— Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Nuesheimer Hnzeiger, Nmisblaff der Bürgermeisterämter Seckenheim, Huesheim, Heckarhansen und Edingen. — Badiſcher Landtag. . Karlsruhe, 30. Nov. a 4. Sitzung. f 1 Präſident Rohrhurſt eröffnete geſtern 76 Uhr nach⸗ mittags mit geſchäftlichen Mitteilungen die Sitzung. Er gab bekannt, daß ein Schreiben des Miniſteriums des Innern eingekommen iſt mit einem Geſetzentwurf, be⸗ treffend die Vereinigung der Gemeinden Stadt und Dorf Kehl. Vor Eintritt in die Tagesordnung erhielt das Wort der Abg. Rebmann(natl.). In den letzten Tagen iſt es vorgekommen, daß in einer Reihe von Zeitungen, ſo im„Acher⸗ und Bühler⸗Bote“,„Freiburger Bote“, in einem Offenburger Blatte der Inhalt von Wahlproteſten mitgeteilt war, obwohl derſelbe dem Hauſe noch nicht bekannt geweſen iſt. Es widerſpricht der bisherigen Ge⸗ wohnheit des Hauſes, daß man den Inhalt von an die Kammer gelangten Akten in der Preſſe veröffentlicht, ehe derſelbe e wurde. Ich möchte deshalb an das Präſidium die Bitte richten, dafür Sorge zu tragen, daß etwas derartiges ſich nicht wiederholt. Dieſe An⸗ gelegenheit rief eine kurze Debatte hervor, an der ſic die Abgg. Dr. Zehnter(Ztr.) und Dr. Frank(Soz. beteiligten. Auf Vorſchlag des letzteren wurde die Sache an den Seniorenkovent zur weiteren Behandlung über⸗ wieſen. Darnach trat das Haus in die Tagesordung ein. Es erfolgte die Bildung der Ständigen Kommiſſionen. Nach den auf Vereinbarungen zwiſchen den Fraktionen beruhenden Vorſchlägen des Abg. Dr. Zehnter(tr.) wur⸗ den gewählt die Kommiſſionen für Budget, Petitionen, Eiſenbahnen und Straßen, Geſchäftsordnung, Archivariat und Bibliothek, ſowie für Juſtiz und Verwaltung. Die Sitzung wurde ſodann unterbrochen, damit ſich die Kom⸗ miſſionen ſofort konſtituieren konnten. Nach Wiederauf⸗ nahme der Sitzung gab der Präſident bekannt, daß ge⸗ wählt haben: die Budgetkommiſſion Abg. Rebmann(natl.) m Vorſitzenden, Abg. Kolb(Soz.) zum ſtellvertretenden orſitzenden; die Petitionskommiſſion Abg. Schmidt (tr.) zum Vorſitzenden, Abg. Kramer(Soz.) zum ſtell⸗ vertretenden Vorſitzenden; die Kommiſſion für Eiſenbahn und Straßen Abg. Zehnter(Ztr.) zum Vorſitzenden, Abg. Pfeiffle(Soz.) zum ſtellvertretenden Vorſitzenden; die Geſchäftsordnungskommiſſion Abg. Venedey(Dem.) zum Vorſitzenden, Abg. Weißhaupt(natl.) zum ſtellvertretenden Vorſißenden; die Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung, Abg. Dr. Frank(Soz.) zum Vorſitzenden, Abg. Koch (Junglib.) zum ſtellvertretenden Vorſitzenden.„Darnach erfolgte eine kurze Beratung über die geſchäftliche Be⸗ handlung der bis jetzt vorliegenden Anträge. Dieſelbe wurde verſchiedenen Kommiſſionen überwieſen. Nach kurzem geſchäftlichen Mitteilungen des Präſidenten über en Eingang dreier Anträge wurde die Sitzung geſchloſſen. Nächſte Sitzung Donnerstag halb 10 Uhr. Tagesordnung: Geſetzentwurf betr. die Forterhebung der Steuern. Die Juſtizkommiſſion der Zweiten Kammer hielt heute ihre erſte Sitzung und beſtimmte zum Berichterſtatter über den Geſetzentwurf betr. die Vereinigung der Gemeinden Dorf und Stadt Kehl Abg. Koch(Junglib.), über den Geſetzesentwurf betr. die Verſtaatlichung der Fahrnis⸗ verſicherung Weißhaupt(natl.) und über den Antrag betr. die Entſchädigung der Tabakarbeiter Süßkind(Soz.).— Die Budgetkommiſſion der Zweiten Kammer beſtimmte König(natl.) zum Berichterſtatter über das Bierſteuer⸗ geſetz, Rebmann(natl.) zum Berichterſtatter über den Geſetzesentwurf, die vorläufige Forterhebung der Steuern betreffend, Kolb(Soz.) als Berichterſtatter für die Rech⸗ nungsnachweiſe. Die einzelnen Budgets wurden zur Be⸗ richterſtattung folgendermaßen verteilt: Es berichtet über das Staatsminiſterium Rebmann(natl.), über das Kul⸗ tusbudget und über die Hoch- und Mittelſchulen König (natl.), über die Volksſchulen Kolb(Soz.), über das Bud⸗ get für Künſte und Wiſſenſchaften und Angelegenheiten der Juſtiz Fehrenbach(Ztr.), für Strafanſtalten Dr. Frank (Soz.), für das Miniſterium des Innern Kopf(tr.), für Gewerbeaufſicht und ſoziale Geſetze Willi(Soz.), für Heil- und Pflegeanſtalten Schofer(Ztr.), für Landwirt ſchaft Schüler(Ztr.), für Waſſer⸗ und Straßenbau Blüm⸗ mel(Ztr.), für Forſt⸗ und Domänenverwaltung Sänger (natl.), Salinen und Münzweſen Schwall(Soz.), Zoll⸗ und Steuerverwaltung Süßkind(Soz.), für Gewerbe, Landesſtatiſtik und Oberrechnungskammer Neuhaus(3tr.), Eiſenbahnbetrieb Hummel(Dem.), Eiſenbahnbau Pfefferle (natl.). Sodann beſchloß die Budgetkommiſſion, die Be⸗ richterſtattung im Plenum in der Regel mündlich zu erledigen. Wie verlautet, ſoll die allgemeine Finanzdebatte in der Zweiten Kammer ſchon Ende nächſter Woche beginnen. Des Kaiſers Thronrede zur Reichstagseröffnung. N Berlin, 30. Nov. Der Reichstag iſt heute mittag 12 Uhr im Weißen Saale des Königlichen Schloſſes mit einer rein geſchäfts⸗ mäßigen, vom Kaiſer verleſenen Thronrede eröffnet wor⸗ den, die keinerlei beſondere politiſche Geſichtspunkte ent⸗ hält, noch weniger etwas Neues brachte. Der trockene Ton und der magere Inhalt der Thronrede, der erſten unter v. Bethmann Hollwegs Kanzlerſchaft, ſtimmt voll⸗ kommen überein mit dem bisherigen Schweigen des neuen Reichskanzlers über ſein Programm. Man iſt alſo im allgemeinen nach dieſer Thronrede ebenſo klug über den künftigen Kurs der Reichspolitik wie vorher. Die Thronrede lautet: i „Geehrte Herren! Beim Eintritt in Ihre Beratungen entbiete ich Ihnen, zugleich namens der verbündeten Re⸗ gierungen, Gruß und Willkommen. Nachdem die in Ihrer letzten Tagung vereinbarte Steuergeſetzgebung dem Reiche Inſertionspreis: a Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16.. 9. Jahrgang neue Einnahmequellen erſchloſſen hat, muß beharrlich da⸗ hin geſtrebt werden, die finanzielle Stellung des Reiches mit den ſo gewonnenen Mitteln zu feſtigen. „Der Ihnen zugehende Etatsentwurf für 1910 ent⸗ ſpricht dieſer Aufgabe. Ein Nachtragsetat für das laufende Jahr faßt die Rückſtände aus den Jahren 1906 bis 1909 zufammen, die das Reich nach dem Finanz⸗ geſetz vom 15. Juli 1909 zu übernehmen hat. Die Arbeiten des Bundesrats an der in einem Vor⸗ entwurf bereits bekannt gegebenen Reichsverſiche⸗ rungsordnung nähern ſich ihrem Abſchluß. Dieſes Geſetz wird neben einer Vereinheitlichung des geltenden Rechts und Aenderungen in der Organiſation die Kran⸗ kenverſicherung auf weitere Kreiſe ausdehnen und der Fürſorge für die arbeitenden Klaſſen die Hinterbliebenen⸗ verſicherung hinzufügen. i Ein neuer Geſetzentwurf wird die Vorſchriften der nicht vollſtändig verabſchiedeten Gewerbeordnungs⸗ novelle zuſammenfaſſen, über die zwiſchen den ver⸗ bündeten Regierungen und dem Reichstag ein Einver⸗ ſtändnis beſtand. Daneben wird ein beſonderes Geſetz über Hausarbeit vorgelegt werden. Außerdem wird Ihnen der Entwurf eines Stellenvermittlerge⸗ ſetzes zugehen.. Die in der letzten Tagung gleichfalls nicht erledigten Entwürfe einer Strafprozeßordnung und einer Novelle zum Gerichtsverfaſſungsgeſetz über die Organiſation der Strafgerichte werden Ihnen von neuem unterbreitet werden. Unſere überſeeiſchen Beſitzungen in Afrika und der Südſee entwickeln ſich erfreulich. Das Anwachſen der eigenen Einnahmen hat das Reich von Ausgaben für unſere Kolonien nicht unerheblich entlaſtet. Es wird Ihnen vorgeſchlagen werden, die Uſambarabahn bis zum Kilimandſcharo fortzuführen und das ſüdweſtafri⸗ kaniſche Bahnnetz abzurunden. Dieſe Bahnbauten in Südweſtafrika werden es ermöglichen, die Kopfſtärke der im Schutzgebiete verwendeten Truppen weiter zu ver⸗ ringern. N Die Zunahme der werktätigen Bevölkerung und die Erhöhung der Vermögenswerte in den Schutzgebieten machen eine Reform des Gerichtsweſens erfor⸗ derlich. Zunächſt wird eine dritte Inſtanz in der Heimat zu errichten ſein. Der Entwurf eines Kolonialbeam⸗ tengeſetzes wird Ihnen vorgelegt werden. Auch wer⸗ den die Bezüge der Kolonialbeamten neu zu regeln ſein, nachdem die Beſoldungsreform im Reiche abgeſchloſſen worden iſt.. f Das Geſetz vom 16. Dezember 1907 betreffend die Handelsbeziehungen zum Britiſchen Reiche tritt mit dem 31. Dezember des Jahres außer Kraft. Es wird Ihnen ein Geſetzentwurf zugehen, durch den der Bundes⸗ rat ermächtigt werden ſoll, den beſtehenden Zuſtand um — Vermißt. Roman von Ewald Auguſt König. 14(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Theobald konnte die Bereitwilligkeit, mit der hier das fen ſo ſchwierige und peinliche Geſchäft erleich⸗ tert wurde, nur dankbar anerkennen, und tat dies mit oſſenem, ja herzlichem Tone. Allein die Einladung des Grafen, einen Imbiß im Schloß einzunehmen, lehnte er ab. i. f Nicht Mißtrauen gegen Sie, ſondern die in Fein, desland e Vorſicht zwingt mich dazu, ſagte er, während ſein Blick wieder die beiden Mäd⸗ chen am Fenſter streifte.„Franktireurs durchſtreifen die Gegend. da müſſen die Patrouillen doppelt auf der Hut ſein.“ 5 5 N in dieſer Gegend noch keinen Frankti⸗ N ae wie e bemühen, die Bildu lcher Banden zu 8: 8 2 5 1 50 chten ein Füßchen Wein 5 einen mit Speiſen beladenen Tiſch in den 2 1 sch. ſaren griffen gern zu. Auch Theoba 1 mäß 8 nicht. ſein Glas einigemal zu leeren un eite 1 zu nehmen. Der alte Herr blieb ihm zur Seite, krotz der ſtrengen Kälte gegen die ſein er erh 525 lich ſchützte; ihm war es intereſſant, Sanin ren Augenzeugen über die Schlacht bei 5 8 ö in der ſein Sohn gefangen e nd Theobald Er nannte ſeinen Namen nich 25 icht ir Und Eſe⸗ fragte auch nicht danach; trotz aller 13 5 ſie 500 ſehr benswürdigkeit auf beiden Seiten un überſtanden Oo genau, daß ſie einander feindlich 8 E beiden sch an e e e ee nen Mädchen die weſter 1 Scha arch Ein großes Faß Wein 3 1 85 5 er⸗ j j den; inzwiſchen herbeigebracht 55 ind schon bepackte L. a. belt. hende nec enen ahn and ge uch in den Sattel ſchwingen, als von der andern Seite 5 ein kleiner, einſpänniger Wagen in den Schloßhof uhr. Der Herr, der allein darin ſaß, kutſchierte ſelbſt; er mochte etwa vierzig Jahre zählen, er war breit⸗ ſchultrig und unterſetzt und mit großer Sorgfalt ge⸗ kleidet. Sein gebräuntes Antlitz zeigte wetterharte Züge, aus denen Energie und Verſchlagenheit ſprachen; ein dichter, brauner Schnurrbart umſchattete die etwas ſchwulſtigen Lippen, und aus ſeinen funkelnden halbge⸗ ſchloſſenen Augen zuckte ein tückiſcher Strahl, als er die preußiſchen Reiter gewahrte, die eben das Aufla⸗ den des Weinfaſſes und der gebundenen Schafe über⸗ wachten. Der Blick Theobalds ruhte einige Sekunden lang forſchend auf dieſem Manne, der raſch ausgeſtiegen war und das Fuhrwerk einem Diener übergeben hatte. „Sind wir beide nicht ſchon einander begegnet?“ fragte er deutſch, indem er auf ihn zutrat. „Ich verſtehe nicht,“ antwortete der Fremde in franzöſiſcher Sprache, in der Theobald nun ſeine Frage 1„Wo ſollte die Begegnung ſtattgefunden aben?“ „Bei Sedan, am Abend nach der Schlacht,“ ſagte Theobald, der ſich immer deutlicher des Intendantur⸗ beamten erinnerte. „Sie verwechſeln mich wohl mit einer anderen Perſon,“ entgegnete der Fremde ironiſch.„Ich bin Bel⸗ gier, mein Herr, aus Brüſſel, mein Name iſt Jean Garnier, und ich gebe Ihnen die Verſicherung, daß Sie mir gänzlich unbekannt ſind. In Sedan bin ich in früheren Jahren oft und auch in dieſem Sommer noch geweſen, ich mache Geſchäfte mit den dortigen Tuchfabrikanten; aber als dort die Schlacht geſchlagen wurde, dachte ich nicht daran, hinzureiſen.“ Theobald mußte ſich ſagen, daß er allerdings in der Perſon irren könne, gleichwohl drängte ſich die Er⸗ innerung an den Intendanturbeamten lebhaft ihm auf, als daß er ſeinen Verdacht ſo raſch fallen laſſen mochte. „Können Sie Ihre Angaben beweiſen?“ frocle n Jean Garnier griff in die Bruſttaſche ſeines Pelz⸗ rocks und holte ein Papier heraus.„Hier iſt mein Paß,“ ſagte er, ausgeſtellt von der Behörde in Brüſſel und viſitiert vom franzöſiſchen Geſandten.“ Theobald fand das Papier in Ordnung.„Sie werden mir noch die Frage geſtatten müſſen, zu wel⸗ chem Zwecke Sie reiſen,“ ſagte er, den Paß zurück⸗ gebend. i 5 „Ich bürge für den Herrn,“ nahm jetzt Graf Mon⸗ terau das Wort.„Unter meinem Dache befindet ſich eine Dame aus Brüſſel, der er Nachrichten aus der Heimat bringt.“ i 8 „Außerdem reiſe ich in Handelsgeſchäften,“ ſagte Garnier ſpöttiſch.„Die Preußen werden wohl dem Untertan eines neutralen Staates nicht verbieten, in Frankreich Geſchäfte zu machen. Wir Belgier benutzen die Zeit, in der Paris die Provinzen mit ſeinen Mode⸗ artikeln nicht verſorgen kann; Sie werden doch das ge⸗ wiß kaufmänniſch richtig finden.“ f Ein Huſar meldete, daß das Aufladen beendet ſei. Theobald, der wohl einſah, daß er ſeinen Ver⸗ dacht nicht weiter begründen konnte, ſchwang ſich in den Sattel. Aber als er zum Abſchiedsgruß den Sä⸗ bel vor den beiden Herren ſenkte, ſtreifte ſein Blick noch einmal durchdringend das Antlitz Garniers, der hoch aufgerichtet in trotziger Haltung vor ihm ſtand und die Augen nicht niederſchlug. Auch von den jungen Damen am Fenſter nahm er mit einem höflichen Gruß Abſchied. Dann gab er mit lauter Stimme das Kommando zum Aufbruch, und die Huſaren mit dem hochbeladenen Leiterwagen in der Mitte, verließen den Schloßhof. a „Die Peſt ihnen auf den Hals!“ knurrte Garnier, der neben dem Grafen ſtand und mit ſtarrem Blick ihnen nachſah.„Bei Gott, wäre ich hier Gebieter, nicht einer von ihnen hätte ſein Regiment wiederge⸗ ſehen!“ (Fortſetzung folgt.) weitere zwei Jahre zu verlängern. Auch ein Handels⸗ vertrag zwiſchen dem Deutſchen Reiche und Por⸗ tugal wird Ihnen unterbreitet werden. Umm dem deutſchen Volke eine ruhige und kraftvolle Entwicklung zu ſichern, iſt meine Regierung andauernd bemüht, friedliche und freundliche. zu den Mächten zu pflegen und zu feſtigen. Mit Befriedigung ſehe ich, daß das mit der franzöſiſchen Regierung ge⸗ roffene Abkommen über Marokko in einem Geiſte ſusgeführt wird, der dem Zweck, die beiderſeitigen In⸗ ereſſen auszugleichen, durchaus entſpricht. Im Deutſchen ſteiche iſt, ebenſo wie in der Oeſterreichiſch⸗Un⸗ ariſchen Monarchie, dankbar der Zeit gedacht wor⸗ m, als vor einem Menſchenalter die ſpäter durch den Beitritt Italiens zu dem Dreibund erweiterte Allianz beider Mächte ins Leben trat. Ich hege das Bertrauen, daß das Zuſammenhalten der drei verbün⸗ ſeten Reiche auch ferner ſeine Kraft für das Wohl ihrer ker und die Erhaltung des Friedens bewähren wird. Und nun, geehrte Herren, wünſche ich Ihren Arbei⸗ en gedeihlichen Erfolg zum Heile des Reiches.“ Vom Reichstag. . 1 Berlin, 30. Nov. nm Anſchluß an die Thronrede des Kaiſers erklärte Reichskanzler v. Bethmann Hollweg den Reichstag für kröffnet. Hierauf begaben ſich die Mitglieder des Reichs⸗ kags aus dem Kgl. Schloſſe in das Reichstagsgebäude, der Präſident der vorigen Seſſion, Abg. Graf v. Stol⸗ g⸗Weringerode, die erſte Sitzung um 2¼ Uhr eröffnete. Ulsdann beruft er zu Schriftführen die Abg. Rogalla b. Bieberſtein, Eugelen, Dr. Hermes und Rimpau. Das Andenken der während des Sommers verſtorbenen Ab⸗ rdneten wurde durch Erheben von den Sitzen geehrt. Parauf wird die Beſchlußfähigkeit des Hauſes durch Namensaufruf feſtgeſtellt. 1 ſind 337 Abgeord⸗ nete. Das Haus iſt ſomit beſchlußfähig.. iſt eine Interpellation des Abg. Leonhart(frſ. Vpt.) betr. die Vorkommniſſe auf der kaiſerlichen Werft in Kiel. Die Ausloſung der Abteilungen wird dem Bureau erlaſſen. Hierauf vertagt ſich das Haus auf Mitt⸗ och, 1. Dez., nachmittags 1 Uhr. Tagesordnung: Wahl 85 Präſidiums und der Schriftführer.— Schluß 3.10 Uhr. Eee 4 Sela bel 5 8 a Berlin, 1. Dez. 1 Der ſeitherige Präſident des Reichstags, Graf Stol⸗ ber g⸗Wernigerode, eröffnete heute nachmittag um 1 Uh 15 Minuten die Sitzung und gab anſchließend die ein * Vorlagen, darunter die des Reichs hausetats, ekannt. Alsdann wird zur Wahl des Präſtidenten und der Vizepräſidenten geſchritten. Sie erfolgt mittel! Stimmzettel, die beim Namensaufruf abgegeben werden. Bei der Wahl zum Präſidenten werd 354 Stimm⸗ —— abgegeben. Davon ſind 96 weiß, mithin gültige Stimmen: 258. Hiervon lauten 256 3 für Graf Stolberg, zwei Stimmzettel für den Abg. Bruhn. Graf Stolberg iſt ſomit gewählt. Er nimmt die Wahl dankend an und begibt ſich zum 8 tenſtuhl. Er ſagt nochmals ſeinen aufrichtigen Dank und drückt die Bitte aus, daß das Haus ihn wiederum in ſeiner Amtsführung unterſtützen möge. 5 egg. Darauf folgt die Wahl des erſten Vize praſt⸗ denten. Bei der Wahl zum erſten Vizepräſidenten wer⸗ den 350 Stimmzettel abgegeben. Davon ſind 104 weiß, mithin gütig: 258. Davon erhielt Abg. 1 239 Stimmen; die übrigen ſind zerſplittert. Abg. Spahn nimmt die Wahl dankend an.(Bravo im Zentrum.) Ses fol ten. Hierb El aus zu⸗ heute noch des zweiten Sitzung Frei⸗ nachmittag 1 Uhr. 8 8 1 5— Streik im RNuhrrevier? „Aus Bochum iſt vor einigen Tagen die Meldung ver⸗ reitet worden, daß in Bergbaukreiſen der Ausbruch eines Rieſenſtreiks Tach nach Neujahr erwartet werde. In 85 kurzen Tatſachenform hat dieſe Meldung ſtarken ndruck gemacht und ſogar die Berliner Börſe beein⸗ flußt. Gleichwohl iſt ſie falſch, gibt ſie einen unrichtigen Ausdruck der gegenwärtigen Situation. Aber es iſt eben⸗ falls ſehr unrichtig, mit der Ableugnung die Frage für erledigt zu erklären und den Ausſtand als ausgeſchloſſen zu betrachten. Die Stimmung iſt ſehr erregt, hauptſächlich in⸗ folge des Zwangsarbeitsnachweiſes, der am 1. Januar in Funktion tritt und für den 16 Nebenſtellen außer der Eſſener Hauptſtelle ſchon völlig eingerichtet nd. Das Datum„ſofort nach Neujahr“ iſt alſo in der at kritiſch und ominös. Es kommt hinzu, daß die „Vertagung“ des Streiks auf Rat der Organiſations⸗ leiter ſchon mehrmals erfolgt iſt, ſo daß die Streik⸗ luſtigen zu den Führern ſagen:„Ihr wollt vertagen bis — St. Nimmerleisntag.“ Eine Gruppe agitiert direkt den Streik: die anarchiſtiſche, die ſich„Freie Ver⸗ einigung“ nennt und die man als fünfte Oraaniſation 8 (neben den freien Gewerkſchaften, den chriſtlichen Ge⸗ werkvereinen, den Hirſch⸗Dunckerſchen und den Polen) zählen kann, wenn man ſie für wichtig genug hält. Ebenſo beſtimmt und entſchieden aber ſind die vier anderen Organiſationen bemüht, den Streik zu verhin⸗ dern. Sie hoffen, daß dieſes noch in ihrer Macht liegt, und das wird auch zur Zeit noch zutreffen. Tauchen aber immer neue Gründe der Unzufriedenen auf, und bleibt es bei dem Standpunkt des induſtriellen Abſolutis⸗ mus:„Mit den Organiſat ionen verhandeln wir nicht“, ſo wird die wachſende an eng allerdings einmal den Punkt erreichen, wo ſie im Generalſtreik ex⸗ plodiert. Wenn es einen Arbeiterberuf gibt, in dem der Streik noch als Ultimo ratio gilt, ſo daß dieſe Waffe zuletzt gleichſam ergriffen wird, dann iſt es der berg⸗ männiſche. Der Bergmann rechnet ſich zur Arbeiter⸗ elite, er ſieht z. B. auf den Fabrikarbeiter ziemlich von oben herab; deshalb läßt er ſich weniger bieten, als die Arbeitnehmer mancher anderer Erwerbszweige. Gehen die Bergherren über dieſe Verhältniſſe hoch⸗ mütig hinweg, ſo iſt ein Rieſenausſtand binnen nicht langer Zeit ſehr wahrſcheinlich. Nun ſchreibt man einem großen ſüddeutſchen Blatte, den„Mün⸗ chener Neueſten Nachrichten“, den Grubenherren ſei ein kleiner Streik gar nicht unangenehm, weil ſie dann ihre anſehnlichen Kohlenlager zu erhöhten Preiſen los wer⸗ den würden. Das iſt frivol geredet und außerdem: wer bürgt dafür, daß es bei einem„kleinen“ Streik bliebe? Wir bezweifeln, daß die Grubenbeſitzer oder ⸗Verwal⸗ tungen wirklich ſo denken. Aber auch eine leichtfertige Preſſe könnte die Fackel ins Pulverfaß werfen. Des⸗ halb ſollte man ſich auf allen Seiten, die einigen Ein⸗ fluß haben, ſeiner Verantwortung bewußt ſein, die eine ſehr große iſt. Wie weiter aus Eſſen gemeldet wird, veröffentlicht der„Bergknappe“, das Organ der chriſtlichen Bergarbei⸗ ter, merkwürdige Enthüllungen aus den Geheimakten des Arbeitsnachweiſes der Induſtriellen in Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen, der nach der ſeinerzeit vom Oberbürgermeiſter Martin gegebenen Verſicherung nicht zu irgendwelchen Zwecken benutzt werden ſollte. Das Blatt ſchreibt: „Auf dem Arbeitsnachweis werden die Arbeiter aufs eingehendſte an mehreren Schaltern geprüft. In der Liſte des Arbeitsnachweiſes iſt die Zeichenſprache üblich. Durch Zeichen wird alles Mögliche angedeutet. Für die Sünder iſt ein ſchwarzes Buch angelegt. Aus den ver⸗ ſchiedenſten Gründen werden die Arbeiter von der Arbeit ausgeſperrt. Das Zeichen„z. K.“ bedeutet beiſpielsweiſe „zu keinem“ und darf ein mit dieſem Zeichen verſehener Arbeiter bei keinem Mitglied eingeſtellt werden. Ver⸗ ſchiedene Formen der Stemepl auf den Abkehrſcheinen 101d der Nachweisſtelle, was mit den Leuten paſſieren ſo 8 1 Der„Bergknappe“, der bereit iſt, ſeine Behaup⸗ tungen mit einer großen Anzahl von authentiſchen Be⸗ legen zu beweiſen, ſchreibt dazu:„So arbeiten die Zwangs⸗ arbeitsnachweiſe der Unternehmer, und in ein ſolches Joch ſollen jetzt die 300 000 Bergarbeiter des Ruhrgebietes geſpannt werden. Gegen dieſe Gefahr gibt es nur ein Mittel: Alle bis auf den letzten Mann in die Organi⸗ ſation.“ 5 Politiſche Rundſchau. 85 Deutſches Reich. n * Bebels Erinnerungen. Wie von parlamen⸗ tariſcher Seite mitgeteilt wird, ſind die Memoiren 2 Bebels, deren Erſcheinen in Kürze bevorſteht, in ſehr verſöhnlichem Tone gehalten. Beſonders bemerkenswert iſt, daß Bebel in ihnen die Vorzüge des germaniſchen Geiſtes anerkennt und betont, daß Deutſchland auf dem Wege der Arbeitergeſetze als erſter Staat vorangegan— gen iſt, ſowie daß erſt alle anderen Staaten das Beiſpiel Deutſchlands nachgeahmt hätten. Bebel gibt ſeinen Par⸗ teigenoſſen gleichſam als Ergebnis ſeiner politiſchen Er⸗ fahrungen den Rat, alle ihre Beſtrebungen gemäß den nationalen Beſtrebungen Deutſchlands auszugeſtal⸗ ten und nicht entgegen den nationalen Kräften des Lan⸗ des zu arbeiten. Bebel iſt in ſeinen Memoiren ent⸗ ſchieden nicht mehr der alte Stürmer und Dränger, ſon— dern hat ſeine Anſchauungen auf einen ganz anderen. Ton geſtimmt. * Reichspoſtverwaltung und die Sturmſchä⸗ den. 50 Millionen Mark ſoll der Schaden betragen, den der Schneeſturm am letzten Bußtag nur im Be⸗ reich der kaiſerlichen Poſtverwaltung verurſacht hat. Die Schäden ſind weit umfangreicher als ſich anfänglich über⸗ ſehen ließ. Es dürften noch mehrere Wochen vergehen, bis ſie vollſtändig behoben ſind. Nicht nur, daß zahl⸗ loſe Leitungen unterbrochen ſind, Geſtänge total erneuert werden müſſen, nein, eine Menge Telegraphen⸗ und Fern⸗ ſprechſtangen ſind ſamt den Drähten vollſtändig ver⸗ ſchwunden. Sie müſſen deshalb in vielen Städten und Vororten, ſowie auf weile Entfernungen auf dem Lande vollſtändig erneuert werden. Dazu kommen koſtſpielige Reparaturen an den Dächern uſw. und ein enormer Ein⸗ nahmeausfall an Gebühren. In den erſten Tagen betrug dieſer Ausfall an einzelnen Stellen in Berlin täglich gegen 25 000 Mk. ö Frankreich. König Manuel von Portugal iſt hier eingetroffen und von dem Miniſter Pichon empfangen worden. Er tauſchte Beſuche mit dem Präſidenten Fallieres aus und hatte auch Unterredungen mit den Miniſtern Briand und Pichon ſowie dem Expräſidenten Loubet. Abends fand ein Diner bei dem Präſidenten Fallieres ſtatt, wobei ſehr freundſchaftlich gehaltene Trinkſprüche gewechſelt wurden. Nach dem Diner unterhielt ſich der König mit Loubet, Briand, Briſſon, Duboſt, Pichon und anderen politiſchen Perſönlichkeiten.. Aus Nah und Fern. 2. Heckenheim, 1. Dez.(Frauenverein Seckenheim.) Am kommenden Freitag, den 3. Dezember, Abends 7¼ . ·¹m W Uhr begeht der hieſige Frauenverein durch eine kleine Feier k das Geburtsfeſt der Großherzogin Luiſe, ſeiner hohen Protektorin. Der Vorſtand hat beſchloſſen bei Gelegenheit dieſer Feier weibliche Dienſtboten, welche treu Herrſchaft gedient haben, auszuzeichnen. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß die Mitglieder des Vereins zur Ehrung und Freude der Beteiligten ſich zahlreichum 7½ Uhrabends im Rathausſaale einfinden möchten. Mädchen der Gemeinde, die ſich für das ſegensreiche Wirken des Vereins intereſſteren, herzlich zu dieſer Feier ein. seckenheim, 1. Dez. Im Staatsvoranſchlag für 1910—11 werden neue Unterlehrer(Unterlehrerinnen) an⸗ gefordert: je eine Stelle in Heddesheim, Ketſch, Laden⸗ burg, Oftersheim, Plankſtadt, Schriesheim, Sulzbach (A. Weinheim), Wallſtadt, Wieblingen, je zwei Stellen 4 in Friedrichsfeld, Hockenheim, Rheinau, Wiesloch, je drei Stellen in Feudenheim, Sandhofen, Schwetzingen Seckenheim. Für die Volksſchule Mann heim wird weiter ein neuer Rektor angefordert, ſowie 31 neue Haupt⸗ lehrer und 4 neue Hauptlehretinnen. ) Mannheim, 30. Nov. Ter 17 Jahre alte Tag⸗ löhner Georg Braun von Käfertal erſchoß ſich geſtern morgen 6 Uhr in ſeiner Wohnung. Als Motiv wird angegeben, daß der Junge über ſeine Verhältniſſe lebte und ihm die Schulden über den Kopf gewachſen waren. (Waldshut, 30. Nov. Dieſer Tage ſtürzte ſich beim Rheinſchloß die 22 Jahre alte, ſchwermütige Emma Füllmann aus Schaffhauſen in den Rhein und ertrank. Der Leichnam konnte noch nicht gefunden werden. (JPeterstal, 30. Nov. Hier fand eine große Volks⸗ verſammlung ſtatt, welche von etwa 250—300 Perſonen beſucht war. Referent war Direktor Nußhag⸗Oberkirch, der über die Renchtalbahnverlängerung bis Griesbach ſprach. Er wies nach, daß die Bahnverlängerung für das Hintertal geradezu eine Lebensfrage ſei. Es wurde ſodann beſchloſſen, eine Eingabe an die Zweite Kammer zu richten. Ferner wurde ein vorbereitendes Komitee gebildet, in welches die Bürgermeiſter von Griesbach, Ibach, Peterstal, der Stadthalter von Löcherberg, ſowie Direktor Nußhag gewählt wurden. Karlsruhe, 1. Dez. Finanzminiſter Honſell leidet ſeit einigen Wochen an erheblichen Schmerzen des rechten Armes, den er infolgedeſſen in der Binde tragen muß. Die ärztliche Unterſuchung hat ergeben, daß es ſich um Knochenentzündung handelt. Der Miniſter wird ſich demnächſt einem operativen Eingriff unterziehen müſſen.. ö 0 Stetten a. k. M., 1. Dez. Im Streit um den Truppenübungsplatz für das 14. bad. Armeekorps iſt nunmehr Ebingen Siegerin geblieben. Die von genaun⸗ ter Stadt abzutretende Grundfläche iſt nunmehr vermeſſen und die Urkunde darüber wird zurzeit ausgearbeitet. Das Reich hat der Stadtgemeinde eine Entſchädigung von etwa 900 000 Mk. auszuzahlen. 232 ( Heidelberg. 1. Dez. Wie die„Heidelbg. Ztg. mitteilen kann, liegt Herr Geh. Hofrat Jellineck nicht krank darnieder, gedenkt ſich aber wegen eines Fußleidens und der Nachwehen desſelben für die nächſte Zeit einige Schonung aufzuerlegen. 1155 00 Breiſach. 1. Dez. In einer gemeinſamen Ver⸗ ſammlung haben Gemeinderat und Bürgerausſchuß zur Bürgermeiſterfrage Stellung genommen. Sehr eingehen wurde die für unſere Stadt wichtige Angelegenheit be“ handelt. Die Abſtimmung, ob ein Berufsbürgermeiſter oder ein Ehrenbürgermeiſter an die Spitze unſerer Ge⸗ meindeverwaltung geſtellt werden ſoll, ergab 43 Stim- men für einen Berufsbürgermeiſter und 17 Stimmen für einen Ehrenbürgermeiſter. 2 Zettel waren leer. E wird alſo ein Berufsbürgermeiſter, und zwar ein mitt⸗ lerer Beamter als Bürgermeiſterkandidat aufgeſtellt wer⸗ den. Die weiteren Arbeiten in dieſer Angelegenhit wur“ den einer 15gliedrigen Kommiſſion übertragen. () Bad Dürrheim, 1. Dez. In Sachen des Mitte dieſes Monats im Aufnahmegebäude hieſiger Station verübten Einbruchs dauern die Nachforſchungen zur Er⸗ mittlung der Täter fort. Es waren am Samstag Gen⸗ darm Knapp von St. Georgen hier mit ſeinen;! Polizeihunden. Die Tiere rannten vom Stations gebäud aus direkt über die Felder zu dem Heuſchuppen bei der Halteſtelle Waldeck, wo die beim Einbruch geſtohlene Kaſſette gefunden worden war, welche die Einbrecher mi dem Eiſenſtück einer am Bahndamm ſtehenden, von ihnen ausgeriſſenen Warnungstafel aufgeſprengt hatten. 9 Heuſchuppen aus eilten die beiden Polizeihunde ſofor an die Stelle, an der die Warnungstafel geſtanden hatte, und verfolgten von dort aus die Spur der Einbrecht bis zur Schwenninger Straße, wo ſie verloren ging, () Hüfingen, 1. Dez. Hier ſcheint es ein bis jeg unbekannter Brandſtifter die auf freiem Felde ſtehenden Heu⸗ und Fruchtſchöpfe abgeſehen zu haben. Vorgeſtern nacht wurde ein, im obern Ried gelegener, dem Landmant Th. Gilly gehörender Heuſchopf in Brand geſteckt, der mit 600 Fruchtgarben und über 100 Zentuern Heu 955 füllt war. Der Schopf brannte vollſtändig nieder. Die? iſt jetzt ſchon der dritte Schopf in 3 Wochen, der nieder gebrannt iſt. 7* Eiſenach, 30. Nov. Die Antiſemiten(Deulſch⸗ ſozialen) beabſichtigen im hieſigen Reichstagswahlkreiſe an Stelle des zurückgetretenen Abg. Schack den Guts⸗ pächter Häderich in Dermbach aufzuſtellen. 5 „Gladbeck, 30. Nov. Die Diebſtahlsangelegenheil wächſt ſich zu einer immer größeren Senſationsaffüre aus. Der Berliner Kriminalkommiſſar v. Treskow 42 hat feſtgeſtellt, daß außer den jüngſt geſtohlenen 279000 Mark noch weitere, ſchon längere Zeit zurückliegende groß Unterſchlagungen auf den fiskaliſchen Bergwerken vorge⸗ kommen ſind. 2 * Leipzig, 30. Nov. Die Reviſion des Schrift ſetzers Hackradt, der am 11. Oktober vom Schwurgerie Potsdam wegen Raubmords zum Tode verurteilt worden iſt, wurde vom Reichsgericht verworfen. 2 * Poſen, 30. Nov. In Strelno wurde ein Ruſſe verhaftet, auf welchen die Beſchreibung des Deſerteun“ ihrer fentä So laden wir alle Frauen und 85 des achtfachen Raubmords in Turski ver⸗ iſt. s Paris, 30. Nov. In der Unterſuchungsſache des ſatäters Endelſi wurde ermittelt, daß deſſen beide en in Marokko an Irrſin geſtorben ſind. Haag, 30. Nov. Der Miniſter des Auswärtigen tte in der heutigen Kammerſitzung, daß das Nord⸗ Abkommen lediglich eine Vereinbarung zur Aufrecht⸗ faltung des jetzigen Zuſtandes in der Nordſee iſt. endwelche militäriſche Verpflichtungen lege es den Ver⸗ Ismächten nicht auf „ Debreczin, 30. Nov. Mehrere Arbeiter, die ohne 1 hrkarte im Zuge fuhren, warfen den kontrollierenden lührer während der Fahrt aus dem Wagen, wobei überfahren und gräßlich verſtümmelt wurde. Die Ar⸗ ger ſind verhaftet worden. Madrid, 30. Nov. Nachdem mehrere Stämme 1 Nador ſich unterworfen haben, ſind mehrere Regi⸗ fler von dort nach Melilla zurückgekehrt. 3 Petersburg, 30. Nov. Der Zuſtand der Zarin fan Livadia(Krim) weilt, hat ſich verſchlimmert. 1 ſehr verſtört und leidet an Gedächtnisſchwäche. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderatsſitzung vom 30. November 1909. 6 Anträge über abgeſchloſſene Fahrnisverſicherungen n geprüft und bleiben unbeanſtandet. Die Entſcheidung des Bezirksrats über die Genehmi⸗ 9 des Wochenmarkts in Seckenheim wird bekannt ge⸗ Der Entwurf der bezirkspolizeilichen Vorſchrift betr. ö Sicherung der Geſundheit und Reinlichkeit wird bekannt en und dazu Abänderungsanträge nicht geſtellt. Die Erſatzwahl für die demnächſt ausſcheidenden Ge⸗ [berats mitglieder Volz, Zahn und Hirſch wird auf tag, den 10. Dezember ds. Is. von Nachmittags 7 bis Abr beſtimmt. Zur Wahlkommiſſton wird ernannt, Borſitzender: Bürgermeiſter Volz, als Beiſitzer: Ge⸗ a leerat Hörner und Schmich, als Protokollführer: Rat⸗ ber Koch. Ein Grundſtück wird geſchätzt. Daß dem Aufſeher Leo Buller hier die Erlaubnis Jetrieb der Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank ö„Stern“ Hauptſtraße 130 dahier vom Bezirksrat er— wurde, wird mitgeteilt. Verſchiedene Rechnungen f Imigt. Neues aus aller Welt. n Die Furcht vor dem Polizeihund. Auf orf⸗ elle Weiſe iſt ein Beſtohlener wieder zu ſeinem Eign⸗ gelangt. Dem Kaufmann B. in der Friedrichſtraße Kalkberge war vor wenigen Tagen aus einem Schrank Beutel mit einer größeren Summe Geldes geſtohlen gen. Da man den Dieb nicht ermitteln konnte, ſo ſoß man, aus Berlin einen Polizeihund kommen laſſen, damit dieſer eine Spur von dem Täter fin⸗ ſolle. Der Dieb, der hiervon erfuhr, bekam es jetzt 0 der Angſt zu tun. Schleunigſt ſandte er den ge⸗ lenen Geldbeutel wieder an den Beſtohlenen zurück. za hundert Mark, die er inzwiſchen bereits ausge⸗ lien hatte, muß er auch noch anderweitig wieder be⸗ Ii haben, da die Münzſorten andere waren als die ſohlenen. s „ Vor Freude geſtorben. Aus ſeltſamer Urſache in Havre eine 52 Jahre alte Köchin. Vor einigen en hatte ſie aus Amerika eine offizielle Nachricht alten, daß ihr vor vielen Jahren nach Kalifornien gewanderter Bruder, der als Goldgräber ein Ver⸗ en von 468 Millionen Frances erworben hätte, ver⸗ pen ſei. Infolge dieſer Nachricht geriet die Köchin bo große Erregung, daß ſie ſtarb. die Die Königin⸗Mutter von Schwepen als Alsarmeeſoldat, dieſe Tatſache dürfte wohl wenig ſunt ſein. General Booth verlieh ihr ſeinerzeit die a form eines Kommandeurs, und die Königin hat äußerſt 8 ür die Heilsarmee getan, deren Beſtrebungen ſie Kchweden tatkräftig unterſtützt. Auf ihre Veranlaſſung ie Einrichtung der Temperenzler⸗Hotels im Lande 9 ſikzuführen, in denen kein Alkohol verſchänkt wird und rinkgelder gezahlt zu werden brauchen. 5 „ Fieberepidemie. Die deutſche Bark„Selene“, u Tocopilla nach Hamburg unterwegs, traf in Fal⸗ uh ein, um die Leiche des Kapitäns zu landen. Die ene“ hatte eine ſehr ungünſtige Fahrt. Auf der er Küſte von Ekuador ſtarben der Kapitän und Seeleute an Fieber. Es wurde ein neuer Kapitän beine neue Mannſchaft aufgenommen. Auf der Heim⸗ erkrankte auch der neue Kapitän und ſtarb. 5 1 Eine kinderreiche Mutter. Das 1 Kind te die in der Stolpiſchen Straße 43 in Ber 11 15 e Frau des Schuhmachers Braun zur Welt. Alle under des Ehepaares, das 24 Jahre verheiratet iſt, ebensfähig geboren worden. 5 * Ein weibliches Scheuſal. Neue 1 en der Dienſtmagd Ida Schnoor aus Hollen fl 1195 belegt, die geſtändig iſt, nicht nur kürzlich 5 8 1 ausgeſetzt, ſondern auch ſchon vorher ih ldmark künte alten Knaben auf der Bönebütteler Fe 1 lam ums Leben gebracht zu haben. eee auch. Mai 1902 ein lch in den dringenden Verdacht, im Me Leiche bei bald nach der Geburt ermordet und die Lei haben PHarrie, wo ſie damals diente, beſeitigt zu beſchul⸗ letzt wird ſie auch noch der Brandftift e Scheune in Husberg ſoll ſie vor 12 Jahren die ſt ſtand And mannes Bracker, bei dem ſie in Dien. fich in Aſche gelegt haben.. 4% Mann⸗ Eine franz kfisch Giftmordaſfäre, Die man einer Schwadron des in Verdun e b egiments waren geſtern zum Frü 1 werden zur Anweiſung * ſammelt, als man bemerkte, daß ein penetranter Blau⸗ ſäuregeruch den ganzen Speiſeſaal erfüllt. Die Unter⸗ ſuchung ergab, daß ein Korporal ſich morgens in der Küche aufgehalten hatte, um angeblich nazuſehen, ob den Leuten auch die nötigen Rationen zuteil werden. An⸗ ſcheinend hat der Korporal die Abſicht gehabt, ſich durch Vergiftung der Speiſen einer Reihe von Leuten zu ent⸗ ledigen, die er um Geldbeträge angeborgt hatte. Er hatte der Suppe eine große Menge Zyankali beigemiſcht. Zum Glück wurden die Leute durch den ſtarken Geruch von dem Genuß der Suppe abgeſchreckt. Ein Luftſchiffhafen in Glatz. Wie gemeldet wird, beſteht die Abſicht, dort einen Luftſchiff⸗ hafen zu erbauen. Die Deutſche Luftſchiffahrt⸗Geſell⸗ ſchaft hat die Glatzer ſtädtiſchen Körperſchaften erſucht, ihr einen Platz in Erbauung einer Halle für lenkbare Luftſchiffe zu über⸗ laſſen. Es ſoll ein Lokalverkehr zwiſchen den einzelnen Städten Sachſens, Thüringens, Schleſiens und Nord⸗ böhmens hergeſtellt werden. * Großfeuer in Mailand. In der Nacht zum Sonntag wurden, wie ein Telegramm meldet, in Mai⸗ land eine große Möbelfabrik ſowie mehrere andere Werk⸗ ſtätten und Wohnhäuſer durch einen Brand zerſtört. Beim Rettungswerk blieb ein Feuerwehrmann tot, vier andere wurden verwundet. Keine unterſchleife auf der Danziger Werft. In Angelegenheit der nach monatelangen Ermittelungen des Berliner Kriminalkommiſſars Wannowski aufgedeck⸗ ten, angeblichen größeren Unterſchleife auf der Kaiſer⸗ lichen Werft zu Danzig, die auch zu mehreren Verhaf⸗ tungen führten, iſt jetzt durch Landgerichtsbeſchluß das Verfahren eingeſtellt worden, da ſich die völlige Un⸗ ſchuld ſämtlicher Beteiligten erwieſen hat. f *Pulvererploſion in einem ſchottiſchen Berg⸗ werk. Das Pulvermagazin eines in der Nähe von Dal⸗ keith gelegenen Kohlenbergwerks explodierte Sonntag. Die Gewalt der Exploſion war ſo groß, daß alle Fenſter⸗ 6 cheiben in der Umgegend zertrümmert wurden und manche Häuſer völlig zuſammenſtürzten. Eigenartigerweiſe wurde niemand getötet, dagegen erlitten eine ganze Anzahl Leute ſchwere Verletzungen. Die Trümmer des Pulvermaga⸗ zins flogen beinahe einen halben Kilometer weit. 5 Von einem ſchweren Orkan ſind die Azoren⸗ inſeln einer Drahtnachricht aus Liſſabon ber Rug der aus Glaß geſucht worden. Ein großes Schiff iſt an der Küſte der Inſel Pico geſtrandet; 20 Mann der Beſatzung ertran⸗ ken. Man befürchtet noch weitere Schiffskataſtrophen. * Schreckenstat zweier Wilderer. Bei Wim⸗ melburg in der Provinz Sachſen bemerkte, wie gemeldet wird, ein Bahnwärter Montag Nacht, wie zwei Unbe⸗ kannte einen 25jährigen Mann unmittelbar vor dem Einlaufen des Zuges auf den Bahnkörper der Bahn Halle-Kaſſel legten und dann hinter einer Hecke warteten. Der Zug verſtümmelte den Körper furchtbar. Die Wil⸗ derer flüchteten. a i „Frau Steinheil in England. Madame Stein⸗ heil iſt am Sonntag in um dreiviertel elf Uhr in Lon⸗ don angekommen und hat ſich ſofort nach ihrem Hotel begeben. Ihre Adreſſe wird jedoch geheim gehalten. Sie ſoll vor ihrer Abreiſe erklärt haben, daß ſie infolge der Schmälerung ihres Einkommens gezwungen ſei, ſich einen Beruf zu ſuchen und ſich deshalb entſchloſſen habe, unter einem andern Namen zur Bühne zu gehen. Ihre Lebens⸗ aufgabe ſei nunmehr, den Mörder ihres Gatten und ihrer Mutter zu entdecken. Sie beharrt bei ihrer Meinung, da die Mörder in den unterſten Schichten zu finden ſeien und legt großen Wert auf das Telegramm, das ihr Mann am Tage vor ſeinem Tode erhalten hat. Bekanntlich ver⸗ bot Steinheil ſeinem Diener Remy Couillard, etwas darüber verlauten zu laſſen, gramm erhalten habe. Der„Matin“ und die„Dailij Mail“ werden in den nächſten Tagen einne Erzählung Frau Steinheils veröffentlichen, die hochintereſſante Ent⸗ hüllungen zu bringen verſprechen. Die„Daily Mail“ hat ſich verpflichtet, Madame Steinheil das Honorar von 30 000 Franken für ihre ſchriftſtelleriſche Leiſtung zu zah len, während der„Matin“ 15 000 Franken für das Recht der Veröffentlichung in der franzöſiſchen Preſſe beiſteuert, — Geſtern Mittag iſt Frau Steinheil nach Liverpool abgereiſt, wird aber in den nächſten Tagen wieder hier⸗ was er für ein Tele⸗ her zurückkehren. f 14 5 5 ö Vermiſchtes. l Mißglückte Schießverſuche mit einer ameri⸗ kaniſchen Ballonkanone. Am Samstag nachmittag fanden die Schießverſuche mit dem neuen Ballongeſchütß ſtatt, das die amerikaniſche Armeeverwaltung hat kon⸗ ſtruieren laſſen. Zwanzig Schüſſe, die in einem Winkel von 27 Grad Elevation abgefeuert wurden, ergaben nicht das geringste Resultat. Nicht ein einziger Schuß traf das Ziel, einen Feſſelballon, der bis zu einer Höhe von etwas über 160 Meter aufgelaſſen worden war. Das Geſchütz ſoll nochmals modifiziert werden, und man hofft, alsdann ein günſtigeres Reſultat zu erzielen. 1 N f Körperverletzung durchs Telephon. Mit einer weiteſte Kreiſe intereſſierenden Angelegenheit hatte ſich dieſer Tage die Strafkammer in Hagen i. W. in der Berufungsinſtanz zu beſchäftigen. Der Sachverhalt iſt folgender:„Der Handlungsgehilfe H. von dort meldete ſich für ſeine Firma auf telephoniſchen Anruf, wurde aber nicht angeſprochen. Da ſich auch nach Verlauf meh⸗ rerer Minuten noch immer niemand meldete, drehte 8. die Kurbel ab. Durch dieſe Kurbeldrehung wurde die dienſt⸗ tuende Telephoniſtin verletzt, ſo daß ſie einige Zeit krank zu Hauſe lag. Es ſtellte ſich nun in der Verhandlung heraus, daß das Drehen der Kurbel durch Angerufene verboten iſt, was keineswegs allgemein bekannt ſein dürfte, denn auch der Verteidiger des Angeklagten erklärte, daß ihm eine ſolche Beſtimmung unbekannt ſei. Für Ver⸗ letzungen, die durch die Kurbeldrehung des Angerufenen, oder auch durch zu raſches Kurbeldrehen des Anrufers entſtehen, werden die betreffenden Perſondn haftbar ge⸗ Größe von 20 bis 24 Morgen zur irgend Näh-Arbeiten macht. Der ungerlagte, Abſicht gehandelt gericht freigeſprochen worden, Strafkammer wegen Körperverletzung zu 20 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt.— Dieſe Juſtiz verſtehe, wer kann! der natürlich nicht in do wurde aber jetzt von der Briefkaſten. Herrn r. hier. Ihr Eingeſandt wollen Sie wieder abholen laſſen. Wir halten es nicht für notwendig die Sache in der Oeffentlichkeit breitzuſchlagen. Es amüſiert ſich halt jeder nach ſeiner Art. Seckenheim, 30. Nov. Der heutige Schweinemarkt war mit 117 Stück Milchſchweinen befahren, von denen 90 zum Preiſe von 15 bis 21 Mk. pro Paar verkauft wurden. Schwetzingen, 1. Dez. Auf den heutigen Schweine⸗ markt wurden 181 Milchſchweine gebracht, wovon 140 zum Preiſe von 16 bis 25 Mk. per Paar verkauft wurden. * Mannheim, 29. Nov.(Produktenbörſe). Weizen pfälzer 22.52—22.50, nordd. 22.25—23.00, ruſſiſcher, Azima 24.00— 24.50, Theodoſia 25.00— 25.25, Taganrog 23.50—24.00, rumäniſcher 24.55.—25.00, amerikaniſcher Winter 25.00 00.00, Kanſas II 00.00 bis 00.00, californier 00.00 00.00, La Plata 24. 2524.50, Kernen 22.25.— 22.50, Roggen pfälzer 16.75— 17.00, nordd. 16.75—17.25, ruſſ. 20.00—00.00, Gerſte hieſiger Gegend 16 5017.00, pfälzer 16.75—17.50, ungariſche 00.00—00.00, ruſſ. Futtergerſte 13.00 00.00 Hafer bad. 15.00—16.75, nordd. 00.00 00.00, ruſſ. 17.25—18.00, La Plata 16.75—00.00, Weizenmehl 00 33.50, 0 32.50, 1 81.00, 2 30.00, 3 29.00, 4 26.00, Roggenmehl 00 25.75, 01 22.75. Mannheim, 29. Nov.(Viehmarkt). Angefahren waren: 30 Ochſen, 35 Bullen, 1057 Kühe und Rinder, 310 Kälber, 56 Schafe, 1810 Schweine, 00 Luxuspferde, 000 Arbeitspferde, 000 Pferde zum Schlachten, 00 Milchkühe, 000 Ferkel, 0 Ziegen, 0. Zicklein, 00 Lämmer, zuſammen 2798 Stück. Es wurde bezahlt für 50 Kilo Schlachtgewicht: Ochſen, vollfleiſchige 84-00 Mark., fleiſchige 80-00 Mk., mäßig genährte 78—00 Mk., gering 1 74—00 Mk, Bullen, vollfleiſchige 66-68 Mk., mäßig genährte 64.00 Mk, gering genährte 62 Mk., Rinder u. Kühe, Rinder vollfleiſchige 76—78 Mk., Kühe, vollfleiſchige 66—70 Mk, ältere ausgemäſtete 64—74 Mk., mäßig genährte Kühe und Rinder 60—70, gering genährte 50—56 Mk., Maſtkälber feinſte 90—00, mittlere 85—00, geringe 8000, Schafe und Maſthämmel, jüngere Maſthämmel 70.00 00.00, ältere Maſthämmel 65—00, mäßig genährte Hämmel und Schafe 60—00, Schweine vollfleiſchige 77— 00, fleiſchige 76,00, gering entwickelte 0000, Sauen und Eber 68— 70 Arbeitspferde per Stück 000—0000 Mk., Schlacht⸗ pferde 00000 Mk., Luxuspferde 0000000 Mk., Ziegen Stück 12-25 Mk. Außerdem kamen von Holland 82 Stück geſchlachtete Schweine. Tendenz: Handel mit Großvieh gut, mit Schweine und Kälber mittelmäßig. Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim f Freiwillige Feuerwehr Seckenheim. Am Sonntag, deu 5. d.., nach- K mittags ½3 Uhr findet im Lokal zum Bierkeller(Nebenzimmer) dahier eine Ausser ordentliche deneral-Versammlung ſämtliche Wehrleute eingeladen ſind. 2 Wezen' Wichtigkeit der 3 iſt es dringend notwendig, daß jedes Mitglied erſcheint. Anzug: 1. Garnitur und Mütze. N a Das Kommando: Schoffner. Ein großer Poſten Nuhrfettſchrot fuhren⸗ und waggonweiſe ab Lager bei der irma Geber 8 Mader Rheinanhafen abzugeben. Per Zentner 60 Pfg. frei Fuhre oder Waggon gegen Kaſſe. Bestellungen bei der Verwaltung der Firma Geber& Mader, Bheinanhafen. Keine Brandkohlen! Becel J immer Fechenheim. Donnerstag, den 2. Dez., und Küche zu vermieten Aberids ½9 Uhr im Lokal Monats- Wilheimftraßt 3 Versammlung. o Pfund e Um zahlreiches Erſcheinen nöpe Rippen, dicke Beine e. bittet(amtl. unterſuchte 3.70 holſtein. Ware) U Der Vorſtand. 9 Pf. netto M. S. 75 755 hochf. holſtein. Holländer 8 5 Kieler Fettwaren⸗ Verfandhaus, Kiel. 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S. umlaufen iſt, iſt für dieſelben durch die Seckenheimer Mitglieder des Bürgerausſchuſſes und Ge⸗ meinderats eine Neuwahl auf die Dauer von 6 Jahren vorzunehmen. Die Neuwahl findet im Rathauſe dahier am Freitag, den 10. Dezember 1909, nachmittags von 7 bis halb s Uhr mittelſt geheimer Stimmgebung ſtatt. Die Wahlzettel, welche die Wahlberechtigten auszu⸗ füllen und verſchloſſen der Wahlkommiſſion perſönlich zu übergeben haben, werden am Wahltag im Wahllokale aus⸗ geteilt. Wählbar in den Gemeinderat iſt nach 8 12 und 37 der Gemeindeordnung jeder bei der Wahl zum Bürgerausſchuß Wahlberechtigte, deſſen Wahlrecht nicht ruht. Bei der Wahl zum Gemeinderat können: 1. diejenigen Beamten und die Mitglieder der⸗ jenigen Behörden, durch welche die Aufſicht des Staates über die Gemeinde ausgeübt wird, 2. Geiſtliche und Volksſchullehrer, 3. die beſoldeten Richter, die Beamten der Staats⸗ anwaliſchaft und die Polizeibeamten die auf ſie gefallene Wahl nur annehmen, wenn ſie ihr Amt niederlegen. f Vater und Sohn, Schwiegervater und Schwieger⸗ ſohn, Bruder und Schwager, ſowie diejenigen, welche als offene oder perſönlich haftende Geſellſchafter bei der näm⸗ lichen Handelsgeſellſchaft beteiligt ſind, können nicht zugleich Mitglieder des Gemeinderats ſein. 0 Entſteht die Schwägerſchaft oder Geſchäftsverbindung im Laufe der Wahlperiode, ſo ſcheidet im erſteren Falle dasjenige Mitglied, durch welches das Hindernis herbei⸗ geführt worden iſt, im andern Falle das den Jahren nach ältere Mitglied aus. Die Liſte der wählbaren und wahlberechtigten Bürger liegt im Rathauſe jetzt und während der Wahlhandlung zur Einſicht auf. Die Wahlberechtigten werden eingeladen, zahlreich zur Wahl zu erſcheinen und wird insbeſondere darauf aufmerkſam gemacht, bei Ausfüllung der Wahlzettel den Vor⸗ und Zunamen, ſowie den etwaigen Stand und Gewerbe des Vorzuſchlagenden genau anzugeben, damit keine Zweifel entſtehen können Zur Giltigkeit der Wahl iſt erforderlich, daß mehr als die Häflte der Mitgli⸗der des Bürgerausſchuſſes abge⸗ ſtimmt haben. Seckenheim, den 1. Dezember 1909. Der Gemeinderat: Volz Ratſchreiber Koch. 95% Schuh-Tage vom f. bis 15. Dezember 1909. 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Dezember 1909, Nachmittags 2 Uhr, werden auf dem Rathauſe in Seckenheim ca. 400 Ster Holz und „3000 Stück Wellen aus dem Gemeindewald gegen Barzahlung öffentlich ver— ſteigert. Seckenheim, den 1. Dezember 1909. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Koch. Einladung. Am Freitag, den 3. Dezember ds. Is., abends 7 ½ Uhr, findet im Rathausſaale dahier die Verteilung von Prämien an Dienſtmädchen ſtatt. Hierzu werden die verehrlichen Mitglieder des Frauenvereins ſowie Freunde der Sache ergebenſt eingeladen. Seckenheim, den 1. Dezember 1909. Frauenverein Seckenheim. M. Volz 1. Präſidentin. Sammel⸗Anzeiger. Hur für Mitglieder der landw. Ein⸗ u. Nerkaufsgenoſſenſch. Eine halbwaage gefunden; dieſelbe iſt in der Ver⸗ kaufsſtelle abzuholen. e Männergesangverein Sonntag, den 5. Dez., 5 3 f nachmittags 3 Uhr findet eute end ½ hr im Gafthaus.. Hirſch eine Oesangprobe Pünktliches und vollzäh⸗ liges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Verſammlung ſtatt, wozu die vecehrlichen paſſiven und aktiven Mit⸗ glieder freundlichſt eingeladen Feckenheimer Lürberei ſind. ür vollzähliges Erſcheinen them. Wäſcherei. ittet e 5 i 5 Der Vorstand. e eee, ene,, Damenkleidern, Herrengaderoben jeder Art. Lodokus Schäfer, Luiſenſtraße 36. Seckenheim. Heute Donnerstag, Abend punkt ½9 Uhr Oesangprobe. Um vollzähliges pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Sängerbund Seckenheim. Heute Donnerſtag abend 8 Uhr Sing⸗Probe. Staunend billiger Midel- Vollzähliges Erſcheinen Verkauf dringend erforderlich. unter Garantie für gute Der Vorſtand. Qualität TTT Günstigste Bezugsquelle für Brantlente. II Teilzahlung gestattet 11 5 Spez.: Kompl. Schlafzimmer EM fehlung. Komplette Küchen la. pol. Chiffonier.. 48.— Von der nächſten Woche ab„„ VertikowW.. 48.— „„ Spiegelschrank 75.— la. Plüsch-Divan auf Federn 5.—, 65.— 7 + hristiäume S mit Polſter 25.— la. Stahlrost mit Gegen⸗ für Vereine und Private, beit u. Sher 8 1.. La 5 a Aepfel, Birne U. 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