* 5 20 * N„ 2 Nr — Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. —— ttt...—————— 5 0 Mr. 61 Amer, Eno ſand und Deutſchland. Während der letzten Deutſchenhetze haben Londoner chauviniſtiſche Blätter durch beſtändige Wiederholungen Eindruck zu erwecken geſucht, daß England im Falle eines Krieges mit Deutſchland zum mindeſten der mora⸗ liſchen Unterſtützung der Vereinigten Staaten ſicher ſein würde. Der Newyorker„Times“⸗Korreſpondent, der Hmtsblaft er Bürgermeisterämter Sechenhelm, Mesheim, neckarhausen und Edingen. Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfa., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öftever Aufnahme Nabatt. Jeruſprechauſchluß Nr. 16. 5 — ß. Dienstag, den 25. ai 1909 von der Oſten⸗Sacken mit den Herren der ruſſiſchen Bot⸗ ſchaft, Reichskanzler Fürſt Bülow, ſowie die Spitzen der Militär- und Zivilbehörden teilnahmen. Im Verlaufe der Tafel erhob der Kaiſer ſein Glas und trank auf das Wohl des Kaiſers aller Reußen.— Nach einer Meldung des„Lokal⸗Anzeigers“ aus Wiesbaden zeigt ſich der Reichskanzler mit dem Ergebnis ſeiner wiederholten Be⸗ prechungen mit dem Kaiſer in hohem Grade befriedigt. Die gleichzeitige Anweſenheit des Grafen Wedel wie des möglich ſein. Bei dem Wetteifer in den Rüſtungen anderer Nationen ſei es durchaus weſentlich, daß Eng⸗ land in dieſem Jahre acht Dreadnoghts auf Stapel lege. Aber auch das genüge nicht, um das im Schiffsbau der letzten 4 Jahre Verſäumte gut zu machen. Der Marix⸗Skandal. Was bei dem neueſten franzöſiſchen Skandal zutage und ein entſcheidender Sieg Englands müßte Amerika un⸗ ſelbſt ein Amerikaner iſt hat die Engländer häufig davor gewarnt, ſich keinen ſolchen Illuſionen hinzugeben. Heute übermittelt er als autoritativen Ausdruck maßgebender amerikaniſcher Anſicht intereſſante Auszüge aus einem Leftartfkel des„Springfield Republican“, eines der ein⸗ lußreichſten Blätter der Nen-England⸗Staaten, wo die britiſchen Sympathien am kräftigſten entwickelt ſind. i 2 Das Blatt hält eine Darlegung des amerikaniſchen Standpunktes für notwendig, angeſichts der Beharrlich⸗ leit, womit ein Teil der engliſchen Preſſe Amerika„zum nindeſten als den moraliſchen Verbündeten Großbritan⸗ nens in dem Kampf hinſtellen, den ſo viele Engländer wenigen Jahren für möglich halten.“ Das amerika⸗ che Volk weigert ſich, ſagt das republikaniſche Blatt, au die Möglichkeit eines ſolchen Krieges zu glauben. Elfer, womit ſich jene Organe der öffentlichen Mei⸗ kung Englands der Sympathie und Unterſtützung Ameri⸗ kas zu vergewiſſern ſuchen, findet es mit leiſem Spott beinahe pathetiſch“ Würde es je zu einem ſolchen Kriege kommen,„ſo würde das amerikaniſche Volk die⸗ jenigen, die ihn heraufbeſchworen haben, flir Verräter an den Intereſſen der ganzen germaniſchen Raſſe halten“. „Jedenfalls könnte Amerika in dem Kriege nicht Partei ergreifen, ohne ſich ſelbſt in einen Sturm bitterer Partei⸗ ſpaltung zu ſtürzen.“e i 3 „ Wir glauben, daß die Ausführungen des„Spring, eld Republican“ durchaus den Tatſachen entſprechen. Em deutſch⸗engliſcher Krieg wäre unter allen Umſtänden eine ſchwere Schädigung amerikaniſcher Geſchäftsintereſſen, Nefähr ebenſo unerwünſcht ſein, als ein Sieg Deutſchlands. Die öffentliche Meinung Amerikas würde ſich daher gegen die Macht richten, die den Krieg provoziert hat, ſei es zun England oder Deutſchland— und umſo mehr wenn Politiſche Nundſchau. Deutſches Reich. boa Kaiſer und Kanzler. Anläßlich des Geburts⸗ Ages des Kaiſers von Rußland fand am Mittwoch beim daiſer und der Kaiſerin in Wiesbaden eine größere Früh⸗ Furstafel ſtatt, an der der Großherzog und die Groß⸗ Wogin von Heſſen, Fürſt Radolin, der Botſchafter Graf ——— Erkämpftes Glück. Roman von H. Deutſchmann. (JFortſetzung.) Im erſten Augenblick ſchien John Smiles geneigt, die⸗ ſem Verdachte nachzugeben; aber bei längerem Nachſinnen erſchien dies vollſtändig ausgeſchloſſen. Er ſagte: „Wo pflegte Ihr Onkel ſein Geld aufzubewahren?“ „Das kann ich eigentlich nicht wiſſen!“ „So hat alſo der alte Herr Baron nie etwas darüber kraten?“ „Mir gegenüber nie.“ Smiles ſann nach. Bedächtig und jedes Wort zögernd ausſprechend, antwortete er:„Ein ſolcher Diebſtahl iſt nicht möglich! Der Dieb hätte das Geld erſt ſuchen müſſen. r hätte es nicht vermeiden können, in Schränken herum⸗ zuwühlen! Das hätte unbedingt eine Spur hinterlaſſen. nd außerdem: Er hätte zuviel Zeit verloren. Dann aber ätte er mir in die Hände fallen müſſen. Es iſt alſo aus⸗ geſchloſſen, daß der Mörder ſich nach der Tat noch länger i der Wohnung aufgehalten haben kann. Er muß den rt der Tat unmittelbar nach derſelben verlaſſen haben!“ Ohne Unterbrechung hatte Theo von Stauffen dieſer Burſtellung zugehört; hiebei aber ftrierte er mit latternden Micken den Detertiv, der ſorglos den Bleiſtift zwichen den Fingern drehte. In demſelben Augenblick aber als Smi⸗ don Stauffen anſah, jagte deſſen Blick nach einer an⸗ deren Richtung din. Mit nachls niger Stimme entgegnete er daraufhin: „Es mag ſo fein! Um ſo mehr. als mein Onkel in Wahl ſeines Verkehrs nicht allzu vorſichtig war. Wer fel aus welchem Grunde er einem Verbrecher zum Opfer ell 5 der „Allerdings! Vorerſt läßt ſich hier kein Urteil bilden. Aber ſagten Sie nicht, Sie hätten ein Anliegen an mich“ 1„Ach ja, richtig! Das hätte ich wieder vergeſſen!“ Theo von Fürſten Radolin am kaiſerlichen Hoflager hat mancherlei Kombinationen veranlaßt, die jedoch als hinfällig be⸗ zeichnet werden können; der Kaiſer hatte lediglich den Wunſch, dem Statthalter von Elſaß⸗Lothringen die Bril⸗ lanten zum Schwarzen Adlerorden perſönlich zu über⸗ reichen. Bezüglich der inneren Politik behält der Reichs⸗ kanzler nach wie vor freie Hand, es wurden keinerlei beſtimmte Maßnahmen beſchloſſen. Auch der„Neuen Freien Preſſe“ wird aus Wiesbaden gemeldet, daß die Beziehungen zwiſchen dem Kaiſer und dem Fürſten Bülow gegenwärtig wieder vortrefflich ſind und daß an einen Rücktritt des Reichskanzlers nicht zu denken iſt. Ausland. 0 Türkei. 3555 *Kaiſer Wilhelm und das neue Regime. In maßgebenden türkiſchen Kreiſen hat es einen vorzüglichen Eindruck verurſacht, daß Kaiſer Wilhelm bei ſeinem Wiener Aufenthalt Gelegenheit fand gegenüber dem dortigen Bot⸗ ſchafter Reſchad Paſcha warme anerkennende Worte über die füngſten Aktionen in der Türkei auszuſprechen. Der Kaiſer ſtellte auch in Ausſicht, daß man dem Wunſche der türkiſchen Armee in Bezug auf den Generaloberſten Frhr. von der Goltz entgegenkommen werde. * Der Sultan. Der Sultan paſſierte Stambul zn Waſſer und fuhr dann zu Wagen an der Seite Ghazi Muktars, gefolgt von den Prinzen und der Suite, unter lebhaften Zurufen des Publikums durch einen Teil der Stadt. Am Eingange des Parlaments wurde der Sultan don den Miniſtern empfangen. Beim Eintritt in den Sitzungsſaal wurde er von den Verſammelten, den Sena⸗ ren und Deputierten, mit herzlichen Zurufen und Bei⸗ all begrüßt. Die Eidesleiſtung und die vom Großweſir derleſene Thronrede wurden mit großem Beifall auf⸗ genommen. Dann begann die Eidesleiſtung der De⸗ butierten. England. Aber Ordnung muß ſeink“ von Stauffen nahm aus ſeiner Bruſttaſche ein geſchloſ⸗ kommt, klingt unglaublich; manches dabei erſcheint auch noch ſo dunkel, daß man unwillkürlich zögert, wiederzu⸗ geben, was die Pariſer Zeitungen zu erzählen wiſſen; und da es vor allem die der Republik feindlichen Blätter ſind, die gerade die„wirkſamſten“ Einzelheiten bringen, ſo möchte man eine Aufklärung abwarten. Aber dieſe wird wohl lange auf ſich warten laſſen: der Wunſch, das Schlimmſte zu vertuſchen, liegt gar zu nahe. Die Tatſachen, die unzweifelhaft feſtſtehen, ſind folgende— ſie ſagen freilich ſchon genug. 8 Vor einigen Tagen wurde der Artilleriehauptmann Marix, Rapporteur, d. h. unterſuchungsführender Offi⸗ zier an einem der Pariſer Kriegsgerichte, verhaftet. Gleich darauf erfolgte die Verhaftung eines Agenten Seres alias Cires, der eine Geſchäftsſtelle für allerlei dunkle Kom⸗ miſſionen unterhielt, und eines auf den Radrennplätzen bekannten Berufsfahrers Ruinart. Die Verhaftungen er⸗ folgten auf direktes Eingreifen des Juſtizminiſteriums, und zwar auf perſönlichen Antrag des Chefs der Kriminal⸗ abteilung im Juſtizminiſterium Tiſſier. Die Angelegen⸗ heit ging nämlich dieſen ſehr nahe an: es ſtellte ſich heraus daß Marix und Genoſſen verſichert hatten, ſie vermöchten Begnadigungen zu erlangen, wenn man ihnen eine entſprechend hohe Summe zahlte: ſie hätten Be⸗ ziehungen zu Tiſſier. Aber es waren nicht nur na⸗ digungen, mit denen ſie handelten. Sie verkauften auch Befreiungen vom Militärdienſt, Aufſchub von Reſerve⸗ und Landwehrübungen: hiefür hatten ſie ihre Kunden hauptſächlich unter den Berufsradfahrern der Renn⸗ plätze. denen der Militärdienſt außerordentlich ſtörend iſt. Ferner ſcheint ſich das Geſchäft auf Verſetzungen von Militärs, Strafaufſchübe von Verurteilten, allerlei Em⸗ pfehlungen und überhaupt pekuniäre Ausnützung des Einfluſſes erſtreckt zu haben, den der Hauptmann Marix bei Behörden und in Regierungskreiſen beſaß oder zu beſitzen vorgabz.„ Wie weit noch andere Perſonen kompromittiert ſind, 5 wird ſich erſt herausſtellen. Die Anklage gegen Marix lautet vorläufig auf Betrug. Es wird alſo vorausgeſetzt, daß er den Schützlingen, von denen er Geld forderte, falſche Tatſachen vorſpiegelte— und in Wahrheit keinen lei Einfluß beſaß! 4 5 „Gerade trozdem!“ ziſchte die ſchnarrende Stimme dei jungen von Stauffen. Ich machte Sie in Ihrem Intereſſe aufmerkſam!“ „Ich degreife Ihre Abſicht. Sie aber werden auch ſenes Kuvert. „Ich ordnete heute Morgen den Nachlaß meines On⸗ kels und fand darunter eine Lebens verſicherungspolice. Hier!“ Er reichte ſie Smiles hin, der ſie entgegennahm und auf ſeinen Schreibtiſch legte, ohne eine Antwort zu meinen Willen verſteben, daß ich gerade ſolchen Läſter⸗ zungen zum Trote ſofort das Geld eingezogen haben will. Ich will allen beweiſen, daß ich über ſolchen Verleum⸗ dungen ſtehe. Oder ſoll man ſagen, dieſer Herr von Stauf fen muß auch nicht ganz unſchuldig ſein. So und ſo lange geben Er wartete offenbar eine weitere Erklärung ab. 55 1915 1 bis er 10 5 ee 2 von Stauffen ſprach weiter:„Ich weiß, daß ſolche derauswagte. Nein, mein lieber err Smiles. 1 Policen gleich angemeldet werden müſſen! Ich kenne 10 ſo. Vor Verleumdungen kann ſich keiner ſchützen! Alſo es den Rummel nicht weiter. Sie würden wohl ſo freundlich ſein und dieſe Angelegenheit übernehme?“ „Wenn Sie mir den Auftrag geben.“ „Ja! Beſorgen Sie die Sache und ſtellen Sie mir dann Ihre Rechnung aus!“ Smiles nickte. „Ich möchte Sie aber vorher noch darauf aufmerkſam machen, daß es mir lieb wäre, dieſe Geldgeſchichte würde bis Morgen erledigt.“ Der Detektiv ſtutzte und ſah von Stauffen überraſcht an. „Weshalb? Ich finde das nicht beſonders empfeblens⸗ mert. Die Verſicherungsgeſellſchaft wird bei beſtimmtem halte.“ Verlangen die Summe zweifellos innerhalb vierundzwanzig„Kann ich hier chreiben?“ Stunden auszahlen. Aber. Es kann ſehr leicht eine üble e 15 Nachrede dadurch entſichenl“ Jobs Smiles horte aus bew Vorzihnmer eine Boll von Stauffen ſprang wie von einer Viper gebiſſen von machtübertragung. welche Theo von Stauffen mit ſeiner Un⸗ ſeinem Fautenil empor: Mein Herr. Das wird nie- terſchriſt verſab! mand wagen!“„Jeßt zit alles erledigtl „Und ich kau gehen?“ „Jawohl! Morgen um dieſe geit können Sie Ihre Hunderttauſend Mark in Empfang nehmen!“ bleibt dabei Ich denke, daß ich bis Morgen das Geld in Ihrem Bureau erheben kann.“ 5 „Wie Sie es wünſchen!“ „Iſt alles erledigte“ „Noch nicht! Wie hoch iſt die Verſicherungsſummes⸗ „Hunderttauſend!“ „Das iſt viel!“ „Aber nicht zu viel für mich! von Stauffen lachte. f „Sie müſſen mir noch eine Vollmacht autsſtellen, damit ich in Ihrem Namen den Totenſchein erhalten kann und auch den Betrag der Verſicherungsſumme ausbezahlt er⸗ Smties geriet hiebei keineswegs aus ſeiner Ruhe, ſon⸗ dern blieb um ſo mehr bei ſeiner Vernuttung:„Es Wee den alle Zeitungen natftrlich Berichte äber den Mord brin⸗ Motir vor. Stauffen lachte und ſeine Stimme klang rauh und! Seite mit Fingern nach Ibnen gewieſen werden.“ gen. Sie ich Ihnen ſchan ſogte. liegt für die Tat kein Wenn Ste nur dieſe Verſicherungsſumme ſo unmittelbar nach der Tai erheben, ſo wird von mancher „Werde nich einfinden. Ueberreichen Sie mir dann auch Ihre Rechnung Auch die Auslagen Ihrer geſtrigen Reiſe. Adien.“ N „Empfehle mich, Herr Baron!“(Fortsetzung folgt.) Aus Nah und Fern. Maunheim, 24. Mai. Rohe Ausſchreitungen be⸗ gingen geſtern abend ein verheirateter Taglöhner und ein lediger Eiſendreher. Beide leiſteten einem herbeigerufenen Schutzmann energiſchen Widerſtand. Der Eiſendreher ent⸗ riß hierbei einem dem Schutzmann zu Hilfe eilenden Sol⸗ daten des Grenadier⸗Regiments Nr. 110 das Seitengewehr und verſetzte damit dem Schutzmann 3 Stiche in den rech⸗ ten Oberſchenkel. Beide Täter wurden verhaftet.— Heute früh wurde in der Nähe der Fohlenweide ein unbekannter Mann erſchoſſen aufgefunden. Heidelberg, 24. Mai. Geh. Kommerzienrat Wacker in Bad⸗Schachen bei Lindau, ein geborener Heidelberger, der bereits im Jahre 1906 ſeiner Vaterſtadt zur Beſchaf⸗ fung eines Heims für den Frauenverein 100 000 Mark geſchenkt hat, ließ der Stadt für den gleichen Zweck weitere 50 000 Mk. überweiſen. N Oftersheim, 24. Mai. In der Nacht vom Sams⸗ tag auf Sonntag wußten buͤbiſche Hände nichts beſſeres zu tun als oberhalb des Ortes auf Spargeläckern die Stöcke bis auf den Grund auszuwühlen, auszureißen und zu zer⸗ treten. Ferner wurden Hopfenſtangen umgeriſſen und abgebrochen und Bäume beſchädigt. Möchte es gelingen, die Miffetäter, vermutlich Maiausflügler, ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Heidelberg, 24. Mai. Bei der im Gerichts⸗ zimmer des hieſigen Bataillons abgehaltenen Kriegs⸗ erichtsſitzung gegen den im November v. J. deſertierten adber Hummel vom hieſigen Bataillon wurde der Angeklagte wegen erſchwerten Diebſtahls und Fahnen⸗ flucht zu 1 Jahr Gefängnis und Verſetzung in die zweite Klaſſe des Soldatenſtandes verurteilt. Aus der Verhand⸗ lung ging hervor, daß Hummel im Herbſte vorigen Jahres als Vurſche zum Major v. Manteuffel kommandiert wurde und in deſſen Wohnung, aus Furcht vor Strafe wegen einer Urlaubsüberſchreitung deſſen Schreibtiſch erbrach, eine in demſelben befindliche eiſerne Kaſette gewaltſam öffnete und daraus eine größere Summe ſtahl, womit er das Weite ſuchte. 0 Karlsruhe, 22. Mai. Der Bezirksverein Karls ruhe des Deutſchen Vereins ge Mißbrauch geiſtigen Getränke hat den Bericht ſeiner Tätigkeit als Beratungs. ſtelle für Alkoholkranke in der Zeit vom 15. April 1908 bis dahin 1909 erſcheinen laſſen. Wir entnehmen dieſem Berichte folgendes: Im Berichtsjahr haben wir zirka 100 beſondere Auskünfte erteilt und im ganzen 49 Trin⸗ keranmeldungen erhalten, und zwar 45 Männer und 4 Frauen. Davon mußten 10 Perſonen in Anſtalten unter⸗ gebracht werden, 9 Männer und eine Frau, die andern wurden nach mehrmonatlichem Kurgebrauch entlaſſen, und zwar 4 mit ſehr gutem Heilerfolg, 1 mit gutem Heil. erfolg, 2 mit zweiſelhaftem Heilerfolg. Von den„Ent. 5 traten 6 wieder in unſere Fürſorge ein, 1 iſt annt wohin verzogen. Die Verpflegungskoſten wur⸗ den in drei Fällen von der Armenverwaltung, in einem Falle von einem Wohltätigkeitsverein und in 7 Fällen don den zuſtändigen Krankenkaſſen unter Beihilfe der Landesverſicherungsanſtalt getragen. (Karlsruhe, 22. Mai. Die Radrennen, die auf der hieſigen Radrennbahn an der Durlacher⸗Allee ſtatt⸗ fanden, brachten A. Stellbrink⸗Berlin, in dem Haupt⸗ vennen im Goldenen Rad von Karlsruhe, einem Dauer⸗ rennen hinter Motorſchrittmacher über 40 Km.(100 Runden), den Sieg. Eckha Jahr ſo ſchwer auf der Bahn ſtürzte, kam abermals, nach⸗ dem er nur etwa 350 Meter gefahren war, zu Fall, und mußte bewußtlos vom Platze getragen werden. Wie wir hören, hat er ſich eine Gehirnerſchütterung zuge⸗ zonen. —( Vreiſach, 22. Mai. Eine Vertrauensmänner⸗ detſammlung der Zentrumspartei des 16. Landtagswahl⸗ kreiſes Breiſach— Emmendingen beſchloß, den bisherigen Abgeordneten dieſes Bezirkes, Frhr. v. Gleichenſtein, rum als Landtagskandidaten aufzuſtellen. Lörrach, 22. Mai. In Herten hatte ein ſechs⸗ 11 7 Mädchen im Walde Maiglöckchen geſucht und hie Blumen zwiſchen die Lippen genommen. Dabei muß zon dem Maiglöckchengift etwas an eine wunde Stelle 5 ſein, denn in kurzer Zeit ſchwoll das Geſicht des des an. Der Arzt konſtatierte eine ſchwere Blut⸗ ergiftung. f O Pforzheim, 24. Mai. Auf dem Wege von Monsheim nach Pforzheim wurde am 21. ds. Mts. morgens um 5 Uhr der Gipſer Andreas H., der auf die Arbeit gehen wollte, von 4 ſtreikenden Maurern ange⸗ halten und mit Prügeln derart auf den Kopf geſchlagen, daß er zu Boden fiel. Weiſenbach, 24. Mai. Beim Bahnbau am ſogenannten Füllentunnel ereignete ſich ein ſchwerer Un⸗ . infolge einer Störung am Gerüſte. Vier am au ue Arbeiter wurden verletzt, darunter der eine ſchwer; letzterer wurde im Wagen in das Kranken⸗ haus nach Gernsbach gebracht. Eine Unterſuchung der Urſache iſt eingeleitet. () VBaden⸗Baden, 24. Mai. Dieſer Tage brach in dem Hauſe Gernsbacherſtraße Nr. 22 auf bis jetzt noch nicht aufgeklärte Weiſe Feuer aus, welches mit raſender Schnelligkeit um ſich griff, ſo daß auch die Nachbarhäuſer gefährdet waren. Die drei Kompagnien der Freiwilligen Feuerwehr waren in Tätigkeit, und es gelang nach angeſtrengter Arbeit, um 1 Uhr, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchranken Der bedeutende Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. Während der Löſcharbeiten wurden 10 Feuerwehrleute leicht verletzt und von der Sanitätskolonne in Behandlung genommen. weſenheit des Großherzogs von Baden die Enthüllungs⸗ eier des von der Stadt Bühl errichteten Großherzog iedrich⸗Denkmals ſtatt. Das vom Direktor der nſt⸗ gewerbeſchule, Herrn Prof. Hoffacker⸗Karlsruhe, ent⸗ worfene Denkmal wurde mit einem Koſtenaufwand von rdt⸗Durlach, der vergangenes Bühl, 24. Mai. Am Samstag fand in An⸗ i ſeiner Vaterſtadt die Mittel für einen großartig ange⸗ legten Stadtgarten zur Verfügung ſtellte, durch eine Stiftung von 20 000 Mk. den Fond für die Denkmals⸗ anlage gelegt. Die Feſtrede bei der Enthüllungsfeier hielt Herr Bürgermeiſter Stehle. Seine Königliche Hoheit er⸗ widerte mit einer Dankeskundgebung und legte am Denk⸗ mal einen Kranz nieder. Der Großherzog erſchien in Begleitung von ſeiner hohen Gemahlin und einigen Her⸗ ren vom Hofſtaat (O unterreichenvach, 24. Mai. Ein Stelldichein unter ſchwierigen Verhältniſſen hatte der Säger König aus Dillweißenſtein mit ſeiner Geliebten. Dieſe war wegen eines Diebſtahls im Arreſt und ſollte am anderen Morgen nach Neuenbürg kommen. König erfuhr das, ſtieg in das Arreſtlokal ein und vergaß beim Abſchied, die Türen wieder zu ſchließen. Das Mädchen ſuchte das Weite, dafür kam aber König hinter Schloß und Riegel. ) Aus dem Schwarzwald, 24. Mai. Infolge eines heftigen Unwetters iſt ein beträchtliches Stück vom Friedrich⸗Luiſen⸗Turm auf dem Feldberg ausgebrochen, ſo daß deſſen weiteres Beſteigen erſt einer genauen Unter⸗ ſuchung unterzogen werden muß. Eventuell müßte die e die Schließung des Turmes zur Folge haben. * Berlin, 22. Mai. Der Einladung des Grafen Zeppelin und der Stadt Stuttgart werden etwa 100 Reichstagsmitglieder Folge leiſten. Ganz genau ſteht die Ziffer noch nicht feſt, da die Einzeichnungsliſten erſt am 3. Juni endgültig geſchloſſen werden. Auch über die Einzelheiten des Programms wird noch verhandelt. Der vom Grafen Zeppelin feſtgeſetzte Anfangstermin(5. Juni, 11 Uhr, Landungsbrücke in Friedrichshafen) wird jedoch feſtgehalten. Neues aus aller Welt. * Verſchüttet. Aus Krems(Niederöſterreich) wird ſo ſchwere Verletzungen, 1 g U portes in das Krankenhaus verſchied, zwei andere Pio⸗ niere ſind ſo ſchwer verletzt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. ö * Meineid. Laut einer Meldung aus Hamm iſt die Witwe Dora, eine von den 6 Klägerinnen gegen das Hilfskomitee von Radbod, wegen Meineids verhaftet worden. * Frau und Schwiegermutter erſchoſſen. In Plauen i. V. hat der Bürgerſchullehrer Höra auf ſeine Frau und ſeine Schwiegermutter mehrere Revolverſchüſſe abgegeben; darauf richtete er die Waffe gegen ſich ſelbſt. Die Schwiegermutter iſt tot, die Frau und Höra ſelbſt ſchwer verletzt. Das Motiv iſt nervöſe Ueberreizung. * Arbeiterbewegung. Sämtliche Staatsarbeiter in Hamburg haben ſich mit den in den Ausſtand tretenden Straßenreinigern ſolidariſch erklärt. Sie verſprachen jede Hilfeleiſtung, Ablehnung von Streikbrecherarbeiten und pekuniäre Unterſtützung, Eventuell wollen ſämtliche Staatsarbeiter in den Streik treten. * Ueberfall. Zwei aus Jez kommende Poſtkuriere, nämlich der deutſche und franzöſiſche, wurden überfallen und ausgeplündert. Der Ueberfall der beiden Kuriere fand im Schaujagebiet ſtatt. Auch die Gefangennahme zweier deutſcher Ingenieure beſtätigt ſich. Der Sultan ſandte Truppen zu ihrer Befreiung.. * Gerüſteinſturz. Durch einen Bauunfall in Wil⸗ mersdorf bei Berlin ſind 5 Arbeiter verunglückt. Während 3 Steinträger mit geringen Hautabſchürfungen davon⸗ kamen, erlitten der Maurerpolier Schwarz und der Maurer Hugo Pauten ſchwere Verletzungen, die ihre Ueberführung nach dem Krankenhauſe erforderlich machten. Verhaftet. Der zweite Direktor der„Paderborner Bank“, Richter, iſt verhaftet worden, und zwar unter dem dringenden Verdacht, der Bilanzverſchleierung und des Vergehens gegen das Depotgeſetz. Außerdem iſt auch der Prokuriſt der Paderborner Bank, Werner, verhaftet worden. Der Garantiefonds von 600 000 Mk., der durch Großaktionäre aus den Kreiſen katholiſcher Kongregatio⸗ nen und den Kreiſen des weſtfäliſchen Adels aufgebracht wurde, iſt inzwiſchen auf 660 000 Mk. erhöht worden. Zum Direktor der Bank iſt der bisherige Direktor der Neheimer Bank, Küppers, beſtellt worden. * Geſtändiger Räuber. Eine wegen Diebſtahls vorgenommene Verhaftun hat der Kriminalpolizei zu einer unerwarteten Entdeckung verholfen. Der Schneider Emil Drechsler, der wegen Diebſtahls feſtgenommen wor⸗ den war, geſtand in Moabit(Berlin) vor dem Staats⸗ anwalt und dann vor der Kriminalpolizei, daß er den Raubanfall auf den Geldbriefträger Eulenburg am 2. April ds. Js. im Hauſe Beſſelſtraße 19 in Berlin ver⸗ übt habe, und er belegte dieſes Geſtändnis mit, nach Anſicht der Polizei, beweiskräftigen Tatſachen. * Zwiſchen Eisbergen. Der Paſſagierdampfer „Mongolian“ der Allan⸗Linie iſt, wie aus Newyork ge⸗ meldet wird, auf der Fahrt von Glasgow nach Halifax und Philadelphia, eine Seemeile von St. John auf New⸗ fundland, in das Packeis geraten. Die„Mongolian“ hat 500 Paſſagiere an Bord. Falls der Wind ſich nicht dreht, kann das Schiff vom Eis zerdrückt werden, doch beſteht die Möglichkeit, daß ſich die Paſſagiere über das Eis retten können. Man hofft, daß der Dampfer die offene See erreichen kann. * Eine neue ſchweizeriſche Univerſität. Die Akademie in Neuenburg iſt jetzt durch Beſchluß des Großen Rates in eine Univerſität umgewandelt worden. Es iſt dies die ſiebente Univerſität, die die Schweiz unterhält. Vermiſ chtes. Die nicht alle werden. In Chicago beſchäftigte 8 30 000 Mk. errichtet. Ein Bühler Bürgerſohn, Herr Netter in Berlin hat nachdem er kurze Zeit zuvor ein ſenſationeller Fall die Gerichte und endete, entgegen unſeren in Deutſchland herrſchenden Anſchauungen, mit der Freiſprechung der Beklagten. Seit längerer Zeit war in allen amerikaniſchen Zeitungen ein Inſerat erſchienen, in dem jedem, der einen Dollar einſendet, ein ſicheres Mittel(unter Garantie) angegeben würde, wie er ohne jede Berufsſtörung wöchent ich 10 Dollar verdienen könnte. Und was war das Mittel?— Jeder, und es waren ihrer viele, der einen Dollar einſchickte, erhielt eine Poſtkarte, auf der zu leſen war:„Werter Herr! Fangen Sie Dumme, wie wir es tun.“— Die Geſchäfte: ger der unternehmen⸗ den Firma ergaben, daß weit, weit mehr als 10 Dollar wöchentlich der Erfolg des von ihr angewandten Rezeptes war. Aus dieſem Grunde erfolgte der Freiſpruch. Ein reicher Herr. Einen reichen Goldſegen ſchüt⸗ tete ein Berliner Herr im Kreiſe Hirſchberg über viele arme Bewohner Cunnersdorf aus. Der Herr kam in einer Droſchke, die er mit einem Hundertmarkſchein be⸗ zahlte, von Hirſchberg nach Cunnersdorf gefahren. Den Brückenzoll von 20 Pfg. erlegte er mit einem Fünfzig⸗ markſchein und verzichtete auf jede Herausgabe. Dann gab er jeder ihm begegnenden Perſon ein Zehn⸗ oder Zwanzigmarkſtück. Auch verſchenkte er ſeine goldene Uhr und andere Schmuckſachen. Ferner warf er Gold⸗ und Silbermünzen unter die Leute. In Gotſchdorf nahm der Herr Wohnung. Es war ein Berliner Kaufmann, der ſich infolge des Todes ſeiner Gattin in einer ſchweren ſeeliſchen Depreſſion befand und deshalb zu ſeiner Er⸗ holung das Rieſengebirge aufſuchte. Später erklärte der Herr, der über 3000 Mk. verteilt hatte, auf fragen der Behörde, daß die Leute das Geld behalten könnten, nur die Schmuckſachen wollte er zurück haben, wofür er aber die Betreffenden noch beſonders ent⸗ ſchädigt. Der Herr iſt der Kaufmann Paul Drelſe, Ber⸗ lin, Jeruſalemerſtraße 55. Schiefe Naſen. Es iſt ein vielverbreiteter Glaube, daß die ſchiefe Naſe ein Zeichen für die Klugheit ihres Beſitzers iſt. Auch dieſer Glaube iſt nachgeprüft worden und man hat dabei in der Tat gefunden, daß die Naſen vieler berühmter Männer eine Abweichung von der ge⸗ raden Richtung zeigen. Die entſprechenden Unterſuchungen wurden teils an Totenmasken, teils an den Schädeln ſelbſt angeſtellt. Danach beſaßen ganz auffällig nach rechts gerichtete Naſen Karl Auguſt von Weimar, Dante, Voltaire, Robespierre, Pitt unnd Franklin, weniger auf⸗ fällig, aber immerhin noch deutlich Cromwell, Mirabeau, Tallyrand, C. M. v. Weber und Ludwig Devrient. Nach links waren gerichtet die Naſen von Fox, Canova, Thor⸗ waldſen und Humboldt. Außerdem nicht ganz ſo ent⸗ en die von Friedrich dem Großen, Luther, Felix Mendelsſohn und Tieck. Allerdings iſt der Grund flir die Schiefnaſigkeit nicht in der geiſtigen Begabung des Trägers der Naſe zu ſuchen, ſondern höchſtwahrſcheinlich nur in der Lage, in der er ſchläft. Sie entſteht durch den Druck, dem das Riechorgan dabei ausgeſetzt iſt. f Sven Hedin und die Kritik. Es iſt ſchon früher darauf hingewieſen worden, daß Zweifel 1 8 ſind, ob man in Sven Hedin wirklich den„Entdecker“ des Traushimalayagebirges zu ſehen habe, als der in der Preſſe zum Teil vorſchnell gefeiert wurde. In einer der letzten Sitzungen der Royal Geographical Society in Lon⸗ don wurden ähnliche Bedenken laut. Sven Hedin wurde hier gerade von Männern angegriffen, die in dieſem Fall zunächſt berufen ſind, Kritik zu üben. Kapitän Rawling, bekannt durch ſein Buch„The great Plateau“, führte in längerer Rede aus, daß das Verdienſt Sven Hedins nur darin beſtehe, bewieſen zu haben, daß eine Reihe von Gebirgsketten, die man früher ſchon gekannt habe, wirklich eine zuſammenhängende Kette bilde, was indeſſen früher auch ſchon Oberſt Burrard feſtgeſtellt habe. Auch Hinsichtlich der Hauptquellen des Brahmaputra ſprach ſich daß Sven Hebt 85 daß ſie früher bekannt geweſen ſeien, ö edin ſie nur genauer beſti ö' bi da de e e Ein Rivale der Niagarafälle in Labrador. Von den gewältigen Waſſerfällen des Hamiltonfluſſes in Labrador ſind bereits mehrfach begeiſterte Schilde⸗ rungen bekannt geworden, die die Hamiltonfälle als das zehnte Weltwunder preiſen. Die brauſenden Fälle, die eine Höhe von 92 Metern haben, übertreffen an Aus- dehnung noch die Niagarafälle; ſie liegen jedoch in ſehr unwirtlichem und ſchwierigem Gebiet; nur mit großen Anſtrengungen vermag man ſich den ſchäumenden Waſſer⸗ maſſen zu nähern, und bisher haben auch nur wenige Europäer den ſeltenen Anblick der Hamilitonfälle ges noſſen und beſchrieben. Sie ſollen im Jahr 1839 von John Mac Leanen, einem Beamten der Hudſon⸗Baygeſell ſchaft, auf einer Reiſe zwiſchen der Ungarabay und Hamili⸗ ton⸗Inlet zuerſt entdeckt worden ſein. Bei den Einge⸗ borenen verknüpft ſich ein düſterer Aberglaube mit den gewaltigen Naturerſcheinung; ſie behaupten, daß jeder der die Fälle betrachtet, noch im ſelben Jahr ſterbel müſſe. In der Zeitſchrift„Canada“ ſind jetzt zwei photo, 8 e der Hamiltonfälle reproduzier e w ie erſten Photographien des ent N 1 wunders darſtellen. 1 1 Heimkehrende Künſtler. Der Zug der aus Amerika nach Europa heimkehrenden Künſtler über den Ozean hält noch immer an. Faſt jeder große trans atlantiſche Dampfer hatte in den letzten Wochen eine oder mehrere„Stars“ an Bord, die nach Schluß der Theater in den amerikaniſchen Hauptſtädten nunmehr ihn Urlaubsreiſen angetreten haben. Den Leitern der ew horker Metropolitanoper, Andreas Dippel und Gatte Caſazza, mit denen ſich in voriger Woche Madame No, dica, Frau Johanna Gadski, Miß Frances Alda, Mme, Marianne Flahaut, ſowie die Herren Otto Goritz, Georg Anthes, Adolf Mühlmann und Alfred Hertz an Bord des Schnelldampfers„Kaiſer Wilhelm II.“ des Norddeutſch Bord des Lloyddampfers„Kronprinz Wilhelm“ Frä gefolgt. Auf dem Dampfer„Kaiſer Wilhelm II.“ fanden ſich außer den genannten Künſtlern auch Max Fiedler, der Leiter des Boſtoner Sn pon ſters, ſowie Mr. Henry Ruſſel, der Direktor des Boſte 3 ü TFF ³ u äB—l T..]7— ĩð¶e,. ö r er 5 — 4— Sr A— rr p—,— A Ve 7 f c* 8 EE D Y S S PDD r— 1 2 S eee eee Lloyd zur Heimreiſe vereinigten, ſind in dieſer Woche u Geraldine Farrar in Begleitung ihres Vaters, ſowie 10 nor Antonio Scotti und Signor Giovanni Zenaleh⸗ Die e „ A Kin n er e een S e e e dn 8 Lloyddampf deleuch i d N 8 wird htung bei dem Entſtehen der 1 ebeeerſprache durch engliſche Ausdrücke. i Gheſcheidungsgerichtshof von lage Suche heren unter dem Titel: ſes, als Paſſagiere. Die Paſſagierliſte des neuen ers„Berlin“, welcher am 15. ds. Mts. von whork aus ſeine regelmäßigen Fahrten nach dem Mittelmeer aufgenommen hat, weiſt u. a. die Namen s Newyorker Theaterleiters Otto Weil und des Teno⸗ en Richard Martin auf. Ind ianerſieber als Scheidungsgrund. Im dun; London, wo die würdigen Richter in ihren Perücken des Lebens Tragik und Komik w oft kennen lernen, hat ſich das Bild einer Ehe auf⸗ gerollt, in der die beſſere Hälfte— wohlgemerkt erſt dach 10 Jahren— keinen anderen Wunſch hatte, als Indianerin zu werden. Und zwar nicht nur die Gattin der„weißen Wolke“, eine Rothaut, die im Jahre 1906 in einer Ausſtellung auftrat, ſondern eine richtige nord⸗ amerikaniſche Indianerin. Die Geſchichte wird dadurch noch heiterer, daß der Gatte dieſer prärieſehnſüchtigen gländerin ein unter dem Namen„der moderne Her⸗ kules“ bekannter Athlet namens John Green iſt, der für den Ruhm in Anſpruch nimmt, der ſtärkſte Mann Welt zu ſein. Vor 3 Jahren mußte er jedoch in ſeiner Ehe, als er in Holland war, die Entdeckung machen, daß Mrs. Green mit der„weißen Wolke“ ausgerückt war. ders. Green zog dann mit ihrem neuen Bräutigam unter »Theaternamen„Echte nordamerikaniſche Indianer“ mn Varitee zu Varitee, wo ſie Vorſtellungen gaben. Die„weiße Wolke“ war ein geſchickter Bogenſchütze, und Mrs. Green dient ihm als lebendes Ziel, das er ringsum mit federgeſchmückten Pfeilen beſchoß. Mit ihrer„weißen Wolke“ genoß aber Mrs. Green nicht lange Indianer⸗ den, denn die„weiße Wolke“ hatte ein ſchwarzes Herz und verließ ſeine Anhängerin nach einem halben Jahre. Jetzt erlebte der verlaſſene Ehegatte, der„ſtärkſte Mann der Welt“ im Eheſcheidungsgerichtshof die Genugtuung, daß die Ehe geſchieden und die Frau für den ſchuldigen Teil erklärt wurde. Aber man irrt, wenn man annehmen zollte, daß die ehemalige Mrs. Green von ihrem In⸗ dianerfieber geheilt wäre. Im Gegenteil: ſie erklärte nach dem Urteil, daß ſie jetzt nach Amerika gehen und dort die Squaw eines Häuptlings werden wolle. N Schrägſchrift oder Steilſchrift? Die Schrift⸗ age iſt in den letzten Jahren in ihrer Bedeutung für Schule und Hygiene eifrig ſtudiert worden. Es handelte ich darum, feſtzuſtellen, ob Schrägſchrift oder Steilſchrift nſtiger für die Geſundheit des Schülers iſt, und es Sien, als ob in der letzten Zeit die Steilſchrift den leg davongetargen habe. Sie wurde vielfach eingeführt 5 bevorzugt. Wie in der„Revue“ mitgeteilt wird, das nun die franzöſiſche„Liga für nationale Schrift“ 5 Problem durch eine beſondere Kommiſſion unter⸗ urhen laſſen, die beide Syſteme vom pädagogiſchen und wiziniſchen Standpunkte aus prüfen mußte. Die Kom⸗ Musto beſtand aus Aerzten, Chirurgen, Orthopäden, genſpezialiſten und Schulinſpektoren; ſie veröffentlicht fen die Ergebniſſe ihrer Arbeit. Danach iſt die Schräg⸗ chrift vorzuziehen und zwar zugleich aus orthopädiſchen gd ophtalmologiſchen Gründen. Einſtimmig gibt die bei miſſion ihr Gutachten dahin ab, daß der Schüler Deer Steilſchrift keine normale Haltung bewahren kann. rechte Arm verſchiebt ſich beſtändig, und dadurch entſteht eine Muskelermüdung, die bei denen, die be⸗ eeits eine Anlage zur ſchlechten Haltung haben, dieſe 1 poſition verſtärken muß. Die Schrägſchrift dagegen abt eine korrekte Haltung zu, die ohe Ermüdung und fern eine geſundheitsſchädliche Verſchwendung von An⸗ 0 gungen beibehalten werden kann. Eines der Haupt⸗ gumente, die von den Gegnern der Schrägſchrift ſtets wubeführt werden, iſt die Beförderung der Kurzſichtigkeit ich dieſe Art des Schreibens. Der Bericht wendet ſich bogen dieſe Annahme und ſtellt feſt, daß in Wirklichkeit us Kind, das ſich der Schrägſchrift bedient, der Gefahr Stez rurzſichtigkeit nicht mehr ausgeſetzt iſt, als das, das eilſchrift anwendet. Die Kurzſichtigkeit hat nach den delt henden Unterſuchungen von Javal, die in neueſter kr von Mutelet fortgeſetzt worden ſind, ganz andere eſachen. Sie rührt beſonders von der Gewohnheit her, e Augen allzu nahe an die Schrift zu bringen, den Kopf dense herabzubeugen, eine zu blaſſe Tinte zu verwen⸗ n zund von ungenügender Beleuchtung. Auch das Leſen ſucchlecht gedruckten Büchern übt einen ſchädlichen Ein⸗ 5 aus. Für die große Rolle, die eine ungenügende Kurzſichtigkeit ſpielt, ein Fall angeführt, in dem zehn Kinder, Knaben in Mädchen, einer Familie mit Ausnahme eines einzigen Geier Kellerwohnung aufwuchſen, die nur durch ein itterfenſter von der Straße her Tageslicht erhielt. Neun 5 waren kurzſichtig und trugen Brillen, nur das Gr ige Kind der Familie, das von klein auf bei den ſcht eltern auf dem Lande erzogen war und Sonnen⸗ keaft gehabt hatte, befand ſich im Vollbeſitz ſeiner Seh⸗ zu„. Die Kurzſichtigkeit hat mit der Schrägſchrift nichts ſoglann: ſie herrſcht ebenſo ſtark unter den Schülern, die ah e in Steilſchrift unterrichtet worden ſind. Es er⸗ ſich, daß die Kurzſichtigen in den oberen Klaſſen em Sbnmaſien beſonders zahlreich ſind, wo man im all⸗ Las nen nicht mehr viel Zeit auf die Schrift verwendet. dach Endergebnis iſt, daß der Schrägſchrift, die übrigens als öideutelet auch eine größere Geſchwindigkeit erlaubt E. Steilſchrift, der Vorzug zu geben iſt. engliſ gländerei. Von Jahr zu Jahr mehren ſich die leideſchen Fremdwörter in unſerer Sprache. Engliſch wird Jahrhundner mehr und mehr Trumpf. Wie in früheren anz derten unter dem Einfluß der„galanten Mode“ bounce Wörter maſſenhaft in unſer Deutſch ein⸗ utfen, ſo erleben wir jetzt eine Ueberflutung unſerer Um dieſem 8 wehren, veröffentlichte vor 10 Jahren Hermann ſteundl ginen in Deutſchland, ſowohl wie in Amerika ſehr 5 955 aufgenommenen Vortrag: Wider die Eng⸗ eine öl in der deutſchen Sprache. Jetzt iſt von dieſem lig umgearbeitete und vielfach vermehrte Auf⸗ . Engländerei in der rache Sprache, Verlag des Allgemeinen Deutſchen Wie ſta reins, F. Berggold, Berlin, Preis 1.20 Mk. 1 ſich leider, gerade wie einſt die franzöſiſche, wehrt engliſche Wörterſchar in den letzten Jahren hat, beweiſt zur Genüge der Umſtand daß das neue Buch ſaſt funſmal ſo groß iſt wie das alte. In friſcher, lebendiger Darſtellung zeigt der Verfaſſer, wie dieſe engliſc hen Wörter bei uns eindringen, in Namen und Geſchäftsbezeichnungen, im häuslichen und öffent⸗ lichen Leben, in Gewerbe und Handel, in Wiſſenſchaft und Technik, in Schrifttum und Zeitungsweſen, und ganz be⸗ ſonders im Sport. Neu hinzugekommen ſind Abſchnitte über Lehnwörter aus dem Engliſchen, Ueberſetzung eng⸗ liſcher Wörter und Wendungen, Engländerei in der See⸗ mannſprache, fehlerhaftes Engliſch, Einfluß des Eng⸗ liſchen auf die deutſche Schreib⸗ und Ausdrucksweiſe, Buch⸗ ſtabenwörter(Hapag, Damuka) und Kurzwörter nach eng⸗ liſcher Art(Konſols, Osram). Das Buch verdient von allen, die ihre Mutterſprache lieben, geleſen und be⸗ herzigt zu werden. Möchte es doch dazu beitragen, daß nicht gedankenlos immer neue engliſche Wörter einge⸗ ſchmuggelt werden in unſer geliebtes Deutſch! Iſt es nicht wahrhaft albern, daß wir Deutſche von Globetrotters, Natives, Girls, Niggers, Snobs, Meſſenger⸗Boys reden, daß überall geengländert wird, vom Baby und ſeiner Nurſe bis zur Lady Patroneß und vom Vacuum⸗Cleaner bis zum Vocal Recital? Iſt denn unſere ſo bildſame Sprache nicht noch immer ſo reich wie keine zweite auf der Welt? Sorge jeder an ſeinem Teil dafür, daß ſie nicht auch zu einem ſo häßlichen Zerrbild werde, wie es gewiſſes amerikaniſches Deutſch iſt, von dem Dunger er⸗ götzliche, aber im Grunde traurige Beiſpiele anführt! Eine ſchwierige Operation. In einem großen engliſchen Bankhauſe in der Provinz herrſchte vor kurzem am Morgen lebhafteſte Erregung. Der Kaſſierer, der den großen Geldſchrank öffnen wollte, ſo erzählt ein eng⸗ liſches Blatt, ſtellte feſt, daß es unmöglich war, das Schloß zu bewältigen. Schlimme Befürchtungen tauchten auf. Man ſorgte ſich um das Renomee des Hauſes, denn was iſt eine Bank, deren Geldſchränke ſich nicht öffnen laſſen! Ein dringendes Telegramm an die Kaſſenſchrankfabrik ruft mit dem nächſten Schnellzuge einen der tüchtigſten Arbeiter der Fabrik an die Stätte des Zwiſchenfalls. Der Mechaniker trifft am Nachmittag ein. Mit läſſiger Miene wirft er einen Blick auf die zahlreichen Kunden des Geſchäftes, die ungeduldig auf die Eröffnung des Kaſſenſchrankes warten, und widmet ſich dann ſeiner Pflicht. Zwei, drei Sekunden lang enterſucht er das Schloß, ſpitzt dann die Lippen und bläſt energiſch in das Schlüſſelloch.„Ich bitte um eine Haarnadel“, ſagt er gelaſſen. Eilig überreicht man ihm das Gewünſchte. Der Mechaniker biegt die Nadel an der Spitze ein wenig um, führt ſie in die Oeffnung, fiſcht ein Stück zuſammen⸗ geballten Staubes heraus und öffnet ſeelenruhig den Kaſſenſchrank. Dann aber überreicht er eine kleine Rech⸗ nung, Arbeitszeit, Hin⸗ und Rückreiſe nach London: 400 Mk. Die Bankherren waren etwas verblüfft, dann aber honorierte man ohne Wimpernzucken die glücklich vollendete ſchwierige Operation. 3 Ein echter Seemann. Ein engliſcher Admiral machte in einem Hafen einem deutſchen Admiral einen Höflichkeitsbeſuch. Als er in die Vorkajüte des Admirals kommt, wo ſtets ein Poſten, ein ſogenannter Läufer, mit gezogenem Seitengewehr ſteht, nimmt der engliſche Admiral den Tabakspriem, an dem er gekaut hat, aus dem Munde und legt ihn auf eine Möbelecke. Dann geht er zu dem deutſchen Admiral hinein und macht ſeinen Beſuch. Getreulich bewacht indes der Matroſe in der Vor⸗ kajüte den Admiralspriem. Der engliſche Admiral kommt zurück, findet ſeinen Priem noch immer auf derſelben Stelle, ſteckt ihn wieder in den Mund und ſagt zu dem Matroſen:„Mein Sohn, Du biſt kein echter Seemann. Elin engliſcher Matroſe hätte den Priem des Admirals nicht liegen laſſen, ſondern hätte ihn weiter gekaut.“ Etwas überraſcht mag wohl der Admiral geweſen ſein, als ihm der Matroſe prompt erwiderte:„Das habe ich auch getan, Exzellenz!“ Die höchſte Zeit. Nachſtehend eine kleine Epiſode, die ſich Ende der 90er Jahre in Metz zugetragen hat. Ein General, der überall dort plötzlich auftauchte, wo er am weniaſten vermutet wurde. trifft in der Garten⸗ traße etwas nach 12 Uhr mitternachts einen eilig daher⸗ kommenden Unteroffizier. Mit den Worten:„Bis wann haben Sie Urlaub? Zeigen Sie mal Ihre Urlaubskarte!“ hält er den Unteroffizier an.„Bis 12 Uhr, Exzellenz“, antwortete der Angeredete und übergibt die Urlaubskarte. „Es iſt doch aber ſchon 10 Minuten nach zwölf!“ fährt Exzellenz fort und ſieht dabei nach ſeiner Uhr.„Oh, dann iſt's aber die höchſte Zeit, Exzellenz!“ ruft unſer Unteroffizier. Bei dieſen Worten hat er mit raſchem Griff ſeine Urlaubskarte, die der General noch nicht nach⸗ geſehen hat, erfaßt und rennt im Galopp davon. Aeberlaſſung von Waffen an Kriegervereine. Um d kriegervereinen Schießübungen mit Militär⸗ gewehren zu erleichtern, haben, wie die„Parole“ mit⸗ teilt, die preußiſchen Miniſterien des Innern und des Krieges in dankenswerter Weiſe durch gemeinſamen Er⸗ laß vom 16. April beſtimmt, daß der Ueberlaſſung von Waffen an Kriegervereine keine Bedenken entgegen ehen Es werden Infanteriegewehre Modell 71/84 und Jäger⸗ büchſen Modell 71, das Stück zu 3.50 Mk, ſowie ſcharfe Patronen Modell 71(100 Stück zu 2.50 Mk.) abgegeben. Gewehre und Patronen werden nur Kriegervereinen über⸗ laſſen, die ſich dem Kyffhäuſerbunde angeſchloſſen haben. Zunächſt werden nur die zum Preußiſchen Landes⸗Krie⸗ gerverbande gehörenden Vereine berückſichtigt. Inwie⸗ weit den Kriegervereinen derjenigen deutſchen Bundes⸗ ſtaaten, deren Kontingente dem preußiſchen Heere ange⸗ ſchloſſen ſind, Gewehre und Patronen überlaſſen werden dürfen, darüber ſchweben noch Verhandlungen, mit den betreffenden Bundesſtaaten. Die preußiſchen Krieger⸗ vereine legen ihre Anträge auf Verabfolgung von Waffen und Munition dem Preußiſchen Landes⸗Kriegerverbande vor. Dort werden ſie geſammelt und— wenn der Vor⸗ ſtand ihnen zuſtimmt— halbjährlich zum 1. April und 1. Oktober, das erſte Mal im April und Mai, der Feld⸗ zeugmeiſterei vorgelegt. Wegen etwaiger Benutzung von Truppenſchießſtänden haben ſich die Kriegervereine un⸗ inkttelvar mit den Garntſontommandos in Verbindung zu ſetzen. Die Gewehre werden von den zuſtändigen Ar⸗ tilleriedepots durch Vermittlung der Vorſtände der Kreis⸗ Kriegerverbände an die Vereine ausgeliefert, nachdem die Vereine einen mit dem vorgeſchriebenen Vereinsſtempel verſehenen Revers(Bürgſchein) ausgefüllt und unter⸗ zeichnet haben. Ausdrücklich wird darauf hingewieſen, daß die Gewehre an einzelne Kameraden nicht abgegeben werden dürfen. e Die Bodenſee⸗Woche 1909. Vom 30. Juli bis 6. Auguſt ds. Is. finden die vom Motor⸗Jacht⸗Klub Deutſchlands veranſtalteten Mo⸗ torboot⸗Regatten, eine vom Konſtanzer Ruderverein Nep⸗ tun veranſtaltete Internationale Ruder⸗Regatta und im Anſchluß die vom Bregenzer Segelklub veranſtalteten Segel⸗Regatten ſtatt. Das Geſamtprogramm für dieſe Bodenſee⸗Woche 1 lic 115 den bis jetzt ge⸗ faßten Beſchlüſſen äußer ſtintereſſant. 5 Von 11 05 Bedeutung iſt das vom Motor⸗Jacht⸗ Klub veranſtaltete Entſcheidungsrennen um den Lanz⸗ preis(Wert 10000 Mk.), um den voriges Jahr auf dem Rhein bei Mannheim geſtritten wurde. Der Motor⸗Jacht⸗ Klub von Deutſchland hat dieſe Konkurrenz auf den Boden⸗ ſee verlegt, weil ſich der Bodenſee bei der letztjährigen Veranſtaltung in jeder Weiſe als ein hervorragendes Re⸗ vier für Motorboote bewährte. Das geſamte Boots⸗ material wird in 3 Hauptgruppen eingeteilt: Kreuzer, Rennkreuzer und Rennboote. Die erſteren beſtehen aus 2 Klaſſen; ſeegehende Kreuzer, Binnenkreuzer und offene Boote. Während bei Rennkreuzern und Rennbooten keine Zeitvergütung(zum Ausgleich zwiſchen Motoren ver⸗ ſchiedener Stärke) beſteht, erhalten die Kreuzer win bisher Vergütungen. Da auf 0 59 55 e aller Boote wicht mehr möglich iſt, wurde es no venig, eine Gruppe für den Lanzpreis auszuwählen. Mit Rückſicht auf die bisherigen Bedingungen wurde die Gruppe Kreu⸗ zer ausgewählt. Für dieſe wird eine Wettfahrt über 90 Kilometer und eine über 20 Kilometer veranſtaltet und dana cheine beſondere Konkurrenz um den Lanzpreis über eine Bahn von 150 Kilometer. Zugelaſſen zu dieſer letzteren werden nur ſolche Boote, die die beiden erſten verſchriftsmäßig beendet haben. Die Zeitdauer der Wett⸗ fahrt wird auf 10 Stunden beſchränkt; es können alſo nur Boote von mindeſtens 15 Kilometer Geſchwindig⸗ keit mitfahren. Mutmaßliches Wetter am Mittwoch, den 26. Mai: Schwül, zu ſchlägen geneigt. — Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim OOO 8 Geschäftseröffnung und Empfehlung. Der werten Einwohnerſchaft von Secken⸗ heim und Umgebung die ergebene Mitteilung, daß ich Riedſtraße Nr. 32 ein Bügelgeſchäft eröffnet habe. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, meine werte Kundſchaft ſtets aufs Beſte und Billigſte zu bedienen. Um geneigten Zuſpruch bittet Hochachtungsvoll! Marie Blümmel. 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Tel. 4320. Erſtes, größtes und bedeutendſtes Inſtitut am Platze. Bekanntmachung. Bekanntmachung. Bau⸗ und Straßenfluchtenfeſtſtellung Verſteigerung von Pfuhl betr. Nr. 2401. betreffend. a Am Mittwoch, den 26, Mai 1909, Vormit⸗ tags 10 Uhr findet die Verſteigerung des Abtritt⸗ düngers(Pfuhl) an Ort und Stelle in der Friedrich⸗ ſchule, Hildaſtraße hier, an den Meiſtbietenden ſtatt. Seckenheim, 24. Mai 1909. gürgermeiſteramt Volz. Liegenschalts- No. 10154 IV. Der Gemeinderat Seckenheim hat die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten im Gewann Hopfengärten zwiſchen Hilda⸗, Luiſen⸗ und Neckarauer⸗ ſtraße in Seckenheim unter teilweiſer Abänderung der früher genehmigten Fluchten beantragt. Der hierüber gefertigte Plan nebſt Beilagen liegt vom Tage der dieſe Bekanntmachung enthaltenden Nummer des Amtsverkündigungsblattes an während zwei Wochen in dem Gemeindehaus in Seckenheim zur Einſicht der Be⸗ teiligten auf. Die Richtungen der Pluchten ſind an Ort und Stelle durch ausgeſteckte Pfähle und Profile erſichtlich gemacht. Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte An⸗ lage ſind innerhalb der obenbezeichneten Friſt bei dem Gemeinderat Seckenheim geltend zu machen. Mannheim, den 17. Mai 1909. Groh. Bezirksamt Alt. IV. J. V.: Steintal. Einſicht offen. Auf Antrag des Eigentümers Martin Frey in Seckenheim ſoll deſſen nachbeſchriebenes Anweſen Triedrichſtraße 26, dahier am Bekanntmachung. Den Bau der Firma Mineralöl?⸗ ee G. m. b. H. in Rheinasn etr. Die Firma Mineralöl⸗Raffinerie Rheinau beabſichtigt auf ihrem Grundſtück am Edinger Riedweg auf Gemar⸗ kung Rheinau eine Mineralöl⸗Raffinerie zu erbauen. Die Beſchreibung und Pläne liegen während der Ein⸗ ſprachsfriſt— das iſt vom 18. Mai bis 2. Juni l. J. einſchließlich— auf dem Rathaus Seckenheim, Zimmer 7 und der Kanzlei des Großh. Bezirksamts Mannheim zur — Versteigerung Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß etwaige Einwendungen bei dem unterzeich⸗ neten Gemeinderat oder dem Großh. Bezirksamt Mannheim während der obigen Einſprachsfriſt vorzubringen ſind, wid⸗ rigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Seckenheim, den 18. Mai 1909. Gemeinderat: Volz. Natſchreiber Ko— Vorſtehendes bringen wir hiermit zur offentlichen Kenntnis mit dem Anfügen, daß die Offenlage am 22. ds. Mts. begonnen hat. Seckenheim, den 24. Mai 1909. gürgermeiſteramt: Volz. Samstag, den 29. Mai 1909, Vormittags 10 Uhr unter den bei der Verſteigerung zur Verleſung kommenden Bedingungen öffentlich verſteigert werden. Lagerbuch⸗Nummer 360, 5 a 87 qm Koch. Hofraithe und Hausgarten im 20 Ilark Belohnung Ortsetter 3 Krankheit und dem Ableben unſerer lieben Mutter, erhält, wer diejenige Perſon oder Perſonen, welche am Taxe 11000 Mk. Schwt tt d Gr Sonntag, den 23. d. Mts. mutmaßlich in der Zeit von Seckenheim, 24. Mai 1909. Schwiegermutter un roßmutter vormittags f bis mittags 2 Uhr den Deckel des 1 eee 1 55 5 f brunnens beim Fußballſpielplatz demolirten und dieſen ne ol z. och. 1 55 1 K 0 U W der Einfriedigung in den Brunnenſchacht warfen, derart 1 Ya 4 Arma 85 Oumann W. namhaft macht, daß gerichtliche Beſtrafung erfolgen kann. Kath. Arbeiter⸗Gerein Seckenheim. geb. Klumb Seckenheim, 856 24. 5 1909.(G. B) 115 örgermeiſteramt: N ſowie für die vielen Kranzſpenden und die zahl⸗ Volz. Koch. Mittwoch, den 26. Mai, 8 8 Uhr ö reiche Leichenbegleitung ſagen wir allen innigſten Sammel⸗Anzeiger. Vertrauensmänner⸗ den ae 15 555 f 2 die ltuenden Troſtesworte und den ehrw. Kran⸗ Hur für Mitglieder der landw. Ein- u. Nerkaufsgenoſſenſch. S 2 3 55 N Eine feat ne bende Auh hat zu 9 ſenſh I Ae e kenſchweſtern für die aufopfernde Pflege. Gg. Hartmann, Hauptſtraße. m„Kaiſerhof“ betr. der Firmungsfeier. 5. 5 Eine Jacke gefunden i Es werden die Vertrauensmänner erſucht, vollzählig Seckenheim, Heidelberg, den 28. Mai 1909. Phil. Seitz, Friedrichſtraße 55. zu erſcheinen. Der Vorſtand. Dankſagung. 5 Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme an der Beſonders Dank Herrn Pfarrer Kunz für Die trauernden Hinterbliebenen: as Beste für den fussboden ist und bleibl: Verbesserler Spi rilus-ussbodenlack garent. Kolophonfrei fulavex- Bernsfein- fuss bodenlack knochenhart frodinend kulavex · lackõ l( hyg. harttrochnend hochglinend fulavex-Bodenõl( staubfrei geruchl. tot und gelb Fulavex-Bodenfimis · · besser als gekochtes Leinol EHlavex- barkelt- Linoleumuichse · · ueiss u geib Zu haben in drogen- Farben- u C(olonialuarenhandlungen. Alleiniq. fabfin: chem. lach · à farb- Veme Sechenheim Mannheim Tel. Ne 2. verkauft sehr Billig Blgchlabrik, Fendenheimer Fähre. 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