Seckenbheimer Hnzeiger, Masheimer Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 1 Vortrag des Herrn Gouverneurs ö Dr. Seitz. 5 Seckenheim, 5. Sept. Der in letzter Nummer erwähnte Vortrag des Gouverneurs von Kamerun, Herrn Dr. Seitz, zu welchem ſich letzterer auf Bitte des hieſigen ilitärverein entſchloß, lockte trotz der jetzigen dringenden Feldarbeiten zahlreiche Zuhörer in den Saal des Zäh⸗ ringer Hofes. Der Vorſtand des Militär⸗Vereins, Herr Albert Treiber, hieß den Vortragenden ſowie die zahlreich Erſchienenen herzlich willkommen. Herr Dr. Seitz erklärte, er ſei der Einladung des Militärvereins um ſo lieber ent⸗ ſprochen, als in der letzten Zeit und gerade aus der Pfalz eine Reihe von Anfragen an ihn gerichtet wurden, ob es möglich ſei, ſich in Kamerun als Landwirt, als Bauer niederzulaſſen. Er habe auf alle dieſe Fragen ausweichend antworten müſſen; denn es iſt ſeiner Anſicht nach zur⸗ zeit noch nicht ſo weit, daß man einem deutſchen Landwirt zuraten kann, auf eigenes Riſiko nach Kamerun zu gehen und dort einen landwirtſchaftlichen Betrieb zu eröffnen. Für eine dauernde Niederlaſſung Deutſcher ſcheidet der größte Teil des Schutzgebietes zunächſt aus, wenigſtens das ganze Küſtengebiet und der ganze Süden. Dieſes Gebiet iſt durchaus Urwald. Nur an wenigen Stellen, wo Dörfer liegen, iſt der Wald offen und zeigt ſich geringe Kultivierung des Landes. Die Eingeborenen bauen hier ihre verſchiedenen Knollengewächſe, ihr hauptſächliches Nahrungsmittel. Im übrigen iſt der einzige Artikel für den Handel im Süden der Kautſchuck, der von den Einge⸗ borenen geſammelt und der mit 6—9 Mk. das Kilo be⸗ zahlt wird. Der Boden beſteht vorwiegend aus Laterit, einer Art Lehm, Ton. Auch Raſeneiſenſtein findet ſich ſehr häufig, doch nicht dem Maße, um eine Verhüttung zu loh⸗ nen. Jagdbares Wild gibt es nur in einzelnen Teilen des Landes. Ein Fachmann gab als Grund des Mangels den Raſeneiſenſtein an, der das Gras ſauer mache. Je⸗ denfalls iſt der Boden nicht ſo, daß er ſich zu landwirt⸗ ſchaftlichem Betriebe eignet. Tabakbauverſuche im Süden gaben ein ſchlechtes Produkt, das gegen den Sumatratabak nicht au men könnte. Im Süden und Oſten ſchwankt die Höhenlage zwiſchen 200 und 700 Meter, das iſt nicht och genug, um Europäern die Niederlaſſung zu ermöglichen. er über 4000 Meter hohe Kamerunberg käme hierfür zu⸗ nächſt in Frage, aber ſeine Abhänge ſind zu ſteil und bie⸗ ten überhaupt kein Land für die Landwirtſchaft, und die Borberge liegen wieder zu tief. Der Kamerunberg iſt indeſſen das klaſſiſche Land für den Kakaobau. Um den ganzen Berg herum reiht ſich Plantage an Plantage, de⸗ zen Umfang ſich zwiſchen 2000 bis 14000 Hektar bewegt. Nach anfänglichen Fehlern im Betrieb erzielen ſie jetzt recht gute Erträgniſſe. —— ——————— Hmtsblatf der Bürgermeisferämter Seckenheim, Neskeim, Heckarhansen und Edingen. Dienstag. den ö. Sepiember 1908 10—25 Prozent Dividende. Auf dieſen Plantagen ſind natürlich eine Menge Europäer beſchäftigt, aber dauernd können ſie nicht bleiben. In der Mitte des Landes wird hauptſächlich die Oelpalme gepflanzt; denn der Oelhandel iſt für das Schutzgebiet von größter Bedeutung. Oel iſt auch ein ſolideres Handelsprodukt als der im Preis viel⸗ mehr ſchwankende Kautſchuck. Oel und Kautſchuck ſind es, die vorwiegend den Charakter unſeres Schutzgebiets als Handelskolonie beſtimmen. Unſere ganzen Beſtrebungen ſind deshalb auch darauf gerichtet, die Leiſtungsfähigkeit der Eingeborenen zu erhöhen. Eine von dem Redner veranſtaltete Volkszählung ergab ein erſtaunliches Reſultat. Während früher die Bevölkerung auf 4—6 Millionen ge⸗ ſchätzt wurde, kam man tatſächlich nur auf 2½ Millionen Seelen, wobei zu bedenkeu iſt, daß das Schutzgebiet den gleichen Flächeninhalt hat, wie das Deutſche Reich und ſehr fruchtbar iſt. Die Urſachen dieſer geringen Bevölkerungs⸗ ziffer ſind auf politiſchem, ſozialem und ſchließlich und weſentlich auf wirtſchaftlichem Gebiete zu ſuchen. Die politiſche Zerriſſenheit führte dazu, daß ſich die einzelnen Stämme unabläſſig bekriegten. Auf ſozialem Gebiete be⸗ einflußten Sklaverei und Vielweiberei die Bevölkerungs⸗ ziffer in ungünſtiger Weiſe. Die Sklaverei iſt völlig unter⸗ drückt, aber der Kampf gegen die Vielweiberei muß den Miſſionen überlaſſen werden, mit Verwaltungsmaßregeln läßt ſich nichts ausrichten. Ein weiterer Grund liegt auf wirtſchaftlichem Gebiete. Wenn man durch das Schutz⸗ gebiet reiſt, ſo fällt einem auf, wie ſchlecht genährt die Leute überall ſind. Es ſind große, aber dürre und klapperige Geſtalten, die da durch den Buſch ſchleichen. Nur im Hochland trifft man ſtämmigere Leute. Die Urſache der mangelhaften Konſtitution liegt in der Ernährung. Als Nahrung dienen ausſchließlich die ſchon erwähnten Knollen⸗ gewächſe und bei einer Mißernte hält ſich der indolente Eingeborene eben an die Urwaldfrüchte, die nur einen ganz verſchwindenden Nährwert beſitzen. Vieh giebt es nur im Oſten, und hier allerdings viel, aber dem Transport ſteht die Länge des Weges und die Tſe⸗tſe⸗Seuche entgegen. Wenn einmal Fleiſch nach dem Weſten kommt, ſo müſſen die Eingeborenen für das Pfd. 4 Mk. zahlen, während ſie ſelbſt für 1 Mk. einen ganzen Keſſel Gummi zu liefern haben. Der Eingeborene muß deshalb mit der Kleinviehzucht vertraut gemacht werden, wobei allerdings wieder zu be⸗ rückſichtigen iſt, daß es keinen ſchlechteren Züchter gibt als den Schwarzen. In längeren Ausführungen wandte ſich der Redner nun der Möglichkeit der weiteren Ausbeutung der wirtſchaftlichen Hilfsmittel des Schutzgebietes zu. Ne⸗ ben Oel und Kautſchuck ſeien Mais und Reis ins Auge zu faſſen; daneben komme im Hochland, das zwiſchen 1200 und 2000 Mtr. Höhenlage aufweiſe, der Bau von Baum⸗ wolle in Betracht. Pflanzungsverſuche hätten vorzügliche Hnzeiger, Neckarhauser Zeitung, Edinger Zeifung Inſertionspreis: 5 Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß: Nr. 16. große Ausdehnung hat, könnte auch eine beſchränkte Anzahl Europäer leben, freilich, ſolange die Eiſenbahn noch nicht in dieſes Gebiet reicht, wäre es ihnen unmöglich, ihre Produkte an den Mann zu bringen. Bedingung für den Europäer, der ſich anſtedeln will, iſt, daß vorher einige Jahre in größeren Betrieben Erfahrungen über Land und Leute ſammelt. Auf die Mitarbeiten der Eingeborenen wird er nicht verzichten können, und dieſe muß man zu behandeln wiſſen. Wenn man nun auch ſagen muß daß ein großer Abfluß von Deutſchen in das Schutzgebiet nicht gelenkt werden ſoll, ſo darf doch erwähnt werden daß die Zahl der Weißen, die 1895 nur 195 betrug, bis heute auf über 1400 geſtiegen iſt, ſich alſo beinahe verzehnfacht hat. Der Handel iſt auf 20 Millionen Mark geſtiegen und die geſamte Zivilverwaltung kann bereits aus eigenen Einkünften beſtritten werden. Das Reich hat nur die Koſten der Schutztruppen zu decken. Im vorigen Jahre wurde mit der Bildung eines Reſervefonds begonnen, der bereits 1900000 Mk. beträgt, auf 5 Millionen geſteigert werden und ſpäter zur Verzinſung der Eiſenbahn bei⸗ tragen ſoll. Die Anpflanzung von Kautſchukbäumen wird ſyſtematiſch betrieben. Wer ſeine Kopfſteuer nicht bezahlt. muß wenigſtens eine beſtimmte Anzahl Bäume pflanzen, Petroleum und Steinkohlen kommen in vielverſprechender Menge vor und auch Gold iſt gefunden worden. Als Hauptvorzug der Ausfuhr der Schugzgebiete bezeichnet der Redner ſchließlich den Umſtand, daß es Produkte ſeien, die dem Mutterland keine Konkurrenz machten. Wenn man bedenke, daß unſere Kolonien z. B nur 4 Prozent der geſamten Oeleinfuhr lieferten, ſo ſei zu erſehen, wie ſteigerungsfähig die Ausfuhr der Schutzgebiete noch ſei. Die Bedeutung des Schutzgebietes andererſeits für die Auf⸗ nahme von Produkten des Mutterlandes ſei ja nicht zu unterſchätzen. Die Welt als Markt werde infolge der wachſenden Konkurrenz immer kleiner und die Schutzgebiete ſeien dann die natürlichen Abnehmer der heimatlichen Pro⸗ duktion. Der mit allgemeiner Spannung erfolgte hoch⸗ intereſſtrte Vortrag fand bei den zahlreichen Zuhörern leb⸗ haften Beifall und das vom Vorſitzenden des Militärvereins ausgebrachte Hoch auf den Vortragenden brauſenden Wider⸗ hall. Herrn Pfarrer Kunz gedachte ſodann der denkwür⸗ digen Schlacht bei Sedan, deſſen Jahrestag erſt verfloſſen, als neue Zeitepoche für die Entwicklung des Reichs und ſeiner Kolonien. Sein Hoch galt dem Kaiſer und dem Vaterland. Die Kaiſerparade in Karlsruhe. Bei der Parade in Karlsruhe am 11. September werden zwei Vorbeimärſche vor dem Kaiſer ſtattfinden, und zwar der erſte in Kompagnie⸗, Eskadron⸗ und Batteriefront, der zweite, bei den Fußtruppen, in Re⸗ Die„über den Berg“ ſind, verteilen[Ergebniſſe gebracht. Hier auf dieſem Hochlande, das keine aimentskolonnen. Die an der Parade teilnehmenden Anter dem Geſetze. Tiſchglocke zum zweitenmal anſchlug, raffte ſie ſich auff ſuchte er den Mann in dem Zuchthauſe M.. 5 f auf Roman von H. v. Schreibershofeck. (Fortſetzung.) Nachdruck verboten.) „An ſeine Pflicht gedacht,“ unterbrach Alharda die Zornige in einem Tone, vor dem Lina betroffen ſchwieg. Unwillkürlich fiel ihr Graf Seehauſen ein. „Nichts konnte ihn von der Pflichtverletzung, dem Ver⸗ trauensbruch freiſprechen, das iſt mir klar geworden. Vater hat ja wohl recht, in unſerer Familie—— und Großvater Ellern ſagte, es ſei ein ſo ſchöner, edler Stolz, daß wir uns hüten müßten, gegen Vater unge⸗ recht zu ſein.“ Lina ſah ſie erſt verblüfft an, dann ſchüttelte ſie die Schweſter.„Kind Gottes, ſo willſt du aus lauter hochgeſtimmten, edlen Gefühlen dich und Ehrhardt un⸗ glücklich machen, um Vaters Marotte nicht—“ „So darfſt du es nicht nennen, Lina!“ Lina weinte faſt vor Empörung.„So waſche ich meine Hände in Unſchuld. Tes iſt ja lauter Unſinn— nun meinetwegen, aber ein zweitesmal ſtehe ich dir nicht bei, das verſichere ich dir. So, ich wecke Tante, da iſt die Tiſchglocke.“ Lina ſchlüpfte hinaus und laut aufweinend ſank Alharda zuſammen. Auch Lina wendete ſich gegen ſie; wo ſollte ſie noch Teilnahme ſuchen?!... Sie brachte och ein Opfer, rieſenſchwer, rieſengroß.... Ein ge⸗ zwungener Verzicht iſt wohl ſchwer, aber ſie ſollte frei⸗ willig entſagen.... Hatte Großvater Ellern recht? etzt in der Einſamkeit, allein mit ihren kummervollen edanken, mußte ſie ſeine Anſicht für ebenſo hart und grauſam halten wie die ihres Vaters. Ihr ſchien der Anſpruch eines fleckenloſen, idealen Stammbaumes, eines toten Begriffs, in keinem Verhältniſſe zu dem Opfer ühres friſchen, lebendigen Glückes zu ſtehen. 8 Die Wohltat ruhigen Verſenkens in den Schmerz ard Alharda nicht gegönnt. Die Warnitzſchen Töch⸗ er waren nicht gewöhnt, ſich gehen zu laſſen, die iußeren Formen mußten gewahrt werden. Sobald die 200 Biſt du wahnwitzig genug und ging hinab. Fräulein von Bar begrüßte ſie mit einer allge⸗ meinen Redensart über die Gefahr, ſich in den Bergen zu verirren. Damit war die Sache abgetan. Fragen oder Vorwürfe blieben aus zu Alhardas Erleichterung und Linas Verwunderung. Graf Seehauſen unterhielt die alte Dame ange⸗ legentlich; die jungen Mädchen hatten Zeit, ſich ihren Gedanken hinzugeben. 7. Kapitel. „Für zwei Leutebetten ſorgen,“ war der Zuſatz zu dem ſeine Rückreiſe von Berlin ankündigenden Tele⸗ gramm von Warnitz. Frau von Warnitz war erſtaunt, als ſie aber die blaſſe Frau und das klägliche Kind ſah, ſagte ſie aus innerſter Ueberzeugung:„Das haſt du ſehr recht ge⸗ macht, lieber Mann, wir müſſen für die arme Frau orgen.“ In dem liebevollen Blicke der noch ſehr hübſchen Frau lag die einen Hausvater ſtets erfreuende Aner⸗ kennung, die er verlangt, deren Fehlen ihn tief verletzt und gewöhnlich zum Aerger reizt. In einem Nebengebäude ward der Frau eine kleine Stube eingeräumt. Sie erhielt leichte Arbeit; ſie ſollte ſich ſelbſtändig fühlen, ſich ihren Unterhalt ſelbſt ver⸗ dienen. Das Kind erholte ſich zuſehends, Herr von Warnitz freute ſich ſeines ſchnellen Zugreifens. Frau von Warnitz ſprach der Frau ihre Teilnahme über den Tod ihres Jungen aus. Eine Mutter ver⸗ ſteht die andere am beſten. Die Frau wiſchte ſich die Augen.„Es iſt beſſer ſo, gnädige Frau. Was hätte ihn das Leben wohl alles gelehrt!“ i Dieſe Auffaſſung konnte die Gutsherrin nicht tei⸗ len, aber ſie meinte, die Wunde ſei noch zu friſch; ſie wollten ſpäter nochmals darüber ſprechen. f Sobald Herr von Warnitz wieder abkommen konnte, Ich möchte ihn nicht wieder haben.. wo er interniert war. Es tat ihm leid, der Ueberbringer der ſchweren Trauerbotſchaft zu ſein, hielt es aber für Pflicht, da er ſich einmal der Familie angenommen hatte. Der Mann war anſcheinend ergeben, doch meinte Warnitz, etwas Unruhiges, Sehnſüchtiges in ſeinem Blicke zu bemerken, das er wohl begriff und ſich er⸗ klären konnte, das ihm aber auch eine geheime Sorge wachrief. Er erkundigte ſich nach ſeiner Führung. 5 Man lobte den Mann, nur müſſe man immer auf leidenſchaftliche Schmerzensausbrüche ſowie Anfälle von Reue und Verzweiflung gefaßt ſein. Sein Temperament mache ihm zu ſchaffen und ſei ſchwierig zu bekämpfen. Aber dafür ſei er weder heimlich noch verſteckt. Schonend teilte ihm Herr von Warnitz den Tod des Knaben mit, beſchrieb ihm das Krankſein und war hernach durch den ungeſtümen Jammer des Mannes aufs tiefſte erſchüttert. Welch innige, tiefe Liebe hatte dieſer Unglückliche für ſeine Familie! Gewiß, es war noch Gutes in ihm, er war nicht ganz ſchlecht. Er erinnerte den Mann an ſein noch lebendes Kind, das noch Anſprüche an ſeine Liebe habe, ſprach von ſeiner Frau. er ihm den Aufenthaltsort der Frau nennen ſolle, ſchwieg aber darüber— er konnte ſich nicht entſchlie⸗ ßen, der Wohltat zu erwähnen, die dem Manne und Vater aufs neue Verpflichtungen auferlegen mußte. Er 5 57 es nicht, von dem zu ſprechen, was er in dieſer rt tat. Einen Augenblick ſchwankte er, ob Welche Art Zukunft konnte der Familie blühen?! .. Ueberall würde ihm das Vorurteil entgegentreten, das leider nur zu oft mit Recht einem derartig Be⸗ ſtraften zu teil wird. zeigen, damit die Möglichkeit, ſich wieder heraufzuarbei⸗ ten, erhalten blieb. f Man mußte ihm Vertrauen er⸗ Garfezung ſtt) Stäbe und Truppen beziehen in der Zeit vom 9. 5 12. September in Karlsruhe und den Dörfern der nächſten Umgegend Quartiere, mit Ausnahme der Ra⸗ ſtatter, Mannheimer und Heidelberger Garniſonen, die mit der Eiſenbahn den Paradeplatz erreichen. Die Frei⸗ burger Stabe(29. Diviſion, 57. Jufanterie⸗Bripade, und 29. Feldartillerie⸗Brigade), ſowie das Infanterie⸗ Regiment Nr. 113 werden in Karlsruhe ſelbſt einquar⸗ tiert, während das Feldartillerieregiment Nr. 76 in Ha⸗ genbach und Wörth a. Nh. untergebracht wird. Die Fahnen der in Karlsruhe in Quartier liegen⸗ den Truppen werden nach dem Großh. Schloß ver⸗ bracht. Von dort bringt eine Fahnenkompagnie des Leibgrenadierregiments ſie zum Paradeplatz und wieder zurück ins Schloß. Nach Beendigung der Parade dür⸗ fen Wagen und Zuſchauer einſchließlich der Tribünen⸗ beſucher und der Mitglieder der Militärvereine ihre Plätze erſt verlaſſen, nachdem der Kaiſer ſowie die an⸗ deren Fürſtlichkeiten abgefahren oder weggeritten und die Truppen abmarſchiert ſind. Mit Ausnahme des Artillerie- und Kapellenweges ſtehen als Abfahrt⸗ und Abmarſchwege ſämtliche Wege zur Verfügung. Das Vorbeifahren der Wagen an den Truppen iſt unter⸗ ſagt. Der Kaiſer wird Samstag den 11. September, 9.30 Uhr vormittags, auf dem Forchheimer Exerzier⸗ platz eintreffen— bis Station Forchheim fährt er mit⸗ tels Hofzuges— wo er zu Pferde ſteigt und ſich direkt nach dem rechten Flügel der Paradeaufſtellung begibt. Der Kaiſer reitet ſodann die Fronten ab. Alsdann nimmt die Parade, die von dem kommandierenden Ge⸗ neral des 14. Armeekorps, General der Infanterie Frei⸗ herr v. Hoiningen, genannt Huene, befehligt wird, ihren Anfang. Ungefähr 35 000 Mann ſtehen in der Front. Es wird ein großartiges militäriſches Schauspiel ſein, das hier vor ſich geht. Nach der Parade werden ſich der Kaiſer und der Großherzog an die Spitze der Fah⸗ ze und Standarteneskadron ſetzen und durch Bulach, Beiertheim und die Beiertheimer Allee reitend, 5 12.30 Uhr den Einzug in die Stadt Karlsruhe en. Für die auswärtigen Beſucher der Kaiſerparade empfiehlt es ſich, ſchon bei der Hinfahrt. Fahrkarten für die Rückreiſe— Doppelkarten oder die zur Rückreiſe beſonders gekennzeichneten einfachen Fahrkarten— zu löſen. Auf eine Beförderung bis Forchheim kann bei der Hinfahrt von Karlsruhe aus nicht mit Beſtimmt⸗ heit gerechnet werden, da außer den fahrplanmäßigen Zügen weitere Fahrgelegenheiten nach dieſer Station über Karlsruhe aus betriebsdienſtlichen Gründen nicht geboten werden können. Auch in den fahrplanmäßigen Zügen findet Beförderung nur inſoweit ſtatt, als ſie mit den in dieſen vorhandenen Beförderungsmitteln möglich iſt. Für die Rückkehr nach der Parade be⸗ ſteht ab Forchheim keine Gelegenheit zur Benützung der Staatsbahn bis Karlsruhe. Aus der Richtung von Ra⸗ ſtatt werden einige Sonderzüge bis Forchheim verkeh⸗ ren. olitiſche Rundſchau. Deutſches Reich. * Die Erträge aus der Erbſchaftsſteuer haben im Reiche bisher den Etatsanſätzen nicht entſprochen. Etwas günſtiger ſcheinen ſich die Verhältniſſe für das laufende Finanzjahr zu geſtalten. Im erſten Drittel 1909 ſind 11,8 Millionen Mark aus der Erbſchaftsſteuer für das Reich vereinnahmt. Das ſind nicht weniger wie 4,5 Millionen Mark mehr als im gleichen Zeitraume 1908. Bedenkt man, daß im Etat des letzten Jahres die Erbſchaftsſteuer mit 42 Millionen Mark angeſetzt war, im Etat für 1909 dagegen von ihr nur 30 Mil⸗ lionen Mark erwartet werden, ſo wird man zu dem Schluſſe kommen müſſen, daß wenigſtens dieſe Einnahme⸗ quelle eine günſtigere Entwicklung im laufenden Jahre in Ausſicht ſtellt. —— —— 8 Vorlagen, die den Reichstag nach ſeinem Zuſammentritt im Spätherbſt beſchäftigen wird, dürften Nachtragsetats zum Reichs haushaltsetat für 1909 und ſämtliche Ein⸗ zeletats ſein. Es werden in den ordentlichen Etats die Beſoldungserhöhungen für 1909 und in den außerord⸗ entlichen die Nachzahlungen für 1908 enthalten ſein. Um welche erheblichen Summen es ſich handelt, geht aus der Tatſache hervor, daß allein die fortdauernden Mehr⸗ ausgaben der Heeresverwaltung ſich auf annähernd 20 Millionen belaufen. Durch den Nachtragsetat zum Reichs⸗ haushaltsetat für 1909 wird ferner auch die Regelung der geſtundeten Matrikularbeiträge aus den Jahren 1906 bis 1908 in einer Höhe von 144 Millionen vorgenommen werden, die ebenſo wie die Fehlbeträge aus den Jahren 1907 und 1908 durch das Finanzgeſetz auf Anleihe über⸗ tommen ſind, deren Tilgung jährlich mit mindeſtens 159 vom Hundert vorzunehmen iſt. „Ein neuer Großadmiral. Das ſtrategiſche Ma⸗ növer der deutſchen Flotte hat in Gegenwart des Kaiſers mit einem Kampf zwiſchen der gelben und der blauen Flotte öſtlich der Oderbank ſeinen Abſchluß gefunden. Der Kaiſer ließ Zufriedenheit ausſprechen und gab der Flotte die Ernennung des Flottenchefs Prinzen Heinrich zum Großadmiral kund. Auf Befehl des Kaiſers ſetzte die„Deutſchland“ im Topp die neue Flagge des Prin⸗ zen, die von ſämtlichen Schiffen mit je 19 Schuß ſalutiert farbigen Soldaten im Intereſſe der Schlagfertigkeit der Truppe erlaſſene allgemeine Verbot, mehr als ein Weib und einen Boy zu halten, dagnie manche Leute n Kompagnie und ihrer tadellos ſich haltenden, farbigen Dienſtgrade gelang es, die abziehenden Leute unweit der Station ohne Wafſengewalt zur Rückkehr und Abgabe der Gewehre zu bewegen. Die Rädelsführer harren nun⸗ mehr ihrer Beſtrafung. f i Ausland. Schweden. f In Stockholm iſt eine Proklamation der Streikleitung an die Arbeiterſchaft veröffentlicht worden. Es wird da⸗ rin bekannt gegeben, daß eine Beſchränkung des allge⸗ meinen Ausſtandes auf den Status vor dem Auguſt die Jahres beſchloſſen worden iſt. Gleichzeitig wird den Ar⸗ beitern, die nun die Arbeit wieder aufnehmen können, der Dank für das, was ſie in dem Kampfe eingeſetzt haben, und für ihre Ausdauer ausgeſprochen. Der Kampf um den Bierpreis. Die Aktion, die von den Brauereien und Wirten zur Abwälzung der erhöhten Brauſteuer unternommen wurde, hat in den verſchiedenſten Orten der norddeutſchen Steuer⸗ gemeinſchaft zu Bierkriegen geführt. Das Urteil über dieſen Komplex von lokalen Bewegungen iſt dadurch er⸗ ſchwert, daß die Verhältniſſe in den einzelnen Bierdiſtrik⸗ ten außerordentlich verſchieden liegen und daß auch das Publikum bei ſeinen Forderungen in den einzelnen Städten von verſchiedenen Geſichtspunkten ausgeht. So ſind die Zuſchläge, die die Brauereien verlangen, von ſehr ver⸗ ſchiedener Höhe, und dasſelbe gilt von dem, was die Konfumenten in den verſchiedenen Kampfgebieten zu kon⸗ zedieren bereit ſind. Immerhin kann man zuſammen⸗ faſſend ſagen daß im Allgemeinen die jetzigen Schwierig⸗ keiten zunächſt dadurch veranlaßt worden ſind, daß Brauer und Wirte bei der Bemeſſung des Bieraufſchlages vielfach über das Maß des Notwendigen hinausgehen wollten. Ihre urſprünglichen Abſichten haben ſie freilich bald ein⸗ ſchränken müſſen, aber es blieb immer noch genug, um die Konſumenten in den meiſten Orten zu heftiger Gegen⸗ wehr zu veranlaſſen. Darüber, daß an ſich eine Erhöhung der Bierpreiſe zum Ausgleich der neuen Steuer berechtigt iſt, herrſcht ziemlich weitgehende Uebereinſtimmung. In manchen Or⸗ ten haben zwar die Arbeiter jede Preiserhöhung ver⸗ worfen, im allgemeinen aber gibt auch die Sozialdemo⸗ kratie zu, daß die Abwälzung an ſich lediglich eine Kon⸗ ſequenz des Gedankens der indirekten Steuer iſt. Streitig iſt nur, wie weit die Abwälzung zu gehen hat. Es liegt ja nahe, die Preisſteigerung einfach dem Betrag der Steuererhöhung gleichzuſtellen. Dann würde, da die durch⸗ ſchnittliche Mehrbelaſtung durch die neue Steuer annähernd 2,50 Mark pro Hektoliter ausmacht, der Preis eines Glaſes Bier von vier Zehntel Liter Inhalt um einen Pfennig zu ſteigern ſein. Aber es kommt hier doch noch einiges Andere in Betracht. Zunächſt iſt es wohl ein öffentliches Geheimnis, daß die meiſten Brauereien be⸗ reits ſeit einiger Zeit ihre Biere leichter einbrauen als früher, und die Vermutung iſt nicht unbegründet, daß ſchon hierdurch die oben erwähnte Verteuerung, wenn nicht ganz, ſo doch zu einem erheblichen Teile, aufgehoben worden iſt. Sodann aber muß es doch das Beſtreben jedes Geſchäftsmannes ſein, Steigerungen der Produk⸗ tionskoſten, die ihm erwachſen, durch Betriebsverbeſſerun⸗ gen und daraus hervorgehende Erſparniſſe auf der ande⸗ ren Seite in möglichſt weitem Umfange wieder auszu⸗ gleichen. Allerdings ſtehen dem grade für die Brau⸗ induſtrie beſondere Schwierigkeiten im Wege. Es herr⸗ ſchen in dieſem Gewerbe infolge der vielfach betriebenen Hektoliterjagd und einer übermäßig ausgedehnten Kre⸗ ditwirtſchaft an manchen Stellen außerordentlich unge⸗ ſunde Verhältniſſe. Unter dieſen Umſtänden liegt für das Braugewerbe die Verſuchung nahe, die jetzige Situa⸗ tion weniger zu Betriebsverbilligungen als vielmehr zu dem Verſuch einer allgemeinen Sanierungsaktion durch möglichſt weitgehende Preisſteigerung zu benützen. Hier⸗ gegen aber lehnt ſich das Publikum mit vollem Recht auf. Die Belaſtung des Braugewerbes durch die neuen Ab⸗ gaben hat der Konſument ſinngemäß zu tragen; er hat aber keine Urſache, darüber hinaus jetzt willig die Sum⸗ men auf ſich zu nehmen, die zu einer bequemen Sanie⸗ rung der nicht durch ſeine Schuld verfahrenen Verhält⸗ niſſe im Braugewerbe notwendig wären So viel Opferſinn kann man ihm grade im gegenwärtigen Moment, wo hageln, nicht zumuten. zahlt, da in den anderen f Händlern mit ſaurer Miene be 5 g e von etwa 28 bis 30 Orten die Sandblätter nur Preiſ Mark erzielten. ( Maunheim, zeitung“ beſtätigt ſich die neue Tabakſteuer und die Banderole ihre Wirkung auch auf andere zweige ausüben wird. druck⸗ und Lithographiegewerbe und tonnageninduſtrie. karthons und die lithographif rettenkiſtenausſtattungen Qualität der Tabakfa ( Heidelberg, chtung findet au eidelberg tagenden 10. So zunächſt auf da Die vielfach recht unterbleiben jetzt, kate nicht zu ſehr leidet. 4. Sept. Die nächſte Heidelberger 3 Anlaß der vom 6. bis Hauptver⸗ (37. Verſamm⸗ am Donnerstag den 9 heren Eintri Schloßbeleu 11. September in H ſammlung des Deut lung deutſcher September ſtatt. der Dunkelheit wird auch ſprechend früher beginnen. (0) Heidelberg, 4. S heimen Kirchenrats Baſſerman zahlreicher Beteiligung ſtatt. gierung war der Staats kirchlichen Funkt onen nahm Sta vor. Von 20 Rednern ſprach zunächf der Univerſität, Geheimrat Wind theologiſche Fakultät Ge imer Kir Pforzheim, 4. Sept. Eine ſchen Forſtvereins Forſtmü nner) Bei dem jetzigen frü die Schloßbeleuchtung enk⸗ ender Maurer fand einem lebhaften Meinun über abgeſtimmt, haltende Streik zu vertag Die Abſtimmung ergab, Fünftel der Anweſenden für ob der nunm ( Rheinweiler, meiſterei in Ehringen Bahnarbeiter Ludwig Bäßler Man hat bis jetzt noch keine Es wird befürchtet, daß d Leid angetan hat. Weizen, arbeiters Fauſer Toilkirſchen. jähriger Knabe ſcht () Bruchſal, 4. alte Taglöhner Joſef Baier ließ ſich vom Zuge überfahren. rütlete Verhältniſſe ſollen den Mann in de 6. Sept. Die Landwirtſchaftskam⸗ hrkurſe des Obſtes, ſondere Obſt⸗ trieben haben. Karlsruhe mer gibt bekannt, daß ſie beabſichtigt, Le Einerntung, Sortierung und Verpackung 1 Bereitung von Obſtwein, insbe m 20. bis 22. September, moſt, in Bühl vo 8 30. September, Lörra oder Walldürn vom 28. bi vom 4. bis 6. Oktober zu veranſtalten. kurſe ſind von dreitägiger Dauer. (Freiburg, 6. Sept. Vom oft herbeigeſehnt elſäſſiſche Reiſe mittags nach U ſchaffen, und de kommende Eilzug wir Elſaß weitergeführt. (0 Hornberg, wurde für den info d von Freiburg aus auch nach den hier die 13. Bezirksve belsbergerſchen Stenographenvereine ſtatt. fand öffentliches Wettſchreiben ſtatt, in der 5 ſprach der deutſche Bundesvorſitzende Proſe ſor Ed. Pfaff aus Darmſtadt über„ heitsſtenographie, eine Forderung der Gegenwart! die () Konſtanz, 6. Sept. Um halb 9 Uhr trafen Mitglieder des Reichstags und des Bundesrats diet f nderdampfern mit dem Grafen Zeppelin 15 ein, empfangen von einem vieltauf von allen Seiten die Preisſteigerungen auf ihn nieder⸗ das in dichten Reihen den Weg bis zum Susa Aus Nah und Fern. Wüſtlings. für die Hochrufen begrüßte. niert; der Inſelſaal prangte in wunderbarem i ſchmück. Am Feſtmahl beteiligten ſich 220 Perſong die 15 Sozialdemokraten waren fern geblieben. Miniſter v. Podewils und Delbrück toaſteten auf ſche Kaiſer und die Bundesfürſten, 17 dankte dem Grafen Zeppelin als dem größten für den heutigen Tag, der ein Feſttag des * Seckenheim, 5. Sept. Seinem„berühmten“ Lands⸗ mann, dem Hauptmann von Köpenick nachahmen will an⸗ ſcheinend der 20 Jahre alte Sohn eines früher einige Zeit dahier wohnenden Färbers aus Köpenick. Derſelbe logirte ſich unter ſchwindelhaften Angaben an der Feudenheimer Fähre und hier ein, um nach Hinterlaſſung des Betrages für die Zeche zu verduften. In das Fremdenbuch trug ſich der vielverſprechende Jüngling als Gynaſiaſt aus Berlin ein. Schwetzingen, 6. Sept. Geſtern abend verbreitete ſich die Kunde von einem ſchweren Sittlichkeitsattentat, das im Ketſcher Wald an einem Kinde verübt wurde. Ein 11 Juhre altes Mädchen, Hemmerich, von Ketſch war mit 2 noch kleineren Mädchen im Walde und wurde dort gegen 5 Uhr von dem 28 Jahre alten verheirateten Maſchiniſten Hch. Ph. Appel aus Altheim Kreis Dieburg in Heſſen abſeits gelockt und vergewaltigt. Auf das Ge⸗ ſchrei des Kindes eilte ein Radfahrer herbei, worauf der Unhold ſich eiligſt davon machte. Die Recherchen der Gen⸗ darmerie und Polizei führten zur baldigen Feſtnahme des der von damm entfernt liegts (=) Berwangen, leute Altbürgermeiſter Johann Hagenbu in voller Friſche das Feſt der goldenen H ( Baden⸗Baden, 6. Sept. In den n chen ſtehen uns hohe Genüſſe bevor. veranſtaltet am 15., 18. und 22. d. M. Orcheſterkonzerte unter der Leitun Colonna und Nickiſch Plankſtadt, 6. Sept. Eingegangen ſind diejenigen Tabakhändler, die die Sandblätter„zum höchſten Preis“ aufkauften. Als nämlich ein Großhändler kam und nur bei einigen Großproduzenten noch unverkaufte Sandblätter vorfand, nahm er dieſe zu dem von den letzteren feſtgeſetzten Preis von 36 Mk. ab. Dieſer Preis iſt nun natürlich anderen Käufe beſtimmend und wird von den Meiſterdi 4. Sept. Nach der„Südd. Tabal⸗ jetzt ſchon die Befürchtung, daß Erhöhung der Zigaretten Induſtrie⸗ 8 Stein⸗ auch auf die Kar⸗ feinen Zigaretten? chen Prägungen für Ziga⸗ damit die ept. Die Beerdigung des Ge⸗ n fand vorgeſtern unter Als Vertreter der Re Duſch zugegen. Die diprarrer Or. Frommel Protektor und für die chenrat Lemme. Versammlung ſtreik⸗ wiederum Donnerstag ſtatt. Na gsaustauſch wurde geheim dar⸗ ehr ſchon 21 Wochen an en ſei oder weitergeführt wer daß reichlich vier ſetzung des Streils 4. Sept. Der bei der Bahn⸗ beſchäftigte 57jährige verwitwete wird ſeit dem 17. Aug. Spur von ihm er Mann ſich ein 4. Sept. Zwei Kinder des Fabrik aßen im Wald beim Beerenſuchen Ein vierjährige s Mödchen ſtarb, ein ſe be⸗ vebt noch in Lebensgefahr. Sept. Der verheiratete 45 Jahre Mittwoch abend Der Tod trat ſofort ein. Zer⸗ n Tod ge Buchen Die Lehr 1. Oktober ab werden e beſſere Verkehrsverbindungen auf der Bahnſtrecke Freiburg—Colmar eintreten. nde ein günſtiger Anſchlu lm München verkehrenden Eilzug Es wird f ß man den vor r abends von Ulm über Donaueſchingen dem 6. Sept. Bei der Bürgermeiſterwah lge Krankheit vom Amte geſchiede⸗ nen Bürgermeiſter Vogel Stadtreviſor Krönlein Mannheim mit 56 von 62 abgegebenen Stimm wählt. Der Gehalt des Bürgermeiſters wurde a Mark, ſteigend bis zu 5300 M.., feſtgeſetzt. Rapolfzell, 6. Sept. Heute und rſammlung der oberbadiſchen 117 ge⸗ f 4500 2E 1 geſtern fand Um 9 Hauptber Die deutſche Ein endköpfigen Publi ſäumte und den Grafen mit brauſendem Jubel 5 Konſtanz hatte großartig zer Vizepräſident P chen Deuce ( Pforzheim, 6. Sept. Oberbürgermeiſter 1 7 mehl konnte am Freitag auf eine 20jährige ati als Oberhaupt unſerer Stadt zurückblicken. i (Möhringen, 6. Sept. Nun iſt wie Grundſtück des Landwirts Wilh. Bertſche, das fernt eine halbe Stunde von der Donauverſickerung enier⸗ liegt, ein ungefähr 1 Meter großes Stück Lan Das gleiche Geſchehnis trat vor wen m⸗ Jahren auf dem gleichen Grundſtück ein. tiert unter dieſen Umſtänden für die abſolute S heit in der Nähe des kleinen Tunnels, da wähnte Grundſtück nur 3 bis 4 Meter vom 6. Sept. Morgen feiern dee ga cher und b ochzeit Wo- ächſten T dem etwa Wer 40 er el das Eisenbahn S DS SSS SSA Des Sc GSS 2—- n— n g. —— e F777 T———̃ ̃ ¶ („) Göppingen, 6. Sept. Aus einem Zweige des Birnbaums, der dem Zeppelinſchen Luftſchiff Z. 2 zum Verhängnis geworden iſt, wurde dieſer Tage dem Grafen Zeppelin ein eigenartiges Andenken übermittelt: eine von einem hieſigen Fabrikanten prächtig geſchnitzte Nußknacker⸗ figur, die dem Grafen Zeppelin nachgebildet iſt. Neues aus aller Welt. Parſeval 3 hat den Preis der Stadt Wiesbaden von 3000 Mark gewonnen, die dem erſten die Stadt überfliegenden lenkbaren Ballon ausgeſetzt worden waren. * Die geſtohlenen Akten. Wie aus Kiel gemel⸗ det wird, hat der Staatsanwalt eine Belohnung von 500 Mark für die Beſchaffung der aus den Werftarſenalen 1 Briefe oder die Ermittelung des Diebes aus⸗ eſetzt. b „Die geſtohlene Mitrailleuſe. Die Affäre der in Chalons von dem Gefreiten Deschamps geſtohlenen kitrailleuſe zieht immer weitere Kreiſe. In Toul die Geliebte des flüchtigen Deschamps, die Chanſonnetten⸗ ängerin Marcelle Brunette in Haft genommen worden. Sie wird beſchuldigt, die Deſertion des Deschamps be⸗ günſtigt zu haben, indem ſie ihm die Geldmittel zur Flucht zur Verfügung ſtellte. Angeblich iſt die Sänge⸗ un in Begleitung eines deutſchen Offiziers in Zivil⸗ kleidung in Paris eingetroffen. Auf dem Bahnhofe ſoll Fräulein Belpoix dem Deschamps das Reiſegeld nach Deutſchland übergeben haben. In Chalons iſt der Ar⸗ tillerieſoldat Pierre Jacob in Haft genommen worden, weil er verdächtig iſt, den Schlüſſel angefertigt zu haben, mit welchem Deschamps die Kammer öffnete, in der ſich die Mitrailleuſe befand. Jacob ſtand auch in der Nacht, wo das Geſchütz geſtohlen wurde, auf Poſten und ließ n Deſerteur unbehelligt entkommen. Ferner wurde in Chalons ein Soldat des 116. Infanterie⸗Regiments na⸗ mens Labarche, ein Intimus des Deſerteurs Deschamps, wegen des Verdachts, an dem Diebſtahl der Mitrail⸗ uſe beteiligt zu ſein, in Haft genommen. Wie ein weite⸗ des Telegramm aus Paris meldet, kündigte der Deputierte Laſies an, daß er in der Kammer eine Interpellation über die Maßregeln einbringen werde, die gegen die auswär⸗ tigen Spione in Frankreich zu ergreifen ſeien. Der furchtſame Zar. Der Zar hat ſeine Ab⸗ ſicht, auf der Reiſe nach der Krim einige Tage in Moskau zuzubringen, aufgegeben, da dort wieder einmal eine der üblichen hochverräteriſchen Verſchwörungen entdeckt wor⸗ den ſein ſoll. An der Spitze der Verſchwörung ſoll der ohn eines ſehr bekannten Generals ſtehen, der mit ſei⸗ nen Genoſſen verhaftet worden iſt. Die Aerzte der Zarin haben dringend zu einem längeren Aufenthalt in der Krim geraten, da ſie hoffen, daß die Kaiſerin durch voll⸗ ſtändige Ruhe Geneſung von ihrem ſchweren Nervenleiden finden wird. b Die Wrightſchen Flugverſuche auf dem Tem⸗ pelhofer Felde konnten Samstag nach zweimaliger Ab⸗ ſage vor ſich gehen. Wright legte einige Runden zurück, die ſich jedoch nur auf den Mittelpunkt des Feldes erſtreck⸗ len, ſo daß nur die geladenen Ehrengäſte etwas zu ſehen ekamen. Der Apparat hielt ſich in Höhe von 10 bis 15 Metern. Da er anſcheinend bei dem verhältnismäßig leichten Winde verſchiedentlich ſchwankte, ſo wurde der lug nach einer Dauer von 18 Minuten 58 Sekunden abgebrochen. „Guter Fang. Einen ausgezeichneten Fang machte kürzlich die Heringsflotte von Grimsby. Die aus 105 Fahrzeugen beſtehende Flotte fing in einer einzigen Nacht zicht weniger als fünf Millionen Heringe. Die Fiſche ſind von vorzüglicher Qualität. Der Hauptteil des Fanges Wurde für Deutſchland angekauft; aber trotzdem die nach Deutſchland gehenden Schiffe viel Raum zur Verfügung u, konnten ſie doch nicht die ganze Fracht bewältigen. Neue Ueberſchwemmungen. Durch neue ver⸗ heerende Ueberſchwemmungen ſind in Tula zweihundert auser weggeſchwemmt worden. Zahlreiche Menſchen ſind dabei umgekommen. ö ö Spionenfurcht in England. England iſt aber⸗ mals von einer„deutſchen Kellner⸗Panik befallen. Dez Daily Graphic“ und„Daily Chronicle“ machen ſich zer einen an die Monatsschrift„Nation in Arms“ ein⸗ geſandten Artikel luſtig. Die Zeitſchrift iſt das Organ der„National Service League“, deren Präſident Lord Roberts, der Oberkommandierende der engliſchen Armee, i. Ein Mitglied dieſer Liga erzählt, ein Freund, der gut deutſch verſteht, habe in einem Londoner Reſtaurant rt, wie ein am Nebentiſche ſitzender Deutſcher den llner frug,„wo mobiliſiert ihr?“ Der Kellner ant⸗ wortete„Sheerneß“. Derſelbe Freund beſchloß am da⸗ fauffolgenden Tage denſelben Verfuch zu machen. Er ſellte in einem anderen Reſtaurant dieſelbe Frage. Der wilner antwortete„Chatham“. Die Zeitſchrift fügt re⸗ daktionell hinzu, ſie habe dieſe Zuſchriſt von durch zuverläſſiger Seite erhalten. e Frankreich und der 3. 3. Der neueſte Rekord bs Luſtſchiſfs„J. 3“ hat in Frankreich geradezu ver⸗ blüffend gewirkt. In Fachkreiſen herrſcht nur eine Stimme zarüber, daß alles in allem genommen eine bewunderns⸗ werte Leiſtung allererſten Ranges vorliegt, die nach ent⸗ grechenden Verbeſſerungen des Propellerſyſtems unbe⸗ dingt noch überboten werden kann. Es werder jetzt Stim⸗ men laut, daß Frankreich die Pflicht habe, wenigſtens znen Verſuch mit dem ſtarren Syſtem zu machen. Man it jetzt im höchſten Grade geſpannt, wie der Lenkballon Fat üubligue“ ſich bei ſeiner Reiſe nach dem Manöver⸗ e verhalten wird, und hebt hervor, daß glücklicher⸗ i iſe in Zentralfrankreich weit günſtigere meteorolog⸗ iche Verhältniſſe herrſchen als in Norddeutſchland. eine,„ Neberſchwemmungen. Die Inſel Java iſt von mer ſchweren Kataſtrophe heimgeſucht worden. In Beſoeli . im Südoſten von Java haben verheerende Ueberſchwem⸗ ungen großen Schaden berurſacht. Dabef follen 600 Steſeborene das Leben eingebüßt haben, An mehreren len wurden die Eiſenbahnbrücken fortgeſchwemmt. Die e iſt zum Teil vernichtet. 5 Bergſturz. Ein Erdbeben in den Greuzgebirgen fach gehaltenen neuen Heroſtmodells. von Südweſt⸗Tirol veranlaßte einen Bergſturz im Camo⸗ nicatale, wodurch auch die Bahnſtrecke verſchüttet wurde. * Der Dreadnought in der Weſer. Der Verſuch, das neue Linienſchiff„Weſtfalen“ von der Werft der Weſer⸗Aktiengeſellſchaft die Weſer abwärts nach Norden⸗ ham zu bringen, wo die Beſatzung an Bord genommen werden ſollte, iſt vorläufig nicht geglückt. Das Schiff geriet in der Weſer bei Vegeſack auf Grund und mußte nach Bremen zurückgebracht werden. Die Unterſuchung durch Taucher hat ergeben, daß der Panzer keine Ver⸗ letzung erlitten hat. Der Grund der Strandung iſt darin zu ſuchen, daß die vorderen Tragebänder, mittels deren das Schiff durch die ſeitlichen Pontons um 1½ Meter ſeinen gewöhnlichen Tiefgang gehoben wurde, ſich ge⸗ lockert hatten. * Todesſturz. Das Mitglied des engliſchen Ober⸗ haufes, der erſt fünfundzwanzigjährige Lord Clifford, iſt auf der Strecke zwiſchen Beeding nach ſeinem Schloſſe zu Cowfold in Suſſer das Opfer eines Automobilunfalles geworden. An einer engen Stelle der Landſtraße be⸗ gegnete Lord Clifford, der ſein Automobil ſelbſt lenkte, zwei Marktwagen. Als er Tcharf bremſte, überſchlug das Automobil. Clifford ſtieß mit dem Kopf an den Laternen⸗ halter und wurde auf der Stelle getötet. Der Verſtor⸗ bene hatte vor drei Jahren eine romantiſche Ehe mit der Schauſpielerin Miß Eva Carington geſchloſſen, die als eines der„Gibſongirls“ bekannt war. Dieſer Ehe ent⸗ ſtammt ein zweijähriger Knabe, der den Titel feines Vaters erbt. Der franzöſiſche Z III. Das franzöſiſche Luftſchiff„La Republique“ iſt am Freitag bei Paris früh um 5 Uhr aufgeſtiegen, es ſollte an den Manövern teilnehmen und wollte Lapaliſſe ohne Zwiſchenlandung erreichen. Die Republique, der 2 Auto⸗ mobile mit Genieoffizieren und Sappeuren folgten, zog um 7 Uhr 30 Minuten 100 Meter über der Höhe von Juviſh und mußte dann gegen einen ſtarken Wind an⸗ kämpfen. Um 9 Uhr wurde das Luftſchiff bei Fontaine⸗ bleau geſichtet, dann ſchlug es die Richtung nach Ne⸗ mours ein. Nach 10 Uhr mußte die Republique bei St. Hilaire ſur Puiſeaux landen, da ein Höhenſteuer ſich verbogen hatte. Die Inſaſſen warfen einen Zettel aus, den ein Arbeiter aufhob. Dieſer rief die Bewohner des nahen Dorfes herbei. Die Landleute unterſtützten die Aeronauten bei der Landung, die ſich gut vollzog. In⸗ zwiſchen langten auch die Automobile mit den Genie⸗ offizieren und den Sappeuren an, mit deren Hilfe die Reparatur raſch durchgeführt wurde. Um 11 Uhr ſtieg das Luftſchiff wieder auf, um 2 Uhr erreichte es Cosne, 170 Kilometer von Paris, und ſetzte, gegen einen Wind von 8 Sekundenmeter ankämpfend, die Reiſe fort. In La Charite wurde das Luftſchiff infolge eines Schrau⸗ benbruchs von ſeiner Route abgetrieben. Es landete um 3 Uhr 25 Minuten 8 Kilometer entfernt von Marſeille le Aubigny. Nach einer ſpäteren Meldung iſt die Lan⸗ dung der Republique aber nicht geglückt. Der Ballon wurde vielmehr vom Sturm bedrängt in bedeutender Höhe entführt. Erſt bei Nevers konnte gelandet werden. Hiebei wurde der vordere Teil des Ballons durch den Wind eingedrückt und dadurch gegen den Boden getrieben, dann wieder durch einen Windſtoß in die Höhe geriſſen, um ſich dann wieder dem Erdboden zu nähern. Plötzlich ver⸗ ſagten die Propeller und der Ballon wurde über die Loire getrieben und verſchwand dann hinter den Wellen. Als er dann wieder ſichtbar wurde, hatten ihn Leute an den Tauen gefaßt. Als ſie ihn feſthalten wollten, wurden ſie von dem Ballon mitgeſchleift. Nach einiger Zeit verſperrte plötzlich ein Birnbaum den Weg. Das Vorderteil wurde mit großer Wucht in die Zweige des Baumes hineingedrückt und der Ballon ſchwer beſchädigt. Schließlich gelang es, ohne weitere Zwiſchenfälle den Bal⸗ lon zu bergen. Die neue Hutmode. Allem Anſcheine nach ſind die Tage des breiten, mit einem Rieſenrand verſehenen Damenhutes gezählt, und auch der Topfhut ſcheint auf dem Ausſterbeetat zu ſtehen. Eine an einen Rieſenturban erinnernde Form mit ener zuckerhutähnlichen Spitze wird das bevorzugte Modell der kommenden Huimode ſein. Vorzüglich be⸗ nutzt man zu ſeiner Herſtellung den langhaarigen Samt, dem man vor dem kurzhaarigen, bisher ge⸗ bräuchlichen, den Vorzug gibt. Ein Himbeer⸗ bis To⸗ zatenrot, das man wohl als„Altrot“ bezeichnet, ſcheint die beliebleſte Farbe werden zu wollen. Daneben wird man Blau und Grün tragen, jedoch in Tönungen, die an die verblaßten Farben alter Stofftapeten erinnern. Blätter und natürliche Blumen ſind von dem Herbſt⸗ hute verbannt. Dagegen hat man aus Samt und klei⸗ nen Federn künßtliche Blumen hergeſtellt, die man in ausgiebigem Maße zur Garnierung verwendet. Um die o ere Hälfte des Turbanhutes legt ſich wohl ein wei⸗ ßes, ſanftes Gefieder, das aus weißes Pelz oder den Daunenſedern des Schwanes hergeſtellt iſt. Ein großer Strauß, gleichfalls aus Samt und Federblumen gebil⸗ det, befindet ſich an der rechten Seite des Hutes, der von ferne den Eindruck eines großen, oben abgeſchla⸗ genen Zuckerhutes macht. Neben Weiß bevorzugt man Schwarz zur Garnierung des im allgemeinen ſehr ein⸗ Schwarzes Samt⸗ Land umſchlingt den hohen Kopf, deſſen Krone aus Gold⸗ oder Silberbrolat gefertigt iſt, während eine große künſtliche Blume, etwa Rieſennelke oder Seeroſe, ſich als einziger Schmuck auf der rechten Seite befindet. Ja man hat ſogar Hüte, die als einzigen Schmuck einen der großen künſtlichen Federſträuße tragen und im übri⸗ gen durch die Feinheit des weichen, langhaarigen Samts und ihre hohe elegante Form wirken. Wenn an dem Hute der kommenden Saiſon eine Krempe ge⸗ blieben iſt, ſo wird dieſe ſtets nach unten geſchlagen und zieht ſich in weichen, wellenförmigen Linien um das Haar der Trägerin. Mit dem Turbanhute iſt auch der Schleier, der in den letzten Jahren wenig getragen wurde, wieder in die Gunſt der Damenwelt zurückgekehrt. Man trägt entweder ein großmaſchiges, aber ſehr feines Gewebe, oder einen engmaſchigen, faſt an ein Staubnetz erin⸗ nernden Schleier, der unter dem Kinn geknotet wird und eine Nachahmung des beim Automobilfahren und in neuerer Zeit wohl auch beim Flugſport getragenen Damenſchleiers iſt. Vermiſchtes. Eine gute Reklame. Ein Pariſer Verleger iſt auf eine nicht üble Reklame⸗Idee gekommen. Um das Publikum für einen bei ihm erſcheinenden Roman zu intereſſieren, hat er in die geleſenſten Zeitungen nach⸗ ſtehende Annonce einrücken laſſen:„Möchte wirklich in⸗ telligenten, nicht gewöhnlichen Mann heiraten. Bewerber müßte geiſtig und körperlich dem idealen Helden gleichen, den X.... in ſeinem neuen dtoman(folgt der Titel des Werkes) ſo wunderbar plaſtiſch zeichnet.— Sehr ernſt gemeint. Miß Pearl, Amerikanerin, für die Dauer von ſechs Monaten in Paris, 27 Jahre alt, groß, hübſch, 23 Millionen, abſolut frei, würde Mann aus vornehmen Kreiſen, der obige Bedingungen erfüllen könnte, ſofort heiraten. Vermögen nicht nötig.“ Wenn der Roman bei einer ſolchen Reklame es nicht auf mindeſtens fünfzig Auflagen bringt, dann iſt auf die heiratsluſtigen Jung⸗ geſellen und auf die Anziehungskraft amerikaniſcher Mil⸗ liardärstöchter überhaupt kein Verlaß mehr. 1 Moderne Wunden. Die Wirkung der modernen Spitzgeſchoſſe auf Menſchen und Tiere hat der Münchener Chirurg Feßler unterſucht, indem er auf friſche und kon⸗ ſervierte Teile menſchlicher Leichen und auf friſch ge⸗ tötete Hunde und Pferde ſchießen ließ. Wie der„Mili⸗ tärarzt“ berichtet, wurden durch mehr als 26 000 Schüfſe mit kriegsmäßiger Ladung 400 Treffer erzielt, und die Verarbeitung des ſo gewonnenen Materials gab ein klares Bild von den in einem Zukunftskrieg zu erwartenden Ver⸗ letzungen. Dieſe Verletzungen werden furchtbar ſein. Das neue Spitzgeſchoß beſitzt eine enorme Neigung zum Pen⸗ deln, infolgedeſſen zum Schief⸗ und Querſchlagen. Schon der e Widerſtand vor Erreichung des eigentlichen Zieles genügt, um beim neuen Spitzgeſchoß einen ſoge⸗ nannten Querſchläger zu erzeugen, das heißt zu veran⸗ laſſen, daß das Geſchoß ſein Opfer nicht mit der Spitz ö trifft, ſondern mit der Breitſeite. Es läßt ſich denken, daß die hierdurch bewirkten Wunden viel ſchwerer ſein müſſen, als beim Treffer mit der Geſchoßſpitze. Ebenſo verhält ſich auch das mit der Spitze die Haut treffende Ge⸗ ſchoß. Beim geringſten Widerſtand im Inneren des Kör⸗ pers, alſo zum Beiſpiel beim Uebergang von Weichteilen in Knochen, wird die Bahn abgelenkt, und es entſteht ein Querſchläger. Kurz, die Verwundungsfähigkeit des neuen Geſchoſſes iſt gegenüber dem alten ganz erheblich geſteigert.„ 1 5 70 Jahre lang dummer Auguſt. Daß ein Mann mehr als 70 Jahre lang den dummen Auguſt ſpielt, iſt gewiß ein ſeltener Fall, aber er kommt vor. Dieſer Tage feierte der in England weit und breit bekannte Clown Doughty ſeinen 90. Geburtstag, und das ganze „kleine Brighton“ freute ſich darauf, denn Clown Doughty und ſeine Hunde gaben den Kindern eine große Extravor⸗ ſtellung zur Feier des Tages. Doughty war ſchon mit 19 Jahren dummer Auguſt, und er freut ſich, daß ihn das lange Leben nicht geſcheiter gemacht hat. Er will der „dumme Auguſt“ bis zu ſeinem Lebensende bleiben und denkt nicht daran, ſich zur Ruhe zu ſetzen, obwohl er ganz wohlhabend ſein ſoll. Ein neuer Fußboden für St. Peter. Aus Rom wird berichtet: Von dem teilweiſe ſehr reparaturbedürf⸗ tigen Marmorfußboden des St. Peters(ca. 12 300 Quad⸗ ratmeter) ſoll die Hälfte ergänzt werden, und zwar durch Marmor, der in großen Mengen in den vatikaniſchen Magazinen lagert. Die bereits in Angriff genommenen Arbeiten werden 380 000 Lire koſten, wovon der Papſt 100 000 Lire auf ſeine Privatſchatulle übernimmt. Außer der Herſtellung des Fußbodens ſollen auch großartige neue Räumlichkeiten für den berühmten St. Peters Schatz geſchaffen werden, der bisher an unpaſſender und verſteck⸗ ter Stelle untergebracht war. i Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim Bekanntmachung. Die Bekämpfung des Rotlaufs der Schweine betr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß in der Gemeinde Friedrichsfeld der Rotlauf unter den Schweinen ausgebrochen iſt. Seckenheim. 7. September 1909. gürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. deschäftserifinung. Einer geehrten Einwohnerſchaft von hier und Um⸗ gebung zur gefl. Kenntnis, daß ich hier, Hildaſtraße 83 ein — FJSpezial geschaft von Füeßers Kaffee, Cacao, Tee, Chocolade und Con⸗ fitüren etc. eröffnet habe, verbunden mit D 1 — Hussclank D 1 von Caffe, Tee, Cacau und Choculade. Indem ich nur gute erſtklaſſ. Ware führe und eine reelle und aufmerkſame Bedienung zuſichere, bitte ich gleich⸗ zeitig um geneigtes Wohlwollen. N Hochachtungsvollſt! Frau Anna Brunner, Hildaſtraße 83. — Bekanntmachung. Nr. 4102. Das Baugeſuch der Firma Lechner und Crebert in Rheinau betr. Die Firma Lechner u. Crebert in Rheinau beabſich⸗ tigt für das am 26. Juli 1909 durch Brand zerſtörte Gebäude zwei kleinere dem früheren Beſtand, Weſen und Zweck entſprechende Fabrikgebäude für Trockenpräparate (Harzſchmelzerei) zu e.„ten. Die Beſchreibung und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt— das iſt vom 4. September bis 18. Sep⸗ tember l. Irs. einſchließlich— auf dem Rathauſe in Seckenheim, Zimmer 7 und der Kanzlei des Großh. Be⸗ zirksamts Mannheim zur Einſicht offen. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß etwaige Einwendungen bei dem unterzeich⸗ neten Gemeinderat oder dem Großh. Bezirksamt Mann⸗ heim, während der obigen Einſprachsfriſt vorzubringen find, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Seckenheim, den 4. September 1909. Gemeinderat: Ratſchreiber J. V.: Hoer ner. Koch. Farren versteigerung. Am Dienstag, den 14. geptember 1909, vormittags 10 Uhr werden im Farrenſtall in Secken⸗ heim zwei junge fette Farren verſteigert. Seckenheim, den 4. September 1909. Gemeinderat: J. V.: Hoerner. Bel nntmachung. Ratſchreiber Koch. Bekämpfung des Rotlaufes der Schweine betr. Wir bringen hiermit zur öſkentlichen Kenntnis, daß bei Wirt Joſeph Mühlbauer in Neckarhauſen der Rotlauf unter den Schweinen ausgebrochen iſt. Seckenheim, 4. September 1909. gürgermeiſteramt J. V.: Hoerner. Sammel⸗Anzeiger. nur für Mitglieder der landw. Ein⸗ u. Nerkaufsgenoſſeuſch. Beſtellungen auf Winterſaatge⸗ treide werden in der Verkaufsſtelle angenommen. Turnverein Seckenheim. gegründet 1898. Reliarmtmachung. Unſere Uebungsſtunden finden von nun an wieder regelmäßig Dienstags- und Freitags abends von 810 Uhr im Saale des Zähringer Hofes ſtatt. . für ältere Herren auch Samstagsabends zu der gleichen Zeit. Anmeldungen werden jederzeit ſchriftlich beim Turn⸗ rat oder mündlich in der Uebungsſtunde entgegengenommen. Da einige Stunden Leibesübung während der langen Herbſt⸗ und Winterabende jedem Einzelnen Erholung, Ab⸗ wechslung und Zerſtreuung bringen, kann eine ſolche Be⸗ tätigung nur dringend anempfohlen werden. Emil Werber, Seckenheim Mitglied des allgemeinen Rabalt⸗Spar⸗Hereins grline Iarkeni. Manufakturwaren Spezial-Geschält sämtl. Däh⸗Atensilien, Wollgarne. Unterziehzeuge, Korsetts, Handschuhe, Strümpfe, Cravatten. Woll⸗ und Weißwaren Frottier Bade⸗Handtücher Arbeiterhemden, Blouſen, Schürzen, Kinderſchürzen. 5 . 8 8. jähr. Praxis! Mannheim jähr. Praxis! Nervenschwäche 0 nerdenzerrüttungen, schwäche zustande, Blasen.u. 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