Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Kr. 108 3 8 5 Rundſchau. . Deutſches Reich. 3 Jugendliche Verbrecher. Eine Statiſtik über das Alter der erſtmalig zu Zuchthausſtrafe Verurteil⸗ ken hat ergeben, daß von 31 600 Zuchthäuslern, auf die ſich die Statiſtik erſtreckte, 2000 zum erſtenmal im Alter von 12—14 Jahren beſtraft wurden, 8800 waren im Alter von 14—18 Jahren und 13000 im Alter von 18 bis 25 Jahren, als ſie das erſte Mal zur Beſtrafung gezogen wurden. Von den 31000 Zuchthäuslern waren ſomit mehr als ein Drittel eigentliche Jugendliche im Sinne des Strafgeſetzhuchs und 23 800, alſo etwa ¼ der ganzen Anzahl, ſolche die vor ihrem 25. Lebens⸗ Jahre ihre erſte Beſtrafung erleiden mußten.— Dieſe Zahlen reden eine geradezu furchtbare Sprache, beſonders da ſie, in ihrem Kern betrachtet, nichts anderes ſind als eine Anklage gegen unſer ganzes jetziges Syſtem der Jugendlichenbeſtrafung.*.. * Aus dem Mittelalter. Einer nur durch ihr hohes Alter ehrwürdigen Begräbnisordnung hat fich Göt⸗ tingen zu erfreuen. Die Begräbnisgebühren richten ſich nach der Beerdigungskaſſe, die man wählt. Da gibt es Kun drei Klaſſen. Daß der Arme weniger zahlt als der Reiche, dagegen ließe ſich nichts ſagen, wenn nicht einige höchſt ſonderbare Bedingungen damit verknüpft wären. Damit nämlich auch jedermann ſofort ſehen kann, zu welcher Beerdigungsklaſſe ſich die Familie des Verſtorbe⸗ nen hat aufſchwingen können, ſind für jede Klaſſe beſtimmte Vorſchriften hinſichtlich der Ausſtattung des Sarges ge⸗ macht. In der billigſten Klaſſe dürfen nur ſchwarz ge⸗ ſtrichene Särge aus ſchlichtem Holz genommen werden. In der zweiten Klaſſe darf man ſchon gekehlte Särge, geſtrichen oder lackiert, aber ohne Schilder und nicht po⸗ liert wählen. Erſt in der dritten Klaſſe können gekehlte, lackierte oder polierte Särge genommen und beliebig ver⸗ ziert werden. Will man ein übriges tun, ſo darf man en Sarg mit einer Decke verſehen laſſen; aber auch hierbei geht es nach der Klaſſe: für die erſte und zweite Klaſſe iſt vom Opfermann das weiße, für die dritte abe vom Geistlichen das ſchwarze Laken zu liefern. So trägt alſo in Göttingen ein jeder noch auf ſeinem letzten Gang gewiſſermaßen am Sarge ſeinen Steuerzettel zur Schau. * Die Affäre Schack. Gegen den Reichstagsabge⸗ ordneten Schack iſt nach den„Hamburger Nachrichten“ wegen der Triole⸗Affäre vom Staatsanwalt öffentliche Anklage erhoben worden und die betreffende junge Dame als Nebenklägerin zugelaſſen worden. * Beginn der Parlamentsſeſſion. Ueber den Termin, an welchem der Reichstag wieder zuſammentreten wird, verlautet noch nichts, doch iſt es ſehr unwahrſchein⸗ lich daß er vor Ende November oder Anfang Dezember 2 einberufen werden wird. f Hmisblaft der Bürgermeisferämier Sechenheim, Mwesheim, Hecharhansen und Edingen. Samstag, den fi. September 1909 Handlungsgehilfenverband verbreitet ein an ſeine Ver⸗ trauensmänner gerichtetes Flugblatt, in dem der Ver⸗ bandsvorſteher Reichstagsabgeordneter Wilhelm Schack folgende Darſtellung über die ihm zur Laſt gelegte Triole⸗ Affäre gibt: Vor einiger Zeit habe er für ſeine an Schwermut leidende Frau mit ihrem Einverſtändnis die Pflegerin und Geſellſchafterin geſucht, die unter den durch die Krankheit gegebenen Umſtänden natürlich in einem anderen als dem ſonſt allgemein üblichen Verhältnis zu dem Ehepaar ſtehen ſollte. Dabei ſei ihm, wie er zugeben, ein leicht mißzuverſtehender Ausdruck untergelaufen, für den er ſich bereits bei der betreffenden Dame entſchuldigt habe. Es ſei richtig, daß die Staatsanwaltſchaft ſich mit der Sache befaſſe. Er ſelbſt habe um möglichſte Beſchleu⸗ nigung des Verfahrens gebeten, um eine gerichtliche Klar⸗ legung herbeizuführen. Bis dieſe erfolgt ſei, müſſe er eine weitere öffentliche Erörterung der Affäre ablehnen. Merkwürdig iſt, daß in dem Briefe, den Schack an die Dame gerichtet hat, die er engagieren wollte, mit keinem Wort erwähnt iſt, daß ſeine Frau an Schwermut leide. Der Satz in dem Schackſchen Briefe:„Wir wollen mit der jungen Dame, die wir ſuchen, das Leben und die Freu⸗ den der Liebe, ihre Schönheiten in allen Teilen gemein⸗ ſchaftlich genießen in körperlicher und ſeeliſcher Gemein⸗ ſchaft“, iſt nicht leicht mißzuverſtehen, wie Herr Schack naiv meint, ſondern im Gegenteil ſehr leicht verſtändlich. Wie die Berliner Geſchäftsſtelle des Deutſchnationalen Hand⸗ lungsgehilfenverbands mitteilt, hat Schack um Beurlaub⸗ ung von feinen Dienſtgeſchäften bis zur gerichtlichen zwei⸗ felfreien Klarſtellung der Triole⸗Affäre gebeten. Die nach⸗ geſuchte Beurlaubung iſt ihm geworden. ö Ausland.„ Rußland. i Ruſſiſche Diplomaten betrachten das jaßaniſch⸗chi⸗ neſiſche Abkommen als gegen Rußland gerichtet. Japan wird ohne Zweifel einen Kriegshafen an der Mündung des Fluſſes Tumyn, unweit Wladiwoſtok, anlegen. 15 f Falten. 5 Die italieniſche Preſſe faßt die Abſage des Zaren⸗ beſuchs als eine diplomatiſche Niederlage Italiens auf, N 9 da ſie an eine ernſte Erkrankung der Zarin nicht glauben will. Giornole d'Italia fragt, ob die Regierung dieſe diplomatiſche Niederlage Italien nicht habe erſparen kön⸗ nen, und ob ſie der ruſſiſchen Regierung nicht alle ge⸗ wünſchten Garantien für den Beſuch habe geben können. Serbien. Der ſerbiſche„Zwono“ bringt in großen Lettern an der Spitze des Blattes die Meldung, der frühere Kron⸗ prinz Georg ſei bei den altradikalen Führern Paſitſch und Vaty erſchienen und habe von ihnen unbedinat die * Das Schack ſche Dreieck. Der Denlſchralfonale Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. berufung der großen Skupſchtina gefordert, damit ihn dieſe wieder in ſeine Rechte als Thronfolger einſetze. Hierauf habe er den Kronprinzen Alexander aufgeſucht und ihn aufgefordert, ſofort Serbien zu verlaſſen, um ein etwaiges Blutvergießen zu verhindern. Bei der Hof⸗ tafel, die zu Ehren des ruſſiſchen Geſandten Sergejew ſtattfand, hatte Prinz Georg wegen derſelben Frage eine ſcharfe Auseinanderſetzung mit Paſitſch gehabt.— Je⸗ denfalls ſteht feſt, daß eine ſtarke Bewegung zu Gunſten der Wiedereinſetzung Georgs als Kronprinz beſteht. Türkei. Die auf der Pforte einlaufenden Nachrichten über die Lage im Landesinnern melden übereinſtimmend fort⸗ ſchreitende Beruhigung. Die aufſtändiſchen Albaneſen in Ragova haben ihre Waffen abgeliefert. Der Kommandant des Expeditionskorps in Perſien meldet, daß die Mehrzahl der Kurdenſtämme ſich unterworfen und zur Steuerzah⸗ lung bereit erklärt habe. Nach Meldungen des Wali von Jemen ſind auch die aufſtändiſchen Araber von den Regierungstruppen geſchlagen. Ihre Verfolgung führe noch zu vereinzelten Zuſammenſtößen. Die Kraft des Aufſtandes ſei jedoch gebrochen. f. England. Im Unterhaus richtete Gilbert Parker an den Mi⸗ niſterpräfidenten Aſquith die Anfrage, ob man annehme, daß das Land am Nordpol zu Kanada gehöre, falls feſtgeſtellt werde, daß Dr. Cook die amerikaniſche Flagge am Pol aufgepflanzt habe, und ob alsdann dieſer Akt den Vereinigten Staaten irgend ein Recht auf die Beſitz⸗ nahme diefer Gegend geben würde. Der Miniſterpräſident erhob ſich unter allgemeinem Gelächter des Hauſes und antwortete: In Erwiderung des erſten Teiles der An⸗ frage bemerke ich, daß, wie ich gehört habe, am Nord⸗ pol kein Land iſt.(Gelächter) Der zweite Teil der An⸗ frage enthält zu viel Hypotheſen für mich, als daß ich eine definitive Antwort geben könnte. Marokko und Spanien. 1 General Aguilera drang von Lehadara, wo die Trup⸗ pen übernachtet hatten, weitere 9 Kilometer oſtwärts vor und zerſtörte das dortige Lager der Mauren. Die Feinde leiſteten zuerſt Widerſtand, flüchteten dann aber. Darauf ſchwenkte die ſpaniſche Kolonne nach der Küſte ab, wo ſich die Stämme ergaben und zum Zeichen dafür weiße Fahnen hißten und zwei Ochſen ſchlachteten. 5 Aus Nah und Fern. * Seckenheim, 9. Sept. Am Mittwoch Abend fand im Gaſthaus zum Reichsadler dahier eine Beſprechung wegen Abhaltung des Gautages des Pfalzgaues des Verbands badiſcher Gewerbevereine ſtatt. Außer den Vor⸗ Anter dem Geſetze. Roman von H. v. Schreibershofeck. 22)(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Herr von Warnitz lachte auf. Seine Verſtimmung war verflogen.„Rudolf Seehauſen wollte ich freilich anders aufnehmen wie Ehrhardt Ellern.“ f „Ach— nun daran— nein— ſo weit verſteigen ſich ſchon deine Gedanken! Da ſagt man immer, wir Frauen hätten ſtets gleich Heiratspläne, und ihr ſeid doch viel ſchlimmer.“ Frau von Warnitz verſuchte ernſt⸗ aft auszuſehen, es gelang ihr aber nicht; ihre Phan⸗ taſie war nicht minder geſchäftig als die ihres Mannes. Er zog ſeinen Teller heran, füllte ihn und nickte äußerſt vergnügt.„Das wäre mir die liebſte Löſung aller Schwierigkeiten!“ Er ſah über den Raſenplatz nach den Bäumen hin, von wo Vogelſtimmen erklan⸗ gen, die ihr Abendgeſpräch hielten. Es ward ſchon ümmerig und der Diener brachte Windlichter, die ſehr bald zahlloſe Falter anzogen, die lautlos und emſig en hellen Schein umkreiſten.„Was ſchreibt die Bar denn noch weiter? Sei doch nicht ſo geheimnisvoll, rau!“ „Ich ſollte ja nicht weiter leſen,“ ſagte ſie ſchel⸗ miſch.„So höre!“ Frau von Warnitz kannte ihres annes Temperament, viel Geduld hatte er nicht. Viel mehr, als ſie ihm ſchon mitgeteilt, enthielt der Brief nicht, es war aber genügend für glänzende Luftſchlöſ⸗ ſer, die vor den Elternaugen emporſtiegen. „Tante Bar iſt ja doch zuverläſſig“— ſagte Herr bon Warnitz nach einer Weile und verfolgte das lang⸗ 5 hne Aufſteigen des Mondes hinter den dunklen Bäu⸗ „Wie Gold!“ bekräftigte Frau von Warnitz ſeinen Ausruf.- 1 Er atmete tief auf und erhob ſich.„So mögen e in Gottes Namen dort bleiben. Man ſoll nicht mutwillig eingreifen.“ i Frau v Warnitz lachte, aber heimlich, unbemerkt, ſtand auch auf und ging mit ihm in den Garten hin⸗ unter. a Welch günſtige Löſung, wenn Alhardas Herz ſich einem anderen zuwandte— noch dazu einem Verwand⸗ ten, von dem man nur Gutes wußte, deſſen Leben ſo klar und offen dalag! Lange gingen ſie Arm in Arm im Garten umher, und Frau v Warnitz ließ ſich alles erzählen, was ihr Mann über die Familie Seehauſen wußte. Es waren alles tüchtige, ehrenwerte Männer in der Familie, nur brave und ernſte Leute. In den letzten Jahren wa⸗ ren Herrn v. Warnitz die Brüder Rudolf und Otto ganz aus den Augen gekommen, früher hatten ſie ſich öfter geſehen— „Der eine, Otto, iſt leider tot, er ſollte die diplo⸗ matiſche Laufbahn einſchlagen, wenn ich nicht irre. Er war äußerſt begabt, ich habe vergeſſen, woran er ſtarb, wir hatten uns damals ſchon lange nicht geſehen.“ Der Mond malte phantaſtiſche, wunderliche Flecke auf die Kieswege, und ein weicher Luftzug, der die Zweige durcheinander trieb, ließ die Schatten in die⸗ ſem Augenblicke wie toll hin und her jagen. Aus der Fate klang Froſchgequake und Hundegebell, geſellige aute. Frau v. Warnitz genoß im voraus den nun wie⸗ der zu erhoffenden häuslichen Frieden. Wie konnte Alharda ſich gegen des Vaters Willen auflehnen! Sie begrif' es nicht, war ſich auch nicht bewußt, wie viel ſie durch ihre unbedingte Unterwerfung ihres Mannes Herrſchſucht gefördert. N f Nun lag der Mondſchein wieder wie ein ſchim⸗ merndes Netz über den Bäumen. In den dunklen Schatten huſchte es hin und her, Fledermäuſe ſtrichen pfeilſchnell über den Büſchen hin, die Luft war küh⸗ ler, Frau v Wannitz ſchauerte zuſammen und ſorglich geleitete er ſie hinein. Auch er freute ſich, jeden Grund zum Unfrieden ſchwinden zu ſehen.——— Derſelbe Mondglanz füllte auch die Täler und Schluchten der Alpen, blitzte auf in den Eisfeldern der Gletſcher und lag wie zitternde zuckende Silber⸗Funken auf dem grünen See. 5 Der alte Freiherr v. Ellern ging neben Alharda im Parke des Hotels Bellevue ſpazieren und hielt ihre Hand zärtlich in der ſeinen. Hin und wieder beleuch⸗ tete ein Mondenſtrahl ſein ſchönes, ehrwürdiges Ge⸗ ſicht; dann ſah Alharda die Bekümmernis darauf und las in ſeinen Augen die Liebe, die er auch für ſie hegte. Im Gebüſche ließ eine Nachtigall einen verſpä⸗ teten Liebesgeſang hören, hin und wieder ertönte das Läuten einer Kuhglocke, leiſe, wie verträumt. „Ich danke Ihnen für dieſen Abſchiedsbeſuch, Sie haben mir eine große Freude dadurch bereitet, mein liebes Kind.“ Sie ſtanden in der Nähe des Tores. „Ich kann nicht glauben, daß treues Feſthalten nicht zuletzt mit Sieg gekrönt werden ſollte. Aber alles klar und offen, liebe Alharda, nichts Heimliches. Deshalb kann ich auch meinem armen Jungen kein Wiederſehen wünſchen— es müßte ſein Herz gar zu ſehr betrüben. Er wartet auf mich in Thun und morgen wollen wir frühzeitig weiter fahren. habe ich mir keinen Vorwurf zu machen.“ Sollte ich Ihren Vater ſehen, Der alte Herr drückte einen Kuß auf Alhardas Stirn und ging langſam in das Haus zurück. „Was? Du haſt Ehrhardt gar nicht geſehen?“ rief Lina aus, die ihre Schweſter draußen vor dem Tore erwartete. Alharda verſchluckte ihre Tränen.„Nein, ſein Großvater hat ihn ſchon nach Thun vorausgeſchickt.“ „Aus lauter Vorſicht! Sie ſind doch alle gleich, die alten Väter,“ ſagte Lina in heller Entrüſtung.„Du weißt aber wenigſtens, daß Ehrhardt dir treu bleibt, wie du ihm.“ i i Alharda nickte, sprechen konnte ſie nicht. Erſt nach einer Weile, als ſie ſich ſchon ihrem Hotel näherten, fand ſie wieder Worte:„Ich will ſtets an ſeinen Aus⸗ ſpruch denken, es ſei unmöglich, daß treues Feſthalten nicht endlich den Sieg erränge.“ i 1 ortſetzung folgt.) ſtandsmitgliedern des hieſigen Gewerbevereins waren die Herren Gewerbelehrer Haußer und Gauvorſitzen der Steinhauermeiſter Buſam aus Mannheim anweſend. Es wurde beſchloſſen, den Gautag am erſten Sonntag im Oktober dahier abzuhalten. Rheinau, 10. Sept. Bei der geſtern im Gemeinde⸗ hauſe in Rheinau ſtattgebabten Gemeinderatswahl wurde. das B.⸗A.⸗M. Herr Gaſtwirt Adolf Knodel mit 19 von 29 abgegebenen Stimmen als Gemeinderat gewählt. Auf Herrn Gaſtwirt Ludwig Brüſtle fielen 10 Stimmen. Rheinau, den 10. Die Verſorgung der Lanz'ſchen Luftſchiffwerft mit elektriſcher Energie zu Licht⸗ und Kraft⸗ zwecken iſt dem Elektrizitätswerk Rheinau übertragen wor⸗ den. Zu dieſem Zwecke wird ein Hochſpannungskabel bis zur Luftſchiffhalle verlegt werden. Ende nächſter Woche muß die Anlage bereits fertig ſein. — Wie wir der„Schwetzinger Zeitung“ entnehmen, hat die Gemeinde Plankſtadt der Rheiniſchen Schuckert⸗ Geſellſchaft die Erlaubnis zur Durchführung ihrer Hoch⸗ ſpannfreileitung von Ladenburg durch die Plankſtädter Gemarkung erteilt. Für ein eigenes Elektrizitätswerk in der Stadt Schwetzingen wird die Zahl der Stromabnehmer alſo wohl noch nicht reichen. Von der grühler Luftſchiffwerft iſt zu berich⸗ ten, daß das Luftſchiff Schütte in der Montage ſoweit vorgeſchritten iſt, daß die Ballons eingefügt und der Ueber⸗ zug über das Geripp gezogen werden kann. Die äußeren Teile des Geripps ſind von Holz, die Inneren von Alu⸗ miniumſtahl. Die Form des Luftſchiffes iſt nicht gleich⸗ mäßig wie der Typ Zeppelin, ſondern der Körper verdickt ſich keulenförmig. ( Maunheim, 9. Sept. Wegen Verbrechens gegen das keimende Leben wurde eine in der Käfertalerſtraße wohnende Hebamme, die eine ausgedehnte Privatpraxis ausübte, verhaftet. Es ſind bereits 6 Frauen und Mädchen in Haft genommen, die ſich durch die He— bamme„behandeln“ ließen. Weitere Verhaftungen ſte en bevor. In die Affäre ſind auch verſchiedene Frauen aus der Pfalz verwickelt. Durch eine Wirtin von Lau⸗ ſterecken, die ſich zweimal mit Erfolg an die Hebamme wandte, ſoll die Staatsanwaltſchaft veranlaßt worden ſſen, ſich über die„Tätigkeit“ der Hebamme etwas näher zu unterrichten. ( Heidelberg, 10. Sept. Geſtern und vorgeſtern beſchäftigte ſich die 10. Hauptverſammlung des deut⸗ ſchen Forſtvereins mit forſttechniſchen Thematen. Am zweiten Kongreßtag verlas zunächſt der Vorſitzende die Antworttelegramme, die vom Kaiſer und vom Groß⸗ herzog eingelaufen waren. Geſtern nachmittag fand dann das große Feſteſſen ſtatt. Heute werden Exkur⸗ ſionen in den Domänenwald bei Ziegelhauſen und in den Stadtwald unternommen. Zum Abſchluß der Hei⸗ delberger Tagung findet dann heute abend eine Schloß⸗ beleuchtung ſtatt. Der Kongreß war von 468 Herren aus ganz Deutſchland und etwa 100 Damen beſucht. Die nächſte Verſammlung findet 1910 in Königsberg, die übernächſte 1911 in Ulm ſtatt. In der Schlußſitz⸗ ung teilte Forſtrat Pönige⸗Heidelberg mit, daß Graf Zeppelin mit dem„Z. 3“ den Exkurſionsteilnehmern in Baden⸗Baden am Samstag einige Evolutionen vorfüh⸗ ren werde. 5 (9) Karlsruhe, 9. Sept. Jetzt iſt die Mittelſtands⸗ vereinigung zu guter Letzt auch noch in die Landtags⸗ wahlbewegung getreten, indem ſie in ihrer Generalver⸗ ſammlung, die übrigens von nur etwa 30 Perſonen be⸗ ſucht war, auch ſofort die vier Kandidaten proklamiert hat. Es befindet ſich unter denſelben Profeſſor und Baurat Neumeiſter und weiter Reallehrer Bergmann, der der Zentrumspartei angehört, ferner ein Reviſor Trautmann und der Leiter der Mittelſtandsvereinigung der Buchdruckereibeſitzer Faaß. Die Kandidaten haben erklärt, bei einer eventuellen Wahl in den Landtag nur die Intereſſen den Mittelſtandsvereinigung zu vertreten. () Karlsruhe, 9. Sept. Ueber die am 12. Sept. im„Roſengarten“ in Mannheim ſtattfindende Mitolie⸗ derverſammlung des bad. Sängerbundes iſt mitzuteilen, daß es den wiederholten Bemühungen bis jetzt nicht gelungen iſt, den Bundesobmann Sauerbeck in Mann⸗ heim, der dieſes Amt wührend 25 Jahren mit großem Erfolg geführt hat, zur Annahme einer Wiederwahl zu bewegen. Auch die übrigen Mitglieder des Hauptaus⸗ ſchuſſes, Rechner Küllmer⸗Mannheim und Schriftführer Krug in Ludwigshafen, werden ihre Aemter endgültig niederlegen. Es treten ſomit lauter neue Männer in den Hauptausſchuß ein. In den 10 Kreiſen beſteht die Abſicht, bei dieſem Anlaß den Vorort des bad. Sän⸗ gerbundes von Mann eim nach Karlsruhe zu verlegen. Karlsruhe, 9. Sept. Der Großherzog hat dem Propſtei⸗Kirchenvorſtand zu St. Peter in Worms die Genehmigung zum Vertrieb von 10 000 Loſen der Wormſer Dombaulotterie und dem Germaniſchen Mu⸗ ſeum die Genehmigung zum Vertrieb von 15 000 Lo⸗ ſen der von ihm zum Zweck der Vergrößerung des Muſeums veranſtalteten Lotterie im Gebiete des Groß⸗ herzogtums unter der Bedingung erteilt, daß die Loſe mit dem Stempel des Miniſteriums des Innern ver⸗ ſehen und die auf die in Baden vertriebenen Loſe ent⸗ fallenden Gewinne in der„Karlsr. Ztg.“ veröffentlicht werden. n () Mosbach, 9. Sept. Bei einer Manöverübung des 50. Artillerie⸗Regiments ſtürzte ein Kanonier vom Geſchütz und wurde ſo unglücklich über beide Beine und den Kopf gefahren, daß er tot auf dem Platze blieb. Karlsruhe, 10. Sept. Der Großherzog und die Großherzogin beſuchten heute vormittag die Großherzo⸗ gin⸗Witwe im Schloß und begaben ſich hierauf mit ihr in Erinnerung an den heutigen Geburtstag des ver⸗ ſtorbenen Großherzog Friedrich J. nach der Grabkapelle im Faſanengarten, woſelbſt ſie längere Zeit verweilten. Sie legten an dem Karkophag Großherzog Friedrichs prachtvolle Kränze nieder. Außerdem waren koſtbare Kranz⸗ und Blumenſpenden von der Kaiſerin, dem Kö⸗ nig und der Königin von Schweden, der Prinzeſſin Wilhelm, dem Prinzen und der Prinzeſſin Max, dem Fürſten von Fürſtenberg und verſchiedenen Offizier⸗ 8 5 rorps nach der Grabkapelle aus Anlaß des heutigen Gedüchtnistages geſendet worden. Heute abend 6 Uhr fand dort eine Andacht ſtatt, der die großh. Herrſchaf⸗ ten anwohnten. a ( Pforzheim, 10. Sept. Die Manufaktur⸗ und Modewarenfabrik M. Schneider dahier(Inhaber H. Lellbach) iſt dem„Konf.“ zufolge in Zahlungsſchwie⸗ rigkeiten geraten. Die Zahlungsverbindlichkeiten betra⸗ 5 ca. 120 000 M., wobei 60 Prozent geboten wer⸗ en. ( Karlsruhe, 10. Sept. Die Ankunft des Kaiſers erfolgt im Hofzug am Samstag den 11. September, vormittags 9.10 Uhr auf dem Bahnhofe Forchheim, von wo der Kaiſer ſich zu Pferde ſofort nach dem rechten Flügel der Paradeaufſtellung begibt. Die Parade be⸗ ginnt 9.30 Uhr und wird ca. 3 Stunden dauern. Im Laufe des morgigen Tages erfolgt die Ankunft des Prinzen Ludwig von Bahern, 12.33 Uhr mittags, des Großherzogs Mecklenburg⸗Schwerin, 3.59 Uhr nachmit⸗ tags, des Großherzogs von Heſſen, 5.42 Uhr nachmit⸗ tags, des Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg, Regent des Herzogtums Braunſchweig, 12.06 Uhr mit⸗ tags, des Fürſten von Hohenzollern 7.07 Uhr abends, und des Fürſten zu Fürſtenberg. g ( Raſtatt, 10. Sept. Dem Schloſſer Heinrich Greif hier wurde für ſein entſchloſſenes und mutvolles Han⸗ deln bei der Rettung des 6 Jahre alten Kindes Ella Brenner von Karlsruhe vom Tode des Ertrinkens in der Murg am 12. Auguſt ds. Is. die öffentliche An⸗ erkennung von der höheren Verwaltungsbehörde aus⸗ geſprochen und ihm gleichzeitig eine Belohnung von 25 Mark bewilligt. ( Bergzell, 10. Sept. Geſtern brannte das Wohn⸗ haus des Willibald Schillinger hier bis auf den Grund nieder. Der Brand durfte durch Selbſtentzündung des Oehmdes entſtanden ſein. (0) Konſtanz, 10. Sept. Vor der Strafkammer hat⸗ ten ſich der Lokomotivführer Baumann und der Ober⸗ ſchaffner Dreher, beide in Villingen wohnhaft, wegen Gefährdung eines Eiſenbahntransportes zu verantwor⸗ ten. Sie waren beſchuldigt, daß ſie am 31. Dezember ds. Is., abends kurz vor 8 Uhr auf der Station Sommerau mit dem von ihnen geleiteten Güterzug das Einfahrtsſignal' überſuhren und dadurch den Zuſam⸗ menſtoß mit einem anderen, auf der Station haltenden Güterzug herbeiführten, wodurch ein Wagenwärter ver⸗ letzt wurde und ein Materialſchaden von etwa 3000 M. entſtand. Das Gericht erachtete beide Angeklagte für ſchuldig und verurteilte Baumann zu 150 M., Dreher zu 100 Mark Geldſtraſe. ) Warmbach, 9. Sept. Hier war Samstag und Sonntag die 4. Eskadron des Dragonerregiments Nr. 22 aus Milhauſen einquartiert. Als nun am Sonn⸗ tag abend der Unteroffizier vom Dienſt die im„Ochſen“ weilenden Soldaten aufforderte, ſich in ihre Quartiere zu begeben und ſich dann entfernte, wurde er auf der Landſtraße von Ziviliſten mit Steinen und Holzſtücken beworfen. Einer der Offiziere, der ſpäter in der Wirt⸗ ſchaft den Tatbeſtand feſtſtellen wollte, kam bös an er ſoll nicht nur in grober Weiſe beleidigt worden ſein, ſondern auch noch einen Stoß vor die Bruſt erhalten haben. Wie verlautet, wird die Angelegenheit noch ein gerichtliches Nachſpiel erfahren. ( Triberg, 8. Sept. Prinz Max von Baden hat das Protektorat über die Internationale Winterſport⸗ ausſtellung übernommen. Dem Ehrenpräſidium gehören an die Präſiden en des mitteleuropäiſchen, norwegiſchen, öſterreichiſchen, ſchweizeriſchen und deutſchen Schiverban⸗ des, die Herren Profeſſor Dr. Paulke⸗Karlsruhe, Ka⸗ pitän Roll⸗Chriſtiania, Ingen. Gomperz⸗ St. Anton, (Arlberg), Volz⸗Sprüngli⸗Kilchberg bei Zürich, Prof. Kohlhepp⸗Karlsruhe, ſowie der Vorſtand des badiſchen Landesverbandes zur Hebung des Fremden⸗Verkehrs, Stadtrat Oſtertag⸗Karlsruhe, der großh. Amtsvorſtand Oberamtmann Dr. Hartmann⸗Triberg und Gemeinderat Auguſt Schwer, Ehrenbürger der Stadt Triberg. Das Preisgericht iſt zuſammengeſetzt aus bekannten Winter⸗ ſportsmen, wiſſenſchaftlichen und techniſchen Sachver⸗ ſtändigen, Künſtlern, Schriftſtellern uſw. * Berlin, 10. Sept. Der Fall Triole gab Veran⸗ lafſung zu ſtürmiſchen Szenen, die ſich bei einer nach den Arminshallen einberufenen Verſammlung abſpielten. Etwa 1000 Perſonen waren anweſend, darunter 200 An⸗ hänger Schacks. Als der Berichterſtatter, der ſozialdemo⸗ kratiſche Landtagsabgeordnete Ströbel, auf den Fall Triole zu ſprechen kam, wurde er ſtürmiſch unterbrochen. Die Deutſchnationalen riefen ihm Schimpfworte zu. Draußen kam es zu Zuſammenſtößen, bei denen Anhänger beider Parteien Verletzungen erhielten. * Berlin, 10. Sept. Der lenkbare Luftballon der Rheiniſchen Luftſchiffahrtsgeſellſchaft iſt fertig. Mit den Probeflügen des 56 Meter langen Fahrzeugs ſoll in den nächſten Tagen begonnen werden. Eine Neuerung an dem Luftſchiff iſt ein der genannten Firma patentamtlich geſchützter Apparat zur Ausgleichung des Gasverluſtes durch warme Luft. Die Koſten des Luftſchiffes belaufen ſich auf 200 000 Mark. * Hamburg, 10. Sept. Nach einer Meldung des deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes hat der Reichstagsabgeordnete Schack den Vorſitz im Verband endgültig niedergelegt. (Nürnberg, 10. Sept. Ein Buchhalter von der Königlichen Hauptbank iſt nach Unterſchlagung von De⸗ pots in Höhe von 100 000 Mark flüchtig gegangen. * Würzburg, 10. Sept. Beim Rückmarſch vom Manö⸗ verfelde wurden heute nachmittag etwa 30 Mann des 14. Infanterieregiments vom Hitzſchlag getroffen. Drei ſchwer Erkrankte mußten in das hieſige Garniſonslaza⸗ rett, die übrigen mittels Wagen in ihre Quartiere ver⸗ bracht werden. Die Truppen waren ſeit heute morgen etwa neun Stunden auf dem Marſche. Neues aus aller Welt. * Uuſere Luftſchiſfe. Nach den„Berl. N. Nachr.“ it„Z. 3“ für Straßburg beſtimmt.„Z. 1“, iſt bekanntlich 7 1 n in Metz,„Z. 2“ in Köln. Die 3 zuverläſſigen Luftſchiſſe mit einem Aktionsradius von mindeſtens 500 Kilometem können, wenn nötig, dann das ganze 1871 akkupierte 4 biet des Nachbarlandes überfliegen und ohne Zwiſchenlan dung in die Heimathäfen zurückkehren. Ihre Beobach tungen, wenn ſie von taktiſch und ſtrategiſch geſchul⸗ ö ten, an Ballonbeobachtungen gewöhnten Männern ges macht werden, dürften für die Heeresleitung von un?“ ſchätzbarem Werte ſein. * Die Juwelen des Schah. Die perſiſche Regie“ rung ſandte die Juwelen des Schah nach Paris an de Credit Lyonnais. Man hofft auf einen Erlös von 1 Mill. Rubel. * Dreifacher Mord. Im holländiſchen Grenz⸗ ort Stapenhorſt iſt ein Ehepaar, ſowie deſſen Knecht ei, mordet worden. Allen drei Perſonen wurde der Hal durchſchnitten. Die Wohnung iſt völlig ausgeraubt. 600 fl. ſind den Räubern in die Hände gefallen. Zwei junge, ca. 20 Jahre alte Burſchen, die noch nachts über die Grenze dei Bentheim flüchteten, ſind der Tat dringend verdächtig. f * Ruſſiſche Bahnräuber. Mittwoch nacht wurde auf der ruſſiſchen Station Mjaß die Poſt von einer Bande maskierter, mit Revolvern und Bomben bewaffneter Räu⸗ ber überfallen, wobei ihnen 80 000 Rubel in die Hä fielen. Drei Schutzleute und ein Wächter wurden ge tötet, zehn Mann ſchwer verletzt. Die Räuber zerſchnitten die Telegraphendrähte und entkamen auf einer Lokome) „„„Vom„3. 3“. Mittwoch um 312 Uhr fe „8. 3, zum zweitenmal mit dem König von Sachſen auf, wie das erſtemal in der Richtung nach dem Unter, ſee. Gegen 1 Uhr nachmittags ſteuerte das Luftſchif der Stadt Friedrichshafen zu und ließ ſich etwa 300 Meter vor der Einfahrt des Stadthafens auf den Sn nieder. Aus den Gondeln entſtiegen der König, deſſen Begleiter und Graf Zeppelin und fuhren mit der Mo; torfacht zum„Deutſchen Haus“. Dort wurde ein Früh, ſtück eingenommen, zu dem auch Direktor Colsmann uud Stadtſchultheiß Maier geladen waren. Mit dem Schnell, zug 1 Uhr 52 Min. erfolgte die Abfahrt des König nach Dresden. Oeſterreichiſche Kaiſermanöver. Mittwoch kreis ten die Hauptkräfte der beiden Manöverparteien den Vor marſch an, der nach der Dispoſition zu einem Zuſam menſtoß ſüdlich von dem an der Straße Groß⸗Meſe ritſch⸗Trebitſch gelegenen Orte Badiſchau führen müßte, Demgemäß befindet ſich die Manöverleitung nordöſtlich von Turnara, wohin ſich auch die beiden Kaiſer f Gefolge begaben. Der Thronfolger hatte ſich ſchon un 6 Uhr vormittags mit dem Chef des Generalſtabes in die Gegend von Groß-⸗Bitteſch verfügt, wo große Kavallerie“ körper zuſammentreffen dürften. Auch der Chef des pr Generalſtabes befindet ſich in Groß⸗Bitteſch. * Unter Mehlſäcken begraben. Ein ſchwerer Un fall ereignete ſich auf dem Grundſtück Alt⸗Moabit in Berlin, wo ſich die Speicher der Moabiter Speicherge ſellſchaft m. b. H. befinden. In einem Raum, in dem zahlreiche Säcke Mehl aufgeſtapelt waren, ſtürzte Stapel plötzlich um und riß eine Rabitzwand ein. Unter den Säcken wurden mehrere der dort gerade beſchäftigten Perſonen begraben. Die Feuerwehr wurde ſofort du den Ruf„Menſchenleben in Gefahr“ alarmiert und er⸗ ſchien in Stärke von zwei Löſchzügen an der Unfal ſtelle. Auch Branddirektor Reichel eilte herbei und über nahm die Leitung der Rettungsarbeit. Vier Perſo lagen unter den Säcken begraben. Zwei von ihnen Tonne ten ſich mit eigener Kraft herausarbeiten. Die bei anderen wurden mit Hilfe der Feuerwehr aus ihrer qu vollen Lage befreit und mußten nach dem Krankenhaus geſchafft werden. Hier erlag Piorret ſeinen ſchweren Ven letzungen. f „Das Geſtändnis des Spions. Wie aus Reime gemeldet wird, hat unter dem Verdacht der Spion, verhaftete Zeichner des dortigen Pionier⸗Regiments Taf fin vor dem Unterſuchungsrichter geſtanden, daß er deutſchen Spionen Zeichnungen der Befeſtigungen an, 75 Maas, ſowie derjenige des Forts Fronard und des Ma nonviller Forts ausgeliefert und ziemlich reichliche Be lohnungen dafür erhalten habe. Er will bereits ſeit ſech Jahren ſolche Spionendienſte geleiſtet haben. Es ver 1 9 Taffin noch andere wichtige Geſtändniſſe 9 ma abe. n „ Selbſtmord. In der Matroſenartilleriekaſerne in Cuxhaven erſchoß ſich nachts der Unteroffizier Lene, aus Berlin. Er lud ſein Gewehr mit Waſſer und Pn. verpfropfen und brachte es mit dem Fuß zur Enflanaſ Seine Kameraden ſchliefen in derſelben Stube; als n von dem Schuß erſchreckt aufſprangen, lag Lemcke ſage mit zerſchmettertem Schädel am Boden. Lemcke demnächſt befördert werden.. Neue ueberſchwemmungen in Mexiko. Met, iſt von einer neuen Hochwaſſerkataſtrophe einge ſucht an den. Die Stadt Soto la Marina, nördlich von 90 pico iſt durch den über ſeine Ufer tretenden Sote ge, Marina⸗Fluß vollſtändig zerſtört worden. Unter den in völkerung, die 6000 Köpfe zählt, herrſchte eine un reichen Panik, die zahlreiche Unfälle verurfachte. Die Palo, Petroleumfelder wurden überſchwemmt. Die Städte eher N Alto, Abaſolo und Jimenez leiden ſehr unter den w ge⸗ ſchwemmungen; der Schaden iſt beträchtlich. Die auf 1 8 um das nackte Leben zu retten, ie Hügel. 9 85 5 * Zwei Menſchen erſchoſſen. Des Gut Wee Tagen der Schcuplas N . f f— de ſe, greifer ſcharf geſchoſſen. Der Kutſcher Schuld wurd a fort niedergeſtreckt; er ſchleppte ſich nach der gente und ſtarb nach wenigen Minuten. Ein, Knecht 2 2 3 8 — „ x 8 r er eee eee . n. A 1 30 1 n Nin nicht aus eigener Kraft leben; von Minute zu mehrere Schüſſe in den Hals und mußte, ſchwer ver⸗ wundet, ins Krankenhaus geſchafft werden. Ein dritter Knecht wurde am Arme leicht verwundet. Der Schwieger⸗ vater des Gutsherrn, der die todbringenden Schüſſe ab⸗ gegeben hatte, wurde verhaftet.— Am Montag gegen Uhr abends ſtand das ganze Gut mit Ausnahme des Wohnhauſes in Flammen. Alle Scheunen und Viehſtälle ſamt dem ganzen Viehbeſtand außer einigen Pferden ſind verbrannt. Es wird Brandſtiftung vermutet. „ Lyuchjuſtiz. Ein Akt von Lynchjuſtiz ereignete ſich in Clarksville im Staate Miſſouri. Der Mob, aus Wut darüber, daß es ihm nicht gelang, den Mörder des Poliziſten Walter Marſhall, Nathan Me Daniel, auf⸗ zufinden, veranſtaltete eine Hetzjagd auf deſſen Bruder, Hiram Me Daniel und hängte ihn unter dem Rufe: Es macht nichts; er iſt von derſelben Familie!“ Hiram hat ſich nichts zuſchulden kommen laſſen. Nathan Me nach der Beerdigungsklaſſe, die man wählt. Da gibt es Daniel ſitzt in Jackſon(Miſſouri) im Gefängnis. Der Nährwert der Pilze. Auf Grund der Arbeiten, die Dr. Zellner in feinem Werke„Chemie der höheren Pilze“ veröffentlicht hat, ergeben ſich als Reſultat der bisher gewonnenen Kemit⸗ niſſe über den Nährwert der Pilze folgende Tatſachen: „Der hohe Stickſtoffgehalt, welcher frühere Autoren veranlaßte, den Nährwert der Pilze ſehr hoch anzuſchla⸗ gen, entſpricht nicht einem gleichhohen Eiweißgehalt, da viele andere Nehaltige Subſtanzen vorhanden ſind. Fer⸗ ner iſt das eigentliche Eiweiß ſchwer verdaulich und über⸗ haupt die Ausnutzung der Nährſtoffe ſchwer wegen der eigentümlichen Struktur und Zufammenſetzung der Zell⸗ wand. An Stelle der Stärke anderer vegetabiliſcher Nah⸗ rungsmittel finden ſich großenteils Kohlehydrate von zwei⸗ felhaftem Nährwert. Endlich iſt der Waſſergehalt der kriſchen Pilze ſehr hoch. Aus all dem folgt, daß die Pilze ein minderwertiges, ſchwer verdauliches Nahrungs⸗ mittel darſtellen. Trotzdem erſcheint es nicht gerechtfer⸗ tigt, die Pilze ganz als Nahrungsmittel zu verwerfen, obwohl ihre Anwendung nicht ſelten infolge der Ver⸗ wechslung ſchädlicher mit genießbaren Arten zu Vergif⸗ tungen Anlaß gibt. Abgeſehen davon, daß manche Arten (Trüffel, Champignon) mehr Gewürze als Nahrungs⸗ mittel darſtellen, muß doch zugegeben werden, daß viele Pilzſpezies bei rationeller Bereitung eine, wenn auch wer verdauliche, ſo doch anderen Gemüſen an Nährwert gleichſtehende Koſt liefern können, vorausgeſetzt, daß beim Sammeln die nötige Vorſicht(Ausſcheiden zweifelhafter Gemplare) und bei der Bereitung die nötige Sauber⸗ keit(Beſeitigung zu naſſer oder faulender Stücke, der derben Häute uſw.) beobachtet wird. Für die unteren Volksſchichten verdienen die Pilze, da ſie als freies Gut ſedermann zugänglich find, als billiges Gemüſe die größte eachtung undwerden auch in manchen Gegenden Italiens, Deutſchlands, Oeſterreichs, Rußlands und beſonders Ja⸗ pans in ausgedehntem Maße als ſolches benutzt. Im getrockneten Zuſtande während des Winters bilden ſie aber nicht nur für die ärmeren Volksſchichten ein brauch⸗ bares Nahrungsmittel, ſondern auch für die beſſer ſituier⸗ ten Klaſſen eine angenehme Abwechslung in der Ge⸗ müßſekoſt. In den Handel kommen die Pilze als Büchſen⸗ nſerven, getrocknet im ganzen, in Schnitten oder als Pulver, in Eſſig, Salz und dergleichen eingelegt als Pilzextrakte. Leider iſt bis heute keine Garantie geboten, daß wirklich nur Pilze der auf den Etiketten angegebe⸗ nen Arten in der Ware enthalten ſind. Oefters hat ſich ei der Unterſuchung derſelben die Anweſenheit minder⸗ wertiger oder gar ſchädlicher Pilze herausgeſtellt.“ f Für die Zubereitung ergeben ſich aus dem Geſagten folgende Grundſätze: Möglichſte Zerkleinerung, am beſten auf der Fleiſchhackmaſchine; anfängliche Behandlung mit kaltem Waſſer, das man allmählich erwärmt; bei Hut⸗ bilzen vorzugsweiſe Verwendung der Hüte, welche man don der Oberhaut befreit. Getrocknete Pilze werden am beſten pulveriſiert, wie oben mit Waſſer behandelt, und das ausgekochte Pilzpulver abgefeiht. Statt die Pilze zu trocknen, ſcheint es beſſer zu ſein, ſog. Pilzſaucen her⸗ Juſtellen, welche erhalten werden, wenn man friſche Pilze mit Kochfalz mazeriert und nach einigen Tagen die ab⸗ gepreßte Flüſſigkeit mit Gewürzen einkocht. ö f. e ee e eee, N Vermiſchtes. Die Sahara ein Kulturzentrum. Unbe⸗ Frenzte Möglichkeiten für die Entwicklung der Menſch⸗ heit bietet ein Zukunftsbild, das der berühmte englische Physiker und Nobel⸗Preisträger Sir Joſef J. Thomſon, der Profeſſor an der Univerſität Cambridge, in einem Vortrag beim Kongreß der Britiſh Aſſociation in Wünni⸗ 5 10 1 deg entwarf. In großen Zügen ließ der Gelehrte das len alle Arbeit des Menſchen verrichten werden, wo briken und Induſtrien ihre Kräfte der Sonne ent⸗ zumen, und wo die Sahara zu einem mächtigen Zentrum Aaduſtriel n Schaffens geworden ſein wird.„Nicht allzu⸗ fern iſt der Tag“, ſagte Sir Thomſon,„da die Aus⸗ ung der Sonnenſtrahlen wier Leben revolutionieren, Nird, von der Abhängigkeit von Kohle und Waſſerkraft nr g der Menſch, und alle großen 1 55 n Gn gt ſein von gewaltigen Apparaten, regelrechten Son⸗ wunſtrahlenfallen, in 5 die Sonnenwärme aufgefan⸗ und die gewonnene Energie in mächtigen Reſer⸗ wirs aufgeſtaut wird. Auf Grund der neuen Jorſchung iber das Weſen der Elektrizität ſtellt der Gelehrte eine foflekulare Theorie der Elektrizität und eine Theorie zen der Zufammenſetzung der Materie“ auf und führt an aus:„Wir müffen bedenken, daß wir auf dieſer 2 einer künftigen Welt erſtehen, in der die Sonnen⸗ Fab 8 0 find wir abhängig von dem, was die Sonne gibt. Es iſt die Kraft der Sonne, die, in der Kohle, Abeit Waſſerfällen, in der Nahrung aufgeſtapelt, alle 0 in der Welt verrichtet. Wie gewaltig dieſe Kraft⸗ mar, wenn wir erwägen, daß die Wärme, die die Erde bei hoher Sonne und klarem Himmel empfängt, nach den Forſchungen von Langley einer Energie von 7000 Pferdekräften für den Acre gleichkommt. Wenngleich un⸗ ſere Ingenieure einſtweilen noch nicht den Weg gefunden haben, dieſe rieſenhafte Kraftquelle auszunutzen, ſo zweifle ich doch nicht, daß ihnen dies ſchließlich gelingen wird. Wenn einſt die Kohlenvorräte der Erde erſchöpft ſind, wenn die Waſſerkräfte unſerem Bedürfnis nicht mehr genügen, dann werden wir aus jener Quelle alle Energie ſchöpfen, die notwendig iſt, um die Arbeit der Welt zu vollenden. Dann werden die Zentren der Induſtrie in die glühenden Wüſten der Sahara verlegt werden, und der Wert des Landes wird danach gemeſſen, inwieweit es geeignet iſt für die Aufſtellung der großen„Sonnen⸗ ſtrahlenfallen.“ * Die Cholera in Holland. Es ſcheint, daß die Cholera in Rotterdam ſelbſt zum Stillſtand gekommen ſt, da keine neuen Erkrankungen gemeldet worden ſind; edoch werden wieder neue Fälle aus der Provinz gemeldet, jo über einen Cholerafall in Ueddelburg. Da in Ant⸗ werpen auf einem von Utrecht kommenden Schiffe zwei Cholerafälle konſtatiert worden ſind, wovon der eine töd⸗ lich verlief, ſind in Antwerpen ſtrenge Vorſorgemaßregeln getroffen worden. Der Bürgermeiſter hat beſtimmt, daß ſämtliche Hotels, Gaſthöfe und Herbergen die ankommen⸗ den Holländer direkt der Behörde melden müſſen. * Oeſterreichiſche Kaiſermanöver. Kaiſer Wil⸗ helm traf nachmittags um 4 Uhr auf dem reich ge⸗ ſchmückten Bahnhof in Iglau(Mähren) ein, wo er vom Erzherzog Franz Ferdinand empfangen wurde. Dann wurde im Automobil die Fahrt nach Großmeſeritſch unter⸗ nommen. Der deutſche Kaiſer wurde bei ſeinem Eintreffen ſtürmiſch begrüßt. Im Schloßhof hatten ſich zum Empfang eingefunden: die Erzherzöge Karl, Franz Joſef und Leo⸗ pold Salvator, die geſamte Manöveroberleitung, der Lan⸗ deshauptmann, ſowie der Bürgermeiſter mit der Gemeinde⸗ vertretung. Kaiſer Franz Joſef war in die Mitte des Hofes getreten. Die Majeſtäten eilten auf einander zu und begrüßten und küßten ſich, worauf ſie einige Zeit im Geſpräch verweilten. Hierauf begrüßte Kaiſer Wil⸗ helm die anweſenden Erzherzöge durch Handſchlag und wandte ſich dann den Generalen zu. Kurz darnach ſtattete Kaiſer Franz Joſef ſeinem Gaſt einen Beſuch ab und verweilte längere Zeit mit ihm im Geſpräch. * Spionage in Oeſterreich. Durch Entdeckung großer Unterſchleife bei der Banca Cooperativa in Trient in Höhe von einer halben Million Kronen kamen die Be⸗ hörden einer weit verzweigten hochverräteriſchen Ver⸗ ſchwörung auf die Spur, die mit der italieniſchen Regie⸗ rung Poſtverbindungen unterhielt und in Südtirol Spio⸗ nagedienſte leiſtete. Die Verhafteten ſind teilweiſe ge⸗ ſtändig. Bei den Hausſuchungen fielen der Militärbehörde viele ſchwer belaſtende Schriftſtücke von königlich italie⸗ niſchen Behörden in die Hände. *Wahnſinn im Theater. In einem dicht beſetzten Kinematographen⸗Theater in Brüſſel ſchoß plötzlich eine junge, irrſinnig gewordene Frau, während der Dunkelheit der Vorſtellung, in das Publikum. Zwei Perſonen wurden leicht verletzt. Eine Panik wurde vermieden, da der größte Teil des Publikums glaubte, es handle ſich um eine Bei⸗ gabe zu den kinematographiſchen Vorgängen. Die Fran wurde ſofort überwältigt. Sie trug drei geladene Re⸗ volver bei ſich. N 0 Werſicherungen für Flieger. Kurz nach Bleriots Kanalflug hat eine engliſche Verſicherungsgeſellſchaft den zeitgemäßen Zweig der„Verſicherungen für Flieger und Flugmaſchinen“ ihrem Geſchäftsbetriebe angegliedert. Das erſte Objekt dieſer neuen Verſicherungsark war Bleriots Maſchine, die während ihres Aufenthaltes in England gegen Feuer, Diebſtahl und Unfälle in einer Höhe von 10000 Pfund verſichert war. Nach den Verſicherungs⸗ pläuen der Geſellſchaft bezahlt man 35—40 Pfund an Prämien, wenn man in der Flugmaſchine den Kanal über⸗ fliegen will; jedoch läuft dieſe Verſicherung immer nur zwei Monate. Will man ſich gegen einen tödlichen Un⸗ fall über dem Meer verſichern, ſo beträgt die Zahlung 10 Pfund. Die Verficherungsgeſellſchaft bemerkt jedoch in ihren Prospekten ausdrücklich, daß ſie Verſicherungs⸗ verträge nur mit hervorragenden Fliegern abſchließt. ( Vom Schwarzwald, 10. Sept. Ein nettes Ge⸗ ſchichtchen paſſierte kürzlich in einem Schwarzwalddorf. Ein Bauer, der wegen ſeines Eigenſinnes und Geizes im Dorfe verſchrien war, wollte eines Abends ſeine Gänſe in den Stall treiben, als unter mächtigem Ge⸗ ratter und Geknatter ein Auto die Landſtraße daher⸗ geſauſt kam. Der Bauer kroch in die Scheune und über⸗ ließ die Gänſe ihrem Schickſal.„Glücklich“ läuft eine Gans„vor das Rad“ und wird zu Tode gefahren. Der Bauer, der aus einer Dachluke dem Mord zugeſchaut hat, bewaffnet in der Eile einige Knechte mit Senſen und Heugabeln und eilt dem Auto nach. Nach halb⸗ ſtündigem Dauerlauf finden ſie die Autler an der Land⸗ ſtraße ſitzend und gemütlich ihr Nachtmahl verzehrend. Ohne alle Umſchweiſe packen ſie den Führer und füh⸗ ren ihn ins Dorf zurück vor den Schultheißen. Dieſer verurteilte den Führer zur Zahlung der Gans. Der Bauer verlangt 3 Mark 50 Pfg. für die Gans, die der Führer alsdann behalten dürfe, da ſie für ihn doch kei⸗ nen Wert habe. Der Autler erklärt ſich bereit, dem Bauer 3 Mark zu bezahlen, wenn er die Gans behalte, da er auch keine Verwendung dafür habe. Bekommt nun mein Schultheiß einen göttlichen Einfall. Er nimmt dem Bauern ſeine Gans ab, verlangt vom Autler 3 M., legt 50 Pfg. darauf und gibt die 3 Mark 50 Pfg. dem Bauern, worauf alle drei befriedigt von dannen ziehen. Der Bauer freut ſich ſeiner 3 Mark 50 Pfg. und daß er nun die Gans los iſt, der Autler, daß er die Gans nicht mitnehmen muß, der Schultheiß aber freut ſich ſeines Gänſebratens für 50 Pfg.. 4 Eingeſandt. v Veckenheim, 8. Sept. Am verfloſſenen Sonn⸗ e iſt, die die Sonne über uns aus schüttet, wird K tag fand in Schwetzingen, anläßlich der Fahnenweihe der vereinigten Turngeſellſchaft daſelbſt das Jugendturnfeſt des Bad. Pfalzturngaues ſtatt. Um auch den Turnern Rech⸗ nung zu tragen, war mit demſelben ein Dreikampf im Kunſt⸗ und Volksturnen verbunden, an welchem ſich auch der hieſige Turnerbund„Jahn“ beteiligte. Der Himmel machte am Sonntag morgen ein trübes Geſicht und der Regen floß in Strömen herab. Marcher glaubte, als wir in Friedrichsfeld ankamen, eine zweite Taufe erhalten zu haben. Doch böſe Grillen ſind nicht des Turners Sache, das gehört den alten Philiſtern. Unſere Turner ließen ſich auch von dem ſchlechten Wetter nicht beeinträchtigen. Froh ſingend und jubilierend zogen ſie nach Schwetzingen, in der Hoffnung der Regen wird wieder nachlaſſen. Jedoch dem war nicht ſo, der ganze Vermittag verregte und ſo hatten namentlich die Volkswetturner viel unter der Ungunſt der Witterung zu leiden, haben doch im Schleuderballwerfen nicht einmal 90% einen Punkt zu verzeichnen. Das Kunſt⸗ und Jugendturnen wurde in geräumigen Säälen abgehalten. Als Sieger gingen hervor im Kunſtturnen: Peter Vogler den 8., Karl Volk den 13. Im Volksturnen: Joſeph Gropp den 9., Heinrich Gropp den 10., Philipp Schnabel den 15. Im Jugendturnen, in welchem ſich unſere Zöglinge ſehr tapfer hielten und von Einzelnen eine ſehr hohe Punktzahl erreicht wurde, erhielten Auszeichnungen: Heinrich Hermann, Theodor Schreck, Arnold Wilhelm, Schmitt Georg. Blümmel Hermann. Für vorzügliche Leiſtungen. Kreutzer Joſeph, Eckert Johann, Falter Philipp für gute Leiſtungen. Gruber Georg für lobenswerte Leiſtungen. Die Turnfeſte für dieſes Jahr ſind vorüber, manch ſchönen Sieg konnten die Turner des Vereins auf ihre Seite heften, was den rührigen Turnwarten und Vorturner zur beſonderen Ehre gereicht. Mögen ſich immer mehr den Reihen der Turnvereine anſchließen und die Ideale der deutſchen Turnſache zu fördern helfen. Be⸗ kanntlich findet am Samstag abend halb 9 Uhr eine Ver⸗ ſammlung der älteren Mitglieder betr. Männerturnen ſtatt, wozu wir auch an dieſer Stelle alle ältere Turner freund⸗ lichſt einladen. Zum Schluß ſei noch auf ein Zitat hingewieſen, welches eine hohe Perſönlichkeit anläßlich einer großen Feier aus⸗ ſprach:„Turner! Wäre ich noch jünger und gelenker, ich ſtünde nicht hier, ſondern befände mich mitten unter Euern Reihen, jetzt iſt es zu ſpät!“ Hört dieſen ernſten Mahn⸗ ruf vou erfahrenem Manne, Ihr die Ihr unſeren Reihen fernſteht und ſchließt Euch den Turnvereinen an, bevor es zu ſpät iſt. Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim Sammel⸗Anzeiger. Aur für Mitglieder der landw. Ein- u. Nerkaufsgenoſſeuſch. Zwetſchen haben zu verkaufen: Jakob Volz, Neckarauerſtraße, Jahaun ganer, Philipp Volz 1. SSS eG Als Damen- unſerem lieben Mit- G deintidkrin (O glied Herrn Willy G 0 8 empfiehlt ſich Wipperfürth zur wünschel e Fran Hirſchinger Geburt ſeines erſehn⸗ 8 beste 5 Gartenſtraße. S emu Selen. F SSS duns. Mehrere Taglihner geſucht. 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Ginrahmen von Bildern, Spiegeln und Brautkränzen. ä e 9292 0ꝛyj V Bekanntmachung. Das diesjährige Ab⸗ und Zuſchreiben der Einkommen⸗ und der Vermoͤgensſteuer wird am Montag, den 13. September 1909, vormittags von 8 bis 12 Uhr, und nachmittags von 2 bis 5 Ahr im Nathan ſe hier vorgenommen werden. Wer Hilfsperſonen in anderer Weiſe als lediglich in ſeinem Haushalt oder beim Betrieb der Landwirtſchaft gegen Entgelt beſchäftigt, hat das hierfür vorgeſchriebene Formular auszufüllen und bis zum Beginn obiger Friſt beim Schatzungsrat einzureichen. Die hierzu erforderlichen Formulare ſind, ſoforn ſie nicht zugeſtellt werden, beim Schatzungsrat abzuholen. Zur näheren Belehrung werden die Steuerpflichtigen auf die an der Ortsverkündigunstafel angeſchlagene Be⸗ kanntmachung verwieſen. e Seckenheim, den 31. Aug. 1909. Der Vorſitzende des Schatzungsrats: J. V.: Hoerner. Bekanntmachung. Zur öffentlichen Kenntnis wird gebracht, daß am Mittwoch, den 13. Oktober d. Is., vormittags 10 Uhr, in Seckenheim eine ſtaatliche Prämiierung von Zuchtſchweinen ſtattfindet. Anmeldungen ſind bis zum 1. Oktober bei demjenigen landwirtſchaftlichen Bezirksverein, zu deſſen Bezirk der Wohnort des Züchters gehört, einzureichen und haben zu erhalten: Angabe über Geſchlecht, Alter, Raſſe oder Schlag, oder ſelbgezüchtet, oder zugekauft. Zugelaſſen werden nur Zuchteber und Zuchtſauen der orkſhire⸗Raſſe und Kreuzung. Es können auch Tiere zur Prämiierung zugelaſſen werden, die einem anderen Gau als dem Pfalzgau(Be⸗ zirke: Ladenburg, Mannheim, Schwetzingen, Weinheim) angehören. Es ſind Geldpreiſe ausgeſetzt: a) 15 8 bis 5 Monate 1 7 Zuchteber 5 IV. V. Mk. 50 Mk. 40 Mk. 30 Mk.— Mk.— b) über 12 Monate alte Zuchteber 1 II. III IV. U Mk. 40 Mk. 30.30 Mk. 25 alte Zuchtſauen Mk. 60 Mt 50 c) 5 8 bis 11 Monate g III. IV. V. Mk. 40 Mk. 30 Mk. 20 Mk.— Mk.— d) für Mutterſchweine mit Ferkel J. II. II. IV. V. Mk. 50 Mk. 40. Mk. 30-3030 Mk. 25 Mk.— e) für Mutterſchweine mit Ferkel J. II. III. IV. V. Mk. 60 Mk. 40-40 Mk. 30 Mk. 25 Mk.— Außerdem können lobende Anerkennungen erteilt werden. Mannheim, 30. Auguſt 1909. Groh. gezirksamt: Dr. Clemm. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. Seckeuheim, den 4. September 1909. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber 3 V.: Hoerner. Koch. Bekanntmachung. Montag, den 13. Feptember d. As., Vorm. 10 Uhr, werden auf dem Rathaus dahier mehrere ab⸗ gängige Diehle von der Brückenwage öffentlich meiſtbietend verſteigert. Seckenheim, 10. September 1909. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Impfung betr. Die diesjährige öffentliche unentgeltliche Herbſtimpfung der Erſtimpflinge für die Gemeinde Seckenheim wird am nächſten Donnerstag, 16. Fept. l. Js. von nachmittags /A Ahr ab durch den Gr. Bezirksarzt 2., Herrn Medizinalrat Dr. Zir in Mannheim im hieſigen Rathausſaal vorgenommen. Geimpft müſſen werden: 1. Jedes Kind vor dem Ablauf des auf ſein Geburts⸗ jahr folgenden Kalenderjahres, ſofern es nicht nach ärztlichem Zeugniſſe die natürlichen Blattern über⸗ ſtanden hat; 2. ältere impflichtige Kinder und Zöglinge, welche noch nicht oder ſchon einmal oder zweimal, jedoch ohne Erfolg, geimpft wurden. Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlenen dem Geſetze zuwider der Impfung entzogen bleiben, werden an Geld bis zu 150 Mk. oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Für Kinder, welche von der Impfung wegen überſtandener Blattern von früherer Impfung befreit ſein ſollen oder zur Zeit ohne Gefahr für Leben oder Geſundheit nicht geimpft werden können, ſind die ärztlichen Zeugniſſe dem Impfarzte vor⸗ zulegen. Die geimpften Kinder müſſen bei Strafvermeiden zu der von dem Impfarzte bei der Impfung beſtimmten Zeit zur Nachſchau gebracht werden. Aus einem Hauſe, in welchem anſteckende Krankheiten, wie Scharlach, Maſern, Diphtheritie, Krup, Keuchhuſten, Flecktyphus, roſenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden. Die Kinder müſſen zum Impftermine mit rein gewaſchenem Körper und mit reinen Kleidern erſcheinen. J. Lindemann, Il annheim, 2“. Ratſchreiber Koch. 0 15 1 Wir bemerken ausdrücklich, daß bezüglich jeden Impf⸗ er zur Impfung erſcheinen kann. Secken heim, 10. Sept. 1909. Volz. Farrenversteigerung. vormittags 10 Uhr werden im Farrenſtall in Secken⸗ heim zwei junge fette Farren verſteigert. Gemeinderat: J. V.: Hoerner. 8 wie? Haarausfall, Haarſchwund, beginnende Kahl⸗ köpfigkeit, kreisförmige Kahlheit, Schuppen uſw. behandelt Lichtheil- Institut Elektron, nur N 3, 3 Mannheim. Geöffnet v. 8—9 Uhr abends. Sonntags v. 8½ 12 Uhr mittags. Telefon 4320. 55 ſtreichfertig in 12 brillanten Farbtönen, das Pfund 100 3. 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