Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. g bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Zeppelin oder Bleriot? Zur Dämpfung des in Frankreich und ſonderbarer⸗ 5 5 3 deiſe auch in England herrſchenden Enthuſiasmus über 1 Kanalſahrt Bleriots ſchreibt die„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ a.:„Gewiß, iſt der Flug Bleriots eine Tat, die i kan ſobald nicht vergeſſen wird, aber die Folgen, die alais ioni a e lei ſtationiert wäre, Fahrten nach M i 5 lde gutaus gezogen werden, ſind längſt durch Zeppelins 2 möglich geworden. Was hat denn Bleriot leichte Tagelang hat er an der Küſte von Calais 75 und auf einen günſtigen Wind gewartet, und und dieſer ſich endlich zeigte, iſt er kühn aufgeſtiegen, fal hat die kurze Strecke von 38 Kilometer ohne Un⸗ dr zurückgelegt. 38 Kilometer bedeuten für einen gachen oder Gleitflieger ſehr wenig. Wright und an⸗ Nee haben bedeutend längere Strecken zurückgelegt. Das Ne iſt nur, daß er Vertrauen genug hatte zu ſeiner 4 aſchine, um auch über eine Meerenge hinweg zu flie⸗ fle Für Zeppelin wäre die Strecke Calais⸗Dover eine einigkeit. Falls ein Zeppelin in Dünkirchen oder 8 könnte er jeden Abend einen m nen Abſtecher nach Dover, London oder Portsmouth gel. en. Denn Zeppelin hat wiederholt Strecken zurück⸗ beten, die 10, ja 20mal ſo groß ſind, wie die Breite anals. Zeppelin iſt aber nicht nur bei günſtigem aufgefahren, ſondern bei Wetter und bei Sturm, Gewitter und Regen.„3. 1“ iſt auf ſeiner Fahrt fil etz allerdings gezwungen worden, ſchon nach 50 0 ometer niederzugehen, aber gerade dieſer Umſtand, er bei ſchlechtem Wetter landen und mehrere Tage bieden und Sturm in freier Luft trotzen konnte, zeigt bal Kriegsbrauchbarkeit unſeres Syſtems und den ge⸗ f gen Fortſchritt, den wir vor Frankreich beſitzen. * wollen den ruhmbedürftigen Franzoſen ihr bißchen ſteude nicht nehmen. Bleriot hat eine Völker⸗Scheide gehaſtogen, die ſeit 1066 jeden Feind Englands fern⸗ in alten hat. Es iſt erklärlich, wenn die Welt darüber berd nruhe gerät. Wir wollen es den Franzoſen nicht ihn enken, wenn ſie Bleriot in den Himmel erheben, 2 mit den höchſten Ehren auszeichnen, aber wir wol- Sch andererſeits unſere Leiſtungen nicht unter den belſe el ſtellen. Wir wollen es laut bekennen, daß Zep⸗ 5 vielmal mehr erreicht hat, als Bleriot. Wir wol⸗ dehdaran feſthalten, daß wir durch die Zeppeline die geicherrſcher der Lüfte geworden ſind, und nicht Frank⸗ 30 mit ſeinen Drachenfliegern. Es iſt notwendig, teücklich feſtzuſtellen, daß die Erfolge Zeppelins bei wei e für das deutſche Volk ſind, wie der Bleriots für Frankreich, daß die Fahrten Zeppe⸗ Jiviliz nen ganz anderen Fortſchritt in der Kultur und n lliſation bedeuten, wie der kurze Flug von Calais Dover.“ 8 5 — — Hmtsblatft der Bürgermeisterämter Sechenheim, Avesheim, Heckarhansen und Edingen. Samstag, den 31. Ini 199 Ein Stück aus der Geſchichte der letzten Jahre. „Die Londoner„Daily News“ bringen zu Delcaſſes Entlaſſung neue Enthüllungen, nach welchen Clemenceau die Erhaltung des Friedens zu verdanken geweſen iſt. Das Blatt ſchildert zunächſt, wie Delcaſſe Deutſchland allein von dem Marokko⸗Abkommen nicht benachrichtigte, wie dieſe Politik in Berlin verſtimmte und beunruhigte und wie man durch den italieniſchen Botſchafter eine Be⸗ richtigung des Verſehens nahelegen ließ. Dann heißt es: „Das franzöſiſche Kabinett wollte die anſcheinende Be⸗ leidigung Deutſchlands prüſen laſſen. Delcaſſe bat das Kabinett, ihn zu unterſtützen, und rief England um Hilfe an. Im Vertrauen auf Englands erwartete Unterſtützung ſchlug das franzöſiſche Kabinett ein Rücktrittsanerbieten Delcaſſes aus, und Proteſt unbeachtet, zumal König Eduard alsbald einen Umweg machte, um Paris zu beſuchen, und mit Delcaſſe ſrühſtückte. In Berlin war man empört. Die Situation wurde ſehr ernſt, als zwei P fonen dazwiſchentraten— Clemenceau und Sir Campb Jannerman. Beide waren entſchloſſen, den Frieden zu erhalten. Clemenceau beſtand darauf, daß man die unterbliebene Benachrichtigung Deutſchlands auf den Schuldigen zurückführte. Er ſpottete über den Gedanken, daß Frankreich ſich mit Deutſchland auf britiſche Hilfe verlaſſen könnte. Er verlangte zu wiſſen, wie viele Soldaten England zu landen verſprochen hätte, und als ein britiſcher Admiral ſich mit der Andeutung blamierte, die engliſchen Kriegsſchiffe könnten Truppen in Dänemark landen, lenkte Clemenceau die öffentliche Aufmerkſamkeit auf die Torheit dieſer Idee. Inzwiſchen hatte Campbell⸗Bannerman von der Sache Wind bekommen und weigerte ſich entſchieden, mit einer Beleidigung der deutſchen Nation etwas zu tun zu haben. Clemenceau ſiegte in Frankreich und Sir Henrh Campbell⸗ Bannerman jetzte natürlich in England ſeinen Willen durch. Delcaſſe bot ſeinen Rücktritt an, und er wurde angenommen. Das hat er Clemenceau nie verziehen. Eines iſt aber ſicher: die Deutſchen beruhigten ſich, die Konferenz von Algeciras wurde einberufen, dem britiſchen Admiral wurde beſohlen, keine Reden zu halten, und der Friede wurde gewahrt.“ Politiſche Rundſchau. 17 Deutſches Reich. Preiserhöhungen für Zigarren. Nach den von den verſchiedenen Fachverbänden und den größten Berliner Firmen der Zigarrenbranche gefaßten Beſchlüf⸗ ſen ſollen die Preiſe einheitlich an einem Tag, und zwar am 16. Auguſt erhöht werden. Die beteiligten Berliner Firmen laſſen folgende Mitteilung ergehen:„Von einer 9. Jahrgang für den Augenblick blieb der deutſche in einem Krieg Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Veklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. großen Anzahl von Zigarrenhändlern Groß- Berlins iſt die beſchloſſen worden, Auguſt ds. Is. in Kraft treten zu laſſen. Dieſem Be⸗ treten. Es iſt anzunehmen, daß auch die Händler in allen anderen Großſtädten Deutſchlands, die ſich in den näch⸗ ſten Tagen mit dieſer Angelegenheit beſchäftigen werden, in Kraſt treten laſſen. Nach Eintritt der Steuer dürfte ſich ungefähr folgendes Bild der Preislagen ergeben: Pfg.⸗Zigarre wird 7—8 Pfg., die bisherige 7 Pfg.⸗Zigarre nach dem 15. Auguſt zu den alten Detailpreiſen an die Raucherwelt dürfte umſo mehr ausgeſchloſſen ſein, als den Beſtellungen kaum ausreichen werden. 3 * Vom Reichskanzler. Reichskanzler v. Beth⸗ nuel empfangen werden wird. * Ausführungsbeſtimmungen zu den neuen lich wenigſtens teilweiſe erſchienen. Sie beantworten un⸗ ter anderem auch die bereits vielfach aufgeworfene Frage, inwieweit Kaffee und Tee, die bei Inkrafttreten der er⸗ höhten Zölle am 1. Auguſt im Beſitz von Privathaus⸗ haltungen find, nachverſteuert werden müſſen. Es dürf⸗ ten, wie nunmehr definitiv feſtſteht, im Beſitze jedes Haus⸗ haltungsvorſtandes ſich 10 Kilogramm Tee und 10 Kilo⸗ gramm Kaffee unverſteuert finden. Sowie mehr als 10 Kilogramm vorrätig aufgeſtapelt ſind, iſt ſofort der ge⸗ ſamte Vorrat nachzuverzollen. Die Regierung iſt den Steuerflüchtenden hart auf den Ferſen. An den Aus⸗ führungsbeſtimmungen zu den Regierungsgeſetzen iſt mit fieberhafter Eile gearbeitet worden, denn die Not macht außerordentlich an. Die Deutſchen waren immer ein Volt N von Erfindern. Was jetzt ſchon an Plänen ausgedacht iſt, dem grübelnden Geiſte alle Ehre. Wir werden vielleicht förmliche Umwälzungen in der Technik, in der Fabri⸗ kation erleben. 1 S Anter dem Geſetze. Roman von H. v. Schreibershofeck. 9(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) uns„Aber ich verſtehe nicht.— Was könnte er gegen S haben?“ fragte Ehrhardt halblaut, mit gedrückter del mme und unruhigem Blick.„Er hat mir nie ge⸗ gt, daß ich ihm perſönlich unſhmpathiſch wäre.“ n Der Freiherr von Ellern ſchwieg eine Weile, dann ain, er mit liebkoſender Bewegung ſeines Enkels Hand dc drückte ſie.„Mein Junge, das Leben des Men⸗ buen it eine Kette von Enttäuſchungen. Ich wollte, hätteſt erſt mit mir geſprochen, ehe du Alharda“— la l dch beabſichtigte es nicht, es kam ganz zufällig,“ ncht der junge Mann ſchnell. Glaube mir, ich hätte hen daran gedacht, ſonſt hätte ich erſt mit dir geſpro⸗ me Es kam ſo— ſo von ſelbſt. Wir ſaßen zuſam⸗ doch am Weiher und“— Er ſtockte, und trübe lächelnd Im te der Großvater ihm auf die Hand, indem er 1 weigen zuwinkte. f nief Ehrhardts Gedanken weilten am Weiher, und er det ſich mit heißem Herzklopfen den Augenblick zurück, 1 ihm das geliebte Mädchen ſo nahe gebracht. War⸗ kbaren Grund dagegen. do Der Name eines Freiherrn ern war ebenſogut, eher beſſer, älter und von 5 dar jim Klange als der des Herrn von Warnitz. Er eines Großvaters einziger Erbe, das Warnitzſche ſürdatte eine Reihe Kinder, die Alhardas Ausſich⸗ 0 ten den. r ſpäter nicht beſonders glänzend erſcheinen lie⸗ . ſber da hpardt ſagte ſich das nicht mit klaren Worten, Bewußtſein davon lag doch im Hintergrunde des al Seele und trat der Mutloſigkeit entgegen, die ten Herrn Worte und Aufnahme der großen ö Fauna ſonſt zweifellos hervorgerufen hätte. Und die een ache: ſie hatten ſich lieb. Er konnte ſich nichts i das ihr Glück hindern oder ſtören könnte. Ich will morgen zu Warnitz hinüberfahren,“ ſagte Er ſah ſo 8 ſollten ſie nicht glücklich werden! Es gab keinen gen Mannes erfüllte, trotz ſeiner äußerlichen Ruhe und Alte. Herr, der ſeinen Enkel aufmerkſam beobachtet — und mehreremal zum Sprechen angeſetzt hatte, aber doch das nicht ſagte, was ihm auf der Seele lag. „Wäre es nicht richtiger, ich ginge gleich ſelbſt?“ Ehrhardt richtete ſich auf und ſah mit unverkennbarem Erſtaunen ſeinen Großvater an, der aber verneinend den Kopf wiegte. „Ich halte es ſo für beſſer. Willſt du aber ſelbſt hingehen, ſo müßte ich ja doch hinfahren, um deine Stellung, die Verhältniſſe und was ich für dich zu tun gedenke, auseinanderſetzen. Du biſt noch abhängig von mir, und ich kann dich bei meinen Lebzeiten auch nicht ganz ſelbſtändig ſtellen. Wir müſſen doch zum Beiſpiel immer zuſammen wohnen. Es kommen da verſchiedene Dinge in Frage, die Warnitz im Intereſſe ſeiner Toch⸗ ter mit mir beſprechen muß.“ Der Freiherr ſah ſeinen Enkel forſchend an, faſt als fürchte er eine Bemerkung oder einen Einwurf, doch Ehrhardt nickte nur. „Ich weiß, du haſt nur mein Beſtes im Auge, und wenn du als Haupt der Familie für mich um Alharda wirbſt— wie könnte er anders als ja ſagen!“ ſtrahlend glücklich und hoffnungsfreudig zu dem alten Herrn auf, daß dieſer nur mit Anſtrengung ſeinen Gleichmut bewahrte und ſich an der Lampe zu beafen machte, um ſein Geſicht vor dem Enkel zu ver⸗ ergen. N Die beiden kannten ſich gut. Der alte Freiherr wußte, welche tiefe, innige Seligkeit das Herz des jun⸗ Haltung. Er folgte ſeinen glänzenden Blicken, die durch das große Zimmer ſchweiften und ſich vorſtellten, wie es ſein müßte, waltete die Geliebte hier, dann koſtete er wohl noch einmal die Wonne ihres Geſtändniſſes, ſeine Neigung werde erwidert, und durchlebte dieſe herrlichſte Stunde ſeines bisherigen Lebens wieder. Als die beiden Männer ſich trennten, ruhten ihre Blicke ſtumm und ernſt ineinander. „Gott gebe ſeinen Segen!“ ſagte der alte Freiherr leiſe, und Ehrhardt neigte das Haupt dazu. Vielleicht— wer weiß!“ ſeufzte ſein Großvater, als er allein war und ſchritt langſam in ſeinem Schlaſ⸗ zimmer auf und ab.„Warnitz iſt vielleicht— Gott wolle es!— vorurteilsfreier und edler, als ich an⸗ nehme. Wenn nicht—— mein armer Junge!“ 3. Kapitel. Der nächſte Tag ſtieg wolkenlos herauf. Unter dem Schwarzholze lag es warm und ward ſchwüler, je höher die Sonne ſtieg. Die Eiſenbahn⸗ züge durchſauſten das flache Land, und der weiße Qualm blieb feſt über der Strecke, die ſie durcheilt, hängen— wie eine unheimliche Schlange. Die Erde glühte unter den ſengenden Sonnenſtrahlen. N Auf dem Hofe von Samfeld, dem Warnitzſchen Rittergute, war es ſtill. Das Herrenhaus, ein breites, nur zweiſtöckiges Gebäude, bot reichlichen Raum für die große Familie und machte einen freundlichen Ein- druck zwiſchen den hohen Bäumen, die ſich ſeitwärts herandrängten und ihre grünen Zweige ſchützend dar⸗ über ſtreckten. Das Innere des Hauſes war von einer ſoliden Einfachheit, die faſt an Nüchternheit ſtreifte. Luxus oder überflüſſigen Schmuck gab es nicht, was in Anbetracht der großen Kinderſchar und der zwar genügenden, doch nicht allzu reichlichen Mittel begreif⸗ lich war. Im Erdgeſchoß lagen die Zimmer des Haus⸗ herrn und alle gemeinſchaftlichen Räume, oben wohnte die Mutter mit den Kindern und etwaigen Gäſten. Was es an„Firlefanz“, wie es der Hausherr nannte, gab, fand ſich in dieſen oberen Gemächern beiſammen. In die ſchwüle Stille klang Wagengeraſſel hinein. „Der alte Ellern!“ rief eine friſche Mädchenſtimme durch die Tür in ein Stübchen, das nach dem Garten zu lag, wo man den Hof nicht ſehen konnte.„Alharda, hörſt du nicht? Der alte Ellern. Nein, da ſitzt das Mädchen da und ſtopft Wäſche als ſei es ein Tag wie jeder andere! Ich ſage dir, Großvater Ellern iſt ſo⸗ eben feierlich vorgefahren und ſitzt ſchon in des Vaters Stube.“ S.ortſetzung folgt) Preiserhöhung für Zigarren, Rauch⸗, Kau⸗ und Schnupftabake am Mortag, den 16. ſchluß ſind bereits die Zigarrenhändler einer Anzahl an⸗ derer Großſtädte wie Hamburg, Mannheim uſw. beige⸗ zu dieſem einheitlichen Zeitpunkt die Erhöhung der Preiſe Die bisherige 5 Pfg.⸗Zigarre wird 6, die bisherige 6 wird 8—9, die bisherige 8 Pſg.⸗Zigarre wird 10, die bis⸗ herige 10 Pfg.⸗Zigarre wird 12, die bisherige 12 Pfg.⸗ Zigarre wird 15 Pfg. koſten. Eine Abgabe von Zigarren die Vorräte jetzt bereits derartig zuſammengeſchmolzen find, daß ſie für die bis zum 15. Auguſt bereits vorliegen⸗ mann Hollweg wird ſofort nach der Zuſammenkunft mit dem öſterreichiſch⸗ungariſchen Miniſter des Auswärtigen, Freiherr v. Aehrenthal, in Iſchl, nach Italien reiſen, wo er mit dem Miniſter des Auswärtigen, Tittoni, zuſammen⸗ treffen und wahrſcheinlich auch vom König Viktor Ema⸗ Steuern. Die vom Bundesrat feſtgeſetzten Ausführungs⸗ beſtimmungen zu den neuen Steuergeſetzen ſind jetzt end⸗ erfinderiſch, und die Steuernot feuert den Scharffinn 915 3 lk um dem Reichsfiskus ein Schnippchen zu ſchlagen, macht Eine Weinzollordnung, die am 1. September d. J. in Kraft tritt, hat der Bundesrat erlaſſen. Dar⸗ nach darf die Einfuhr von Wein, Traubenmoſt und Trau⸗ benmaiſche nur über die Zollſtellen der vom Bundesrat beſtimmten Orte erfolgen. Die eingeführten Produkte un⸗ terliegen einer amtlichen Unterſuchung unter Mitwirkung der Zollbehörde. Die Koſten der Unterſuchung ſind von dem Verfügungsberechtigten zu tragen. Nur italieniſche und öſterreichiſch⸗ungariſche Erzeugniſſe werden regelmäßig ohne Unterſuchung zur Einfuhr zugelaſſen. * Reichstagsabgeordneter Zimmermann(Re⸗ formpartei) iſt vom Landgericht in Dresden wegen Be⸗ leidigung zweier Redakteure der eingegangenen Deutſchen Wacht zu 300 Mark Geldſtrafe verurteilt worden Ausland. Italien. Aus Spezia wird den römiſchen Abendblättern ge⸗ meldet, daß die Zuſammenkunſt zwiſchen dem Zaren und König Viktor Emanuel im Kriegshafen von Spezia ſtatt⸗ finde und am Tage der Zuſammenkunft das franzöſiſche Geſchwader den beiden Herrſchern den Gruß der fran⸗ zöſiſchen Nation überbringen werde. Hierzu äußert ſich die römiſche Preſſe folgendermaßen: Daß aus inner⸗ politiſchen Gründen für die Zuſammenkunft ein mög⸗ lichſt ruhiger Boden geſucht wird, iſt ſicher und unter dieſem Geſichtspunkt wäre Spezia gut gewählt. Ein Gruß der franzöſiſchen Nation wird indeſſen unterbleiben, denn in Paris denkt man am allerwenigsten an eine ſo oſten⸗ tative Kundgebung. Wahrſcheinlich findet die Zuſammen⸗ kunft aber nicht in Spezia, ſondern in der Meerenge von Meſſina ſtatt. 3 f Türkei und Griechenland. f Aus Konſtautinopel wird berichtet: Die Anfrage der Pforte anläßlich der Nachricht von der Hiſſung der grie⸗ chiſchen Flagge auf Kreta iſt von den Schutzmächten be⸗ friedigend dahin beantwortet worden, daß eine Hiſſung icht ſtattgefunden hat und daß die türkiſche Souveräni⸗ tät anerkannt wird. 1 1 Marokko und Spanien. Spanien hat ſich mit ſeinem Marokko⸗Abenteuer ge⸗ waltig in die Neſſeln geſetzt. Sind ſchon Kolonialkriege an ſich niemals populär, ſo herrſcht in Spanien gegen die Marokkoexpedition ein geradezu fanatiſcher Haß und Widerwille, und zwar vornehmlich deshalb, weil dieſer Krieg, wie es heißt, nur im Intereſſe einiger Minen⸗ beſitzer geführt wird. Wie ſehr die Volksſtimmung da⸗ en eingenommen iſt, bewieſen ſchon die Meldungen letzten Tage über die ſchweren Unruhen, die in ver⸗ ſchiedenen Provinzen und Städten ausgebrochen ſtnd. Jetzt ſcheint es gar zu einem regelrechten Bürgerkriege kom⸗ men zu ſollen, der zweifellos zunüchſt einen Kabincles⸗ . n a nzelmeldungen hin. Infolge dieſer fürchter⸗ 1 Zuſtände ſah ſich der König zu einem ſchweren Schritte v: er unterzeichnete ein Dekret, durch das die konſtitutionellen Garantien für ganz Spanien mf; en werden. Nach einem amtlichen Bericht aus elilla entfernten die Marokkaner die Schienen der nord⸗ e Minenbahn. Zwei ſpaniſche Abteilungen ver⸗ ie Mauren zurückzutreiben. Der Kampf der ſpaniſchen Kolonnen zum Schutze der Wiederher⸗ 5 eiten dauerte den ganzen Tag. Tie Mauren betten trotz des mörderiſchen Artillerieſeuers ihre An⸗ 2 fort und hatten außerordentlich große Verluſte. Auf ſpaniſcher Seite wurden mehr als 200 Mann ge⸗ tötet oder verwundet. Unter den Gefallenen befinden ich außer dem General Pintos 2 Bataillonskomman⸗ Bei den gefallenen Kabylen wurden zahlreiche Rauſer- und Remingtongewehre neueſten Syſtems, ſowie diele Patronen gefunden. 5 Aus Melilla wird gemeldet: Seit dem Kampf vom 27. Juli iſt die Eiſenbahn abgeſchnitten und damit die Verſorgung der ſpaniſchen Vorpoſten mit Munition und Lebensmitteln unmöglich geworden. Ihre Stellungen wer⸗ den alſo wahrſcheinlich aufgegeben werden müſſen. Die Lage in Melilla iſt ernſt. Man kämpft unter den Mauern der Stadt. Außer dem General Pintos ſind 1 Oberſt, 2 Oberſtleutnants, 1 Major, 5 Hauptleute, viele ſubalterne Offiziere und etwa tauſend Mann gefallen. Die Zahl der Verwundeten, unter denen ſich viele Offiziere be⸗ finden, beträgt 1500— 2000. Das Hippodrom iſt mit Leichen angefüllt. Ein Gerücht will wiſſen, daß 2 Gene⸗ rale ſchwer verwundet ſeien. 6 ſpaniſche Jägerbataillone aus Algeciras und den benachbarten Städten wurden auf 4 Ozeandampfern nach Melilla eingeſchifft. Einer amt⸗ lichen Meldung aus Alhucemas zuſolge eröffnete die Be⸗ ſatzung gegen eine 6000 Mann ſtarke Harka ein Feuer, das erwidert wurde.— Aus Madrid lauſt folgende Mel⸗ dung ein: Die Lage in Spanien ſcheint unentwirrbar. Die Regierung hat die Zuſtände in Bareclona als ſehr ernſt anerkannt. Gerüchte außerordentlich ſchwerwiegenden Inhalts ruſen, da zuverläſſige Nachrichten nicht zu er⸗ halten ſind, große Beſtürzung hervor. Heute wurde hier davon geſprochen, daß in Barcelona eine proviſoriſche Regierung proklamiert worden ſei. Der Urſprung der Bewegung liegt in dem Gegenſatz zwiſchen der öffentlichen Meinung der gegenwärtigen Regierung. Die Revolutio⸗ näre haben ſich die ſchwierige äußere Lage zu Nutzen eee und plötzlich eine allgemeine Revolte unter der rbeiterbevölkerung Barcelonas hervorgerufen. Die Be⸗ wegung in Barcelona ſcheint demnach weder antipatrio⸗ tiſchen noch ſeparatiſtiſchen Charakters zu ſein. Wenn ein Ballon beſchoſſen wird. Ueber die Lehren, die aus der Ballonbeſchießung bei Griesheim für die ſtrategiſche Verwendung der Luft⸗ ſchiffe zu ziehen ſind, wird der Korreſpondenz„Heer und Politik“ von hervorragender militäriſcher Seite folgendes mitgeteilt: 5 5 Die Ballonbeſchießung hat ergeben, daß eine Ver⸗ wendung von Luftſchiffen im Kriege eine durchaus reali⸗ kierbare Sache iſt. Es bandelte ſich in dem Gries heimer 3 11 3 Falle nur um einen Feſſelballon, der ſich kaum 500 Meter über der Erde erhob, und der durch ſein Stille⸗ ſtehen ein Ziel darbot, das leicht eingeſchätzt werden kann, wenn es ſich auch hoch oben in den Lüften zeigt. Auf dieſe Weiſe war es nach langer Zeit und nach großen Mühen möglich, den Ballon herunterzuholen. Man bedenke, daß der Ballon zuerſt von 5000 In⸗ ſanteriegeſchoſſen, dann noch von 4000 Patronen aus Ma⸗ ſchinengewehren beſchoſſen wurde, ohne daß ſich irgend⸗ ein poſitiver Erſolg zeigte! Erſt ein Schrapnellgeſchoß, das die Artillerie abfeuerte, machte ſeinem Aufenthalt in den Lüften ein Ende. Für ein freiſchwebendes Luft⸗ ſchiffi ſt die Gefahr noch nicht den zehnten Teil ſo groß. Das Luftſchiff wird an gefährlichen Orten leicht bis zu 1000 oder 1500 Meter aufſteigen, alſo doppelt oder dreimal ſo hoch ſtehen wie der Feſſelballon. Dadurch wird aber die Zielmöglichkeit, wie die Erfahrung lehrt, auf ein Minimum herabgedrückt. Die Treffunſicherheit, die hier beſteht, wird noch be⸗ deutend durch die große Eigenbewegung vermehrt, die das Luftſchiff ſelbſt hat. Wenn der erſte Schuß nicht trifft, weil das Ziel nicht richtig erkannt war, und das Viſier anders eingeſtellt wird, dann iſt auch das Ziel ſchon wieder ein ganz anderes, da das Luftſchiff in der Zwiſchen⸗ zeit viele Meter vorwärts oder rückwärts, links oder rechts von der urſprünglichen Stelle entfernt iſt. An den An⸗ griff eines Luftſchiffes durch Maſchinengewehre oder durch Infanterie iſt nach den letzten Erfahrungen gar nicht zu denken, da die Erfolge ſelbſt bei einem Feſſelballon die minimalſten waren. Es wurden zwar mehrere Löcher in der Ballonhülle gefunden, die ſich aber von ſelbſt geſchloſſen hatten, ſo daß an einen Schaden, den eine Gewehrkugel hervorbringen könnte, nicht zu denken iſt. Nehmen wir an, man hat ſchnell und richtig die Entfer⸗ nung auf 4000 Meter eingeſetzt. Dies wäre natürlich ein Zufall. Dann fliegt das Geſchoß dieſe 4000 Meter in 15 Sekunden. In dieſer Zeit iſt aber das Luftſchiff ſchon bei einer Sekundengeſchwindigkeit von 15 Metern mindeſtens 225 Meter nach ſechs möglichen Richtungen — denn auch ein Höher⸗ und Tieferſteigen kommt in Betracht— von ſeiner erſten Stellung gerückt. Alſo iſt auch die Gefahr von„Ballonabwoh anonen“ nicht gerade als ſehr groß anzuſehen. Dazu kommt noch, daß das Luftſchiff ſeine Fahrten vorausſichtlich bei Nacht und unter dem Schutze der Dunkelheit antreten wird, wo es für die Geſchoſſe überhaupt unerreichbar iſt. Die Bal⸗ lonbeſchießung bei Griesheim, der wohl bald neue folgen werden, hat demgemäß die günſtigſten Reſultate für die Luftfahrzeuge gezeitigt. 1 Aus Nah und Fern. r Edingen, 30. Juli. Bei der geſtern Nach⸗ mittag dahier ſtattgefundenen Neuwahl der Bürgeraus⸗ ſchußmitglieder für die erſte Klaſſe wurden folgende Herren gewählt: Philipp Wacker II. mit 35, Johann Georg Spo⸗ nagel mit 36, Hermann Koch III mit 35, Heinrich Müller mit 35, Peter Müller mit 33, Georg Leopold Koch mit 36, Philipp Wenz mit 36, Mich. Jung IV. mit 34, Jak. Ding IV. mit 33 und Johann Heinrich Schrank mit 1 Stimmen. a (O ptyeinau, 29. Juli. Das Feuer in der Chemiſchen Fabrik Lechner und Krebert iſt dadurch entſtanden, daß eine pechartige Flüſſigkeit Feuer fing. Ein Arbeiter warf, um das Feuer zu erſticken, den Deckel auf den Keſſel. Darauf erfolgte eine Exploſion, die den Raum in Brand ſetzte. Der Schaden beträgt ungefähr 12 000 Mark. () Schopfheim, 29. Juli. Zu der Mordtat, die in Fahrnau verübt wurde, wird folgendes Nähere gemeldet: Kurz vor 2 Uhr war die bei Schmiedmeiſter Brutſchin als Haushälterin tätige Frau Madörin, 42 Jahre alt, von dem ebenfalls in den 40er Jahren ſtehenden ver⸗ heirateten Fabrikarbeiter Gäng durch drei Revolverſchüſſe getötet worden. Man vertautet, daß Eiſerſucht im Spiele iſt. Die Ermordete lebte ſeit einiger Zeit von ihrem Ehe mann getrennt. Es ſcheint ſich dann allmählig ein Liebes⸗ verhältnis zwiſchen dem Gäng und der Frau Madörin entwickelt zu haben. Säng ſelbſt wurde im Säugelwäld⸗ chen erſchoſſen aufgefunden. Eine große Menſchenmenge umſtand die Leiche des Mörders. Der Bahnmeiſter Ge⸗ bele, der ſich unter der Menge befand, erlitt infolge der Aufregung einen Herzſchlag und war ſofort tot. () Heidelberg, 29. Juli. Hier machte ein 57 Jahre alter Architekt einen Selbſtmordverſuch, indem er bei der Friedrichsbrücke in den Neckar ſprang. Paſſanten zogen den Lebensmüden aus dem Waſſer; er hatte keinen Schaden genommen. Das Motiv der Tat iſt unbekannt. (0) Schwetzingen, 30. Juli. Ein eigenartiger Un⸗ fall, der dringend zur Vorſicht mahnt, iſt vorgeſtern einer Kleidermacherin von hier zugeſtoßen. Wie es bei Näl erinnen häufig vorkommt, nahm ſie mehrere Nadeln in den Mund. Eine davon glitt den Hals hinab und blieb ſtecken. Trotz ärztlicher Hilfe konnte dieſelbe nicht entfernt werden und wurde die Erkrankte zwecks opera⸗ tiven Eingriffs in die Klinik nach Heidelberg verbracht () Karlsruhe, 30. Juli. Nachdem die Einrichtung des elektriſchen Stundenverkehrs auf der Albtalbahn in Frage geſtellt iſt, hat eine Frankſurter Geſellſchaft einen Auto⸗Omnibusverkehr zwiſchen Karlsruhe⸗Herrenalb und Baden projektiert, der eine raſche Verbindung von und zu den wichtigſten Schnellzügen des Karlsruher Haupt⸗ bahnhoſes herſtellt; die gegenwärtige Verbindung hat ſich als unhaltbar gezeigt. Maßgebend bei der Erwägung war beſonders auch das günſtige Reſultat der Linie Baden⸗ Herrenalb⸗Wildbad. Karlsruhe, 29. Juli. Vorgeſtern abend erlitt ein verheirateter Fuhrmann dadurch einen Unfall, daf er zwiſchen zwei Wagen geriet. Dem Verletzten wurde dabe⸗ die Bruſt und der Leib zuſammengedrückt, ſo daß er ſchwere innere Verletzungen davontrug. (Karlsruhe, 29. Juli. Zehn Mitglieder der wirt⸗ ſchaftlichen Vereinigung des hieſigen Stadtverordneten⸗ kollegiums veröffentlichen folgende Erklörung:„Die un⸗ terzeichneten Stadtverordnetenmitglieder der wirtſchaft⸗ lichen Vereinigung, erklärte, daß die wirtſchaftliche Vereinigung der Männer aller politiſchen, bürger⸗ 1 FFFVVV JFC „arſeval III“ nach Frankfurt a. M. Der in Bittel () Offenburg, 30. Juli. In der Nacht trank die Witwe Fritz hier, jedenfalls in einem Anfalle von Gei⸗ ſtestzörung, Salzſäure und ſtarb bald darauf. Wahr⸗ ſcheinlich hat der erſt kürzlich erfolgte Tod ihres Man⸗ nes und ihres Sohnes, der im letzten Jahre verbrannte, die geiſtige Depreſſion der Frau derart verſtärkt, daß ſie in dieſer Gemütsverfaſſung ihrem Leben ein Ende etzte. 3(Freiburg, 30. Juli. Wie verlautet, wird Rechts⸗ anwalt Kopf vermutlich nicht mehr im 15. Landtags⸗ wahlkreis(Stauſen⸗Schönau⸗Neuſtadt) kandidieren, ſon⸗ dern ein Herr Neumeirer. (Lörrach, 30. Juli. In einem großen, rein bäuer⸗ lichen Dorſe, das durch die neue Wahlkreis⸗Einteilung dem Bezirk Müllheim zugewieſen wurde, haben gegen 20 Landwirte ihren Austritt aus dem Bund der Land⸗ wirte angezeigt. () Villingen, 30. Juli. Die Rheiniſche Schuckert⸗ geſellſchaft iſt an die Städte Villingen und Schwennin⸗ gen mit dem Angebot herangelreten, gemeinſam eine Ak⸗ tiengeſellſchaft zum Zweck der Errichtung eines großen Elektrizitätswerkes im badiſchen Kirnachtal(ca. 9 Kilo⸗ meter von Schwenningen) zu bilden. Das Kirnachtal hat ziemlich viel Waſſerkräfte. Die ſtädtiſchen Elektri⸗ zitätswerke der beiden Städte würden mit übernommen werden, wodurch ſich durch den einheitlichen Betrieb eine Verbilligung des Betriebes erzielen ließe. Die Stadtverwaltung von Schwenningen ſteht dem Projel vorerſtl abwartend gegenüber. Frankfurt, 30. Juli. Die für geſtern nachmittag an⸗ geſagte Zielfahrt des Frankfurter Vereins für Luft⸗ ſchiffahrt mit ſelbſtgewählten Landungsſtellen iſt wegen des ungünſtigen Wetters unterblieben. Dagegen ſind zwei Freiballons mit Paſſagieren aufgeſtiegen, nämlich „Ila“ und„Clouth UI“. 5 Köln, 30. Juli. In den früheren Verhandlungen der Brauer und Gaſtwirte über die Bierpreiserhöhung haben ſich die Gaſtwirte geweigert, die von den Braue⸗ reien geforderte Erhöhusig von 5 Mark auf das Hekto⸗ liter zu bewilligen und konzedierten nur 3 Mark. In der heutigen Verſammlung von 70 Kölner Brauereibe⸗ ſitzern und ſolchen aus dem Landkreis Köln und der Bonner, Enskirchener und Dürener Verbände wurde das Verhalten der Kommiſſion, die bei den Verhand⸗ lungen mit den Gaſtwirtsverbänden auf eine Preiser⸗ höhung von 3 Mark beſtanden hatte, gebilligt und be⸗ ſchloſſen, an der Erhöhung von 5 Mark ſtrikte feſtzu⸗ halten und ſie am 1 Auguſt eintreten zu laſſen. Neues aus aller Welt. * Eine Maſſenvergiftung hatte das Mittageſſen in einem Speiſehaus in der Mainzer Landſtraße in Frank⸗ furt zur Folge. Die Wirtin des Speiſehauſes hatte für etwa 15 Arbeiterinnen Vanilleſauce gekocht. Nach einigen Stunden verſpürten die Arbeiterinnen heſtige Kopfſchmer⸗ zen. Die Rettungswache wurde zu Hilfe gerufen und mußte mehrere Magenausſpülungen vornehmen. i Arbeiterinnen war der Zuſtand ſo ſchlecht, daß ſie ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht werden mußten. Bei der Familie des Beſitzers des Speiſehauſes traten dieſelben krankhaften Erſcheinungen zutage. Die Urſache dieſer Er⸗ ſcheinung iſt noch nicht feſtgeſtellt. f * Die Cholera. In Petersburg ſind ſeit geſtern 46 Neuerkrankungen und 33 Todesfälle an Cholera vor⸗ gekommen. Die Geſamtzahl der Kranken beträgt 704. * Aus der Schweiz. Bei den Kadettenſchie ßüb⸗ ungen in Solothurn hat ein Schüler der Kantonsſchule einen Freund im Scherz erſchoſſen, da er glaubte, das Gewehr ſei nicht geladen.— Der Automobilomnibus Heiden⸗Rheineck überfuhr einen älteren Mann, der alsbald verſtarb. Den Automobilführer ſoll keine Schuld treffen. — Eine geiſteskranke Frau aus Lens(Wallis) hat ſich von einer 300 Meter hohen Felswand herabgeſtürzt, an deren Fuß ſie zerſchmettert aufgefunden wurde.— Auf der Alp Starlera(Graubünden) ſind 110 Schaſe in einer Lawine umgekommen.— Am Albulawerk(Graubünden) verun⸗ glückten durch Gerüſteinſturz vier Arbeiter, von denen einer getötet wurde. ö * Juwelendiebſtahl. Auf der Linie Lauſanne“ Bern wurde einer öſterreichiſchen Gräfin, die in Karls“ ruhe wohnt und mit Sohn und 2 Töchtern, ſowie drei Kammerfrauen reiſt, ein ſchwarzes Täſchchen geſtohlen, als die Reiſegeſellſchaft während einiger Zeit im Speise wagen weilte und ihr Gepäck in zwei Coupes 1. Klaſſe zurückließ. Das Handtäſchchen enthielt 3 Eintauſendkro⸗ nen⸗Noten, eine ſchweizeriſche Eintauſendfranes⸗Note, zwei große Brillanten im Wert von 20 000 Fres., Broſchen, Uhrketten mit Medaillons und Münzen, ſowie weiteren Juwelen, alles zuſammen im Wert von 64 000 Frs. Es ſind mehrere Verhaſtungen vorgenommen worden, R . . 5 — — 2 2 Die Verhafteten leugnen. Das Handtäſchchen wurde noch 1* nicht aufgefunden. Drei Perſonen ertrunken. Aus Köln wird d berichtet: Im Induſtriehafen fiel Mittwoch nachmittag lat wei! Knaben im Alter von 10 und 13 Jahren, W ef ein Zjähriges Kind ins Waſſer und ertrank. Kind retten wollten, ertranken ebenfalls. Maſſenvergiftung. Von den bei der Maſſenver⸗ ziftung in dem Speiſehaus in der Mainzer Landſtraße in Frankfurt a. M. durch Backwaren Erkrankten ſind zwei, Perſonen geſtorben. J * Die Cholera in Berlin? Im Virchow⸗Kran⸗ kenhaus in Berlin wurde eine Ruſſin eingeliefert, die auf der Fahrt von Eydtkuhnen unter choleraähnlichen E ſcheinungen erkrankt war. Die umſaſſendſten Vorſichts maßregeln wurden getroffen, obgleich die Aerzte zur noch bezweifeln, daß es ſich um Cholera handelt 1 An der Cholera ſind ſeit geſtern in Petersburg 41 Per ſonen erkrankt und 17 geſtorben. Die Geſamtzahl der 1 Erkrankten beträgt 662. i * Parſeval III in Frankfurt. Die Fahrt des 1 0 7 feld erbaute und ſtationierte Luftkreuzer„Parſeval II- * hat ſeine ſeit Wochen mit Spannung erwartete angetreten. Freilich nicht durch N 5— mit der Bahn. Das Luftſchiff hat feine praktiſche Verwendung bewieſen: es iſt un⸗ gg von Wind und Wetter und kann, wenn es not⸗ I dznuſammengerollt und mit der Eiſenbahn an ſein Ziel 3 werden. 5 . Selbſtmord. In Nürnberg hat ſich der 26 Jahre ite Mathematiker und Kandidat für das höhere Lehrfach 1 el, der vor kurzem das Staatsexamen mit der 1 beſtanden hat, von der elterlichen Wohnung auf Straße hinabgeſtürzt und war ſofort tot. Fünf Luſtmorde verübt. Unter dem dringenden acht, fünf in letzter Zeit vorgekommene Morde in i en verübt zu haben, iſt in Schmiegel ein Ruſſe men worden. „ Eyrgeiziger Luftſchiffer. Der ſüdamerikaniſche Rar Santos Dumont und der ruſſiſche Aviatiker f dem Bolotoff ſind nach einer Meldung aus Dover mit * planen unterwegs nach Calais, um den Flug über * zu verſuchen. Das Krokodil in der Straße. In Paris war I wo kürzlich von einem mit zwei mächtigen Holz⸗ ben beladenen Rollwagen eine derſelben aufs Straßen⸗ ac ker fiel und zerbrach Aus den Trümmern arbeitete uz en rieſiges Krokodil hervor, das erſt ganz ver⸗ dur um ſich ſah, dann aber ganz ruhig ſeinen Weg die Rue d' Amſterdam nahm. Eine allgemeine Pa⸗ dentſtand. Nur ein beherzter Mann wagte ſich an das un er heran und gab aus einem Revolver fünf Schüſſe Gr den Leib des Tieres ab. An dem harten Panzer — ulten die Kugeln wirkungslos ab. Das Krokodil die ießerei auch weiter nicht übel, es ſchien e ee eine ſehr gemütliche Natur zu ſein. Schließlich den e ſich ruhig mit Stricken feſſeln und wieder auf 5 Wagen packen, um ſeinem Herrn, einem Tierbuden⸗ 0 ger, zugeführt zu werden. f. . N Der Weg der Cholera. 5 1 Als Ausgangspunkt der Cholera iſt aller Wahr⸗ f lichkeit nach die Gegend des Kaſpiſchen Meeres 10 etrachten. Sie folgt den Waſſerſtraßen, umkreiſt 5 ſtets das Innere von Europa, wohin— weni. 3 der Karte nach— keine Wege führen. Die Pil⸗ muüge nach Mekka und Medina ſind einer Ausbrei⸗ bein, der Seuche ungemein förderlich; von Arabien aus f ſie nach Aegypten, Meſopotanien, Perſien und den daniſtan, zum Kaukaſus. Von dort wendet ſie ſich auch ußufern entlang an den großen Handelsſtraßen d. Buchara, Kabul, Meſched, Aſtrachan, Niſchni⸗ bennvorod, zum Inneren Rußlands. Auf dem See⸗ de wird ſie nach Malakka, nach Sumatra, Java, uch und zu den Philippinen verſchleppt, wo ſie 1 Hongkong. Kanton b dee nach Tſchidda, dem Hafen von Mekka, und ce Kchangit leichter Mühe nach England Die regen Be⸗ u ch bedeutend bei, aber auf dieſe Weiſe gelangt ſie 0 dlentinien e Luſte des engt nach Tripolis, Algier, Marokko, das Senegal⸗ . Lahn, die aus dem Innern Arabiens ans Meer Mt. ind ihrer Verbreitung ebenfalls A un en ſie mit allen Mitteln zu bekämpfen. Dadurch lle& Gefahr der Cholera bedeutend vermindert, aber ee ange die 177 Vordringen zu aihſen benen eine ungeheure erantwortung erwachſen. Je⸗ ee ſteht ſo viel feſt, daß unſere deutſche Sani⸗ ernzolizei die entſprechenden Vorſichtsmaßregeln nicht ſeſäu 8 Feutſchlt um das Eindringen der Cholera in das mcd Reich zu verhindern, wie der jüngſt vorge⸗ ene Fall in Königsberg beweiſt. Vermiſchtes. e erſte neberfliegung des Meeres im Luft⸗ N Anlaß 105 5 1 85. 1 8 ſe ſein, an die erſte Luftreiſe über den Kana dadnnern. Jean P. Blanchard, einem franzöſiſchen dert ker, gebührt der Ruhm, dieſen kühnen Gedanken vit e. irklicht zu haben. Am 7. Januar 1785 ſtieg ies ſeinem Ballon in Begleitung eines amerikaniſchen ud, Dr. Jeffries, in Dover auf. Ein günſtiger Nord⸗ ſengzeelt⸗Wind führte den Ballon in direktem Kurs der chen Küſte zu. Anfangs ging die Fahrt gut von an der Nähe des Feſtlandes jedoch ſank der Ballon Aer tiefer, und die Gefahr war für die beiden Luft⸗ 8 5 1 groß. Aller überflüſſige Ballaſt, die zahlreich ln 18 N menen Lebensmittel, die entbehrlichen Klei⸗ Fah wurden über Bord geworfen— vergebens, 5. Jeffries, um das Unternehmen ſo nahe am 8 te ſcheitern zu inen aus der Gondel zu ſpringen. Werte, daß der Ballon durch die große Gewichtser⸗ e g wieder in die Höhe käme. Sein Opfer war 8 uus ict nötig; das Luftſchiff erhob ſich plötzlich wie⸗ Gun die beiden kühnen Aeronauten landeten glücklich lert ses. Beinahe drei Stunden hatte die Fahrt ge⸗ „ welche beinahe ein ſchlimmes Ende genommen r Erinnerung an das Ereignis ließ der König ö 5 in Guignes ein Denkmal errichten. e wlin rüſtet ſich zum Bierkriege. Was man Net zur in Manchen für möglich gehalten hätte, er⸗ W zich jetzt im märkiſchen Sande: die Bevölkerung 5 Wegen der drohenden Bierteuerung in glühenden 0 0 näherte ſich immer mehr der See. Da ent⸗ Zorn. Den Antialkoholvereinen treten Mäſſen bon neuer Mitgliedern bei, und Tauſende geloben Enthaltſamkeit, ohne von einem Präſidium, einem Kaſſierer und einem Ehrenrat dazu gezwungen zu werden. Die Berliner Braue⸗ reien— daher die Erregung— nach Anſicht des Publikums die Abſicht, die Reichsbrauſteuer zu einem sgedehnten Beutezug gegen die Biertrinker zu benützen. Um etwa anderthalb Pfennig verteuert Frau Germania, die ſonſt mit ihrem Wirtſchaftsgelde nicht auskommt, den zut eingeſchenkten Liter Bier; die Berliner Aktienbraue⸗ reien wollen ganze fünf Pfennig mehr erheben, und ihre Gaſtwirtsgefolgſchaft plant einen weiteren Aufſchlag in faſt der gleichen Höhe. Das heißt, von Anfang Auguſt an ſoll der geduldige Berliner die„ Dividentenbrühe“, wie er ſagt, um 10 Pfg. für den Liter teurer als bisher bezahlen. Schon haben einzelne Brauereiausſchenke das Banner aufgereckt und verkündet, daß ſie in Zukunft- fuͤr 8 0,4 Liter faſſende Glas zwanzig Pfennig, ja ſur den Viertelliter fünfzehn Pfennig zu nehmen ent⸗ ſchloſſen ſind. Das bedeutet einen Literpreis 1 fünfzig bis ſechzig Pfennig! Sechzig Pfennig für Berliner Lager⸗ bier. Wenn jetzt, ſo ſchlägt Richard Nordhauſen vor, die Münchener Großbrauereien ihr Exportbier nicht über⸗ mäßig, alſo nur um den Steuerſatz, erhöhen, dann bietet ſich ihnen eine nie wiederkehrende Gelegenheit, ihren Abſatz in Berlin zu verzehnfachen. Kein unabhängiger Gaſtwirt, der nicht gern mit ihnen abſchließen und von dem Ber⸗ liner Lagerbier ins Münchener Lager übergehen wird! Freilich gibt es ſolcher Unabhängigen nicht mehr allzu viele; die meiſten ſchmachten irgendwie in der Schuldknecht⸗ ſchaſt der Brauer! Neben dem anſtändigen ſüddeutſchen Biere könnten ſich jetzt die billigen und vortrefflichen Landweine Süd⸗ und Südweſtdeutſchlands, die badiſchen, elſäſſiſchen und württembergiſchen, ein großes Gebiet in Berlin erobern. Ich meine, der Verſuch muß gewagt werden. Iſt doch dringende„Gefahr“ vorhanden, daß andernfalls die Enthaltſamkeitsbewegung in der Reichs⸗ hauptſtadt reißende Fortſchritte macht. Das rauchende Pferd. Man ſchreibt aus Bran⸗ denburg: Ein altmärkiſches Kreisblatt bringt in allem mediziniſchen Ernſte eine Betrachtung über die Pferde⸗ kolik und deren Behandlung, die von ganz beſonders ori⸗ ginellem Inhalt iſt. Nachdem von den im Grünfutter vor⸗ kommenden Giftpflanzen und deren Wirkung auf Gänſe und anderes Hausgetier die Rede war, geht der Ver⸗ faſſer ausführlicher auf die Pferdekolik ein, der„wohl die Mehrzahl der davon betroffenen Pferde erliegt.“ Zeitig dagegen angewandt, erwieſen ſich aber ſogenannte Rauch⸗ klyſtiere rech wirkſam. Zu dem Zwecke müſſe eine paſſend hergeſtellte Tabakpfeife mit der Spitze eingeführt wer⸗ den, worauf die Darmtätigkeit die Pfeife in Brand er⸗ halten und den Rauch ins. Pferd dase w bis von großen Schmerzen gequälte Pfe o⸗ e wie ſchmerzlindernd und wohltuend das Mittel alsbald wirke, und nehme auch gleich mit Be⸗ hagen einen Hochſtand des Vorderkörpers ein. Die Rauch⸗ kur müſſe allerdings ſtundenlang fortgeſetzt werden, wenn ſie den gewünſchten günſtigen Erfolg haben ſolle. Gerichtszeitung. Vor der erſten Ferienſtraflrammer Mann heim hat ein größerer Spielerprozeß ſeine Erledigung geſunden., Angeklagt waren Schafhändler Ludwig Baum aus Alzey, der Pferdehändler Max Marx aus Bruchſal, der Zigar⸗ renfabrikant Jakob Reilinger aus Reilingen, der Kauf⸗ mann Philipp Laßmann aus Löbz und der Schauſpieler Maximilian Mahler aus Lemberg. Mit Ausnahme Mah⸗ lers, deſſen Wohnſitz in Berlin iſt, ſind alle Angeklagten in Mannheim wohnhaſt. Die Anklage legte den An⸗ ſeklagten zur Laſt, daß ſie ſeit Jahren in verſchiedenen kalen, hauptſächlich im Cafe Briſtol, im Cafe Vik⸗ toria, im Cafe Germania, im Cafe Merkur, im Wein⸗ veſtaurant Falſtaff uſw. unerlaubte Glücksſpiele als Po⸗ kern, Mauſcheln, 17½4, Meine Tante, deine Tante uſw. getrieben und aus dieſem Spiele ein Gewerbe gemacht ha⸗ ben. Wie ſtark in dieſen Spielzirkeln geſpielt wurde, davon iſt einiges ſchon längſt in der weiteren Oeffent⸗ lichkeit bekannt. So hat der Bäckermeiſter Gottfried Hirſch bei den Karten ſein ganzes Vermögen eingebüſt, ſeine Frau ließ ſich wegen ſeiner Spielleidenſchaft von ihm iden und er ſah ſich genötigt, Mannheim zu ver⸗ laſſen. Der Kaufmann Gg. Taborisky hat in der Vor⸗ unterſuchung angegeben, daß er in den letzten 10 Jah⸗ ren 50 000 Mk. hier im Kartenſpiel gelaſſen habe. Ein⸗ mal verlor er in 14 Tagen die Summe von 6000 Mk. Dabei verſteuerten die Spieler nur ein kaum nennens⸗ wertes Einkommen. Die gegenwärtige Prozeßſache nahm ihren Ausgang von einer Anzeige Laßmanns, welche die Verhaftung Mahlers zur Folge hatte. Mahler hatte Tags vorher am 11. il v. J. bei einem Spielchen im „Fallſtaff“, an dem 15—16 Perſonen teilnahmen, an⸗ ſehnlichen Gewinn, man ſchätzt 1000—1100 Mk. einge⸗ ſackt, hatte aber das Mißtrauen der Mitſpielenden wach⸗ gerufen. Die Angeklagten erklärten ſich alle für nicht⸗ ſchuldig. Sie hätten nicht gewerbsmäßig, ſondern zur Unterhaltung, aus Leidenſchaft geſpielt. Die Verhand⸗ lung des Falles dauerte bis in die ſpäten Abendſtun⸗ den. Das Urteil lautete auf Freiſprechung wegen Glücks⸗ ſpiels, da das Gericht eine Gewerbsmäßigkeit nicht für nachgewieſen erachtete. Nur Baum erhielt wegen Be⸗ trugsverſuchs eine Geldſtrafe von 30 Mark. Handel und Verkehr. Verlauf der Geſamtunfallverſicherung 1908 nach dem Geſchäftsbericht des Reichsverſicherungs⸗ amts. 66 gewerbliche Berufsgenoſſenſchaften mit 673 118 Betrieben und 9018 367 Arbeitern, 48 landwirtſchaftliche Berufsgenoſſenſchaften mit 4 710 401 Betrieben und ca. 11 139 071 Arbeitern, zuſammen 114 Berufsgenoſſenſchaf⸗ ten mit 5 323 519 Betrieben und 20 207 438 Arbeitern; 540 Ausführungsbehörden mit 964 589 Arbeitern, zuſam⸗ men 21 172 027, und außerdem 14 Bau⸗Verſicherungs⸗ anſtalten. Verſichert waren rund 21,1 Millionen Arbeiter. In 1908 angemeldete Unfälle 655 859, in 1908 entſchä⸗ digte Unfälle 141 848, in 1908 1 Entſchädigungen 157,5 Mill. Mark gegen 150,3 Mill. Mk. in 1907 und 142,5 Mill. Mk. in 1906. In 1908 durchſchnittliche jährliche Zunahme 7—8 Mill. Mark. Entſchädigt wur⸗ den: 905 473 Verletzte, 80 508 Witwen(und Witwer) Getöteter, 108 443 Kinder und Enkel Getöteter, 4095 Aſzendenten Getöteter, 47715 Angehörige im Kranken⸗ haus Untergebrachter, zuſ 1 146 234 Perſonen. Beſcheide der Genoſſenſchaften: 422 012; Schiedsgerichtsberufun⸗ gen 1 74570; Reichs verſicherungsamtsrekurſe 22 79 „„. II.“ Seckenheim, 31. Jnli. Das Reichsluft⸗ ſchiff Zeppelin II verließ heute morgen 3.40 die Halle in Friedrichshafen und ging in glatter Fahrt über giberach, Ulm, Stuttgart. Heilbronn und wurde von hier aus punkt ¼1 Uhr über Heidelberg geſichtet. Trotz des etmas trüben Wetters kounte man die Ankunft des Schiffes hier gut beobachten. Zu Heidelberg vollführte dasſelbe verſchiedene Mannöver, nahm daun ſeinen Curs die ergſtraße eutlaug Darmſtadt zu. Die Fahrt von Heidelberg bis ungefähr Weinheim dauerte kaum etwas mehr wie 5 Minuten. — kRedaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim Gottesdienſt-Ordnung. Evangel. Gottesdienſt: Sonntag, den 31. Juli 1909,(8. n. Trin.) ½ 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 1 Uhr: Chriſtenlehre. Kathol. Gottesdienſt: 9. Sonntag nach Pfingſten. ½8 Uhr: Frühmeſſe; J½10 Uhr: Hauptgottesdienſt; 1 Uhr: Chriſtenlehre; ½2 Uhr: Corpous⸗Chrſti⸗Bruderſchaft mit Segen. Trauringe das Gold iſt maſſiv und geſetzl. geſt. ohne Loͤtfuge p. Paar v. M. 10.— an. Herren⸗Uhren v. M. 4,50, Damen⸗Uhren v. M. 6.50, Silb. H. u. D.-Uhren M. 9.„ Gold. Dam.⸗Uhren M. 18. Wecker v. M. 2.50„ Goldene Ringe v. M. 2.„ Regulateure, 14 Tage Geheu. Schlagwerk v. M. 10.00„ langjährige ſchriftl. Garantie Große Auswahl in Ohrge⸗ hänge, Broschen, herren, Medaillons, Rolllers und Retten. Herm. Herth Mannheim, I Ii, 2, Breitestrasse. Möbliertes Zimmer zu vermieten. Schloßſtraße 31. Eine eiſerne Walſſer⸗ Vumpe (zwei Jahre im Gebrauch) zu verkaufen. Näheres i. d. Exp. d. Bl. Prima Apfelwein verſendet in Gebinden von 40 Litern an aufwärts, pro Liter 24 Pfg.(an Unbe⸗ kannte gegen Nachnahme) die Apfelweinkelterei von Gg. Ph. Ullrich, Schriesheim. Hypotheken- c Darlehen auf ländl. Objekte, beſonders Aecker, vermittelt W. Behr, Mannheim R 7, 12, Tel. 1152. e eee Es empfiehlt ſ ein 8 Lager in ſämtlichen e Bürsten- und e inselwaren Schwämmen, Teppiohklopfern und Türvorlagen. L. Gilmer, ö im Hauſe des Herrn Holzhändler Bühler Eingang ins Geſchäft über die Treppen im Hof. Rahrſtühle werden in der Werkſtatt des Unter⸗ zeichneten eingeflochten. CCC ccc Ulietuertrüge Hauszinsbücher Pachtuerträge Voranſchläge Rechnungsauszüge Baugeſuche Rechnungen empfiehlt für evangel. Pfarramt I. Heltrich. ——̃— 1 —— — ͤ—..— J. Lindemann, Hannheim, F 2“. Einladung. Die Bürgermeiſterwahl betr. Die Amtsperiode des Herrn Bürgermeiſter Vol z läuft am 27. n. Mts. ab.. Das Großh. Bezirksamt hat Termin zur Vornahme der Erneuerungswahl anberaumt auf Montag, den 9. Auguſt 1909, vormittags von 11½ bis 1 Uhr in das Rathaus— Bürgerausſchußſaal— Seckenheim. Indem wir hinſichtlich der Wählbarkeit zum Bürger⸗ meiſter auf die Beſtimmungen der 88 12 und 13 der Gemeindeordnung verweiſen, bemerken wir, daß die Wahl durch den Bürgerausſchuß zu erfolgen hat, deſſen Mit⸗ glieder wir hiermit zur Teilnahme an der Wahl einladen. Seckenhei m, den 29. Juli 1909. g Gemeinderat: Hoerner. Ratſchreiber Bernsteinlack ſtreichfertig in 12 brillanten Farbtönen, das Pfund 100 Pfg. Trocknet in 10 Stunden, wird ſtahlhart bei glas⸗ ähnlichem Glanze. Dauerhafter Anſtrich für ſtark be⸗ nützte Fußböden, ſehr geeignet für Badezimmer, weil unempfindlich gegen Waſſer. Spirituslack ſtreichfertig in 12 brillanten Farbtönen, loſe ausgewogen das Pfund 75 Pfg. Geruchloſer, in 1 bis 2 Stunden hart⸗ trocknender, Bae eden und dauerhafter Bodenanſtrich, beſonders für ſolche Räume, die nur wenige Stunden ent⸗ behrlich ſind, wie Schlaf⸗, Wohn⸗ u. Fremden⸗Zimmer ꝛc. 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Neuwahl des Vorſitzenden. 2. Aufſtellung der 1. Mannſchaft. 3. Beginn der Saiſon. 4. Aufnahme neuer Mitglieder. 5. Verſchiedenes. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt vollzähliges Erſcheinen dringend erforderlich. Der Vorſtaud. Gesang-Verein Liederkranz Seckenheim. Heute Jamstag Abend beginnt in unſerm Lokal Gaſthaus„Zur Roſe“ ein großes Preiskegeln wozu wir unſere Mitglieder freundlichſt einladen. 1. Preis ein Fahrrad ein eleganter Rohrſeſſel ein Regulateur eine Damenuhr ein Kaffeeſervice „ eine Zuglampe „ eine Fleiſchhackmaſchine ein Bügeleiſen. Der Vorſtand. Fussball gesellschaft Seckenbeim 1898 Hountag, 1. Auguſt, nachm. 3 Uhr —Fdiſonerüffnung und Weitſpiel der 1. Mannſchaft gegen F. C. Speyer auf unſerm latze. 5 Der I. Spielführer. Abteilung für Tennis. Nachmittags 4 Uhr 2. 3 4. 5. 1 6. 7 8 Wohnung 3 Zimmer und Küche, Schweineſtall, Garten und Zubehör per ſogleich zu ver⸗ mieten. Peter Schreck, Mittelſtraße 22. Schöne Wohnung mit Zubehör ſofort zu ver⸗ mieten. Wo? ſagt d. 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