se N Seckenheimer Hnzeiger, Uunesheimer Nnzeiger, fHeckarhauser Zeifung, Edinger Zelfung N — . knen höchſt ansehnlichen mit den rebellierenden Beamten unterhandelt aus f Aausſcheiden würde egeben, einmal gegeben aber hätte gehalten werden ſollen. Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Die franzöſiſchen 8 e Verkehrsbeamten. Die Unbotmäßigkeit der franzöſiſchen Verkehrsbe⸗ Beben ſpricht ſich neuerdings in Formen aus, die ernſte 0 nken auch außerhalb Frankreichs erregen müſſen; e iſt nicht zu beſtreiten, daß die franzöſiſche Regierung Teil der Schuld an dieſen un dlichen und abſolut unhaltbaren Zuſtänden trägt, und war in doppelter Beziehung: einmal in der Zulaſſung von Maßnahmen Simypans, die als eine von den Poſt⸗ beamten bitter empfundene Verletzung erworbener Rechte trachtet wurden, ſodann in der ſchwächlichen Art, wie und vor ihnen zurückgewichen wurde. Eine gerecht denkende und und entſchloſſene Regierung hätte ohne Mühe den Aus⸗ teg finden müſſen, um einerſeits die gerechten Be⸗ chwerden der Beamten abzuſtellen, anderſeits die im Intereſſe der Allgemeinheit erforderliche ſtrenge Dis⸗ Aplin unter den Verkehrsbeamten aufrecht zu erhalten. Das Kabinett Clemenceau hat beides nicht verſtanden und ſich dadurch in die unbehagliche Lage eines zwiſchen zwei Stühlen zu Boden gefallenen Mannes gebracht. 8 war ſo ſchwach geweſen, den ſtreikenden Beamten e Zuſage zu geben, daß Unterſtaatsſekretär Simyan einer Stellung in äußerlich nicht auffallender Weiſe — ein Verſprechen, das nicht hätte es Verſprechen iſt nun nicht erfüllt und damit der begangene Fehler verdoppelt worden. Die Beamten drohen en abermals mit Streiken und der vollſtändigen Lahm⸗ egung alles poſtaliſchen und telegraphiſchen Verkehrs. Wie es heißt, iſt Clemenceau entſchloſſen, ſich dies⸗ nicht einſchüchtern zu laſſen, und einſtweilen hat den Anſchein, als ob das Miniſterium feſt bleiben Eine Abordnung der Poſtbeamten unter Füh⸗ dung des Sekretärs des Syndikats der Telegraphen⸗ Kbeiter, Pauron, begab ſich in das Miniſterium des Innern, traf aber Clemenceau, der leidend iſt, nicht 1 1 . 5 do kreſpondenzen und Dokumente, 9 2 9 * J an. Die Delegation wurde nicht empfangen. Pauron ſeurde vom Amte ſuspendiert, weil er in der Frühe einen Dienſt nicht angetreten hat. Im Widerſpruch mit ſonſt gemeldeten Schritten des Kabinetts ſteht es Her, wenn, wie die„Humanits“ zu melden weiß, Herr f arthou, der Miniſter der öffentlichen Arbeiten, an alle eine Kollegen einen Brief gerichtet hat, der ſämtlichen Di 0 den itz weigen der Miniſterien mitgeteilt wurde und in 32 jene Dienſtzweige auffordert, von nun ab alle 0 die die Verwaltung 9 öffentlichen Arbeiten der Poſten und Telegraphen Poreffen, nicht mehr an das Unterſtaatsſekretariat der ſten, Telegraph und Telephone(Inhaber Simyan), ſon⸗ 0 Erkämpftes Glück. 10 0 * Roman von H. Deutſchmann. 10 Fortſetzung.) lMachdruck verboten. „Tot, ſagen Sie! Das kann doch nicht möglich ſein. 5 ich ihn vor zwei Tagen verließ, war er noch kernge⸗ Erzählen Sie doch!“ . Die Stimme Theo von heiſere Stimme, die eine erkennen ließ. Stauffens war die gewohnte gewaltſame innere Bewegung dar 55 8 iſt es ſol“ beſtätigte Smiles.„Ich ſelbſt euge. ich wußte, daß Sie hier in Homburg ſind, ſuchte ich Sie ſofort auf.“ „Ich danke Ihnen dafür! batte je daran gedacht, mülſſe.“ ö Smiles hatte bisher mit Abſicht über die Todesart ge⸗ chwiegen. Es war ihm unwillkürlich der Verdacht aufge⸗ Degen, es könnte das Benehmen des jungen Stauffen nur erſtellung, Komödie ſein. Wie dieſer Verdacht in ihm denkenden war, ob aus perſönlichem Widerwillen, ob in⸗ ni 0 5 ob mit Recht oder Unrecht, darüber konnte er ſich ibm Rechenſchaft geben. Aber dieſer Verdacht war in Er rege geworden, und dieſem Gefühle folgte er nach. wußte nicht, welche Gründe hiefür beſtimmend ſein konn⸗ des; wußte auch nicht, welche Abſicht dieſe Verſtellung zungen Stauffen verfolgte, aber er handelte demnach da⸗ Und ſo hielt er noch immer mit den wahren Tat⸗ zurück. Omiles ſtand noch immer nahe der Tür⸗ .Ich kann Ihnen nur die Wahrheit berichten. Ich 155 an, daß Sie eben möglichſt bald nach Frankfurt zu⸗ wärdenten wünſchten, wenn Sie davon benachrichtigt ſein „Aber 1 5 0 gewiß! Erzählen Sie mir nur, wie das alles ſcehen iſee Ich finde das unfaß bar!“ e eis eig dgentänliche Geschichte.. Das iſt ja ſchrecklich. Wer daß er ſo ſchnell ſterben amten führt die Reſolution aus, daß die Erledi Amtsblatt der Bürgermeister ämter Sechenheim, Iesheim, neckarhansen und Edingen. Donnerstag, den 13. Ma dern direkt an den Miniſter, Boulevard Saint⸗Germain, zu richten. Sehr bemerkenswert iſt die Haltung der Preſſe in dem neuen drohenden Konflikt. Die Diſſidenten, Radi⸗ kalen und Sozialiſtiſch⸗Radikalen des„Rappel“ und der „Action“ überhäufen den Miniſterpräſidenten mit Vor⸗ witrfen und Anklagen, da er allein für die in der ge⸗ ſamten Verwaltung eingeriſſene Anarchie verantwortlich gemacht werden müßte. Sie verkündigen mit großer Zu⸗ verſicht, daß die Kammer bei ihrem bevorſtehenden Wieder⸗ zuſammentritt mit der Regierung ſehr ſtreng ins Gericht gehen und ſie wahrſcheinlich ohne viel Federleſens hin⸗ wegfegen wird. Der Umſtand, daß die reaktionärſten Organe mit den ſozialiſtiſchen darin wetteifern, die Poſt⸗ beamten zum Widerſtande aufzureizen, wird von zahl⸗ reichen republikaniſchen Blättern als ein höchſt bedenk⸗ liches Symptom bezeichnet, das allein ihrer Anſicht nach 8 müßte, um die Poſtbeamten an ihre wahre Pflicht u erinnern. Beſonders energiſch drückt ſich in dieſem Sinne die„Lanterne“ aus, die ſich während des letzten Ausſtandes der Poſtbeamten entſchieden auf deren Seite geſtellt hatte, die aber dieſes Mal zur größten Vorſicht mahnt. So lange die Bewegung unter den Poſtbeamten einen rein beruflichen Charakter hatte, konnten die Re⸗ publikaner dieſe unterſtützen, zumal die Forderungen der Postbeamten faſt durchweg berechtigt waren. Jetzt, da die Bewegung einen ausgeſprochen politiſchen Charakter annehme und die Agitatoren des Allgemeinen Arbeits⸗ verbandes auch unter den Poſtbeamten zu Worte ge⸗ langten, ſei es völlig ausgeſchloſſen, daß die Regierung ruhig zuſehen könnte. Und die Bevölkerung, die ehedem die Forderungen der Poſtbeamten durch ihre Sympa⸗ thſen offen unterſtützte, zeige dieſesmal, daß ſie nicht gewillt ſei, einen neuen Ausſtand ruhig hinzunehmen. Politiſche Nundſchau. Deutſches Reich. * Zur Beamtenbeſoldungsvorlage. um zu der Behandlung Stellung zu nehmen, die die Beamtenbe⸗ ſoldungsvorlage und das Lehrerbeſoldungsgeſetz im Preußiſchen Herrenhaus erfahren haben, hatten ſich mehrere tauſend Beamte und Lehrer Groß⸗Berlins im großen Saale der Germaniaſäle zuſammengefunden. In einer einſtimmig angenommenen Reſolution wurde zum Ausdruck gebracht,„daß die Lehrer in der durch das haus vorgenommenen Kürzung der Dienſtbezüge eine un verdiente Zurückſetzung erblicken und die Nicht⸗ zulaſſung dieſer Kürzung von der Staatsregierung und dem Abgeordnetenhauſe erhoffen“. Bezüglich der 15 die Beſoldungsvorlage dringend gefordert wird, und da „Ach, pardon! Verzeihen Sie durch meine Aufregung wenn ich ſo unhöflich war. Wollen Sie ſich nicht ſetzen? Theo von Stauffen machte eine entſprechende Handbe⸗ wegung und wie auf ein Fauteuil. Smiles dankte und ſetzte ſich. f „Ich eiß nicht, ob ich Ihnen mit einem Glas Wein auſwarten darf? Sie waren in ſo uneigennütziger Weiſe für mich tätig, daß ich Ihnen wohl ein Glas anbieten darf!“ „Ich danke ſehr, Herr Baron. Ich kann jetzt nicht trinken!“ „Wie Sie wünſchen. Aber jetzt, bitte, erzählen Sie. Ich kann kaum das Ende Ihres Berichts erwarten!“ Auf Smiles machte das Benehmen Theo von Stauffens einen gegenteiligen Eindruck. Ihm erſchien es, als ſuche dieſer Zeit zu gewinnen, als zögere dieſer einen Bericht mehr hinaus, trotzdem er keinerlei Urſache finden konnte. Das ganze Benehmen war ſo ſeltſam. Oder lag dies nur an dem ſo plöb ichen Tode des Onkels? Smiles begann ſeine Erzählung. Ihm gegenüber ſaß Theo von Stauffen, ſo daf er Gelegenheit hatte, ſelbſt die geringſte Veränderung in ſeinem Geſichte wahrzunehmen. „Es mag kurz ech ſechs Uhr geweſen ſein, da ſaß ich mit einem Freunde oben auf dem Balkon des Café Bauer. Sie wiſſen ſelbſt das iſt gerade gegenüber der Wohnung Ihres Onkels. Wir ſprechen von gleichgültigen Dingen. Da machte mich mein Freund plötzlich auf Ihren Onkel aufmerkſam, der gerade aus dem Fenſter die Straße hin⸗ unter ſah. Es ſchien ſo, als erwarte er jemand. Und unwillkürlich, unbeabſichtigt ſah ich das Fenſter empor. Dadurch aber wurde ich Zeuge eines erſchütternden Vor⸗ alles.“ Ruhig und langſam hatte Smiles bisher erzählt, er mußte hiebei bemerken, daß ſich eine immer größere Auf⸗ regung ſeir 3 Zuhörers bemächtigte. Als er ſo weit in ſeiner Darſtellur; gekommen war, da ſprang Theo von „Stauſſen von ſeinem Lehnſtußle auf und unkerbrach ihn Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Neklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öſterer Aufnahme Rabatt. Feunſprechanſchluß Nr. 16. e N Frankreich. Zur Lage. Miniſter Barthou hat erklärk, dt Regierung könne es unmöglich länger anſehen, daß die antimilitariſtiſche und antipatriotiſche Propaganda ihre kräftigſten Stützen in Beamten und Angeſtellten des Staates findet, daß die Angeſtellten des Telegraphen⸗ zentralbureaus die„Internationale“ im Amte fingen, daß überhaupt alle Regeln der Disziplin verkannt wer⸗ kannt werden. Wenn nach dem letzten Streike der Poſt⸗ beamten nicht ein einziger Beamte entlaſſen wurde, ſod wird im Falle eines neuen Ausſtandes der Miniſter keinen Augenblick zögern, das Dekret vom 19. März ds. Is. in ſeiner ganzen Strenge anzuwenden, das ihm geſtattet, bei einer verabredeten Kollektivarbeitseinſtellung die Be⸗ amten ohne Einmiſchung des Disziplinarrats abzuſetzen. Wie von anderer Seite verſichert wird, wäre die Regie⸗ rung entſchloſſen, im Falle eines Ausſtandes täglich je hundert Beamtenabſetzungen im„Journal Officiel“ an⸗ zukündigen. Das iſt, wie es ſcheint, nicht ohne Wirkung geblieben. Niederlande. f * Haager Schiedsgericht. In der Streitfrage gien den Vereinigten Staaten und England bezüg⸗ lich der Fiſchereien an der Nordküſte des Atlantiſchen Ozeans ſind folgende Herren zu Schiedsrichtern ernannt worden; Prof. Lammaſch(Wien), Vorſitzender; L. M. Drago(Argentinien); Ikhr. A. F. de Savornin Lohman (holländiſcher Abgeordneter); George Gray(Richter und früherer Senator, Vereinigte Staaten); Sir George Fitz⸗ patrick(Vorſitzender des höchſten Gerichtshofs von Ka⸗ nada). Die Behandlung der Angelegenheit dürfte kaum vor Ende dieſes Jahres ſtattfinden. f Türkei. * Offizielles Dementi. Großweſir Hilmi Paſcha hat den Konſtantinopeler Vertreter des offiziöſen deut⸗ ſchen Telegraphenbureaus ermächtigt, die Nachricht aus⸗ wärtiger Blätter, daß im ld: iosk ein politiſcher Briefwechſes des deutſchen Kaiſers mit dem früheren Sultan gefunden worden ſei, zu dementieren, und hat alle über den angeblichen Inhalt dieſes Briefwechſels verbreiteten Meldungen für erfunden erklärt. Proklamation. Das Konſtantinopeler Amts⸗ blatt veröffentlicht eine Proklamation, die beſagt, daß der Sultan hochbefriedigt und ſtolz ſei über die Gefühle der Liebe und eines außerordentlichen Reſpektes, die ihm die Miniſter, Senatoren, Deputierten, die Armee und Marine, die Ulemas, Scheichs und Kirchenoberhäupter, „Entſchuldigen Sie mich. Es rect mich zu ſehr auf. Erzählen Sie nur wei⸗ ter, ich höre ſchon.“ g Und Theo von Stauffen trat an das Fenſter und zog mit den haſtig hervorgeſtammelten Worten: die Portieren auf. Dann ſah er in die Nacht, in die Dun⸗ kelbeit hin 3. vobei e Smiles den Rücken zukehrte. Noch⸗ mals ford: er ihn auf:„Jetzt erzählen Sie. So kann ich es leichter faſſen!“ Lag hierin eine beſtimmte Abſicht? Oder war es nicht ſehr begreiflich? Und doch ſchien es Smiles ſo eigentüm⸗ lich. Da ihm ſo jede Möglichkeit genommen war, im Ge⸗ ſichte des jungen Stauffen die Wirkung ſeiner Darſtellung verfolgen zu können. John Smiles erzählte weiter!„Ich ſah eben wieder nach dem Fenſter, da tauchte im Rücken des alten Grafen ein Arm auf, in einer geballten Fauſt ſah ich drohend ein Meſſer. In meiner Angſt ſchrie ich dem Freunde zu. Da war aber ſchon alles vorüber. Das Meſſer war in den Rücken des Ahnungsloſen geſtoßen worden.“ s Smiles ſchwieg. Er ſah nach Theo von Stauffen hin; dieſer ſtand regungslos. Welche Wirkung hatte dieſe Nach⸗ richt auf dieſen ausgeübt? Nichts konnte er wahrnehmen. Nur ſo viel glaubte er unterſcheiden zu können, daß der junge Stauffen tief atmete. Nach einigen Sekunden er⸗ wartungsvollen Schweigens fragte Theo von Stauffen ohne ſich nach ihm umzuſehen:„Was war dann?“ „Ich fühlte mich momentan wie gelähmt. Als ich dann die ruhige Ueberlegung wieder gewonnen hatte, da eilte ich mit meinem Freunde das Café hinunter. Er eilte zur nächſten Polizeiſtation, ich aber holte die Haus mei⸗ ſterin des Hauſes und eilte mit dieſer in die Wohnung Ihres Onkels. Sie ſperrte auf. Als wir in den Salon eindrangen, da fanden wir ihn ſchon tot.“ Keine Bewegung verriet die Gedanken Theo von Stauffens. Unwillkürlich drängte ſich wieder der Verdacht auf, als ſuche dieſer durch dieſes Benehmen ſeine Auf⸗ regung zu verbergen. (Fortſetzung folgt.) . alle Beamten, die türkiſchen und fremden Schulen, die einheimiſchen und fremden Notabeln, und die Bevölke⸗ rung aller Klaſſen bei der letzten Zeremonie, die ein hiſtoriſches Datum für die ottomaniſche Nation ſei, zum Ausdruck gebracht hätten. Er ſei auch hochbefriedigt von der Ordnung, von der er ſich ſelbſt überzeugt habe. Der Sultan gab wiederholt ſeiner Freude über die errungene Freiheit und Verfaſſung, ſowie dem Wunſche Ausdruck, daß ſie erhalten bleiben möge. d Deutſcher Reichstag. 8 Berlin, 12. Mal. Präsident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 2½ Uhr und übermittelte dem Hauſe den Dank des Kronprinzen für die Glückwünſche zu ſeinem Geburts⸗ tag. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der Be⸗ ratung des Antrags Speck(Ztr.) auf Einführung einer Mühlen umſatzſteuer. Molkenbuhr(Soz.): Die kleinen Betriebe kön⸗ mit den Großbetrieben nicht konkurrieren, weil letztere vor den erſteren mancherlei Vorteile, namentlich beim Einkauf von Getreide, voraus haben. Wenn der deutſche Getreidetruſt in einer ſchlechten Lage iſt, ſo iſt die Land⸗ wirtſchaft mit ihrer Zollpolitik ſchuld daran. Die er⸗ forderlichen Steuern müßten ſo hoch ſein, daß von einem Weiterbeſtand der Großmühlen nicht die Rede ſein kann. Ebenſogut könnten im Intereſſe des Gewerbes alle Groß⸗ betriebe geknebelt werden. Eine Beſteuerung der Groß⸗ mühlen würde das Mehl im allgemeinen verteuern. Gothein(freiſ. Vp.): Die Antragſteller ſuchten eine Notlage der kleinen und mittleren Betriebe durch den Rückgang der Arbeiterzahl zu beweiſen. Die zu Grunde gelegten Statiſtiken decken ſich aber nicht. Für den Rückgang der kleinen Mühlenbetriebe gibt es viele natürliche Urſachen, ſo daß man den Großmächten keine infernaliſchen Abſichten zu unterſtellen braucht. Ein Antrag auf Schluß der Debatte wird ange⸗ nommen. Speck(Ztr.) polemiſiert in ſeiner Schlußrede gegen den Abg. Gothein und empfiehlt nochmals die Annahme ſeines Antrags, ſowie des Antrags des Abg. Roeſicke. Beide Anträge werden angenommen. Dagegen ſtim⸗ men die Freiſinnigen, die Sozialdemokraten und der größere Teil der Nationalliberalen. Morgen 2 Uhr kleine Vorlage: 1. Leſung des Münzgeſetzes, 2. Leſung des Bankgeſetzes. N Schluß 7¼ Uhr. 8 Der 7 Geheimrat von Holſtein. Am Sonnabend iſt der Wirkliche Geheime Rat Ex⸗ llenz v. Holſtein, der langjährige Hilfsarbeiter im swärtigen Amt, geſtorben. Er iſt der großen Oeffent⸗ lichkeit erſt in den Jahren nach ſeinem Ausſcheiden aus ſeinem Amte bekannter geworden, da er niemals einen auch nach draußen hin bemerkbaren Poſten bekleidet hat. Er liebte es vielmehr, die Fäden der auswärtigen Politik inter den Kuliſſen zu lenken und machte ſo ſeine eigene Politik, ohne ſich um Vorgeſetzte zu kümmern. Zu Hof ſoll er nie gegangen ſein. Er iſt 72 Jahre alt geworden. Aus Nah und Fern. * geckenheim, 12. Mai. In den letzten Tagen keierte der Verband bad. ländlicher Creditgenoſſenſchaften mit dem Sitz in Karlsruhe ſein 25jähriges Beſtehen. Herr Bürgermeiſter Volz dahier gehört dem hieſigen ländl. Creditverein ſeit Gründung als Vorſtandsmitglied an. Zuerſt als 2. Vorſtand und vom 9. November 1885 ab als 1. Vorſtand. Das Rechneramt begleitet er ſeit 1. Januar 1904. Für die geleiſteten Verdienſte um den Verein wurde Herrn Bürgermeiſter Volz anläßlich obiger Feier ein hübſch ausgeführtes Ehrendiplom überreicht. * geckenheim, 12. Mai. Am 11. Juni wird dahier eine Eskadron des 21. Dragoner⸗Regiments in Bruchſal mit Stab Quartier beziehen und zwar in der Stärke von 20 Offizieren, 138 Mann und 156 Pferde. f* Reckarhauſen, 12. Mai. Am nächſten Sonntag begeht der hieſige Männergeſangverein ſeine 50jährige Jubelfeier mit 2. Fahnenweihe und Geſangswettſtreit. Der Verein wurde im Jahre 1859 gegründet und iſt der damalige 1. Vorſtand, Herrn Privatmann Johann Spieß noch am Leben. Der erſte Dirigent war Herr Lehrer Wohlſchlegel, der jetzige iſt Herr Hauptlehrer Gund und zwar ſeit dem Jahr 1904. Ehrenpräſident des Vereins ſſt Herr Albert Betzold, I. Vorſtand Herr Georg Rupp, Fleck, Schriftführer Herr Peter Treiber, Beiſitzende ſind die Die Vor⸗ bereitungen zum Feſte ſind durch die rührige Vereinsleitung in beſter Weiſe durchgeführt und iſt keine Arbeit und Mühe Feſt zu einem ſchönen zu geſtal⸗ Orte Zwölf ſehr ſchöne Ehrenpreiſe, welche gegenwärtiz im Schaufenſter des Herrn 2. Vorſtand Herr Georg Kraus, Kaſſier Herr Heinrich 0 Herren Sebaſtian Bezold und Karl Meinecke. geſcheut worden, um das ten und den Feſtgäſten den Aufenthalt in unſerem ſo angenehm als möglich zu machen. Die Ehrenpreiſe ſind geſtiftet: 1. Von lichen Fleißes. 2. von der Gemeinde unſerem Großherzog Friedrich II., Neckarhauſen, 3. von Herrn Graf Franz von Oberndorff, 4. von Herrn Bürgermeiſter Guſtav Laumann, 5. von der Studentenverbindung„Rhenania“ in Jena, 6. von Herrn Johann Kopp, Mannheim, 7. von Herrn Theodor Kopp, Mannheim, 8. von der Aktienbrauerei Edingen, 9. von dem Krieger⸗ und Militärverein Neckarhauſen, 10. von dem Geſangverein„Germania“ Neckarhauſen, 11. von Herrn Wilhelm Müller, Bäckermeiſter, 12. von Herrn Kirner, Kam⸗ merer und Cie., Mannheim. An dem Wettſingen nehmen 14 auswärtige Vereine teil. Eigentlich hätten die groß⸗ zügigen Vorbereitungen des Vereins beſſeren Beſuch ver⸗ dient, aber leider iſt ja jetzt meiſtens der Geſangswettſtreit vom Idealen zum Materiellen übergegangen und gehen viele Vereine lieber dorthin, wo Geldpreiſe zu erringen find. Preisrichter beim Geſangswettſtreit ſind die Herren: Karl Auguſt; Krauß, Profeſſor der Muſik Speyer und Ludwig Baumann, Hoforganiſt und Seminarmuſiklehrer, Karlsruhe. Da auch von den hieſigen Geſchäftsleuten für das leibliche Wohl der Gäſte beſtens geſorgt ift, wird hoffentlich auch der Wettergott Einſehen haben, daß ſich das Feſt zu einem recht ſchönen geſtaltet. Ladenburg, 11. Mai. Ein ſchweres Unglück trug ſich heute mittag zu. Das Fuhrwerk der Gebrüder Kauf⸗ mann rannte mit voller Wucht gegen einen elektriſchen Maſt in der Nähe des Kriegerdenkmals. Der Wagen brach in der Mitte entzwei. Der Fuhrknecht und der mit⸗ fahrende Buchbindermeiſter Gg. Guckenmus wurden ſchwer verletzt. Herr B. Kaufmann kam unverſehrt davon. J Lätzelſachſen, 9. Mai. Unſer Dorf hatte am Samstag Nachmittag hohen Beſuch. Prinz Ludwig von Bayern ſtieg nämlich bei einer Automobilfahrt an der Bergſtraße im Gaſthaus„Zum Schmittberger Hof“ ab und nahm dort zuſammen mit ſeinem Cauffeur ſeinen Kaffee ein. Der hohe Gaſt verweilte ungefähr, Stunden im Gaſthofe und ſprach ſich anerkennend über die Bewir⸗ tung aus. Beſonderes Gefallen ſchien Prinz Ludwig an den landwirtſchaftlichen Schönheiten der Bergſtraße gefun⸗ den zu haben; er betrachtete ſich längere Zeil mit einem Feld ſtecher die Umgebung.* ner großer Pferderennen ſpäter ein mühſeliges Daſein friſten, daß ſie Droſchken und Laſtwagen ziehen oder daß Deerbyſteger ſchließlich in kleine Verkaufsrennen geſteckt iwerden. Daß aber eine ehemalige Rennkanone pfundweiſe om Schlächterladen verkauft wird. iſt zum mindeſten griginell. Im Ludwigshafener„Generalanzeiger“ iſt fol⸗ ende mit einer Pferdevignette geſchmückte Annonce zu leſen:„Das Pferd Sad Affair, welches beim Badenia⸗ Rennen ſtürzte und geſchlachtet werden mußte, wird vom Samstag ab per Pfund zu 30 Pfennig ausgehauen.“ So endet alſo der Ueberraſchungsſieger der Mannheimer Badenia von 1908, der in der diesjährigen mit Unfällen ſo reich geſegneten Badenig zu Tode stürzte.. ö Mannheim, 12. Mai. Das Feſt der goldenen Hochzeit feierte geſtern einer unſerer hervorragendſten Mitbürger, Geh. Kommerzienrat Karl Ladenburg, fern von hier, am Vierwaldſtätterſee, im engſten Familien⸗ kreiſe. Herrn Ladenburg hat die Handels⸗ und Induſtrie⸗ ſtadt unendlich viel zu danken. Als Seniorchef des Bank⸗ hauſes W. H. Ladenburg u. Söhne— jetzt Süddeutſche Diskontogeſellſchaft, Aktiengeſellſchaft— hat Herr La⸗ denburg ſtets die altbewährten ſoliden Geſchäftsgrund⸗ ſätze hochgehalten. Vor 2 Jahren konnte er in voller Rüſtigkeit ſeinen 80. Geburtstag begehen. (Mannheim, 12. Mai. Das Kuratorium der hieſigen Handelshochſchule, ſowie der Stadtrat gelangten zu der Auffaſſung, daß die Handelshochſchule in eine Akademie für Verkehrswiſſenſchaften umzuwandeln ſei und daß damit die Verleihung eigener Korporations⸗ rechte dieſer Hochſchule erſtrebt werden müſſe. Um dieſe Umwandlung herbeizuführen ging an den Bürgeraus⸗ ſchuß eine Vorlage, durch welche beantragt wird, dieſer möge der vom Kuratorium der Handelshochſchule be⸗ ſchloſſenen Errichtung zweier ſtändiger Lehrſtühle für Verkehrsweſen und zur Einräumung der Anſprüche auf Gehalt etc. ſeine Zuſtimmung erteilen, ſowie die durch die Beſetzung der beiden Lehrſtühle im laufenden Jahre noch entſtehende Ueberſchreitung des Voranſchlags der Handels hochſchule genehmigen. () Karlsruhe, 12. Mai. Die Landwirtſchaftskam⸗ mer hat die Errichtung einer zweiten ſtändigen Prämi⸗ ierungsplatte für die ſtaatliche Rindviehprämiierung in Krautheim neben Boxberg und in Gerlachsheim neben Tauberbiſchofsheim für die betreffenden Bezirke auf An⸗ trag ihrer Mitglieder Landwirtſchaftsinſpektor Vielhauer⸗ Mosbach und Bürgermeiſter Vierneiſel⸗Lauda beim großh. Miniſterium beantragt. (0 Karlsruhe, 12. Mai. Der Stadtrat der Haupt⸗ und Reſidenzſtadt Karlsruhe hat eine öffentliche Ein⸗ ladung zu einem Wettbewerb behufs Gewinnung von Entwürfen für ein Großherzog Friedrich⸗Denkmal in Karlsruhe erlaſſen. Die im Großherzogtum Baden an⸗ ſäſſigen und die aus Baden ſtammenden Künſtler(Bild⸗ hauer und Architekten) ſind eingeladen, ſich an dem Wett⸗ bewerb zu beteiligen. Die Koſten des Denkmals ein⸗ ſchließlich des Unterbaues und der Aufſtellung ſollen den Betrag von 200 000 Mk. nicht überſteigen. Die Ent⸗ würfe ſind ſpäteſtens bis zum 19. Dezember 1909 an das ſtädtiſche Hochbauamt Karlsruhee einzuſenden. Für die drei beſten Entwürfe ſind Preiſe von 5000 Mk., 3000 Mark und 2000 Mk. ausgeſetzt. Das Preisgericht beſteht aus 5 nichtbadiſchen Künſtlern(3 Bildhauern und 2 Architekten). Die näheren Bedingungen ſind in den Karls⸗ ruher Tageszeitungen und in der Zeitſchrift„Werkſtatt und Kunſt“ in Leipzig abgedruckt. Abdrücke verſendet auf Wunſch auch das Bürgermeiſteramt der Stadt Karls. Mai. Joſeph Reeb aus Duden⸗ hofen, 60 Jahre alt, früher Schreiner, zuletzt Privatier, der bis zum Jahre 1906 hier und ſeither in Speyer wohnte, kam letzten Samstag wieder hieher, ſchrieb ſeinen be. 0 Karlsruhe, 12. Friedyoſe auf dem Mannheim. Es kommt zuweilen vor, daß Gewin⸗ Grabe ſeiner Frau als Leiche finden werde und beſtimmte den von ihm zurückgelaſſenen Be⸗ trag von 218 Mk. und einer goldenen Uhr zur Leichen⸗ verbrennung. Trotz der größten Wachſamkeit auf dem hieſigen Friedhofe gelang es ihm auf dem Grabhügel ſeiner Frau ſich mit einem Revolver 2 Schüſſe in die rechte Schläfe zu geben. Schwer verletzt wurde er nach dem Krankenhaus verbracht, wo er nach 2 Stunden ſeinen Verletzungen erlag. i ) Pforzheim, 11. Mai. Im Haus Parkſtraß Nr. 3 wohnt im 4. Stocke eine Familie Goldarbeiter Blau, von der der Mann abweſend war, während die Frau früh vom Hauſe wegging, und ihre beiden Knaben im Alter von 3½ und 1¼ Jahren einſchloß. Der ältere Bube machte ſich mit Zündhölzern zu ſchaffen und zündete viele Streichhölzchen an, bis dem einen Knaben ſein Kleid⸗ chen in Brand geriet. da von Leuten bemerkt, worauf zwei Männer die Treppe heraufſtürmten, um zu helfen. Sie verfehlten aber das Stockwerk und gerieten in 5. Stock an die Wohnung des Goldarbeiters Biſchoff, wo die in anderen Umſtänden befindliche Frau allein zu Hauſe war. Männer die Türe einſchlagen wollten, bekam die Frau ſolche Furcht, daß ſie ſich durchs Fenſter in den Hof ſtürzte, wo ſie ſchwer verletzt aufgefunden wurda Die Frau und das Kind wurden ins Krankenhaus gebracht, wo man für ihr Leben fürchtet. ( Pforzheim, 11. Mai. Unter dem Vorſitze des Kanzleirats Käflein⸗Karlsruhe wurde am Sonntag hier der 12. Verbandstag badiſcher Tierſchutzvereine im gro⸗ ßen Rathausſaale abgehalten. Den Verhandlungen 1 als Vertreter des Bezirksamts Amtmann Weit⸗ zel bei. tagte am Sonntag 5 ſammlung, die ſich in der Hauptſache mit Steuerfragen beſchäftigte, nahmen 17 badiſche Richter teil. ( Mosbach, i im Anweſen des Landwirts Noe ein Brand ausgebrochen, 115 das Wohnhaus, Scheuer und Stallung zum Opfer fielen. gezündet hatten. richtet, wird am 5., 6. und 7. Juni hier der 2. Bad. Kavalleriſtentag abgehalten werden. Zu demſelben ſind eingeladen. Der Protektor wird der Veranſtaltung 5 giment ſie gedient haben, dieſer Tagung, Prinz Max, wohnen und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß au Großherzog zu dem Feſte erſcheinen wird. (%) Offenburg,. ein Landesverband badiſcher Redakteure gegründet, der ſich dem Bunde deutſcher Redakteure angeſchloſſen hat. redakteur zeitung“) gewählt. () Neuſtadt i. Schw., 11. Mai. In einer hier abgehaltenen Zentrums verſammlung, in welcher Geiſtl. Rat Wacker einen längeren Vortrag über die politiſche Lage im Lande hielt, wurde beſchloſſen, den bisherigen Vertreter des Landtagswahlkreiſes Neuſtadt— Triberg— Villingen, Abg. Duffner, wiederum als Kandidaten auf⸗ zuſtellen. () Villingen, 11. Mai. Die Schwarzwälder Han⸗ delskammer hat die Frage der Verlegung der Marien⸗ feiertage, des Joſefstages und des Tages„Peter und Paul“ auf einen Sonntag mit folgender Begründung verneint:„Obwohl in unſerem Kammerbezirke zahlreiche Stimmen für die Verlegung auf einen Sonntag laut geworden ſind, und namentlich auch aus induſtriellen Kreiſen auf die Vorteile hingewieſen wurde, die der konkurrierende württ. Schwarzwald, wo die Feiertage nicht eingehalten werden, gegenwärtig gegenüber dem badiſchen Beſitze, ſehen wir von einer Unterſtützung ab. Einmal halten wir genannten Feiertage entſtehenden wirtſchaftlichen Vor⸗ teile nicht für ſehr bedeutend, andererſeits iſt in unſerem überwiegend katholiſchen Handelskammerbezirk die Stim⸗ mung eines ziemlich großen Teiles der 5 da⸗ runter auch zahlreicher Arbeitnehmer gegen die nde⸗ rung. Ferner aber würden hier im Schwarzwald die Intereſſen des Wirtsgewerbes und der Fremdeninduſtrie durch die Verlegung geſchädigt werden.“ ( Donaueſchingen, 11. Mai. Für die direkte Verbindung zwiſchen Paris und Wien über die Höllentalbahn wird jetzt eifrig eingetreten. Das Bür⸗ germeiſteramt Kayſersberg in den Vogeſen hat auch die hieſige Gemeinde um Unterſtützung gebeten und dieſe veranlaßte den Verkehrsverein zu einer Petition, welcg ſich gegenwärtig im Umlauf befindet.— Auch die Poli⸗ zeidiener unſeres Amtsbezirks wollen ſich organiſieren 115 zu dieſem Zweck demnächſt eine Verſammlung r Serlin, II. Mat. Die Jinanztommiſſton dez Reichstags beriet heute über den Entwurf der Subkom⸗ miſſion und den neuen Entwurf wegen Aenderung de“ Tabakſteuergeſetzes. „ Graz(Steiermarb), 11. Mai In Pösnitz be Marburg ſtieß heute fich der Wien—ürknerilzug nit einem Perſonenzug aus Graz zuſammen. Der Man Walſer aus Marburg wurde getötet, zwei Perſonen, da⸗ runter ein Offizier, ſchwer verletzt. Die letzten en Wagen des Perſonenzugs ſind verbrannt, der Dient 92 5 des Eilzugs iſt zertrümmert, die Lokomotive ens gbeiſt. 5 * Konſtantinopel, 11. Mai. Die moslemitiſſ 8 hatten, wurden nunmehr den türkiſchen örden übergeben.— Die während der Zeremonie de Schwertumgürtung vollzogenen Hinrichtungen der Ver 1 wöchentlichen Metzgermeiſter Meinecke i winken den ſiegenden N eſang⸗ Freunden und Bekannten, daß man ihn auf dem hieſigen Provinzen das Erſuchen ſtellten, auch in den Prov Hinrichtungen vollführen zu laſſn. Er ſprang ans Fenſter, wurde Als die beiden (0 Offenburg, 11. Mai. Der badiſche Richterverein hier im Hotel Ries. An der Ver⸗ 11. Mai. Auf dem Hardthof war Das Feuer iſt durch Kinder entſtanden, welche in der Nähe der Scheuer einen kleinen Strohhaufen an⸗ () Baden⸗Baden, 11. Mai. Wie ſchon kurz be⸗ alle ehemaligen Kavalleriſten, gleichviel bei welchem Re⸗ 11. Mai. Am Sonntag wurde hier Zum Vorſitzenden des badiſchen Verbandes wurde Chef⸗ Scheel in Mannheim(„Neue Badiſche Landes ⸗ die aus einer Verlegung der oben Se SS 5 Geiſtlichen, die in der öſterreich⸗ungariſchen Botſchaft 35 der urteilten betragen 43. Charakteriſtiſch iſt, daß dae 2 S erfolgen. enehmigt. ö 1 Jahre alt geworden 0 bdlgte ler bracht ö*. auf Face ärte Mitteilungen aus der Feckenheimer Gemeinderatsſitzung. (Vom 7. Mai. 1909.) 5 Anträge über abgeſchloſſene Fahrnisverſicherungen werden geprüft und bleiben unbeanſtandet. Daß Ingenieur Friedrich Wilhelm Brückmann und Frokuriſt Friedrich Wilhelm Paul Kermas in den badiſchen Staats verband aufgenommen wurden, wird mitgeteilt. „ Desgleicheu, daß das Geſuch des Peter von Venrooy n Rheinau um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirt⸗ haft im Hauſe Wilhelmſtraße 25 in Rheinau vom Be⸗ ksrat verſagt wurde. Der Aufnahme des Johann Robert Fiſcher und des Ludwig Wetzel in den badiſchen Staatsverband ſtehen edenken nicht entgegen. Von dem Baugeſuch der Firma Mineralöl⸗Raffinerie G. m. b. H. in Rheinau wird Kenntnis genommen. Die Einwohnerſtatiſtik, nach welcher Seckenheim Ende April 5464 und Rheinau 4613 Einwohner zähtte, wird ekannt gegeben. f Die Offenlage der Liſten zur Bürgerausſchußwahl ou vom 10 ds. Mts. ab erfolgen und die Wahlen Ende al und Anfang Juni d. Js. ſtattfinden. Die Kaſſenſtandsdarſtellung pro 1. Mai ds. Js. werden mitgeteilt. Die Ausſchreibung der Gemeindereperaturarbeiten ſoll 1 Grundſtück wird; geſchätzt. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung 1 Neues aus aller Welt. Frühreif. Aus Eiferſucht ſchoß der 22jährige Füssarbeiter Auguſt Zipperer aus München ſeine Ge⸗ gabe, eine 15 Jahre alte Kontoriſtin in Nürnberg, mit nem Revolver in die Bruſt. Das Mädchen wurde ſchwer etzt, der Täter wurde verhaftet. 5 * 4 Ius Triebwerk geraten. In der Schineisſchen Muhle en Wemding iſt der Säger Schneider ins Tlieb⸗ geraten. Der Kopf wurde ihm abgeriſſen, ein Arm buchen Man fl Heeg nz und 1 alle Knochen zer⸗ 0 Man fand den Verunglückten erſt längere Zeit nach dem Unglück. f. * 7. 8 1„Hohes Alter. Der katholiſche Pfarrer Machorski 1 Liſſewo bei Culm, iſt, 95 95 dort gemeldet wird, Machorski iſt in Liſſewo ſei 25. Mai 1836 tätig. f 6 5 * Ein Mörder eruiert. Nunmehr iſt feſtgeſtellt korden, daß der ſeit dem 19. Januar bermißte Knabe Warn. Scholz ermordet worden iſt. Der Mörder, der ährige Techniker Bruhns, hat geſtanden, daß er den ben bei den St. Pauli⸗Landungsbrücken ins Waſſer zursrfen hat. Es beſteht der Verdacht, daß Bruhns un⸗ ngsfähig iſt. 8 Irrſinn? Aus Verncaſtel⸗Cues wird berichtet: * Stadtteil Cues wohnende Winzer und Mehl⸗ don ler Peter Herges hat ſeine beiden Töchter im Alter Ute 21 und 18 Jahren durch zwei Revolverſchüſſe ge⸗ * ö ia dude Mörder iſt völlig apathiſch und verweigert uskunft über das Motiv der Tat. Gefährliche Eisberge. Der * Dampfer„Lake U g f menden hatte vor Kap Race einen Zuſammenſtoß land nem Eisberge und traf in St. Johns, Neufund⸗ „ſewer beſchädigt ein. Der erlittene Schaden war 8 ſroß, daß der Kapitän nicht wagte, mit dem Schiffe ontreal weiterzufahren. Der Zuſammenſtoß er⸗ 240 Kilometer vom Kap Race bei nebeligem Wet⸗ bert er Eisberg wurde erſt im letzten Augenblicke be⸗ den Bed ie„Lake Champlain“ krachte mit dem Bug in 9 und legte ſich dann auf die Seite. Der ug a öl unter die Waſſerlinie eingedrückt. Es war un⸗ kuglich, Segeltuch über das Loch zu ziehen, aber die 2 traten in vollſte Tätigkeit 125 es gelang, den hug 8 5 zu 5 25 Panik wurde 85 Urieden, daß man die Paſſagiere über die döße der Gefahr im Unklaren ließ. 5 den, Juwelendiebſtahl. In München kamen 1 Helmut gekleidete Damen in das Juweliergeſchäft und 5 aße 38, und wünſchten eine Hutnadel zu kaufen. Kurze m' nachdem ſich die beiden Damen entfernt hatten, ie ein Mädchen in das Juweliergeſchäft und erzählte, ſteinſchleiferei Lotthammers Nachfolger, Maximilian⸗ Stei geſehen, daß die jüngere Frau einen grünen fette m, aus der offnenen Auslage genommen und einge⸗ 8 don habe und tatſächlich fehlte ein Chryſopras im Werte debieh Mk Als ſie ſich verfolgt ſahen, verfuchten die ertanunen den Stein wegzuwerfen, wurden jedoch dabei asc und verhaftet. Auf der Polizeidirektion gab nach der zalichem Leugnen die jüngere, die Geſellſchafterin lteren Dame, einer öſterreichiſchen Baroneſſe, zu, beſhie hier in München und auswärts ſeit Jahren ha e Juwelendiebſtähle begangen habe. Die Ver⸗ dagen wohnten hier in einem der erſten Münchener * 2 5 ußerſ Eiferſucht. Eine neue ſchwere Bluttat rief im dernen Norden Berlins große Erregung hervor. Dort ſacht ſedete ein 1s Jahre alter Arbeitsburſche aus Eifer⸗ zuzerg ne 17jährige Geliebte, die Tochter eines Fenſter⸗ ich 0 und eine gleichaltrige Freundin durch Meſſer⸗ 1 daß beide nach dem Krankenhaus ge⸗ n mußten. in Kindesmord. Die Cehefrau des Arbeiters No⸗ 2 0 Eſſen tötete das neugeborene uneheliche Kind ; chweſter, indem ſie es mit dem Kopfe ſo lange 80 Waſchkorb ſchlug, bis das Kind eine Leiche 3 wickelte die Frau den kleinen Körper in Leiche im kte dieſe mit Petroleum und verbrannte die ſie Kochherd ihrer Küche Bei Verhaftung er⸗ 0 haben das Kind aus Scham vor den Leuten beſeitigt dborher ſei es aber noch getauft worden. Waablprügelei. Aus Paris wird gemeldet: Bei hlerberſammlung behufs Aufſtellung von Kan⸗ didaten für das durch den Tod des bisherigen Inhabers erledigte Mandat, im 12. Arondiſſement haben ſich nicht weniger als 8 Kandidaten beworben, darunter der be⸗ kannte Führer der Elektrizitätsarbeiter Patauen. Im Laufe der Verſammlung kam es zwiſchen den Wählern zu einer furchtbaren Schlägerei. Es gab Meſſerſtiche und Revolverſchüſſe. 20 Perſonen wurden verletzt, drei da⸗ runter ſo ſchwer, daß ſie ins Krankenhaus gebracht wer⸗ den mußten. 5 Das Eiſenbahnnetz der Erde. f Heutzutage, wo von der Elektriſierung der Eiſen⸗ bahnen ſchon viel die Rede iſt, und wo ſogar infolge der großen Fortſchritte der Luftſchiffahrt ſo manche Phan⸗ taſten träumen mögen, noch die Zeit zu erleben, in der wenigſtens von den Großſtädten aus ein regelmäßiger Luftſchiffdienſt eingerichtet ſein wird, kann man es ſich kaum mehr vorſtellen, daß erſt vor dreiviertel Jahr⸗ hunderten die erſten Eiſenbahnen dem Verkehr übergeben worden ſind. 1835 hatte Deutſchland mit einer Eiſen⸗ bahn von 6 Kilometern Länge begonnen, Englands und Irlands Schienenſtränge umfaßten im gleichen Jahre 471, die Frankreichs 176 und die Belgiens 20 Kilo⸗ meter. In einem ſoeben erſchienenen Büchlein„Volks⸗ wirtſchaft und Staat“(Leipzig, Quellen u. Meyer) ſtellt der Profeſſor der Nationalökonomie an der Landwirt⸗ ſchaftlichen Hochſchule in Hohenheim, Dr. Karl Kinder⸗ mann, auch die Ergebniſſe der Eiſenbahnſtatiſtik zuſam⸗ men. Wir ſehen daraus, daß von den europäiſchen Län⸗ dern Schweden am ſpäteſten die Eiſenbahn eingeführt hat; doch tritt es(1865) gleich mit einem Netz von 1285 Kilometern in die Statiſtik ein und verfügt 1905 über 12 684, fünfmal ſoviel wie Norwegen, in dem das Gebirge nur wenige Eiſenbahnlinien geſtattet. Nächſt Nor⸗ wegen hat Portugal mit 2571 Kilometern das kleinſte S gienennetz. Ueber das dichteſte verfügt das Deutſche Reich. Die ſechs Kilometer von 1835 hatten ſich nach 10 Jahren auf 2315 vermehrt, waren 1865 bis zu 14 762 Kilometer angewachſen, hatten ſich in den nächſten 10 Jahren faſt verdoppelt, und haben in den dreißig von 18751905 eine abermalige Verdoppelung erfahren, ſo daß ſie damals 56 477 Kilometer umfaßten. Ihm folgt an Ausdehnung das ruſſiſche Schienennetz(einſchließlich Finnland). Eine Vorſtellung von der ungeheuren Größe des ruſſiſchen Reiches kann man ſich daraus machen, daß bei 56 477 Kilometer in Deutſchland auf 100 Quadrat⸗ kilometer 10,4 Kilometer Eiſenbahn kamen, in Rußland bei 54974 Kilometern Eiſenbahn auf das gleiche Terrain 99. Oeſterreich hatte 1905 etwa 40 000, England und Irland 36½ Tauſend und Frankreich 46½ Tauſend Kilo⸗ meter Eiſenbahnen. Das geſamte Schienennetz der Erde hatte eine Länge von 905 695 Kilometern, und von dieſen entfielen 351 503 Kilometer auf die Vereinigten Staaten. Vermiſchtes. Das Automobil des Papſtes. Aus Italien wird berichtet: Aus Turin iſt ein prachtvolles Automobil nach Rom abgeſandt worden, das dem Papſte als Geſchenk eines amerikaniſchen Millionärs— man vermutet Pier⸗ pont Morgans— übergeben werden ſoll. Der Wagen iſt in Turin gebaut und ſoll dem Papſt zur Spazier⸗ fahrt in den Gärten des Vatikans dienen. Es iſt ein 30 Pferdekräftewagen von luxuriöſer Ausſtattung, der rund 30 000 Mk. gekoſtet hat. Der amerikaniſche Spen⸗ der dieſes Geſchenks hat auch einen der bekannteſten italieniſchen Rennfahrer, Signor Cagno, engagiert, der früher Chauffeur der Königin⸗Mutter Margherita war. Er wird dem Papſte das Automobil vorführen, die erſten Fahrten perſönlich leiten und ſolange im Vatikan bleiben, bis des Papſtes eigener Chauffeur in das bisher im Vatikan ungewohnte Handwerk eingearbeitet iſt. Die Dame aus Holland. In Traben⸗Trarbach ereignete ſich folgendes wahre Geſchichtchen: Eine dortige Dame, Frau Emert⸗Kool, eine geborene Hölländerin, ließ aus Anlaß des freudigen Ereigniſſes im Haag 600 Bretzel an die Schuljugend verteilen. An einem der nächſten Tage fragte der Lehrer beim Geſchichtsunterricht, nachdem eben das Zeitalter des Großen Kurfürſten durch⸗ genommen worden war:„Welche Dame aus Holland ſoll jeder gute Deutſche kennen?“(Er ſpielte auf die Gemahlin des Kurfürſten an.) Alle Hände fahren in die Luft, und beinahe einſtimmig erſchallt die Antwort: „Frau Emert!“ Das beſondere Kennzeichen. In einem unga⸗ riſchen Blatte, dem Magyar Nemſet(Ungariſche Nation) wir folgendes Geſchichtchen: Ein junger Feldarbeiter aus Stropko(Nordungarn) bekam weit von ſeiner Heimat in Kapoſwar Arbeit. Da er vor einer Aus hebungskom⸗ miſſion erſcheinen mußte, hatte er ſeine Zeugniſſe dapoſwar mitgenommen. Alles war in guter Or? Als die Kommiſſion in Kapoſwar die Identität des zu muſternden jungen Mannes feſtſtellen wollte, nahm fie Einſicht in das von ſeiner Behörde ausgeſtellte Identt⸗ tätszeugnis. In der Rubrik:„Beſonderes Kennzeichen“ ſtand folgende Bemerkung:„Auf dem rechten Arm das amtliche Siegel!“.. ünd in der Tat, als ſich der Burſche entkleidete, war an ſeinem rechten Arm zu leſen „Königl. Ung. Stuhlrichteramt zu Stropko.“ Vater und Tochter. Daß ein Vater das außer⸗ eheliche Kind ſeiner Tochter als ſein eigenes anmeldet, dieſer gewiß ſeltene Fall beſchäftigte die Strafkammer in Pr.⸗Stargard. Die Tochter des Arbeiters Hennig in Lukoſchin hatte im Dezember v. J. ein Mädchen ge⸗ boren. Um dieſe uneheliche Geburt zu verdecken, meldete Hennig das Kind als von ſeiner Ehefrau ren beim Standesamt an. Dieſelbe falſche Angabe über die Her, kunft machte Hennig auch, als das Kind im Januar ſtarb Der Fall kam ſpäter zur Kenntnis der Behörde, der Vater wurde unter Anklage geſtellt und nun zu einer Woche Gefängnis verurteilt. Monſieur„Durchbohren“. Dieſer Tage haben einige Gauner den Laden eines Goldwarenhändlers in vollſtändig ausgeplündert und für etwa 125 000 Mk. Schmuckſachen erbeutet. Die Täter ſollen am anderen Moraen nach Brüſſel abgereiſt ſein, was die Brüſſeler . Kriminalpolizei dazu veranlaßte, in der Preſſe vor dem Ankauf der geſtohlenen Gegenſtände zu warnen. Da die Diebe in den Laden eindrangen, indem ſie, wie das Wolffſche Bureau meldete, die Decke eines gemieteten Zimmers durchbohrten, machte der amtliche Ueberſetzer einen„Monſieur Durchbohren“ zum Geſchädigten! Man kann ſich denken, daß man auf Koſten dieſes vorzüglichen Kenners der deutſchen Sprache in Brüſſel herzlich ge⸗ lacht hat. Wahnſinnige Spielereien. Auf dem in dieſen Tagen von Newyork in Liverpool eingetroffenen Dam⸗ pfer„Lucania“ hat ſich am erſten Tage der Reiſe Miß Clare in ihrer Kabine durch einen Revolverſchuß ge⸗ tötet. Vier Tage ſpäter, als der„Lucania“ die engliſche Küſte in Sicht kam, iſt Miß Miller dem Beiſpiele der Landsmännin gefolgt. Der Doppelſelbſtmord der beiden jungen und bildſchönen Amerikanerinnen, für den jedes Motiv fehlt, iſt allem Anſchein nach auf den Beſchluß des amerikaniſchen Selbſtmörderklubs zurückzuführen, dem die beiden Damen als Mitglieder angehörten. Dieſe An⸗ nahme wird vor allem durch die Wahrnehmung geſtützt, daß ſich beide gleicher, dieſelbe Marke aufweiſender Re⸗ volver bedient haben. Man glaubte anfangs, daß dieſe Marke ein einfaches Fabrikzeichen darſtelle, entdeckte ſpäter aber, daß es ſich dabei um das Vereinszeichen eines der bekannteſten der Newyorker Selbſtmörderklubs handelte. Die jungen Mädchen haben demnach nur den Urteilsſpruch vollzogen, der ihnen innerhalb einer feſt⸗ beſtimmten Zeit die Selbſtvernichtung zur Pflicht machte Es exiſtiert in Amerika eine Anzahl Selbſtmörderklubs. Der berühmteſte iſt der Klub des Ordens des„Schwarzen Schleiers“, deſſen Präſident von Zeit zu Zeit den Namen eines Mitgliedes verkündet, das ſich dann ohne weiteres das Leben zu nehmen verpflichtet iſt. Dem vom Loſe Beſtimmten werden ein ſchwarzer Schleier, ſchwarze Handſchuhe und ſchwarze Schuhe mit der Aufforderung zugeſtellt, ſich nach Ablauf einer Galgenfriſt von einer Woche zu töten. Der Klub zählt ausſchließlich Frauen zu ſeinen Mitgliedern. Ein Methuſalem. Das älteſte Buch der Welt, das noch exiſtiert, iſt ein in hieratiſchen Schriftzeichen auf einem egyptiſchen Papyrus niedergeſchriebener Mo⸗ raltraktat, der von einem gewiſſen Ptahhotep verfaßt iſt und auf das Jahr 5318 vor Chriſti Geburt zurückgeht. Das verſteigerte Diebshandwerk. Unglaublich klingt folgende Geſchichte, der der„Nat.⸗Ztg.“ aus der Pfandkammer in der Schönhauſerſtraße in Berlin be⸗ richtet wird. Vor längerer Zeit beſchlagnahmte die Kri⸗ minalpolizei in einem Lokal im Oſten Berlins einen großen Koffer, der dem„Ingenieur Garke gehörte. Dieſer „Ingenieur“ war ein gewiegter Einbrecher und ſein Koffer enthielt eine hervorragende Sammlung der beſten Werk⸗ zeuge bis zum modernen Foucheſchen Sauerſtoffgebläſe hinauf. Garke hatte ſich eben für eine Reiſe ausgerüſtet, als ſeine Bande geſprengt und unſchädlich gemacht wurde. Seinem Werkzeug hätte kein Geldſchrank widerſtanden. Die ſeltene Sammlung, die eine Zierde jedes Kriminal⸗ muſeums geweſen wäre, mußte helfen, einjge Gerichts⸗ koſten zu decken, und ſo kam es, daß ſie kürzlich in der Pfandkammer nach gehöriger Bekanntmachung öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigert wurde. Das Meiſt⸗ gebot betrug 35 Mk., ein Spottgeld für die ſchönen Sachen, die im Ladenhandel viele hundert Mark koſten. Ob ein Einbrecher dieſe ſeltene Gelegenheit wahrgenommen hat, ließ ſich nicht mehr ermitteln, denn der Käufer iſt nicht feſtzuſtellen. Noch bequemer kann man es dieſen Herren jedenfalls nicht machen. Geerrichtszeitung. Das falſche ärztliche Atteſt. Die unrich⸗ tige Angabe eines ärztlichen Atteſtes iſt einem Arzte, der ſie lediglich aus Mitleid gemacht hatte, infolge der ſtrengen Vorſchrift des Geſetzes verhängnisvoll gewor⸗ den. Ein Frl. L. war als Telephoniſtin bei der Reichs⸗ poſt tätig. Ende Auguſt 1907 war ſie aus dem Dienſt krankheitshalber weggeblieben und hatte der Poſtkranken⸗ kaſſe das Atteſt eines Dr. S. einreichen laſſen, in dem ihr beſcheinigt wurde, daß ſie an Influenza erkrankt ſei und 8 Tage arbeitsunfähig ſein würde. Ihre Krankheit war aber ganz anderer Art. Wie ſich ſpäter herausſtellte, hatte die L. zur fraglichen Zeit einem Kinde das Leben gegeben und Dr. S. war in ſeiner ärztlichen Eigenſchaft zu ihr gerufen worden und hatte ihr ärztliche Hilfe ge⸗ leiſtet. Durch die inſtändigen Bitten der L., die ie berechtigte Befürchtung hatte, daß ſie ihrer Stellung bei der Poſt verluſtig gehen würde, wenn der wahre Grund ihres Wegbleibens bekannt würde, ließ ſich Dr. S. be⸗ wegen, aus Mitleid das falſche Atteſt auszuſtellen. Der Gerichtshof hielt aber doch die Tatbeſtandsmerkmale der §§ 278 und 279 für erfüllt und verurteilte die Ange⸗ klagten zu der geſetzlich niedrigſten Strafe, Dr. S. zu 1 Monat, die L. zu 1 Tag Gefängnis. Der Vorſitzende betonte, daß der Gerichtshof zu ſeinem Bedauern nicht unter dieſes Strafminimum heruntergehen könne. Dieſe Mindeſtſtrafe erſcheine für den vorliegenden Fall viel zu hart, da Dr. S. nicht aus irgend welchen unlauteren Motiven gehandelt, ſondern ſich von dem Gefühl des Mitleids habe fortreißen laſſen. Eine Milderung der Strafe könne aber nur im Wege der Gnade erſtrebt werden. Feckenheim, 11 Mai. Der heutige Schweinemarkt war mit 25 Stück befahren, welche zum Preiſe von 88— 40 Mk. pro Paar verkauft wurden. Briefkaſten. Herr J. Ihr Eingeſandt mag zum Teil berechtigt ſein, wirkt aber zu perſönlich und wollen Sie die Be⸗ ſchwerde beim hieſigen Bürgermeiſteramt einbringen. Unſerer heutigen Nummer liegt ein Proſpekt der Firma B. Bruns 8 Co., Braunschweig, bei.— Der Ver⸗ kauf der 400 Franes⸗Loſe iſt im ganzen Deutſchen Reiche erlaubt. Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenchelm . 5 3 3 2 3 1 n 5 Uergebung von Bauarbeiten. Die im Jahr 1909 notwendigen Reparaturarbeiten an den Gemeindehäuſern werden durch nachſtehende Arbei⸗ ten für in der Gemeinde anſäſſige Handwerker vergeben: 1. Maurerarbeiten, 4. Tüncherarbeiten, 2. Zimmerarbeiten, 5. Tapezierbeiten, 3. Blechnerarbeiten, 6. Schreinerarbeiten. Bedingungen und Arbeitsbeſchriebe können auf dem Rathaus hier, Zimmer 7, eingeſehen werden, woſelbſt auch Angebotsformulare abgegeben werden. Angebote ſind bis 28. Mai 1909, morgens 9 Uhr einzureichen. Seckenheim, den 8. Mai 1909. Der Gemeinderat Ratſchreiber Hoerner. Koch. Gefunden und bei Georg Bühler, Math. S, Landwirt, Hauptſtr. 88 dahier abzuholen iſt eine leere Holzkiſte. Seckenheim, den 12. Mai 1909. gürgermeiſteramt J. V.: Hoerner. Bekanntmachung. Die Huldigung im Jahre 1909 betr. Alle ſtändig hier wohnenden Männer, welche bis zum 9. Juli ds. Js. das 21. Lebensjahr zurücklegen oder älter ſind, den Huldigungseid aber noch nicht geleiſtet haben, badiſches Staatsbürgerrecht beſitzen und überhaupt eidesfähig ſind, werden aufgefordert, ſich innerhalb acht Tagen auf dem Rathaus— Zimmer Nr. 5— anzumelden. Außer Betracht bleiben badiſche Beamte und Lehrer, welche ſchon den Beamteneid geleiſtet, ſowie Perſonen, welche ſchon beim Militär gedient haben oder welche vor⸗ ausſichtlich in dieſem Jahr zur Einftellung in das Herr gelangen werden. Seckenheim, deu 12. Mai 1909. gürgermeiſteramt: J. V. Hoerner Laueraufseherstelle. Die Stelle eines Laueraufſehers ſoll auf 1. Juli d. Js. durch einen rechtſchaffenen und energiſchen Mann beſetzt werden. Anmeldungen ſind bis 1. Juni d. Js. beim Bürger⸗ meiſteramte dahier ſchriftlich vorzubringen. Als Vergütung fuͤr ſeine Bemühungen erhält der Laueraufſeher 5/10 der nach dem Lauergeldtarif zur Erhe⸗ bung kommenden Gebühren. Die dienſtlichen Obliegen⸗ heiten des Laueraufſehers ſind der Lauerordnung zu ent⸗ nehmen, demſelben wird insbeſondere auch der Einzug der Gebühren und das Zählkartengeſchäft für die Statiſtik Schmitt. auferlegt. Seckenheim, den 11. Mai 1909. Gemeinderat: Ratſchreiber J. V.: Hoerner Koch. Zahn-Atelier Johanna Bodenheimer S1, 5 Mannheim Preiteſtraße Schmerzloses Zabnziehen, Plombieren Einsetzen künstlicher Zähne. Umarbeitung schlecht sitzender Gebisse etc. Schonendſte Behandlung. Mäßige Preiſe. eilt Bad. Hof, Neckarhausen. Saal mit schöner Aussicht, 2 8 5 direkt am leckar 25 85 85 85 2 ** mit Gartenterasse Gute Bedienung. Bekanntmachung. Die Erlaſſung von Unfallverhütungs⸗ vorſchriften für die land⸗ und forſt⸗ wirtſchaftlichen Betriebe betr. Wir ſetzen die Unternehmer von land⸗ und forſtwirt⸗ ſchaftlichen Betrieben hiermit in Kenntnis, daß die badiſche landw. Berufsgenoſſenſchaft in Karlsruhe die ſ. Zt. erlaſ⸗ ſenen und im Staatsanzeiger von 1906 Seite 33 veröffent⸗ lichten Unfallverhütungsvorſchriften für die landwirtſchaft⸗ lichen Maſchinen abgeändert und ferner für forſtwirtſchaft⸗ liche Betriebe Unfall verhütungsvorſchriften neu erlaſſen hat (Staatsanzeiger Nr. VII vom Jahr 1909. Die abgeänderten für landwirtſchaftliche, ſowie die neu für forſtwirtſchaftliche Betriebe erlaſſenen Unfallver⸗ hütungsvorſchriften, welche beide mit dem 1. Mai d. Js. in Kraft traten, ſind an der Verkündigungstafel am Rat⸗ haus angeſchlagen. Die Betriebsunternehmer haben sich mit diesen Be⸗ stimmungen genau bekannt zu machen, da ſie bei Nicht⸗ einhaltung derſelben nicht nur hobe Strafen zu gewärti⸗ gen haben, sondern auch ausserdem der Berufsgenossen- schalt gegenüber für die durch ihre fahrlässige Nusser achtlasszung der Unfalloerhütungs vorschriften entstande⸗ 115 Aufwendungen mit ihrem Vermögen und Einkommen haften. Sollten Exemplare der Unfallverhütungsvorſchriften von größeren Unternehmern gewünſcht werden, ſo ſtellt die landw. Berufsgenoſſenſchaft ſolche koſtenlos zur Verfügung. Anmeldungen wollen alsdann bei dem unterzeichneten Bürgermeiſteramt gemacht werden, woſelbſt auch gegebenen⸗ falls Belehrungen und Auskunft erteilt werden. Seckenheim, 5. Mai 1909. Bürgermeisteramt Schmitt. Achtung! Achtung! Wirtschaft zum weissen Lamm. Sonntag, den 16. Mai, von nachmittags 3 Ahr ab Grosses Konzert wozu freundlichſt einladet Franz Kreizscimar. Es empfiehlt ſein Lager in ſämtlichen Bürsten- und Pinselwaren Schwämmen, Teppichklopfern und Türvorlagen. L. Gilmer, im Hauſe des Herrn Holzhändler Bühler Eingang ins Geſchäft über die Treppen im Hof. Nohrſtühle werden in der Werkſtatt des Unter⸗ zeichneten eingeflochten. eu eingetroffen: Ein Poſten Druckkafftune FJommerhemdenftoßfe, Waſchſtoffe, für Bluſen und Kleider, Cattun und Wollmouslin. Ferner empfehle ich mein Lager in Barchent, Bettfedern u. 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