— Hauptſtraßen,“ erwiderte der Graf. Sechenheimer Nmzeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. 4 bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. ——— Weiteres vom Reichsetat. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ teilt aus dem Etat weiter mit: Die Einnahmen aus Zöllen, Steuern und Gebüh⸗ ren ſind auf 1 441 620 000 Mk. veranſchlagt; darunter entfallen auf Zölle 631,9 Mill., auf die Tabakſteuer 14413000 Mk., die Zigarettenſteuer 23 711000 Mk., die Zuckerſteuer 147 178000 Mark, die Salzſteuer 50 048 000 Mk., die Branntweinſteuer 180 Millionen, die Schaumweinſteuer 10 210000 Mk., die Leuchtmit⸗ telſteuer 15 031000 Mk., die Zündwarenſteuer 15 010000 Mark, die Brauſteuer und Uebergangsabgabe von Bier 11/5 Mill. Mark, die Wechſelſtempelſteuer 20 Mill., die Reichsſtempelabgabe zuſammen 1 141 508 600 Mk., dazu die Abfindungen von 111400 Mk.— Im Etat des Reichs⸗ ſchatzamtes betragen die Einnahmen 19 228 370 Mark ( 3 196 340 Mk.), hiervon aus dem Münzweſen 19,1 Millionen. Es ſoll 1910 mit der Prägung von Silber⸗, Nickel⸗ und Kupfermünzen fortgefahren werden. Der wirk⸗ liche Ueberſchuß von 13 Millionen ſoll zur Verſtärkung der Betriebsmittel der Reichshauptkaſſe dienen. Die fort⸗ dauernden ordentlichen Ausgaben ſind 230 437261 Mk. An Beihilfen für hilfsbedürftige Kriegsteilnehmer ſind 23620 770 Mk.( 896 770 Mk.) angeſetzt. Aus der Reichserbſchaftsſteuer erhalten die Bundesſtaaten(künftig wegfallend) 13 750 000 Mk.(3 750 000 Mk. mehr). Die einmaligen ordentlichen Ausgaben belaufen ſich auf 22 724 924 Mk.(mehr 8 072 784 Mk.). China zahlt als 9. Zinsrate 10 716 789 Mk., als Tilgungsrate 649 167 Mark.— Von den fortdauernden Ausgaben von 215 683 457 Mark( 18 893 408 Mark entfallen 182 755 000 Mk. auf Verzinſungen; zur Verminderung der Reichsſchuld iſt der Betrag von 31 908 957 Mark ( 6571 708 Mk.) angeſetzt. Die geſamte Reichsſchuld betrug am 1. Oktober, abgeſehen von den im Umlauf befindlichen unverzinslichen Schatzanweiſungen in Mil⸗ lionen: Aprozentige Schuldverſchreibungen 410, 3½pro⸗ zentige 2020, Zprozentige 1783,5, 4prozentige Schatzan⸗ weifungen 340, zuſammen 4553, 2 Millionen. Fleiſchpreiſe und amtliche Statiſtik. Die Stuttgarter Stadtverwaltung iſt bekanntlich ſeit Jahren bemüht, auf die Fleiſchpreiſe im Intereſſe der Allgemeinheit Einfluß zu gewinnen und hat darum erſt kürzlich den Beſchluß gefaßt, zu verſuchen, ob durch die Anbringung von Fleiſchpreistafeln in den Läden nicht etwas zu erreichen ſei. Nun hat ſich aber die Fleiſcher⸗ innung gegenüber dem Aushängen ſolcher Tafeln ent⸗ ſchieden ablehnend verhalten. Sie wies hiebei u. a. darauf hin, daß ſich ſchon verſchiedene Gerichte mit die⸗ ſer Sache befaßt hätten und in Leipzig und in Jena der⸗ artige Vorſchriften als nicht geſetzlich außer Kraft ge⸗ Amtsblatt der Bürgermeisferämter Seckenheim, Nesheim, RHecharhausen und Edingen. „CCSFCCCCCCCCC Dienstag, den 30. Huuembar 1909 ſetzt worden ſeien. Die Metzgerinnung beſchloß daher, ihren Standpunkt bis aufs äußerſte zu vertreten. Dem⸗ gegenüber iſt es nun von Wichtigkeit zu erfahren, wie in anderen Städten die Fleiſchpreiſe feſtgeſetzt werden. In Bayern z. B. gibt das Miniſterium des Innern zu⸗ nächſt monatliche amtliche Statiſtiken heraus, in wel⸗ chen unter Zugrundelegung von Durchſchnittsſätzen die Spannungsunterſchiede zwiſchen Vieh⸗ und Fleiſchpreiſen in den einzelnen größeren Städten des Landes ange⸗ führt ſind; das Miniſterium beabſichtigt ferner, kom⸗ miſſionsweiſe die Fleiſchpreiſe für je einen Monat ganz allgemein feſtzuſetzen und im Zuſammenhang damit die Anlieferung und die Viehpreiſe zu regeln. Wenn die baneriſche Regierung eine ſolche Entſcheidung treffen kann, ſollte ſie in Württemberg unmöglich ſein? Na⸗ türlich ſind auch in Bayern die Metzger mit dem Ver⸗ halten der Behörde wenig zufrieden. Sie anerkennen allerdings, daß die Klagen über die gegenwärtig ſchlechte Qualität des aus Bayern ſtammenden Schlachtviehs durch⸗ weg berechtigt ſeien. Die bayeriſchen Schlachttiere, namentlich die Ochſen, würden zur Zeit direkt vom Pflug weg abgearbeitet und abgemagert auf den Schlachtvieh⸗ markt geliefert. Auch die Berliner Fleiſcherinnung hat ſich, dieſer Tage mit der Fleiſchteuerung beſchäftigt. Sie nahm eine Reſolution an, in der es u. a. heißt:„Seit über Jahresfriſt hat die Landwirtſchaft nicht nur für Berlin, ſondern auf allen großen Schlachtviehmärkten den Beweis erbracht, daß ſie weder quantitativ noch quali⸗ tativ in der Lage iſt, ſo viel Schlachtvieh zu Markt zu bringen, daß der ſtetig wachſenden Bevölkerung Fleiſch zu angemeſſenen Preiſen dargeboten werden kann, ob⸗ wohl der Landwirtſchaft durch die Geſetzgebung alle nur erdenklichen Erleichterungen gewährt werden. Unter die⸗ ſem Mißſtande leidet in erſter Linie das Fleiſcherge⸗ werbe. Von ſtetigen, dem wahren Wert der Tiere ent⸗ ſprechenden Preiſen iſt auf den Schlachtviehmärkten ſchon lange nicht mehr die Rede. Das Fleiſchergewerbe wird aus landwirtſchaftlichen. Kreiſen noch gar des Wuchers beſchuldigt, Beſchuldigungen, die leider in den Kreiſen der Konſumenten vielfach geglaubt werden. Demgegen⸗ über ſieht ſich die Berliner Fleiſcherinnung zu folgen⸗ der Erklärung veranlaßt:„Da die Beſchickung des Ber⸗ liner Viehmarktes ſowie aller anderen Schlachtvieh⸗ märkte in Deutſchland mit ſchlachtreifem Vieh eine unge⸗ nügende iſt, und da dadurch die Erhöhung der Verkaufs⸗ preiſe für alle Arten Fleiſch, Wurſt und Fleiſchwaren eine unbedingte Notwendigkeit iſt, wenn nicht die Exi⸗ ſtenz des größten Teils unſeres Gewerbes in Frage ge⸗ ſtellt werden ſoll, ſo erblicken wir die einzige Möglich⸗ keit, die jetzige Kalamität zu beſeitigen, in der Oeff⸗ nung der Grenzen für die Einfuhr lebender Schlacht⸗ tiere. Wir erwarten, daß die Vertreter des deutſchen Volkes diefen haltloſen Zuſtänden, die nur die Taſchen 05 uesheimer Hnzeiger, Neckarhauser Zeitung, Edinger Zeitung JInſertionspreis: 1 Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg- die Zeile. Bei öfterer Aufnahme gabatt.. f Fernſprechanſchluß Nr. 16. b 19 der Großinduſtrie füllen, ein Ende machen werden, da⸗ mit der Geſamtbevölkerung Deutſchlands wieder eine billige Fleiſchnahrung geboten werden Die Oeffnung der Grenzen und die geſetzliche oder kommunale Feſtlegung der Fleiſchpreiſe ſcheint alſo der Weg zu ſein, auf dem wir zu billigen Fleiſchpreiſen 7 ausreichende, kann.“ kommen werden. Vom Landtag. e Karlsruhe, 27. Nov. Die heutige(3.) Sitzung wurde um 10 Uhr kanntgegeben wurde. Alsdann hielt Finanzminiſter Hon⸗ ſell einen anderthalbſtündigen Vorrrag über den Staats⸗ voranſchlag. Hiernach betragen die Einnahmen für jedes der beiden Etatsjahre 1910 und 1911 99 518574 Mark, die Ausgaben 101 512 754 Mark, ſo daß ein Fehlbetrag von 1994 207 Mark verbleibt. Das ungünſtigſte Ergeb⸗ nis iſt durch die Wiedereinführung der Staatsdotation an die Eiſenbahnverwaltung mit jährlich 4 Millionen und durch die Erhöhung des Bierſteuerausgleichs verurſacht worden. Da indeſſen auf den 1. Januar die Erhöhung der Bierſteuer in Kraft treten ſoll, an deren Genehmigung durch den Landtag nicht zu zweifeln iſt, ſo werden ſi die Einnahmen jährlich um etwa 3,5 Millionen Mark, erhöhen, ſo daß ein Ueberſchuß der Einnahmen von 1,1 Millionen Mark verbleiben wird. Zu dieſen 1,1 Mill. Mark kommt noch der verfügbare Betrag des umlaufenden Betriebsfonds mit etwa 700 000 Mk., ſo daß etwa 1,58 Millionen oder für beide Jahre 3,6 Millionen Mark zur Beſtreitung der Ausgaben der außerordentlichen Etats übrig bleiben. Die Ausgaben des letzteren betragen nach Abzug der Einnahmen noch 8,4 Millionen Mark. es würde alſo im ganzen ein Fehlbetrag von 4,8 Millionen Mark verbleiben, der ſich aber auf etwa 7 Millionen er⸗ höhen wird, weil aus der Budgetperiode 1908/09 an un⸗ verwendeten Krediten 2,2 Millionen Mark herüberzu⸗ nehmen ſind. Der Staatsvoranſchlag iſt alſo nicht ſo ungünſtig, wie befürchtet wurde, allerdings zu der günſti⸗ gen Entwicklung zu Ende des vorigen Jahrhunderts, wo der Ueberſchuß des ordentlichen Etats vollkommen aus⸗ reichte zur Beſtreitung der Ausgaben des außerordent⸗ lichen Etats, iſt er nicht gekommen. Der dunkle Punkt im Staatshaushalt ſind nun nicht die Finanzen der. 51 lichen Staatsverwaltung, ſondern die Lage der Eiſe verwaltung. e — 0 * 5 e Vermißt. Roman von Ewald Au guſt König. 13)(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „Ah, nun werden auch Sie wohl Ihre gute Mei⸗ nung ndern und unſeres Feindes Lob nicht mehr „Im Gegenteil, Herr Graf, die Tapferkeit, den Seldenmut und die Ausdauer der Deutſchen werde ich ſtets bewundern!“ Der Graf hatte die Brauen zuſammengezogen. Ein herber Zug umzuckte die feſt aufeinander gepreß⸗ len Lippen. Mit großen Schritten durchmaß er einigemal das Zimmer, dann blieb er an einem Fen⸗ ter ſtehen.„Wenn ich gerecht ſein will, ſo kann ich Ihnen leider nicht widerſprechen,“ ſagte er mit zittern⸗ der Stimme.„Wären Sie eine Tochter Frankreichs, dann würden Sie nicht ſo reden; auch auf Ihnen läge dann der ſchwere Drück, der jetzt jedes franzöſiſche Herz belaſtet. So tief iſt Frankreich noch nie gedemütigt morden; ſo unglücklich war es nie. Und es gereicht uns wahrscheinlich nicht zum Trost, daß wir ſelbſt durch unferen Uebermut dieſes Unglück verſchuldet ha⸗ ben.“ a 155 Leontine faltete den Brief zuſammen; ihre frohe 5 ließ erkennen, daß ſie gute Nachrichten erhalten atte. 4 „Sie meinten, daß der Feind auch bald hieher kommen könne,“ ſagte Cäcilie.„Aber die Hauptstraße liegt noch ziemlich weit entfernt.“ Die der. bleiben nicht auf den „Die deutſchen Truppen„Sie streifen Su das ganze Land, und der Diener, den ich zur Sta ſchickte, erzählte, daß preußiſche Huſaren zwei Stunden von hier geſehen wurden. Erſchrecken Sie alſo nicht, wenn Sie plötzlich die fremden Uniformen ſehen: blei⸗ been Sſe ruhig in Ihren Gemüchern und fürchten Sie nichts“ 0„Was ſollen wir auch fürchten?“ rief Cäcilie. Der — 5 e. 1 Feind muß ja dankbar anerkennen, daß Sie ein deut⸗ ſches Mädchen ſo wacker beſchützt haben.“ „Ah, bah, ich werde mich auch ohnedies mit ihm verſtändigen,“ ſagte der Graf achſelzuckend.„Muß iſt freilich eine harte Nuß, aber in ſolchen Fällen muß man von der Not eine Tugend machen und die Dinge nehmen, wie ſie ſind.“ Er nickte ihnen noch einmal zu und verließ das Zimmer. a Cäcilie öffnete jetzt ihren Brief, den ſie lachend in ihre Taſche ſchob, nachdem ſie ihn geleſen hatte. „Genau ſo, wie ich es mir gedacht hatte,“ ſpöttelte ſie. „Die gute Tante ſchreibt mir über Dinge, die gar kein Intereſſe für mich haben. Du erhielteſt Nachrichten von deinem Bruder?“ f Leontine blickte auf, wie aus einem Traume und ſtrich das blonde, lockige Haar von der Stirn zurück. „Ja, Mama ſchreibt mir, Ferdinand liege vor Paris. Das iſt eine Beruhigung für mich, denn ich weiß nun, daß er in der letzten blutigen Schlacht nicht mitge⸗ kämpft hat.“„ ö „Schade!“ warf Cäeilie ein. „Schade? Weshalb?“ 5 n „Die deutſchen Reiter, die bei Orleans kämpften, ſollen auf dem Wege hieher ſein, wie der Braf vor⸗ hin ſagte; wäre dein Brüder unter ihnen, ſo dürſ⸗ ten wir nun hoffen, ihn hier zu ſehen.“ „Wäre dir das ſo erwünſcht?“ ſcherzte Leontine. „Mir? Ich kenne ihn ja nicht,“ ſchmollte Cücilie; „ich denke dabei nur an dich.“ „Es wäre ein kurzes Wiederſehen und würde bier den Haß gegen mich ſteigern. Aber was iſt das?“ Sie deutete hinaus. Landleute in unverkenn barer Erregung, Männer, Frauen und Kinder eilten mit dem Angſtruf:„Die Preußen! Die Preußen!“ auf den Hof; aus dem Schloſſe ſtürzten gleichzeitig die Diener, befragten die Flüchtlinge und riefen nach dem Grafen. Dieſer erſchien bald darauf und mahnte zur Ruhe Jeder ſolle nach Hauſe gehen. riet er: man ſolle den dem werde das, was er hergeben müſſe, ſpäter wieder erſetzt werden.„Nur keine Drohungen, keine Feind⸗ ſeligkeiten!“ fügte er warnend hinzu.„Wir ſind nun einmal in der Gewalt des Feindes, und in das Un⸗ abänderliche muß man ſich fügen.“ f Die Feſtigkeit des Grafen verfehlte ihre Wirkung nicht, und die erſchreckten Flüchtlinge machten ſich zur Heimkehr bereit, als aus der Ferne Hufſchläge herab⸗ hallten, die mit Windeseile dem Schloſſe näher kamen. Dann ſprengte in den Schloßhof ein Pikett Huſaren, wandte 1 ſich an den Grafen, welcher ihm entgegen kam. von Theobald Weimar befehligt. „Sie ſind der Beſitzer des Schloſſes?“ „Ja, mein Herr; was wünſchen Sie von uns?“ „Wir ſind zu Requiſitionen genötigt, werden aber nur das verlangen, was wir bedürfen. Ueber das Ge⸗ lieferte erhalten Sie eine Quittung, die ſpäter mit ba⸗ rem Gelde eingelöſt wird.“ 5 „Ich für meine Perſon kann auf die Rückerſtat⸗ tung verzichten,“ ſagte Graf Monterau.„Wir ſind im Kriege, und es iſt Kriegsbrauch, daß der Feind nimmt, was er findet, nicht bloß, was er braucht. Aber den unbemittelten Landleuten wäre der ſpätere Erſatz zu wünſchen; ihretwegen hoffe ich, daß Ihr Wort einge⸗ löſt wird. Was verlangen Sie?“ „Heu, Haber, Brot, Fleiſch und Wein,“ erwiderte Theobald, deſſen Blick jetzt auf die beiden ſchönen Mädchen fiel, die am Fenſter ſtanden.„Auch zum 1 einen Leiterwagen, den wir ſofort zurück⸗ icken.“ g Der Graf verteilte die Lieferung unter die an⸗ weſenden Landleute, beſtimmte genau, was und wie viel jeder zu geben hatte, und bezeichnete denjenigen, der den Wagen ſtellen ſollte. Er ſelbſt erbot ſich, ein Faß Wein und zwei Schafe zu liefern. Gortſeßung folgt.) e * — . J 9. Jahrgang vom Präſidenten Rohrhurſt eröffnet, worauf der Einlauf be⸗ N feindlichen Reitern ſtill geben, was ſie verlangten. Je⸗ 1 4 1 1 Die Sicherung der Bauforderungen Das unter dem 1. Juni ds. Is. erlaſſene Reichs⸗ Floe über die Sicherung der Bauforderungen iſt das gebnis langjähriger Erwägungen und Beratungen über Maßnahmen zum Schutz der Bauanndwerker und Lie⸗ feranten gegen Schädigungen durch unſolide Bauunter⸗ nehmer und Gebäudeſpekulanten. Das Geſetz zerfällt in zwei Abſchnitte. Während der erſte Abſchnitt allgemeine Sicherungsmaßregeln enthält, d. h. ſolche Vorſchriften — Sicherung der Bauforderungen, die für alle Orte ganzen Reichsgebiets gelten, enthält der zweite Ab⸗ ſchnitt Vorſchriften, die neben denen des erſten Abſchnitts in ſolchen Gemeinden gelten ſollen, für welche dies durch landes herrliche Verordnung beſtimmt werden wird. Das Geſetz hat aus dem Grund davon abgeſehen, den Vor⸗ ſchriften des Abſchnitts allgemeine Geltung beizulegen, weil ihre Anwendung mit vielen Umſtändlichkeiten und auch mit Koſten für Bauluſtige und Bauunternehmer und mit einer ſtarken Inanſpruchnahme der Behörden ver⸗ knüpft iſt, und weil es weniger bemittelten Leuten das Bauen erheblich erſchweren kann. Die Schattenſeiten dieſer Vorſchriften ſind ſo groß, daß nach der Meinung des Geſetzgebers die Vorſchriften nur an den Orten ein⸗ geführt werden ſollen, in denen ein Bedürfnis nach be⸗ ſonderen Maßregeln zur Bekämpfung des Bauſchwindels beſteht. Für Orte, in denen ſchwindelhafte Bauunter⸗ nehmungen nicht oder nicht in erheblichem Maße vor⸗ kommen, oder zu befürchten ſind, hielt der Geſetzgeber ſo tief eingreifende, mit Koſten und Beläſtigungen ver⸗ knüpfte Maßregeln nicht für angebracht. Um darüber orientiert zu ſein, inwiefern die Einführung des zweiten Abſchnittes für Württemberg in Frage kommen könnte, hat ſich die K. Zentralſtelle für Handel und Gewerbe u. a. auch an die württembergiſchen Handelskammern um Auskunft gewandt. Von dieſen haben 7 bereits ihr Gutachten abgegeben. Die Handelskammer Stuttgart ſtellt allgemein feſt, daß das Bauunternehmertum in Stuttgart ſo ſolide ſei, daß es eine Belaſtung, wie ſie in dem 8 9 enthalten ſei, nicht brauche. Auch die Heil⸗ bronner Handelskammer kam zu einer durchaus ablehnen⸗ den Stellungnahme. Sie beſchloß ſogar, die K. Zentral⸗ ſtelle dringend zu bitten, dafür einzutreten, daß der zweite Abſchnitt des Baugeſetzes unter keinen Umſtänden auf die geordneten Bauverhältniſſe i hres Bezirkes angewendet werde. So günſtig auch der erſte Abſchnitt dieſes Ge⸗ ſetzes aufgenommen worden ſei, ſo werde der zweite, anſtatt des erhofften Vorteils, nur Schaden ſtiften. Die Bauunternehmer würden durch die peinlichen umſtänd⸗ lichen und koſtſpieligen Beſtimmungen des Geſetzes in ihren Unternehmungen gehemmt und geſtört; der Bau⸗ kredit würde ſo ſehr geſchädigt, daß auch gut fundierte Leute darunter zu leiden hätten. Die Handelskammer Ulm verneinte gleichfalls, daß innerhalb ihres Kammer⸗ bezirks Gemeinden vorhanden ſeien, in denen die Para⸗ graphen 9 und folgende ein Bedürfnis ſeien. Ablehnend verhielten ſich ferner die Handelskammer Reutlingen, Ravensburg und Rottweil. Dagegen wünſchte Heiden⸗ heim die Inkraftſetzung des zweiten Teils des Geſetzes für die Gemeinden Gmünd und Crailsh. n. Noch keine Antwort hat die Handelskammer Calw abgegeben. 5 Politiſche Rundſchau. Deutſches Reich. * Neuerlicher Kaiſerbeſuch in Wien. Wie ver⸗ lautet, iſt für das Frühjahr 1910 ein neuerlicher Be⸗ ſuch unſeres Kaiſerpaares in Wien in Ausſicht genom⸗ men worden. Der Beſuch wurde zwiſchen Kaiſer Wil⸗ helm und dem Erzherzog Franz Ferdinand, als dieſer kürzlich mit ſeiner Gemahlin in Berlin weite, verein⸗ bart. Kaiſer Franz Joſef hatte ſofort telegraphiſch ſeiner Freude darüber Ausdruck gegeben, das deutſche Kaiſer⸗ paar im nächſten Frühjahr wieder in Wien begrüßen zu können. Während ſeines Wiener Aufenthaltes wird Kaiſer Wilhelm auch einen Jagdausflug, wahrſcheinlich nach Eckartsau, unternemmen. e Ehina. 8 Ein kaiſerliches Edikt, das geſtern veröffentlicht wurde, erinnert die kaiſerlichen Beamten der Reichs⸗ und Pro⸗ vinzbehörden an die Notwendigkeit, ſorgſam und metho⸗ diſch darauf hinzuarbeiten, daß die Verfaſſung in der angegebenen Zeit in Kraft treten kann. Sie werden verwarnt, irgend welche Schwierigkeiten zu machen oder den Verfaſſungsbeſtrebungen Schwierigkeiten in den Weg zu legen. Denkſchriften, die gegen die Verfaſſung ein⸗ gereicht worden ſind, ſollen unverzüglich auf ihre Be⸗ weggründe geprüft werden. Das Edikt beabſichtigt, das Volk davon zu überzeugen, daß der Regent das Ver⸗ ſprechen des verſtorbenen Kaiſers auf jeden Fall zu er⸗ füllen beabſichtigt. 1 165 Amerika. f Der Dampfer„City of Para“, der aus Nicaragua in San 90 eingetroffen iſt, meldet, daß Präſident Zelaya di * ie Erſchießung von vierzig Einwohnern der Stadt Puerto Corintho anordnete, weil ſie einen Sieg der Inſurgenten freundlich aufgenommen hatte. Vor ihrer Hinrichtung wurden die Leute den gräßlichſten Marter⸗ qualen ausgeſetzt.. Aus Nah und Fern. Ladenburg, 28. Nov. Vergangenen Mittwoch fand hier die Uebergabe des Neubaues der landwirtſchaftlichen Kreiswinterſchule an den Sonderausſchuß der Anſtalt in feierlicher Weiſe ſtatt. Zu der Uebergabe hatte ſich eine große Anzahl Gäſte eingefunden. Darunter als Vertreter der Regierung Herr Regierungsrat Kronberger Karlsruhe, als Vertreter des Kreisausſchuſſes die Bürgermeiſter Ehret⸗ Weinheim, Volz⸗Seckenheim und Wipfinger Schwetzingen. Vor dem neuen Schulhaus nahm deſſen Erbauer, Herr Architekt und Gewerbeſchulvorſtand Feuerſtein⸗Weinheim, Wort. Alsdann überreichte Redner Herrn Bürger⸗ Seck r ihn er Dankesworten gegen Kreisverſammlung und Kreisausſchuß in Empfang nahm Die ganze Einteilung des Hauſes iſt äußerſt praktiſch und ſinngemäß konſtruiert und macht dem Erbauer der Schule alle Ehre. Beſonderer Wert wurde auf Licht und Luft in den Klaſſenzimmern, die für zuſammen 50 Schüler Platz bieten, gelegt. Den hygieniſchen Anfor⸗ derungen wurde nach jeder Richtung Rechnung getragen. An den Rundgang und die Beſichtigung der Schule ſchloß ſich um halb 5 Uhr ein gemeinſames Eſſen in der Roſe an. ) Ettlingen, 27. Nov. Der arbeitsloſe Kaufmann Dold machte vorgeſtern mittag einen Spaziergang nach dem„Vogelſang“, vermutlich in der Abſicht, ſeinem Leben ein Ende zu machen, denn er trug einen mehrfach geladenen Rerolver bei ſich. In den unterhalb des Reſtaurants angelegten Zickzackwegen begegnete er der älteſten Tochter der Wirtin vom„Vogelſang“ und begann nun ſeine Schußwaffe auf das ahnungsloſe Mädchen zu richten. Ein Streifſchuß verletzte die in ihrem Leben bedrohte im Geſicht. Darauf richtete der Attentäter die Waffe gegen ſich ſelbſt. Er traf hiebei ſo gut, daß er ſofort tot war. ( Plittersdorf, 27. Nov. Von einem ſchweren Schickſalsſchlage wurde die Familie Fritz dahier getroffen. Am Donnerstag der letzten Woche erlag der Landwirt und Metzger Florian Fritz einem Schlaganfall. Vorgeſtern ſtarb deſſen Frau an den Folgen eines Blutſturzes. Beide werden nun nebeneinander in einem gemeinſchaftlichen Grabe ruhen. 4 155 3 Karlsruhe, 29. Nov. Bei der Zweiten Kam⸗ mer gingen folgende Petitionen ein: 1. der badiſchen Schiffskapitäne um Einreihung in die mittleren Beamten; 2. der Vereinigung geprüfter Juſtizaktuare im unteren Juſtizdienſte um Einreihung in Abteilung G des Ge⸗ haltstarifs; 3. des Vorſtandes des„katholiſchen Lehrer⸗ vereins“ Baden um gehaltliche Gleichſtellung der badiſchen Volksſchullehrer mit den entſprechenden mittleren Staats⸗ beamten; 4. des Geſamtvorſtandes des Verbandes ba⸗ diſcher Gemeinde⸗ und Krankenverſicherungsrechner, die Regelung der Alters⸗ und Hinterbliebenenverſorgung der Rechner betreffend; 5. des penſionierten ſtändigen Bahn⸗ hofarbeiters Karl Glaſer in Oberkirch um Erhöhung ſeines Ruhegehaltes; 6. der Witwe des Hilfsaufſehers Ludwig Kühne in Mannheim um Unterſtützung; 7. des Bezirks⸗ tierarztes a. D. Joſeph Wirth in Mannheim um Unter⸗ ſtützung; 8. der Inhaber der ſogenannten Wiener Kaffee⸗ häuſer in Mannheim um Aufhebung der Polizeiſtunde in ihren Lokalen; 9. des Jakob Schelker in Egringen um Rechtsbeihilfe; 10. der Martin Wieber Ehefrau in Auen⸗ heim um Entlaſſung ihres Mannes aus der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau; 11. des Kanzleirats a. D. Ludwig Rüdt in Karlsruhe um Erhöhung ſeines Ruhegehaltes. 9 Heidelberg, 29. Nov. Auf dem Friedhof in Neuenheim hat ſich ein ſtellenloſer Krankenwärter am Grabe ſeines Vaters durch einen Schuß aus einem Revol⸗ ver in das rechte Auge geſchoſſen. Das Motiv der Tat dürfte Arbeitsloſigkeit ſein. 8 worden unter anderm von dem Großherzog, dem Prrn⸗ zen Max, Frhr. von Gemmingen, der Freifrau von Marſchall⸗Bieberſtein ſowie von dem Grafen Neipperg⸗ Schwaigern. a 5 (A unterkirnach, 29. Nov. Am Samskag brannte das Haus des Belisbauer Bh. vollſtändig nieder. Wäh⸗ rend es gelang, das Vieh in Sicherheit zu bringen, konnte von den Fahrniſſen faſt gar nichts gerettet werden. Das Feuer ſcheint im Heuſtock entſtanden zu ſein. 5 ( Donaueſchengen, 29. Nov. Die Angelegenheit zwiſchen dem Fürſten von Fürſtenberg und den Ange⸗ hörigen des ertrunkenen Hauslehrers iſt auf gütlichem Wege ohne gerichtliche Inanſpruchnahme geregelt worden. (Mettenberg, 29. Nov. Infolge Auftretens des Keuchhuſtens unter den Kindern mußten die drei unteren Klaſſen der Volksſchule geſchloſſen werden. Emmendingen, 29. Nov. Dem Hilfsarzt an der hieſigen Heil⸗ und Pflegeanſtalt Dr. Kühne wurde wegen Errettung der Frau Liebich vom Tode 8 trinkens in dem angeſchwollenen Brettenbach vom Mi ſterium des Innern beſondere Anerkennung für ſein en ſchloſſenes und mutiges Verhalten ausgeſprochen Berlin, 29. Nov. In einem im Oſten der Skadt gelegenen Juwelengeſchäft wurde vergangene Nacht ein⸗ gebrochen, wobei den bis jetzt noch unbekannten Dieben fei über 10 000 Mark Schmuckſachen in die Hände ielen. * München, 29. Nov. Nach unruhiger Nacht ſchrei⸗ tet der Schwächezuſtand des Herzogs Karl Theodor in Kreuth fort. Die ganze Familie iſt am Krankenbett ver⸗ ſammelt, da das Schlimmſte zu befürchten iſt. * Burg(Rheinland), 29. Nov. Heute früh wurde an der Landſtraße der 23 Jahre alte Arbeiter Karl Saßbach erſtochen aufgefunden. Als Täter ſtellte ſich heute morgen der Maurer Karl Schuſter der Polizei 195 der Angabe, den Saßbach in e e erſtochen zu aben. ö * Stralſund, 29. Nov. Beim Schlittſchuhlaufen auf einem Teiche brachen geſtern mittag 2 Realſchüler ein. Trotz des energiſchen Rettungsverſuches ſeitens eines jungen Kaufmanns konnten die beiden Eingebrochenen nur als Leichen geborgen werden. i * Zürich, Nach der endgültigen Entſcheidung der internationalen Sportkommiſſion im Gordon⸗Bennett⸗ Wettfliegen erhielt den 1. Preis: Misk⸗Newyork mit dem Ballon„Amerika“, den 2. Preis: Meßmer⸗Schweiz mit dem Ballon„Azurea“, und den 3. Preis: Schäck⸗Schweiz mit dem Ballon„Helvetia“. ö 0* Paris, 29. Nov. Zu dem Attentat auf General Verand wird weiter gemeldet: Der Verteidiger des Atten⸗ täters Robin Endelſi, Bonzon, erklärte einem Bericht⸗ erſtatter, Endelſi ſei weder ein Anarchiſt, noch ein Antk⸗ militariſt, ſondern ein verzweifelter und wahrſcheinlich verrückter Menſch. Er habe ſich nach ſeiner Entlaſſung an die Liga der Menſchenrechte, ſowie an einen ſehr bekannten ſozialiſtiſchen Abgeordneten mit der Bitte ge⸗ wandt, ihm zu einer Entſchädigung zu verhelfen. Sein Geſuch ſei aber erfolglos geblieben. Der Anwalt Bonzon fügte hinzu, er habe kürzlich im Auftrag Endelſis an den Staatsrat ein Geſuch um Schadenerſatz in Höhe von 32 000 Franken gerichtet, doch ſei das Geſuch noch un⸗ erledigt. Die Gerichtsärzte, die die Verletzung des Gene⸗ rals Verand unterſuchten, erklärten, daß die 8 Milli⸗ meterrevolverkugel auf der rechten Seite in den Hals gedrungen ſei, die Wirbelſäule geſtreift und auf der lin⸗ ken Seite den Hals wieder verlaſſen habe. Bei ſeinem Sturz habe ſich der General Quetſchungen an der Stirn, an der Naſe und am Knie zugezogen. Sein Zuſtand ſei ernſt, aber nicht lebensgefährlich. 3 * Wien, 29. Nov. In der Unterſuchungsſache gegen Oberleutnant Hofrichter wird berichtet: Im weiteren Ver⸗ lauf der Unterſuchung wurde ermittelt, daß er in der erſten Woche des November eine Schapirographplatte kaufte von gleichem Format wie die dem Giftpulver bei⸗ gegebenen Proſpekte. Die Platte iſt nicht vorgefunden worden. Zur Wiener Giftmordaffäre. Ueber die Unterſuchungsſache des mutmaßlichen Ab⸗ ſenders der Giftbriefe, Oberleutnant Hofrichter, berichtet die Wiener Polizeikorreſpondenz: Bei Oberleutnant Adolf Hofrichter iſt ein Fläſchchen Kopiertinte gefunden worden. Obwohl ein Gutachten Sachverſtändiger über dieſe Tinte noch nicht vorliegt, ſo dürfte ſie doch mit der Tinte identiſch ſei, die bei der Ausfertigung der Reklamezettel verwendet worden iſt, die dem Giftpulver heigelegen haben. Der Militärobergerichtshof hat be⸗ reits das Garniſonsgericht in Wien mit dem weiteren Verfahren gegen Oberleutnant Hofrichter betraut, der in der nächſten Woche dieſem Gericht vorausſichtlich über⸗ geben werden wird. Ueber den Fall werden noch fol⸗ gende Einzelheiten bekannt: Der Verhaftete war der fünfte im Range der im November zu ernennendert Generalſtäbler. Sein unmittelbarer Vordermann be⸗ fand ſich unter den Offizieren, die Giftpillen erhielten. Die drei übrigen Vordermänner blieben verſchont, offen⸗ har, um die Sache weniger auffällig erſcheinen zu laſſen. Die Erhebungen haben ergeben, daß der Verhaftete ſelt dem 9. November nach Böhmen beurlaubt war und am 16. November in ſeine Garniſon zurückkehrte. Er blieb bis 13. ds. in Linz und reiſte nachts nach Wien, wo er am 14. d. M. früh nach ſeiner Ankunft die Briefe der Poſt übergab. Eine Woche früher hatte Hofrichter an einen Linzer Kameraden in einer Schachtel, die mit der an die Generalſtäbler geſandten Schachteln genau über⸗ einſtimmt, ein Namenstagsgeſchenk geſchickt. Die Schrift⸗ züge auf dieſer Sendung wurden von Sachverſtändigen N mit den Schriftzügen auf den Briefumſchlägen der Gift⸗ briefe für gleich erklärt. Die Erhebungen in Linz haben ergeben, daß 3 die Oblatenkapſeln, Schachteln d tatſächlich bei Linzer Firmen ein⸗ Hofrichter gibt an, ſie verbrannt zu haben, da er ſie nicht habe verwenden können. 9 F::.. ⁰»G. ˙—ido.̃̃ gekauft hat. Zwei derartige Schachteln wurden bei der Reviſion ſeiner Wohnung im Schreibtiſch gefunden. Auch ungefähr 10 Oblatenkapſeln wurden gefunden, die den⸗ jenigen völlig gleich ſind, die an die Generalſtäbler ver⸗ ſandt wurden. Der verhaftete Oberleutnant erkkrte, daß er darin Bandwurmpillen für Hunde aufbewahren wollte. Ferner wurde feſtgeſtellt, daß ſich Hofrichter auf das genaueſte über die Art und Weiſe der Oblatenfüllung informiert hat. Das Verhör des Verdächtigen dauerte von 3 Uhr nachmittags bis 11 Uhr nachts. Er nimmt eine ſelbſtbewußte Haltung ein und leugnet die Täter⸗ g ſchaft ganz entſchieden. Hofrichter iſt ſeit 3 Jahren ver⸗ heiratet. Seine Gattin ſieht ihrer Entbindung entgegen. Ueber die Art der Giftbeſchaffung herrſcht noch Dunkel. Hofrichter iſt hervorragender Amateurphotograph.— Weiter wird noch gemeldet: Trotzdem das Beweisma⸗ terial bezüglich der Aehnlichkeit der Handſchrift des Be⸗ gleitſchreibens und bezüglich der Schächtelchen der Ob⸗ laten und des Aufenthalts Hofrichters in Wien immer mehr den Schuldbeweis verdichtet hat, blieb Hofrichter nach übereinſtimmenden Meldungen bisher beim hart⸗ näckigen Leugnen. Es iſt immer noch nicht vollſtändig ausgeſchloſſen, daß es ſich um eine unſelige Verkettung von Umſtänden handelt. Hofrichter, der die Kadetten⸗ ſchule mit ausgezeichnetem Erfolg abſolvierte, galt als ein überaus ehrgeiziger Offizier und in ſeiner Charak⸗ teriſtik begegnet man vielfach dem Vorwurf des Streber⸗ tums. Während einerſeits das Sympathiſche wegen der . allgemeinen Beliebtheit Hofrichters hervorgehoben wird, wird er andererſeits als verſchloſſen, wenig kamerad⸗ ſchaftlich und bei der Mannſchaft als nicht ſehr beliebt geſchildert. Während ſeiner letzten Studienzeit in der Kriegsſchule ſoll Hofrichter ein aufgeregtes Weſen und Nervofität gezeigt haben. unter Bedeckung in Wien eingetroffen und dem Garni⸗ ſousgericht überwieſen worden. Seine Familie glaubt felſenfeſt an ſeine Unſchuld. Sie begründet dies damit, daß Hofrichter aus ſeiner Reiſe nach Wien kein Geheim⸗ nis gemacht, die Schachteln gekauft habe, um daraus Knopfbehälter anzufertigen, und niemals einen Hekto⸗ graphenapparat beſeſſen habe. RNevolverattentat auf einen ö franzöſiſchen General. General Verand vom Pariſer Militärgouvernement, der ſich Sonntag Nachmittag zum Bankett der Pariſer Turnvereine begeben wollte, wurde am Eingang des Hotels Continental der Gegenſtand eines Attentats. Ein Individuum von 32 Jahren, der in Guelma in Algerien geborene Robin Endelſi, feuerte mehrere Revolverſchüſſe . auf den General, der an Schläfe und Nacken verwundet * wurde. Nur die Wunde des Nackens hat einen ernſteren . 5 Auszug aus den Standesregiſtern 3. Martin, Charakter, iſt aber nicht gefährlich. Der Attentäter iſt ein an Verfolgungswahn leidender Querulant, der es auf den Kriegsminiſter, General Brun, abgeſehen hatte, weil das Marineminiſterium ſeine Bittſchriften nicht mehr beantworlete. General Brun war kurz vor Ge bezahlten Beträge eingeſteckt. Man habe ihn ermorden wollen, weil er die Wahrheit geſagt habe. darüber an den Miniſterpräſidenten ein Schreiben ge⸗ richtet, doch Er habe ſei es unbeantwortet geblieben und ſo habe er ſich ſelbſt zu ſeinem Rechte verhelfen wollen. der Gemeinden: Seckenheim pro Oktober 1909: Ge ſto r bene: S. d. Landwirts Thomas S eb. Hahn, 10 Monate alt. 2 6. Hatte Probst, 1 Weichenwärters Martin Probſt u. ſ. E. Eliſabeth geb. Andelfinger, 1 Monat alt. Seitz 1 E. 18. Phil. Karl Ehefrau Anna Maria geb. Volz, 49 Jahre alt. 13. Landwirt Johann Georg Gruber Ehefrau Katharina geb. Treiber, 66 Jahre alt. rieda, T. d. Poltzeidieners Johann Georg Bauſch u. E. Suſanna geb. Seitz, 8 Monate alt. Leonhard Hermann, S. d. Landwirts Georg Leonhard Ding u. ſ. E. Suſanna geb. Seitz, 1 Jahr 10 Monate alt. Georg Kilz Ehefrau Magdalena Barbara geb. Kern, 43 Jahre alt. 3 Alvesheim pro Oktober 1909: Geſtorbene: Hermann, S. d. Taglöhners Peter Grohmüller u. ſ. E. Katharina geb. Uhrig, 2 Monate 28 Tage alt. Anna Maria Dommberger geb. Götz, 50 Jahre 11 Monate 4 Tage alt. f i Edingen pro Oktober 1909: Geſtorbene: Frieda, T. d. Schloſſers Hermann Schäfer u. ſ. E. Maria geb. Koch, 2 Jahre 9 Monate alt. Anna Barbara Ding, 45 Jahre 5 Monate alt. Michael Wilhelm Schäfer, 1 Jahr 7 Monate 16 Tage alt. Michael Kraus, Tünchermeiſter, 78 Jahre 2 Monate 9 Tage alt. d Hofrichter iſt am Sonntag Herald“ erklärt, iſt Dr. Cook ſchwer krank. T. d. Maurers Sebaſtian Vogler u. ſ. C. ü Neues aus aller Welt. * Aus Abdul Hamids Harem. In Saloniki bildet ein häuslicher Zwiſt des Gefangenen der Villa Allatini das Tagesgeſpräch. Abdul Hamid hat ſeinem Bibliothekar Monham⸗Effendi plötzlich gekündigt. Wie es heißt, herrſchte zwiſchen der zweiten Kadine und der 18fährigen Favoritin des Sultans ein leidenſchaftlicher Haß. Der Bibliothekar nahm für die Kadine Partei und ſuchte die Favoritin zu entfernen. Die Mauern der Villa Allatini werden ſeither noch ſchärfer bewacht. * Gemeine Erpreſſerbriefe erhielten in Mainz eine Anzahl dortiger Einwohner, worin ihnen mit An⸗ zeige wegen Verbrechens gegen§ 175 gedroht wurde, wenn ſie nicht eine gewiſſe Summe zahlen würden. Die Polizei konnte geſtern den Briefſchreiber, als er Briefe abholen wollte, verhaften. Es iſt der 22jährige ſtellen⸗ loſe Kaufmann Karl Bayerlein. * Bombenexpploſion. Eine panikartige Szene ſpielte ſich auf dem Hauptbahnhof in Odeſſa ab. Dort ſtanden auf dem Perron zahlreiche Paſſagiere, die einen nach Petersburg abgehenden Zug benutzen wollten. Plötzlich ertönte ein lauter Knall, und als die Rauchwolke ſich gelichtet hatt, fand man einen jungen Mann, den 24jährigen Fähnrich der Reſerve Iwanow, blutend auf dem Erdboden liegend. Wie ſich herausſtellte, hatte ſich in der Reiſetaſche des Verletzten eine Bombe befundn, die dadurch explodiert war, daß ein Vorübergehender mit ſeinem Koffer an den Reiſeſack des Fähnrichs angeſtoßen hatte. * Berliner Chineſen⸗Viertel. Ein Chineſen⸗ Viertel hat ſich ſeit kurzem in der Umgebung des Schle⸗ ſiſchen Bahnhofs in Berlin gebildet. In einem Hauſe der Breslauerſtraße wohnten nicht weniger als neuen dieſer Söhne des himmliſchen Reiches, aber auch in den anderen Straßen, die um den Bahnhof liegen, ſind ſie in größerer Anzahl zu finden. Sie treiben einen Hau⸗ ſierhandel mit Erzeugniſſen ihres Heimatlandes, die ſie teils mitgebracht haben, teils hier aus heimiſchen Roh⸗ ſtoffen ſelbſt anfertigen. Sie beſuchen Läden und Gaſt⸗ wirtſchaften, gehen aber auch in die Häuſer, um dort ihre Waren abzuſetzen. Dieſe beſtehen in Marmorſachen aller Art, in Schnitzereien, Stickereien und Holzſachen, die mit Malereien in der bekannten chineſiſchen Manier bedeckt ſind. Sie tragen durchweg europäiſche Kleidung und haben bis auf einen, der ihr Führer und Oberhaupt iſt, den Zopf abgelegt. Ihr Eſſen bereiten ſie ſich ſelber und 1 Fleiſch, Gemüſe und andere Rohſtoffe aus den äden und Kellern der Gegend ſelbſt ein. * Im Mehl begraben und erſtickt. Auf ſchreck⸗ liche Weiſe iſt der 43 Jahre alte Träger Leo Kluge aus Rüdersdorf ums Leben gekommen. Als K. Mittwoch be⸗ ſchäftigt war, Rohmehl in einen unterirdiſchen Behälter abzuſtoßen, tat er einen Fehltritt und ſtürzte hinab. Er vermochte ſich nicht allein aus dem Mehl herauszuarbei⸗ ten und da der Unfall von niemand beobachtet worden war, mußte der Unglückliche auf dieſe Weiſe elend er⸗ * Die Rache der Geliebten. Die in einem Schreib⸗ maſchinengeſchäft in Rom angeſtellte achtzehnjährige, blen⸗ dendſchöne Paolima Bonomi unterhielt mit dem Schau⸗ ſpieler Bacchetta ein Liebesverhältnis. Sie gewährte aber auch Bacchettas Freunden und anderen Herren der Lebewelt ihre Huld. Als ſie ſich Mutter fühlte, ver⸗ langte ſie von Bacchetta, daß er ſie heirate, und als dieſer es ablehnte, goß ſie ihm eine Flaſche Vitriol ins Ge⸗ ſicht. Der Unglückliche verlor das Augenlicht auf beiden Augen. Das Schwurgericht verurteilte die Verbrecherin zu vier Jahren Gefängnis.„„ Wie der„Newhork Er iſt in einem derartigen Zuſtand des nervöſen Niederbruchs, daß er ſich gänzlich von der Außenwelt abgeſchloſſen hat und nach dem Hauſe eines Freundes übergeſiedelt iſt, wo er ungeſtört ſich erholen kann. Die Aerzte haben ihm jederlei Beſuch unterſagt. Cook war in den letzten Wochen Tag und Nacht bei der Arbeit, um den Kommentar zu dem Tagebuch ſeiner Nordpolexpedition zuſammenzu⸗ ſtellen. Dr. Cooks Anwalt Henry W. Wack erklärt, daß die wiſſenſchaftlichen Originalberichte des Forſchers nicht auf dem Dampfer„United States“ nach Kopenhagen geſandt wurden, auf dem Dr. Cooks Sekretär Lonsdale geſtern abfuhr, ſondern bereits vor einigen Tagen auf „Dr. Cooks Dokumente. einem der ſchnellſten Dampfer. Wack erklärt, daß Lons⸗ dale eine falſche Ma he bei ſich führt, da Cook zurzeit Kenntnis davon erhalten hat, daß ſeine Feinde den Ver⸗ ſuch machen wollten, ſich während der Reiſe ſeines Sekre⸗ tärs, ſeiner Dokumente zu verſichern. Einer der Freunde Dr. Cooks erklärt, daß zwei Männer und eine Frau 5 des„1 eingeſchifft haben, des Forſchers 17 8 l United States“ Empfehle mich zum Reinigen jeder Art.. Todokus Schäfer die ſeine Anweſenheit am Pol klar und deutlich beweiſen, zu ſetzen. f 5 N f* Aſtors Danktelegramm. Einer Meldung des Preßtelegraphen zufolge empfing der„Newyork Herald? von John Jacob Aſtor folgendes Telegramm:„Vielen Dank für die Nachfragen. Wir kamen mit heiler Hauk durch einen Teil des Orkans noch durch. Wir kamen am 14. hier an. Porto Rico und San Domingo ſind wunderbare Inſeln. Wir haben unſere Reiſe außerordent⸗ lich genoſſen.“ b e * Sturm auf dem Mittelmeer. Ein heftiger Sturm herrſicht, einer Nachricht aus Rom zufolge, im Golfe von Palermo. Mehrere Schifferboote ſind ge⸗ ſcheitert. Das engliſche Panzerſchiff„Duncan“ mußte die ganze Nacht außerhalb des Hafens zubringen, um einen Unfall zu verhüten. Auf der Höhe von Palermo wurde das Wrack eines Segelſchiffes geſichtet, an deſſen Bord ſich zwei tote Matroſen befanden. Das Wrack iſt nach Palermo geſchleppt worden. 5 Entartungen des amerikaniſchen Sports. Am Donnerstag, dem Dankſagungsfeſt, ſchloß in New⸗ hork die diesjährige Fußballſpiel⸗Saiſon. Um die Roheit des Spieles dem amerikaniſchen Publikum vor Augen zu führen, veröffentlichen die amerikaniſchen Zeitungen nunmehr die komplette Verluſtſtliſte der Saiſon. Dem⸗ nach ſind 29 Fußballſpieler getötet worden und 196 haben ſo ſchwere Verletzungen davongetragen, daß ſie ihr Lebenlang Krüppel bleiben werden, während mehrere andere Hundert minder ſchwere Verletzungen vom Felde der Fußballehre davongetragen haben. a Der Siegeszug der künſtlichen Seide. Ueben die bemerkenswerte Zunahme in der Herſtellung künſt⸗ licher Seide macht die Illuſtration intereſſante Mit⸗ teilungen. Bereits im Jahre 1907 bezifferte ſich die in Europa und Amerika hergeſtellte künſtliche Seide auf nicht weniger als ſechs Millionen Pfund, während ſie noc im Vorjahre 4800 000 betragen hatte. Die künſtliche Seide wird bekanntlich auf chemiſchem Wege aus Baum⸗ wolle und Celluloſe gewonnen, aber die Herſtellung zeigte noch bis vor kurzem in der Praxis erhebliche Mängel. Inzwiſchen aber ſind wertvolle techniſche Vervollkomm:; nungen eingetreten, die die Qualität der künſtlichen Seide ſehr verbeſſern und damit die Nachfrage erheblich ge⸗ ſteigert haben. Dazu kommt, daß mit dem wachſenden Bedarf an Seide die Produktion an natürlicher Seide kaum noch ausreicht. ind Amerika den chineſiſchen Seidenmarkt faſt völlig er⸗ chöpft und die Händler haben mit den aſiatiſchen Seiden⸗ 5 15 ſüchtern rieſige Verträge zu weſentlich teureren Preiſen abſchließen müſſen. All dies begünſtigt natürlich den Siegeszug der künſtlichen Seide, die in der Krawatten⸗ und Bänderinduſtrie immer weiter vordringt. Neuer⸗ dings hat man ſie auch in größerem Maßſtabe für die Herſtellung von Möbelſtoffen und Seidentapeten heran⸗ gezogen; indes iſt es die Paſſementerie⸗Induſtrie, die zur Zeit die meiſte künſtliche Seide verarbeitet. 5 Börſenwochenbericht. Die Ereigniſſe in der letzten Woche waren für die Börſe von keiner großen Bedeutung, ſo daß die Um⸗ ſätze wenig belebt waren, wobei allerdings die meiſten Werte eine Kurserhöhung verzeichnen konnten. Die kleine Beſſerung iſt hauptſächlich auf die Erleichterung b des Geldmarktes zurückzuführen, wobei beſonders die Ermäßigung des engliſchen Privatſatzes freundlich be- grüßt wurde. Man glaubt nunmehr, daß die Geld⸗ märkte relativ gut über den Jahreswechſel hinwegkom⸗ men werden und damit kommt einer der Gründe in Wegfall, die ſeither einer Beſſerung im Wege ſtanden. Vom Bankenmarkt ſind teilweiſe gut behauptete, teilweiſe beſſere Kurſe zu melden. Die Erwartungen für den Jahresabſchluß ſind ziemlich hoch und man glaubt, daß die meiſten Inſtitute in der Lage ſein wer⸗ den, ihre Dividende zu erhöhen. 5 1 85 Montanwerte ſind feſt auf Rückkäufe von Baiſſe⸗ poſitionen, die vorher in Erwartung teueren Geldes eingegangen waren. 5„ Durch ſehr lebhafte Umſätze und durch ſtark er⸗ höhte Kurſe zeichnen ſich Elektrizitätswerte aus. Die Abſchlüſſe der drei großen Geſellſchaften Ediſon, Sie⸗ mens& Halske und Schuckert und die Dividendener⸗ höhungen um je 1 Prozent machten den günſtigſten Eindruck auf den Mark. N a Kaliwerte waren in guter Nachfrage auf die neuen Verhandlungen mit Schmidtmann, aus denen man ein günſtiges Reſultat erwartet. f e Amerikaner waren zu Beginn der Woche ſehr flau auf die bekannte Gerichtsentſcheidung, wonach die Stan⸗ dard Oeil Companh zur Auflöſung verurteilt wurde. Man glaubte, daß durch dieſe Gerichtsentſcheidung auch die in Ausſicht genommene Kupferkombination wieder in Frage geſtellt werde. Während der letzten Tage machte ſich eine etwas beruhigtere Stimmung bemerk⸗ bar. 1 Nach ſehr flauer Hoffnung liegen Mienenwerte wie⸗ der weſentlich beſſer. Es hat ſich in der Liquidation herausgeſtellt, daß große Baiſſepoſitionen beſtehen, die dem Markt eine kräftige Stütze boten. e 1 Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim Setkeuheimer kürberri them. Wüſcherei. Bildnübsch macht ein zartes, reines Ge sſcht roſiges, jugendfriſches Aussehen. weiße, a Haut und blendend ſchöner Teint. Alles dies erzeugt die allein echte Stethenpferd⸗ilieumilch⸗Seift v. Bergmann 8 Co., Radebeul, St. a 50 Pfg. in der Apotheke und bei 1018 F und Färben von Damenkleidern, Herreugaderoben Lulſenſtraße 36 Im Jahre 1906 haben Europa Die 222———————ç—f 2 N Bekanntmachung. Es. iſt beabſichtigt einen weiteren Bahnſchlitten in gleicher Weiſe wie den ſich dahier befindlichen anfertigen zu laſſen. Die Bedingungen können auf dem Rathaus dahier und Stabhalteramt Rheinau eingeſehen werden. Angebote haben beim Gemeinderat bis ſpäteſtens zum 14. Dezember d. Js. Mittags 12 Uhr zu erfolgen. Seckenheim, den 29. November 1909. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Koch. Danksagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme eder Krankheit und dem Ableben unſerer lieben Mutter, Schwiegermutter und Großmutter 2 4 2* 2 t. 10 n K Katharina Ding 5* 415 geb. Bühler ſowie die zahlreiche Leichenbegleitung und die vielen tanzſpenden ſagen wir allen innigſten Dauk. — Beſonders Dank auch Herrn Pfarrer Kunz für die wohltuenden Troſtesworte und den verehrlichen rankenſchweſtern für die aufopfernde Pflege. n Seckenheim, den 28. Nov. 1908. 1 Im Hamen der krauernden Hinlerbliebenen 18 Osorg Ding, di Bäckermeiſter. 5 Fgcbu K ——— Spezialhaus für Herren- u. Knaben- Unſere Hoſen ſind hergeſtellt aus ſoliden ſtrapazierbaren Stoffen bei guter Verarbeitung und Ausſtattung in vollkommenſter Paßform. g Hauptpreislagen: Mk 4.50, 5.—, 6.75, 6.50, 7.—,8.— 9.—, 10.—, 11.—, 12.— bis 20. Jede Hoſe iſt mit Flickſtücken verſehen. 112...-m— Ui N franzöſiſche, deutſche, pielkarte U Cego u. Geigel emyſiehlt J. Heliri ch. Liedertafel Seckenheim. Heute Dienstag, Abend punkt ½9 Uhr Oesangprobe. Um vollzähliges püntliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Im Neider machen, ſowie in allen Näh-Arbeiten empfiehlt ſich Frau Käſer, Wilhelmſtr. 32, II. 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Schäfer während ſeiner Ojährigen Praxis durtz die neuen Clektro- physikalischen Heſlfaktoren. Blaulſcht⸗ behandlung, Elektrizität, Wasser, Massage ete. Erſtes, größtes, beſteingerichtetes und bedeutendes Inſtitut am Platze. Dankſagungen. i bic hiermit Herrn Direktor Heinrich Schäfer, Lichtheilinſtitut„Elektron“, Mannheim 8,„von ganzem Herzen, daß ich durch die erfolgreiche Behandlung meine Geſun helt wieder vollſtändig erlangt habe. Mein Leiden beſtand aus Schwermut, hoch⸗ gradiger Nervoſttät, menſchenſcheu, energielos, fortwährend müde, unzugänglich für Jeder⸗ Mann. verſuchte daher das Letzte und zwar vertraute ich mich dem altrenommierteſten Lichtheil⸗Inſtitut, nämlich dem des Herrn Direktor Heinrich Schäfer an und ſchon nach 3 wöchentlicher Behandlung trat eine derart auffallende Beſſerung ein, welche ich nicht mehr erhofft hatte. Nach 6 wöchentlicher Kur war mein Zuſtand derart gehoben, ſodaß ich 0 mich wieder vollſtändig geſund fühlte, welches 1 0 lediglich der erfolgreichen und gewiſſen⸗ haften Behandlung, was auf eine langjährige Praxis auf dem Gebiet der Nervenkrank⸗ heiten des Herrn Direktor Heinrich Schäfer ſchließen äßt, zu verdanken habe. ch kann deshalb jedem ähnlich Leidenden die erfol reiche und gewiſſenhafte Be⸗ handlung 5 Lichtheil⸗Inſtitut„Elektron“, N 3, 3 mit gutem Gewiſſen aufs beſte empfehlen. Mannheim, den 25. Mai 1908. Frau E. Edelm. Ich Unterzeichneter beſtätige hiermit, daß ich ſeit länger als 7 Jahren an einem Lupusgeſchwür erkrankte, welches ſich mit den Jahren über das ganze Geſicht derart ver⸗ breitete, daß ſich ca. 1 em. dicke Schorfen bildeten, die teils eiterten. Trotz der verſchieden⸗ artigſten Behandlungen wie Aetzen, Brennen ꝛc. wurde mein Leiden immer ſchlimmer. In letzter Zeit wurde ich auf die Heilwirkung der neuen phyſikaliſchen Heilmethode aufmerkſam 9. und erhielt auch unter anderen verſchiedene Schreiben von einem hieſigen ähnlich lautenden Inſtitut. Ich 700 es jedoch vor, in das altrenommierteſte und bedeutendſte es Herrn Direktor Heinrich Schäfer, N 3, 3 in Behandlung de gehen und muß konſtatieren, daß durch die ſachgemäße und gewiſſenhafte Behandlung es Herrn Direktor Heinrich Schäfer, ſchon nach 8 Tagen eine auffallende Beſſerung ein⸗ trat und ich nach einer Kur von ca. 6 Wochen von meinem Leiden befreit war. f Ich kann deshalb Herrn Direktor Heinrich Schäfer für die Wiederherſtellung meiner Geſundheit meinen herzlichſten Dank ausſprechen, und werde nicht verfehlen, das Inſtitut in meinem Bekanntenkreiſe zu empfehlen. Fürth i. O., den 14. Mai 1908. Fr. Hildenbeutel. Ich Unterzeichnete beſtätige Herrn Direktor Heinrich Schäfer, Lichtheil⸗Inſtitut lektron N 3, 3 1, daß mich derſelbe durch 15 malige Behandlung von meinem ſeit 20 Jahren beſtehenden Lupusgeſchwür vollſtändig geheilt hat. Ich, danke Herrn Heinrich ſchäfer für die Wiederherſtellung meiner Geſündheit und kann ähnlich Leidenden die adh beſtens 55 peyer, a. Rh., den 20. Dezember 1907. 5 gez. Frau Studienrat Ruſch Witwe. Unterzeichneter beſcheinige hiermit, daß mein fleckenweiſer Haarausfall durch 3 ich die Wehardlang des Herrn Direktor Heinrich Schäfer N 3, 3, vollſtändig geheilt wurde. gez. W. R. Heilung von Nervenläbmung. Geehrter Herr Schäfer, Mannheim. Mit dankbarem Herzen kann ich Ihnen nur mitteilen, daß ich durch Ihre 11 . reiche Behandlung meine vollſtändige Gefundheit wieder erlangte. Als ich im Juni v infolge Nervenlähmung an beiden Beinen und rechtem Arm zu Ihnen kam, glaubte ich nicht mehr an eine Heilung, jedoch ſchon nach 10 Tagen beſßerte ſich mein Zuſtand derart aß ich ohne jede Begleitung zur Behandlung kommen konnte. Nach Verlauf von fünf Lochen war ich vollſtändig wieder hergeſtellt, ſodaß ich wieder jede Haus⸗ und Feldarbeit übernehmen konnte. Was ich nicht mehr für möglich 1 habe, wurde durch die auf⸗ merkſame und gewiſſenhafte Behändlung bei Herrn Bir. Hch. Schäfer, Lichtheil⸗Inſtitut Glektron, N 3 erzielt. 45 age Ihnen von ganzem Herzen Dank und kann die Behandlung des Herrn Dir. Schäfer jedem Kranken dieſer Art beſtens empfehlen. 5 5 Mit beſtem Gruß verbleibt Ihre feen dankbare Seckenheim, den 17. 4. 07. Frau Her. Wetzel. 5 Ich litt längere Zeit an hartnäckigem Iſchias und war bei einem hieſigen Arzt i Deer Zeit Zur Linderung der Schmerzen erhielt ich Morphium⸗Einſpritzungen. 5 iefer Zeit wurde ich auf das Lichtheil⸗Inſtitut„Elektron“, Mannheim, N 3, 3, auf⸗ erkſam gemacht; nachdem ich nun daſelbſt 20 Behandlungen mit Maſſage genommen hatte, war ich vollſtändig von meinem Leiden befreit und habe auch ſeither nicht mehr das Gefolgt von Schmerzen in den früher angegriffenen Körperteilen verſpürt. Den glänzenden rfolg muß ich der Heilmethode obigen Inſtituts zuschreiben. 15 gez. A. L. Heilfaktoren: tonb. elektr. Lichtheilverfahren. Glüh⸗, Bogen- und Teillichtbäder, Vier⸗Zellen⸗Bäder nach Dr. Schnee, Karlsbad, konzen⸗ trierte Kaltlichtbehandlung nach Finſen, Blaulichtbeſtrahlungen nach Dr. Kaiſer, Eiſenlichtbehandlung nach Profeſſor Kromayer. Anwendung der geſamt. Elekto⸗Theraphie Weener Galvaniſation, Faradiſation, Wechſelſtröme, 3 phaſ. Strom, Gleich⸗ rom, pulſierender Gleichſtrom, Fraukliniſation, Hydro⸗elektr. Bäder, elektr. Maſſage, elektr. Gymnaſtik, Vibriations⸗Maſſage, alle Arten med. Bäder ꝛc. Röntgen⸗Laboratorium. Wightig für Herzleidende, Auterſuchung mit Röulgeuſrahlen und orthodiagraphiſcher Aufzeichnung des Herzbildes. 0 Alle Anwendungen ſind ahſalut ſchmerzlos. Velotrab⸗, Radfahr⸗ und Reitapparat. 1 Heilgymnaſtik. 165 Saua als Ruder⸗ Zug⸗ und Bergſteigapparat. 1 Reform⸗Inhalatorium erfolgreich gegen chron. Erkrankung der de angewandt, Naſen, Hals, Rachen, Aſthma,. eimung ze. Ganz beſonders zu empfehlen iſt die ſeit ca. 2 Jahren beſtehende — Elekto⸗Magnetiſche Theraphie, Syſtem Trüb. Hukeisenmagnet bedeutend wirksamer und intensiver wie stabmagnet, welcher von ähnlich⸗ 5 lautendem Institut empfohlen wird. 70 1. Durch eine größere und intenſtvere Einwirkung der Elektro⸗Magnetiſchen Kraft⸗ linie auf den Geſamtorganismus. l 2. Kräftigung und Beruhigung des Nervenſyſtems, Hebung des Allgemeinbefindens, 1 Linderung der Schmerzen ꝛc. ch empfehle daher dieſes zeitgemäße Unternehmen dem titl. Publikum und ſtehe mit we derer Aus unft gern zu Dieuſten. b 8 8 75 Dir. H. Sdiäfer, Hlannheim H, 3 Lichtheii-Institni„Elektron“ II 3, 3 Erſtes, größtes, beſt eingerichtetes und bedeutendſtes Inſtitut am Platze. Spezielle Behandlung aller chron. u. langw. Krankheiten. Proſpelie gratis. Damenbedienung durch Frau Roſa Schäfer. 055 ö„Von morgens 9 bis 12 und 2 bis 9 Uhr. 15 Sprechſtunden: Sonntags von 9 bis 12 Uhr. 5 N 30 Telephon 4320. Nen! Rila Neu!