früher bei Handel und Induſtrie in Deutſchland vorherrſch⸗ ten, ſind, ſoweit es ſich um diejenigen Kreiſe handelt, die am Export nach Nordamerika intereſſiert ſind, ſehr viel geringer geworden, ſeitdem das Schutzzollſyſtem jen⸗ ſeits des Atlantiſchen Ozeans zu ungeahnter Blüte ge⸗ diehen iſt. punkt angekommen ſind, oder ſich gar in ihr Gegenteil verkehrt haben, iſt nur aus der Hoffnung zu erklären, daß doch ſchließlich auch bei den Nankees wieder einmal ein dem Einfuhrhandel günſtigerer Wind ſich erheben werde Wie trügeriſch dieſe Hoffnung geweſen iſt, hat die„Tarifreform“ ergeben, mit der ſich augenblicklich der amerikaniſche Senat beſchäftigt. Und den letzten Reſt von Sympathie wird den Vereinigten Staaten das Spio⸗ nageſyſtem rauben, das ſie ſeit Jahren in den europäiſchen Induſtrieländern zu dem Zwecke unterhalten, hinter die Geſchäftsgeheimniſſe der einzelnen Induſtriezweige kommen. Leider hat aber nicht einmal die deutſche Regie⸗ tung gegenüber den Verfſuchen der Amerikaner, nähere Mitteilungen über die Produktionskoſten von Waren, die hauptſächliech nach Nordamerika ausgeführt werden— darauf legen ſie in erf genügende Widerſtandskraft bewieſen, wie die Enthüllungen heben ertennen laſſen. worben, die Oeffentlichkeit darauf hingewieſen, daß das Berliner Auswärtige Amt den Amerikanern alle ge⸗ wünſchten Informationen über Löhne und andere Pro⸗ duktionskoſten bereitwilligſt erteilt hat, obwohl die deutſche Induſtrie das dringendſte Intereſſe hat, ihre Konkurren⸗ ten auf dem Weltmarkte hierüber möglichſt im Unklaren zu laſſen. Die„American Aſſociation of Commerec and Trade“ in Berlin hat dieſe ſchier unglaubliche Tatſache kürzlich ausgeplaudert. Nach ihren Mitteilungen im vor⸗ — Staatsdepartement— wohl, nachdem ſeine Bemühungen, durch verſchiedene nach Europa entſandte Sachverſtän⸗ dige den Schleier des Geheimniſſes zu lüften, vergeblich geweſen waren— ſich einfach an das deutſche Auswärtige Amt mit dem Erſuchen um Information über die Pro⸗ duktionskoſten aller für den amerikaniſchen Tarif in Be⸗ tracht kommenden Waren gewandt. iſt denn auch durch Lieferung eines umfangreichen Doku⸗ mentes entſprochen worden! „Das Entgegenkommen der deutſchen Regierung in dieſem Punkte wird nun in der„Nordd. Allg. Ztg.“ durch höchſt lendenlahme Auslaſſungen zu entſchuldigen ge⸗ ſucht. Danach iſt das von den Handelskammern einge⸗ forderte Material dem amerikaniſchen Botſchafter, dann Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Die Sympathien für die Vereinigten Staaten, die Daß ſie bisher noch nicht auf dem Null⸗ ter Linie Gewicht— zu erhalten, jüngſten Die„Dtſch. Exp.⸗Rev“ hat ſich das Verdienſt er⸗ tzten halbmonatlichen Bulletin hat das amerikaniſche Und dem Wunſche Amtsblatt der Bürgermetstermier Seckhenheim, Ipesheim, NHeckarhansen und Edingen. erstag, den 22. Hprii 190ũꝗꝗ aber noch durch den deutſchen Botſchafter in Wafhington dem dortigen Staatsdeparlement unmittelbar überreicht Wenn die deutſche Induſtrie Kenntnis von der Ab⸗ ſicht der Regierung, in ſo weitgehendem Maße einem fremden Lande, und noch dazu gerade den Vereinigten Staaten, Einblick in ihre Produktionsverhältniſſe zu ge⸗ währen, erhalten hätte, würde ſie ſicher nicht verſäumt haben, auf die große Gefahr, die mit einer ſolchen Maß⸗ nahme verbunden war, aufmerkſam zu machen. Glaubte das Auswärtige Amt wirklich, daß ſeine Informationen den Erfolg einer Herabſetzung von Zollſätzen bei ſolchen Waren gehabt haben, deren Produktionskoſten ſich höher ſtellen als nach den Angaben der amerikaniſchen Indu⸗ ſtriellen? Harmloſigkeit iſt eine Eigenſchaft, deren Be⸗ tätigung in handelspolitiſchen Fragen beſonders unan⸗ gebracht iſt. Hoffentlich tritt in Zukunft an ihre Stelle, namentlich den Vereinigten Staaten gegenüber, eine größere Vorſicht. Türkiſches. Warum die Türkei ſo leicht nicht zur ſtaatlichen Sta⸗ bilität auf Grund einer modernen Konſtitution kommen kann?— Darüber gibt ein Ottomane, G. Proſoroff, im Berliner„Tag“ in ſachkundiger Weiſe Auskunft, indem ſchreibt: Die neueſten Ereigniſſe, die nur dem mit ila⸗ mitiſcher Weſensart unbekannten Weſteuropa überraſchend kamen, geben zur Erklärung die Anknüpfungspunkte. Kurz geſagt: weil ein rein mohammedaniſcher Verfaf⸗ ſungsſtaat ſchon an ſich eine Contradictio in adjecto be⸗ deutet; ein ſolcher, der andersgläubige Nationalitäten paritätiſch mitumſchlöſſe, erſt recht! Die Lehre Mohammeds iſt bis heute die ſtarre Satzung erorbender Nomadenvölker geblieben. Ein un⸗ verrückbares Herrſchaftsrecht; ein Kriegsbeuterecht, das alle Ungläubigen als Raja, als rechtloſe Herde, behandelt wiſſen will, jede Gemeinſchaft mit ihnen verabſcheut. Zu⸗ geſchnitten darauf, daß der Anhänger des Propheten alle Unbilden eines ewigen Lagerlebens, allen Verzicht auf bürgerlichen Wohlſtand mit jenem erhabenen Stolz auf ſich nehme, der ihn auch aus ſeinen Lumpen voller Ver⸗ achtung auf den Giaur herabblicken läßt. Aus ihm er⸗ klärt ſich, warum dem Osmanen das Daſein bei allen Entbehrungen inmitten reicherer Stämme erträglich ſchien, auch nachdem ſeinem Beduinentum, d. h. der berufsmäßn⸗ gen Erhebung ſeines Unterhalts von den unterworfenen Nährvölkern, Schranken geſetzt waren. Die mo hammeda⸗ niſche Staatsordnung ſteht und fällt mit dem Glauben. Wankt er, ſo ſinkt ſie dahin; ſolange er jedoch beſteht, wurzelt die Organiſation unerſchüttlich im Herzen jedes einzelnen Gläubigen. Der Koran iſt ſonach dem Os. manentum Staatsrecht, Strafrecht, Familienrecht und Privatrecht zugleich. In allen Teilen bleibt er Nomaden⸗ Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen Fernſprechauſchluß Nr. 16. abhold, ſondern ewig unvereinbar zu Fall gebracht. Verſuch verſunken. unwandelbar. Die fanatiſchen, unzu zu bringen, und die milden Melodeien der Weſtl donnergleich übertönt. das Bleibende gilt, iſt dem Osmanen, nach Einrichtn gekehrt die Seßhaftigkeit etwas Zeitliches. Deren Teilſtücke, Prinzip noch auf dem Heerzuge! Nur daß das etwas länger dauert. ſchloſſen ohne dieſe Gleichſtellung der Nichtmo liche Gemeinſchaft aus, wenn ſogar denkbar Islams aufzupfropien gelänge. das Jungtürkentum zuſammen W e Hauptſchlag erfolgt. mehr faſt eingekreiſt iſt. In E. akule treffen je Militärzuge in Abſtänden von 4 Stunden ein. Die 1 2—— RR r— Erkämpftes Glück. Roman von H. Deutſchmann. 5)(Fortſetzung.)[Nachdruck verboten.] Sie waren jetzt vor dem Café Bauer. Als ſie in das untere Lokal traten, fanden ſie faſt alle Tiſche beſetzt; es zeigten ſich hier die charakteriſtiſchen Typen der Haute ünanze, Börſenmenſchen, Iſraeliten, Kaufleute und auch Angeſtellte ſaßen um die runden Marmortiſchchen. Die riſtokratie zeigte im öffentlichen Verkehr ſaſt keinen Ver⸗ treter; dieſe leben in dieſer Handelsſtadt vollſtändig abge⸗ ſchloſſen für fich. Es herrſcht in keiner anderen deutſchen Stadt ein ſol⸗ er Klaſſenunterſchied wie in Frankfurt. Die Haute kinanze, die ihre Villen im Oſten der Stadt haben, lebt ebenſo für ch, wie die Ariſtokratie. Keinerlei Berührungspunkte ind gegeben. Sind aber wirklich in den vornehmſten Eta⸗ bliſſements, wie an Konzertabenden im Palmengarten, die ertreter zweier verſchiedener Klaſſen zugegen, ſo zeigt ſich einerlei Gemeinſchaft, keinerlei Entgegenkommen. Jeder etrachtet den anderen als für ihn nicht anweſend. So iſt es auch mit dem Mittelſtand in Frankfurt, der mit einer ſaſt peinlichen Gewiſſenhaftigkeit ſolche Orte meidet, wo U. anders Geſinnte antreffen könnte. Dies iſt auch die 9 ache, daß in Frankfurt ſelbſt in den meiſt belehteſten geusalen wenig Gemütlichkeit herrſcht, daß über allem eine C adezu ängſtigen de Stille brütet. So war es auch im gat Bauer, trotzgem ſich hier nur die Vertreter einer 8 e einfinden. Trotz dieſer Ueberfülle im Lokal, war 355 merkwürdige Stille und man ſah nur die vielen gele⸗ Art b Zeitungen. Die Köpfe der Zeitungen verrieten die dar er Beſucher: Frankfurter Zeitung, Berliner Tageblatt. waren die meiſtaeleſenſten. Fra enn miles ging voran durch das Lokal, ihm folgte Hein Von einem Tiſche her wurde Smiles gegrüßt. Sein Freund ſah hin und fragte dann mit offenſicht⸗ lichen! Staunen:„Das war doch der reiche Martin der Börſenjobber?“ Smiles nickte. „Wie kane das möglich ſein? Kennſt du ihn! Der iſt doch für uns und dergleichen unzugänglich!“ „Heute war er bei mir!“ „Ah! Sicherlich mußt du für ihn arbeiten. ich aber, daß ſeine Rechnung entſprechend wird!“ „Sei beruhigt!“ Smiles ging die Treppe zu den Bil. lardſälen hinauf. „Gehen wir auf die Veranda hinaus?“ fragte Hein „Mir wäre das allerdings angenehm, weil dort ein be⸗ quemes Beobachten möglich iſtl“ Da hoffe „Mir iſt es egal!“ Sie nahmen an einem Tiſchchen auf der Veranda Platz. Sie konnten von hier aus bequem die Straße über⸗ ſehen, jeden Paſſanten beobachten, ohne ſelbſt bemerkt zu werden Bei dem Kellner bestellten fie zwei Kaffees. „Was haſt du eigentlich zu tune Mich geht es zwar nichts an und bindet dich das Berufsgeheimnis. Aber nach⸗ dem ich bei der Geſchichte mitmache, kann ich es doch auch wiſſen!“ „Nur eine Ueberwachung!“ „Da haben wir alſo eventuell das Vergnügen, bis Schluß hier oben zu ſitzen!“ „Möglich!“ „Das kann reizend werden. Aber wem gilt eigent lich deine zärtliche Vorſicht, deine behütende Aufmerk⸗ ſamkeit?“ „Der Herr wohnt im Hauſe gegenüber im zweiten Stock.“. „Ah, da machen wir alſo die Katze vor dem Maus⸗ loch. Kommt er heraus, dann gleich hir ten nach!“ Smiles nickte. f N „Du biſt aber heute merkwürdig?“ Franz Hein ſah ſeinen Freund mit prüfenden Augen an. Du biſt ſo ſelt⸗ ſamk Menſch, du haſt dich merkwürdig verändert. Was 2 8 —̃̃ Lachen mie es Hein kannte, ſondern es klang gedrückt, ge zwungen. Sein Freund ſchüttelte dazu den Kopf, ſagtt aber ſonſt nichts. Nach einer Pauſe fragte er wieder: „Wem gilt denn die Jagde“ „Einem Herrn von Stauffen!“ Martins Tochter demnächſt verloben würde Wonigſtenz machte er daraufhin ſchon Schulden!“ „Woher weißt du es?“ „Ich war heute im Klub! Da erzählte es Feldern.“ „So! Die Sache mit der Verlobung iſt aber keines⸗ wegs ſo bombenſicher. wie dieſer Herr von Staufen glau⸗ ben möchte.“ Franz Hein lachte:„Du ſtehſt, ich wäre nicht ſo gan unbefähiat zu deinem Beryf, Du bat also von dem alten Marfin den Auftrag erhalten, dem von Staufen mal längere Zeit auf die Finger zu ſehen!“ „Gewiß'!“ „Im Nertrauen geſagt, das könnte jeder andere auch beſorgen. Was zu erfahren iſt, das weiß der alte Martin lange ſchon von Stouffen iſt ein Spieler, der hierbei nicht zu genau iſt und vor einem corriger la fortune nicht zu⸗ rückſchreckt: er hat Schulden. macht weiter Schulden! Das alles wird Papa Martin bezabſen und ſein Töchterlein wird Freifrau von Stauffen Cela!“ „So ganz einfach iſt die Sache nicht. aber nicht werden wille“ „Pah! Ein Bürgermädchen!“ „Oho! Du ohne Vorurteil ſprichſt fol“ „Na, da iſt doch nichts daran zu tippen! Eine Toch⸗ ter dieſes Martin wird auch mit beiden Händen zugreifen wenn ſie einen von Stauffen ankaufen kann Dieſe Sorte kenne ich!“ Wenn ſie en und gab keine Antwort. iſt denn geſchehenk Du biſt mir zu ſtilll“ 1 4 Fortsetzung folat.) 8 e J.. 8( 7 N 5 3 5 2 7 5 1 N Edinger Zeitung 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. becht daher jedem fraatsbärgerlichen Gedanken nicht nur Was darum ein Häuflein weſteuropäiſch gebildeter Männer hochherzig erträumte, mußte ſcheitern, ſolange die Maſſen nicht ebenſo abtrünnig geworden waren. Der Schrei nach dem Scheriarecht hat die Neuerungen raſch Nach eben jenem alten, kanoniſchen Recht, das ſogar die Kanune(Verordnungen) der Sultane nur ergänzen und erläutern, niemals abändern dürfen. In den Schlund dieſes Zwieſpalts iſt der jungtürkiſche Der Koran wie das ihm entſpringende Scheria ſind en Hodſchas brauchten nur in der Volksſeele dieſe Saite zum Klingen er waren Nie werden beide in Harmonie zu bringen ſein! Außer, es ſtürbe einmal der Nomaden⸗ geiſt der Osmanen mit ſamt ſeiner Beduinenmoral aus. Heute lebt er aber noch. Während anderen Völkern die Wanderungen als das Vorübergehende, die Stedlung als ſeines Lebens und Richtung ſeiner Begriffskreiſe um⸗ Nicht um- ſonſt ſind die Provinzen auch der heutigen Türkei, die Wilajets(Ejalets), nichts weiter als die alten Lager“. die Kreisverwaltungen, aber heißen Sandſchaks, d. h. Banner. Die Türken ſind heute im Wie ſoll min darauf eine modern⸗europaiſche Ber⸗ faſſung paſſend aufgeſetzt werden? Wie die Fremdvölker als gleichberechtigt rezipiert werden? Ein ottomaniſches Reich nach den neuen Grundſätzen iſt natürlich audge⸗ daner; das Scheriarecht ſchließt ebenſo entſchieden ſeiner⸗ ſeits die Rezeption der Ungläubigen in eine ſtaatsbürger⸗ durch Tüftelei und Auslegungskünſte ſchließlich der Be⸗ griff eines Staatsbürgertums dem knorrigen Stamm des Und ob des einen Schreies nach dem Scheria ret „Berlin, 20. April. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus San Stefano bei Konſtantinopel: Um 2 Uhr früh beſetzte die Vorhut Makriköi. Alle Forts vom Marmarameer bis zum Schwarzen Meer ſind in den Händen der ver⸗ faſſungsfreundlichen Truppen, die konzentriſch auf die Hauptſtadt vorrücken. Es iſt noch ungewiß, wenn der Aus Pera wird gemeldet: Die An⸗ marſcharmee ſchob heute nacht ihre Avantgarde bis Kia⸗ thane vor, ſo daß Konſtantinopel van der Landſeite nun⸗ John Smiles lachte; aber es war nicht ſein ſorgloſet „Ah! Ich hörte davon ſprechen, daß er ſich mit den Smiles biß die Zähne auf die Lippen; er ärgerte ſich N ſcheint im allgemeinen ſehr dung der Aufhebung des haben ſich heute nacht ohne Schwertſtreich abrik und der Pulvermagazine vor Kon⸗ Nach Mitteilungen aus dem dauern ſoll. Ein Offizier der Anmarſcharmee berichtet, man habe beſteche, meuternden » AKonſtantinopel, 21. April. Der geſtern abend bereits gemeldete n der türkiſchen Kreiſe hat zur Verſtändigung zwi⸗ Verſtändigung: Die Abdankung des Sultans wird fallen en. Der größte Teil der hieſigen Garniſon wird. entlaſſen und durch Salonikier Truppen erſetzt. In der Hauptſtadt bleiben ferner 600 Salonikier Gendarmen, die den Sicherheitsdienſt übernehmen. Die Salonikier Truppen, deren Vorhut ſich bereits dicht vor der Stadt befindet, werden vorläufig nicht einmarſchieren. Die Re⸗ gierung wird einen entſprechenden Aufruf an die Be⸗ völkerung erlaſſen. Alle Truppen werden einen neuen Eid leiſten. Die Regierung übernimmt die Bürgſchaft für die Unterwerfung der ganzen Garniſon, ausgenommen tines kleinen Teiles der Pildizbeſatzung. Die Kriegsflotte wird zu Manöverübungen den Hafen verlaſſen. * Konſtantinopel, 21. April. Die Zahl der in der letzten Woche ermordeten jungtürkiſchen Offiziere wird etzt auf 262 angegeben. Acht von ihnen ſind vor dem Hüdiz ermordet worden. Bemerkenswert iſt, daß die geſtrige Proklamation der Salonikier Armee nicht nur dom Kriegs- und Marineminiſterium allen hieſigen Trup⸗ pen. ſondern auch von der Pforte allen Zivildepartements mitgeteilt word zi iſt. Der Eindruck auf die Garniſon f ünſtig zu ſein. Ein Wider⸗ ſtand iſt nicht 12 erwarten. Bisher wurden bei der Vor⸗ hut der vorrückenden Truppen rund 200 verdächtige Per⸗ ſonen verhaftet.—„Jeni Gazetta“ zufolge iſt der Divi⸗ 1 Emin, der Kommandant der 12. Diviſion in Diarbekir, zun Marineminiſter ernannt worden. f Dieutſcher Reichstag. 8 Berlin, 20. April. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 2½ Uhr. Auf der Tagesordnung ſtehen Petitonen. Zunächſt werden diejenigen Petitionen, zu denen Wort⸗ meldungen nicht vorliegen, gemäß dem Antrag der Peti⸗ tionskommiſſion erledigt. Auf Antrag des Abg. Wölzl(natl.) wird ſodann die Petition auf Abänderung bezw. Aufhebung des 8 13 des Zolltarifgeſetzes in Verbindung mit einer Petition auf Einſchränkung der Getreideausfuhr beraten. Die Kom⸗ miſſion beantragte Uebergang zur Tagesordnung bezw. ung zur Erwägung a Emmel(Soz.) wendet ſich eingehend gegen die Be⸗ betr. das Stadtoktroi. Wölzl(natl.): Auch ich bin prinzipieller Gegner der Steuer auf Lebensbedürfniſſe, aber es iſt etwas anderes, eine ſolche Steuer neu einzuführen, als eine ſchon beſtehende auf verhältnismäßig kurze Zeit zu er⸗ halten. Nach der Beſeitigung des Oktroi werde eine Ver⸗ billigung der Lebensmittel nicht eintreten. Gothein(frſ. Vp.) widerſpricht einer Hinausſchie⸗ ſtädtiſchen Oktrois bis 1914, weil dann zweifellos wieder dieſelben Gründe für eine abermalige Hinausſchiebung vorgebracht würden. Werner(Wirtſch. Vgg.) erklärt ſich für den An⸗ Wölzl. 8 e ift ein Antrag auf namentliche Abſtim⸗ nung über den Antrag Wölzl eingelaufen. Nach unweſentlicher weiterer Debatte wird abgebro⸗ chen und die Abſtimmung auf morgen nachm. 2 Uhr ver⸗ tagt. 5 Tagesordnung: Initiativantrag Brandys. Schluß halb 7 Uhr. 25 75 0 Berlin, 21. April. Am Bundesratstiſch ſind Kommiſſare anweſend. Die Beratung der Petition betreffend die Aufhebung des ſtädtiſchen Oktrois wird fortgeſetzt. N Erzberger(Str.): Die Angriffe des Abg. Gothein richteten ſich geſtern nur gegen das Zentrum. Es be⸗ ſtehen aber auch bei den übrigen Parteien Strömungen für den Antrag Wölzl. Die konſumierenden Kreiſe haben das lebhafteſte Intereſſe daran, daß ihnen für die Laſten aus dem Zolltarifgeſetz eine Gegenleiſtung geſchaffen wird. Ich bitte über die Petition zur Tagesordnung über⸗ i bug(Soz.): Wir ſtimmen für die Aufrechterhal⸗ tung des§ 13 des Zolltarifs, alſo gegen den Antrag Wölzl. 5 6 folgt die Beratung des Antrags Lattmann (wirtſch. Vgg.) betreffend Aenderung des Patentgeſetzes. Der Antragſteller führt dazu ß das beſtehende aus, da Geſetz nur Rechte des Arbeitgebers auf die Erfindungen ſeiner Angeſtellten kenne. Ein beſſerer Schutz des Er⸗ finderrechts der Angeſtellten ſei dringend nötig. Die Größe der amerikaniſchen Induſtrie beruhe zu einem erheblichen Teile auf der Beteiligung der Angeſtellten an dem Ge⸗ winn aus neuen Erfindungen. 2. Do ve(freiſ. Vgg.) erklärt ſich zu mend zu dieſem Nach weiteren Auseinanderſetzungen zwiſchen den Abgg. Speck(3.) und Baſſermann(natl.) wird die Debatte geſchloſſen. Es erfolgt die zurückgeſtellte nament⸗ liche Abſtimmung, welche die Annahme des Kommiſſions⸗ antrags mit 238 gegen 61 Stimmen bei 3 Stimm⸗ enthaltungen ergibt. Damit iſt der Antrag Wölzl erledigt. In der 3. Leſung wurde darauf debattelos der Antrag Brandys(pole) betr. die Freiheit des Grundeigen⸗ tumserwerbs angenommen. Junck(natl.): Auch meine Freunde werden den An⸗ trag Lattmann unterſtützen, da wir eine Reform des Patentgeſetzes für nötig halten. Eine angemeſſene Be⸗ teiligung der Angeſtellten an dem Nutzen der Erfindungen erſcheine angezeigt. Nach unweſentlichen weiteren Erörterungen vertagt ſich das Haus auf Donnerstag nachm 2 Uhr. T.⸗O.: Fortſetzung und Antrag Ablaß, betr. Ein⸗ fuhrſcheine. Schluß nach 6 Uhr. Aus Nah und Fern. ( Secenheim, 22. April. Wir verfehlen nicht auch an dieſer Stelle auf den am kommenden Samstag, den 24. d. Mts., abends 8½ Uhr im Rathausſaale ſtatt⸗ findenden Lichtbilder⸗Vortrag über die Entſtehung und Be⸗ kämpfung der Tuberkuloſe aufmerkſam zu machen. Es iſt eine edle Sache, dieſer tückigen Krankheit nach Kräften zu ſteuern und ſollte die durch den belehrenden Vortrag gegebene Gelegenheit, näher darüber unterrichtet zu werden, von Jedermann benützt werden, zumal der Vortrag ohne Eintrittserhebung ſtattfindet. * Heckenheim. Die Rote. Geld⸗Lotterie, die am 17. April ausgeſpielt werden ſollte, wurde auf 12. Mai verlegt und ſind noch Loſe in der bekannten Ver⸗ kaufsſtelle zu haben. (Mannheim, 20. April. Bei den Gewerbegerichts⸗ wahlen, die nach dem Proporz erfolgten, iſt keine Liſte vollſtändig durchgedrungen. Gewählt ſind infolgedeſſen, wie ſchon gemeldet, von Arbeitgeberſeite 31 Kandidaten des Arbeitgeberrats und 4 des Gewerkſchaftskartells. Von Arbeitnehmerſeite werden 28 Beiſitzer durch das Gewerk⸗ ſchaftskartell, 5 Beiſitzer durch die chriſtlichnationalen Ar⸗ beitervereinigungen und 2 Beiſitzer durch die Hirſch⸗ Dunckerſchen Gewerkvereine und den Evangel. Arbeiter⸗ verein geſtellt. Was das Stimmenverhältnis anbetrifft, ſo entfielen auf den Wahlvorſchlag des Arbeitgeberrats 838 Stimmen. 813 Zettel waren unabgeändert, 25 ab⸗ geändert. Für den Wahlvorſchlag des Gewerkſchaftskar⸗ tells wurden 97 Stimmen abgegeben. 88 Zettel waren unabgeändert, 9 abgeändert. Auf Arbeitnehmerſeite ent⸗ fiel, wie zu erwarten war, der Löwenanteil der abge⸗ gebenen Stimmen auf den Wahlvorſchlag des Gewerk⸗ ſchaftskartells, auf den ſich 6820 Stimmen vereinigten. 6778 Zettel waren unabgeändert, 42 abgeändert und 7 ungültig. Aber auch der Wahlvorſchlag der chriſtlich⸗ nationalen Arbeitervereinigungen vereinigte eine ſtatt⸗ liche Stimmenzahl auf ſich. Wurden doch für dieſen Wahl⸗ vorſchlag 1108 Zettel, darunter ein abgeänderter, ab⸗ gegeben. Ungültig waren 4 Zettel. Auf den Wahlvor⸗ ſchlag der Hirſch⸗Dunckerſchen Gewerkvereine und des Evangel. Arbeitervereins endlich entfielen 588 Stimmen, darunter ebenfalls ein abgeänderter Zettel, 4 Zettel waren gleichfalls ungültig. () Karlsruhe, 20. April. Bekanntlich haben die Wirte und Brauer Badens in einer großen Proteſtver⸗ ſammlung im Dezember v. J. ſich entſchieden gegen die Erhöhung der Bierſteuer gewendet. Inzwiſchen ſind im Reichstag Anträge auf Kontingentierung eingebracht worden, gegen welche ſich jetzt ganz energiſch die bayeriſche Gaſtwirte gewendet haben. In einer Reſolution des Zen⸗ tralvorſtands heißt es:„Die bayeriſchen Gaſtwirte danken der Kgl. bayeriſchen Staatsregierung für ihre bisherige Stellungnahme gegen die Kontingentierung und bitten ſie, in dieſer Stellungnahme auch fernerhin zu verharren. Da die Brauereien in Bayern ſpeziell für den Export eingerichtet ſind, würde eine Kontingentierung der Aus⸗ fuhr die jetzt leidlichen Zuſtände in Bayern in einer Weiſe verſchlimmern, die den Brauern, den Wirten und dem Publikum zur ſchwerſten Schädigung gerichen, fortgeſetzt Schwierigkeiten bringen und zum Ruin vieler Exiſtenzen führen würde.“ f Karlsruhe, 20. April. Am Samstag abend verunglückte ein verheirateter Taglöhner von Bulach, der in der deutſchen Waffen⸗ und Munitionsfabrik beſchäftigt iſt, dadurch, daß er auf dem Kohlenplatz der Fabrik durch Ausgleiten auf einer Eiſenplatte unter einen Kohlen⸗ wagen geriet, wobei ihm das linke Bein vom Unter⸗ ſchenkel faſd vollſtändig abgefahren wurde. 9 Karlsruhe, 21. April. In der geſtrigen Sitzung des Schwurgerichts ereignete ſich ein Zwiſchenfall, der nicht geringe Heiterkeit hervorrief. Einer der zur Aus⸗ übung des Laienrichteramtes Berufenen, der Weinhändler Bullinger aus Malſch, hatte offenbar keine Neigung, den Dienſt eines Geſchworenen zu verſehen, denn als ſeine Nummer aus der Urne gezogen war, und der Präſident dies konſtatierte, erklärte Bullinger mit lauter Stimme: „Abgelehnt“. Dieſe bisher nicht gekannte Selbſtableh⸗ nung eines Geſchworenen löſte im Gerichtsſaal begreif⸗ licherweiſe große Heiterkeit aus, der Präſident mußte dem Geſchworenen bedeuten, daß er ſich nicht ſelbſt ablehnen könne und daß ein Ablehnungsrecht nur der Staatsanwalt⸗ ſchaft und der Verteidigung zuſtehe. Der Geſchworene Bullinger bekam ſeinen Wunſch aber doch noch erfüllt, da der Staatsanwalt ihn ablehnte. d Karlsruhe, 21. April. Die badiſche Finanz⸗ lage hat ſich durch die Folgen der wirtſchaftlichen De⸗ preſſion nach einer Meldung des„Volksfr.“ ſehr er⸗ heblich verſchlechtert. Die indirekten Steuern ſollen ganz erheblich zurückgegangen ſein. Dieſen Mindereinnahmen ſtehen auf der anderen Seite Mehrausgaben gegenüber. So hat Baden im Jahre 1909 allein einen um 1186 450 Mark höheren Matrikularbeitrag an das Reich abzu⸗ liefern. Wenn dieſer Zuſtand auch kein anhaltender iſt, ſo d i hin angenehme Folgen haben. () Aus Mittelbaden, 21. April. Das neue Wein⸗ geſetz beginnt ſeine Schatten vorauszuwerfen. Am Sams⸗ tag fand eine aus allen Kreiſen der Weinproduzenten und Weinhändler ſtark beſuchte Verſammlung im Hotel Pfeiffer in Straßburg ſtatt, die unter der Firma„Ober⸗ rheiniſche Weinintereſſenten A.⸗G.“ mit dem Sitze in Rosheim eine Aktiengeſellſchaft mit einem Kapital von 500 000 Mar! gründete und ſich den Großvertrieb elſäßiſcher und badiſcher Weine zur Handelsaufgabe ſtellte. Zu Direktoren der Geſellſchaft wurden laut„Ort. B.“ die Herren Ernſt Kiefer in Kork und Louis Thomann in Straßburg beſtellt. Der Aufſichtsrat beſteht aus den Herren Joſeph Hellmuth, Weingutsbeſitzer und Bürger⸗ meiſter in Dambach, W. Lipps, Weingroßhändler in Zabern, Alfred Münk, Handelskammermitglied, in Roſen⸗ heim, Maximilian Müller, Champagnerfabrikant in Mainz, P. Weber, Hoflieferant in Straßburg. (Pforzheim, 21. April. Die organiſierten Mau⸗ rer haben beſchloſſen, in den Streik zu treten. Infolge dieſes Beſchluſſes beſteht ein allgemeiner Maureraus⸗ ſtand. Nur eine kleine Anzahl unorganiſierter Maurer und die Taglöhner, die im Bauhilfsarbeiterverband or⸗ ganiſiert ſind, arbeiten. N () Pforzheim, 20. April. Der vor eigen- chen nach Verübung großer Veruntreuungen von hier geflohene Teilhaber der Bijouteriefabrik F. Weeber Nachf. Wilhelm Crecelius, der bekanntlich in Teneriffa feſtge⸗ halten wurde, iſt jetzt hieher ausgeliefert worden ins Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. () Adelsheim, 20. April. In Roſenberg verun⸗ glückte der Landwirt und Privatmann Michael Blau⸗ mann. Auf einem Wege, der an einer Tränkſtelle für Vieh führt, wurde der alte Mann von zwei ſtreitenden Stieren überrannt und dermaßen am Kopf und Körper zugerichtet, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. (St. Blaſien, 20. April. Am Donnerstag abend gegen. 7 Uhr fiel das 2% Jahre alte Mädchen des Schroſ ſers Kaltenbacher in den Steinenbach und ertrank. Am Freitag morgen fand man die Leiche beim Tuskulum. Es ist dies in kurzer Zeit der zweite derartige Fal. () Konſtanz, 21. April. Vom großh Bezirksamt erhielt die Redaktion der„N. Konſt. Abendztg.“ folgende Berichtigung: Unter Bezugnahme auf den Artikel in Nr. 97 Ihres Blattes betreffend das Hauſieren mit der Braſchüre des Bierbrauereibeſitzers Auguſt Auer„Der Fall oder der Kampf um das Recht“ erſuchen wir auf Grund des§ 11 des Reichsgeſetzes über die Preſſe um Aufnahme folgender Berichtigung: Es iſt nicht richtig, daß einem Hauſierer mit der genannten Broſchüre des Bierbrauereibeſitzers Auguſt Auer oder die Genehmigung zum Verkauf dieſer Druckſchrift von uns verweigert wurde. Großh. Bezirksamt. Leers. () Offenburg, 21. April. Der Reſerveheizer Joſeph Wolk, gebürtig von Hofweier, wurde, Zuge von Hauſach zurückgekommen war und die Gleiſe überſchritt, auf dem Bahnhofe hier von einem Zug er⸗ faßt und am Kopfe ſo ſchwer verletzt, daß er alsbald ſtarb. ( Greffern, 21. April. Die Schiffahrt auf dem Rhein iſt jetzt im Gange. Es fahren täglich 5 bis 6 Dampfſchiffe nach Straßburg zu Berg und zu Tal. (0 Ettlingen, 21. April. Bei der vorgenommenen Bürgerausſchußwahl in der Klaſſe der Niederſtbeſteuerten wurden 7 Vertreter des Zentrums und 6 der Sozial⸗ demokratie gewählt. () Freiburg, 20. April. Für den am 25. April hier ſtattfindenden zweiten badiſchen Schloſſermeiſter⸗Ver⸗ bandstag iſt folgende Tagesordnung feſtgeſetzt worden: 1. Begrüßung; 2. Vorleſung des Protokolls und Bericht⸗ erſtattung der bisherigen Tätigkeit des Verbandes; 3. Kaſſenbericht und Wahl der Reviſoren; 4. Feſtſetzung des Haushaltungsplanes 1909/1910; 5. Feſtſetzung der Jahresbeiträge(8 5 der Statuten); 6. Regelung des Submiſſionsweſens, Referent Schloſſermeiſter Görlacher⸗ Villingen; 7. Schlüſſelverkauf(8 369 D. R.⸗St.⸗G.⸗B.), Referent Schloſſermeiſter Bieber⸗Mannheim; 8. Regelung der Lehrlingsfragen und Einführung der 3 jährigen Lehrzeit, Referent Schloſſermeiſter Groke⸗Karlsruhe; 9 Arbeitgeberſchutzverband der deutſchen Schloſſereien, Re⸗ ferent Schloſſermeiſter Heinrich Huttel⸗Mannheim; 10 Bericht der Kaſſenreviſoren und Entlaſtung des Vor⸗ ſtandes; 11. Wahl des Ortes tag; 12. Anträge und Verſchiedenes. () Freiburg, 20. April. In einem Hauſe in Karthäuſerſtraße ſtürzte eine 60 Jahre alte Frau Treppe herab und war bald darauf tot. Mitteilungen aus der Feckenheimer Gemeinderatsſitzung (Vom 20. April 1909.) 9 Anträge über abgeſchloſſene Fahrnisverſicherungen werden geprüft und bleiben unbeanſtandet. f 1 Grundſtück wird geſchätzt. Die Verſteigerung des Gartens an der Hildaſtraße Lgb.⸗No. 660, wird genehmigt. f Daß das Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuch des Pietro Focn in. vom Bezirksamt abgelehnt wurde, wird mi oteilt. a 5 Das Geſuch des Auguſt Schmidt, Spengler hier, Anſchluß ſeines Anweſens, Friedrichſtraße dahier, an Kanaliſation wird genehmigt. 1 Herr Karl Friedrich Winkler, Lehramtspraktikan“ wird als Bürger aufgenommen. Verſchiedene Rechnungen werden zur genehmigt. 5 Zur Frage des Güterwagenmangels. die um Mit Bezug auf Volksſtimme“ über den Güterwagenmangel auf den 5 Linien, der mit dem Inkrafttreten der deutſchen Gül wagengemeinſchaft in Verbindung gebracht wurde, ntlicht das Eiſenbabnzentralamt in Berlin folgen als er mit dem für den nächſten Verbands“ der die Anweisung f er d S SS. r r e S die Auslaſſungen der„Waunheiu, —— 20 1 Nach dem Inslebentreten des Deutſchen Staats⸗ bahnwagenverbandes ſind allerdings in den erſten Tagen ieſes Monats in Mannheim und Karlsruhe Verzöge⸗ tungen in der Geſtellung der bedeckten Wagen eingetreten. Sie ſind auf folgende Umſtände zurückzuführen: Bekanntlich kann in jedem Jahre Ende März und kändig rechtzeitig gedeckt werden, weil in dieſe Zeit, in der ohnehin der Wagenpark durch die Düngemittel⸗ und gementſendungen ſtark in Anſpruch genommen iſt, ein tarker Bedarf an Wagen für Umzugsgut hineinfällt, der ſich auf wenige Tage zuſammendrängt. In dieſem Jahre iſt der Bedarf an bedeckten Güterwagen gegen die Vorjahre außergewöhnlich groß geweſen. Es iſt dies jeden⸗ alls zur Hauptſache auf den plötzlichen Witterungsum⸗ ſchlag nach dem langen Winter zurückzuführen, der die zandwirtſchaft von Ende März an zu einer ungewöhn⸗ lichen Steigerung des Düngemittelbezuges veranlaßt, gleichzeitig den Beginn der Bautätigkeit und ſomit einen regen Zementverſandt herbeigeführt und endlich die plötz⸗ liche Wiederaufnahme dauernder Behinderung und hiemit einen ſtarken Bedarf an bedeckten Wagen für den Umſchlagverkehr zur Folge lache mit dem Umzugstermin hat den Wagenpark ganz außerordentlich beanſprucht, ſo daß Verzögerungen in der agengeſtellung im ganzen Gebiete des Deutſchen Staats⸗ ahnwagenverbandes leider nicht zu vermeiden geweſen ind. Zu einem Teil mögen dieſe Verzögerungen auch auf die Neuheit der Verbandseinrichtungen zurückzuführen em. Inzwiſchen iſt eine vollſtändige Beſſerung in der ſehbare Zeit andauern wird. Der auch jetzt noch recht hohe Bedarf an bedeckten Wagen hat in den letzten Tagen überall ohne nennenswerte Ausnahmen voll befriedigt werden können. Es darf erwartet werden, daß die in r Zwiſchenzeit geſammelten Erfahrungen auch bei Wiedereintritt des ſtärkeren Verkehrs eine glattere Wa⸗ gengeſtellung ermöglichen werden.“ Neues aus aller Welt. Gasvergiftung. Aus Halberſtadt wird gemeldet: Im Hauſe Lichlengraben Nr. 6 wurden auf ihrer Kammer wei Dienſtmädchen tot aufgefunden. Der zum Gasofen Uhrende Gummiſchlauch war durch einen dagegen ge⸗ rückten Korb durchſchnitten, ſo daß das Gas ungehindert dusſtrömen konnte. Nach einer anderen Meldung ſind nicht zwei, ſondern fünf Dienſtmädchen im Alter von 18—21 Jahren infolge Gasvergiftung verunglückt. Sie ſurden tot in dem gemeinſamen Schlafzimmer aufge⸗ n. 9 Aufgeſpießt. Ein Basler Korporal namens Willy oppe, von Beruf Architekt, deſſen Vater vor Jahren zus Berlin nach Baſel gezogen war und hier das ſchwei⸗ feriſche Bürgerrecht erworben hatte, fand letzte Woche in der Poſitionsartillerierekrutenſchule in Payerne einen chrecklichen Tod. Auf die Parkwache kommandiert, als n Wachtlokal eine primitive Scheune diente, wollte 8 während der Nacht von einem Heuſchober, den er als cllafſtätte benützte, herunterſteigen und fiel dabei in e aufgepflanzten Bajonette einer Gewehrpyramide. Ein 15 jonett ging ihm quer durch den Leib. Die Tags darauf zorgenommene Operation vermochte den kaum 22jährigen Tagen Mann nicht mehr zu retten. Schon am folgenden age ſtarb er in den Armen ſeiner aus herbei⸗ eilten Eltern, die in ihm ihren einzigen he vollen ohn verloren haben. 1*Die Mutter angeſchoſſen. Infolge unvorſich⸗ 5 Handhabens mit einer Schußwaffe verletzte ein 16 Jahre alter Taglöhner ſeine eigene Mutter durch einen uß in den Unterleib. Er ſelbſt wurde leicht verletzt. * Des Zigeuners Rache. Wie aus Berlin ge⸗ meldet wird, hatte der 19jährige Arbeiter Karl Lang⸗ baba aus der Kolbergerſtraße in der Bellermannſtraße ie Bekanntſchaft eines bildhübſchen Zigeunermädchens bemacht und mit ihr einen Flirt begonnen. Dabei wurde ihm bittere Rache ſchwor. Am Donnerstag nacht fiel er N mit mehreren anderen Zigeunern über L. her. Nicht Oniger als elf Meſſerſtiche verſetzten die Zigeuner ihrem ppfer. Es erſcheint fraglich, ob L., der in das Virchow⸗ wankenhaus eingeliefert wurde, mit dem Leben davon⸗ 4 en wird. Von den Attentätern konnten einige feſtge⸗ mmen werden. 5 * Ein Modegift. Aus Gram über die Untreue all Ehegatten haben in ihrer Wohnung in der Pappel⸗ 8 65 in Berlin zwei Schweſtern gemeinſam Selbſt⸗ 5 rd begangen, die 28 Jahre alte Schloſſersfrau Anna Nitowsff aus Pankow und die 20jährige Frau Gertrud an g aus Nauen. Die Schweſtern zogen ſich ganz weiß 3 tranken dann eine große Doſis Lyſol. Sie erlagen Weitenung des Giftes nach wenigen Stunden. Eine Vergiftung mit Lyſol wird ebenfalls aus Berlin ldet: Ein erſchütterndes Familiendrama hat ſich in daftebet zugetragen. Die in der Bredowſtraße 30 wohn⸗ des 22 jährige, aus Bayern ſtammende Ehefrau Juliane Neubechriftſeßer⸗ Paul Seibt vergiftete ihre beiden kleinen ſelbſt im Altar von 1 und 2 Jahren und dann ſich a mit Lyſol. Der heimkehrende Ehegatte fand ſeine Wöchberigen in der Wohnung als Leichen vor. Ein kurzes des nde ſchreiben der Unglüclichen gab Aufklärung über 5 otiv der wahnſinnigen Tat. in Wertvolle Beute. Aus Paris wird gemeldet: Imol er Engländer aus Edinburg, namens Wiliam und ah, wurde auf der Eiſenbahnfahrt zwiſchen Piacenza 8 ſachen a ſeiner Handtaſche beraubt, in der ſich Wert⸗ Die Tafür über eine halbe Million Francs befanden. blick daſche war ihm geſtohlen worden, als er einen Augen⸗ 3 Coupee verlaſſen hatte. 1 Fettes in weiblicher Ehrendoktor. Die mediziniſche t der Univerſität Kiel ernannte Frl. Profeſſor Meſtorf, die Direktorin des Muſeums vater⸗ der Altertümer, aus Anlaß ihres 80. Geburts⸗ um Ehrendoktor. Lin Steckbrief aeaen Galtro. Der Newvorl N Anfang April der Bedarf an bedeckten Wagen nicht voll⸗ der Flußſchiffahrt nach lang⸗ gehabt hat. Das zeitliche Zuſammentreffen dieſer Tat⸗ Wagengeſtellung eingetreten, die vorausſichtlich für ab⸗ aber von dem Bräutigam des Mädchens ertappt, der Herald meldet aus Caracas: Der Präſident des Krimi⸗ nalgerichtshofes in Caracas erließ einen Steckbrief gegen den Expräſidenten Caſtro unter der Anklage, die Ermor⸗ dung des Generals Antonio Paredes angeſtiftet zu haben. Die Anklage iſt von dem Bruder des ermordeten Generals erhoben worden. Caſtro wird Donnerstag oder Frei⸗ tag an Bord des Dampfers„Verſailles“ in Saint Na⸗ zaires in Frankreich erwartet. Man glaubt, daß die vene⸗ zolaniſche Regierung auf Grund des Steckbriefs die Aus⸗ lieferung Caſtros von der franzöſiſchen Regierung fordern werde. Vermiſchtes. Die Toilettenverhältniſſe auf dem Zeppelin⸗ ſchen Luftſchiff. Die Mitglieder des Stammtiſches in Förſters Hotel in Hamburg Altona waren über die Toi⸗ lettenverhältniſſe an Bord des Zeppelinſchen Luftſchiffes in Meinungsverſchiedenheiten geraten und wandten ſich daher kurz entſchloſſen brieflich mit der Bitte um Aus⸗ kunft hierüber an den Grafen v. Zeppelin nach Fried⸗ richshafen. Hierauf iſt jetzt vom Bevollmächtigten des Grafen, Herrn Ernſt Uhland, die folgende launige Ant⸗ wort eingetroffen:„Unter Bezugnahme auf die an Se. Exzellenz Herrn Grafen v. Zeppelin gerichtete Anfrage betreffs der Toilettenverhältniſſe an Bord des Luftſchiffes teile ich Ihnen, ohne natürlich auf eine eingehende Be⸗ ſchreibung der Toilettenverhältniſſe der Toilettenanſtalt übergehen zu können, mit, daß für die ſpeziellen Ver⸗ hältniſſe beſondere Einrichtungen und Maßnahmen ge⸗ troffen worden ſind, ſo daß die Herren des Stammtiſches getroſt ihre Spaziergänge fortſetzen können, ohne mit Regenſchirm oder anderen Mitteln zum Schutze gegen Sendungen von oben ausgerüſtet ſein zu müſſen.“ Die Hochzeitsnacht im Fahrſtuhl. Ein heiteres Geſchichtchen macht gegenwärtig im Weſten Berlins die Runde: Ein junges Pärchen hatte am Oſtermontag Hoch⸗ zeit gefeiert und wandelte nach reichlichem Sektgenuß ſpät nachts ſeinem neuen Heim zu, deſſen Vorzüge— Nach beleuchtung, ſelbſttätiger Fahrſtuhl uſw.— es wohl kannte, aber ſozuſagen noch nicht am eigenen Leibe er⸗ probt hatte. Mit dem letzten Reſt von Würde, den ihm die weinfrohe Laune gelaſſen, ſperrte der junge Ehemann die Haustür auf,„drückte“ die Nachtbeleuchtung„wach“ und ſchob ſein junges Frauchen galant in den Fahrſtuhl. Dieſe Prozeduren erforderten angeſichts der Sektſtimmung der Neuvermählten mehr Zeit als unter normalen Um⸗ ſtänden, und juſt als der Fahrſtuhl mit dem jungen Paare in die Höhe ſtieg, erloſch wieder die Nachtbeleuchtung. Der Ehemann hatte aber noch nicht die Fahrſtuhlbeleuch⸗ tung geknipſt, und ſo befand ſich das Paar plötzlich im Dunkel. Der Gatte tappte im Finſtern nach dem Licht⸗ knipſer, fand irgend einen Kopf und drückte: ſofort ſtand der Fahrſtuhl ſtill. Die junge Frau begann in Todes⸗ angſt zu weinen und erlaubte um keinen Preis ihrem Gatten weitere Verſuche an den Druckknöpfen. So ſaß das Pärchen zwiſchen Himmel und Erde im Fahrſtuhl⸗ ſchacht gefangen. Die Tränen der verzweifelten jungen Frau brachten auch den Ehemann vom Wein zum Weinen, und da Weinen, wie Sudermann ſagt, ſchläfrig macht, ſchliefen die Neuvermählten, auf dem Fahrſtuhlbänkchen dicht aneinandergeſchmiegt, ſchließlich ein. Sie hatten ſich dieſe Nacht anders vorgeſtellt... Als am frühen Mor⸗ gen der Portier den Fahrſtuhl benutzen wollte, ließ er ihn durch einen Druck auf den Knopf nach dem Erd⸗ Na kommen und war nicht wenig erſtaunt, als er die Tür öffnete, im Lift ein ſüß ſchlummerndes Pärchen zu entdecken. Kleinbahnidyll vor den Toren Berlins. Ueber eine hübſche Kleinbahnidylle vor den Toren Berlins wird folgende Geſchichte erzählt: Ein Herr fuhr von Königs⸗ wuſterhauſen aus mit einem Zuge der Strecke Königs⸗ wuſterhauſen Mittenwalde— Töpchin nach der Halte⸗ ſtelle Krummenſee. Das Bahnperſonal hatte aber ver⸗ geſſen, daß in Krummenſee jemand ausſteigen wollte, und ſo fuhr der Zug durch den Bahnhof und hielt erſt in Gallun⸗Mittenwalde an. Dort kam es zwiſchen dem Fahrgaſt und dem Bahnperſonal zu einer lebhaften Aus⸗ einanderſetzung. Der„über die Tour“ Gefahrene be⸗ ſtand darauf, daß man ihn nach Krummenſee zurückbringe und wußte ſeiner Forderung ſo energiſch Ausdruck zu geben, daß man ſich entſchloß, den Zug zur allgemeinen Heiterkeit der übrigen Paſſagiere nach Krummenſee zu⸗ rückzufahren. Nachdem dann der Fahrgaſt dort abgeſetzt worden war, konnte der Zug die Weiterfahrt nach Mitten⸗ walde fortſetzen. * Tragödie. Wie aus München gemeldet wird hat eine 45jährige Dame ihr 8—10jähriges Mädchen in den Walchenſee geworfen und iſt ſodann nachgeſprun⸗ Die Beiden konnten nur als Leichen geborgen werden Mord. Letzten Meldungen zufolge wurde Fürſt Kopaſſis in Jancos ermordet. *Eiſerſucht. Der Buchhalter Chiebinski in Meuſel⸗ witz(Sachſen⸗Oltenburg) ſchoß dem Liebhaber ſeiner frühe⸗ ren Braut eine Kugel durch den Leib. Die Mutter der Braut wurde durch den Schuß am Knie verletzt. Der Täter wurde verhaftet. * Selbſtmord. Der in München geborene, aber ſeit mehr als einem Menſchenalter in Verona anſäſſige Kunſt⸗ maler Richard Lotwe hat ſich in ſeinem dortigen Atelier vergiftet. Der allgemein geachtete Künſtler, der Präſident der Akademie der bildenden Künſte von Verona geweſen iſt, war von ſchwerem Siechtum heimgeſucht. Die Furcht vor völliger Erblindung hat ihn in den Tod getrieben. * Richter Lynch. Wie aus Newyork verlautet, ſind in Adda, im Staate Oklohama, vier weiße Vieh⸗ züchter, die des Mordes angeklagt waren, gelyncht worden. * Luftſchiffdauerfahrten. Die angekündigte vier⸗ zigſtündige Dauerfahrt des Militärluftſchiffes ſoll, wie * verlautet, nach Nürnberg führen. Auch mit dem„Parſeval II“ ſoll eine gleiche Fahrt geplant ſein.„Groß II“ und „Parſeval II“ ſind jetzt beide gefüllt und warten nur auf günſtiges Wetter, um Verſuchsfahrten anzutreten. König Karl von Rumänien. König Karl JI. don Rumänien feiert am 20. April ds. Is. ſeinen 70. Geburtstag. Oft waren in letzter Zeit beunruhigende Nachrichten über ſeine ſchwankende Geſundheit durch die Welt gegangen. Aber trotz Leiden und Ungemach iſt ihm und noch mehr dem Lande ſeiner Wahl das Glück zu teil geworden, daß er den Ehrentag der Vollendung ſeines 70. Lebensjahrs erleben durfte und daß man die Hoffnung hegen darf, ihn auch noch fernere Jahre an der Spitze des rumäniſchen Staats⸗ weſens ſeines Amtes walten zu ſehen. 43 Jahre ſind es her, ſeit ihn das Volk von Rumänien zu ſeinem erblichen Fürſten wählte. Und was hat König Karl in dieſen mehr als 4 Jahrzehnten aus dem Lande ge⸗ macht! Die Verdienſte des Königs liegen auf allen Ge⸗ bieten der inneren und äußeren Politik. Er hat Rumänien im Innern lebensfähig gemacht und es nach außen zu einer politiſchen Stellung erhoben, an die 1866 auch die kühnſte Phantaſie nicht zu denken gewagt hätte. Acker⸗ bau und Landwirtſchaft haben einen mächtigen Aufſchwung genommen das Verkehrsweſen iſt in ungeahnter Weiſe geſtiegen, indem heute an 400 Kilometer Eiſenbahnen be⸗ ſtehen, wo es 1866 keinen Kilometer gab, Straßen und Wege ſind hergeſtellt, die Ströme und Flüſſe überbrückt. Heute beſitzt Rumänien ſtarken Verkehr auf der Donau und dem Meer, ſeine Hafenſtadt Conſtanza kann noch Odeſſa den Rang ablaufen. Ueberall blühen Schulen, die Univerſitäten zu Yaſſy und Bukareſt haben Profeſſoren von europäiſchem Ruf, die Akademia Romana in Buka⸗ reſt, der König Karl nicht nur als Ehrenpräſident vor⸗ ſteht, an der er auch als Mitarbeiter tätig iſt, wirkt Hervorragendes. Das Finanzweſen hat ſich glänzend ge⸗ hoben, das Vertrauen iſt derart geſtiegen, daß faſt eine Milliarde deutſches Kapital in rumäniſchen Werten an⸗ gelegt iſt. Und was hat König Karl nicht erſt auf dem Gebiete des Militärweſens geleiſtet? Als er in das Land kam, konnte die rumäniſche Armee bei einem preußiſchen Offizier nur Lächeln hervorrufen; elf Jahre ſpäter ſchlug Fürſt Karl mit ſeinen Rumänen, denen er den rechte“ Soldatengeiſt eingehaucht, die tapferen Türken in mehreren blutigen Schlachten, die Armee errang die Unabhängigkeit des Landes und die Königskrone, die Karl, ſo N be⸗ zeichnend für ſeine Denkweiſe, nicht aus Gold, ſondern aus dem Stahl einer eroberten Kanone herſtellen ließ. In großartiger Weiſe hat im Jubeljahr der 40jährigen Re⸗ gierungszeit König Karls die feſtliche Landesaus die Kulturfortſchritte Rumäniens vor den bewundernden Augen Europas dargetan. Möge dem Lande noch eine lange Regierungszeit ſeines Königs beſchieden ſein! Mit den Glück⸗ und Segenswünſchen des rumäniſchen Volkes verbinden ſich heute die der den Heimat, die auch ſtolz darauf iſt, was auf fernem Throne ein tapferer und weiſer Hohenzollernſproß geleiſtet hat. Seckenheim, 20 April. Der heutige Schweine⸗ markt war mit 96 Stück befahren, von denen 80 zum Preiſe von 30—38 Mk. pro Paar verkauft wurden. Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim Liberale Vereinigung Seckenbeim. Unſere nächſte Versammlun findet am mittwoch, den 28. April, abends ½9 Uhr, in unſerem Vereinslokale„Zum roten Löwen“ ſtatt. Tagesordnung: a „Die politiſchen Parteien Badens“. Hauptlehrer Knodel aus Mannheim. Freunde der lieberalen Partei ſowie unſere Mitglieder laden wir zu dieſer Verſammlung ergebenſt ein. Der Vorstand. Hautleiden 1 Lupus, Flechten, Hautjucken, gut⸗ u. bös⸗ artige, ſowie tuberkulöſe Geſchwüre, Gelekentzündungen chronische Nasen-, Hals-, Bronchial- und Lungenkatarrhe. 5 Behandlung mit Röntgen- Bestrahlungen elektr. Hochfrequenzſtrömen, ſowie mit Natur⸗ und elektriſchem Lichtheilverfahren. 5 But eren Direktor Hoh. Schäfer Lichtheil⸗Zuflilut ELEKTRON“ nur N 3, 3, Mannheim. 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Ich verſuchte daher das Letzte und zwar vertraute ich mich dem altrenommierteſten Lichtheil⸗Inſtitut, nämlich dem des Herrn Direktor Heinrich Schäfer an und ſchon nach 8 wöchentlicher Behandlung trat eine derart auffallende Beſſerung ein, welche ich nicht mehr erhofft hatte. Nach 8 wöchentlicher Kur war mein ber e derart gehoben, ſodaß ich mich wieder vollſtändig geſund fühlte, welches i lediglich der erfolgreichen und gewiſſen⸗ 72 20 Behandlung, was auf eine langjährige Praxis auf dem Gebiet der Nervenkrank⸗ eiten des Herrn Direktor Heinrich S 5 ſchließen läßt, zu verdanken habe. de kann deshalb jedem ähnlich Leibdenden die ae ge und Wee eue Be⸗ handlung des Lichtheil⸗Inſtitut„Elektron“, N 3, 3 mit gutem ewiſſen aufs beſte empfehlen. Mannheim, den 25. Mai 1908.. Frau E. Edelm. Och Unterzeichneter beſtätige hiermit, daß ich ſeit länger als 7 Jahren an einem Lupusgeſchwür erkrankte, welches ſich mit den Jahren über das ganze Geſicht derart ver⸗ breitete, daß 1 ca. 1 em. dicke Schorfen bildeten, die teils eiterten. Trotz der verſchieden⸗ artigſten Behandlungen wie Aetzen, Brennen ꝛc. wurde mein Leiden immer ſchlimmer. In letzter Zeit wurde ich auf die Heilwirkung der neuen p yſikaliſchen Heilmethode aufmerkſam emacht und erhielt 900 unter anderen verſchiedene Schreiben von einem hieſigen ähnlich autenden Inſtitut. N 100 es jedoch vor, in das altrenommierteſte und bedeutendſte Lichtheil⸗Inſtitut„Elektron“ des Herrn Direktor Heinrich Schäfer, N 3, 8 in Behandlung de gehen und muß konſtatieren, daß durch die ſachgemäße und gewiſſenhafte Be andlung es Herrn Direktor Heinrich Schäfer, ſchon nach 8 Tagen eine auffallende Beſſerung ein⸗ trat und ich nach einer Kur von ca. 6 Wochen von meinem Leiden befreit war. a ch kann deshalb Herrn Direktor Heinrich Schäfer für die Wiederherſtellung meiner Gefundheit meinen herzlichſten Dank ausſprechen, und werde nicht verfehlen, das Inſtitut in meinem Bekanntenkreiſe zu empfehlen. Für th i. O., den 14. Mai 1908. Fr. Hildenbeutel. 190 B beſtätige Herrn Direktor Heinrich Schäfer, e Elektron N 3, 3 1, daß mich derſelbe durch 15 malige Behandlung von meinem ſeit 20 Jahner beſtehenden Lupusgeſchwür vollſtändig geheilt hat. Ich danke chäfer für die Wiederherſtellung meiner Geſundheit und kann ähnlich 5 beſtens e pey er, a. Rh., den 20. Dezember 1907. 5 gez. Frau Studienrat Ruſch Witwe. errn Heinrich Leidenden die Z—— ch Unterzeichneter beſcheinige hiermit, daß mein fleckenweiſer Haarausfall durch die Behandlung des Heren Direktor Seimrich Schäſer N 3, 3, vollſtandeg debe würde gez. W. R. 2. A Heilung von Nervenlähbmung. Geehrter Herr Schäfer, Mannheim. Mit dankbarem Herzen kann ich Ihnen nur mitteilen, daß ich durch Ihre erfolg⸗ reiche Behandlung meine oi Gefundheit wieder erlangte. Als ich im Junt v 8. infolge Nervenlähmung an beiden Beinen und rechtem Arm zu Ihnen kam, glaubte ich nicht mehr an eine Heilung, jedoch ſchon nach 10 Tagen beſſerte ſich mein Zuſtand derart daß ich ohne jede Begleitung zur Behandlung kommen konnte. Nach Verlauf von fünf Wochen war ich vollſtändig wieder hergeſtellt, ſodaß ich wieder jede Haus⸗ und Feldarbeit übernehmen konnte. Was ich nicht mehr für möglich gehalten habe, wurde durch die auf⸗ merkſame und gewiſſenhafte Behandlung bei Herrn Dir. Hch. Schäfer, Lichtheil⸗Inſtitut Elektron, N g, 3, erzielt. eſtens empfehlen. i ch ſage Ihnen von ganzem Dir. Schäfer jedem Kranken dieſer Art Mit beſtem Gruß verbleibt Ihre ſtets dankbare Seckenheim, den 17. 4. 07. g erzen Dank und kann die Behandlung des Herrn Fran Her. Wetzel. ch litt längere Zeit an hartnäckigem Iſchias und war bei einem hieſigen Arzt in dieher lung. Zur Linderung der Schmerzen erhielt ich Morphium⸗Einſpritzungen. In dieſer Zeit wurde ich auf das an felt 20„Elektron“, Mannheim, N 3, 3, auf⸗ merkſam gemacht; nachdem ich nun daſelbſt 20 Behandlungen mit 9 9 0 genommen hatte, war ich vollſtändig von meinem Leiden befreit und habe auch ſeither nicht mehr das eringſte von Schmerzen in den früher e Körperteilen verſpürt. Den glänzenden rfolg muß ich der Heilmethode obigen Inſtituts zuschreiben.— 5 ez · 7** Heilfaktoren: mnb. elektr. 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April, abends 8 Uhr, Wiederbeginn der Gesang-Probe. Es iſt Pflicht eines jeden Sängers, pünktlich zu erſchei⸗ nen. Der Vorſtand. Liedertafel Seckenheim. Die auf Donnerstag, den 22. April feſtgeſetzte Sing⸗ für Tenöre findet nicht ½9, ſondern 8 Uhr ſtatt. Freitag, den 23. April, punkt ½9 Uhr Singprobe für I. und II. Baß. Vollzähliges, pünktliches Erſcheinen dringend erfor⸗ derlich. Der Vorſtand. Männergesangverein SHeckenheim. Donnerstag, 22. April, präcis ½9 Uhr Sing ⸗Probe. Daran anſchließend wich ⸗ tige geſprechung. Vollzähliges, pünktliches Erſcheinen iſt unbedingt erfor⸗ derlich. Der Porſtand. Radfahrer- Gesellschaft Seckenheim. Heute Donnerstag, den 22. April, abends 8 Uhr gemütliche Zuſammenkunft bei unſerm Mitgliede Arthur Pfisterer„z. Badiſchen Hof“. Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Ami Bei unſerem Wegzug nach Heidelberg ſagen 22 wir allen Freunden und Bekannten 2 erzliches Aalen Schlötterer 6 Frau. eee Schönes Wohnhaus in Edingen preiswert zu ver⸗ kaufen. 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Wir bringen hierdurch zur Kenntnis der Intereſſentel daß zwiſchen Seckenheim einerſeits und Nürnberg, Fürth (Bayern) und Umgebung andererſeits der unbeſchränkt e bei einer Sprechgebühr von 1 Mk. zugelaſſel iſt. Seckenheim, 21. April 1909. Gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Samstag, den 24. April 1905, abends 8 Uhr, veranſtaltetb der Ortstuberkuloſen⸗Ausſchuß dahie⸗ im Rathausſaale einen „Lichtbildervortrag“ über die Entſtehung und gekämpfung der Tube kuloſe. Jedermann, Damen und Herren, ſind zu dem! ſelben freundlichſt eingeladen. Eintritt frei. Seckenheim, 22. April 1909. ee ee olz. Frühjahrs- Rontroll-Oersammlungen 1000 Roch. im Landwehrbezirk mannheim, Bezirk des Hauptmeldeamts mannheim, für die Ortschaften des Amtsbezirks Mannheim. Zur Teilnahme ſind verpflichtet: Sämtliche Unteroffiziere, Mannſchaften und Erſaß reſerviſten der Jahresklaſſen:1896 bis 1908 mit Aus naht derjenigen der Jahresklaſſen 1896 und 1897, welche berei zur Landwehr II. Aufgebots übergeführt worden ſind un derjenigen der Jahresklaſſe 1897, welche in der Zeit vol 1. April zbisg 30. September 1897 eingetreten ſind. Es haben zu erſcheinen: In Seckenheim(Schlösschen): Samstag, den 24. Apr 1909, nachmittags 2 Ut. Die Mannſchafteng der Infanterie von Seckenhelh und Noesheim. Samstag, denz 24. Aprng1909, nachmittags 3.30 Uhl 9 k ˖ ö 5 1 Die Mannſchaften der übrigen Waffen, die Erſaß reſerviſten aller Waffen und die zur Dispoſition der Erſaß behörden entlaſſenen Mannſchaften aller Waffen vol Seckenheim und lloes heim. Militär⸗, Erſatzreſerve⸗Päſſe und Kriegsbeorderunge ſind mitzubringen. Die Jahresklaſſe jeden Mannes beſt det ſich auf der Vorderſeite des Militär⸗ bezw. Erſatzreſerve Paſſes verzeichnet. Unentſchuldigtes Fehlen und Erſcheinen zu eint unrichtigen Kontrollverſammlung werden beſtraft. Bezirks-Rommando mannheim. Beschluss. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentliche Kenntnis. Seckenheim, 16. April 1909. Bürgermeisteramt Volz. Schmitt. Freiw. Feuerwehr Secken hein Am Fountag, den 25. d. At findet eine Uebung Be der Freiw. Feuerwehr deider Komp. tal Antreten 636 Uhr beim Spritzenhauſe. Das Kommande Unentſchuldigtes Fehlen wird beſtraft. — Das Neueste in Tuch, Buxkin, Werktags bosenstofl Damenkleider- Blousenstoflen Cattun, Satin, Baumwollstoflen, Druckkattun, Unterrockstoffen, Vorhangstoflen iſt in reicher Ausmahl eingetroffen. Neu aufgenommen 1 e Kuaben- Anzüge E. Werber. Pachtverträge or Stück 10 Pa. empfiehlt . 1 J. Helfrich-