N * X S . ˙;m̃. ͤͤòüwy Ä:•Üw-w mann⸗Hollweg und Miniſter v. Arnim. Die Beratung —— Sechenheimer Anzeiger, Uuesheimer Hmzeiger, Heckarhauser Zeiſung, Edinger Zeitung Erſcheint Dieustag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Hr. 39 Politiſche Rundſchau. Deutſches Reich. Aus den parlamentariſchen Kommiſſionen. Die Reichstagskommiſſion für die große Gewerbenovelle nahm die Strafbeſtimmungen der Regierungsvorlage mit einigen Abänderungen an und ſtimmte ſodann über die Auträge auf Errichtung von Lohnämtern für die Haus⸗ induſtrie ab. Die Anträge des Zentrums wurden ange⸗ nommen von einer Mehrheit aus dem Zentrum, der ürtſchaftlichen Vereinigung, den Sozialdemokraten, ſo⸗ wie dem Abg. Naumann. Die Kommiſſton beſchloß darauf, e Verhandlungen über die Gewerbeordnungsnovelle hier zu unterbrechen und zunächſt die Heimarbeitvorlagen zur ledigung zu bringen. Es ſchließt ſich deshalb die Be⸗ katung des Geſetzes über Herſtellung von Zigarren in er Hausarbeit an. Vom Zentrum wird in der all⸗ gemeinen Ausſprache vorgeſchlagen, den Entwurf durch⸗ zuberaten und dann die verbündeten Regierungen zu erſuchen, dieſes Spezialgeſetz als Bundesratsverordnung zu erlaſſen. “Neue Fahrkartenſteuer. Der im Reichsſchatz⸗ amt ausgearbeitete Entwurf einer neuen Fahrkarten⸗ ſteuer ſieht, wie der„Berl. Lok.⸗Anz.“ hört, einen 3½% uſchlag für alle Wagenklaſſen vor, auch für die vierte, ch ſollen alle Karten unter einem Betrage von einer ark ſteuerfrei bleiben. Frankreich. * Der geſcheiterte Poſtſtreik. Die Lage in dem Poſtbeamtenausſtand hat ſich weiter gebeſſert. Zahlreiche usſtändige nahmen die Arbeit wieder auf. Im Haupt⸗ negraphenamt iſt der Dienſt fa ſtnormal. In Lyon und arſeille ſind alle Beamten zum Dienſt erſchienen. Aus r Provinz wird berichtet, daß die Telegraphendrähte bei Doullins, Dep. Somme, durchſchnitten wurden. Auch aus anderen Orten werden vielfach Unterbrechungen ge⸗ det, die mit dem Poſtbeamtenausſtand im Zuſammen⸗ hang ſtehen. Nach den letzten Feſtſtellungen fehlten im pauptpoſtamt von 660 männlichen Angeſtellten 21 und on 700 Damen 10. Der Dien ſtwird in normaler Weiſe ausgeführt Es wurden ungefähr 100 000 Depeſchen diert. Im Telephonbetriebe fehlten von 2500 Damen Ferner waren 125 Arbeiter nicht erſchienen, von Iren aber 80 baten, wiederum eingeſtellt zu werden. u den einzelnen Poſtämtern fehlten insgeſamt 700 An⸗ telle Nachrichten aus der Provinz zufolge iſt der usſtand dort in der Abnahme begriffen. Deutſcher Reichstag. Berlin, 15. Mai. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1. Uhr Am Vundesratstiſch; Staatsſekretär v. Beth⸗ Amtsblaft der Bürgermeisterämter Sechenheim, Ipesheim, Neckarhausen und Edingen. des Viehſeuchengeſetzes wird in zweiter Leſung fortgeſetzt. Kobelt(wildliberal): Eine Gefährdung des ein⸗ heimiſchen Viehbeſtandes beſteht nicht. Die deutſche Land⸗ wirtſchaft hat noch nicht den Beweis erbracht, daß ſie im ſtande iſt, das Land genügend mit Fleiſch zu verſorgen. Die von der linken Seite geſtellten Abänderungsanträge würden den Entwurf zu einem weſentlichen Fortſchritt für die Volkswohlfahrt geſtalten. i Trizeinski(Pole) befürwortet einen Antrag, unter Wahrung geeigneter Vorkehrungen der Grenzbe⸗ völkerung die Fleiſchverſorgung aus dem Grenzland wie bisher zu geſtatten und fordert eine Entſchädigung für die an Tollwut gefallenen Rinder und Pferde. Wehl(natl.) macht verſchiedene Ausſtellungen an dem Entwurf, erklärte aber am Schluß, daß er trotz dieſer Mängel im Intereſſe der Landwirtſchaft und der Allgemeinheit für das Geſetz ſtimmen werde. a Stolle(Soz.): Der§ 7 der neuen Faſſung bildet eine weſentliche Verſchlechterung des gegenwärtigen Zu⸗ tandes. 5 Nach einigen weiteren Bemerkungen der Abgeordneten Dirkſen(Rp.), Wachhorſt(natl.), Siebenbürger(konſ.) und Vogt(wirtſch. Vgg.) wurde einem Schlußantrag zu⸗ geſtimmt. Die 88 1—5 wurden in der Kommiſſionsfaſſung an⸗ genommen. Bei 8 2 war nach kurzer Erörterung ein Antrag der Freiſinnigen Vereinigung, wonach die von den Landes⸗ regierungen angeordneten Seuchenbekämpfungsmaß⸗ regeln dem Reichstag zur Kenntnisnahme vorgelegt wer⸗ den ſollen, abgelehnt worden. Eine Reihe Anträge der Freiſinnigen und Sozial⸗ demokraten werden abgelehnt. Bei§ 67 a und b bezweifelt der Abg. Singer die Beſchlußfähigkeit des Hauſes. Nachdem ſich auch der größere Teil der anderen Ab⸗ geordneten dieſer Anſicht anſchließt, vertagt der Präſident die Sitzung auf Montag nachmittag 1 Ühr. Tagesord⸗ nung: Der Reſt des Viehſeuchengeſetzes und Unlauterer Wettbewerb. Schluß 4 Uhr. UF Berlin, 17. Marx Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1½ Uhr. Am Bundesratstiſch: Staatsſekretär v. Beth⸗ mann⸗Hollweg, Staatsſekretär Dernburg und der preuß. Landwirtſchaftsminiſter v. Arnim. 5 Präſident Graf Stolberg gibt ein Telegramm des Grafen Zeppelin bekannt, in dem dieſer den Reichs⸗ tag zu einer Beſichtigung ſeines Luftſchiffes und zur Teil⸗ nahme an einer Fahrt am 5. Juni,. 11 Uhr nach Friedrichshafen einlädt.(Lebhafter Beifall und Bravo auf allen Seiten.) 8 i Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Vei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechanſchluſt Nr. 16. Die Beratung des Viehſeuchengeſetzes wird fortgeſetzt. Die Abänderungsanträge zu 8 67d werden abgelehnt und der Reſt des Geſetzes ohne weitere Debatte angenommen, ebenſo eine Reſolution Siebenbürger(konſ.) auf geſetzliche Regelung des Abdeckereiweſens. Ueber die Petitionen wird in 3. Leſung abgeſtimmt. 1— Es folgt die 1. Leſung des Entwurfs eines Schu tz⸗ gebietgeſetzes. Staatsſekretär Dern burg: Bei der Vorlage hau⸗ delt es ſich nur um eine redaktionelle Aenderung der bisherigen Beſtimmungen. Sollte Kommiſſionsberatung gewünſcht werden, ſo werde ich da zu ſpeziellen Aus⸗ künften bereit ſein. Auf Anfragen der Abgg. Erzberger(Ztr.) und Ar⸗ ning(natl.) erklärt Staatsſekretär Dernburg: Die Fragen der Selbſtverwaltung von Südweſtafrika und des Gouvernementsrats für Neu⸗Guinea hängt nur ſehr loſe mit dieſer Vorlage zuſammen. Während der Ausführungen des Staatsſekretärs warf ein Beſucher der Tribünen für das Publikum mehrere Bündel Flugblätter in den Saal und auf die Journaliſten⸗ tribüne. Er wurde auf Anordnung des Präſidenten von der Tribüne entfernt. In dem Flugblatt wird von einer ei geſprochen, die Kaiſer Wilhelm anwenden oll. Nach weiterer unerheblicher Debatte wurde der Ge⸗ ſetzesentwurf an die Budgetkommiſſion verwieſen. Es folgt die erſte Leſung des Geſetzentwurfs be⸗ treffend des Reichsinvalidenfonds. 8 Auf Antrag des Abg. Görcke⸗Brandenburg(natl.) ſagt Staatsſekretär Sydow bei Uebergang der Verwal⸗ tung des Fonds an das Reichsſchatzamt die Aufſtellung einer Ueberſicht über den Beſtand des Fonds zu. Der Entwurf wird ſodann in erſter und zweiter Le⸗ ſung ohne weitere Debatte angenommen. Bei der dritten Leſung des Geſetzentwurfes zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs be⸗ grüßen die Redner aller Parteien die Einführung der Generalklauſel, da durch dieſe auch ſolche Fälle des Ge⸗ ſetzes getroffen werden, auf die die bisherigen Beſtim⸗ mungen nicht anwendbar ſeien. Abg. Junck(natl.) ſpricht ſich gegen den Antrag Roeren aus. Neumann⸗Hofer(freiſ. Ver.) ſpricht ſich in gleichem Sinne aus. Der Antrag wird angenommen. Dafür ſtimmen: die Rechte, das Zentrum und ein Teil der National⸗ liberalen. Einige weitere Paragraphen werden nach kurzen belangloſen Debatten angenommen, darunter auch unverändert der§ 10(Schmiergeldparagraph) und Para⸗ graph 14(Schiffsgeheimniſſe). ö Jortſetzung(3. Leſung), Dienstag nachmittag 1 Uhr. Schluß 6 Uhr. Erkämpftes Glück. Roman von H. Deutſchmann. 160(Fortſetzung.)[Nachdruck verboten.] 10 Halblaut ſprach er mit ſich ſelbſt:„Das iſt alles um⸗ ust! Er wird ſte ihm geben. Auch wenn er ſpielt, in eſelſchaft lockerer Weiber Orgien feiert. Trotzdem wird r ſie bekommen]! Das iſt umſonſt! Aber wenn ſch Smiles ſchwieg und blickte mit verſtörten Blicken um 1 ſuche er, ob kein unberufener Lauſcher ihn hören 1„Es iſt niemand hier! Das darf ich nicht ſagen. Aber 8 es doch ſo wäre! Wenn es wäre, dann müßte es 16 n. Dann hätte ich geſiegt. Wenn! Dann könnte er ſie in nicht geben. Dann wäre ich—— Mö ieder ſah er ſich um:„Ja! Wenn er ſelbſt der— er—.—“ John Smiles ſchüttelte den Kopf, als 8 er dieſen ungeheuerlichen Verdacht abſchütteln.„Wenn d— aber doch—— nein, nein!“ Er mußte dieſe Ge⸗ urſte los werden. Das war ja alles nicht möglich! Wie er er nur daran denken? War ſein Haß ſo groß, daß 5 einen Feind zum Mörder machen wollte? Das durfte i 3 Um dieſe Gedanken zu vergeſſen, ſo lehnte er wollt lic in die Polſterkiſſen und ſchloß die Augen. Er e ſchlafen. Dieſer Tag hatte ihn ſo ſehr ermüdet. um mählich nickte John Smiles ein. Und im Traume ihn ukelten ihn reizende Mädchenköpfe. Und dieſe nickten . zu, ſie lachten ihm mit ſchelmiſchem Koſen„ ſie 5 85 er mit den Händen danach haſchte, dann waren Stoß.—— Lange träumte er] Da rüttelte ihn ein ſch aus ſeinem Traume auf. Mit verſchlafenen Augen aute er um ſich. N„Frankfurt! Alles ausſteigen!“ Die Fahrt und dieſer waren zu Ende. Die Bahnhofsuhr ſchlug zwölf. 6. Kapitel. in 5 nächſten Morgen war John Smiles bereits wieder einem Arbeitszimmer. Zur gewöhnlichen Pünktlichkeit — war Smiles um 8 Uhr gekommen und ſeine Angeſtellten hatten keine Ahnung, daß er in dieſer Nacht noch ſo viel zu tun hatte. Es war ihnen vielleicht nicht entgangen, daß die Augen des Vorſtands mit blauen Ringen umrandet wa⸗ ren, daß ſein Weſen etwas Verſtörtes, Schläfriges an ſich hatte. In ſeinem Zimmer aber friſchte er ſich das Geſicht zu wiederholtenmalen mit eiſigkaltem Waſſer; dann war er wieder friſch und mit gewohnter Sicherheit ging er an die Arbeit, ſichtete die eingelaufene Poſt, ordnete die Aufträge Erledigung durch ihn ſelbſt zurück. Aber es trieb ihn heute nicht die gewohnte Luſt zur Arbeit. Immer wieder ſah er nach der Uhr. Die Zeit verſtrich und immer unruhiger wurde er. Jeden Augenblick ſtand er von ſeinem Schreib- tiſch auf und trat an das Fenſter, um hinunterzuſehen. ———— Sein erſter Blick galt den Fingerabdrücken; ſie waren un⸗ beſchädigt. Die Hausmeiſterin aber erzählte ſofort in der ihr eigen⸗ 1 9 8 Geſprächigkeit:„Habe ich die Sache nicht fein ge⸗ macht. Mich haben ſie hin und her gefragt. nichts. Ich! Als wenn ich ſonſt nichts zu tun hätte. f U ie in der W̃ i jedem ſeiner Angeſtellten zu und legte die Schwierigſten zur 4 1175 5„ Na, wie der junge Herr Baron heute Morgen gekommen iſt, der hat ſchöne Augen gemacht!“ 5 Die Herren von der Polizei haben nichts gefunden. Aber ich wußte ja Ich müſſe den Mörder geſehen haben, ſagten ſie. Und wie Alles ging Schrecklich! Was hätte ich tun ſollen! Ruhig hatte Smiles bisher zugehört; er war zu ſehr in die Fingerabdrücke vertieft, die er genau mit der in Die Sonne ſtand ſchon hoch über den Giebeldächern ber ſeinem Notizbuche aufgezeichneten Skizze verglich, ob auch alten Stadt, da trat der Schreiber in das Privatzimmer nichts daran verändert worden ſei, aber es war genau das⸗ ſeines Vorſtands und meldete, daß ihn eine Frau zu ſpre⸗ e chen wünſche. „Laſſen Sie dieſe ſofort eintreten!“ „Gewiß!“ Der Schreiber verſchwand und nach ihm trat die Haus⸗ meiſterin ein. Worte.„Ich habe Sie lange ſchon erwartet, Frau—?“ Er ſah ſie fragend an. „Frau Blendl heiße ich!“ „Schön, Frau Blendl! ausgeführt?“ „Gewiß! Hier habe ich ſie!“ Und die Frau kramte in ihrer Taſche, die ſie mit ſich trug, und brachte einen viel mit Papier umhüllten karton⸗ artigen Gegenſtand daraus hervor. „Haben Sie auch nichts daran geändert?“ fragte Smi⸗ les mit vor Aufregung zitternder Stimme, während er ihr haſtig das Paket abnahm und mit Haſt die Papierhüllen „O, der hat ſo grimmige Augen gemacht! zu ihm geſagt, das Fenſter ſei ſchon kaput geweſen, das „Endlich kommen Siel“ das waren des Detektivs erſten müſſe ganz gewiß der Mörder eingeſtoßen haben. Da ſah er mich dann ſo ſeltſam ank glaubt. „Hm!“ Smiles wurde nachdenklich! Haben Sie meinen Befehl auch doch nicht ſagen ſollen!“ „Ah, pahl haupten. Da müßte er ſchon mit dabei geweſen ſeinl“ „Iſt Theo von Stauffen ſchon wieder zurücks“ „Aber ja! Heute früh iſt er gekommen.“ „Was ſagte der, als das Fenſter eingeſchlagen war?“ Ich babe Der hat es gewiß nicht ge⸗ Aber was ſchadet das!“ „Sie hätten das 0 Er kann ja doch nicht das Gegenteil be⸗ N 9. Jahrgang ren!“ „Ach die! Die haben alles von unten nach oben ge⸗ kehrt! Aber nach dem Fenſter hat keiner geſehen. Die wiſ⸗ ſen wohl ſelbſt nicht, ob das Fenſter ganz oder zerbrochen war.“ 5 a löste. Er brachte die Glasſcheibe des Fenſters hervor. 5 i 5 b (Jortſetzung folgt.) „Allerdings! Aber auf der Polizei kann er es erfah⸗ 0 „ . Aus Nah und Fern. * Heckarhauſen, 18. Mai. Das hieſige Sänger⸗ zeſt verlief bei günſtiger Witterung in ſchönſter Weiſe. Ausführlicher Bericht folgt in nächſter Nummer. 0 Heddesheim, 19. Mai. Am Sonntag, den 16. ds. Mts. hielt der Geſangverein Sängerbund Heddesheim ein großartig arrangiertes Sängerfeſt, verbunden mit Preisſingen, ab. Große Geld⸗ und ſonſt wertvolle Preiſe lockten eine ſchöne Anzahl von Vereinen nach Heddesheim. Die Bewohner hatten ihre Häuſer herrlich mit Blumen und Kränze geſchmückt. 22 Vereine beteiligten ſich an dem Preisſingen. Als Preisrichter fungierte Herr Muſikdirektor Bieling, Mannheim, Seminar⸗Muſiklehrer Autenrieth, Hei⸗ delberg und Großh. Heſſ. Kammerſänger Fahr, Darmſtadt. In der erſten Stadtklaſſe erreichte der Männergeſangverein Viernheim die höchſte und ſomit beſte Punktzahl mit 285 Punkten, Sängerbund Käferthal erreichte 282 und Sänger⸗ bund Harmonie Mannheim⸗Neckarau 272 Punkte. In der zweiten Stadtklaſſe von 30 bis 49 Sänger erreichten Ein⸗ tracht Mannheim 271, Liederkranz Ludwigshafen⸗Munden⸗ heim 256, Germania Ludwigshafen 237, Sängerkreis Kaiſerslautern 237. Aurelia Mannheim 235, Lyra Mann⸗ heim 218, Liederkranz Philippsburg 198 und Männer⸗ geſangverein Eintracht Weinheim 188 Punkte. In der erſten Landklaſſe von über 45 Sänger kam als erſter Verein Frohſinn Feudenheim mit 256, als zweiter Männer⸗ geſangverein Hohenſachſen mit 241 Punkten. In der zweiten Landklaſſe von 30 bis 44 Sänger erhielt Sänger⸗ roſe Lampertheim mit 249 Punkten den erſten Preis. Dann folgten: Deutſche Einheit Feudenheim mit 246, Sänger⸗Einheit Plankſtadt mit 219, Männergeſangverein Leutershauſen mit 204, Harmonie Viernheim mit 204, Eintracht Kirchheim mit 198 Punkten, Liedertafel Secken⸗ heim hatte 192 Punkte. In der unterſten Landklaſſe erhielt Kirchheim mit 218 Punkten den erſten, Liederkranz Viernheim mit 200 Punkten den zweiten Preis. Im Ehrenpreisſingen erhielt der Männergeſangverein Viernheim von allen konkurierenden Vereinen den erſten Preis. ( Plantſtadt, 15. Mai. Im Waſchzuber ertrun⸗ ken iſt das 2½ Jahre alte Söhnchen Ernſt des Käſers Philipo Senn. Das Kind war in den Hof gegangen und fiel beim Spielen kopfüber in den dort ſtehenden mit Waſſer halb gefüllten Zuber und als man nach dem Verbleib des Kindes ſah, war es, mit dem Geſicht im Waſſer, bereits erſtickt. () Wiesloch, 15. Mai. Entſprungen ſind aus der Heil⸗ und Pflegeanſtalt hier drei Pfleglinge dieſer An⸗ ſtalt. Unter den Durchbrennern, die ſich vermutlich im Walde aufhalten, iſt einer aus Hockenheim; bis jetzt iſt es nicht gelungen, dieſelben ausfindig zu machen. () Bruchſal, 15. Mai. Aus Saig im Schwarz wald wird gemeldet: Am Mittwoch morgen kam ein Fremder zu einer hieſigen Bürgerin und ſtellte ſich als „Direktor des Zuchthauſes in Bruchſal“ vor. Dann er⸗ zählte er der Frau, ihr Mann, der r en in Bruch⸗ ſal„ſitzt“, hätte ſich ein ſchweres Vergehen gegen den Wärter zu ſchulden kommen laſſen, was ihm mindeſtens acht weitere Jahre Zuchthaus einbringen würde. In⸗ deſſen ließe ſich die Sache vielleicht noch mit Geld ab⸗ machen. Die Frau bewirtete den Herrn Direktor, teilte aber doch dem Herrn Bürgermeiſter, der gerade zufällig auf dem Felde in der Nähe des Hauſes beſchäftigt war, den Sachverhalt mit. Dieſer ging mit ſeinem Knecht in die Stube und ſtellte den Herrn Direktor zur Rede; u. a. verlangte er auch deſſen Papiere, wobei ſich heraus⸗ ſtellte,„daß der Herr Direktor ſeinen Ueberzieher mit den Papieren in Lenzkirch zurückgelaſſen hatte“. Nun wußte der Bürgermeiſter natürlich ſofort, daß er einen Schwindler vor ſich hatte, und wollte den Poliziſten holen, während deſſen der Knecht den„Herrn Direktor“ be⸗ wachen ſollte. Dieſem gelang es aber, in dem Augen⸗ blicke, als ſein Wächter die Kammertüre ſchloß, durch das Fenſter zu entkommen. Nun begann eine wilde Jagd, wobei es dem Knechte nach vieler Mühe gelang, den Ausreißer dingfeſt zu machen. Der Gauner iſt ein erſt vor kurzem aus der hieſigen Strafanſtalt entlaſſener Häftling, der dort die Verhältniſſe des betreffenden Sai⸗ ers kennen gelernt hatte und dieſelben nun als„Zucht⸗ sdirektor“ ausnützen wollte. Der Herr„Direktor“ bürfte alſo vorausſichtlich bald wieder nach hier zurück⸗ kehren. (Mosbach, 15. Mai. Als hier unlängſt ein Metzger ein Schwein ſchlachtete, fand ſich im Schweine⸗ magen ein kleines Portemonnaie, das als Inhalt drei 5 dſtücke, ein neues 3⸗Markſtück und 5 Kupfermünzen rg. (Walldürn, 15. Mai. Vier Inſaſſen des hie⸗ ſigen Amtsgerichtsgefängniſſes wurden dieſer Tage mit allerlei Arbeiten im Garten des Amtshauſes beſchäftigt. Nachmittags bekamen ſie plötzlich Händel miteinander, wobei mit ſchweren Gegenſtänden zugeſchlagen wurde. Als die Gefangenen bald darauf den Garten verließen, um wieder in ihren Zellen interniert zu werden, ſah man, daß einer von ihnen am Ohr blutete. Ein anderer 3 ſich im Gefängnis wie tobſüchtig. Bei näherer nterſuchung ſtellte es ſich heraus, daß er einen doppelten Schädelbruch davongetragen hatte; außerdem war der eine Arm ausgekugelt und gebrochen. Der Schwerver⸗ letzte wurde ins Spital verbracht, wo er ſehr bedenklich darniederliegt. () Triberg, 17. Mai. Bei Warteſtation 56 in der Nähe des„Kaiſertunnels“ der Schwarzwaldbahn ent⸗ ſtand ein Waldbrand, vermutlich durch Funken aus der Lokomotive. Etwa 600 Quadratmeter Privatwald, dem Bahnarbeiter Dold gehörig, ſind ein Raub der Flammen geworden. Bahnarbeiter verhinderten ein Weiterfreſſen des Feuers. () Stockach, 17. Mai. Samstag nacht etwa halb 3 Uhr brach in der Brudermühle, Beſitzer Schuler, Feuer aus, welches ſich raſch ausdehnte und die Mühle mit den Schuppen in Aſche legte. Der Beſitzer konnte ſich . 5 heimlich 3. blieb verſchont. Wahrſcheinlich iſt das Feuer au rzſchlu oder Wernau zurückzuführen. 80 2 1 räſchuß ( neverlingen, 15. Mat. In Weildorf brannte das dortige alte Brauereigebäude von Gebr. Kolhund vollſtändig nieder. Das neue Brauereigebäude brannte aus. Der Brand brach um halb 2 Uhr nachts aus. Mit genauer Not konnten ſich die Brauereiangeſtellten retten. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt bis jetzt unbekannt. (Freiburg, 15. Mai. In der Hinterkirchſtraße ſtürzte ein 4jähriger Knabe, welcher ſich allein im Schlaf⸗ zimmer befand, vom 2. Stock auf eine Kellertreppe und erlitt einen Schädelbruch, ſowie einen Bruch der Wirb⸗ ſäule. Der Tod trat ſchon nach wenigen Minuten (A) Offenburg, 17. Mai. Hier erſchoß ſich in ſeinem Geſchäftslokal in der Hauptſtraße der ledige Elektro⸗ techniker Kopf, Mitinhaber der Firma Link u. Kopf, mittels eines Revolvers in die Schläfe. Der Tod trat ſofort ein. Die Abweiſung ſeiner Bewerbung um die Hand eines Mädchens in einem benachbarten Orte ſoll die Urſache der unglückſeligen Tat ſein. (Sennfeld, 17. Mai. Dieſer Tage ereignete ſich hier ein ſchrecklicher Unglücksfall. Ein hieſiges Fräulein wollte ſich auf einem Spirituskocher Milch warm machen und ſchüttete zu dieſem Zweck Spiritus in den Apparat, wovon ſich jedoch ein Teil auf den Boden ergoß, dort Feuer fing und die Kleider des Mädchens in Brand ſetzte. Einer Feuerſäule gleich rannte die Unglückliche auf den Hof, wo Nachbarsleute herbeieilten und ihr die brennenden Kleider vom Leibe riſſen. Am ganzen Kör⸗ per mit furchtbaren Brandwunden bedeckt, brachte man das Mädchen in die Wohnung, wo ſie abends 8 Uhr der Tod von den gräßlichen Schmerzen erlöſte. (-) Freiburg, 17. Mai. Der Stadtrat beſchloß, bei den Staatsbehörden um die Konzeſſion eines ſtädt. Rheinkraftwerks nachzuſuchen. () Vom Jagſttal, 15. Mai. Gut geackert, gut geeggt und doch keine Saat. So war es im Herbſt bei einem Bauern im Jagſttale. Vormittags fuhr der Vater auf den Acker und ackerte denſelben, nachmittags ſchickte er ſeinen Sohn dorthin, daß er egge und vollends fertig mache. Der Sohn eggte den Acker ſehr fein und empfahl ihn nach getaner Arbeit Gottes Segen. Das Frühjahr kam und mit ihm das Wachstum, aber auf dem Acker zeigte ſich nichts grünes. Da fragten Vater und Sohn ſich einander, wer von den beiden den Acker geſät habe und zum Erſtaunen und Schaden ſtellte ſichs heeraus, daß der Acker zu ſäen vergeſſen worden war. Die Sorgen des Millionärs. Auch die Millionäre haben ihre Sorgen, aber ſie ſind anderer Art, als die der miſera contribuens plebs. Wir anderen armen Teufel quälen uns darum, anſtändig leben zu können, ein richtiger Millionär wie Herr Chau⸗ chard, der Gründer des Kaufhauſes Louvre, hat nur den einen dringenden Wunſch, ſich anſtändig begraben zu laſſen. Herr Chauchard, der ein hochbetagter Junggeſell iſt und von ſeinen vielen Millionen ſtets einen ſehr wohltätigen Gebrauch gemacht hat, war in den letzten Tagen etwas leidend und hat deshalb wohl mehr als ſonſt an den Tod gedacht. Durch eine Indiskretion iſt es herausgekommen, wie er ſich ſein Begräbnis wünſcht; ſo ernſt dieſe Angelegenheit an ſich für einen Menſchen iſt, ſie iſt diesmal drollig genug, um ein genaueres Eingehen zu verdienen. Der Sarg aus koſtbarem Holz und mit künſtleriſch ziſelierten Beſchlägen aus echter Bronze ſteht ſchon zwei Jahre bereit; er koſtet 20 000 Franken. Auch für die Büſte, die auf dem Grabe ſtehen ſoll, hat Herr Chauchard ſchon zu Lebzeiten geſeſſen; hoffentlich hat er recht er⸗ bauliche Gedanken gehabt, während er ſo für ſeinen Tod poſierte. In dem Sarg aus„Amaranthenholz“ wird nach den Beſtimmungen des vorläufig und hoffentlich noch lange nicht Entſchlafenen der einbalſimierte Leib zwei Tage lang ausgeſtellt bleiben; in dem koſtbaren Hotel, das Herr Chauchard in der Avenue Velasquez beſitzt, und zu dem in dieſen zwei Tagen ganz Paris Zutritt haben wird. Dann wird der Leichenzug ſich ordnen, und dieſer Zug wird eines reichen Mannes würdig ſein. Voran ſollen die 4000 Angeſtellten des Louvre. Dann kommen die Wagen der Trauerverſammlung: Ka⸗ roſſen im Stil Ludwigs XV., Diener mit Puderperücken und Dreiſpitz auf dem Hinterbrett. Kutſcher und Leichen⸗ träger erſcheinen in Uniformen, die für dieſe Gelegenheit angefertigt und reich mit Silber verbrämt ſind. Herr Chauchard beſtimmt, daß ſie ſtatt des gewohnten Trauer⸗ zylinders einen weichen Filzhut in runder Form tragen, und daß ſie alle vollſtändig raſiert erſcheinen. Kein Schnurrbart oder Backenbart ſoll den impoſanten Zug verunſtalten. Die Trauerfeier wird in der Madeleine ſtattfinden, wo die erſten Sänger der Staatsbühnen und das Orcheſter der Großen Oper mit der geſamten Geiſt⸗ lichkeit der Gemeinden Madeleine und Saint Auguſtin ſich vereinen werden, um den Verſtorbenen zu ehren. Auf dem Pere Lachaiſe, wo ein hoffentlich gepolſtertes Grab auf den glücklichen Beſitzer wartet, ſoll der Schluß der Trauerfeierlichkeit ſich abſpielen. 14 Träger werden den Sarg durch das mit ſchwarzem Sammet umhüllte Portal tragen, der ganze Trauerzug wird bei dem Sarg vorüberdefilieren und ihn mit geweihtem Waſſer be⸗ ſprengen, und auf einer Tribüne an der Gruft werden mehrere Redner der Verdienſte Chauchards gedenken. So iſt es beſtimmt worden, und da ein Multimillionär auch noch nach dem Tode allmächtig bleibt, wird es wohl auch alſo geſchehen. Nur daß die verfrühte Bekannt⸗ ſchaft dieſer Wünſche bereits zu Lebzeiten des großen Toten einen Proteſt hervorgerufen hat, auf den niemand gefaßt ſein konnte. Die Leichenträger und Kutſcher wollen ſich nicht raſieren laſſen, auch nicht Herrn Chauchard zu Ehren. Sie haben eine Verſammlung abgehalten, und ſie tun, was heute alle Welt in Frankreich tut, ſie prote⸗ ſtieren. In der Tagesordnung wird energiſch ausgedrückt, daß kein Lebendiger und noch weniger ein Toter ver⸗ langen kann, daß ſie um ſeinetwillen Haare laſſen; ſie wünſchen ihre Bärte, die ſie ſehr hübſch mit dem Aus⸗ druck„don naturel“ bezeichnen, bis zu ihrem eigenen Ende zu behalten und werden ſtreiken, wenn man aus kapitaliſtiſchen Gründen das Gegenteil verlangt. Wäre dieſe Erklärung nach dem Abſcheiden des reichen Mannes erfolgt, ſo hätte ſie der pompöſen Feier viel⸗ 3 1 leicht Schwierigkeiten bereiten können. Jetzt, da Herr Chauchard noch lebt— zum Glück, denn er iſt wirklich ein edler, wenn auch etwas ſonderbarer Herr!— jetzt wird ihm ſein Geld das Mittel geben, wie alles andere, auch die Sippe der Leichenträger zu beſiegen. Er braucht nur jedem, der ſich raſieren läßt, einige tauſend Franken zu vermachen; die Herren Croquemarts werden es ſich dann überlegen, daß Haare ſchneller wachſen als Gold⸗ ſtücke und ihre ſtolzen Grundſätze zugleich mit ihren „dons naturels“ und Herrn Chauchard einſargen. Neues aus aller Welt. * Doppelſelbſtmord. In dem kleinen rheinpfälzi⸗ ſchen Ort Kuſel bei Bingen, ſollte die Hochzeit der Witwe des Müllers Peter Bardens mit dem Müller Reiß ſtatt⸗ finden; als jedoch das Hochzeitsgeleite anlangte, fand man die beiden Brautleute tot vor. Reiß hatte zuerſt ſeine Braut und dann ſich ſelbſt erſchoſſen. * Haftentlaſſung. Der Berliner Bankier Sieg⸗ mund Friedberg, der nach ſeiner Verurteilung zu zwei Jahren Gefängnis und 9000 Mk. Geldſtrafe in Haft ſenommen worden war, iſt am Samstag nachmittag auf beben Fuß geſetzt worden. Die verurteilende Straf⸗ kammer hatte, wie noch erinnerlich iſt, dem Antrage Friedbergs auf Haftentlaſſung gegen Kaution ſtattgegeben die zu hinterlegende Summe auf 60 000 Mk. bemeſſen. Dieſe Kaution iſt nunmehr von der Mutter Friedbergs und von früheren Geſchäftsfreunden aufgebracht und an der Hinterlegungsſtelle deponiert worden. * Kaſſenräuber. Samstag nachmittag wurde in dem Buttergeſchäft von Gebr. Manns, Stralauerſtraße 56, in Berlin ein Kaſſenraub verübt, der durch die Per⸗ ſon des Täters beſonders intereſſant iſt. Es handelt ſich um— einen 10 Jahre alten Schüler W. aus dem Friedrichsgracht, der aber gleich nach der Tat verfolgt und feſtgenommen wurde. Das vielverſprechende Frücht⸗ chen wird der Fürſorgeerziehung übergeben werden. * Havarie von Torpedobooten. Auf der Fahrt von Norderney nach Helgoland havarierten die Torpedo⸗ boote 57, 58 und 60. Alle drei wurden beſchädigt. Die Beſchädigungen vom Torpedoboot 60 ſind am ſtärkſten. * Ein Ordensſchwindel. Wegen Ordensſchwin⸗ dels wurde am Samstag der angebliche Marquis Haran⸗ court verhaftet, der ſich„Erlaucht“ nannte. Er wurde von der Berliner Kriminalpolizei, in einer Penſion an der Jägerſtraße, wo er ſich ſeit einiger Zeit aufhielt, unter dem Verdacht des Ordens⸗ und Dekorationsſchwindels verhaftet. Beſchlagnahmt wurde eine große Anzahl von Korreſpondenzen, ſowie ein Koffer voller Orden. * Automobilunfall. Ein ſchweres Automobil⸗ unglück ereignete ſich, wie aus Lüttich gemeldet wird, in Streupas an der Ourthe. Ein Automobil, das einen anderen Wagen überholen wollte, rannte mit voller Wucht gegen ein Wohnhaus, das teilweiſe einſtürzte. Vier In⸗ ſaſſen des Automobils, darunter zwei Kinder, wurden getötet, eine Perſon ſchwer verletzt. Durch Stücke der einſtürzenden Hausmauer wurden zwei Damen in einem 5 eines gerade vorüberfahrenden Eiſenbahnzugs ver⸗ etzt. 8 * Raubanfall. Der 44 Jahre alte frühere Rechts⸗ anwalt Buderus in Berlin, vor Jahren als Arrangeur zahlreicher„Wohltätigkeitsfeſte“, darunter des„berühm⸗ ten“ Silberfeſtes bekannt, wurde morgens von ſeiner Wirtin, einem Fräulein K., mit ſchweren Verletzungen am Kopf blutüberſtrömt in ſeinem Bette vorgefunden. Nach den Angaben, die Buderus der Vermieterin machte, iſt er nachts während einer Automobilfahrt von mehreren unbekannt gebliebenen Männern, überfallen, ſeiner etwa 2000 Mk. betragenden Barſchaft beraubt und von den Fremden mit Fauſtſchlägen traktiert worden. Der Zu⸗ ſtand des Verletzten erſchten anfangs bedenklich. Da er fieberte und zu phantaſieren begann, wollten ihn ſeine Verwandten und Freunde nach dem Rudolf Virchow⸗ Krankenhauſe bringen. Buderus weigerte ſich jedoch; auch wollte er durchaus nicht dulden, daß ſeine Wirtin der Polizei Meldung von dem Raubanfall machte. Rätſel⸗ haft erſcheint ferner, daß er der Vermieterin, bei der er erſt kurze Zeit wohnt, ausdrücklich verbot, der Polizei die vorgeſchriebene Meldung von ſeinem Zuzug zu er⸗ ſtatten. Die Polizei ſteht den Angaben des augenſchein⸗ lich ſchwer nervöſen Mannes ſehr ſkeptiſch gegenüber. * Flüchtiger Schwindler. Der Damenſchneider Lohoff erſchwindelte und verkaufte in den letzten Monaten Waren im Werte von 450 000 Mk. und verſpielte dieſe Summe in Monte Carlo. Er iſt jetzt flüchtig. * Großer Brand. Von einer verheerenden Feuers⸗ brunſt iſt, wie aus Harburg gemeldet wird, die Ort⸗ ſchaft Halvesboſtel im Landkreiſe Harburg heimgeſucht worden. Dort entſtand auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe Feuer, das ſo ſchnell um ſich griff, daß mehrere Gehöfte mit ſämtlichen Nebengebäuden in kurzer Zeit ein Raub der Flammen wurden. Viel Vieh iſt verbrannt, ein Kind und eine Frau erlitten erhebliche Brandwunden. Der Schaden iſt ſehr groß. „Ermordete Forſcher. Die Ermordung der beiden deutſchen Forſchungsreiſenden Dr. Brunhuber und Dr. Schmitz in Südchina wird nunmehr vom Auswärtigen Amt beſtätigt. Dieſem iſt jetzt eine Meldung darüber zu⸗ gegangen. Die chineſiſche Regierung hat eine expedition abgeſandt. Alte Vorläufer moderner Erfindungen. Es iſt eine intereſſante Aufgabe, durch die Jahr⸗ hunderte rückblickend zu verfolgen, wie alle großen Er⸗ findungen der neueren Zeit ihre Vorläufer gehabt haben, wie grübelnde Männer in einſamen Studierſtuben ſchon lange vorher nach der Löſung von Fragen ſuchen, die ſpäteren Jahrhunderten vorbehalten bleiben ſollten. Dann, wenn eine gewiſſe Vorarbeit geleiſtet iſt, läßt ſich ver⸗ folgen, wie verſchiedene Männer in verſchiedenen Län⸗ dern dieſelbe Idee aufgreifen, die ſozuſagen in der Luft liegt. Im Windſor⸗Magazine zeigt George A. Wade die intereſſante Abbildung einer Art erſten Lokomotive⸗ Straf⸗ 9 die reits im Jahre 1784 in England konſtruiert wurde, Murdockſche Maſchine; ſie iſt verblüffend einfach, 4 eines Wagengeſtell mit einem kleinen Vorderrad 7 f zwei größeren Hinterrädern, über denen eine ein⸗ a; kaſchine angebracht iſt. Ihr war freilich keine kraktiſche Laufbahn beſchieden; die erſte Lokomotive, die gland einen Zug beförderte, war vom Typus der Alten„Lokomotionen“, die jetzt noch in dem Eiſenbahn⸗ f Hausen bei Darlington zu ſehen iſt. Hier iſt bereits 0 neue Lokomotive in den weſentlichen Grundformen keſgebildet, dem großen auf den Rädern liegenden Dampf⸗ f f und der Raucheſſe, die ſich bei der Lokomotion heilich in gewaltiger Biegung unförmig hoch emporhebt. 7 r der Urheber der Lokomotive iſt eigentlich Richard flerbithick, der, bereits 1771 geboren, ſich mit dem Pro⸗ 1790 beſchäftigte, die Dampfkraft praktiſch auszunutzen. de 6 konſtruierte er ein Modell, in dem zum erſtenmal ſaſſel und Maſchine ein Stück bildeten. 1801 wurde N ſend, eine größere Dampfmaſchine gebaut, die als„pu⸗ do r Teufel“ bekannt wurde und noch heute im Lon⸗ ener South Kenſington⸗Muſeum zu ſehen iſt. Dies war J 8 der erſten Dampfwagen, die wirklich Paſſagiere förderten. Wie eine Urahne des Automobils mutet Pa ben der große Dampfwagen an, der 1835 für den ö alſagierverkehr zwiſchen Birmingham und London kon⸗ f fü tert wurde. Es war ein unförmiges rieſengroßes Ge⸗ hrt nach Art der alten Poſtkutſchen, nur ungleich größer, orläufer der heutigen Autobuſſe; ein wahres Ungetüm 5 drei großen breiten Rädern, die faſt wie Straßen⸗ Lunden ausſahen, die große Karoſſerie mit zwei Kupees G. auf dem Dache Sitzplätze für 20 Per nen. Der uker des Gefährts ſaß vorn zwiſchen vier Paſſagieren, bras erhöht, und hielt eine Kurbel in der Hand, die lb rieſige Gefährt lenken ſollte. Das Fahrzeug hat rigens London niemals erreicht. Es legte zwar mehrere gliſche Meilen mit der für damalige Verhältniſſe ganz erordentlichen Geſchwindigkeit von 15 engl. Meilen in 5 tunde zurück, aber dann kam die„Panne“. Dieſer tagen des Dr. Church wurde dann ſpäter unabläſſig kabeſſert, aber verſagte immer wieder. Der Gedanke, bern amwpftraft für die Fortbewegung von Wagen z t ten, hatte auch vorher grübelnde Techniker beſchäf⸗ aue don 1786 arbeitete Symmington an dem Modell in Dampfwagens, und 1769 beſchäftigte ſich Cugnot eo ankreich mit dem gleichen Problem. 1680 ſchon bebachtete Sir Iſaak Newton, daß Dampfwagen durch ben Jeaktionskraft komprimierten Dampfes bewegt wer⸗ 3 könnten, und 30 Jahre früher konſtruierte der Mar⸗ ans von Woreeſter bereits eine Pumpe, die auf die weiber Weiſe arbeitete. Und wenn man den Blick noch daf zurückwendet, findet man noch mehr Anzeichen doll daß der Menſchengeiſt ſchon früh die Bewegungs⸗ daft des Dampfes auszunutzen ſuchte. Schon 130 Jahre l. hr., zur Zeit Heros von Alexandrien, benutzte man f Sache künſtliche Bewegungskräfte zur Oeffnung und ulließung der großen Tempeltüren. So erſtrecken ſich 1 die erſten Verſuche, die dem Gedanken des Dampf⸗ 1 fes zuſtreben, weit in die Vergangenheit. 1553 ver⸗ ö uucht bereits Blasco de Garay die Dampfkraft zur Fort⸗ ö deregung von Schiffen zu benutzen, und 10 Jahre ſpäter f Fehaftigt ſich der Marquis von Worecſter mit derſelben es ger Man kann verfolgen, wie die ſpäteren Verſuche N. Jahrhunderts, die Experimente Ramſays, Frank⸗ 5 und Evans' ſich dem Erfolge nähern, bis 1788 end⸗ Patrick Millar mit ſeiner Wattmaſchine ein kleines ane herſtellt, die„Charlotte Dundas“, die von dd nach Port Dundas— eine Entfernung von 19½ liſchen Meilen— in 6 Stunden gegen ſtarken Wind aufg Und zugleich ward in Amerika dasſelbe Problem doloehriffen und von Robert Fulton, Olliver Evans und onel Stevens der Löſung nahegeführt. Herlisheimer Eiſenhahnunglück. eee bene der dhehn Markäſ= 5 tadt „, si 2 . N„ Kappoliaweſter 45 . See pode 2 8 7 der ph, 3 dem 6 W ee Dennweier N 8 F hleleriiede 3 2 125 J. Cünsba 2 1 -Munsterc g Nane 8 1 8 T enrlosble 5 a bon He obiger Skizze bringen wir den Situationsplan eignete rlis heim, woſelbſt ſich das Eiſenbahnunglück er⸗ über das wir bereits berichteten. Vermiſchtes. N 1869 der Geburtstag der Paeiſiebahn. Am 10. Mai Prom, Jing es wie ein elektriſcher Schlag durch die Union, grades bindun, war der letzte Nagel zur Befeſtigung der Ver⸗ Uhr, als das große Werk vollendet war. Die ugsſchwelle war von Lorbeerholz, der letzte Nagel ein Geſchenk des Staates Kalifornien, wäh⸗ rend Nebraska ſilberne Klammern geſandt hatt. Zwei Geſellſchaften hatten den Bau betrieben; diejenige, die zuerſt den 101. Grad weſtlicher Länge erreichte, ſollte eine Rieſenprämie empfangen. Die Omaha⸗Geſellſchaft ſiegte und empfing eine Landſchenkung von 141 600 Quadratkilometer, alſo ein Terrain, ſo groß wie Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, Heſſen und die Reichs⸗ lande, in breiten Streifen neben der Bahn. Außerdem hatte der Kongreß 53 Millionen Dollars Geldunter⸗ ſtützungen gewährt. Die ausgeſetzten Prämien hatten ſo gewirkt, daß die Bahn zwei Jahre früher vollendet war, als der Anſchlag angenommen hatte. Was für Fiſche ſing Petrus? Jedermann kennt die Stelle bei Lukas, wie Chriſtus den Fiſchern befiehlt: „... WVerfet eure Netze aus, daß ihr einen Zug tut.“ Petrus mag nicht recht, da er ſich von dem Fiſchzuge nichts verſpricht, gibt aber nach,„und da ſie das taten, fingen ſie eine große Menge Fiſche, und ihr Netz zerriß.“ Johannes erzählt noch genauer, Chriſtus gibt den Fiſchern die Stelle an, wo ſie das Netz auswerfen ſollen und die Zahl der Fiſche, die ſie fingen, 153. Wer die Evangelien lieſt, wird ſchwerlich darüber nachdenken, welche Sorten Simon Petrus ins Netz gegangen ſind, aber in anderer Lage waren die Maler, die Petris Fiſch⸗ zug bildlich darſtellten. Dazu gehören auch zwei Große, Rubens und Raffael, und es iſt intereſſant, wie ſie ſich mit ihrer Aufgabe abgefunden haben. Der reſolute Nie⸗ derländer machte kurzen Prozeß, ſah ſich den Fiſchmarkt in Antwerpen an und malte dann die Ware, die dort zu Markte gebracht wurde, Schellfiſche, Seelachſe und all' das Gewimmel, das wir ja auch aus den Nieder⸗ laſſungen unſerer Hochſeefiſchereien kennen. machte es anders. Er ſagte ſich wohl, daß es im See Genezareth andere Fiſcharten geben würde als bei ſich daheim, in Italien, aber da er keine Ahnung hatte, was das für welche ſein könnten, ließ er die Phantaſie frei walten und malte Fiſche in den ſonderbarſten, nie dageweſenen Formen. Und da er einmal gerade dabei war, malte er noch ein paar Fiſche freſſende Kraniche dazu, obgleich dieſer Vogel gar kein Fiſchfreſſer iſt. End⸗ lich kümmerten ſich die Ichthyologen darum und ſtellten feſt, daß der See auch heute noch ſehr fiſchreich iſt, daß er Barben und karpfenartige Chromisarten enthält, die bis drei Pfund ſchwer werden und gut ſchmecken. Eine Sorte bekam den Namen chromis ſacra(der heilige Chro⸗ mis), und wir wiſſen jetzt alſo, was für Fiſche die Jünger auf Befehl der Erſcheinung Chriſti gegeſſen haben. Können Erdbeben vorhergeſagt werden? Ueber die Erfindung des P. Maccioni in Siena, die eine Vorausſage von Erdbeben ermöglichen ſoll, erſtattet der bekannte Florentiner Erdbebenforſcher P. Guido Al⸗ fani im„Corriere della ſera“ einen genaueren Bericht. Nach anfänglicher Skepſis iſt Alfani zu der Ueberzeu⸗ gung gekommen, daß hier in der Tat ein gangbarer Weg zur Löſung des wichtigen Problems gefunden iſt. Mac⸗ cioni ging von der häufig gemachten Beobachtung aus, daß ſich vor dem Eintreten eines Erdbebens der Tiere eine merkwürdige Erregung und Unruhe bemächtigt; auch geſchieht es ziemlich häufig, daß Menſchen einige Augen⸗ blicke vor der Erſchütterung erwachen, und Maccioni hat ſelbſt dieſe Erfahrung öfter gemacht. Er nahm an, wie man auch ſchon früher vermutet hat, daß es ſich hier um eine elektriſche Beeinfluſſung handle, und er kon⸗ ſtruierte nacheinander verſchiedene Apparate nach Art der Cohärer, die jedoch zunächſt nicht empfindlich genug waren, um dieſe Erſcheinungen zu regiſtrieren. Schließ⸗ lich gelang es ihm, einen äußerſt empfindlichen Apparat aufzuſtellen, den er dann ſorgfältig beobachtete. Zwei Monate mußte er warten, ohne ein Ergebnis zu erhalten. Plötzlich ertönte in einer Nacht in ſeinem Zimmer die Alarmglocke; er eilte in das Obſervatorium und fand, daß der Apparat in Tätigkeit geweſen war; nach vier Minuten zeigten die empfindlichſten Erdbebenmeſſer eine Erſchütterung in 22 Kilometer Entfernung von Siena an. Da die Erſchütterungen im Gebiet von Siena nie vereinzelt auftreten, ſtellte er ſofort ſeinen Apparat wieder ein und wartete; in der Tat gab der Cohärer von neuem ein Signal, und wieder folgte nach vier Minuten an derſelben Stelle eine Erderſchütterung. Wenngleich die geringe Zahl der Beobachtungen zu endgültigen Schlüſ⸗ ſen noch nicht hinreicht, ſo laſſen die Umſtände, unter denen ſie erfolgt ſind, kaum eine andere Deutung zu, als daß die Signale von Maccionis Apparat tatſächlich im Zuſammenhang mit den Erderſchütterungen ſtanden, denen ſie vorausgingen. Eiſenbahnkupees für Säuglinge. Wie berichtet wird, hat die franzöſiſche Eiſenbahnverwaltung auf eini⸗ gen Strecken Eiſenbahnkupees für Säuglinge eingerichtet. Sie ſind nur für Reiſende, die Kinder bis zu 4 Jahren mit ſich führen, beſtimmt; in ihnen befindet ſich ein kleiner Kocher, der heißes Waſſer liefert und es den Müttern möglich macht, Suppe oder Milch zu wärmen. Die Reiſenden werden dadurch in Zukunft von den kleinen Schreihälſen befreit werden— eine Neuerung, die auch bei uns Nachahmung verdient. 8 Zweiklaſſige Speiſewagen? Aus Frankfur die Nachricht, daß die Speiſewagen jetzt auch in zwe Klaſſen eingeteilt werden ſollen, in eine Abteilung für die Reiſenden der 1. und 2. Wagenklaſſe und in eine ſolche für die Reiſenden der 3. Klaſſe. Die Speiſewagen⸗ bedienſteten ſollen die Karten zur Teilnahme an den Hauptmahlzeiten zunächſt den Reiſenden 1. und 2. Klaſſe anbieten. Jedenfalls ſollen ſich die Reiſenden der dritten Klaſſe mit den Reſten der 1. und 2. Klaſſe begnügen! Zutritt zum Speiſewagen haben in Zukunft nur noch ſolche Reiſende, die mit Platzkarten verſehen ſind. Den Reiſenden der 3. Klaſſe wird in Zukunft der Zutritt zum Speiſewagen dadurch beſchränkt werden, daß man ſie erſt nach den Reiſenden 1. und 2. Klaſſe und dann erſt von einer beſtimmten Station ab, zuläßt. Das deutſche Volk iſt wahrlich geduldig, ſodaß es ſich auch dieſe Idee eines hochmütigen Erſtklaſſe⸗Freibilletlers gefallen laſſen wird. Der höhere Beamte, der dieſen Erlaß ausheckt und unterfertigt, will mit ſeiner Fahrkarte nicht, auch nicht beim Eſſen, mit dem gewöhnlichen Plebs zuſammen⸗ kommen, obwohl das Publikum, das die 3. Klaſſe der Schnellzüge benützt, durchweg anſtändig iſt. Hoffentlich Raffael ſchaden. den hat, braucht für den Spott nicht zu ſorgen. In dieſer Hinſicht fordern wir unſere aktiven ſowie paſſiven Mitglie⸗ dern auf, am nächſten Mittwoch, den 19. d. Mts., abends ½9 Uhr im Lokal zum„Schwanen“ zu einer anßerordent⸗ lichen Generalverſammlung zu erſcheinen. fällt des Chriſtihimmelfahrtsfeiertags wege aus. Kur für 2nitglieder der landw. Ein⸗ kaufen — tut die badiſche Eiſenbahnverwaltung bei dieſer neuen Demütigung und Verächtlichmachung der großen Maſſe des Volkes nicht mit, denn es iſt viel mehr Anlaß da, die vielen Unterſchiede in der Behandlung des Volkes zu beſeitigen, als neue zu ſchaffen. Ein neuer Ozeandampfer⸗Rekord. Die„Mau⸗ retania“, der Rieſendampfer der„Cunard⸗Linie“, hat auf ihrer letzten Reiſe einen neuen Rekord für die Fahrt von Newyork nach England(Queenstown) aufgeſtellt. Dieſe Fahrt wurde diesmal von der„Mauretania“ in 4 Tagen 18 Stunden 11 Minuten zurückgelegt, wodurch der letzte Rekord über dieſe Strecke, der ebenfalls von der „Mauretania“ gehalten worden war, um 24 Minuten verbeſſert wurde. Die Durchſchnittsgeſchwindigkeit der „Mauretania“ hatte auf dieſer Reiſe 25.70 Knoten in der Stunde betragen, während die frühere größte Stun⸗ dengeſchwindigkeit dieſes Dampfers 25.61 Knoten ge⸗ weſen war. Eingeſandt. Il Seckenheim. Hoffnungsvoll hat der Geſang⸗ verein Liedertafel am vergangenen Sonntag bei dem Ge⸗ ſangswettſtreit in Heddesheim ſeinen Erwartungen entgegen⸗ geſehen. Aber leider! leider! Enttäuſchungen haben wir erfahren und abermals Enttäuſchungen. Wir ſind uns darüber ſelbſt nicht einig, warum wir(man könnte faſt ſagen) ſo abgeſägt wurden, wenn wir in Betracht ziehen, wie verſchiedene Vereine in unſerer Klaſſe ſo ſchlecht geſungen haben, einerſeits und andererſeits wir noch über ein Stimmenmaterial verfügen, das z. Zt. wohl ſelten von einem Landverein übertroffen werden kann. Aber auch der Name Hofmuſikus hat uns zweifelsfrei nicht das gebracht, was im wahren Sinne des Wortes liegt, zumal wir, wie ſchon angeführt, über ein klangvolles Stimmenmaterial verfügen. Dieſes wird, was menſchlich wohl begreiflich ſein dürfte, von uns mit Bedauern empfunden, zumal wir keinen Grund finden können, der uns in dieſe Lage ver⸗ holfen hat. Zu erwähnen wäre noch die Uebereinſtimmung mit den von den Preisrichtern abgegebenen Tabellen bezw. Noten. Der eine Preisrichter hat 46, der andere 67 und der dritte 79 Punkten gewertet, ſomit eine Differenz vom höchſten zum niederſten von 33 Punkten. Dies kann unſeres Erachtens doch faſt unmöglich ſein, daß die An⸗ ſichten der Herren Preisrichter ſo verſchieden ſind. Aber all dieſes kann uns den Mut nicht verderben. Wir appellieren an unſere aktiven wie paſſiven Mitglieder, auf Grund deſſen nach wie vor dem Verein treu zu bleiben mit der Begründung, wenn möglich noch in dieſem Jahre uns mit anderen Vereinen um die Siegespalme ſtreitig zu machen. Wenn ſchon unter anderen Sängern etwas heim⸗ liche Freude ſteckt, ſo kann das alles nichts an der Sache Wir rufen denjenigen entgegen:„Wer den Scha⸗ Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim Gottesdienſt⸗Ordnung. Euangel. Gottesdienſt: Himmelfahrt: ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. Colleete. Kathol. Gottesdieuſt: Chriſti Himmelfahrt: ½8 Uhr Frühmeſſe, 9 Uhr Haupt⸗ gottesdienſt mit Flurprozeſſton. Nachmittags 1 Uhr: Maiandacht mit Segen. Die nächſte Donnerstagsnummer Sammel-⸗Anzeiger. enoſſenſch. R, hat zu ver⸗ Arauerſtraße 11. Gute Gßkartoffeln Mangu Wilhelm Valz, leu eingetroffen: Ein Poſten Druckkaftune Sammethendenfoff, Waſchſtoffe, ür Bluſen und Kleider, Cattun und Wollmouslin. Ferner empfehle ich mein Lager in Barchent, Bettfedern u. 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Lebensjahr zurücklegen oder älter ſind, den Huldigungseid aber noch nicht geleiſtet haben, badiſches Staatsbürgerrecht beſitzen und überhaupt eidesfähig find, werden aufgefordert, ſich innerhalb acht Tagen auf dem Rathaus— Zimmer Nr. 5— anzumelden. Außer Betracht bleiben badiſche Beamten und Lehrer, welche ſchon den Beamteneid geleiſtet, ſowie Perſonen, welche ſchon beim Militär gedient haben oder welche vor⸗ ausſichtlich in dieſem Jahr zur Einſtellung in das Heer gelangen werden. Seckenheim, den 12. Mai 1909. gürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Bekanntmachung. In dem projektirten neuen Baugebiete zwiſchen der Luiſen⸗ und Neckarauerſtraße dahier, ſind die neuen Be⸗ grenzungen der Straßen auf den Grundſtücken durch Pfähle und Profile erſichtlich gemacht. Die Grundſtückseigentümer ſowohl, als auch Jedermann werden gewarnt, dieſelben zu entfernen, oder eine Aenderung daran vorzunehmen. Zu⸗ widerhandelnde werden zwecks Beſtrafung zur Anzeige gebracht und haben die Koſten der erneuten Anbringung Schmitt. zu zahlen. Seckenheim, den 13. Mai 1909. gürgermeiſteramt 1 Volz. och. Bekanntmachung. Die Fälligkeit des 1. Quartals Umlagen 1909 wird hiermit in Erinnerung gebracht mit dem Bemerken, daß nach 8 Tagen Mahnung erfolgt. Seckenheim, 18. Mai 1909. Gemeindehaſſe Seitz. Bekanntmachung. Die Hundetaxe betr. No. 58 539 P. Gemäß 83 des Geſetzes vom 4. Mai 1896, die Hundetaxe betr.§ 2 der Vollzugs⸗Verordnungen hierzu vom 5. Mai 1896(Geſ.⸗ und V.⸗O.⸗Bl.) Seite 44 ff.) bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß in der Zeit vom 1. bis 15. Juni ds. Js., die An⸗ meldung der Hunde und die Entrichtung der Hundetaxe für das Taxjahr 1. Juni 1909 bis 31. Mai 1910 zu erfolgen hat. ö Anzumelden iſt jeder bis zu dieſem Zeitpunkt über 6 Wochen alte Hund. N Ueber 6 Wochen alte Hunde, welche nach dieſem Termine bis zum 31. Mai des nächſten Jahres in Beſitz genommen oder in die Gemeinde eingebracht werden, ſind innerhalb 4 Wochen nach der Beſitzerlangung beziehungs⸗ weiſe der Einbringung, Hunde, welche erſt nach dem An⸗ meldetermin das Alter von 6 Wochen erreichen, innerhalb 4 Wochen nach dieſem Zeitpunkt anzumelden. Eine Anmeldung iſt jedoch nicht erforderlich, wenn ö der Beſitz des Hundes in der erſten Hälfte des Monats Juni, beziehungsweiſe vor Ablauf der vierwöchigen Friſt des zweiten Abſatzes wieder aufgegeben wurde. fenden Taxjahr ſchon vertaxten Hundes tritt. Das Mitbringen der Hunde hierzu iſt nicht erforderlich. Die Taxe, welche von dem Beſitzer zu bezahlen iſt, für das vom 1. Juni bis 31. Mai laufende Jahr Gemeinden Feudenheim, Mannheim, Sand⸗ 16 Mark. Gemeinden des Amtsbezirks 8 hofen und b. In rk Hat der Beſitz ein keiner Gemeinde des Großher⸗ 7 einen dauernden Aufenthalt, ſo beträgt die Taxe ark. Für Hunde, die im Beſitze des deutſchen Reiches oder eines Bundesſtaates ſtehen, iſt eine Taxe nicht zu entrichten. Ma Das Gleiche gilt, wenn der Hund an die Stelle eines anderen f von demſelben Beſitzer in der gleichen Gemeinde im lau⸗ Bei der Anmeldung iſt zugleich die Toxe zu entrichten. Der Beſitzer hat hinſichtlich der Taxe den Rückgriff auf den Eigentümer. Die Anmeldung des Hundes und die Bezahlung der Taxe hat durch den Beſitzer ſelbſt oder einen Stellvertre⸗ ter desſelben perſönlich und mündlich bei der Steuerein⸗ nehmerei am Orte des Wohnſitzes oder des dauernden Aufenthalts des Beſitzers, durch die Hundebeſitzer, ohne dauernden Aufenthaltsort am Ort des vorübergehenden Aufenthalts zu erfolgen. Hunde, die auf abgeſonderten Gemarkungen gehalten werden, ſind in derjenigen Gemeinde anzumelden, zu wel⸗ cher die abgeſonderte Gemarkung in ſteuerlicher Beziehung zugeteilt iſt. Die Steuereinnehmerei erteilt für jeden vertaxten Hund eine beſondere Quittung und führt über die Anmel⸗ 1 ein Verzeichnis, welches am 16. Juni abgeſchloſſen wird. Wer die rechtzeitige Aumeldung eines Hun- des unterläßt hat neben der Tare den doppelten getrag derſelben als Strafe zu entrichten. Vermag der Angezeigte jedoch nachzuweiſen, daß die rechtzeitige Anmeldung nur aus Verſehen und nicht in der Abſicht einer Taxhinterziehung unterblieb, ſo kann auf eine Strafe bis zum einfachen Betrag der Taxe erkannt werden. Hunde, für welche die Taxe nicht rechtzeitig bezahlt wird, können eingezogen werden. Die Bürgermeiſterämter und Stabhaltereien werden beauftragt, dieſe Verfügung am Rathauſe anzuſchlagen und in ortsüblicher Weiſe wiederholt bekannt machen zu laſſen. Auf Grund der gemäߧ 1 der Vollzugs verordnung vom 4. Mai 1896 aufzuſtellenden Liſte und des von der Steuereinnehmerei über die Anmeldung und Taxbezahlung zu führenden Verzeichniſſes, ſowie ihrer etwaigen ſonſtigen Kenntnis haben die Bürgermeiſterämter ſpäteſtens bis zum 1. Juli ds. Js. hierher anzuzeigen, welche Hunde nicht angemeldet wurden. Mannheim, den 1. Mai 1909. Großh. gezirksamt. Polizeidirektion. Dr. Korn. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. Gewerbe⸗Jerein Seckenheim. Am Chriſtihimmelfahrtstag unternimmt unſer Verein einen Ausflug zum Beſuche der Gewerbe- Ausstellung des Gewerbe⸗Vereins Ladenburg. Die Mitglieder werden erſucht, zahlreich zu erſcheinen. Abfahrt ½2 Uhr vom Gaſthaus zum Reichsadler“. Der Vorſtand. Auf kommenden Feſertag empfehle: Seidenpapier per Bogen 3 Pig. Reppabier per Rolle 10 Pig. weiss und farbigen Karton für Blumenhüllen Stek. 10 Pfg. J. Helfrich. grosse Rollen kaufen Sie 10 Fl. 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