Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. e eee Nr. 120 Iniolge schweren Defektes an der Schnenlpresse, welche grssere Repara- lur eriurderte, konnte die gestern fal- lige Dunnerstagsnummer erst heute Abend ausgetragen werden. Kriegsluftſchiffe und Völkerrecht. Bei den letzten großen deutſchen und franzöſiſchen Nanövern ſind Verſuche mit Lenkballons gemacht wor⸗ den, die zwar ein abſchließendes Urteil über die kriegs mäßige Verwendung dieſer neuen Fahrzeuge noch nicht zulaſſen, die aber immerhin den Beweis erbracht haben, daß dem Flugſchiff im Kriegsfall, mindeſtens zu Auf⸗ llärungszwecken, eine hervorragende Rolle vorbehalten ſein dürfte. 9 bis jetzt auf dem Gebiete der Verwendung von Aeroſtaten als Kriegsmaſchinen im eigentlichen Sinne vor, wenn auch nicht daran gezweifelt werden kann, daß das Problem der artilleriſtiſchen Armſerung der Lenkballons auch heute nur noch eine Frage der Zeit iſt. Welches ſind nun die 1 Geſetze, die auf Luftſchiffe anwendbar ind? 92 Was den Beobachtungs⸗ und Aufklärungsdienſt be⸗ krifft, ſo dürfte heute die Streitfrage, ob Luftſchiffer einer kriegführenden Nation, die in Feindesland niedergehen oder fallen, als Spione oder einfache Kriegsgefangene be⸗ handelt werden ſollen, als gelöſt betrachtet werden. Im Kriege 1870/71 ſtand Preußen noch auf dem Standpunkt in ſolchen Fällen Spionage annehmen zu müſſen. Die uferenzen im Haag und in Brüſſel haben dieſe Theorie berworfen, und der Artikel 29 der Haager Konvention erklärt, daß nur der als Spion betrachtet werden dürfe. der heimlich oder mit falſchen Vorſpiegelungen zu Werke geht. Was die Verwendung von Ballons zu artilleri⸗ ſtiſchen Zwecken betrifft, ſo haben die im Haag 1899 ver⸗ tretenen Mächte eine Erklärung unterzeichnet, nach der e verboten iſt, von einem Ballon herab oder auf ähr⸗ lichem Wege Projektile und Exploſivſtoffe niederfallen zu lasen. Dieſes Verbot war nur für die Dauer von fünf Jahren vereinbart worden und ſollte nur bis zum 4 September 1903 Geltung haben. Auf der Konferenz vom Jahre 1907 ſchlug Belgien vor, das Verbot aufrecht zu erhalten, ein Vorſchlag, der beſonders von England leb⸗ haft unterſtützt wurde, das darin eine ge. ſiſſe Garantie für ſeine beſonderen geographiſchen Verhältniſſe erblicken zu dürfen meinte. Dagegen wurde der Vorſchlag aufs heſtigſte von Frankreich und Deutſchland bekämpft, die ſcheinbar auf gewiſſe Vorſprünge, die ſie auf dem Gebiet der Militärluftſchiffahrt gewonnen hatten, nicht zu ver⸗ zichten wünſchten. 5 J — Nur geringe Erfahrungen liegen dagegen Amtsblaff der Bürgermeisterämter Sechenheim, Muesheim, nerkarhansen und Edingen. Donnerstag, den 1a. Oktnber 1důũ Beſonders die franzöfiſche Delegation machte geltend, daß in punkto Humanität kein Unterſchied darin beſtände, ob man ein Geſchoß von einem Ballon herab oder mit Hilfe einer Kanone auf dem Lande abſchieße. Trotzdem wurde der belgiſche Antrag nur mit 29 Stimmen bei 8 Stimmenthaltungen angenommen und der Schlußakt eingefügt. Frankreich und Deutſchland haben indeſſen den Vorſchlag nicht mitunterzeichnet, ſie können ſich alſo beide im Kriegsfalle je nach Belieben der Ballons als Kriegsmaſchinen bedienen. ö g 5 1 ee 1 70 Politiſche Nundſchau. N Deutſches Neich. n V Bahern und die Reichsſinanzreform. In der Abgeordnetenkammer antwortete Miniſterpräſident v. Po⸗ dewils auf verſchiedene Angriffe aus dem Hauſe wegen der Haltung der bayeriſchen Regierung in Sachen der Reichsfinanzreform. Er gab die Erklärung ab, daß es wohl in dieſem Augenblick keinen Zweck habe, darauf näher einzugehen. Er beſchränke ſich deshalb darauf, daß die bayeriſche Regierung in bezug auf die Reichserbſchafts⸗ ſteuer von Anfang an bis zum Schluß ihrem Standpunkt e In türkiſchen Dienſten. Mit dem 14. Oktober d. J. ſind 11 preußiſche Offiziere: 1 Oberleutnant, 3 Ma⸗ jore und 7 Hauptleute, der Kavallerie, Infanterie, Feld⸗ und Fußartillerie angehörig, zur Dispoſition geſtellt worden, die nach der Türkei gehen, um dort als Inſtruk⸗ teure tätig zu ſein. Mit dieſen 11 Offizieren ſteigt, unter Hinzurechnung des Generaloberſten Frhrn. v. d. Goltz, der am 16. d. Mi die Reiſe nach Konſtantin⸗ opel antritt, die Zahl der im türkiſchen Heere tätigen preußiſchen Offiziere auf 16. Seit einer Reihe von Jah⸗ ren wirken dort Imhoff⸗Paſcha und v. Ditfurth⸗Paſcha. Allen dieſen Offizieren iſt innerhalb eines Zeitraumes von fünf Jahren nach ihrem Ausſcheiden der Rücktritt in Eine Rede de franzöſiſchen Miniſterpräſidenten. In Perigueux hat der franzöſiſche Miniſterpräſident Briand ſeine angekündigte große Rede gehalten. Er hat als Ziel ſeiner Politik das gleiche angegeben, das er ſchon in der Regierungserklärung vom 27. Juli bezeichnete und das bereits vor ihm mehrere Miniſter, ſo namentlich Dupuy und Millerand, als Politik des Kabinetts erklärt haben: Einigung aller aufrichtigen Republikaner zu einer Politik des Fortſchritts und beſonders der ſozialen Refor⸗ men. Herr Briand will nicht nur die Arbeiterverſicherung durchführen und die Syndikatsrechte erweitern, ſondern er Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Neklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Nahatt. Fernuſprechanſchluß Nr. 16. will auch den Arbeitern die Teilnahme am Reingewinn der Unternehmungen verſchaffen. Ein weitausſehendes ſo⸗ ziales Programm! Dann richtete der Miniſterpräſident ernſte Mahnungen an die Demokratie, die ſich von lo⸗ kalen Einflüſſen und perſönlichen Intereſſen freimachen ſoll, und hatte freundliche Worte für das Heer und den Patriotismus. Herr Briand ſprach ſich ferner gegen die Wahlreform aus; in welcher Form, das geht aus ſeiner Rede nicht hervor. Früher hatte er über die Wahlreform geäußert, die Einführung der Liſtenwahl ſei hauptſäch⸗ lich Sache der Kammer, und bezüglich der Verhältniswahl hat er in der Regierungserklärung eine Probe bei den nächſten Gemeindewahlen zu machen verſprochen. Da der Kongreß der Radikalen, die in der Kammer die Mehrheit bilden, es abgelehnt hat, die Wahlreform zu ver⸗ langen, ſo iſt dieſe Frage für die nächſte Seſſion erledigt und das Einvernehmen zwiſchen Regierung und Kam⸗ mer hergeſtellt. Bezeichnend iſt auch, daß der frühere Miniſterpräſident Combes ſich für das Kabinett ausge⸗ ſprochen hat; damit iſt dem Ehrgeiz der Diſſidenten des Radikalismus ein Riegel vorgeſchoben. Auch eine andere radikale Größe hat ſich für das Kabinett Briand er⸗ klärt; Herr Leon Bourgeois trat in einem Briefe an den Kongreß entſchieden für das Kabinett ein; dasſelbe enthalte zwar drei Sozialiſten, deren einer aber, der Mi⸗ niſterpräfident Briand, ſchon durch ſeine bisherige Tätig⸗ keit und ſeine hohe ſtaatsmänniſche Begabung gezeigt habe, daß er ſich für die Verwirklichung des radikalen Pro⸗ gramms vortrefflich eigne. In bezug auf das Verhältnis der Radikalen zu den Sozialiſten hat der Kongreß be⸗ ſchloſſen, daß jeder radikale Kandidat, der beim erſten Wahlgang keine Majorität erhalten hat, ſich zugunſten des höher bezifferten Links⸗Kandidaten zurückzuziehen habe, einerlei ob dieſer der radikalen oder einer anderen Partei angehöre. Das iſt eine Einladung an die So⸗ zialiſten zur Wiederherſtellung des alten Blocks der Lin⸗ ken. Es fragt ſich nur, meint die„Frankf. Ztg.“, ob die Sozialiſten die Einladung auch annehmen werden. Aus Nah und Fern. (Mannheim, 12. Okt. Die Handelskammer 10 Stellung zu dem Entwurf einer Aenderung des badi⸗ Sie ſprach ſich dahin aus, ſchen Verwaltungsgeſetzes. daß der Entwurf in ſeinen weſentlichen Teilen abzu⸗ lehnen ſei, weil er, ſtatt eine Verminderung der Ver⸗ waltungskoſten herbeizuführen, lediglich eine Abwälzung von Staatsausgaben auf die Gemeinden bringe. Durch die Zuſammenlegung von Kreiſen, deren Intereſſenge⸗ meinſchaft ſeit vielen Jahrzehnten gelockert ſei, und die meiſt verſchledenartig zuſammengeſetzt ſeien, werde eine Verſchiebung der Steuerlaſt von ländlichen Bezirken auf die gröüeren Städte eintreten, die gleichzeitig ebenſo Anter dem Geſetze. Roman von H. v. Schreibershofeck. 36) Fortſetzung. Gtachdruck verboten) Eine Glocke ließ ihre Schläge erſchallen. Er mußte hinein, die Morgenandacht halten. Ihm war, als ſei er dazu heute kaum imſtande, als dürfe er es nicht, als 15 jemand anderes an ſeine Stelle treten, als trenne ſeine innere Unklarheit, ſeine Zerriſſenheit von dem „den er ſich gewöhnt als Zeugen ſeines rechtlichen Wandels vor ihm anzurufen. Er fühlte etwas Hem⸗ mendes, es war dunkel in ihm, die Gewißheit von ſeines —. 1 die ihn 15 5 5 die—— Leben ausgefüllt und ihn ſtets ſo ſicher in allem gemacht, war geſchwunden. Wann hätte er zweifelnd oder ſo ungewiß dor irgend einer Entſcheidung geſtanden! Mechaniſch berüßte er die Anweſenden, las wie immer, ſeine Stimme hatte den gewöhnlichen Klang. Warnitz ſah, wie ſeine Frau und Seehauſen ernſt und geſammelt ſeinen Worten folgten, auch die Dienſtboten hatten an⸗ dächtige Geſichter und ſchienen ganz bei der Sache zu fein—. Da packte ihn auf einmal das Gefühl, er ſei nicht wert, hier zu ſtehen und ihnen als Führer zu dienen, ſich als ſolchen ſelbſt anzuſehen und von den Anderen dafür gehalten zu werden. Wie ein Alp legte s ſich auf die Bruſt und ſchnürte ihm die Kehle zu. r verlangte und predigte Wahrheit, und in ſeinem Leben „ hn auf, wähvend er pi . Eine große Angſt ſtieg in ihm auf, während er die witer Worte ſprach und dann immer noch mechaniſch s Vaterunſer anfing. Er verſuchte ſich zu ſammeln, er zwang ſeine wachſende Erregung nieder, ein Schrei nach Hilfe ſtieg aus ſeinem Herzen empor.— 3 e„ Unſer täglich Brot gib uns heute“, ſagten ſeine Appen— und vergib uns unſere Schuld, wie— wir debeben unſern Schuldigern.— Die Zuhörer merkten kurze Stockung nicht, und dann ſprach er weiter. „Nach den Schlußworten blieb Warnitz mit gebeugtem dere Gl le. indes. med die Beritt entfertten. 00 4 Frau v. Warnitz machte Seehauſen ein Zeichen und ging mit ihm in das andere Zimmer, wo der Frühſtücks⸗ tiſch gedeckt war. „Der tiefe ſittliche Ernſt des bisher ſo gut wie gar nicht gekannten Verwandten machte einen gewaltigen Ein⸗ druck auf Seehauſen. An ſolchem Charakter konnte auch er einen Halt finden, erſtarken und ſich aufrichten. Halblaut redeten er und Frau v. Warnitz über den heutigen Tag, der die Töchter des Hauſes bringen ſollte. Die helle Freude auf Seehauſens Geſicht tat der Mutter wohl, ſie fühlte ſich dem ernſten und doch ſo heiteren Mann mütterlich zugeneigt, konnte ſich aber kaum erklären, wie er und Lina ſich ſo ſchnell gefunden. Auch ſie meinte, Alharda habe beſſer für ihn gepaßt, aber ſie war weit davon entfernt, ſich nicht über Linas Glück zu freuen, oder zu bedauern, daß Seehauſens Wahl nicht auf Al⸗ harda gefallen war. Herr v. Warnitz hatte kaum ihr Weggehen bemerkt. Wie ein blendender Lichtſtrahl war ihm die Erkennt⸗ nis der Bedeutung ſeiner inneren Unruhe, ſeiner Un⸗ klarheit, ſeines Schuldbewußtſeins aufgegangen. Ja, er wußte, was in ihm vorging, was er lernen ſollte! Sein ganzer Menſch ſträubte ſich dagegen, aber er war ein Chriſt, er mußte erkennen und eingeſtehen, worin er gefehlt. Nicht nur in dieſer eigenen Sache, nicht nur in dieſen letzten, kurzen Wochen, nein, der Schaden lag tiefer und hatte ſchon lange an ihm gefreſſen.— Er wußte, warum alles in ihm dunkel geweſen, ſich ihm kein Aus⸗ weg hatte zeigen wollen, er ſich ſo unzufrieden und ruhe⸗ los gefühlt.— Er verſuchte nicht, ſich länger einer Täuſchung hinzugeben, Eutſchuldigungen zu ſuchen und ſich anders hinzuſtellen, er fand nur eins noch wichtig: ſich in Demut unter dieſe Erkenntnis zu beugen. „Seine Frau rührte ihn ſanft an.„Willſt Du zum Frühſtück kommen?“ Er ſah auf. Der Sonnenſchein lag goldig auf Garten und Haus, blitzte in der Politur der Möbel auf und blendete ihn faſt. Seine Augen aber hatten einen weit in die Ferne gerichteten Blick, als — debe er ſie kaum die doch gerade vor ihm ſtand. „Iſt Dir etwas?“ fragte ſie beſorgt. Er nickte. 1 Sie fragte nicht weiter, legte ſanft ihr hübſches, friſches Geſicht an das ſeine, fühlte ſeine geſunde Wärme und wußte, es war kein körperliches Unbehagen. Sie preßte ſich innig gegen ihn.„Mein lieber, lieber Mann“, ſagte ſie unendlich zärtlich und weich und ging wieder hinaus. N f f Er folgte ihr nach wenigen Minuten. f Die Wagen ſtanden bereit zum Abholen der Reiſen⸗ den. Seehauſen und Warnitz hatten mitfahren wollen. „Vielleicht— es wäre Dir gewiß lieb, die Mädchen gleich zu ſehen“, ſagte Herr v. Warnitz zu ſeiner Frau, deren ſehnſüchtig verlangenden Blick er auf einmal ver⸗ tand. g„Und Du?“ fragte ſie, halb beglückt durch dieſe Aus⸗ ſicht, halb im Zweifel, ob ſie dem Wunſche nachgeben dürfe. 5805 ſehe ſie ja auch bald, die Mutter iſt doch die nächſte darauf,“ erwiderte er lächelnd. Und dann ſchloß er ſich in ſein Zimmer ein, wo es ſo ſtill und lautlos blieb, daß die Leute ſich ſtritten, ob er nicht doch mitgefahren ſei— man hörte ſo gar nichts von ihm. N Er ſaß auf demſelben Stuhl wie damals bei dem Beſuche des alten Freiherrn, und ganz plötzlich fielen ihm die Worte Ellerns ein:„Möge Ihnen dieſe Stunde niemals eine ſchwere Erinnerung ſein““ Warnitz war eine zu ernſte und aufrichtige Natur, um ſich nicht klar über die notwendigen Folgen jener Einkehr zu ſein, aber es ging nicht ohne Kampf. Er ſah und erkannte den richtigen Weg, aber es ward ihm ſchwer, und ſein Stolz litt ſchwer. Doch ſchon wußte er: unterliegen mußte und ſollte er. Räderrollen, laute, helle, fröhliche Stimmen weckten ihn endlich auf aus ſeinem Sinnen. Er ſtand auf und ging den Seinen entgegen. (Fortſetzung folgt.) 5— wie Handel und Induſtrie in ihrem Wahlrecht eine Schmälerung erfahren, während der Gr ßgrundbeſttz nach wie vor in einem Lande mit weitaus überwlegen⸗ der gewerblicher und kleinbäuerlicher Bevölkerung auch bei der Wahl zur Kreisverſammlung bevorrechtet bleibe. Das den Handelskammern ebenſo wie den Handwerkern und der Landwirtſchaftskammer erteilte Wahlrecht zur Kreisverſammlung, wonach jede dieſer Körperſchaften drei Mitglieder zu wählen hätte, habe demgegenüber äußerſt geringen Wert.— Nach eingehender Vorbera⸗ tung des Entwurfs der Reichsverſicherungsordnung in zwei Sitzungen ihres Induſtrieausſchuſſes, in denen auch Vertreter der induſtriellen Verbände, der Berufsgenoſ⸗ ſenſchaften, von Orts⸗ und Betriebskrankenkaſſen und der Invalidenverſicherung teilnahmen, beſchloß die Hand⸗ werkskammer eine Erklärung, die den Entwurf ablehnt. G Jarisruhe, 13 Oft. Das Finanzminiſterium hat, wie der„Karisr Zig.“ mitgeteilt wird, kürzlich vegen der in Ausſicht ſtebenden Erhöhung der badi⸗ ſchen Bierſteuer mit einer großeren Anzahl von Ver⸗ ſretern der großen, mittleren Ind kleinen Bierbrauereien eine Beſprechung abgehalten. Von dem Finanzmini⸗ terium wurde dabei mitgeteilt. daß die jetzigen Steuer⸗ ſätze(8 bis 13 M. für 1 Doppelzentner Malz) mit Wirkung vom 1 Januar 1910 auf 16 bis 22 Mark für 1 Doppelzentner erböht werden müßten und daß dieſe auch den Steuertarif des Reichsbrauſteuergeſetzes(14 bis 20 Mark für 1 Doppelzentner Malz) überſteigende Erhöhung erforderlich ſei, um die der badiſchen Staats⸗ kaſſe durch die Erhöhung des an die Reichskaſſe zu zahlenden Bierſteuerausgleichungsbetrags erwachſenden Mehrausgaben im Betrag von 4—5 Millionen Mark zu decken Die Steuer für 1 Hektoliter Bier wird ſich hiernach bei den größeren Betrieben je nach der Höhe des Malzverbrauchs künftig auf etwa 4,40 bis 4,80 M. berechnen, ſomit gegen ſeither um etwa 1,80 bis 2 M. erböhen. Die Steuererhöhung beträgt ſomit für 1 Liter Bier höchſtens 2 Pfennig. Da die Bierbrauer eine ſolche Erhöhung ihrer Produktionskoſten nicht ſelbſt tragen ſollen und können, ſollen ähnlich wie im Reichs⸗ brauſteuergeſetz geſetzliche Vorkebrungen zur, Ermög⸗ lichung der Abwälzung getroffen werden. Es beſteht die Hoffnung, daß die weiteren Verhandlungen über die Ausgeſtaltung des neuen Steuertarifs und die über die ſonſtigen von den Brauern vorgetragenen Wünſche zu einer Verſtändigung über den weſentlichen Inhalt des zu erlaſſenden Geſetzes führen werden. () Mannheim, 13. Okt. Eine Maſſenkündigung von Tabakarbeitern hat geſtern in der Mannheimer Tabakinduſtrie tatigefunden Es ſind von einer An⸗ zahl der größeren Firmen insgeſamt über 1800 Arbei⸗ ter vorübergehend entlaſſen worden, die vorausſichtlich mehrere Wochen ohne Beſchäftigung bleiben werden. Das Anſchwellen der Lager ohne auch nur halbwegs annehmbaren Abſatz haben den Fabrikanten die Ent⸗ laſſung mit zwingender Notwendigkeit aufgedrängt. Das Urteil der beteiligten Großinduſtriellen über die wei⸗ tere Entwicklung in der Branche geht dahin, daß die Verhältniſſe ſich im Winter und kommenden Jahr noch weſentlich verſchlechiern werden () Karlsruhe. 13 Okt Ein Einwohner der Ge⸗ meinde Teuſchneureuth, der ſchon einige Wochen von ſeiner Familie vermißt wurde, iſt in der Nähe von Mannheim als Leiche aus dem Rhein geländet wor⸗ den. (Mannheim, 13. Ott. Auf der über den Neckar führenden Brücke der preußiſch⸗heſſiſchen Bahn wurde am Sonntag der Photographengebilfe Max Kretzſchmar, der zuletzt bei der Firma G Vini bier in Arbeit ſtand, als Leiche aufgefunden. Kopf und rechtes Bein waren vom Rumpfe getrennt. Wie aus einem hinter⸗ laſſenen Schreiben hervorgeht, batte Kretzſchmar ſchon vorher zwei Verſuche gemacht, ſich zu töten. Er hatte in ſeiner Wohnung den Gashahn geöffnet, war aber durch das Dazwiſchentreten ſeiner Haus wirtin verhin⸗ dert worden, ſein Vochaben zur Ausführung zu brin⸗ gen. Dann hatte er mit einem Revolver einen Schuß auf ſich abgegeben, dabei aber nur einen Zahn einge⸗ büßt. Dann erſt hatte er ſich entſchloſſen, den Tod auf den Schienen zu ſuchen Der aus Sachſen ſtam⸗ mende Lebensmüde war erſt 22 Jahre alt Neues aus aller Welt. * Silberhochzeit mit Taufe des Jüngſtgebore⸗ nen. Eine kinderreiche Familie iſt die des Seilers und Schloſſers Wilhelm Othmer in Itzehoe. Ihm wurden von ſeiner Frau in ein und derſelben Ehe 21 Kinder beſcheert. Am Sonntag, den 11. d. M., feierte das Ehepaar die ſilberne Hochzeit und an dieſem Tage fand auch die Taufe des 21. Kindes ſtatt. Von dieſem reichen Kinderſegen ſind hn Knaben und fünf Mädchen am Leben. Vier der nder haben noch nicht das ſchulpflichtige Alter erreicht, während vier zurzeit noch die Schule beſuchen. Ein er⸗ wachſener Sohn dient als Bootsmannmaat auf dem Kriegsſchiff„Schleſien“, ein zweiter als Matroſe auf der Segeljacht„Orion“. „ Automobilſtraßen an der afrikaniſchen Weſtküſte. Schon ſeit längerer Zeit iſt die Verwaltung der engliſchen Goldküſtenkolonie mit dem Bau einer Auto⸗ mobilſtraße von recht reſpektabler Länge beſchäftigt. Die⸗ elbe führt von Kumaſſi nach den Norddiſtrikten der Ko⸗ lonie. Die Herſtellung mehrerer Anſchluß⸗Straßen iſt bereits an verſchiedene Unternehmer vergeben worden. Dieſe Abſchlüſſe vermitteln den Verkehr mit den Aſchanti⸗ Ländern. Bisher iſt die Ausführung ſämtlicher Arbeiten zur allgemeinen Zufriedenheit ausgefallen; der Ausbau der Hauptſtrecke geht mit Rieſenſchritten vorwärts. * Fürſt Bülow wird, wie der„Hannoverſche Cou⸗ rier“ aus Berlin erfährt, zum Geburtstag der Kaiſerin am 22. Oktober nach Berlin kommen. Um unzutreffenden Kommentaren im voraus zu begegnen, fügt das Blatt hinzu, daß die Einladung ſchon aus den Tagen der Ent⸗ laſſung ſtammt. * Für 80 Millionen Kriegsſchiffe. Die„Times“ berichtet aus Newyork, daß in 14 Tagen eine chine⸗ 1 E* e 5 e n„ A] ô. ²˙ 8 * 1 5 ſiſche Kommiſſion nach den Vereinigten Staaten kommen wird, um, falls die Verhandlungen befriedigend ſind, dort für 80 Millionen Mark Kriegsſchiffe zu beſtellen. Auch die Bonds für dieſe Ausgaben ſollen in Amerika plaziert werden. Dies iſt der erſte Teil des Programms, nach welchem 800 Millionen Mark für Heer und Flotte verausgabt werden ſöllen. Die dafür erforderliche An⸗ leihe ſoll unter die Mächte aufgeteilt werden, die an der chineſiſchen Bahnanleihe beteiligt ſind. Der größte Viadukt der Welt. Der große Vades⸗Viadukt, der die höchſte Brücke der Welt ſein ſoll, iſt am Sonntag von dem franzöſiſchen Miniſter der öffent⸗ lichen Arbeiten Viviani feierlich eröffnet worden. Der neue Viadukt liegt bei Mont⸗Luzon und ſoll dazu dienen, die Gleiſe einer neuen Eiſenbahnſtrecke über das dort gelegene Tal hinwegzuführen und auf dieſe Weiſe die Strecke von Paris nach Clermont Ferrant abzukürzen. Der Viadukt iſt 150 Fuß hoch und beinahe 500 Meter lang. Mit dem Bau der Brücke, der ſich übrigens ohne jeden Unglücksfall zugetragen hat, iſt im Oktober 1901 begonnen worden. Die Baukoſten belaufen ſich auf vier Millionen Franken. Der Schacher mit Kommerzienratstiteln. Die ſonderbaren Kommerzienratstitelgeſchäfte des Agenten Artur Schlittermann haben dem Urheber in Berlin an⸗ ſcheinend keine Früchte getragen. Wie das„Berl. T.“ erfährt, iſt Schlittermann aus ſeiner Wohnung in der Dreyſeſtraße 8 in Moabit„unbekannt wohin verzogen“, nachdem er aus ſeinen beiden Wohnungen in der Char⸗ lottenſtraße exmittiert worden war. Das„Landwirtſchaft⸗ liche Bankinſtitut“ in der Kurfürſtenſtraße, in deſſen Auf⸗ trag Schlittermann gehandelt haben will, exiſtiert ebenſo⸗ wenig wie der„franzöſiſche Kunſtgewerbler“, deſſen Kraft nach einem Wunſch des Kaiſers angeblich für Berlin erhalten werden ſoll.(Für den Kunſtgewerbler ſollten nach Angabe Schlittermanns 40000 Mark gezahlt wer⸗ den. Und der„Mäcen“, der dieſes Geld hergeben würde, ſollte den Kommerzienratstitel erhalten.) Das Mini⸗ ſterium des Innern hat vom Berliner Polizeipräſidium über dieſe Titelſchacheraffäre einen Bericht eingefordert. Ein Monſtre⸗Preßprozeß ſoll ſich im Anſchluß an den ſoeben beendeten Erpreſſerprozeß Dahſel⸗Schm⸗ wardt demnächſt vor dem Schöffengericht des Amtsge⸗ richts Berlin⸗Mitte abſpielen. Der Reichstagsabgeord⸗ nete Wilhelm Bruhn, der im Dahſel⸗Prozeß als Verleger des in dieſen Prozeß verwickelten Blattes„Wahrheit“ eine eigenartige Rolle ſpielte, fühlt ſich durch einen Ar⸗ tikel der Zeitungskorreſpondenz„Deutſche Journalpoſt“ (Schweder u. Hertzſch) in Berlin beleidigt, den die ge⸗ nannte Korreſpondenz Ende Auguſt d. J. an die von ihr bedienten Zeitungen verſandt hat. In dieſem Artikel war die Erpreſſeraffäre eingehend geſchildert und ſchon damals darauf hingewieſen worden, daß der Redakteur Dahſel kaum als der Hauptſchuldige anzuſehen ſei, da er ſich länger als ein Jahrzehnt hindurch als Journaliſt und Redakteur einwandsfrei geführt habe und alſo erſt nach ſeinem Ausſcheiden aus dem Dienſt für Tageszeitungen bezw. ſeinem Eintriett in die Redaktion der Ahlwardtſchen „Freiheit“ und des viel genannten Blattes„Die Wahr⸗ heit“ des Reichstagsabgeordneten Bruhn korrumpiert wor⸗ den ſein könne. Durch die letzte Wendung fühlte ſich Bruhn beleidigt und erhob nun in den letzten Wochen eine ganze Serie von Privatklagen gegen die Zeitungen, die jenen Artikel der„Deutſchen Journalpoſt“ übernommen hatten und gegen den Herausgeber dieſer Korreſpondenz, den Journaliſten Paul Schweder in Berlin. Da die „Deutſche Journalpoſt“ über 300 deutſche Zeitungen be⸗ dient, und der Kläger Bruhn die gemeinſame Verhandlung ſämtlicher Privatklagen vor dem Amtsgericht Berlin⸗ Mitte beantragt hat, ſo dürfte ſich vor dieſem Gericht dem⸗ nächſt eine Art deutſcher Redakteurtag zuſammenfinden, bei dem ſich Anlaß bieten dürfte, die Affäre Bruhn im Anſchluß an die Ergebniſſe des Dahſel⸗Prozeſſes noch etwas eingehender zu erörtern. ö * Vom Zug überfahren. Zwiſchen den Stationen Sambowitz und Kattern(Schleſien) wurde ein Fuhrwerk des Gutsbeſitzers Perſitzty aus Samhowiß, das von dem 19 jährigen Sohn des Beſitzers gelenkt wurde, vom Bres⸗ lauer Schnellzug überfahren. In dem Wagen ſaßen fünf Kinder des Perſitzky, die W Tochter wurde getötet, zwei Kinder erlitten lebensgefährliche, die anderen leichtere Verletzungen. Der Unfall ſoll ſich durch die Schuld des Schrankenwärters ereignet haben, der, troßdem der Zug ſignaliſiert war, die Barriere eines Wegüberganges nicht geſchloſſen hatte. * Orkan. Der Dampfer des Norddeutſchen Lloyd, „Kronprinz Wilhelm“, der am Montag abend aus New⸗ hork in Plymouth eintraf, begegnete auf der Reiſe einem furchtbaren Orkan. Ein Paſſagier kam dabei an Bord ums Leben: Der Pole Grenowsky wurde durch eine losgeſchraubte Schiffsplatte erſchlagen. Durch einen meh⸗ rere Stunden anhaltenden heftigen Orkan ſind, wie aus Havanna gemeldet wird, die telegraphiſchen Verbindungen unterbrochen. Zahlreiche kleinere Fahrzeuge ſind ge⸗ ſunken. Unaufhörliche Regengüſſe haben einen Rieſen⸗ 9 chaden angerichtet. Vermiſchtes. Andreas Hofer darf nicht erſchoſſen werden! Aus Kriſtiania wird unter dem 9. d. M. berichtet: Ein luſtiges Zenſurſtückchen hat ſoeben die hieſige Polizei ge⸗ leiſtet. Ihr ſteht das Recht zu, die Darbietungen der Kinematographen⸗Theater vorher zu beſichtigen und Bil⸗ derſzenen, die anſtößig oder beſonders roh ſind, zu in⸗ hibieren. Nun bringt das beſte der hieſigen Kinemato⸗ raphentheater die Wiedergabe der Feſtſpiele, die in dieſem Jahr in Tirol zur Jahrhundertfeier der Freiheitskriege veranſtaltet wurden. Dieſe naturgetreue Aufnahme bringt ſelbſtverſtändlich auch die Schlußſzene des Feſtſpiels, die Erſchießung Hofers. Das fand aber der mit der Ueber⸗ wachung betraute Polizeibeamte zu roh und inhibierte dieſes Szenenbild. Der Theaterdirektor fand nun jeden⸗ falls, daß dieſes humane Empfinden entſprechend bekannt Abend das folgende Schauspiel: Die Soldaten legen die Gewehre an, die Bildfläche verdunkelt ſich für einen Augen⸗ blick infolge des geſchwärzten Films, doch gleich darauf erſcheint in Rieſenbuchſtaben die Inſchrift:„Das Todes⸗ urteil über Andreas Hofer iſt infolge des Befehls der Polizei von Kriſtiania aufgehoben.“ Hat ſich das Wetter gegen früher geändert? Man hört häufig in der Gegenwart die Befürchtung aus⸗ ſprechen, daß das Klima ſich gegen früher geändert habe zumal dann werden ſolche Stimmen laut, wenn beſonders regelwidrige Witterungsverhältniſſe auftreten, wie warme Winter, kalte Frühlinge, naſſe Sommer und ſchwüle Herbſte. Solche Erſcheinungen machen auf den Durch⸗ ſchnittsbeobachter den Eindruck von meterologiſchen Ab⸗ weichungen, aber das Gedächtnis des Durchſchnittsbeob⸗ achters iſt kurz, deshalb wendet man ſich am beſten an den Beobachter der Durchſchnitte, um Antwort auf die vor⸗ liegende Frage zu erhalten. Kürzlich veröffentlichte einer dieſer, Sir John Moore, in einer engliſchen mediziniſchen Zeitſchrift eine Arbeit, in welcher auf Grund ſorgfältig zu⸗ ſammengeſtellter Wetterberichte alle ängſtlichen Sorgen über drohend eklimatiſche Kataſtrophen in der nächſten Zukunft niedergeſchlagen werden. Mit einem Wort, unſer Klima ändert ſich nicht. Es beſteht gegenwärtig dieſelbe Durchſchnittswetterlage, wie in den letzten 600 Jahren und nichts berechtigt dazu, eine Aenderung hierin für die nächſte Zeit zu prophezeien. Geſtützt auf Angaben in Evelyns Tagebuch, welches den größten Teil des 17. Jahrhunderts betrifft, kann man ſagen, daß das Wetter damals ebenſo veränderlich war, wieheute. Moore zeigt in ſeiner Abhandlung, daß die extravaganten Schrullen des einen Jahres kompenſiert werden durch außergewöhn⸗ liche Gleichmäßigkeit im anderen, und daß die Durchſchnitte von fünf Jahren nur ganz geringe Abweichungen von denen eines anderen Jahrfünftes zeigen. Was Tempe⸗ ratur, Barometerdruck, Regenmenge oder Sonnenſchein anlangt, ſo ſcheinen die überreichlichen Zumeſſungen die Mängel vom andern Jahr ſelbſt auszugleichen. Die Durch⸗ ſchnitte für längere Perioden als in fünf Jahren zeigten ganz ähnliche Werte, ſo daß man annehmen kann, daß das Klima nach wie vor dasſelbe bleiben wird. ö Wie König Eduard ſich verhaften ließ. Wie man aus London meldet, wurden drei Poliziſten vom König Eduard in Audienz empfangen, und zwar ſind die Bill Lewis, Frederic Ellis und Rowland Malperton, welche in der Londoner Verbrecherwelt weitaus die ge⸗ fürchtetſten ſind. Dieſe drei Konſtabler haben in Lon⸗ don infolge ihrer ungeheuren Körperkraft und ihres ge⸗ radezu hünenhaften Ausſehens eine gewiſſe Popularität erlangt, die infolge des Empfanges auf dem königlichen Schloß natürlich noch gewachſen iſt. Wenn es irgendwo gilt, ein gefährliches Diebesneſt in einer Kaſchemme aus⸗ zuheben, wenn irgendein Mörder, bei dem man Gegenwehr erwartet, verhaftet werden ſoll, bei allen Unternehmungen, wo es auf körperliche Kraft und Geſchicklichkeit ankommt, werden von Scotland Nard immer nur Lewis, Ellis und Malperton entſandt. Dieſe drei Leute haben zuſammen ein ganz vorzügliches Syſtem erſonnen, um jeden Mann, wenn er noch ſo ſtark ſein ſollte, ja, wenn er ſich auch mit den Waffen in der Hand zur Wehr ſetzte, auf einfache Weiſe unſchädlich zu machen. Dieſes Syſtem ſetzt ſich aus verſchiedenen Handgriffen zuſammen, die teils den Dſchiu⸗Dſchitſu⸗, teils den Boxerregeln entnommen ſind. König Eduard zeigte das lebhafteſte Intereſſe für die neue Methode und forderte die drei Perſonen auf, an ihm ſelbſt, natürlich mit entſprechender Vorſicht und bloß markiert, eine derartige„Verhaftung“ zu demonſtrieren⸗ Die drei Leute waren über dieſen königlichen Wunſch ſehr erſchrocken und wollten nicht recht wagen, den König zu berühren, erſt als dieſer in ſie drängte, legten ſie ihre Scheu ab und König Eduard konnte nun ſehen, wie mit Verbrechern umgegangen wird. Nach der Audienz wurden die drei Poliziſten von der Menge durch lebhafte Zurufe begrüßt. 55 Gerichtszeitung. 8 Stuttgart, 13. Okt. Im April 5. J. hakke der Bauer Georg Berner in Altdorf, OA. Böblingen, ein fünf Tage altes Kalb notſchlachten laſſen. Der das Fleiſch beſichtigende Fleiſchbeſchauer erklärte das krank geweſene Kalb für den Verkauf als ungeeignet, weshalb es B. für den Hausgebrauch verwenden wollte. Nun fand aber in Böblingen am 11. April eine Hochzeit ſtatt, zu der der Metzger Chriſtian Seidel aus Altdorf bei einem dor⸗ tigen Wirt ein Schwein zu ſchlachten hatte. Außerdem bedurfte der Wirt eines Quantums Kalbfleiſch im Ge⸗ wicht von 20 Pfund, das zu beſorgen er den OSeidel be⸗ auf Otragte. Seidel tat dies. Der Hochzeitsbraten wurde hergerichtet und den Gäſten das ſonſt gut ausſehende, jedoch etwas eigentümlich riechende Fleiſch vorgeſetzt. In den nächſten Tagen erkrankten die Teilnehmer, die von dem Fleiſch genoſſen hatten, teilweiſe unter heftigen Ver⸗ giftungserſcheinungen. Sie wurden von Uebelkeit, Er⸗ brechen und heftigem Fieber befallen, jedoch mit ärzt⸗ licher Hilfe ſämtliche in einigen Tagen wieder ge⸗ ſtellt. Die Ermittlungen ergaben, daß Seidel das Kalb in der Nacht vor der Hochzeit mitſamt den Eingewei die der Fleiſchbeſchauer dem Berner zu vergraben beauf⸗ tragt hatte, von Berner abgeholt hatte, um angeblich an einen Privatmann in Böblingen 20 Pfund Kalb⸗ fleiſch zu verkaufen. Vom Landjäger darüber zur Red⸗ geſtellt, weigerte er ſich den Namen des Privatmannes zu nennen. Als Grund hiefür gab er vor Gericht au, daß der Landjäger ihn bei ſeiner Vernehmung hart an gefahren habe und er aus Aerger darüber die Ausſagen verweigert habe. Das von Berner bezogene Fleiſch 125 hauptete er im eigenen Hausgebrauch verwendet und di Eingeweide in den Feuerherd geworfen zu haben, wüß, rend er das zur Hochzeit verwendete Fleiſch von eim le Metzger bezogen habe. Das Gericht ſah auf alle Fäl. für erwieſen an, daß Seidel beanſtandetes, vom 8118 amtstierarzt als höchſt geſundheitsſchädlich bezeichneten Fleiſch von Berner bezogen hatte und erkannte egen Berner auf / ¶»KTTT 10 Mark und gegen Seidel auf 50 rl ö 1 Auszug aus den Standesregiſtern der Gemeinden: Seckenheim pro September 1909: Geborene: 3. Willy Heinrich, S. d. Signalwärters Heinrich Junker u. ſ. E. Berta geb. Geiger. 5. Karl Juſtin, S. d. Büreaudieners Juſtin Hotz u. ſ. E. Marie geb. Tranſier. 11. Johann Baptiſt Karl Wilhelm, S. d. Kaufmanns 585 Wilh. Wipperfürth u. ſ. E. Margareta geb. agel. 4. Herbert Albert, S. d. Landwirts Gg. Jak. gen. Karl Bühler u. ſ. E. Anna Kath. Margareta geb. Volz. 11. Anna Maria(unehelich). 13. Emma, T. d. Eiſendrehers Philipp Roth u. ſ. E. Margareta geb. Blümel. 16. Anna, T. d. Gußputzers Pius Baumann u. ſ. E. Barbara geb. Gropp. 7. Erna Emma Lina, T. d. Betriebsaſſiſtenten Peter Ernſt u. ſ. E. Sofie Lina geb. Durm. 20. Ernſt T. d. Kaufmanns Philipp Jak. Würthwein u. ſ. E. Suſanna geb. Raufelder. 21. Marie, T. d. Fabrikarbeiters Johann Huber u. ſ. E. Eliſabeth geb. Heim. 24. Karl Peter, S. d. Fabrikarbeiters Michael Helbig u. ſ. E. Barbara geb Vierling. 25. Karl Johannes S. d. Heizers Johannes Ehrhard u. ſ. E. Katharina geb. Damm. 25. Heinrich Philipp. S. d. Landwirts Peter Herdt u. ſ. E. Eliſabeth geb. Wolf. 22. Maria, T. d. Cementeurs Ferdinand Klumb u. ſ. E. N Margareta geb. Freund. 24. Georg Karl, S. d. Bahnarbeiters Gottlieb Krauter u. ſ. E. Katharina geb. Ehrhardt. 26. Albert, S. d. Bahnarbeiters Martin Gruber u. ſ. E. Marie geb. Falter. 26. Marie Hilda, T. d. Lademeiſters Auguſt Götz u. ſ. E. Eliſe geb. Olbert. 26. Maria Amalia, T. d. Privatiers Auguſtin Berberich u. ſ. E. Frescentia geb. Dennbacher 30. Ernſt Philipp, S. d. Landwirts Joh. Gg. Leonh. Klumb u. ſ. E. Maria geb. Söllner. 30. Johanna Emilie, T. d. Prokuriſten Paul Kermas u. ſ. E. Elfriede geb Thomas. 30. Albert Rudolf, S. d. Landwirts Alb. Georg Volz, Gg. Jak. S. u. ſ. E. Anna Maria geb. Seitz. Edingen. Geborene. 4. Friedrich Wilhelm, S. ds. Dienſtknechts Johann Vogel u. ſ. E Barbara, Eliſabetha geb. Sattler. Maria Katharina, T. d. Katharina Lutz, Witwe des +Rangierers Georg Dehouſt. Auguſt Wilhelm, S. d. Bäckers Heinrich Zöller u. ſ. E. Maria Thereſia geb. Marci. 2 18. Maria Sophie, T. d. Schreiners Friedrich Schäfer u. ſ. E. Sophie geb. Bahr. 8 5 21. Thereſia, Johanna, Eliſabetha, T. d. Bahnarbeiters 0 Lorenz Lenz u. ſ. E. Barbara Johanna geb. Berlinghof. 24. Maria, Juliana, T. d. Cigarrenmachers Georg Jung IV. u. ſ. E. Maria Juliana geb. Meyer. 28. Hermann Auguſt, S. d. Maurers Auguſt Willauer u. ſ. E, Ida, Viktoria geb. Berlinghof. 24. Erika, Eva, T. d. Schloſſers Philipp Jakob Reinle u. ſ. E. Anna, Barbara geb. Jäger. a 5 22. Friederike, T. d. Küfers Johann Friedrich Jäger, u. ſ. E. Margaretha geb. Müller. 24. Edwin, Otto, S. d. Schloſſers Otto Schuſter u. ſ. E. Frieda geb. Kapp. 25. Emil, S. d. Fabrikarbeiters Gg. Janſon u. ſ. E. Anna Maria geb. Wenzel. Alvesheim. Geborene: g g. Heinrich Walter, S. d. Handelsmannes Friedrich Dorſch u. ſ. E. Maria geb. Weibel. 8. Maria, T. d. Maurers Johann Grimm u. ſ. E. Katharina geb. Götz. 19. Friedrich, S. d. Zigarrenmachers Angelus Ries II u. g ſ. E. Roſa geb. Grimm. 28. Emil Otto(unehelich). 24. Johann, S. d. Schiffers Franz Weber u. ſ. E. Eliſa⸗ beth geb. Lohnert. Seckenheim, 12. Okt. Der heutige Schweinemarkt ar mit 53 Stück Milchſchweinen befahren, welche zum n Preiſe von 15 bis 27 Mk. pro Paar verkauft wurden. Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim. Tuangsversteigerung. ö Nr. 12306. I. Im Wege der Zwangsvollſtreckung A das in Heckenheim belegene, im Grundbuche von Jettenheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ Uemerkes auf den Namen des Brauereibeſitzers Philipp bdellterer, in Seckenheim eingetragene nachſtehend beſchrie⸗ de Grundſtück am Samstag, den 18. Dezember 1909, vormittags 9 Uhr herd das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Fecken⸗ m verſteigert werden. 5 5 Der eee iſt am 3. April 1909 das Grundbuch eingetragen worden. bon, Die Ginſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſudie der übrigen die Grundſtücke betreffenden Nachwei⸗ ö en, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jedermann ö tet. J Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur 9 d der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes aus dem dnndbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteige⸗ bon dstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ en anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der Ver⸗ teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu⸗ bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. N Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegen⸗ ſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Er⸗ teilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Veſchreibung der zu verſteigernden Grundſlücke: Grundbuch von Seckenheim Band 52 Heft 13. Ortsetter Stengelhof, Stengelhofſtraße, Friedrich- ſtraße 2 Hofreite: 9g a 68 qm. Hierauf ſteht ein zweiſtöckiges Wohnhaus mit Knieſtock und Schienenkeller; ein einſtͤckiges Gebäude mit Schweine⸗ ſtall, Abort, Magazin, Waſchküche nebſt Stall⸗ anbau; eine Trinkhalle neben dem Wohnhaus, unbelaſtet Mki 55000.— abgeſchätzt, hierzu Zu⸗ behörſtücke im Werte von Mk. 1033.50. Mannheim, den 29. September 1909. Großh. Notariat Mannheim N als Vollſtreckungsgericht. Schilling. Turnerbund„Jahn“ Seckenheim Fonntag, den 17. und Montag, den 18. Oktober findet im Gaſthaus zum„goldenen Hirſch“ ein Preisſchießen ſtatt, wobei wertvolle Gegenſtände zum Ausſchießen gelangen. Wozu wir Jedermann freundlichſt einladen. Der Tururat. Frauen 8 Mädchen finden dauernde Beisckräftigung et REIS& Co., Friedrichsfeld. e N F.. Lasthaus„zum Schpanen“ Anläßlich des Kirchweißhfeſtes findet am Sonntag und Montag jeweils von nachmittags 3 Uhr ab gutbesetzte Tanzmusik! ſtatt. Für gute Speiſen und Getränke ſowie aufmerkſame Bedienung iſt beſtens geſorgt und ladet freundlichſt ein Peter Huber. e „Zur Pfalz“ Ueber das — MNirdmweihiesft—— findet am Sanntag und Montag je von nachmittags 3 Uhr und abends 8 Uhr ab! brillante Konzert- Solreen der beliebten Konzertgeſellſchaft „Amacifa“ aus Mannheim ſtatt. Zeitgemässes Programm.. Elegantes Auftreten 3 Damen 3 Herren Hierzu laden freundlichſt ein: M. Grobe, Karl Zahn, Unternehmer.„Zur Pfalz.“ Georg Röser Hypotheken u. Jmobil jenbermittlung. Hn- UH. Uerkaui von Liegenschafien. Inhaber: Gropp 1 jh. 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Nach unmittelbarer allerhöchſter Entſchließung St. Königl. Hoheit des Großherzogs vom 22. Juli 1909 iſt die Wahl der Abgeordneten zur Zweiten Kammer der Ständeverſammlung am Sie beginnt um 11 Uhr vormittags und wird um 8 Uhr nachmittags geſchloſſen. — Bezeichnung Mahllokal Wahlkommiſſion Bezirk 1(Seckenheim) umfaſſend das Oberdorf(gegen Edingen) ausſchließlich der Louiſen⸗ e und Lauerſtraße Bezirk 2(Seckenheim) umfaſſend das Unterdorf einſchließlich ude Bezirk 3(Rheinau) umfaſſend den ſogenannten Stengelhof bis excluſive Hafenſtraße incl. Sporrwörth und Altripperweg. Bezirk 4(Rheinau). umfaſſend die ſogenannte Rheinau von Hafenſtraße bis Zündholzfabrik inel. Induſtriegebiet, Hafenanlagen, Waſſerwerk und Ried. Das Wahlrecht wird in Perſon durch Stimmzettel ohne Unterſchrift ausgeübt. Zur Stimmenabgabe werden nur Diejenigen zugelaſſen, welche in die Wählenliſte aufgenommen ſind. Die Stimmzettel müſſen von weiſem Papier und dürfen mit keinem Kennzeichen verſehen ſein; ſie ſind in einem mit amt⸗ lichem Stempel verſehenen Umſchlag, der ſonſt kein Kennzeichen haben darf, abzugeben. Wahlberechtigt ſind alle männlichen Perſonen über 25 Jahre, welche im Zeitpunkt der Wahl im Großherzogtum einen dad haben und ſeit mindeſtens zwei Jahren die badiſche eee beſitzen. Jedoch denage ein⸗ jähriger Beſitz der iſchen Staatsangehörigkeit, falls der Wohnſitz im Großherzogtum vor der Wahl mindeſtens ein Jahr gedauert hat. empfehle ich sämtliche Backartikel: Mehl Backäpfel Eier Schweizermilch Süßrahmbutter Mandeln Margarine Vitello Haßelnüſſe Roſinen Corinten Sana 1 aiſers Kaffee Luiſen⸗ und Lauerſtraße, ſowie ſämtliche außerhalb Ortsetter W Seckenheim belegenen Ge⸗ verfahrens; 2 Zimmer u. Küche nebſt Zubehör bis 1. November zu ver⸗ mieten. Leopold Schaffner. Circa 30 Centner Kartoffeln wie ſie der Acker liefert zu verkaufen. Ackerſtr. 4. Georg Röser. heute abend s Uhr findet im Lokal„Zum Zähringer Hof“ eine Wählerverſammlung ſtatt, in welcher der Landtagskandidat der Ordnungsparteien für unſern Wahlkreis Herr Gemeinderat Auguſt Hörner aus Secken heim I ſein Programm entwickeln wird. Freunde und Gönner dieſer Kandidatur ind eingeladen. Rathaus Seckenheim Zimmer Nr. 6 (Bürgermeiſterzimmer) Rathaus Seckenheim Hildaſchulhaus, Zimmer Nr. 2 rechts des Eingangs Gemeindehaus Zimmer des Stabhalters Die Befugnis zur Wahlberechtigung ruht: 1. Wenn der Wahlberechtigte unter Vormundſchaft oder wegen geiſtiger Gebrechen unter Pflegſchaft ſteht; 2. wenn über das Vermögen eines Wahlberechtigten der Konkurs eröffnet iſt, während der Dauer des Konkurs⸗ 3. wenn der Wahlberechtigte, den Fall eines vorrüber⸗ ehenden Unglücks ausgenommen, eine Armenunter⸗ ſtützung aus öffentlichen Mitteln bezieht oder im letzten der Wahl vorausgegangenen Jahr bezogen hat; die Befreiung von der Entrichtung öffentlicher Unterrichtsanſtalten ſchuldigen Entgelts und die unentgeltliche Beſchaffung der für die Beſucher des für den Beſuch trockene jeder Art zur Zimmertüncherei und für alle andere Zwecke. Wandmuster(auch an⸗ geſtrichene) Pinsel, Pla⸗ fondbürsten, Spachteln neale. oel farben ſtreichfertig zubereitet und in jedem Ton ge⸗ miſcht, von 40 u. 50 Pfg. an das Pfund; bei größeren Quan⸗ titäten billiger. Praktiſche Anſtreichgefäße hierzu gratis. Carbolineum, Leinöl roh und gekocht, Lacke und Firniſſe. 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Adam e Weinhändler Georg Bühler, Pro⸗ Bürgermeiſterſtellvertreter Hoerner, Schloßſtr. 29, II. Stock. Gemeinderat Phil. Karl, Math. Volz tokollführer. Vorſteher, Gemeinderat Zahn, Land⸗ Zimmer Nr. 7 wirt Albert Treiber, Landwirt Peter Heidenreich, Ratſchreiber Schmitt, (Ratſchreiberzimmer) Protokollführer. Gemeinderat Roßrucker, Vorſteher, Gemeinderat Schäfer, Schmiede⸗ meiſter Alois Breunig, Math. Marzenell, Baumeiſter Karl Marzenell, Protokollführer. Stabhalter Wöllner, Vorſteher, Gemeinderat Knodel, Bäckermeiſter Joh. Heß, Rentner Fritz Scheerer, Ratſchreiber Ries, Protokollführer. ſolcher Anſtalten erforderlichen Unterrichtsmittel gilt nicht als Armenunterſtützung; 4. wenn der Wahlberechtigte trotz rechtzeitiger Mahnung und ohne Stundung erhalten zu haben, bei Abſchluß der Wählerliſte mit der Entrichtung einer ihm für das vorausgegangene Steuerjahr gegenüber dem Staat oder der Gemeinde obliegenden direkten Steuern im Rück⸗ 85 ſtande iſt. Wählbar ſind alle wahlberechtigten Staatsangehörigen, im Zeitpunkt der Wahl das dreißigſte Lebensjahr vollendet haben und auf welche nicht Ziffer 1 bis 3 des vorigen Abſatzes Anwendung findet. Seckenheim, den 11. Oktober 1909 Gemeinderat: Ratſchreiber: Volz. Koch. Bekanntmachung. Am Neeckarlauer dahier lagern ca. 20 ebm. Mauer- ſteine deren Eigentümer nicht ermittelt werden konnte. Da die Entfernung derſelben geſchehen muß, fordern wir den Eigentümer hierdurch öffentlich auf, bis ſpäteſtens zum! November d. Js. die Wegbringung zu veranlaſſen, widrigenfalls ſolche durch uns auf Rechnung und Gefahr des Eigentümers geſchieht. Seckenheim, den 8. Oktober 1909. Hürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Koch. Aeckerversteigerung Mittwoch, den 20. ds. Mts., nachmittags 2 Uhr, läßt Herr Karl Alfred Weber in Kenzingen unten benannte Grundſtücke auf dem Rathaus hier zu Eigentum verſteigern, zahlbar in 4 Termine. Anſchl. L.⸗B. Nr. Ar Mtr. Lage Mk. Oberfeld 3755 6 81 Auf die Heidelbergerſtraße 550 3830 15 16 Auf dem alten Grenzhöferweg 1200 3946 15 91 Im Häuſemerfeld 800 4059 10 08 Nuf die Heidelbergerſtraße 800 4306 21 50 Auf den neuen Grenzhöferweg 1600 45183 42 48 In der Langgewann 3400 4616 14 13 Beim Kreutz 1050 4717 23 006 In der Dieterslanglach 1600 4792 15 48 Beim Frliedrichsfeldereck 900 47 1 68 5 900 Mittelfeld 2381 25 77 Im Säß auf den Waſenweg 1700 2% 16 dl im Si 1200 2779 15 91 In der Rheinſchall 120 2787 21 40 5 0. 5 20 2871 14 64 Beim Schulzenhecken 7 2895 16 10„ 5 5 g 1000 2990 26 52 Bei der Kapelle 2100 3111 19 65 In der Rübengewann 1300 3248 27 70 In der Bittern 1900 3270 46 95 In der Schönbergergewann 2350 3453 14 58 Beim Spitzenberg 1000 5690 15 22 In der oberen Hall 900 57% e„ 1700 5908 107 74 In der unteren Hall 5600 6409 17 96 lleber den Pfaffenweg 1000 6468 18 26 Bei den drei Rüſten 700 5098 24 93 Bei den Brunnenſtücker Wald 1000 2435 12 40 Im Ilvesheimer Wörtfeld 850 J. Bühler, gevollmüchligter. 0 Esch's ische Dauerbrandöfen N url Nasta gte Kochherde emailliert und ſchwarz zu haben bei: Georg Rösel. welche Fw „ W // œ T 0„.