Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Nr. 142 Herze Karl Theodor in Bayern f. Ein als Mann der Wiſſenſchaft und Wohltäter der Menſchheit, insbeſondere der Armen, weit über die Grenze Bayerns, ja des Deutſchen Reiches hinaus bekannter Fürſt, iſt aus dieſer Welt abberufen worden: Herzog Karl Theodor in Bayern, der Schwiegervater des Her⸗ zogs Wilhelm Karl von Urach, Grafen von Würk⸗ temberg, iſt, wie ſchon kurz gemeldet, am Dienstag morgen gegen 2 Uhr in Bad Kreuth geſtorben. f Ueber die letzten Lebensſtunden des Entſchlafenen wird aus München berichtet:. Herzog Karl Theodor iſt ohne ſchweren Todeskampf verſchieden. Er war, wenn auch ſehr ſchwach, doch bis zuletzt bei Bewußtſein. Am Sterbebette befanden ſich außer der gramgebeugten Herzogin, die während der lan⸗ gen Krankheit Tag und Nacht ihrem Gemahl pflegend und tröſtend zur Seite ſtand, die Kinder und Schwiegerkin⸗ der des Herzogs ſowie die behandelnden Aerzte Dr. von Buerkel und Badearzt Hofrat May, der Franziskaner⸗ pater Engelbert, der dem Herzog bereits geſtern die hei⸗ ligen Sterbeſakramente gereicht hatte und bei den letzten Atemzügen des Herzogs an deſſen Bette die Sterbe⸗ gebete verrichtete, der Hofmarſchall und Adjutant des Herzogs Baron Bodmann ſowie eine Schweſter aus der Augenklinik des Herzogs und eine ſolche von Tegernſee, die den Patienten gepflegt hatten. Mit zitternder Hand haben Gemahlin und Töchter des Verblichenen Blumen auf das Bett geſtreut. Das Antlitz des Herzogs iſt zwar abgemagert, aber wenig verändert. Herzogliche Hofjäger und Bediente halten die Wache am Totenbett. Herzog Lud⸗ wig Wilhelm, der nunmehrige Chef der herzoglichen Linie des Wittelsbacher Hauſes, hat von dem Hinſcheiden ſeines Vaters, dem Prinzregenten, ſeinem Onkel, dem Kaiſer von Oeſterreich, dem Deutſchen Kaiſer ſowie allen ver⸗ wandten Höfen heute früh telegraphiſch Kenntnis ge⸗ geben. Die Nachricht von dem Ableben des Herzogs Karl Theodor, deſſen Hinſcheiden allenthalben tiele Trauer erweckte, verbreitete ſich wie ein Lauffeuer durch die Stadt. Der Herzog galt durch ſein menſchenfreundliches Wir⸗ ken mit als das populärſte Mitglied der königlichen Familie. Auf dem Palais des Herzogs wurden heute früh die ſchwarzen Trauerflaggen gehißt. Ebenſo haben die Reſidenz und die prinzlichen Palais Halbmaſt geflaggt. Der Prinzregent hat aus Anlaß des Ablebens des Her⸗ zogs eine Hoftrauer von vier Wochen angeordnet. Herzog Karl Theodor in Bayern wurde am 9. Auguſt 1839 zu Poſſenhofen als Sohn des Herzogs Maximilian und ſeiner Gemahlin Ludovica geboren, konnte alſo im heurigen Jahre ſeinen 70. Geburtstag feiern. Die un⸗ Seckenheimer Hnzeiger, Jluesnheimer Hmtisblaff der Bürgermeisterämter Sechenheim, Noesheim, Hecharhansen und Edingen. —— n— Samstag, den A. Dezember 1909 glückliche Kaiſerin Eliſabeth von Oeſterreich war ſeine Schweſter. Seine erſte Gemahlin, mit der er 1865 die Ehe einging, war die Prinzeſſin Sophie von Sachſen, die bereits nach zwei Jahren ſtarb. Im Jahre 1874 verheiratete er ſich zum zweiten Male, und zwar mit der Infantin Joſepha von Portugal. Seine älteſte Toch⸗ ter aus erſter Ehe, Herzogin Amalie Marie, geb. 1865, iſt die Gemahlin des Herzogs Wilhelm Karl von Urach, Grafen von Württemberg. Die militäriſche Laufbahn des Herzogs begann im Jahre 1853, wo er als Unterleutnant in das 4. Chevau⸗ leger⸗Regiment eintrat. Zwölf Jahre ſpäter ſchied er als Major aus dem aktiven Truppenſtand aus, nahm aber an den Feldzügen der Jahre 1866 und 1870/71 teil. Bald darauf widmete er ſich nach ſchnellem Entſchluß dem mediziniſchen Stadium an der Univerſität in Mün⸗ chen. Hier wurde er zum Doktor promoviert und er⸗ hielt 1880 nach beſtandenem Staatsexamen durch beſon⸗ deres Dekret des Reichskanzlers die„venia practicandi“. Von nun an nahm er auf ſeinem Schloß Tegernſee dauernd Aufenthallt und hielt täglich im Tegern⸗ ſeer Krankenhaus öffentliche Sprechſtun⸗ den ab, woer jeden, ohne Anſehen von Stand und Würde, koſtenlos behandelte. Bis in die letzte Zeit war der greiſe Herzog uner⸗ müdlich tätig in ſeinem ſchönen Berufe, unterſtützt von ſeiner ebenſo opferwilligen wie menſchenfreundlich geſinn⸗ ten Gemahlin. Die Mußeſtunden waren dem Studium fremder Sprachen und der Muſik gewidmet, der er be⸗ ſondere Vorliebe und ein freiſinniges Verſtändnis ent⸗ gegenbrachte. Tauſende von Geheilten, denen ſeine Kunſt das Augenlicht wieder ſchenkte, und Tauſende von Armen, die er in Not und Elend wie ein hilfreicher Vater unter⸗ ſtützte, trauern heute an der Bahre dieſes edlen Menſchen⸗ freundes. Sei alle werden ihn ſchmerzlich vermiſſen in künftigen Tagen körperlichen und ſeeliſchen Leides. Die Mitwelt aber wird dieſem ſchlichten Manne, der auf den Höhen der Menſchheit wandelte und jederzeit feine Arbeit ſegendbringend in den Dienſt der Allgemein⸗ heit ſtellte, ein dankbares Andenken bewahren. Politiſche Rundſchau. Deutſches Reich. Anträge im Reichstag. Im Reichstag ſind folgende Anträge eingebracht worden: 1) Antrag Hert⸗ ling(3.): Die verbündeten Regierungen zu erſuchen, die Gründung und Unterhaltung einee mit alleu Hilfs⸗ mitteln der modernen Technik ausgeſtatteten Verſuchsan⸗ ſtalt für Luftſchiffahrt in Friedrichshafen unter Leitung des Grafen Zeppelin zu veranlafſen. 2) Antrag Hert⸗ ling(3.): Den Reichskanzler zu erſuchen, dem Mißbrauch „ eee Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. — 9. Jahrgang entgegenzuwirken, wonach in Fällen, in welchen bei Ge⸗ eichtsverhandlungen wegen Gefährdung der Sittlichkeit die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen wird, gleichwohl Bericht⸗ erſtatter der Preſſe zugelaſſen werden. 3) Antrag Hert⸗ ling(3.): Den Reichskanzler zu erſuchen, eine durch⸗ greifende Sparſamkeit in allen Zweigen der Reichsver⸗ waltung unverzüglich eintreten zu laſſen, insbeſondere der Vermehrung des Reichsbeamtenkörpers entgegenzu⸗ wirken, ferner dafür Sorge zu tragen, daß zu unterge⸗ ordneten Arbeiten nicht Beamte herangezogen werden, die durch ihre Vorbildung zu wichtigeren Aufgaben be⸗ ſtimmt ſind; ferner Reiſekoſten und Tagegelder zu er⸗ mäßigen und Dienſtreiſen einzuſchränken und endlich in allen Reichsbehörden eine nach erprobten kaufmänniſchen Grundſätzen geregelte Geſchäftsbehandlung durchzuführen und die aufzuſtellenden Bilanzen im Reichshaushalt mit⸗ zuteilen. 4) Antrag Hertling(3.): Auf ſtärkere Berück⸗ ſichtigung des Handwerks bei Lieferungen an die Reichs⸗ verwaltungen. Ferner geht eine Interpellation Baſſer⸗ mann(ntl.) ein: Iſt der Reichskanzler bereit, Auskunft darüber zu geben, wann ein Geſetzentwurf über die Pen⸗ ſions⸗ und Hinterbliebenenverſicherung der Privatbeam⸗ ten zu erwarten iſt? 5 1 5 ö Belgien. 5 f Die Kammer hat geſtern nach erregter Debatte das Militärgeſetz in zweiter Leſung mit 104 gegen 49 Stim⸗ men und 5 Stimmenthaltungen angenommen. Der Kern⸗ punkt der Reform iſt bekanntlich die perſönliche Dienſt⸗ pflicht, die dem Loskaufſyſtem ein Ende macht. Das Intereſſanteſte an dieſer Militärreform iſt, daß ſie mit Hilfe der belgiſchen Sozialdemokratie und gegen die kleri⸗ kale Partei, die Regierungspartei iſt, gemacht wurde. England. Der Ausſchuß der Arbeiterpartei faßte heute ein⸗ ſtimmig einen Beſchluß, in dem es heißt, die Handlungs⸗ weiſe der Lords bedrohe die Freiheiten des Volkes und dieſe Freiheiten könnten nur durch die vollſtändige Ab⸗ ſchaffung des Oberhauſes gewahrt werden.— Die Na⸗ tional⸗Liberal Federation veröffentlich eine Erklärung, f 1 in der nochmals die Gründe aufgezählt werden, die gegen das Vorgehen der Lords ſprechen, und in der das Volk aufgefordert wird, ſeine ſo teuer erkauften Privilegien und Rechte zu verteidigen, ſowie gegen Schutzzölle und Verteuerung der Nahrungsmittel Schutzmaßregeln zu er⸗ greifen. Die Zeit ſei reif— ſo heißt es— zur Wieder⸗ herſtellung der richtigen Beziehungen zwiſchen Oberhaus und Unterhaus ſowohl, als auch dazu, daß die liberalen Grundſätze nachdrücklich Anwendung finden müßten. Ohne eine Einſchränkung des Vetorechts der Lords werde kein liberales Miniſterium ſich wieder bereit finden laſſen, die Regierung zu übernehmen.„ e 5 —— Vermißt. Roman von Ewald Auguſt König. 15)(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „Und wie hätten Sie das ermöglichen wollen?“ „Ein Dutzend wohlbewaff⸗ fragte der Graf ironiſch. neter Huſaren—“ „Bah, ſie mußten unter dem Vorwande der Be⸗ wirtung in einen verſchließbaren Raum gelockt und ge⸗ fangen genommen werden.“ „An die unausbleiblichen Folgen eines ſolchen Wageſtücks denken Sie wohl nicht?“ „Man muß dem Vaterlande Opfer bringen kön⸗ nen!“ „Auch dann, wenn man voraus weiß, daß dieſe Opfer ihm nicht im mindeſten nützen? Oder glauben Sie, der Feind müßte nach dem Verluſt einer Pa⸗ trouille das Land räumen?“ „Spotten Sie nicht, Herr Graf; wenn dieſe Pa⸗ % trouillen überall aufgehoben würden „Laſſen wir das,“ unterbrach der alte Edelmann 0„Ich liebe dieſe Art Kriegführung nicht, ſie riecht nach Meuchelmord. Kommen Sie aus Brüſſel?“ „Ueber Brüſſel aus Deutſchland,“ erwiderte Gar⸗ in Köln.“ ihn unwillig. nier mit vielſagendem Blick.„Ich war 1 „Haben Sie dort meinen Sohn geſehen;„ „Ich war einige Tage mit ihm zuſammen. „So kommen Sie,“ ſagte der in das Schloß. i zeilie wären gern hinausgeeilt, F5*V Führer der Huſaren zu krichten, aber ſie wagten nicht, das Verbot des Grafen um einige Fragen an den zu übertreten und das Zimmer zu verlaſſen. „Vielleicht bringt der Herr Graf den hieher,“ ſagte Leontine erregt, Offizier Graf lebhaft. „Bringen Sie erſt den Damen Ihre Grüße, dann wol⸗ len wir in meinem Kabinett bei einem Glaſe plaudern. Jean Garnier folgte dem Grafen, ohne zu zögern, als Theobald draußen mit dem alten Herrn ſprach.„Möglicherweiſe iſt es dasſelbe Regiment, bei dem mein Bruder ſteht.“ „Dein Bruder liegt ja vor Paris!“ rief Cäcilie. „Mama ſchrieb das freilich, aber ſeitdem kann das Regiment weiter marſchiert ſein. Wenn ich das Fen⸗ ſter öffnete und den Offizier anredete?“ „Tue das nicht, die Leute hier im Schloſſe wür⸗ den es dir nie vergeſſen und verzeihen. Sieh' nur die finſteren Blicke, mit denen die Diener die Rei⸗ ter beobachten. Ihre Wut könnte ausbrechen, wenn du mit dem Offizier ſprichſt, und die Huſaren haben Säbel und Karabiner fertig in der Fauſt.“ „Du haſt recht,“ ſeufzte Leontine,„ich darf es nicht wagen, ich bin ja hier gewiſſermaßen eine Ge⸗ fangene bis zum Friedensſchluß. Ins Schloß wird der Offizier auch nicht kommen; die Leute laſſen ſich draußen bewirten, ſie ſcheinen Mißtrauen zu hegen.“ „„In Feindesland iſt es begreiflich. Uebrigens ein ſchöner Mann, nicht wahr, Leontine?“ „Was kümmert mich ſeine Schönheit? Ich wünſche nichts weiter von ihm als Antwort auf einige Fragen. Der Herr Graf ſollte ſich doch erinnern, daß ich eine Deutſche bin.“ „Eben deshalb hält er den Offizier dir fern,“ un⸗ terbrach Cäcilie ſie.„Du hätteſt hier keine ruhige Stunde mehr, und abreiſen kannſt du nicht. Wahr⸗ haftig, ein ſchöner Mann!“ fuhr ſie nach einer Pauſe in ihrer lebhaften Weiſe fort,„ich könnte mich augen⸗ blicklich in ihn verlieben.“ „Das wäre eine hoffnungsloſe Liebe. Würdeſt du ihn denn jemals wiederſehen?“ „Weshalb nicht, wenn er weiß, daß ich in Brüſſel wohne?“ f „Schlag dir das aus dem Sinn, Cäcilie, er hat daheim mohl ſchon eine Braut. Die deutſchen Männer 5 in der Regel ſchon verlobt, ehe ſie einen Bart aben.“. a „Es war ja auch ein Scherz,“ lachte Cäcilie.„Ich will deinen deutſchen Bräuten das Herz nicht brechen.“ ihre Wangen erbleichten, Unding!“ mit deinem Onkel befreundet „Fändeſt dazu auch ſchwerlich Gelegenheit.“ „Wer weiß, dieſer Patrouille kann morgen das ganze Regiment folgen und ſich hier einquartieren, dann wollen wir ſehen, ob ich keinen Eindruck auf euere Offiziere mache. wohl gezwungen ſein, mußt Dolmetſcher ſein, da verlangt es der Verſtand, daß ich dir zur Seite bleibe.“ Der Herr Graf wird dann offene Tafel zu halten; du „Das ganze Regiments“ rief Leontine erfreut „Ah, wenn dieſe Vorausſetzung ſich erfüllte!“ „Iſt das nicht wahrſcheinlich? Patrouillen gehen immer dem Regiment voraus; gib acht, wir werden morgen in der Frühe die Trompeten ſchmettern hören!“ „Und vielleicht ſehe ich dann meinen Bruder!“ Der Blick Cäciliens fiel jetzt auf den Einſpänner, und Unmut umzuckte ihre Lippen.„Garnier!“ ſagte ſie mit einem Tone, der nichts weniger als freudige Ueberraſchung verriet. „Wer iſt das?“ fragte Leontine. „Jean Garnier, er kommt in Brüſſel oft in das Haus meines Onkels, mit dem er Geſchäfte macht.“ „Du ſcheinſt dieſes Mannes Freund nicht zu ſein.“ „Nein, obwohl ich ſelbſt nicht weiß, warum,“ er⸗ widerte Cäcilie.„Bei meinem Onkel gilt er viel, und deshalb muß ich freundlich gegen ihn ſein. Das ſind die Schattenſeiten, wenn man als Waiſe von Verwandten abhängt.“ a a „Aber eine Abneigung ohne Gründe iſt doch ein wandte Leontine ein.„Wenn dieſer Herr „O, die Freundschaft meines Onkels gilt vielleicht nur dem Geſchäftsmann, nicht aber dem Menſchen. Möglich auch, daß Garnier mir deshalb zuwider iſt, weil er ſich ſo ſehr um meine Gunſt bemüht, ob⸗ ſchon ich ihm deutlich zu verſtehen gab, daß ich von ihm nichts wiſſen will.“ a „Je nun, er iſt kein häßlicher Mann und ſcheint nicht unbemittelt zu ſein.“ i ortſetzung folgt.) 2 . Auſtral ien. 3 Das Repräſentantenhaus des auſtraliſchen Bundes⸗ ſtaates hat in zweiter Leſung den Geſetzentwurf betreffend die Aufnahme einer Flottenanleihe angenommen. Die Anleihe ſoll der Beſchaffung eines Kreuzers vom Indo⸗ mitable⸗Typ, von drei Kreuzern zweiter Klaſſe vom Briſtol⸗Typ, von ſechs Flußkanonenbooten und drei Unter⸗ ſeebooten dienen. Dieſe Schiffe werden die auſtraliſche Flotteneinheit bilden, die im Verein mit der indiſchen und chineſiſchen Flotteneinheit 39 Schiffe, das heißt das für die Oſtflotte feſtgeſetzte Minimum ausmachen wird. Die jährliche Geſamtausgabe Auſtraliens für das neue Geſchwader wird 785 000 Pfund Sterling betragen, wo⸗ u die kaiſerliche Regierung einen Beitrag von 250 000 fund Sterling angeboten hal. . N 8 d Vom Landtag. . 8 Karlsruhe, 2. Dez. Die Zweite Kammer hielt heute ihre 5. Sitzung ab. Nachdem Präſident Rohrhurſt dieſelbe um 10 Uhr tröffnet hatte, erfolgte die Mitteilung verſchiedener Ein⸗ aben. Sie betreffen die Unterſtützung der infolge der Bierſteuer brotlos werdenden Brauer und die Gehalts⸗ reviſion. Die Eingaben werden an die zuſtändigen Kom⸗ miſſionen verwieſen. Weiter gibt der Präſident bekannt, daß Miniſterialdirektor Geh. Rat Göller mit der Stellvertretung des erkrankten Finanzminiſters Dr. Hon⸗ ſell beauftragt worden iſt. Eingelaufen iſt eine Eingabe des Bürgervereins Radolfzell betr. den Proteſt gegen die Wahl des Abg. Bühler(Ztr.) und ferner ein Nachtrag zum Proteſt gegen die Wahl des Abg. Schmidt(B. d. L.). Genehmigt wird, entſprechend dem Kommiſſions⸗ antrag, die Erhebung der Steuern für das erſte Halbjahr 1910 nach dem ſeitherigen Tarif und Umlagemodus. Ge⸗ nehmigt wird weiter nach einem Antrag der Geſchäftsord⸗ nungskommiſſion der Druckvertrag für den Landtag 1909 bis 1910. Hierauf wird die Sitzung geſchloſſen. Nächſte Sitzung Freitag, 3. Dezember, nachmittags 4 Uhr mit der Tagesordnung: Geſetzentwurf über die Vereinigung der Gemeinden Stadt und Dorf Kehl. 1 Aus Nah und Fern. 2“Schwetzingen, 2. Dez. Herr Prof. Weiß von der hieſizen Realſchule, der Vorſtand des Bad. Pfalzturn⸗ gaues wird auf 7. Januar 1910 nach Waldshut vereſetzt. Mannheim, 2. Dez. Ein folgeſchwerer Zuſam⸗ menſtoß ereignete ſich heute vormittag auf dem Stroh⸗ markt zwiſchen der Elektriſchen und einem Automobil. Das Automobil kam in dem Augenblick die Straße zwi⸗ ſchen O 3 und O 4 herab als die Elektriſche in der Richtung Pfälzer Hof fuhr und in demſelben Momente eine Elektriſche der gleichen Linie von der entgegenge⸗ ſetzten Richtung herankam. Der Chauffeur, die Gefahr bemerkend, wollte in ſchräger Richtung zwiſchen den elek⸗ triſchen Wagen hindurchfahren. Es war zu ſpät; das Auto wurde zwiſchen beide Straßenwagen förmlich eingekeilt und nahezu ganz zerdrückt. Wunderbarerweiſe kam der Chauffeur heil davon, es ſaß niemand im Kraftwagen. Durch dieſen Unfall wurde der elektriſche Straßenbahn⸗ verkehr längere Zeit unterbrochen, und es dauerte geraume Zeit, bis das Auto herausgeſchafft werden konnte. Mudau, 2. Dez. Dieſer Tage ereignete ſich hier ein ſchrecklicher Unglücksfall. Die Frau des Lokomotiv⸗ führers Häffner ſtellte den gekochten Frühſtückskaffee neben den Ofen auf die Diele und ging in das Zimmer, um den Frühſtückstiſch herzurichten. Das zweijährige Söhnchen ing in Abweſenheit der Mutter zu dem mit kochendem affee gefüllten Topf, nahm den Deckel ab und ſetzte ſich in die heiße Flüſſigkeit. Das arme Kind hatte ſich am Unterleib ſo ſchwer verbrüht, daß es nachmittags ſtarb. c Raſtatt, 2. Dez. Dem Vernehmen nach wird das Infanterieregiment von Lützow, 1. Rheiniſches Nr. 25, im Laufe des nächſten Jahres nach Aachen verlegt werden. Nach Raſtatt kommt vorausſichtlich eines der im Elſaß liegenden badiſchen Regimenter. (L Raſtatt, 2. Dez. Sonntag, den 5. Dezember, hält der Landesausſchuß des Landesverbandes der badiſchen Gewerbe- und Handwerkervereinigungen im Rathausſaal dahier eine Sitzung ab. ( Bulach, 2. Dez. Hier erhängte ſich der Landwirt und Gemeinderat Martin in ſeiner Wohnung. Das Motiv dürfte in Schwermut zu ſuchen ſein. Der Genannte litt ſchon längere Zeit an einem ſchweren Gichtleiden. Karlsruhe, 2. Dez. Zur Vorbereitung auf die zweite Prüfung der Haushaltungslehrerinnen wird im Seminar für Haushaltungslehrerinnen dahier in den Mo⸗ naten März bis Juli k. J. ein zweiter Kurs abgehalten werden. Anmeldungen hiezu ſind bis 1. Januar 1910 an den Vorſtand des bad. Frauenvereins hier zu richten. Karlsruhe, 2. Dez. Finanzminiſter Honſell iſt erkrankt, weshalb der Großherzog bis zur Wiedergeneſung des Miniſters den Miniſterialdirektor Geh. Rat Göller mit der verantwortlichen Leitung des Finanzminiſteriums betraut hat. Karlsruhe, 2. Dez. In große Aufregung wur⸗ den vorgeſtern abend die Gäſte der Reſtauration„Ein⸗ tracht“ durch Revolverſchüſſe verſetzt, die während eines Konzerts in das ſtark beſetzte Lokal abgefeuert worden waren. Wie ſich herausſtellte, hatte der Wirt ſelbſt ge⸗ ſchoſſen. Als Beweggrund vermutet man Eiferſucht. Berlin, 2. Dez. Der Bundesrat hat dem Freund⸗ ſchaftsvertrag zwiſchen dem Deutſchen Reich und der ſüd⸗ amerikaniſchen Republik ſeine Zuſtimmung erteilt.— Hier ird in Kürze Graf Aehrethal, der öſterreichiſch⸗ungariſche iniſter des Aeußeren, zum Beſuche des Reichskanzlers v. Bethmann⸗Hollweg erwartet. 0 ö Landau, 2. Dez. Bei Weſtheim fiel der Guts⸗ beſitzer Gutting von Lingenfeld infolge vorzeitiger Oeff⸗ 3 nens der Abteiltür während der Fahrt aus dem Per⸗ onenzug und erlitt einen doppelten Schädelbruch, an em er alsbald ſtarbz. 1 i n 2— 1 g * Poſen, 2. Dez. Geſtern wurde zwiſchen Grätz und Südhof ein Bauernfuhrwerk vom Zuge überfahren und der dasſelbe leitende Bauer getötet. Dieſer hat ſeinn Tod durch Unachtſamkeit ſelbſt verurſacht. * Rybnik, 2. Dez. Geſtern abend wurde aus einem von Ratibor nach hier abgegangenen Poſtwagen eine Geld⸗ kaſſette mit 20 300 Mk. Inhalt geſtohlen. Als Täter wurden der Poſtillon Gola und der Maurer Mucha er⸗ mittelt. * Gleiwitz, 2. Dez. In der Kaſerne des hieſigen Ulanenregiments wurden 2 Karabiner neueſten Modells geſtohlen. Von den Tätern fehlt jede Spur. * Petersburg, 2. Dez. Die ſozialiſtiſche Duma⸗ fraktion dementiert entſchieden das Gerücht von dem Aus⸗ ſchluß des Schriftſtellers Maxim Gorki aus der Partei. Neues aus aller Welt. Schiſſsſtrandung. Nach einem in Bremen vor⸗ liegenden Lloyds⸗Telegramm aus Dominica iſt das Schul⸗ ſchiff des deutſchen Schulſchiffvereins„Großherzogin Eliſabeth“, das am 25. November von St. Thomas nach Dominica weitergeſegelt war, bei Portsmouth geſtran⸗ det. Unterſtützung iſt unterwegs. Nähere Nachrichten feh⸗ len noch. So weit man hier nach der Kenntnis der Bodenbeſchaffenheit der dortigen Gewäſſer die Lage des Schiffes zu beurteilen vermag, liegt kein Anlaß vor, an dem glücklichen Wiederabkommen des Schiffes Zweifel zu hegen. * Maffia⸗ Komplott. In Goppenſtein wurde unter den Arbeitern des Lötſchbergtunnels ein Komplott zur Ermordung der Ingenieure und Aufſeher entdeckt, dem 40 Perſonen, meiſt Kalabreſen, angehören. Die Mitglie⸗ der des Komplottes ſcheinen ein Zweig der Maffia zu ſein. Die Polizei nahm ſieben Verhaftungen vor. * Der Bräutigamsſtellvertreter. Weil er ſeine kirchliche Trauung durch einen Stellvertreter bewirkt hatte, iſt gegen einen Mann in einem Vororte Hagens die Strafverfolgung eingeleitet worden. An der ſtan⸗ desamtlichen Trauung hatte er in Perſon teilgenommen; die kirchliche war ihm nicht ſympathiſch und zu ihrer Vermeidung griff er, da die Frau auf der Trauung beſtand, zu dem merkwürdigen Mittel, womit— eben⸗ falls merkwürdigerweiſe— die Frau doch einverſtanden geweſen ſein muß. n i * Raubmord eines Fünfzehnjährigen. In der Prager Vorſtadt Karolinenthal iſt Dienstag an der Ta⸗ bakfabrikantin Franziska Bartak ein Raubmord verübt worden. Als der Tat verdächtig iſt ein fünfzehnjähriger Burſche verhaftet worden. 1. 5 * Gegen Dr. Cook. Einen weiteren vernichtenden Schlag erlitt Dr. Cooks wiſſenſchaftlicher Ruf. Ein Be⸗ gleiter Dr. Cooks, Profeſſor Parker, erklärte Dienstag Cook als Lügner. Der„Preßtelegraph“ meldet dazu: Profeſſor Parker von der Columbia⸗Univerſität, der Cook auf ſeiner Expedition zum Me Kinleyberge begleitete und an der Beſteigung der unteren Hälfte des Berges mit teilnahm, erklärt die Erzählungen Cooks, daß er den Gipfel des Berges erſtiegen habe, als Lüge. Dr. Parker gab folgende Erklärung ab:„Mit tiefem Be⸗ dauern fühle ich mich gezwungen, die Ehre und Mann⸗ haftigkeit eines perſönlichen Freundes zu verletzen. Nichts als bittere Notwendigkeit hat mich dazu gezwungen. Es iſt jedoch ein Fall, in dem die Wahrheit und Gerechtig⸗ keit ſowohl, wie die Wiſſenſchaft und Ziviliſation mir mein Verhalten vorſchreiben. Dr. Cook hat nie den Me Kinleyberg, wie er vorgibt, beſtiegen.“ ö * Ein ſchnellfüßiger„Lahmer“. In dem ſchles⸗ wigſchen Dorfe Busdorf wurden bei einem nächtlichen Diebſtahl zwei Männer abgefaßt, von denen es jedoch einem gelang, in der Dunkelheit zu entwiſchen. Wegen 5 bezieht er eine Rente und ſonſt geht er an cken * Vom Gladbecker Rieſendiebſtahl. Wie die Berginſpektion Gladbeck mitteilt, ſind im Garten des Maſchinenſteigers Neuß nur 78 315 Mark in Gold und Silber gefunden worden. Entgegen den erſten Nachrichten wollen die Diebe die 192000 Mark in Papiergeld ver⸗ brannt haben. Neuß muß ſchon längere Zeit Unter⸗ ſchlagungen begangen haben, um die Koſten des luxuriöſen Lebens, das er draußen führte, zu beſtreiten. Auch ſind von ihm größere Einzahlungen auf ein Sparkaſſenbuch gemacht worden. Der Zufall führte zur Entdeckung der Diebe. Neuß war in Düſſeldorf in einer Wirtſchaft mit Damenbedienung geſehen worden, wo er als Bergin⸗ ſpektor aus Gladbeck auftrat und viel Geld ausgab. Zu⸗ fällig kam ein Herr, der ihn dort geſehen, Neuß aber nicht kannte, mit Herren von der Berginſpektion Gladbeck zu ſprechen. Man kam ſchließlich zu der Anſicht, daß es ſich um Neuß handeln könne, der ſich in Düſſeldorf als. Berginſpektor ausgegeben habe. Damit war ein Ver⸗ dachtsmoment, das heute zur Entdeckung der Diebe ge⸗ führt hat, gegeben. Neuß und ſein Mitſchuldiger Opel waren im Beſitze der Schlüſſel zu dem Gewölbe und den Geldſchränken, da ſie die Auslöhnungen zu beſorgen hatten. Die Ausführung des Diebſtahls bot für ſie alſo keine Schwierigkeiten. ä r Vermiſchtes. Der Alte und die Straßenbahn. Noch nie mit der Straßenbahn gefahren iſt ein Siebziger in einer Stuttgarter Vorſtadt. Dieſer Tage erhielt er nun von ſeinen Freunden als Geſchenk eine Abonnements⸗ karte der Stuttgarter Straßenbahn. Er hat alſo reich⸗ lich Gelegenheit, das Verſäumte nachzuholen. 14 Millionen Pferdekräfte. Im zweiten Novem⸗ berheft der illuſtrierten Halbmonatsſchrift„Nord und Süd“ berichtet Graf Schlieffen von einem grandioſen Waſſerfall, der— wie vielleicht wenig bekannt ſein dürfte — für die amerikaniſche Technik der Zukunft von größerer Bedeutung ſein wird als die berühmten Niagarafälle. Amerikaniſche Ingenieure haben letzthin eingehend die * 9 grandioſen Waſſerfälle des Iguazu ſtudiert, die in den Subtropen am Schnittpunkte der Grenzen von Argen⸗ tinien, Braſilien und Paraguay liegen und zum Strom⸗ gebiete des Laplata gehören. Dieſe Katarakte ſind bei weitem großartiger als die Niagarafälle. In einer Aus⸗ dehnung von 2½ Meilen, durch eine Inſel geteilt, ſtürzen die Waſſermaſſen 230 Fuß tief hinab, mit einem Getöſe, das auf 30 Kilometer Entfernung hörbar iſt. Nach ober⸗ flächlichen Berechnungen ſchätzt man ihre Energie auf 14 Millionen Pferdekräfte. Obgleich nur 1200 Meilen von Buenos⸗Aires entfernt, wird dieſes ganz einzige Natur⸗ ſchauſpiel inmitten herrlichſter ſubtropiſcher Vegetation nur von wenigen Reiſenden beſucht. Bedauerlicherweiſe iſt in Deutſchland dies unerſchöpfliche Reſervoir weißer Kohle, das vorausſichtlich von Amerikanern in naher Zeit nutzbar gemacht wird, faſt unbekannt und ſelbſt in der Fachliteratur kaum erwähnt. Im Hinblick auf die„Inter⸗ nationale landwirtſchaftliche Ausſtellung“ in Buenos⸗ Aires, mit welcher die Republik Argentinen 1910 die Centenärfeier der Befreiung vom ſpaniſchen Joch begehen will, werden wohl auch die Iguazufälle der Verborgen⸗ heit 8 en und ſchnell zu einer Anziehung erſten Ranges werden. Eingeſandt. Seckenheim, den 3. Dezember 1909. Seit einiger Zeit ſpuckt es auf dem Rathauſe, und zwar geht der Geſſt der Rheinauabtrennung um. Aber leider ſehen nur wenige der hieſigen Einwohner in dieſer Angelegenheit klar, in einer Sache, die mit der größten Sorgfallt behandelt werden muß, denn es handelt ſich dabei um die gedeihliche Fortentwicklung einer großen Gemeinde. Der Sachverhalt iſt kurz folgender: Im Frühjahr ds. Js. hat der Gemeinderat Seckenheim bei Großh. Re⸗ gierung den Antrag auf Abtrennung von Rheinau geſtellt. Die Gr. Regierung ließ hierauf die erforderlichen Be⸗ rechnungen hinſichtlich des Steuerkapitals und der ſonſtigen Gemeindehaushaltspunkte aufſtellen und kam zu dem Re⸗ ſultat, daß Seckenheim nach erfolgter Lostrennung von Rheinau 32 Pfg. pro 100 Mk. Steuerkapital an Umlage nach dem heutigen Stand der Dinge zu erheben habe. Dabei iſt aber in keiner Weiſe eine etwaige Ver⸗ ringerung des Steuerkapitals in Betracht gezogen, die viel⸗ leicht eintreten könnte, ferner iſt nicht berückſichtigt, die ſo ſehr nötige Schulhauserweiterung und endlich auch die pro⸗ jektierte Waſſerleitung. Veranſchlagt man die letzten Dinge auf etwa 10 Pfg. Umlage mehr, ſo erhalten wir durch die Abtrennung min⸗ deſtens 40—45 Pfg. Umlage, d. h. das doppelte deſſen, was wir heute haben, womit es aber vielleicht noch nicht ſein Bewenden haben wird. Daun noch etwas, das ſpeziell die Bürger angeht. Was wird denn aus dem Büurgernutzen, wenn ein großer Teil des Waldes und des Allmendgeländes an Rheinau fällt? Dazu kommt noch für die katholiſche Bevölkerung eine enorme Erhöhung der örtlichen Kirchen⸗ ſteuer, da vorausſichtlich das katholiſche Kirchenſteuer⸗ kapital ſich auf ½ é ſeines derzeitigen Betrages reduzieren wird; das bedeutet eine Kirchenſteuererhöhung um den zweifachen Betrag für den einzelnen Steuerpflichtigen; ſo wären beiſpielsweiſe 10 Pfg. heute und in Zukunft 30 Pfg. pro 100 Mk. Steuerkapital zu zahlen. Wir werfen nun die Fragen auf:„Muß Rheinau abgetrennt werden, und wer will es abſolut haben?“ Von Rheinau iſt, wie wir auf das Beſtimmteſte ver⸗ ſichern können, die Anregung nicht ausgegangen. Folglich kann es nur von Seckenheim aus geſchehen ſein. Man hört zwar auch, es ſei ein Lieblingsgedanke unſerer Re⸗ gierung; aber das können wir nicht recht glauben. Denn welches Intereſſe hätte die Regierung daran, ob Rheinau abgetrennt wird oder nicht? Einen Grund allerdings könnte es für die Regierung geben für die Abtrennung zu wirken, nämlich damit zu verhindern, daß der Ort Seckenheim nach Mannheim eingemeindet würde. Dieſe Rechnung wäre allerdings nicht übel. Denn wenn Rheinau einmal abgetrennt iſt, wird Mannheim kein Verlangen mehr nach dem an Steuerkapital armen, dafür aber an Umlage reicheren Seckenheim haben. Dann iſt in Seckenheim nichts mehr zu holen, und wo nichts zu holen iſt, lädt ſich die Stadtverwaltung Mannheim nicht zu Gaſt. Nun hat aber die Frage der Eingemeindung der Ge⸗ ſamtgemeinde Seckenheim nach Mannheim ſowohl in Seckenheim als auch in Rheinau ſehr viele Anhänger, die die Meinung vertreten, es ſei das Beſte unter den ob⸗ waltenden Umſtänden, die Eingemeindung ſo raſch als tunlich zum Abſchluß zu bringen, auch wenn die Gr. Regierung etwas anderes lieber ſähe. Wenn die Eingemeindung jetzt nicht zu Stande kommt und Rheinau abgetrennt wird, ſo geht Seckenheim in der ultur zurück, ſo kommt auch die Waſſerleitung nicht, denn die Mehrzahl der maßgebenden Herren braucht bekanntlich keine. ergeht daher an unſere ſämtlichen Ortseinwohner die Aufforderung, darauf hinzuwirken, daß eine öffentliche Einwohnerverſammlung einberufen wird, in der die Frage der Eingemeindung beſprochen und eine geheime, probeweiſe Abſtimmung darüber veranſtaltet wird. Mehrere Ortseinwohner. Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim 5 0 2 0* Fun den „ ** 00 N 8 Aerhbslegllinterbedart 8 gnosse Hustwah] in e Damen- u. 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