ane korreſpondenz“ geſchrieben: lich ihnlich ſhenen zwar ausgeſchloſſen, aber man hat das Gefühl, dudlam einen neuen Abhang hinunterzugeraten. Die ſeucht vor der großen Reaktion hat eine kleinliche, ver⸗ deeſſereihei Elie ſchließiic ſuchte der Schulgeſetzentwurf die kulturelle 70 cklung der nichttürkiſchen Nationalitäten zu unter⸗ len 6 mens jede politiſche und zweitens jede auf einem ethno⸗ emigung zu verbieten. wünschten entgegengeſetzt. Anſtatt eine Einigung der ie, Ruhe und Vertrauen in die neue Ordnung 80 cbeizuführen, haben ſie eine dumpf gärende Unzu⸗ der uber die kein Belagerungszuſtand und keine Todesurteile ſülkachen iſt, das iſt nicht recht erſichtlich. Die Regierung — die nach Behandlung durch die Parlamentskommiſſion 1 ſt in verſchärfter Geſtalt vor ihr erſcheinen, mit kluger Paterve zurück, ſodaß die ganze Verantwortlichkeit dem 1 überlaſſen bleibt. Die Kammermajorität an⸗ 0 b ind. J ben ſoll, iſt eher der Schwäche, als der Rückſchritt⸗ vihti li r 2 mider nicht mehr in den Händen. Trotzdem wird an gut 10 terrichteten Stellen von einem baldigen Sturz 8 hachſt dest ſekretärgedankens iſt der ganze Fortſchritt in Frage Goſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. 5 bei freier Zuſtellung. Duvch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Aus Konſtantinopel wird der„DTeutſchen Orient⸗ Die Dinge am Goldenen Horn entwickeln ſich bedenk⸗ Es greift eine dumpfe Stimmung Platz, nicht un⸗ der vor dem 13. April. Solche Ueberraſchungen kte, aber nicht viel weniger gefährliche erzeugt. Die wurde zuerſt erheblich beſchränkt, dann kam Verſammlungsrecht, das der Redefreiheit Feſſeln an⸗ „und nun kommt das Vereinsgeſetz, das der törich⸗ rückſchrittlichen Geſetzesmacherei die Krone aufſetzt. wird nicht mehr und nicht weniger beabſichtigt, als phiſchen und nationalen Prinzip ſich aufbauende Ver⸗ Der Erfolg dieſer Maßnahmen iſt natürlich dem enheit hervorgerufen, die ſich öffentlich in Proteſten Patriarchate, heimlich aber auch in Bewaffnungen verhindern vermögen. f Wer für dieſe eigenartige Innenpolitik verantwortlich lt ſich bei Diskuſſion der Geſetzesentwürfe in der Kam⸗ eits iſt eine ſo ſonderbare, oft heimtückiſch wech⸗ daß die ſchuldigen Faktoren ſchwer zu kennzeichnen Das Komitee„Union et Progres“, das die Mehr⸗ zu beſchuldigen. Hat es doch ſelber in einer ſo gen Frage, wie der der Schaffung von verantwort⸗ Unterſtaatsſekretären, eine beſchämende Niederlage Kammer erlitten, hat alſo offenbar das Heft abinetts Hilmi Paſcha geflüſtert, der ja nur von jung⸗ mischer Seite veranlaßt werden könnte. Die Lage iſt berworren. Es iſt ſehr gut möglich, daß wieder etwas Ent⸗ des vorbereitet. Durch die Einſargung des Unter⸗ 8 llt worden. Sie bedeutet, daß die wirklich Jungen ———— 22 Huesheimer Hnzeiger, neckarhauser Zeitung, Edinger Zeitung Hmtsblatt der Bfirgermeisterämter Seckenheim, Iesheim, fecharhansen und Edingen. 20. Inn uo zeaußen bleiven, und daß die arten Kopfe artein wie visyer weiter regieren. Ihre vollkommene Unfruchtbarkeit und Rückſchrittlichkeit aber iſt von Tag zu Tag ſtärker er⸗ wieſen. Hilmi und Ferid Paſcha, den Helden von geſtern und vorgeſtern traut kein Menſch mehr. Mehmed Schewket Paſcha ſoll an Stelle Hilmis Großweſir werden. Das wird eine völlig neue Epoche ergeben: die ſchranken⸗ loſe Militärherrſchaft. Vielleicht wäre ſie in dieſem trä⸗ gen Lande ein Segen; aber Schewket Paſcha hat bisher jeden derartigen Anſpruch an ſeine Perſon zurückgewieſen. Vielleicht dünken ihm ſeine militäriſchen Aufgaben von größerer Wichtigkeit. In Albanien herrſcht regel⸗ rechter Bürgerkrieg. Zwar dringt faſt keine einzige Mel⸗ dung durch; doch aber wußte eine Konſtantinopeler Zei⸗ tung— bisher unwiderrufen— von einer wahren Schlacht zu berichten. Offiziell iſt jedenfalls zugegeben, daß Ver⸗ ſtärkungen gegen Albanien nötig wurden; das iſt ſehr be⸗ zeichnend. Vom Allgemeinen Deutſchen Sprachverein. In erfreulicher Weiſe mehren ſich die Fälle, daß nicht nur Private, ſondern auch unſere Behörden die Mit⸗ arbeit des Deutſchen Sprachvereins für die Ausgeſtal⸗ tung und Beſſerung der Sprache umfangreicherer Ver⸗ öffentlichungen, amtlicher Vorſchriften, Geſetze uſw. in Anſpruch nehmen. Zum erſtenmal geſchah dies von amt⸗ licher Seite vor nunmehr 10 Jahren bei den Vorarbeiten zum neuen Zalltarifgeſetz. Zu einer Zeit, als„Vor⸗ entwurf“ erſt eine vorläufige Faſfung erhalten hatte, richtete der damalige Staatsſekretär des Reichsſchatzamts an den Vorſitzenden des Sprachvereins vertraulich das Erſuchen, es möchten ſich fachmänniſch und ſprachwiſſen⸗ ſchaftlich gebildete Mitglieder des Deutſchen Sprachvereins bereit finden, den Entwurf auf ſeine Sprache zu prüfen, durchzuarbeiten und mit Verbeſſerungsvorſchlägen zu ver⸗ ſehen. Da der Sprachverein tüchtigſte Fachmänner auf allen Gebieten zu ſeinen Mitgliedern zählt, ſo war es nicht ſchwer, die geeigneten Kräfte zu finden, die ſich der geſtellten Aufgabe denn auch mit größter Bereitwillig⸗ keit unterzogen. Der Erfolg entſprach den Erwartungen. Dem Bundesrat und ſpäterhin dem Reichstag konnte (Ende 1901) ein Entwurf vorgelegt werden, der den an die Sprache eines deutſchen Geſetzes zu ſtellenden Anforderungen durchaus gerecht wurde, und deſſen Faſ⸗ ſung auf allen Seiten Anerkennung fand. Ein Beiſpiel ebenſo verſtändnisvoller gemeinſamer Arbeit der Behörde und des Sprachvereins aus jüngſter Zeit bietet die im Reichseiſenbahnamt ausgearbeitete neue Eiſenbahn⸗Verkehrsordnung, die am 17. Dezember v. J. vom Bundesrat beſchloſſen worden und an Stelle der bis⸗ liche Partei hatte 129 Stimmen. Erkämpftes Glück. Roman von H. Deutſchmann. 30 Fortſetzung.) Nachdruck verboten.] Franz Hein war in das Zimmer getreten. Dieſer ſah * ſein Freund über den Schreibtiſch gebückt ſaß, ohne von ieſem ſelbſt bemerkt zu werden. Er trat dicht hinter die⸗ en und gewahrte, wie Smiles immer in die beiden vor ihm ſegenden Zettel ſtarrte. „Was treibſt du da? Du biſt ja taub und blind.“ Smiles fuhr aus ſeinem Brüten auf:„Ah du biſt's, Fran 3 1 10 i„Ich mußte dich doch auch mal wieder aufſuchen. Was es nun mit dem Sekt? Habe ich ihn mir ver⸗ dient?! „Gewiß! Den werde ich auch zahlen. Aber——“ höre Wohn Smiles ließ einen ſehr vernehmlichen Seufzer „Nanus“ „Sie liebt michl „Damit kannſt du doch zufrieden ſein!“ r Nac Aber der Alte iſt nicht zu beſtimmen. Er will eſen Theo von Stauffen zum Schwiegerſohn.“ Haſt du ihn nicht aufgeklärt? Wie war denn das E 5 nde deiner Wahrſagekünſte?“ „Schle 13 „hol“ ſchulßer wollte nichts über von Stauffen hören. Er be⸗ von gte mich, ich würde in blindem Haſſe, gegen Theo 2 Stauffen handeln.“ 5 70 hat er alſo ſicherlich noch keine Ahnung, daß du einer Tochter bereits einig biſt.“ Aber Das iſt wohl ſicher! Er wollte alſo von mir nichts von Stauffen wiſſen. ngen 8 Müngedas kannſt du ihm aber durch eine dritte Perſon zu⸗ aer 0 Kläre ſelbſt hatte alles ihrem Vater geſagt. Sie er⸗ zählte ihm auch, wie von Stauffen jetzt ſchon auf den Na⸗ men ſeines Schwiegervaters Schulden macht.“ „Und was ſagte er daraufhin!“ „Auch das führte zu nichts. Es ſoll in den nächſten Tagen die Verlobung angekündigt werden!“ „Armer Kerl! Man kann dich nur bemitleiden.“ „Ich zerbreche mir den Kopf darüber, was ich begin⸗ nen ſoll.“ ö „Ich war Zeuge davon! Aber was haſt du denn ſo eifrig ſtudiert? Was ſind das für Zettelchen?“ „Vielleicht kannſt du mir helfen!“ John Smiles reichte ſeinem Freund die beiden Zettel hin. „Was hat es denn mit dieſen für eine Bewandtnis?“ fragte dieſer. i John Smiles zögerte anfänglich, ob er die Wahrheit berichten ſolle; dann aber beſann er ſich eines andern und ſagte:„Mit meiner Geſchichte hat dies ja nichts zu tun. Aber es intereſſiert mich!“ „Nun los! Was iſt es dann?“ „Ich kam gelegentlich einmal in den Beſitz dieſes Zet⸗ tels mit dem Pfeil und den Zahlen. Geſtern kam mir zu⸗ fällig dieſer zweite Zettel in die Hände; das heißt, es iſt die Kopie dieſes zweiten Zettels. Ich muß nun mit aller Vorausſetzung annehmen, daß die beiden in einem Zu⸗ ſammenhang mit einander ſtehen.“ Hein hielt die beiden Zettel in den Händen und ſah kopfſchüttelnd auf deren Inhalt:„Ja, haſt du denn eine unzweifelhafte Gewißheit, daß die beiden Zettel auch wirk⸗ lich in einem Zuſammenhang mit einander ſtehen?“ „Ja!“ John Smiles bejahte dies mit aller Entſchie⸗ denheit. „Das iſt doch merkwürdig!“ murmelte Hein.„Hier 3 und hier Buchſtaben. Aber wo der Zuſammen⸗ ang?“ Leiſe wie zu ſich ſelbſt flüſterte er die Zahlen des er⸗ Franz ſprach den Gedanken nicht mehr aus. und atmete, als habe ſich eine drückende Laſt von ſeinem Herzen gelöſt. ung,„iſt die Löſung des zweiten. der Schlüſſel zu dieſer Geheimſchrift.“ Inſertionspreis: a Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Feruſprechanſchluß Nr. 16. herigen Eſenbahn⸗Verkehrsordnung am 5 ds. 98. in Kraft getreten iſt. Auch in dieſem Falle erging an den Vereinsvorſitzenden das Erſuchen, einen ſprachwiſſen⸗ ſchaftlichen Mitarbeiter aus den Kreiſen des Vereins zu ermitteln, der denn auch in dem Herausgeber ſeiner Zeit⸗ ſchrift, Prof. Dr. Streicher, bald gewonnen ward. Und nun iſt in allerjüngſter geit auch der Entwurf der Strafprozeßordnung in vollſtändig veränderter Faſ⸗ ſung dem Reichstage vorgelegt worden, bei der, wie der Staatsſekretär des Reichsjuſtizamts dem Vorſitzer des Sprachvereins mitgeteilt hat, die wertvollen Anregungen des Allgemeinen Deutſchen Sprachvereins fruchtbaren Boden gefunden haben. Oberlandesgerichtsrat Richard Deinhardt und Prof. Dr. Streicher hatten gemeinſam dieſe Anregungen verfaßt. Jener berichtet nun unter Anführung zahlreicher Beiſpiele in der Mainummer der Zeitſchrift des Sprachvereins, daß der Entwurf tatſächlich völlig umgeſtaltet worden iſt: nur wenige von den 500 Paragraphen ſind unverändert geblieben. Aber man hat nicht mit trocknem Sinn äußerlich geändert und neue Regeln aufgeſtellt, ſondern die Aufgabe innerlich erfaßt. Die Sprache hat Fittiche bekommen, ſich erhoben aus der Stickluft der Schreibſtube, der Enge, ſie ſtrebt zur Höhe edler Kraft und Schönheit, friſchen, natürlichen Lebens. Wo man den Entwurf aufſchlägt, hat man das Bewußtſein: hier ſucht unſere Zeit, unſere Art ihren Ausdruck zu finden. Wohl noch nie hat man im Bundes⸗ rat mit ſolcher Freude an der Mutterſprache, mit ſolcher Sorgfalt die Form eines Geſetzentwurfs bearbeitet. Ss iſt den Mitgliedern, die den Entwurf zu formen hatten, von Herzen gegangen. Junges Leben fühlt man durch Nerv und Adern rinnen.— Schwer verſtändliche Sätze ſind deutlicher und klarer gefaßt. Ueberall hat man 3 kürzt und dadurch die Dinge verſtändlicher gemacht; ſelbſt der Eidſpruch, die Schwurformel iſt geändert und der lebendigen Sprache angepaßt worden. Ungemein nützlich hat ſich alſo auch hier das Zuſammenwirken des Sprach⸗ vereins mit den Behörden der Geſetzgebung erwieſen. Wie gut wäre es, wenn dies Verfahren in allen ähnlichen Fällen und bei allen Aemtern in deutſchen Landen nach⸗ geahmt würde! Aus Nah und Fern. Seckenheim, 28. Juni. Vom 1. Juli ab befin⸗ det ſich der bisher am ſeitherigen Poſtgebäude angebrachte Briefkaſten am Rathauſe auf der Seite der Hauptſtraße zu. Nheinau, 29. Juni. Bei der geſtrigen Wahl zum Bürgerausſchuß ſtegte in der 3. Klaſſe die ſozial. Liſte. Wahlberechtigt waren 334, abgeſtimmt haben 294. Ge⸗ wählt wurden: Ahl Georg, Brüſtle Ludwig, Dittmar Gu⸗ ſtav, Heyden Karl, Meier Otto. Die vereinigte buͤrger⸗ eee eee Er ſah auf „Heureka!“ rief er laut. „Haſt du die Löſunge“ In atemloſer Haſt fragte ihn Smiles und hatte hiebel ECC eee eee ſeine Hand ergriffen. „Dieſer erſte Zettel“, begann Hein mit ſtarker Beton · Dieſer erſte Zettel iſt „Aber was ſoll er bedeuten? Ich kann das noch immer nicht verſtehen?“ „Komml“ ee „Und?“ drängte Smiles. „Setze dich vor allem an den Schreibtiſch und nimm ein Blatt Papier und einen Bleiſtift zur Hand“. „Gut!“ In nervöſer Ungeduld und Aufregung kam John Smi⸗ ſten Zettels:„12.—1. 26—13. Was ſoll das——“„Ahl“ les dieſer Aufforderung nach; er konnte ſich ja nicht mehr gedulden, da es ſich um die letzte Fügung in der Mordtat, in der Schuld von Stauffens und in ſeiner Zukunft han⸗ delte. Was würde ſich finden! Sollte alles wieder zu nichte werden? Franz Hein merkte die Unruhe ſeines Freundes und ſagte deshalb:„Dich ſcheint aber die Sache doch etwas mehr anzugreifen, als du eingeſtehen willft? Was ſteckt da⸗ hinter?“ „Ach, nichts weiter! Das Berufsintereſſel beginne doch einmal!“ „Nur Geduld! Dieſer erſte Zettel weiſt alſo zuerſt einen Pfeiler auf, der von rechts nach links weiſt. Hier kann kein Zweifel ſein. Es muß alſo jedes Wort von rechts nach links geleſen werden. Um leichter arbeiten zu können, ſchreibe mal die Worte in dieſer Form auf das Papier nieder.“ 1 f teren! Aber ſo 0 3 er Edingen, 28. Juni. Ein am Samstag nachm. um 2 Uhr über den ſüdweſtlichen Teil unſerer Gemarkung niedergegangener Hagel richtete an den Feldfrüchten be⸗ trächtlichen Schaden an, welcher von den gegen Hagelſchlag Verſicherten auf 25— 70% des beſchädigten Eigentums an⸗ getragen wird. Die Verſicherten, 79 in der Geſamtzahl, gehören der„Norddeutſchen Hagelverſicherungs⸗Geſellſchaft zu Berlin“ an und ſind insgeſamt mit ca. 90 000 Mark eingetragen. Bei dem im vorigen Jahre unſere Gemarkung betroffnen Hagelſchaden zahlte dieſe Geſellſchaft ca. 10 000 Mark an ihre hieſigen Verſicherten.— Dieſe Tatſache ruft immer wieder den Landwirten die ernſte Mahnung zu: „Verſichert Eure Feldfrüchte gegen Hagelſchaden.“ Ladenburg, 28. Juni. Hier herrſchte am geſtrigen Sonntag anläßlich der 50jährigen Jubiläumsfeſtes der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr reges Leben. Gegen 3000 Feuerwehrleute von nah und fern waren zum Feſte er⸗ ſchienen. S. K. H. der Großherzog traf gegen 2 Uhr nachmittags ein und fuhr unter endloſem Jubel der Be⸗ völkerung zu der hiſtoriſchen Ehrenpforte. S. K. H. wurde hier von Herrn Bürgermeiſter Reinemuth Namens der Stadt willkommen geheißen. Ein von Frl. Ella Benz dem Großherzog überreichtes prachtvolles Blumenbouquett wurde freundlich dankend entgegengenommen. Nach dem Vorbeimarſch, des aus 82 Feuerwehren und Vereinen be⸗ ſtehenden Feſtzuges auf dem Marktplatz, ließ ſich S. K. H. die Mitglieder der Kreisausſchuſſes und ſämtliche Kom⸗ mandanten vorſtellen. Gegen 7 Uhr begab ſich der Groß⸗ herzog mit den ihn begleitenden Herrn per Bahn im Salonwagen nach Karlsruhe zurück. Das ganze Feſt nahm einen überaus großartigen Verlauf. Beſchloſſen wurde, den nächſtjährigen Delegiertentag in Hockenheim und das Kreisfeuerwehrfeſt 1911 in Hemsbach abzuhalten. In den Kreisausſchuß wurden gewählt für Weinheim Kinzel⸗Wein⸗ heim und Schröder⸗Hemsbach, für Mannheim Molitor⸗ Mannheim und Biſchof⸗Ilvesheim, für Schwetzingen Trunk⸗Plankſtadt und Läuſer⸗Reilingen. Als Erſatzleute Fackel⸗Schwetzingen und Villhauer⸗Neulußheim. In der Sitzung kamen meiſt innere Angelegenheiten zur Sprache, insbeſondere ſprach man ſich gegen die neue Uniformirung aus, die unſchön ſei. Mannheim, 26. Juni. Die liberalen Parteien und die Sozialdemokraten haben für die fünf hieſigen Landtagswahlkreiſe nunmehr ihre Kandidaten aufgeſtellt. Es kandidieren im 1. Kreis(bisher Lehmann, Soz.) Fri⸗ ſeur Anſelm(Dem., lib. Block), Gaſtwirt Geiß(Soz.); im 2. Kreis(bisher Kramer, Soz.), Direktor Danziger (frei., lib. Block), Kaſſier Kramer(Soz.); 3. Kreis(bis⸗ her Vogel, Dem.), Meſſerſchmied Vogel(Dem., lib. Bloch), Inſtallateur Barber(Soz.); 4. Kreis(bisher Mayer, natl.), Rechtsanwält König(natl., lib. Block), Redakteur Oskar Geck(Soz.); 5. Kreis(bisher Süßkind, Soz.), Betriebsaſſiſtent Benzinger(natl., lib. Block), Kaufmann Süßkind(Soz.). Vom Zentrum ſind bisher noch keine Kandidaten nominiert worden. i (Eberbach, 26. Juni. Wie verlautet, wird das entrum im Landtagswahlkreis N den tadtpfarrer Knebel in Mannheim als andidaten auf⸗ ſtellen. () Karlsruhe, 26. Juni. Die Zentralſtelle des deutſchen Städtetages hat an den Stadtrat einen Abdruck der vom Vorſtande des deutſchen Städtetags an Reichstag und Bundesrat gerichteten Eingabe gegen die geplante Reichs⸗ und Wertzuwachsſteuer, ſowie Umſatzſteuer mit dem Erſuchen übersandt, daß die Städte gleichfalls gegen dieſe Steuerpläne Stellung nehmen und auch bei ihren Landesregierungen gegen die Einführung dieſer Steuern vorſtellig werden. Der Stadtrat iſt bereit, ſich der Ein⸗ gabe anzuſchließen und beantragt beim Vorort der Städte⸗ konferenz, daß eine derartige Vorſtellung namens der Städteordnungs⸗Städte alsbald an das Großh. Mini⸗ ſterium des Innern eingereicht werde. Karlsruhe, 28. Juni. Hier ſtarb der Ober⸗ landesgerichtsrat Dr. Georg Hick. Er wurde 1851 in Mannheim geboren, von 1881 ab war er als Amts⸗ eichter in Boxberg und Wiesloch und von 1890 ab als Landgerichtsrat in Konſtanz und Karlsruhe tätig, 1899 wurde er zum Oberlandesgerichtsrat ernannt. a () Naſtatt, 28. Juni. Das Kriegsgericht verur⸗ teilte, dem„Raſt. Tagbl.“ zufolge, den Militärgefangenen Auguſt Riemann, einen gebürtigen Mecklenburger, wegen Fahnenflucht im Rückfall und Beſchädigung von Dienſt⸗ gegenſtänden zu 2 Jahren 4 Monaten Gefängnis, ſowie zur Verſetzung in die 2. Klaſſe des Soldatenſtandes. R. war am 17. Mai am Feſtungsgefängnis mit An⸗ ſtreicherarbeiten beſchäftigt, welche Gelegenheit er zur Flucht benutzte, nachdem er dem aufſichtführenden Sol⸗ daten einen Farbentopf ins Geſicht geworfen hatte. Der Ausreißer konnte ſchon andern Tages in Hagenau feſt⸗ genommen werden. 5 Achern, 28. Juni. Der„Verein für Volkskunde ländliche Wohlfahrtspflege und Heimatſchutz Badiſche Hei⸗ mat“ wird am 3. und 4. Juli ſeine erſte Landesverſamm⸗ lung hier abhalten. Lörrach, 28. Juni. Die Denkmalskommiſſton at Herrn Bildhauer Gerſtel⸗Karlsruhe mit der Fertig⸗ ſtellung des Hebel⸗Denkmals betraut. Hebel wird auf einem würfelförmigem Granitſockel als Porträtfigur über⸗ lebensgroß in Bronze ausgeführt werden. ( Freuburg, 28. Juni. Mit einem eigenartiger Fall von Brandſtiftung hatte ſich kürzlich die hieſige Strafkammer zu beſchäftigen. Der in der Zwangser⸗ ziehungsanſtalt Flehingen befindliche Schneiderlehrling G. B. von Kuhbach legte vor kurzem dem Leiter der Anſtalt das Geſtändnis ab, er habe am 15. Dezember 1907 das Haus ſeines Onkels, eines Landwirts in Schweighauſen (Amt Ettenheim) in Brand geſteckt. Der jetzt über 16 Jahre alte Junge befand ſich vor dem Brande etwa ein Jahr bei ſeinem Onkel, als Hütebub. Seines Fleißes und ſeiner Umſicht wegen lobte ihn ſein Onkel manchmal, die eigenen Söhne des Hofbauern hörten das Lob ihres Vaters nur ungern; ſie bekundeten dies durch Schläge und Püffe, womit ſie den armen Jungen malträtierten. Aus Rache behauptet das Bürſchchen, habe er das Haus würden dann gezwungen ſein, ihr Brot bei fremden Leuten zu ſuchen. Das Haus brannte damals bis auf den Grund nieder, doch fiel es keinem Menſchen ein, den jungen B. der Brandſtiftung zu bezichtigen, man glaubte allge⸗ mein, das Feuer ſei durch ein ſchadhaftes Kamin ent⸗ ſtanden. Zu dem Geſtändnis will er durch Gewiſſensbiſſe getrieben worden ſein. Der Gerichtshof verurteilte, laut „Vlkfr.“, den jugendlichen Brandſtifter zu 1 Jahr 6 Mo⸗ manten Gefängnis, doch wird er, wie der Vorſitzende 5 ließ, dem bedingten Strafaufſchub empfohlen wer 5 (Karlsruhe, 28. Junt. Ein ſchwerer Unken S eignete ſich in der Kaiſerſtraße in der Nähe der Herren⸗ ſtraße. In ſcharfem Tempo fuhr eine Automobildroſchke in eine am Trottoir haltende Pferdedroſchke. Durch den Anprall wurde der Kutſcher Peter aus Beiertheim der letzteren ſo unglücklich vom Bock geſchleudert, da ßer ſchwer verletzt vom Platz geſchafft werden mußte. Auch das Pferd erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß es wahrſcheinlich getötet werden muß. (Durlach, 28. Juni. In dem Orte elle en brannte die obere Mühle ſamt Wohnhaus vollſtändig nieder. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. ( Offenburg, 26. Juni. Der Wiederaufbau der vor wenigen Wochen abgebrannten„Spinnerei Offen⸗ burg“ wurde, wie man hört, dem Architekten Zinſer in Karlsruhe übertragen. (Lahr, 26. Juni. Von einer Holzhandlung mit Säge⸗ und Hobelwerk wurde bei der Handelskammer Lahr darüber Klage geführt, daß ſeit der am 1. April ds. Js. eingeführten, an und für ſich als zweckmäßig er⸗ kannten Güterwagengemeinſchaft die vortrefflich gebauten und ausgerüſteten badiſchen Langholztransportwagen, ſogenannten Schemel⸗ oder Rungewagen, faſt nicht mehr zu erhalten ſeien und man meiſt auf die Benutzung frem⸗ der Wagen angewieſen ſei, die mit Ausnahme der würt⸗ tembergiſchen, ſo unzweckmäßig eingerichtet ſeien, daß die Entladung dieſer Wagen(der preußiſch⸗heſſiſchen, der ſächſiſchen und beſonders der bayeriſchen) außerordentlich umſtändlich, zeitraubend, koſtſpielig und gefährlich für die Arbeitenden ſei. Nachdem die Handelskammer durch Umfrage ſich überzeugt hatte, daß dieſe Klage in den Kreiſen des Holzhandels allgemein beſtätigt und geteilt wird, richtete ſie eine Vorſtellung an die Großh. General⸗ direktion mit der Bitte, tunlichſt Abhilfe zu ſchaffen, und ſolange die fremden Wagen nicht zweckmäßig ausgerüſtet würden, tunlichſt dafür Sorge zu tragen, daß die badiſchen Schemelwagen jeweils ſo bald als möglich dem inländiſchen () Oberwieſen, 26. Juni. Die Randenturmeröff⸗ nungsfeier, die auf den 27. ds. Mts. feſtgeſetzt war, mußte Umſtände halber um 8 Tage verſchoben werden und wird nun am 4. Juli ſtattfinden. Es wird ein allgemeines Volksfeſt werden. Il. Bad. Zimmerſtutzen⸗Bundesſchießen zu Edingen 1909. m. Edingen, 28. Juni. Das diesjährige Schießen des Bad. Zimmerſtutzen⸗ Bundes begann am Sonntag programmgemäß im hieſigen Aktien⸗Brauereipark. Eine große Zahl von Schützen des Bundes haben der Einladung Folge geleiſtet und ſind hierher gekommen, um ihre Schießleiſtungen bei Eroberung der Preiſe in die Wagſchale zu legen. Nachſtehend geben wir eine Ueberſicht über die ſich am Sonntag und Montag ergebenen Reſultate. Es wurden erzielt auf den Scheiben: I. meisterschaft von Baden für 1909. angezündet, er habe angenommen, ſeine jungen Vettern 1. v. St. George, Mannheim 179 185 364 2. Meier, Edingen 180 + 182= 362 3. Gg. Koch, Edingen 173 + 183= 356 4. Spieler, Edingen 178 + 178= 356 5. Heinrich, Edingen 177 f 178 355 6. Hoffmann, Mannheim. 177 + 177 354 7. Beetz, Mannheim 175 + 175= 350 II. Stand- Glück. Teiler Name Wohnort 1 29 Beetz Mannheim 2. 79 v. St. George 75 3. 100 Welfert 1 4. 107 Hoff mann Neckarau 121 Fink Waldhof 6. 134 Zwack Mannheim 7. 182 Meier Edingen 8. 188 A. Koch Mannheim. III. Stand- meister(Ring.) Ringe Name Wohnort 1. 60 Meier Edingen 2. 59 Spieler 52 3. 59 Heinrich 5 4. 58 n. St. George Mannheim 5. 58 Gg. Koch Edingen 6. 58 Beetz Mannheim 7. 58 Koch Waldhof 8. 58 Hoffmann Neckarau 9. 58 Kaeſer 5 10, 57 Hochlehnert Edingen 111 Schmitt Neckarau. IV. Feld- Glück. Teiler Name Wohnort 08 Dauth Neckarau 2 110 Ruhl Edingen 12 Heinrich 5 ö 4. 123 Spieler 8 5 Schäfer 5 6. 140 Herdle 4 5 Meier 5 8. 229 Schmitt Neckarau 9. 255 Hochlehnert Edingen 10. 273 Weiland Mannheim. 14. Jakob Herdt, Taglöhner, 17. Roſa, T. d. Weichenwärters Georg Michael Rheinhald 21. Ernſt Jakob Alexander, S. d. Maurermeiſters Thoma Bedarf wieder zugeführt werden.— Wird wenig nützen! Auszug aus den Standesregiſtern der Gemeinden:— Seckenheim. Geſtorbene: 5. Johann Adam Kettner Ehefrau, Chriſtina geb. Blümmel 52 Jahre alt.. 5. Rudolf Schröder, S. d. Verſicherungsbeamten Emil Schröder u. ſ. E. Julie geb. Riſt, 4 Monate alt. S. d. Landwirts Marit Herdt u. ſ. E. Eva Katharina geb. Blümmel, 32 Jahre all u. ſ. E. Frieda geb. Augspurger, 9 Monate alt. 18. Eva Katharina Hofmann geb. Klumb Witw. des Gaft⸗ und Landwirts Thomas Hofmann, 77 Jahre alt. Herdt u. ſ. E. Anna Maria geb. Herdt, 2 Monate al. 23. Landwirt Georg Leonhard Volz, 77 Jahre alt. 20. Johann Georg Volz, Wwe. Anna Maria Klumb 71, Jahre alt. 27,(Totgeburt). Awvesheim. Geſtorbene: Mai 14. Magdalena, T. d. Polizeidieners ſ. E. Anna geb. Herre, 2 Jahre alt. 16. Maria, T. d. Oberaufſehers Karl Schreck von Käfel, thal u. f. E. Luiſe geb. Wiegel, 1 Jahr 13 Tag alt. Joſeph Mendel. 11 Monate 4 Tag! Edingen. Verſtorbene. 0 1. Anna Maria Schuſter, ledige Cigarrenarbeiterin ö J. 9 Monate alt. f 23. Heinrich Karl Lingenfelſer 3 Monate 29 Tage alt. 5 29. Katharina Eliſabetha Hirn geb. Herbig, 21 Jahre Monate alt. Getraute. 5 29. Otto Schuſter, Schloſſergehilfe mit Frieda Kapß⸗ Cigarrenſortiererin beide hier. Wer kündete. Dieſelben. 0 Joſef Jäger, Rangierer mit Näherin Ottilie Eng Philipp Jakob Reinle, Schloſſer mit Sortier Anna Maria Jaeger beide hier. Neues aus aller Welt. * Peinliche Vorgänge. Eine Anzahl Untes offiziere und Mannſchaften eines Berliner Kavol lerieregiments haben ſich in letzter Zeit auf dem Tempel 1 hofer Felde und in dem bewaldeten Teile der Haſen heide grobe Ausſchreitungen untereinander zu ſchulden komm, laſſen. Das Treiben beläſtigte auch die Spaziergänge jener Gegend. Auf eine ihm erſtattete Anzeige hat de, Regimentskommandeur die ſtrengſten Maßregeln geit fen. Die Affäre dürfte noch ein kriegsgerichtliches Naß ſpiel haben. Mehrere Gaſtwirte ſind bereits als Zeuge“ in der Sache vernommen worden. n * Beſchädigung eiuer Bahnbrücke. Der Dahn pfer„Jaroslawna“ rannte, wie aus Königsberg bertch, wird, gegen die Eiſenbahnbrücke über den Pregel und ſchädigte ſie ſo ſtark, daß der Eiſenbahnbetrieb enge 6 werden mußte. Der Schiffsverkehr wird unbehindert W vecht erhalten. f 1 * Das Ehepaar Toſelli. Luiſe von Toskana 0 mit ihrem Gemahl Toſelli in der Kaltwaſſerheilanſt don Baralloſeſia zur Kur eingetroffen. Auf die dire Frage eines Freundes, was an den neuuml en dungsgründen wahres ſei, antworteten ſie, es ſei Wort wahr, ſondern alles Verleumdung. 1 „Ein Spſer des Klatſches. Aus Rom wird g meldet: Die Tochter des Friedensrichters von Tivoli ſchönes 19 jähriges Mädchen, hat aus 2 über ehrverletzendes Gerücht, das über ſie verbreitet wur, ſich in den großen, 60 Meter tiefen Waſſerfall des geſtürzt und iſt in dem Wirbel verſchwunden. Die 8 wurde nicht gefunden. Wie die dortigen Bauern ang 2 die Wirbel des Fluſſes, was ſie verſchlingen,“ zurfick.* „Hauptmann von Köpenick“ in Paris. 1 9 deim Voigt genießt jegt de Freuden ber Seen Wie ans Paris gemeldet wird, hatte ein Varietee den Bonlevards berühmten Mann eine Loge 2 1 Verfügung geſtellt, in der er natürlich interviewt wi 77 Voigt erzählte außer anderen ziemlich lächerlichen Din 7 daß er nach Luxenburg überſiedeln wolle, um ſich dor herheiraten. Vorher will er aber noch einige Zeit baris bleiben und Anſichtskarten verkaufen, wenn 5„nett“ zu ihm ſind. 5 er ſchöne Rigo. Der Zigeunerprimas Janeſi, der ſeinerzeit die Prinzeſſin Chimay eg hatte und ſich nach der Scheidung von ihr längere in Amerika aufhielt, iſt nach Ungarn zurückgetehr gen, lebt jetzt in ſeinem Heimatdorfe mit ſeiner erſten einer Zigeunerin, zuſammen. 0 l * Der Eheſcheidungsprozeß Gould. Das teil im Eheſcheidungsprozeß Gould wurde jetzt verkilnlg 5 Danach wird Herr Gould als ſchuldig befunden, die geſchieden. Frau Gould erhält eine Fahreanerdoe⸗ 36 000 Dollars. Sie hatte allerdings 250 000. verlangt. Stb, ba beide hier. 110 * Ein Pariſer Skandal. Eine neue affäre beſchäftigt die Pariſer Gerichte. In den in Tagen wurden über 30 Perſonen wegen Ver, minderjähriger Kinder zu obſzönen Darſtellungen in genommen. Auch eine Anzahl angeſehener Photog und Bilderhändler iſt in der Affäre kompromittier“ 0 * neberraſchende Wendung. Der aalen Ueberfall des Bauckeſchen Anweſens bei Klein⸗Bol im Regierungsbezirk Lüneburg durch Einbrecher die Frau und eine Verwandte des Beſitz getötet 82 ——ů—— N— 1 eine überraſchende Aufklärung gefunden. Baucke, dem durth Operation die eingedrungene Kugel entfernt wurde, legte bei der Vernehmung durch den lUnterſuchungskom⸗ miſſar aus Lüneburg ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Er gab an, ſeine dte Fräulein Lange und ſeine Frau ermordet und ſich dann ſelbſt die Verletzung beigebracht zu haben. Was ihn zu der Tat veranlaßt hat, iſt noch nicht bekannt. * Neue Mordtat. Die Senſation, die der Mord an der unglücklichen Elſie Sigel in den ganzen Vereinigten Staaten hervorgerufen hat, iſt bereits durch eine andere Senſation abgelöſt. In der Cheſapeake⸗Bai, nahe bei Annapolis(Maryland), wurde die Leiche der 20jährigen, auffallend ſchönen Frau Edith Woodill, Mündel des heren Finanz miniſters Lyman Gage, mit eingeſchlage⸗ nem Schädel aufgefunden. Um die Taille war Ein ſtarker Strick gebunden, an welchem ein mit Steinen gefüllter Keſſel befeſtigt war. Vor einigen Wochen war Edith Woodill nach Annapolis gekommen und hatte dort mit dem angeblichen Journaliſten Emmett Roberts Beziehungen angeknüpft. In Wirklichkeit hieß er Robert Eaſtman und war ſeinerzeit aus Newyork entflohen, um ſich der Be⸗ ſrafung wegen Betruges zu entziehen. Er iſt wahrſchein⸗ lich Ediths Mörder. Von Poliziſten, die ihn verhaften wollten, wurde er auf der Flucht erſchoſſen. In einem bei dem vermutlichen Mörder gefundenen Briefe fler“ dieſer den Tod Gdiths ganz anders dar. Danach ſei Edith Woodill bei einer Bootsfahrt von einem der be⸗ trunkenen Teilnehmer mit einer Weinflaſche über den Kopf geſchlagen worden, wodurch der Schädel zertrüm⸗ mert worden ſei. 5 „ Bootsunfall. Bei einer Fahrt auf einem der der Seen in der Landſchaft Killarney(Irland) kenterte ein Boot, wobei 9 Touriſten und 2 Fährleute ertranken. 3— Raritäten. . Die Frauen leben durchſchnittlich länger als die Wanner. 5 Die alten Schweden opferten bei eingebrochener Hangersnot ihren König den Göttern. 5* 721 000 Perſonen fahren in Großbritannien mit abonnements. Der Radſchnagarteich— ein Staubecken in Süd⸗ — hat eine Waſſerfläche von 30 Quadratkilometern. * Der türkiſche Sultan beſitzt einen Thron aus ſolidem Golde mit 10 000 großen Perlen beſetzt. g* Im Jahre 1349 konnte man von Stralſund nach Danemark über das Eis gehen. ö* N Im Himalaja kommen Säugetiere bis zu einer Höhe en 6000 Metern vor.. . An Jagdtaxen nehmen England und Schottland im Jahre 14 Millionen Mark ein. Im letzten Jahre wurden 251 erfolgloſe Betrugs⸗ perſuche an der engliſchen Poſtſparkaſſe gemacht. 11 5. 5 Der Große Kurfürſt trug bei Fehrbellin einen mit ener Eiſenkappe verſehenen Filzhut, welcher 8 Pfund Für 30 Millionen Mark produzieren die Bienen Dentſchlands jährlich Honig und Wachs. 90* ö 177 Tunnels beſitzt die Bergensbahn auf ihrer 516 Kklometer langen Strecke. Die Blöcke der Dubliner Molen haben das Rieſen⸗ dewicht von 350 Tonnen. 1 Haydn hat über tauſend Piecen komponiert. Nordeuropa hat zweimal die gleiche Tier⸗ und Pflan⸗ Derwelt gehabt, getrennt durch eine Gletſcherperiode. 5* * Im laufenden Jahre hat England 177646 120 Mk. i a Penſionen zu zahlen. 5 Vermiſchtes. . Ein romantiſches Eheversprechen iſt endlich in arshalton feierlich eingelöſt worden. 37 Jahre ſind Ergangen, ſeitdem die beiden Vettern Hugh Stevens und Dun Dunſtone in New Brentford am gleichen Tage dan Traualtar ſchritten. Die beiden Paare waren mit⸗ Saunen durch innige Freundſchaft verbunden und ſie 9 überein, daß, im Falle daß ein Gatte die Frau Werleben ſollte, er die Witwe des anderen zum Altar den würde. Stevens ſtarb im Jahre 1892, aber da Gattin Dunſtones noch lebte, kam das romantiſche Deverſprechen nicht in Betracht; die Witwe Stevens rratete 1892 Edward Benjamin Goodwin, der vor zehn Nahren ſtarb. Als nnu vor kurzem Frau Dunſtone ſtarb, 8. 8 der Witwer und Mrs. e 15 1 5 ſprechen zu erfüllen. Vor dem Altar haben ſie je Bund beſiegelt. Als Brautjungfer ſchritt die Tochter ar Brant im Zuge und als Brautführer der Sohn des rautigams. Die gdeen. Zu einem Hauswert kommt ekuſt ei lung verheirateter Arzt, um eine für hu p oh⸗ Aan beſichtigen bezw. zu mieten. Der Wirt iſt ſehr Mete 5 5 3 5 bekommen 7 80 dem eien luſtigen perſönlich die Wohnung, welche auch ſoweit aul: Nachdem der Wirt ſich 4 bee erklärt hat, der Fykleine Mängel vorher noch zu beſeitigen, verlangt da z wieter aber die Anbringung von Blumenbrettern, beine Fran Orchideen beſihe. Der Wirt eribet ſolche anbringen zu laſſen. Hierauf ſtellt der Arzt die weitere Bedingung, zwei zuſammenhängende Zimmer, die er als Warte- bezw. Sprechzimmer benutzen wolle, um ein Horchen zu verhindern, mit einer Doppeltür zu ver⸗ ſehen. Auch hierauf geht der Wirt willig ein. Schließlich bringt der neue Mieter noch den Wunſch vor, das große Zimmer durch eine dünne Wand zn teilen, da bei feiner Frau der Storch erwartet würde und er ungeſtört ruhen müßte. Nach einigem Sinnen genehmigte der Wirt auch dieſe Veränderung. Nachdem man nun gegenſeitig, auch bezüglich des Mietspreiſes, einig geworden war und man ſich zum Kontraktmachen anſchickte, ſtammelte der anſpruchsvolle Mieter noch als letztes, da ſeine Einkünfte zur Zeit noch ſehr mäßige ſeien, die Miete poſtnumerando zu entrichten. Dieſes war jedoch dem kulanten Wirt des Guten zu viel; er ſtand auf und ſagte:„So! Erſtens haben Sie Orchideen, dann kommen kommen Sie mit Horchideen, dann mit Storchideen und jetzt noch mit Borgideen!“ Ich vermiete Ihnen nun die Wohnung nicht, ſuchen Sie ſich anderweitig eine derartige Wohnung.“ Gut gegeben. Aus dem Reichstage erzählt man ſich folgendes nete Geſchichtchen. Bei einem Frühſchoppen geraten zwei ſonſt ſehr gemütliche Reichsboten in eine Meinungsdifferenz, die ſich etwas ſcharf zuſpitzt. Es wird über die Sprechzeit der Redner debattiert.„Sie haben im Reichstag noch nie den Mund aufgetan“, ſagte der eine Reichsbote zum andern, der den Grundſaß befolgt, daß Schweigen Gold iſt.„Verzeihen Sie“, erwidert der letztere,„ich habe bei Ihren Reden ſehr oft gegähnt.“ Heiteres aus dem Kriegsjahr 1809. Die glor⸗ reiche Schlacht von Aſpern, deren Andenken die öſter⸗ reichiſche Armee in dieſen Tagen mit wehmütigem Stolze gefeiert hat, war eben geſchlagen worden; zum erſtenmale hatte Napoleon eine ſchwere Niederlage erlitten. Eilboten brachten die Nachricht ins öſterreichiſche Hoflager, und außer ſich vor Jubel ſtürzte ein Hofwürdenträger zum Kaiſer Franz:„Majeſtät, Majeſtät, wir haben eine Schlacht gewonnen!!“—„Na, Zeit is!“ verſetzte der Kaiſer, der auch durch eine ſolche Nachricht nicht aus ſeiner unerſchütterlichen Ruhe zu bringen war. Des Lehrers Rache. Das Evangel. Schulblatt erzählt folgendes hübſche Geſchichtchen: Die Gemeinde Unterkulm hat mit 100 gegen 97 Stimmen eine Beſoldungserhöhung der Primarlehrer von 1600 auf 1700 Franken abgelehnt. Ein kinderreicher Vater hatte in der Gemeindeverſammlung gegen die Beſoldungs⸗ erhöhung des im Dienſt ergrauten Lehrers gepoltert und ſprach ihm nachher die Befürchtung aus, er werde ſich nun wohl an ſeinen Kindern dafür rächen.„Nei, mi guete Ma“, erwiderte der Lehrer,„mi Rach iſch di: ich mache, daß dini Chinder gſchyder wärde, als Du biſch!“ Schiffe aus Stein. Mit andächtigem Erſtaunen haben fromme Geſchichtsſchreiber vergangener Zeiten da⸗ von erzählt, daß eine Anzahl Heiliger einſt auf ſteinernen Fahrzeugen von Schottland und Irland die Reiſe über den Ozean machte, um in Amerika das Evangelium zu predigen. Die alte Legende wird jetzt von der Wiſſen⸗ ſchaft in die Tat umgeſetzt; ein italieniſcher Ingenieur Gabellini, ſo wird dem„Jounarl des Debats“ berichtet, hat jetzt im Auftrag der italieniſchen Regierung mit dem Bau eines großen Kohlenſchiffes begonnen, das aus Stein hergeſtellt wird. Seit Jahren hat Gabellini ſich mit dem Problem des Schiffbaues aus Stein beſchäftigt und bei ſeinen Verſuchen beobachtet, daß ſeine ſteinernen Schiffe außerordentliche Widerſtandsfähigkeit mit großer Seetüchtigkeit verbinden. Das Kohlenſchiff, das er jetzt baut, hat einen Stahlkiel und ſtählerne Rippen, die ſo angebracht ſind, daß ſie eine Art Gerüſt bilden, deſſen Lücken durch ein Eiſendrahtgeflecht gefüllt ſind. Das Ganze wird dann mit Zement belegt, ſo daß eine ſehr leichte und abſolut waſſerdichte Rumpfbekleidung ent⸗ ſteht, die ſo glatt wie Marmor poliert werden kann, damit keine Muſcheln und Seetiere ſich anſetzen. Wie der Rumpf, ſo ſind auch das Deck und die Brücke aus Zement ge⸗ fertigt. Dieſes ſteinerne Schiff bietet neben ſeiner großen Widerſtandsfähigkeit noch den Vorzug, keinerlei Feuers⸗ gefahr ausgeſetzt zu ſein, da brennbares Material bei der Herſtellung überhaupt nicht zur Verwendung kommt. Ga⸗ bellini hat eine Geſellſchaft gegründet, die bereits mehrere ſteinerne Landungsbrücken hergeſtellt hat, die auf dem Po und dem Tiber verwendet werden. Die Steinſchiffe, die jetzt auch in der amerikaniſchen Flußſchiffahrt erprobt werden, ſind durch innere Zementwände in eine Anzahl waſſerdichter Abteilungen getrennt, ſo daß ſie nicht größere Gefahr laufen, bei Beſchädigung des Schiffrumpfes zu ſinken als andere Fahrzeuge aus Stahl und Holz. Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim „Rheinau, 29. Juni. Geſtern abend gegen 9 Uhr brach in der Holzverwertungsfabrik Beißbarth& Hoff⸗ mann Großfeuer aus, welches das ganze Fabrikgebäude 0 legte. Der Schaden wird auf ½ Mill. Mark geſchätzt Eriedrichshafen, 29. Juni. Das Reichsluftſchiff 2 J“ welches geſtern Nacht 12 Uhr 27 Min. zu ſeiner Ueberſtedelung nach Metz glatt aufgeſtiegen war, mußte 8 0 bei Bieberach wegen Wolkenbruch und Motordefekt anden. a Die heutige Nummer unſerer Auflage ent⸗ hält eine Beilage der Firma Gebrüder Rothschild, Mannheim. Der Inhalt iſt ein genaues Verzeichnis der zum dies⸗ jährigen Inventur⸗Verkauf bereitgeſtellten Waren. Bei der Reellität und Leiſtungsfähigkeit der Firma machen wir gerne unſere Leſer auf dieſen Inventur⸗Verkauf aufmerkſam. Jolksbad Seckenheim. Donnerstags von abends 5—9 Uhr und Samstags von nachmittags 3—9 Uhr für Männer, Mittwochs von 3—9 Uhr nachmittags für Frauen geöffnet. Bekanntmachung. Nach§ 3 und 24 des Tabakſteuergeſetzes muß jeder Tabakpflanzer, d. h. jeder Inhaber eines mit Tabak be⸗ pflanzten Grundſtückes die gepflanzten Grundſtücke einzeln nach ihrer Lage und Größe genau angeben. Dies iſt auch dann nötig, wenn er den Tabak gegen einen beſtimmten Anteil oder unter ſonſtigen Bedingungen durch einen an⸗ deren anpflanzen oder behandeln läßt. Die Anmeldung iſt bei der Steuerbehörde vor dem 16. Juli ſchriftlich und gegen Beſcheinigung einzureichen. Die Vordrucke zu den Anmeldungen können für alle auf badiſchem Gebiet gele⸗ genen Grundſtücke bei der Steuer⸗Einnehmerei des Wohn⸗ ortes des Pflanzers in Empfang genommen werden. Die erſt nach dem 15. Juli bepflanzten Grundſtücke müſſen ſpäteſtens am 3. Tage nach dem Beginn der Be⸗ pflanzung angemeldet werden. Für jede Gemarkung, auf der ein Pflanzer die Grund⸗ ſtücke mit Tabak angebaut hat, iſt eine beſondere Anmel⸗ dung abzugeben. Die Anmeldungen, die bis zum 15. Juli erfolgen, können alle bei der Steuereinnehmerei des Wohnortes des Pflanzers abgegeben werden. Nach dieſem Zeitpunkte können bei dieſer Steuereinnehmerei nur noch Grundſtücke der Gemarkung des Wohnortes des Pflanzers angemeldet werden, während die Anmeldungen über Grundſtücke mit Tabakpflanzungen auf benachbarten Gemarkungen bei der Steuereinnehmerei des Pflanzungsortes abzugeben ſind. Für die von badiſchen Pflanzern mit Tabak bepflanzten Grundſtücke in einem anderen Bundesſtaate gelten die An⸗ ordnungen der dort zuſtändigen Behörden. Die Beſcheinigung, die der Tabakpflanzer über ſeine Anmeldung vom Steuererheber erhält, iſt ſorgfältig auf⸗ zubewahren. Die Bürgermeiſterämter werden erſucht, Vorſtehendes unverzüglich in ortsüblicher Weiſe in ihren Gemeinden bekannt zu geben. Mannheim, den 22. Juni 1909. Gr. Hauptsteueramt: Frech. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 28. Juni 1909. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Koch. Bekanntmachung. Das 2. Quartal Umlage pro 1909 wird hiermit in Erinnerung gebracht mit dem Bemerken, daß die Rück⸗ ſtändigen nach 8 Tagen gemahnt werden. Seckenheim, 29. Juni 1909. Gemeindehaſſe Seitz. Bekanntmachung. Am Montag, den 12. und Dienstag, den 13. Juli findet in Seckenheim— Friedrichſchule— jeweils vor⸗ mittags von 8 bis 11 Uhr und nachmittags von 2 bis 6 Uhr ein praktiſcher Kurſus über häusliche Obſt⸗ und Gemuͤſeverwendung unter Leitung des Herrn Kreisinſpektors Blaſer ſtatt. An demſelben können Frauen und Mädchen von Seckenheim und den Nachbargemeinden teilnehmen. Die⸗ ſelben haben ſich bis zum 10. Juli bei ihren Bürgermeiſter⸗ ämtern anzumelden. Der Kurſus iſt unentgeltlich. Seckenheim, den 24. Juli 1909. Bürgermeisteramt Vol z. Sammel- Anzeiger. Kur für Alitglieder der landw. Ein- u. Nerkaufsgenoſſeuſch. Chiliſalpeter iſt eingetroffen. Leonhard Seitz, Kronenwirt, hat ein fettes Erſt⸗ ling zu verkauſen. Sommerhemdenstoffe in OCattun und Baumwolle 8 fertige Männer- Frauen- und Rinderhemde, Leine, Wollen, engliſch Ledler zu Hosen, Tuch und Buxkin, ſowie fertige Bosen und Joppen, Pravatten, Kragen und Manschetten, Hosenträger, Badhosen, Pferdeohren, Mmückennetze etc. in großer Auswahl bei l E. Merklein. 2 Zimmer und Küche an ruhige Leute zu vermieten. Wo, ſ. d. Exped. d. Bl. Eine gut halckne Ninder- Befistelle zu verkaufen. Wo, ſ. d. Exp. d. Bl. Ansetz- u. Wein-. hefebranntwein Wohnung Kirsch- und mit 3 Zimmer, Küche und Zwetschenwasser Zubehör in der Wilhelm⸗ ſtroaße per 1. Auguſt oder ſpäter zu vermieten. heinrich Zwingenberger, Zimmermeiſter. in verſchiedenen Preislagen. Konrad Sponagel, Branntweinbrennerei. JJ...( ͥdb 3 5 e eee e e Einladung in den Wahlen in den Bürgerausſchuß Letenheim. Auf Grund der Beſtimmung in§ 39 der Gemeinde⸗ ordnung haben folgende Mitglieder des Bürgerausſchuſſes aus ihrem Amte auszutreten: (von der 1. Klaſſe gewählt) 1. Fedel Johann Thomas 2. Alter Johann 3. Seitz Georg Jakob, Fabrikant 4. Klumb Heinrich, Gg. Jak. S. 5. Söllner Georg Wilhelm 6 7 8 Volz Georg Joſef Volz Karl Konrad. (von der 2. Klaſſe gewählt: Böhles Valentin 9. Ding Johann Jakob . Marzenell Johann Mathäus Metz Ludwig „Seitz Georg Jakob, Phil. S. „Seitz Jakob, Scharh. S. „Seitz Mathäus, Joh. Georg S. Volz Georg Jakob, Joh. Gg. Jak. S. Volz Mathäus, Joh. Joſ. S. (von der 3. Klaſſe gewählt) „ Blümmel Georg, Werkmeiſter „ Heierling Johann Adam, Schneidermeiſter . Knettner Jakob, Maurermeiſter Ruf Anton, Eiſendreher Sößer Franz, Vergolder „Tranſter Ludwig, A. S, Landwirt Obermeier Johann Adam. Im Amte verbleiben: (von der 1. Klaſſe gewählt) Bühler Georg, Math. S. Bühler Georg Wilhelm Klumb Georg Leonhard Seitz Georg Ludwig Söllner Gg., Gg. Joſ. S. Stöhr Johann Jakob . Treiber Albert Volz Philipp II. (von der 2. Klaſſe gewählt) Arnold Jakob Ludwig, Landwirt „ Erny Philipp, Joh. Gg. S, Landwirt Frey Georg Leonh., Gg. Lh. S. Frey Kaspar, Landwirt Karl Konrad Albert Volz Johann Georg, Phil. Jak. S., Werkführer. (von der 3. Klaſſe gewählt) Hauck Gg. Adam . Tranſter Jakob Winkler Stefan Kloos Jakob Schläfer Johann . Stahl Jakob . Herdt Thomas . Röſer Georg. Die Zahl der Mitglieder des Bürgerausſchuſſes Seckenheim iſt mit Entſchließung des Bezirksrats Mann⸗ heim vom 3. Juni 1909 auf 42 feſtgeſetzt worden, hat ſomit für jeder Klaſſe 14 zu betragen. Die Hälfte(7) der Mitglieder jeder Klaſſe hat nach 3 Jahren auszutreten. Es ſind ſomit 3 wählen: von der 3. Klaſſe 6 Mitglieder(höchſter Umlage⸗ betrag Mk. 24,66 Pfg.), von der 2. Klaſſe 8 Mit⸗ glieder, davon 7 für eine 6jährige und 1 für eine Zjährige Dauer(höchſter Umlagebetrag Mk. 95,60 Pfg.) von der 1. Klaſſe 6 Mitglieder. Dm —— 2 2— = in Feckenheim ſtatt und zwar wählt: Die 3. Alaſſe(Niederſtbeſteuerte) am Freitag, den 2. Juli 1909, nachm. von 4 bis 8 Ahr 6 Mitglieder. Die 2. Klaſſe(Mittelbeſteuerte) am Montag, den 5. Juli 1909, nachm. von ö bis 8 Ahr 5 8 Mitglieder. Die 1. Klaſſe(Höchſtbeſteuerte) am Mittwach, deu 7. Juli 1909, vorm. von 10bis 11½ Uhr 6 Mitglieder. Durch das Los wird beſtimmt, welches der in die 2. Klaſſe gewählten Mitglieder nach 3 Jahren auszuſcheiden hat; in den Wahlzettel iſt daher ein bezüglicher Vermerk nicht zu machen. Wahlberechtigt ſind die in die ſeiner Zeit vor⸗ ſchriftsmäßig offen gelegten Liſten Aufgenommenen. Wählbar ſind alle Wahlberechtigten, deren Wahl⸗ recht nicht ruht mit Ausnahme a. derjenigen Beamten und Mitglieder von Behörden, welchen die ſtaatliche Aufſicht über die Gemeinde übertragen iſt. b. der Gemeinderäte. a Die Klaſſen der Wahlberechtigten ſind hinſichtlich der zu wählenden Perſonen nicht an die Klaſſeneinteilung ge⸗ bunden, jeder Wahlberechtigte darf vielmehr alle vorzu⸗ ſchlagenden Ausſchußmitglieder beliebig aus der Geſamt⸗ zahl der wählbaren Wahlberechtigten wählen. Das Ergebnis der Wahl einer jeden Klaſſe wird jeweils alsbald nach Beendigung dieſer Wahl und vor Beginn der Wahl der nächſtkommenden Klaſſe bekannt gemacht, damit die Wiedererwählung der bereits durch eine vorangegangene Klaſſe Gewählten vermieden wird. Das Verzeichnis der ſämtlichen Wahlberechtigten nach ihren Klaſſeneinteilungen liegt auf dem Rathaus jetzt und während der Dauer der Wahlhandlung zur Einſicht auf. Jeder, der von ſeinem Wahlrecht Gebrauch machen will, muß in Perſon zu obengenannter Zeit erſcheinen. Die Wahl wird durch verdeckte Stimmzettel ohne Unterſchrift ausgeübt. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem äußeren Kennzeichen ver⸗ ſehen ſein. Sie ſind mit dem Namen derjenigen, welchen der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchriftlich oder im Wege der Vervielfältigung zu verſehen. Die Vorgeſchlagenen müſſen mit Familien⸗ und Vornamen, ſowie mit der Benennung durch welche ſie von Anderen gleichen Namens in der Gemeinde unterſchieden werden ſo bezeichnet ſein, daß kein Mißverſtändnis entſteht. Bei Aufſtellung der einzelnen Stimmzettel ſind ſo viele Wählbare als die betreffende Klaſſe zu wählen hat. aufzuführen. Die Wahlberechtigten werden eingeladen, zahlreich an der Wahl und an obenbezeichneter Friſt zu erſcheinen, da nach Umfluß des Termins keine Abſtimmungen mehr angenommen werden. 5 Seckenheim, den 18. Juni 1909. Der Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Koch. Bekanntmachung. Mittwoch, den 30. Zuni 1909, vormittags 10 Uhr, werden im Hofe des Krankenhauſes dahier Fried⸗ richſtraße, wiederholt 1s alte, unbrauchbare Schulbänke öffentlich meiſtbietend verſteigert. Seckenheim, 23. Juni 1909. gürgermeiſteramt. Volz. Jul gefüllig Mache hiermit⸗ diezergebene meine Buchdruckerei in meinen en Beachtung! Mitteilung, daß in den nächſten Tagen = neubau in der Hildaſtraße neben dem neuen Schulhauſe verlegt wird. Bis zur Fertigſtellung des Ladens führe ich die Schreibware lokal weiter und iſt der Zugang zu durch freundliches Entgegenkommen des erſtellt iſt. Meine Mohnung befindet ſich bei Herrn Karl Zahn nhandlung in dem neuen Druckerei⸗ demſelben im Schulhofe, von wo aus hieſigen Gemeinderats ein Eingang im Gaſthaus zur Pfalz. Für das mir bisher geſchenkte Vertrauen beſtens dankend, bitte ich, dasſelbe mir auch in Zukunft bewahren zu NB. Des Umzugs wollen. Hochaechtungs voll!] J. Helfrich. wegen fällt die nächste Donnerstagsnummer aus und erscheint die Samstagsnummer als Doppelblatt. Die Wahlen finden im Rathaus Jimmer Ar. 6, Bekanntmachung. Die regelmäßige Grenzbeſichtigung findet in der Ge⸗ markung Seckenheim(Rheinau) vom 13. bis zum 16. Juli ds. Irs. ſtatt und erſtreckt ſich auf folgende Gewanne bezw. Gemarkungsteile: An den Bahnen, Straßen und Wege im Hafengebiet. Die Grundeigentümer werden hiervon mit dem An⸗ fügen in Kenntniß geſetzt, daß Anträge auf Wiederbe⸗ ſtimmung verloren gegangener Grenzpunkte entweder ſofort beim Bürgermeiſteramt oder gelegentlich der Grenzbe⸗ ſichtigung beim Bezirksgeometer geſtellt werden können. Die erforderlichen Grenzſteine ſind auf dem betreffenden Grundſtück bereit zu halten und das letztere durch Aufſtellung eines Zeichens dem Bezirksgeometer kenntlich zu machen. Mannheim, den 24. Juni 1909. Der Gr. Bezirksgeometer: A. Ziegler. Nr. 3020. Beſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kentnis gebracht. Seckenheim, den 24. Juni 1909. Bürgermeisteramt Ratſchreiber Volz. Koch. Kundemühle. Unſere Mühle bleibt vom 28. Inni bis einſchl. 3. Juli wegen Reparatur geſchloſſen. Heintz& Warthorst, Weinheim, Birkenauertal. Radfahrer Gesellschaft, Seckenheim. Donnerstag, den 1. Juli, abends 1/9 Uhr im Lokal außerordentl. Generalverſammlung. Es iſt Pflicht eines jeden Mitgliedes, pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand. 1 Sängerbund * 1 U 1. 4 U 8 gecenheim. Donnerstag Abend 8 Uhr mit Garten und Schweine⸗ Singprobe Vollzähliges Erſcheinen dringend erforderlich. Der Vorſtand. Männergesangverein Seckenheim. Donnerstag, den 1. Juli präcis ½9 Uhr sing ⸗Probe. Um vollzähliges, pünkt⸗ liches Erſcheinen erſucht Der Vorſtand. ſtällen zu verkaufen. Peter Schreck, Mittelſtraße 22. Kirschen hat zu verkaufen, per Pfd. 12 Pfg. Karl Arnold. Saubere, zuverläſſige Frau zur Führung des Haushalts für dauernd geſucht. Von wem, ſagt die Erpd. ds. Blattes. Seckenheim 1907. Mittwoch, den 30. Juni, abends punkt 8 Uhr im „Stern“ Versammlung. Um allſeitiges Erſcheinen bittet Der Porſtand. Ein mit groͤsseter Wiese, Garten u. Hof, mögl. m. Scheune zu pachten oder zu kaufen gesucht. Offerten erbeten unter C. 909 an haasenstein & Vogler, A.-G., Mannheim 1 5 Möbliertes Parkett- und ELinoleum⸗ 3 f m m er zu vermieten; daſelbſt ſind auch Mehl ſ ũ ck e zu ver⸗ kaufen. Näheres Schloßſtr. Nr. 31. 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