö 0 a 2 1 Meme ain an 8 ere Anfage oder ſchriftliche Benach⸗ Wurthwein Valt. Wtw. Weinle Jakob ſofort zu vermieten. Färben l 1 Seiz Snſanna Ernd Georg Philipp Gruker, von Kleidern, Anzügen, Gar Beſchwerden gegen die Einſtellung in die Löſchmannſchaft, Schad Ludwig Friedel Johann Ackerstraße. dinen Möbelſtoffen, Strauß“ gegen 0 eines Befreiungsantrags und gegen Feſtſetzung Würthwein Jakob Bickon Andreas und Schmullfed 15 der Ark 1 Beitrags(§ 7 letzter Abſatz) entſcheldet das Bezirksamt ends? Helfrich J. Heidenreich Philipp 5 U N a0 N 5 S0 1 5 9 10 Schwöbel Kah. Wid. Feriche Auguft nehrmagenen 5 Die geſamte Löſchmannſchaft hal jährlich nündeſtens e mal Klöpfer David 5 geſucht.— emeinſchaftliche Uebungen(die eine im rühjahr, die andere im Zu Ilvesheim bei: Küthchen Won 8 8 Pai abzuhalten, durch deren dem wirklichen Brandfalle mög⸗ Weber Friedrich Weber Remilius— 5 er E⸗ eee die Mannſchaft in allen Dienſtzwei⸗ Treiber Michael Bühler Daniel.§aatk 6 K D ck N uch en 1 e jä 15 912 In Edingen bei: a 0 eil tatelloſer Sch 5 0 5 ebungen üjahr, 2 im Her N ehnert Titus er Sl N oſer Schnitt, ſowie Wer bei den Ue ungen ohne enütgende Entſchuldigang Hochlehnert Titus Schuſter Simon.(Magnum⸗Bonum und Ob⸗ 9 2 255„ ee dem Bürgermeiſter zwecks Be⸗ dend, 3— 5 Jeilerwaren N 2 g 7 2 8 J pp E 4 0 2 lt. b. in Orten mit freiwilliger Feuerwehr. + 1 auenleiden Ackerſtraße 3. 0 85 ie 8 11. 5 ö 9 5 8 8 0 8 92 e 2 Ae a ee arznei⸗ u.. Behand Guterhaltenes Ladenburg. wird aus den n u ihr gehörigen männlichen arbei i* 2 8 5 Einwohnern vom vo 2 18 eis 40. Lebensjahr eine ilfs⸗ O Notur- und Lichtheil-Verfahren. Billard Fatahie Pont f mannſchaft gebildet, die dem Kommandanten de willi f 25 a unterſtelt iſt. Mit ene des ezirksants 8 Frau Dir. Hoch. SO häfer wegen Platzmangel preis⸗ Beſtes Well! — der Einrichtung einer Hilfsmannſchaft Nachſicht erteilt Schülerin von Dr. med. Thure Brandt. wert zu verkaufen. eee 4 Mannheim nur N 3, 3, Mannheim. Leopold Schaffner, Paket 30 Pf. n. a Iſt eine Hilfsmannſchaft gebildet, ſo finden auf ſie die i Lee 192 89 8—10 entsprechende Anwendung. Sprechſtunden: ½—5 Uhr nur Wochentags.„zum Lamm“ zu haben in der Apoth. zecke