miniſters Delbrück zum Staatsſekretär des Innern; die Ernennung des Reichsſchatzſekretärs Sy do w zum preußiſchen Handelsminiſter, ga este des Innern Wermuth zum Staatsſekretär des des kanzlei v. Löbell zum Oberpräſidenten der Probi 5 . 8 präſidenten der Provinz Bran Bitorbigen Reichskanzlers. Der Nachfolger des Fürſten O Aechte. mit dem damaligen glied des Kai au geſuchte Entlaſſung des Fürſten Bülow unter der Ver⸗ leihung Bethmann⸗Hollweg zum neue Reichskanzler, milie ſich zur Zeit der Religionsverfolgungen aus den 8 hingeflüchtet und in der Mainſtadt ange⸗ gen Prinzregenten, nachmaligen Kaiſer Wilhelm, im Nov. ba v 00 Klipp klapp, klipp klapp. Tritte näherten ſich dem Hauſe Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnemeuntspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Der neue Reichskanzler. 3 Eine Exkraausgabe des Reichsanzeigers gibt die nach⸗ des Schwarzen Adlerordens mit Brillanten und e Ernennung des bisherigen Staatsſekretärs des Innern 5 Reichskanzler und identen des Staatsminiſteriums, ſowie Miniſter des wärtigen bekannt. Ferner die Ernennung des Staats⸗ ſowie die des Unterſtaats⸗ Reichsſchatzamt. Ferner die nachgeſuchte Entlaſſung preußiſchen Kultusminiſters Holle und die Ernennung Oberpräſidenten zum preuß. Kultusminiſter, ſchließ⸗ die Ernennung des Unterſtaatsſekretärs in der Reichs⸗ Dr. jur. Theobald v. Bethmann⸗Hollw eg, der ſtammt aus Frankfurt, wo ſeine Fa⸗ ü Die Bethmanns ſpielten bald unter den nkiers Frankfurts eine Rolle. Der frühere preußiſche ltusminiſter v. Bethmann⸗Hollweg, der vom damali⸗ 8 auf dieſen Poſten berufen wurde, war ein Onkel w eiſt am 29. Nov. 1856 Ferbarndnt zu Hohenfinow im Kreis geboren und ſtudierte 1875 bis 1879 die Er iſt ein Studiengenoſſe des Kaiſers und war Prinzen Wilhelm gleichzeitig Mit⸗ Korps Boruſſia in Bonn. Bereits im Jahre er als Oberpräſidialrat nach Potsdam. Der er hatte Gelegenheit, ſeine Verwaltungskraft kennen lernen, und von dieſem Augenblick an datiert ſeine Hmtsblatt der Bürgermeisterämtier Seckenheim, Imesheim, Hlecharhansen und Edingen. CCC ²˙ mA m e Mr. 81 Dunnersfag, den 15. In ſchnelle Kariere. Im März 1905 wurde er Miniſter des J m jetzt aus? Ueber die wichtigſten Grundlinien der einzelnen Steu⸗ ern iſt kurz das folgende zu ſagen: 1) Branntweinſteuer: Die Verbrauchsabgabe wird von 70 auf 125 Mark für das Hektoliter Wiohol er⸗ höht; für Kontingentsbranntwein beträgt der Satz 105 (früher 50) Mark. Die Liebesgabe iſt alſo im vollen Betrag von 20 Mark aufrecht erhalten worden. Die übrigen Branntweinſteuern fallen weg, dafür wird aber neben der Verbrauchsabgabe eine neue Betriebsauflage geſchaffen, die je nach der Produktion 4—14 Mark be⸗ trägt. Mit diefer Betriebsauflage iſt eine zweite Art von Kontingentierung verbunden worden; es wird jeder Brennerei ein ſogen. Durchſchnittsbrand zuerteilt; für den Ueberbrand tritt eine ſtarke Erhöhung der Betriebs⸗ auflage ein. Aus den Einnahmen der. werden Prämien für denaturierten Branntwein gezahlt. Innerhalb dieſes Rahmens enthält das Geſetz eine Reihe von Privilegien für beſtimmte landwirtſchaftliche Be⸗ triebe. Beſonders erbitternd in den Kreiſen der Spiritus⸗ verarbeiter wirkt der im§ 69 a ſtatuierte Denaturier⸗ ungszwang, geſchaffen erhöht. 2) Tabakſteuer: Der Reichstag hat die von der Regie⸗ rung beantragte Banderolenſteuer abgelehnt und dafür ein gemiſchtes Syſtem von Gewichts⸗ und Wertſteuer⸗ beſchloſſen. Der Zoll wird für Tabakblätter auf 85 Mk. pro Doppelzentner, für Tabakerzeugniſſe auf 85 bis 700 Mark, für Zigarren auf 270 Mark und für Zigaretten auf 1000 Mark erhöht. Hierzu kommt für Tabakblätter und Zigarren ein Wertzuſchlag von 40 Prozent. Die Ta⸗ bakſteuer für Tabak wird auf 57 Mark erhöht. Außerdem erfahren die Sätze der Zigarettenhanderole eine Steige⸗ rung. 3) Brauſteuer: Die Brauſteuer wird von 4—10 der lediglich im Intereſſe der Spirituszentrale worden iſt. Der Zoll wird auf 275350 Mk. r ö a 35 Erkämpftes Glück.* 5 8 1 88 Roman von H. Deutſchmann. N 38 Cortſetzung.) Machdruck verboten.] Inzwiſchen war es dunkel geworden. Die Anweſen⸗ den ſaßen ſchon alle an ihrem Lauſcherpoſten an den Oeff⸗ nungen der Türe. Dieſe; war nicht verſperrt und ging nach dem Wohnzimmer hinein auf, wo der Einbruch ſtattfinden mußte. Der alte Diamantenhändler war noch im Wohnzim⸗ mer und bewegte ſich dort ſo ruhig und ſorglos, als wäre er von nichts verſtändigt. Er mußte ſich ſo verhalten, um nicht einem Ausbaldowerer(Auskundſchafter), der noch die letzte Kontrolle führte und in das Zimmer durch eine La⸗ denritze ſpähte, nicht aufzufallen. Etwa gegen elf begab ſich der alte Malſchin zu Bett. Dort wird es aber ſchwer⸗ lich geſchlafen, ſondern in atemloſer Spannung gelauſcht ben, was ſich in Zukunft ereignen würde. Die Nacht erſtrich. Stunde auf Stunde verrann. Die Uhr ließ das gleichmäßige, eintönige Ticktack vernehmen. Mitternacht war on vorüber. Auf der Straße war es ſtill. Die Schritte verſpäteter Wanderer waren nicht mehr zu hören, offenbar war ſchon die alte Straße in tiefem Schlaf verſunken. Die Lauſcher auf ihren Poſten waren ſchon ganz er⸗ müdet, die Glieder ſchmerzten ſie von dem langen ruhigen itzen. Sie durften ſich ja nur mit faſt unhörbaren Flü⸗ ern mit einander verſtändigen. „Hoffentlich ſind ſie durch: nichts abgeſchreckt worden!“ hauchte der Kommiſſär John Smiles zu. Dieſer zuckte die Achſeln. 5 Sie haben doch den Zettel wieder genau ſo hinein⸗ gesteckt, wie ſie ihn fanden. Smiles nickte. 5 N Aber ſie kommen noch änichtl“. Es iſt noch nicht eins!“? i Da ſchlug auch ſchon die zalte Kuckucksuhr. Eins! 1 N 1 „ N K 20 7 volles Schweigen. Alle ſchienen zu fühlen, wie alles jetzt von ihnen ſelbſt abhängig war. Klipp klapp. Es dar nur eine Perſon, die dicht am Haufe vorfberging. Sie Seckenheimer Hnzeiger, Iuesheimer Nnzeiger, llekarhauser Zeitung, Edinger Zeitung Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 9. Jahrgang auf 14— 20 Mark pro Doppelzentner erhöht, die Staffel richtet ſich nach der Produktion. In der dritten Lefung iſt dann plötzlich eine beſchränkte Kontingentierung be⸗ ſchloſſen worden: neu errichtete Brauereien ſollen in den nächſten zehn Jahren eine Strafſteuer zahlen. 4) Schaumweinſteuer: Die Steuer wird auf 0,75 bis 3 Mark, je nach dem Flaſchenpreiſe, erhöht, der Zoll auf 180 Mark pro Doppelzentner. 5) Steuer auf Beleuchtungsmittel: Die Steuer ſoll für Kohlenfadenlampen betragen für das Stück bis zu 15 Watt 5 Pfg., bis 25 Watt 10 Pfg., bis 60 Watt 20 Pfg., bis 100 Watt 30 Pfg., bis 200 Watt 50 Pfg. und darüber hinaus 25 Pfg. für weitere ange⸗ fangene 100 Watt. Für Metallfadenlampen find die Sätze für die entſprechende Wattzahl doppelt ſo hoch. Der Zu⸗ ſchlag über 200 Watt beträgt 40 Pfg. für weitere an⸗ gefangene 100 Watt. Für Glühkörper für das Glüh⸗ licht beträgt die Steuer 10 Pfg. pro Stück, für Brennſtifte zu Bogenlampen aus reinen Kohlen 60 Pfg. pro Kilo und aus Kohlen mit Leuchtzuſätzen und für alle übrigen Brennſtoffe 1 Mark pro Kilo. Für Brenner zu Queck⸗ ſilberdampf⸗ und ähnlichen Lampen beträgt die Steuer bis 100 Watt 1 Mark das Stück und im übrigen für jede weitere 100 Watt 1 Mark mehr. 6) Zündwarenſteuer: Der Steuerſatz beträgt für Zündhölzchen 1½ Pfg. für je 60 Stück, mindeſtens aber 1 Pfg. für die Schachtel; für Zündkerzchen 5 Pfg. für je 20 Stück. 7) Zoll auf Kaffee und Tee: Der Kaffeezoll wird von 40 auf 60, der Teezoll von 25 auf 100 Mark er⸗ höht. Für die Uebergangszeit tritt Nachverzollung ein. 8) Effektenſtempel: Der Stempel erfährt in verſchie⸗ denen Punkten Erhöhungen. 9) Grundſtücksſtempel: Der Stempel ſoll bei Grund⸗ ſtücksübertragungen normalerweiſe ein Drittel Prozent betragen. Ferner ſoll bis zum 1. April 1912 eine Reichs⸗ wertzuwachsſteuer eingeführt werden, die ſo zu bemeſſen iſt, daß ſie einen Jahresertrag von mindeſtens 20 Millio⸗ nen Mark erwarten läßt. Es ſollen in dieſem Geſetz Be⸗ ſtimmungen getroffen werden, daß denjenigen Gemeinden, die ſchon vor dem 1. April 1909 eine Wertzuwachsſteuer hatten, der bis zu dieſem Zeitpunkt erreichte jährliche Durchſchnittsbetrag für einen Zeitraum von mindeſtens fünf Jahren nach der Reichswertzuwachsſteuer erhalten bleiben ſoll. Das Reichswertzuwachsſteuergeſetz ſoll dem Reichstag bis zum 1. April 1911 vorgelegt werden. Bis zum Inkrafttreten des Wertzuwachsſteuergeſetzes ſoll der Grundſtücksumfſatzſtempel zwei Drittel Prozent betragen. Dann ſoll allmählich ein Abbau des Grundſtücksabgaben⸗ ſtempels Platz greifen. 10) Stempel auf Schecks, Bankquittungen und Wech⸗ — „Jetzt erſt arbeiten ſie. Auf den Strümpfen ſind ſie zurückgekommen und feilen jetzt die Gitterſtäbe ab!“ Die Minnten verſtrichen, durch nichts unterbrochen als gab ſich keine Mühe, die Schritte zu dämpfen. Mit Abſicht ſchien ſie Lärm machen zu wollen. Sie ſchritt ſo nahe am Hauſe auf und nieder. „Das iſt der Aus baldowererl“ flüſterte Kommiſſär Wicker. Die Tritte entfernten ſich wieder vom Hauſe. Dann war alles ſtill. Smiles blickte den Kommiſſär an. Dieſer konnte wohl deſſen Geſicht nicht ſehen und erkennen, aber die Bewegung verriet ihm, was er wollte und Wicker ant⸗ wortete:„Nur Geduld! Das war die Probe. Es kommt nun bald der eigentliche Schränker(Einbrecher)!“ In der Tat, es verſtrichen nur wenige Minuten. Da kamen aus der Ferne ſchon wieder Schritte. Jetzt konnte man deutlich zwei Burſchen erkennen; dieſe waren aber ſchon mehr bemüht, das Geräuſch ihrer Schritte zu dämp⸗ fen. Auch dieſe ſchritten am Hauſe auf und nieder. Dann war es ſtill. Die Lauſchenden hörten jetzt nichts wie das Ticken der Uhr und das Almen der eigenen Bruſt. Ein kurzer Schlag. Mit einem Brecheiſen war der äußere Fen⸗ ſterladen aufgedrückt worden. Das fahle Dämmerlicht drang in das Zimmer ein, das vorher undurchdringlich finſter war. Still war es. Die beiden Einbrecher lauſchten, ob der Stoß niemand geweckt habe. Da ſich aber nichts regte und nichts rührte, gingen ſie raſch ans Werk. Ihre Schrilte verhallten wieder dumpf, als entfernten ſie ſich. „Es ſind dies zwei„ſchwere Jungen“, wie ſie mir wohl noch nie untergekommen find. Still! Wir werden bald wieder hören!“ 8 Jede Sekunde erſchien den! Lauſchern eine halbe Ewig⸗ keit. Sie wagten ja kaum zu atmen. Da regte es ſich ſchon wieder. Keine Schritte waren zu hören, kein Lärm; es ſchien nur, als ertöne am Fenſter ein eigentümliches Raſſeln und Feilen. Es war dies aber ſo gedämpft, daß es die Lauſchenden kaum zu unterſcheiden vermochten, was uſe. Im Zimmer herrſchte mun atemloſes, erwartungs⸗ eigentlich geſchah. von dem Raſſeln der Stahlſäge. Dann aber war es wieder ſtille. John Smiles ſaß ſo, daß er an das Fenſter ſehen konnte; er unterſchied jetzt eine dunkle Geſtalt, die auf⸗ merkſam in das Innere des Zimmers ſpähte. Dann war es ihm, als verhüllte die Geſtalt das Fenſter mit einem Tuche. „Ein Pechlappen!“ hörte er neben ſich die flüſternde Stimme des Kommiſſärs. Da ertönte ein Knacken; halblaut. Und das ſchwarze Tuch wurde zurückgezogen, das Fenſter war eingedrückt, das Glas aber am Pechlappen kleben geblieben. Jetzt ſchob ſich mit aller Vorſicht ein Arm durch die Oeffnung herein und ſuchte tappend nach dem Fenſterriegel. Die Hand ſchob den Riegel vor und das Fenſter war aufgeſtoßen. Jetzt konnte man ſehen, daß alle Eiſenſtäbe weggefeilt waren. Wieder verſtrichen einige Minuten. Da— vorſichtig ſprang eine Mannsgeſtalt auf das Fenſterbrett— lauſchend ſtreckte ſic den Kopf vorwärts; nichts regte ſich, keine Gefahr ſchien vorhanden. Ein Sprung. Und der Schränker ſtand im Innern. Mit welcher Vorſicht dieſer zu Werke ging. Kaum ſtand er auf den Füßen, da blieb er auch ſchon wieder lauſchend ſtehen, um den Erfolg abzuwarten. Da nur eine regloſe Stille um ihn herrſchte, ſo hob er die Hand. Und ebenfo ſchnell war der zweite im Zimmer. Jetzt konnte man dieſe beiden erkennen; ſie waren klein, unterſetzt, breit und muskulös. Ihre breiten Rücken verrieten, daß in ihnen einen unglaubliche Kraft ſtecken mußte. Die Geſichter ſelbſt waren geſchwärzt und unerkenntlich gemacht. Mit regſter Spannung lauſchte Smiles. Sollte noch ein Dritter nach⸗ kommen? Nichts regte ſich. Wo aber wa Theo von Stauffen, dem er ſo ſehnlichſt zu begegnen wünſchte? Von dieſen beiden war es keiner. 5 5 1* (Fortſetzung folgt.). 3 e 1 ſel. Für Schecks und Bankquittungen wird ein Firſtempel von 10 Pfg. eingeführt, für Wechſel, die länger als drei Monate laufen, tritt eine Erhöhung des Stempels ein. 11) Talonſtempel: Dieſer Stempel iſt eine ver⸗ ſchleierte Kotierungsſteuer. Von zehn zu zehn Jahren wird von den Talons ein Stempel erhoben, im Normal⸗ fall von 1 Prozent. Reichs⸗ und Staatsanleihen ſind befreit. Im Finanzgeſetz schließlich wird u. a. beſtimmt, daß die Bundesſtaaten im Jahre 1909 bis zu 50 Millionen Mark ungedeckte Matrikularbeiträge zu übernehmen haben (bisher, nämlich ſeit 1906, trat Stundung auf 3 Jahre ein, wenn die Summe der ungedeckten Beiträge 25 Mil⸗ lionen überſtieg.) Für die Zeit nach 1909 bleibt zunächſt alles beim alten. Die geſtundeten Matrikularbeiträge aus den Jahren 1906—08 werden auf Reichsanleihe über⸗ nommen, alſo den Bundesſtaaten vom Reich geſchenkt. Die Termine für das Inkrafttreten der einzelnen Steuergeſetze ſind folgende: 8 Das Brauſteuergeſetz wird am 1. Auguſt ds. Js. in Kraft treten, die Beſtimmung über die Abgabenerhebung von Bier für Rechnung von Gemeinden dagegen erſt am 1. April 1910. Das Tabakſteuergeſetz wird am 15. Aug. 1909, bezüglich der Aenderung des Zigarettenſteuergeſetzes am 1. September 1909 in Kraft treten, das Brannt⸗ weinſteuergeſetz am 1. Oktober 1909, die Reichsſtempel⸗ novelle am 1. Auguſt 1909, die Beſtimmungen über den Scheckſtempel am 1. Oktober 1909, die Erhöhung des Kaffee⸗ und Teezolles am 1. Auguſt 1909, die Zünd⸗ holz⸗ und Beleuchtungsſteuer am 1. Oktober 1909, desglei⸗ chen die en e. Ptäolitiſche Rundſchan. . Deutſches Reich. n * Reichstagsſchluß. Nicht vertagt, wie man bis zuletzt noch vielfach im Reichstage gehofft und wegen ſewiſſer während der Vertagung ſortdauernder Annehm⸗ lichkeiten auch gewünſcht hatte, ſondern geſchloſſen wor⸗ en iſt der Reichstag und zwar iſt es die erſte Seſſton des im Januar 1907, alſo vor 2½ Jahren, gewählten Reichstags, die durch den Schluß zu Ende ging. Zweimal iſt er nach langen Sitzungsperioden vertagt worden, ver⸗ tagt mit Rückſicht auf ſchwebende Geſetzentwürfe, deren Kommiſſionsarbeiten man nicht fallen laſſen wollte, und vertagt auch, weil die Abgeordneten es wünſchten und die Regierung ihnen gern gefällig war. Daß ſie jetzt den Schluß der Seſſion ausgeſprochen hat, läßt ſich in erſter Linie erklären durch den Kanzlerwechſel. Durch den Schluß werden alle die unerledigten, in verſchiedenen Stadien der Beratung ſich beſindenden Geſetzentwürfe und Vorlagen, von denen einzelne noch aus dem Jahre 1907 ſtammen, hinfällig. Der neue Reichskanzler hat freie 8 ob er dieſe Entwürfe wieder einbringen will oder nicht. * Ausländiſche Geldſtrafen. Der preußiſche Mi⸗ niſter des Innern hat nach der„Neuen politiſchen Kor⸗ veſpondenz“ betreffs der Behandlung von Anträgen aus⸗ ländiſcher Behörden auf Einziehung von Geldſtrafen an⸗ geordnet, daß— und zwar auch im Grenzverkehr von den deutſchen Behörden jede Mitwirkung zur Voll⸗ ſtreckung von im Auslande ergangenen Strafbeſcheiden und Strafurteilen grundſätzlich abzulehnen iſt. DWdDie badiſchen Staatsbahnen. Die„Karlsruher Zeitung“ veröffentlicht den endgültigen Rechnungsabſ chluß der badiſchen Staatsbahnen für 1908. Der Reinertrag ausſchließlich des badiſchen Anteils an der Main⸗Neckar⸗ Bahn und der Bodenſee⸗Dampfſchiffahrt betrug im Jahre 1907 im ganzen Mk. 27.6 Millionen, im Jahre 1908 nur 13.8 Millionen, bloß die Hälfte. Von dieſem Ausfall von Mk. 13.8 Millionen gehen 2.8 Millionen oder rund 20 Prozent auf den Rückgang der Einnahmen; davon entfallen nur 0.37 Millionen auf den Perſonenverkehr, dagegen 2.5 Millionen auf den Güterverkehr, infolge der allgemein ungünſtigen Wirtſchaftslage. Der Aus⸗ fall im Reinertrag rührt hauptſächlich von der gewaltigen Ausgabenſteigerung her. 1 8 1820 8 Ausland. 5 1 8. 3B . ü E 3 Am Dienstag wurde in Konſtantinoßel vor den Ver⸗ tretern der vier Kreta⸗Schutzmächte die den ſtatus quo betreffende Note übergeben. Am Samstag erfolgt in Athen die Uebergabe einer Note, in welcher der grdechiſchen Regierung die Notwendigkeit dargelegt wird, von jeder Aenderung auf Kreta Abſtand zu nehmen. 155 f England. Die Agitation gegen den Beſuch des Zaren wie gegen Rußland überhaupt nimmt einen ſolchen Umfang an, daß man in Regierungskreiſen anfängt, ernſte Beſorgniſſe zu hegen. In über 100 nonconformiſtiſchen Gemeinden und i wurden Gebete für die in ruſſiſchen Gefängniſſen ſchmachtenden Unglücklichen abgehalten. Die Geiſtlichen predigten gegen die ruſſiſchen Zuſtände, die eine Schande für Europa ſeien. Sie ſprachen von dem„Zaren mit den unreinen Händen“ und proteſtierten, da England durch den Beſuch dieſes Mannes befleckt werde. Marokko und Spanien. In Gibraltar geht das Gerücht, daß Marokkaner eine Kompagnie ſpaniſcher Infanterie in der Nacht zum Sonn⸗ tag überfallen haben. Im ſpaniſchen Kriegsminiſterium und allen ſpaniſchen Kaſernen herrſcht fieberhafte Tä⸗ tigkeit. Auch die Kabylen haben eine feindliche Haltung angenommen. General Marinas verſtärkt ſeine Stellun⸗ gen um Melilla. In Madrid, Vilbao und Saragoſſa hielten Sozialiſten Verſammlungen ab und erhoben gegen den Krieg Einſpruch. Das Blatt„Progreſo“ von Bar⸗ zelona ſchreibt: Dieſer Feldzug werde Spanien weder Ehre noch Nutzen bringen. N Dieutſcher Reichstag. 8 Berlin, 13. Juli. „ Am Bundes ratstiſch: Staatsſekretär Dernburg. Das Abkommen zwiſchen dem deutſchen Reich und Dänemark betreffend den gegenſeitigen Schutz von Muſtern und Mo⸗ dellen wird unverändert angenommen, ebenſo der Freund⸗ cchafts⸗, Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag mit Venezuela. Es folgt die Beratung betr. die zollwidrige Behand⸗ lung von Gerſte. Das Geſetz wird mit einem Antrag des Zentrums angenommen, wonach der Bundesrat befugt iſt, für die zu dem niedereren Zollſatz eingeführte Gerſte eine Kenn⸗ zeichnung vorzuſchreiben. In dritter Leſung wird das Schankgeſetz erledigt. 8 Es folgen Rechnungsſachen. Bei der Abrechnung über den Molenbau bei Swakopmund bittet Staatsſekretär Dernburg um Bewilligung der beanſtandeten Ausgabe⸗ überſchreitungen. Görcke⸗ Brandenburg(natl.) beantragt als Refe⸗ rent, den Beamten, der die Etatsüberſchreitungen ver⸗ ſchuldet hat, mit allen Rechtsmitteln zu verfolgen. Der Antrag wird angenommen. 5 1 Das Geſetz betr. Gewährung von Beihilfen an Kriegs⸗ teilnehmer wird einſtimmig angenommen. Es folgen Wahlprüfungen. 5 Als letzter Gegenſtand folgt die 3. Leſung des Be⸗ amtenbeſoldungsgeſetzes. Staatsſekretär Sydow: Mit Zuſtimmung der ver⸗ bündeten Regierungen habe ich zu erklären: Der Reichs⸗ tag hat geſtern zur zweiten Leſung der Beſoldungsvor⸗ lage über die Gehalte der Unterbeamten Anträge ange⸗ nommen, die über die vorgeſchlagenen Gehaltsſätze hin⸗ ausgehen und von den verbündeten Regierungen als un⸗ annehmbar bezeichnet worden ſind. Der Bundesrat hat ſich mit der Angelegenheit beſchäftigt und beſchloſſen, dem Beſoldungsgeſetz die Zuſtimmung zu verſagen, falls von dem Reichstag über die feſtgeſetzten und von der Re⸗ gierung angenommenen Sätze in irgend einem Punkt hinausgegangen werden ſollte. Bei Wiedereinbringung der Vorlage werden weitere Zugeſtändniſſe von der Regie⸗ rung nicht zu erlangen ſein. Spahn(3.): Inſolge dieſer Erklärung haben wir uns mit der Frage zu beſchäftigen, ob wir an den geſt⸗ rigen Beſchlüſſen ſeſthalten können. Wir können nicht die Verantwortung für das Scheitern des Geſetzes tragen. Singer(Soz.): Daß die Mehrheitsparteien um⸗ fallen würden, war klar. Wir werden für Aufrechter⸗ haltung der Beſchlüſſe zweiter Leſung ſtimmen. Lattmann(wiriſch. Vgg.): Wir auf der rechten Seite zeigen in diefer Frage Vernunft, die Linke Unver⸗ nunft!(Der Redner wird zweimal zur Ordnung gerufen.) v. Oldenburg:(konſ.): Bisher war es der Sozial⸗ demokratie vorbehalten, Deckung zu verſagen, aber Anträge zu ſtellen. Das ſcheint auf die Linke übergegangen zu ſein. Damit ſchließt die Debatte. Es wird en bloc⸗An⸗ nahme der Vorlage beſchloſſen. In namentlicher Geſamtabſtimmung wird die Beſol⸗ dungsvorlage mit 317 Stimmen angenommen. 13 Ab⸗ geordnete haben ſich der Abſtimmung enthalten“ Zu dem Entwurf beantragen die Nationalliberalen eine Re⸗ ſolution, in der eine Beamtenreform im Poſtweſen ver⸗ langt wird, durch die es den Beamten ermöglicht wird, in beſſer dotierte Stellungen aufzurücken. i Nach kurzer Debatte wird die Reſolution abgelehnt. Präſident Graf Stolberg konſtatiert, daß das Haus am Ende der Tagung ſtehe. Baſſermann(natl.) dankt dem Präſidenten na⸗ mens des Hauſes für ſeine Geſchäftsführung. Darauf verlieſt Staatsſekretär v. Bethmann⸗ Hollweg eine kaiſerliche Botſchaft, wonach der Reichs⸗ bag oſſen wird. ö Fräſident Graf Stolberg ſchließt die Sitzung mit einem dreifachen Kaiſerhoch. Die Sozialdemokraten hat⸗ ten inzwiſchen den Saal verlaſſen. Schluß 2.45 Uhr. Aus Nah und Fern. Feudenheim, den 12. Juli. Bezüglich der Einge⸗ meindungsfrage ſcheint es auf abſehbare Zeit keine Ruhe geben zu wollen und die Erbitterung gegen diejenige, die für die Eingemeindung geſtimmt haben, wächſt von Tag zu Tag. Wenn den umlaufenden Gerüchten Glauben geſchenkt werden darf, ſo ſcheint es allerdings, daß nicht bei allen bei der Abſtimmung das Allgemein⸗ intereſſe ſondern vielmehr perſönliche Intereſſen und Vor⸗ teile ausſchlaggebend waren. Man ſetzt nun alle Hoffnung auf eine Eingabe an das Miniſterium und haben ſich zu dieſem Zwecke bereits eine Anzahl Bürger zuſammengetan. Die Stimmung in Alt⸗Feudenheim läßt keinen Zweifel darüber, daß die Eingabe die genügende Anzahl Unter⸗ ſchriften erhält. Die nächſte Heidelberger Schloßbeleuchtung findet am 19. Juli aus Anlaß der Einweihung der Rhenanenkneipe ſtatt. Brühl, 14. Juli. Geſtern mittag erlitt der Leimbach⸗ damm, der etwa 25 Mtr. vom Rheindamm entfernt und niedriger iſt, einen Bruch. Das Waſſer riß auf ca. 20 Mtr. Länge das aufgedammte Erdreich fort, überſchwemmt die ſog. Edinger Wieſen, und ſtrömt nach weitem Weg wieder dem Rhein zu. Der Dammbruch dürfte infolge Rückſtauung erfolgt ſein, außerdem war in der Nähe der Bruchſtelle der Boden von Ziegeleien ausgebeutet worden. Mehrere Zwetſchgenbäume wurden durch die Wucht der durchſtrömenden Fluten umgeriſſen. Das Hochwaſſer hat ſeinen Höchſtſtand reicht. Vom Oberlauf des Rheines wird Stillſtand und langſames Fallen gemeldet. ( Mannheim, 13. Juli. Eine ſchwere Meſſer⸗ ſtecherei ſpielte ſich wieder in dem Vororte Käfertal ab. Der Taglöhner Karl Cardano geriet mit dem 21. Jahre alten ledigen Maurer Adolf Large in Streit. Letzterer zog ſchließlich das Meſſer und brachte vor Wallſtadt ſei⸗ nem Gegner einen lebensgefährlichen Stich in den Un⸗ terleib bei. (Vom Oberrhein, 13. Juli. Der Zentralvorſtand der Maſchiniſten und Heizer hat über alle den Ober⸗ rhein befahrenden Schiffe die Sperre verhängt, da der Arbeitgeberverband Mannheim beſchloſſen hat, von Sams⸗ tag, den 10. Juli ab einen Lohnabzug von 2—3 Mark die Woche und eine Verlängerung der Arbeitszeit eintreten zu kaſſen. Die Talfahrt rann noch ausgeführt werden. Das diesbezügliche Plakat ſchließt: Die Boote verlaſſen!“ 8 ) Mannheim, 13. Juli. Der Prozeß gegen den Bauſpekulanten Schweizer wegen i dotts wurde nach viertägiger Verhandlung bis zur näch⸗ ſten Schwurgerichtsſeſſion vertagt und der Angeklagte we⸗ zen Fluchtverdacht in Haft genommen. ) Ottenhöfen, 13. Juli. Ertrunken in der Acher ſſt der verheiratete 67jährige Säger Otto Ruf, gebürtig s Obertsrot. R. machte ſich beruflich an der hoch⸗ jehenden Acher zu ſchaffen und fiel in die hochgehenden Flut. (J Karlsruhe, 12. Juli. Das Großherzogspaar iſt nach Stockholm abgereiſt, um dem Königspaar von Schweden einen längeren Beſuch abzuſtatten. Gegen End des Monats wird das Großherzogspaar wieder in die Heimat zurückkehren. f: (J Karlsruhe, 13. Juli. Ein Zopfabſchneider ist in Karlsruhe. Am 8. ds. Mts., abends wurde einem 14jährigen Mädchen auf dem Schloßplatz während des Zapfenſtreichs der Zopf abgeſchnitten. i (Bruchſal, 14. Juli. Der Bäckermeiſter Mar Weiß von Oberöwisheim ſtürzte auf der Landſtraße, während ein Fuhrwerk an ihm vorbeifuhr, vom Rade und geriet unter das Fuhrwerk, wobei ihm der rechte Oberſchenkel abgedrückt wurde.. Bühl, 14. Juli. Nach und nach beginnt ſich die Situation in der Bürgermeiſterfrage weſentlich zu ver⸗ einfachen. Von den beiden in Frage ſtehenden Kandida⸗ ten hat Gerichtsaſſeſſor Heitzler aus Bretten ſeine Kan⸗ didatur zurückgezogen, da er im Staatsdienſt verbleiben will. Damit iſt die Wahl des Gerichtsaſſeſſors Bender aus Bruchſal geeſichert. ö 5 () Aus Baden, 14. Juli. Aus Jägerkreiſen wird geſchrieben: Infolge der Regengüſſe iſt die junge Reb⸗ huhnbrut faſt völlig vernichtet, beſonders in den Gebieten, wo ſchwerer und mittlerer Ackerboden vorherrſcht. Die jungen Hühner vermochten ſich in dem ſchweren Boden der ſich infolge der Näſſe an die Ständer heftete, nicht mehr fortzubewegen und ſind der Kälte und dem Hunger erlegen. In Gegenden mit leichtem und Sandboden er' geht es der jungen Brut beſſer. Auch die jungen Faſa⸗ nen haben durch die Witterung ſtark gelitten. () Lahr, 14. Juli. In der hieſigen Volksſchule mußten einzelne Klaſſen wegen ſtarken Auftretens der 12 unter den Kindern bis auf weiteres geſchloſſen werden. (Radolfzell, 14. Juli. Zum 18. mal findet am 20. und 21. September hier der bekannte Zentralzuchtvieh⸗ markt ſtatt, auf den bis zu 1000 edle mit Matrikel und Ohrmarke verſehene Zuchtkalbinnen aufgeführt werden. Mit dieſem Markte iſt eine Lotterie verbunden. a () Baden⸗Baden, 14. Juli. In die Oos geſtürzt hat ſich in der Lichtentaler Allee eine junge Dame im Alter von 24 Jahren. Das Motiv ſoll Liebeskummer ſein. Bei der Engliſchen Hoſbrücke wurde die Lebensmüde von zwei beherzten Männern der zurzeit hochgehenden Oos entriſſen und dem Leben zurückgegeben. Schaden hat die unglücklich Liebende keinen erlitten. 2 Rippoldsau, 10. Juli. Dem Fürfkl. Fürſtenbergl ſchen Waldhüter Gordian Schoch in Schapbach⸗Glas⸗ wald, der nach 38jähriger treuer und vorwurfsfreiel Dienſtzeit in den Ruheſtand trat, wurde vom Groß, herzog die ſilberne Verdienſtmedaille verliehen Friedrichshafen, 14. Juli. Z. 2, deſſen 4 vordere Abteilungen infolge des Göppinger Unfalls voll“ ſtändig neu angefertigt werden mußten, jetzt fil und fertig in der ſchwimmenden Ae e Gas iſt in die Halle geführt worden. Allein die Kölner Luft⸗ ſchiffhalle, wohin Z. 2 beſtimmt iſt, harrt immer noch del Fertigſtellung, und es dürften noch 14 Tage bis 3 Wo⸗ chen vergehen, bis Z. 2 gefüllt wird und dorthin über“ führt werden kann. Vorher Probefahrten zu unterneh- men, iſt kein Erfordernis, angeſichts der 38ſtündigel Pfingſtfahrt. Zudem haben die Zeppelin'ſchen Ingenieur und Monteure gegenwärtig keine Zeit; erſtere ſind voll auf beſchäftigt, das Ausſtellungsſchiff Z. 3 ſo raſch wie möglich zu vollenden, damit dasselbe nach Frankfurt ab. gehen kann. Das Gerippe dieſes Fahrzeugs iſt bis f 4 mittlere Kammern montiert und auch die Gondeln ind fertig. Wann die Abnahme des Z. 2 ſeitens des Reiches, bezw. des preuß. Kriegsminiſteriums erfolgt, 10 noch nicht bekannt. e * München, 14. Juli. Der Srarnberger und 55 Tegernſee ſind in den letzten Tagen um 1 Meter ge ſtiegen. Auch ſchwere Hagelſchläge haben in der lebten 5 15 vielen Teilen des Landes großen Schaden ange richtet. * Berlin, 14. Juli. Der Kaiſer hat an den Für, ſten Bülow folgendes Handſchreiben 1„Men lieber Fürſt! Aus Ihrem erneuten Geſuch habe ich 5 meinem ſchmerzlichſten Bedauern erſehen, daß Sie en ſchloſſen ſind, von Ihren verantwortungsvollen Aena als Reichskanzler, Präfident des Staatsminiſteriums Miniſter der auswärtigen aun Je ed area g So ſchwer es mir fällt, auf Ihre bewährte Kraf der Leitung der Reichs⸗ und Slate aße zu verzcheh und das Band vertrauensvollen Zuſammenwirkens, mich Jo viele Jahre mit Ihnen verbunden hat, zu löſen habe ich doch in Würdigung der gewichtigen Gründe Ihen Entſchluß gebilligt und glaube, Ihrem dringenden W mich nicht länger verſchließen zu dürſen. Ich habe„ Ihrem Antrag entſprechend Ihnen die erbetene En 1 ſung 5 Es iſt mir aber ein Bedürfnis des 9500 ens, Ihnen bei dieſer Gelegenheit für die Hingeb und Aufopferung, mit deuen Sie in den derſchiebenſe Aemtern und Stellungen Ihrer ehrenvollen und ſege reichen Dienſtlauſbahn meinen Vorfahren, mir und be Vaterlande ſo hervorragende Dienſte geleiſtet haben, m. neu wärniſten Dank auszuſprechen. Gott der Herr f Ihnen nach einem ſo taten⸗ und arbeitsreichen Le noch viele Jahre ungetrübten Glücks. Indem ich& als äußeres Zeichen meiner Dankbarkeit. Anerken „Sofort abſtochen 7 betrügeriſchen Banke⸗ E 0c * 2% Ks 2 A SN er e e und Inneigung den hohen Orden vom Schwarzen Adler n llanten und die Inſignien desſelben hierneben zugehen laſſe, verbleibe ich Ihr ſtets wo geneigler, dank⸗ barer Kaiſer und König Wilhelm J. R.“ „ Teheran, 14. Juli. Der Schah hat auf den zügeln nördlich von Teheran Kanonen auffahren laſ⸗ en, um die Stadt zu bombardieren. Sämtliche Ge⸗ kandte erhoben dagegen Einſpruch und machten den Schah fir Leben und Eigentum ihrer Staatsangehörigen haft⸗ K. Weitere Straßenkämpfe ſtehen bevor. Neues aus aller Welt. Nachwehen des Hauprozeſſes. Chefredakteur Herzog von der Badiſchen Preſſe, der wegen Beleidigung des Irähleins Olga Molitor zu 1 Jahr Gefängnis ber⸗ Iſteilt war, wurde, nachdem er von feiner Strafe Monate verbüßt hatte, aus dem Landesgefängnis entlaf⸗ er Reſt der Strafe wurde ihm im Gnadenwege ga. Exploſion. Bei der Station Nordſchleswigſche Weiche ſand in dem Kohlenſchuppen der Kgl. Staats⸗ bahn eine Exploſion ſtatt. Der ganze Schuppen ging in Flammen auf. Der Luftdruck war ſo ſtark, daß faͤmt⸗ lühe Fenſter der Bahnhofswirtſchaft und des Bahnhof⸗ gebäudes zertrümmert wurden. Ein Mann wurde ſchwer verletzt. Holz⸗ und Eifenteile wurden bis zu 300 Meter weit geſchleudert. Unter den Paſſagieren des Sonder⸗ durger Zuges, der gerade die Weiche pafſierte, brach eine Panik aus. 5 i ' Lawinenſtürze. In der Nähe von Lochau ſind mehrere Lawinen niedergegangen. Mehrere Stationen der Eregenzerwaldbahn ſind überschwemmt. Ein Erdſturz hat den Verkehr völlig unmöglich gemacht. , Cholera. An der Cholera ſind geſtern in Pe⸗ tersburg 101 Perſonen erkrankt, 47 geſtorben. Die Ge⸗ ſamtzahl der Erkrankungen beträgt 813. 9. Opfer der Berge. Am Sonntag iſt iſchen Kanderſteg und Adelboden der engliſche Kurgaſt Percy Shannon aus London abgeſtürzt. Hilfe kam infolge des dichten Nebels, des Neuſchnees und der drohenden La⸗ winengeſahr zu ſpät. Der Bruder Shannons hielt trotz des furchtbaren Wetters 14 Stunden lang die Wacht bei dem Toten. Er konnte ſich in dieſer Zeit nicht einmal ſetzen, da jede Bewegung gefährlich werden konnte. * Bahndammeinſturz. Infolge andauernden Re⸗ 5 iſt der Bodenſee um 46 Zentimeter geſtiegen. Auf zer Bodenſeegürtelbahn ſtürzte bei Waſſerburg nach Vor⸗ überfahrt eines Güterzugs der Bahndamm auf 100 Meter Länge ein, ſo daß der Verkehr bis auf weiteres unter⸗ brochen eee i a * Demonſtrierende Studenten. Bei der An⸗ bunſt des Erzherzog⸗Thronfolgers Franz Ferdinand in Bukareſt am Sonntag ſpielten ſich einige Demonſtratio⸗ nen ab. Rumänische Studenten durchzogen die Straßen und forderten alle Hausbeſitzer, welche ungariſche Fah⸗ den herausgeſteckt hatten, auf, dieſe zu entfernen. Als Seſem Verlangen nicht nachgekommen wurde, drangen die Studenten in die Häuſer ein und riſſen die ungariſchen Fahnen herab. Den beſten Freund getötet. In einem Vorort An München hat der Taglöhner Kobler einen andern Faglöhner, den er bei ſeiner Geliebten fand, in der Dun⸗ kelheir durch Meſſerſtiche getötet, ohne zu wiſſen, wer war. Später ſtellte ſich heraus, daß er ſeinen beſten Freund getötet hatte. 9 Mit der Platzpatrone erſchoſſen. Beim Hu⸗ renregiment Nr. 7 in Uſenborn ſchoß ein Huſar einem deb ren eine Platzpatrone vor den Kopf, die den Tod der Getroffenen herbeiführte. Einem dritten Huſaren, ha die Hand vor die Mündung des Karabiners gehalten tte, wurde die Hand durchbohrt. w. Bergmanns Tod. Auf der Zeche„Carolus Mag⸗ b 8 in Berge⸗Burbeck entſtand Feuer, durch das 2 Berg⸗ 1 abgeſchnitten wurden. Die Rettungs⸗ und Löſch⸗ lan arbeiten wurden ſofort eifrigſt betrieben, und es ge⸗ ei 9% des Feuers Herr zu werden, jedoch wurden die ugeſchloſſenen Bergleute tot aufgefunden. wei Eine Radikalkur. Der 60jährige Schneider⸗ 9 ſter Fehlau in Königsberg i. Pr. tötete ſeinen Schwie⸗ Shen, den 28jährigen Schloſſer Muller, durch einen 5 ins Herz, worauf er ſich ſelbſt erſchoß. Auf einem f bnrelaſſenen Zettel gibt er an, er habe die Tat began⸗ weil er ſich mit Müller nicht habe vertragen können. Ver 57 Reiſende verletzt. Auf dem Ortsbahnhof von mit viers fuhr ein von Lüttich kommender Perſonenzug . 975 0 gegen den pprellbock, daß 57 Reiſende r 18000 Bergleute in den Zechen der Pittsburg den Company in Amerika beſchloſſen auf Donnerstag hell treit. Die Geſellſchaft iſt eine der Kohlenbezugs⸗ bes en der Stahltruſts. Der Streik wurde anſcheinend weloſſen, um den Feinblecharbeitern zu Hilfe zu kom⸗ d bedie Beherrſchung der Luft. Die Keſte Sitzung larforſchungsunternehmens Zeppelin⸗ ſchen 5 hat in Berlin ſtattgefunden. Zur Teilnahme ind Graf Zeppelin und Geheimrat a in der M0 ſtadt eingetroffen. Das neue Luftſchiff Aiden feſchiffſtudiengeſellſchaft Parſeval III, das in arc ſdationiert iſt, hat bereits ſeine Fahrt von Bit⸗ Waſtchffac Frankfurt a. M. angetreten, um die dortige fahrtausſtellung zu beſuchen. aul en arſevals Plan. Der Plan des Majors Parse; mischten Aeroplanſtation im ſüdöſtlichen Mecklenburg zu andl en, wird nun mehr verwirklicht werden. Die Ver⸗ im ungen hatten das Reſultat, daß Herr von Parſeval 1 uftrag der PMotwrluffſchiffabienge 8 auf vorlä * äufig 8 Jahre e. Wit de a, e We— e e e beginnen bereits im — 4 »Vermiſchtes.. Brillauten⸗Orven. Der Großadmiral von Koeſter bekanntlich vor kurzem die Brillanten zum Schwarzen Abler⸗Orden erhalten. den er bereits belaß. Neben der hohen Auszeichnung, die wenige beſitzen, eine koſtbare Gabe! Anders, wie die Orden in der gewöhnlichen Aus⸗ ſtattung in Gold oder Silber mit Schmelzarbeit, brauchen die Orden„in Brillanten“ nach dem Tode des Beliehe⸗ nen nicht zurückgeliefert zu werden, weshalb es auch ſchon häufig vorgekommen ſein ſoll, daß die Brillanten⸗Ritter die echten Steine aus ihren Dekorationen herausbrechen, durch Straß erſetzen und aus den erſteren ihren Gattinnen Schmuckſtücke herſtellen ließen. In wenigen Staaten iſt das Verleihen von Brillanten⸗Orden zu einem ſo voll⸗ ſtändigen Syſtem ausgebildet, wie in Preußen. Vom Kronenorden zweiter Klaſſe und dem Roten Adler⸗Orden zweiter Klaſſe an aufwärts kommen Verleihungen„mit Brillanten“ vor, und zwar in der Regel dann, wenn der zu Beleihende den höchſten Orden, den er, ſeiner Rang⸗ ſtufe uſw. entſprechend, erreichen kann, ſchon beſitzt und gleichwohl eine neue Dekoration erhalten ſoll. In ande⸗ ren Staaten werden meiſt nur die erſten Klaſſen in Bril⸗ lanten verliehen. Dagegen gibt es dort Orden, die immer mit Brillanten, Perlen und Edelſteinen geſchmückt ſind, namentlich Damenorden. Eine andere Art von Brillanten⸗ Orden ſind diejenigen, die ſich der Inhaber ſelbſt in Bril⸗ lanten herſtellen laſſen darf, wenn er zu deren Tragen durch Verleihung nur überhaupt berechtigt iſt und— die Mittel dazu hat! Dieſe löbliche Einrichtung beſteht . B. beim perſiſchen Sonnen⸗ und Löwen⸗Orden, türkiſchen Orden uſw. In manchen Staatsweſen wird als beſondere Auszeichnung das, wie ein Orden zu tragende, Bildnis des Landesherrn in reicher Brillanten⸗Faſſung verliehen, ſo namentlich in Rußland. Ruſſiſche Würdenträger ha⸗ ben überhaupt eine beſondere Vorliebe für fürſtliche Gna⸗ dengeſchenke mit Brillanten. Bismarck erzählt z. B. in den„Gedanken und Erinnerungen“ vom Fürſten Gort⸗ ſchakow, er habe, vor die Wahl geſtellt(1872), ob er, eine Büſte Kaiſer Wilhelms oder eine goldene Doſe mit Brillanten vorziehe, geantwortet, er ziehe die Brillanten⸗ Doſe, aber mit recht großen und dicken Steinen, bei weitem vor.— Der koſtbarſte Orden aus Edelſteinen den es je gegeben hat, dürfte derjenige Schwarze Adler⸗ Orden ſein, den einſt Friedrich der Große der Kaiſerin Katharina der Zweiten von Rußland verehrt hat. Dieſes Meiſterwerk der Juwelierkunſt, deſſen Entwürfe in Ber⸗ lin noch vorhanden find, deſſen Original in St. Peters⸗ burg aber ſpurlos verſchollen iſt, koſtete etwa 40.000 Taler, eine damals ſehr beträchtliche Summe. Die ſchnellſten Tiere. Ueber die Schnelligkeit der Tiere ſind die widerſprechendſten Anſichten verbreitet, und wenn man eine Rundfrage veranſtalten wollte über ihre Bewegungsſchnelligkeit, ſo würden ſicherlich die heterogen⸗ ſten Antworten zutage kommen. Es ſind nun ſeit Jahren ſehr viele Beobachtungen und Meſſungen geſammelt wor⸗ den, die uns ein ziemlich ſicheres Bild über die Beweg⸗ ungsſtatiſtik der verſchiedenſten Tierarten geben. Als ab⸗ ſolut ſchnellſtes Tier der Welt muß die Turmſchwalbe oder Mauerſegler angeſehen werden, die in der Stunde rund 500 Kilometer durchfliegt, alſo einen Schnellig⸗ keitsrekord von 140 Metern in der Sekunde aufſtellt. Es iſt danach kein Märchen, ſondern verbürgte Tatſache, daß die Mauerſegler, die auf ihrem Herbſtzuge uns am Morgen verlaſſen, am Abend desſelben Tages durch die Straßen Kairos und anderer afrikaniſcher Städte fliegen. Die ſchnellſten unſerer Falken, die Wander⸗ und 285 chenfalken, ſtehen mit 270 Kilometern, alſo 74 Meter pro Sekunde weit hinter ihr, während die ſchnellſte Brief⸗ taube ſtündlich gar nur 185 Kilometer, alſo 51 Meter in der Sekunde zurücklegen kann. Aber alle dieſe Schnel⸗ ligkeiten müſſen reißend genannt werden im Vergleich zu den Bewegung der Vierfüßler, von denen die Ga⸗ zelle mit 27 Meter pro Sekunde an erſter Stelle ſteht, gleich hinter ihr kommt das beſte Rennpferd mit 25 Meter Maximalleiſtung, während der ſchnellſte Hund, der ruf⸗ ſiſche Windhund, denſelben Rekord hält. Der Haſe, der von vielen Menſchen als eines der ſchnellſten Tiere an⸗ geſehen wird, bringt es nur im Notfalle für kurze Strecken auf 18 Meter in der Sekunde, ebenſoviel leiſtet ein flüch⸗ tiger Windhund. Der Wolf, der Stammvater des Hun⸗ des, bringt es nur auf 10 Meter in der Sekunde, dafür entwickelt er aber eine Ausdauer, die ihn befähigt, in einer einzigen Nacht 80—100 Kilometer zurückzulegen. Von den Waſſertieren iſt das ſchnellſte der Delphin, der 10. Meter in der Sekunde durchſchwimmt; es iſt alſo kein Wunder, daß er oft ſtundenlang die ſchnellſten Dampfer begleitet. Von den Fiſchen wird wohl der Lachs mit 7 Metern in der Sekunde der ſchnellſte ſein. Eine„Jnſel der Seligen“ iſt die kleine Inſel Crie Haven, die etwa 15 engliſche Meilen von der Küſte von Maine entfernt liegt und auf der insgeſamt nur 41 Menſchen, 14 Männer, 13 Frauen und 14 Kinder friedlich und ſorgenlos dahinleben. Jede Familie hat ihr eigenes hübſches Landhaus. Zwei Fiſcherhäuſer, eine kleine Landungsbrücke und ein kleines Schulhaus, das von einer Kuppel bekrönt iſt, das ſind die einzigen Bau⸗ ten auf dem idylliſchen Eiland. Der Friedhof beſteht nur aus bwes Gräbern, und faſt nie war es nötig, daß ein Arzt die Inſel beſuchte. Krankheit, Not und Hunger ſind unbekannt. Moskitos, Ratten verirren ſich nie auf die abgelegene Inſel, auf der auch der Kartoffelkäfer unbekannt iſt. Nie werden die Türen verſchloſſen. Da auf der Inſel keinerlei Straßen angelegt werden, ſo gibt es auch keine Gemeindeſteuern, die bezahlt werden müſ⸗ ſen; die einzigen Abgaben, die die Bewohner von Crie Haven entrichten, iſt ein Beitrag für die Erhaltung der Schule, in der ihre Kinder den Unterricht empfangen. Landwirtſchaftliches. Licht und Luft nicht nur in die menſchlichen Wohnungen, ſondern auch in die Viehſtälle! Dies kann man den Landwirten nie genug zurufen. Keine Pflanze gedeiht im Dunkeln, das weiß jedes Kind. Wie doll Kin Tier geſund bleiben und gedeihen ohne genügend Licht und Luft, da es doch auch ein lebendes Weſen iſt. Darum bringt Fenſter an in den Viehſtällen und nicht ſolche ganz kleinen mit nur wenigen Scheiben, ſondern je größer und je mehr, deſto beſſer. Iſt aus baulichen Gründen eine Anbringung von größeren oder mehr Fen⸗ ſtern unmöglich, ſo ſorgt wenigſtens durch einen öfte⸗ ren Kalkanſtrich dafür, daß das wenige Licht genügend verſtärkt wird. Auch wird dem Ungeziefer dadurch ent⸗ gegengewirkt. Die Tiere werden es euch lohnen. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderatsſitzung. (Vom 13. Juli 1909.) 3 Anträge über abgeſchloſſene Fahrnisverſicherungen werden geprüft und bleiben unbeanſtandet. Die Anlieferung der beiden Verlängerungsſchläuche für die Saugpumpe wird dem Inſtallateur Johann hier übertragen. Die Einwohnerſtatiſtik für 1. Juli 1909, wonach Seckenheim 5562 und Rheinau 4637 Eiuwohner zählte, wird mitgeteilt. Das Geſuch der Wilhelm Hirſch Wwe. dahier um Erlaubnis zu einer unweſentlichen Aenderung der am 3. Juni d. Js, niedergebrannten Gebäulich keiten wird befür⸗ wortet. Die diesbezüglich nachträglich ausgefertigte Brand⸗ ſchadentabelle wird genehmigt und unterzeichnet. Es ſollen auf Anraten des Feuerlöſchinſpektors die nötigen Handgerätſchaften für die Feuerwehr beſchafft Die Brandſchadentabelle der Firma Beißbarth& Hof⸗ mann wird vollzogen. Fabrikarbeiter Jakob Probſt wird als Bürger auf⸗ genommen. Der probeweiſe eingeführte Badetag„Donnerstag“ in Rheinau ſoll, zufolge mangehafter Inanſpruchnahme, aufgehoben werden. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. Eingeſandt. Ein Mitglied der Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft Seckenheim macht ſeine verehrten Vereinsmitglieder bei dem diesjährigen überreichen Kirſchenſegen darauf aufmerk⸗ ſam, daß dieſelben zu verſchiedenen Zwecken Verwendung finden können. Z. Bſp.: Zur Einkochung zu Compot; zum Dörren uſw. und was noch vorzüglicher iſt, zum Brennen als Kirſchwaſſer, da man dasſelbe wegen ſeiner Haltbarkeit jeder Zeit gut verkaufen kann. Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim Bücherſchau. Eine neue belehrende Broſchüre, betitelt:„Die für den Amtsbezirk Anden geltenden Vorſchriften über die Sonntags⸗ ruhe in der Induſtrie und im Gewerbebetrieb, im Handelsge⸗ werbe und über den Ladenſchluß in offenen Verkaufsſtellen an Werktagen und die Mindeſtruhezeit der Gehilfen“, iſt ſoeben im Verlage der Hof⸗Buchdruckerei Karl Molitor Nachfolger Ludwig Nerlinger, Ladenburg erſchienen. Sehr zutreffend ſagt der Ver⸗ faſſer, Amtmann Dr. Bechtold, Mannheim, in ſeinem Vorwort, daß die vorliegende Arbeit aus dem Bedürfnis nach einer über⸗ ſichtlichen Zuſammenſtellung der geltenden Sonnta sruhebeſtim⸗ mungen entſtanden iſt, denn in dieſer Hinſicht ſind ſo viele Ent⸗ ſchließzungen des Bezirksrats und Anordnungen des Bezirksamts ergangen, daß es eine ſchwere Sache war, aus den Beſtimmungen einigermaßen klar zu werden. Dieſe vorliegende Broſchüre ent⸗ hält nun alle Vorſchriften über die Sonntagsruhe im ganzen Amtsbezirk und gibt allen Gewerbetreibenden(Kaufleute, Hand⸗ werker, Fabrikanten und hauptſächlich auch deren Gehilfen, Lehr⸗ lingen und Arbeitern) 3 an, an welche Beſtimmungen ſie ſich zu halten haben. Ein Anhang enthält die wichtigeren, mit den erläuterten Vorſchriften im Zuſammenhang ſtehenden Be⸗ ſtimmungen. Dieſe wertvolle Broſchüre iſt dadurch noch vervoll⸗ ſtändigt, daß ſie auch die Vorſchriften über den Ladenſchluß an Werktagen und die Mindeſtruhezeit der Gehilfen in offenen Ver⸗ kaufsſtellen enthält. Was dieſes Büchlein noch beſonders wertvoll macht, ſind die 4 Ueberſichtstabellen am Schluſſe, die genau Aus⸗ kunft geben über die in den einzelnen Gemeinden den verſchiedenen Gewerben freigegebenen Ausnahmstagen für Sonntagsarbeit; die zugelaſſene Sonntagsarbeit in der Induſtrie und ewerbe⸗ betrieb die Verkaufszeiten ſämtlicher Handelsgewerbezweige an Sonn⸗ und Feſttagen; die Verkaufszeiten in offenen Verkäufsſtellen an Werktagen; Beſtimmungen über die Ruhezeiten der Gehilfen u. ſ. w. Trotzdem die vorliegende Arbeit auf amtlichem Material beruht, kommt ihm doch kein amtlicher Charakter zu. Der Preis 8 en für dieſe wertvolle, in ihrer Art einzig exiſtieren en Broſchüre beträgt 70 Pfg und iſt in allen Buchhandlungen erhältlich. 77 ͤ J ĩ•— TT 85 Empiehlung Halte mich dem verehrt. Publikum im An⸗ fertigen von Bauplänen, Bauleitung, Abrech⸗ nung, Ausmessung, Revjisjon und Aufstellen von Rechnungen, Rostenvoranschlägen, Gutachten Ste. überhaupt alle in dieſes Fach einſchlagende Arbeiten beſtens empfohlen. Seckenheim, den 20. Mai 1909. Hochachtungsvoll! Th. Herdt. CCC eee Zahn-Atelier Johanna Bodenheimer S1, 8 Mannheim reiteſtraße Schmerzloses Zahnziehen, Plombleren Einsetzen künstlicher Zähne. Umarbeitung schlecht sitzender Gebisse etc. Schonendſte gehandlung. Mäßige Preiſe. r Bekanntmachung. Das Einſperren der Tauben während der Erntezeit betr. Nr. 3296. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Beſitzer von Tauben verpflichtet ſind, letztere in der Erntezeit, das iſt vom 18. Juli his 8. Auguſt 1909 einzuſperren, und daß Zuwiderhandlungen beſtraft werden. Seckenheim, 14. Juli 1909. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Verſicherung der Rind⸗ viehbeſtände hier den Jahresbericht für das Jahr 1908 betr. Am Montag, den 19. Juli l. Js. nachmittags 8 Uyr findet im Gaſthaus zur Roſe dahier eine Mitglieder⸗Verſammlung Gegeuſtände der Tageserduung ſind: 1. Bekanntgabe des Jahresberichts des badiſchen Viehverſicherungsverbands für das Jahr 1908. 2. Wünſche und Anträge der Mitglieder. Die Mitglieder werden um recht zahlreiches und pünktliches Erſcheinen erſucht. Seckenheim, den 14. Juli 1909. Der Vorſtaud 5 der Ortsviehvefsicherungsanstalt: Der Schriftführer: Volz. Sch mitt. Liedertafel Seckenheim. Samstag, den 17. Juli, abends punkt ½9 Uhr, beginnt iu Gaſthaus zum Schwanen unſer dies⸗ jähriges großes Preiskegeln. Unſere Preiſe beſtehen aus: I. Preis 1 Herrenrad, ſtatt. II.„ 1 Nähmaſchine, III„ I Regulateur, IV.„ 1 Haushaldungswaage V.„ 1 Waſchtiſch, VI.„ I Flobert, VII., 1 Wecker, VIII., I Fleiſchmaſchine. 8 Jedes Loos koſtet 25 Pfg. Hierzu ladet freundlichſt ein Der Vorſtaud. Neurt eingetroffen große Auswahl in Uratulatins- U. Postkarten J. Helirich. Georg Röser Hypotheken u. Imobilienvermittlung. H- H. UHerkanf uon Liegensciafien. Pferde⸗Gerkauf! Gebr. Schrank, Brauerei, Edingen geben ihre S-jäh rigen Pferde, ſchönes Geſpann, braun, belgischer mittlerer Schlag, ſehr für Landwirte paſſend, preiswert ab, weil überzählich und wollen ſich Kaufliebhaber an obige Firma wenden. Niliitnniltiitttttin deschäktsanzeige. Anfertigung von Nerren- und Damengarderebe in beſter Ausführung. Unterricht im Zuschneiden und Anfertigung von Schnittmuster für Damenkleidung. proberichten und Bachhilfe zur Selbstankertigung. Billige Preise. Prima Referenzen. joseph Weber, banenschnelde, Seekenheim, Schloßſtraße 29. !!!!!!!!!!.!.!köͤłð7k6᷑ K Strohhüte in großer Auswahl für Herrenu. Knaben empfiehlt E. Werber. . A EEEEEECEFCFCC Trockenes Brennholz⸗ und Sägspähne preiswert abzugeben Kisteniabrik Inlenzel, Adlerſtraße 10. ö CCCCFFCFFFFFCͥͥͥͥͤ ͤbbobobobccocccc(( kaufen Sie von Spezialität: Naturreine Qualitätsweine! Direkt vom Produzent 10 Fl. Natur Feuerberger Riesling a Mk. 1.— 10„ Ratur Burgunder Rotwein„„ 1.— Tiſchweine à 60, 70 und 80 Pfg. per Liter und Flaſche per Flaſche inel. Glas 2 Uprich, Weinbau und Weinhandel, Moes heim J. Liedertafel Seckenheim. abends pukkt 1/9 Uhr Singprobe. Um vollzähliges pünkt⸗ liches Erſcheinen bittet Der Vorstand. a Zugelaufen ein Bernhardiner. Abzuholen gegen Ein⸗ rückungsgebühr und Futter⸗ geld bei Heinrich Hartmann Kiſte leihweiſe Preisliſte gratis! Anlagen für Lieferung von Empfehle mich zur Herſtellung ſanitärer Fiosett-, Bade- und Pissoir- Einriehtungen aller Syſteme. Kalt- und Warmwasserleitungen. Waſſer⸗, Wein⸗, Bier- und Jufldruckſchläuchen. Liefern, montieren und reparieren von Rolläden und Jalouſten. Reparaturen werden prompt u. billig ausgeführt. Philipp dohann, Installateur, 6 Luiſenſtraße Nr. 34. Dammſtraße 5. Schöne Webnung 3 Zimmer und Küche mieten. Wo? ſagt d. Exped. Neue holländer und italieniſche Donnerstag, den 15. Juli mit Zubehör ſofort zu ver⸗ ſolberinge Karton empfiehlt. J. Hilsheimer. 10 llichſt ausgeführt. Zur Einmach zeit empfehle: Einkochapparate „Original Weck“ ſowie alle Zubehörteile Eindünsfkrüge Einmachgläiser HAunsefz flaschen Fruchi pressen Mes. Ressel RKirschenikeruer Bohnenschneider u. Putze Sig. Oppenheimer Spezialhaus für Nucteneinricmtunge“ — Telefon Ar. 17.— F555 „5% 00 Plochinger M 9 deshalb der natürlichste Volkstrunl Huch in 50 und 150 Literpaketen zu haben. Ueberall Niederlagen, erkenntlich durch Plakate, oder direllt ab Plochingen unter Nachnahme von „Weiss& Co., G. m. b. H., Plochingen a. N. N Prospekte mit Gebrauchsanweisune eratis und franko. trockene jeder Art zur Zimmertüncherei und für alle andere Zwecke. Wandmuster(auch an⸗ geſtrichene) Pinsel, Pla⸗ fondbürsten, Spachteln neale. Oelfarben ſtreichfertig zubereitet und in jedem Ton ge⸗ miſcht, von 40 u. 50 Pfg. an das Pfund; bei größeren Quan⸗ titäten billiger. Praktiſche Anſtreichgefäße hierzu gratis. Carbolineum, Leinöl roh und gekocht, Lacke und Firniſſe. Bodenlacke Spirituslack und Bernsteinfarbe 8 billig dauerhaft, raſch trock⸗ nend. Bodenöl mit u. ohne Farben, Terpen⸗ tinöl, Parquet⸗ und Linoleum⸗Wichſe. Spezialität 2 Universal- Bodenfarbe Pfd. 50 Pfg. ſehr aus⸗ giebig, über Nacht trock⸗ nend, ohne nachzukleben. Best. u. billigt. Auſtrich für neue, bisher unge⸗ ſtrichene, geölt oder mit Oelfarbe geſtrichen ge⸗ weſene„Böden, über⸗ haupt für ſtark benützte Räume wie Wohnzim⸗ mer, Kinderſtuben, Bu⸗ reaus, Ladenlokale, Treppen u. Hausfluren uſw., empfiehlt billig in nur guten Qualitäten Johannes Meckler K 2, 3, Marktſtraße Telephon Nr. 909. Eigene Fabrikatſon mit Motoren u. Maſchienen⸗ betrieb. a Bedienung fachmännisch aufmerksam und zuverlässig. ö Beſtellungen werden gerne in meiner Wohnung Seckenheim, Bahnhofſtr.7 entgegen⸗ genommen und pünkt⸗ Hypotheken- % Darlebeh auf ländl. Objekte, beſondt Aecker, vermittelt W. Behr, Maunhel R 7, 12, Tel. 1152 — 50⁰⁰ U Ia. Apfelwein in bekannter Güte, ver det per Liter zu 24 Pf. ab hier von 40—50 Liter Unbekannten gegen nahme. Jakob Seitz, Apfelweinkelterel Schriesheim a. d. Beth Telefon Nr. 26. 80000 Condor Imperial Mannheim 1 PI, Za A. priunt⸗ Handels- Shu Gründliche Unterricht s ern llen kaufm. Jä n Hage ande e Lain und Abend⸗Kurſe. Proſpekt, ſich Einzel⸗Unterr. Aufnahme 560 Schönſchreiben* Maſchineuſchrei Rontorpraris Kaufm. Rechnen Korreſponden; Suchführung- 1 einfache und doppelte et 0 9 IB. Kaufm. Hilfe u 8 für alle kaufm. Betriebe u Gererbekeiben engen Stunden⸗, 1* 00 Slreugſie Diskret g 8 Strebs Monopol 90 g kinmach ke. i paſteuriſirt für He 0 der Früchte, per Litet Zu haben bei 6u Georg“