Seckenheimer Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. ——.————— Nr. an Die Aſſeſſorismus in Verwaltung und Diplomatie. Es iſt vielleicht ſeit langer Zeit in der Oeffentlich⸗ keit nicht ſo viel über die Beamten geſprochen und zum Teil auch geſchimpft worden wie gerade in den letzten Tagen. Ein Unglück kommt bekanntlich niemals allein und ſo mußte es die Regierung am letzten Sonnabend er⸗ leben, daß ſie, noch auf der Suche nach Entſchuldigungs⸗ gründen für die Kieler Vorkommniſſe begriffen, ſich wegen des portugieſiſchen Handelsvertra⸗ ges Dinge ſagen laſſen mußte, die ſich gewiſſe maß⸗ gebende Herren gewiß nicht hinter den Spiegel ſtecken werden. In beiden Fällen hat ſich zur Evidenz gezeigt, daß das„Syſtem“ vollſtändig bonkrott iſt und daß eine vollſtändige Neuorganifation durch die Regierung ſich notwendig macht, wenn anders wir nicht erleben wollen, fortgeſetzt vor aller Welt als die blamierten Europäer darzuſtehen. Der Kardinalfehler liegt bei uns— im Norden mehr als im Süden— immer noch im Aſſeſſoris⸗ mus, der im Grunde nichts anderes iſt, als die Selbſt⸗ überhebung unſerer Verwaltungsjuriſten, die da glauben, alles zu verſtehen undalles zu können und vom hohen Kothurn herab auf alle anderen Kreiſe herabſchauen zu dürfen, die an einem anderen Plätze ihren Pflichten gegenüber den Nationen nachkommen. Wenn die Ver⸗ bohrtheit in dieſer Beziehung nicht alle Begriffe über⸗ ſtiege, ſo ſollte man glauben, daß nach dieſen beiden Vor⸗ gängen der Aſſeſſorismus an ſich ſelbſt zweifelhaft wer⸗ den müſſe d daß die Einſicht des Mangels an abſoluter Vollkommenheit den erſten Schritt zur Beſſerung bil⸗ den werde. Darauf darf man aber nun leider nicht rech⸗ nen; der glänzendſte Beweis dafür iſt ja der Umſtand, daß die Verwaltungsreform in Kiel nach den bisher von amtlicher Stelle gemachten Vorſchlägen darin beſtehen ſoll, jedes Reſſort der Kieler Werft mit einem— Aſſeſſor d beglücken. Das heißt doch in der Tat den Teufel urch Beelzebub vertreiben, oder einen Trunkenbold mit Alkohol kurieren zu wollen. i Die Klagen, die der nakionalliberale Abgeordnete Merkel bezüglich des portugieſiſchen Handelsvertrages vorbrachte, geben aber mindeſtens im gleichen Maße Anlaß zu Bedenken wie die Kieler Vorkommniſſe, nur daß dabei nicht die Mittel der Allgemeinheit, ſon⸗ dern diejenigen beſtimmter kaufmänniſcher und induſtrieller Kreiſe aufs Spiel geſetzt worden ſind. Daß man ſich bei Handelsverträgen den Rat gewiegter Kaufleute ſichern ſollte, iſt eigentlich ſo ſelbſtverſtändlich, daß man darüber kein Wort zu verlieren braucht. Man hat ja auch ge⸗ wiſſe Anfänge in dieſer Beziehung gemacht; die Erfah⸗ rungen zeigen aber, daß die bisherigen Maßnahmen nicht Hnzelger, Muesheimer Hnzeiger, necarhauser Zeitung. Edinger Zeitung Amtsblatt der Bürgermeisterämter Sechenheim, Ruesheim, Neckarhausen und Edingen. Donnerstag, den 9. Dezember 1909 genügen, und daß es für weitere Handelsvertragsab⸗ ſchlüſſe eine unerläßliche Vorbedingung iſt, ſachverſtän⸗ dige Kreiſe zu befragen, die gerade in bezug auf die in Frage kommenden Länder aus eigener Praxis über her⸗ vorragende Kenntniſſe verfügen. Statt deſſen hat man ſich auf die„eigene Kraft“ des alles könnenden und alles verſtehenden Aeſſeſſorismus verlaſſen, und verlaſſen waren damit auch recht gründlich alle diejenigen Kreiſe, deren Schickſal durch den neuen Tarif beſtimmt wird. Es iſt ein geradezu monſtröſes Gebilde, das der Abgeordnete Merkel in dieſer Beziehung am Sonnabend in der Reichs⸗ tagsſitzung an die Wand malte, und man kann es ver⸗ ſtehen, wenn ſich ein ſtiller Ingrimm der Steuerzahler bemächtigt, die fabelhafte Summen für die Diplomatie aufbringen müſſen, deren Leiſtungen auch nicht den be⸗ ſcheidenſten Anſprüchen genügen können. Als es ſchließ⸗ lich darauf ankam, den Vertragsentwurf zu überſetzen, verſagte die hohe Diplomatie, und dieſe wichtige, unter Umſtänden folgenſchwere Arbeit mußte von einer— Schreibmaſchiniſtin geleiſtet werden, die natürlich nur eine rein mechaniſche Ueberſetzung liefern konnte, ohne für die zahlloſen fachlichen Spezialbezeichnungen die entſpre⸗ chenden Verdeutſchungen zu finden. Kein Wunder, daß eine ſolche Diplomatie, ſelbſt wenn ſie die Vertretung eines der gewaltigſten Reiche des Erdballs darſtellt, ſich von dem kleinen unbedeutenden Portugal total an die Wand drücken und ſich Zugeſtändniſſe abringen läßt, die die geſamte deutſch⸗portugieſiſche Ausfuhr in Frage ſtellen könnten, wenn ſie die Zuſtimmung des Reichstages er⸗ hielten. Herauffetzungen der Zollſätze für den Import deutſcher Waren nach Portugal um zwölf⸗ bis fünfzehn⸗ hundert Prozent ſollten doch ſelbſt einem Diplomaten zu denken geben, der von den Bedürfniſſen des Handels und der Induſtrie keine Ahnung hat und beide Erwerbs⸗ zweige für notwendige Uebel und plebejiſche Beſchäftigun⸗ gen hält. Beſonders bedauerlich iſt aber der Umſtand, daß weite Kreiſe unſeres Volkes nur zu leicht geneigt ſind, für derartige Leiſtungen die geſamte Beamtenſchaft ver⸗ antwortlich zu machen und ihre Leiſtungen für das All⸗ gemeinwohl danach zu beurteilen. Den Schaden davon tragen die 90 Prozent der Beamtenſchaft, die nicht zum Aſſeſſorismus gehören und der Allgemeinheit— viel⸗ fach für geringeres Entgelt— dieſelben Dienſte leiſten wie die anderen Berufsſtände. Deshalb ſollte gerade aus der Beamtenſchaft ſelbſt ſich der ſtärkſte und wir⸗ kungsvollſte Proleſt gegen Bureaukratismus und Aſſeſſo⸗ rismus erheben. 55 Finanzminiſter Honſell Amtsmüde? Den„Sing. Nachr.“ wird aus Karlsruhe geſchrieben: „Wie in durchaus zuverläſſigen, gut unterrichteten Krei⸗ Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. N. Jahrgang ſen verlautet, wird der erkrankte Finanzminiſter Honſell ſein Reſſort nicht mehr übernehmen. Der Miniſter benützt ſeine ernſte Krankheit als geeignetes Mittel, um aus einem Amte zu ſcheiden, das ihm in der letzten Zeit nur Aerger und Verdruß, aber keinerlei Lorbeeren gebracht hat. Zwar beſitzt Honſell nach wie vor das unbegrenzte Vertrauen des Großherzogs; allein die Tatſache, daß er nur in ſeinem eigenen Reſſort und bei der Eiſenbahnverwaltung mit ſeiner Sparpolitik durchgedrungen iſt, während die beiden anderen Miniſterien völlig verſagten, ferner der Umſtand, daß der konſervativ geſinnte Finanzminiſter in der Kammer auf eine große Oppoſition ſtoßen wird, haben ihm den Entſchluß zum Rücktritt erleichtert. Die Frage, wer ſein Erbe im Finanzminiſterium antreten ſoll, bereitet nicht geringe Schwierigkeiten.“— Schon kürz⸗ lich nahm die Preſſe Notiz von einem Gerücht, nach wel⸗ chem Finanzminiſter Honſel amtsmüde ſei und in Bälde in den Ruheſtand treten werde. Damals wurde von maß⸗ gebender Seite verſichert, daß von einem Rücktritt des Finanzminiſters keine Rede ſein könne. Nun ſcheinen die früheren Gerüchte neue Nahrung bekommen zu haben wohl durch den Umſtand, daß vor wenigen Tagen der Amtsvorgänger Dr. Honſells, Finanzminiſter a. D. Becker von dem Großherzog in Audienz empfangen wurde. Was den Anlaß zu der Audienz gab, iſt noch nicht bekannt, aber gerade weil man über den Empfang Beckers beim Großherzog nichts weiß, werden aus dieſem Vorgange allerlei Schlüſſe gezogen, die ſich mit einem Wechſel in der Leitung des Finanzminiſteriums beſchäftigen. ö Dieutſcher Reichstag. Berlin, 7. Dez. Die Sitzung wurde heute nachm. 1 Uhr 15 Minuten vom Präſidenten Grafen Stolberg in Anweſenheit der Staatsſekretäre v. Tirpitz, Dr. Delbrück und Frhrn. v. Schön eröffnet. Auf der Tagesordnung der Sitzung, die ſchwach beſucht war, ſteht die Fortſetzung der Be⸗ ſprechung der Interpellationen über die Verhältniſſe auf der Kieler Werft. Als erſter Redner bemerkt Abg. Lattmann (Wirtſch. Vg.), es ſei wünſchenswert, die Höhe des Scha⸗ dens zu erfahren, damit das Volk klar ſehe und wieder Beruhigung eintrete. Abg. Werner(Ref.⸗P.) iſt der Meinung, die Marineverwaltung hat die vorgekommenen Unregelmäßig⸗ keiten zugeben müſſen. Nun iſt es auch am Platze, ernſt⸗ lich 91 zu ſorgen, daß ſolche Fehler künftig vermieden werden. Abg. Struve(frſ. Vg.) verlangt größere Spar⸗ ſamkeit im Werftebetriebe. Man habe alte Schiffe an das Ausland verkauft, obgleich dies nicht zuläſſig war. Das Syſtem Tirpitz ſitze jetzt auf der Anklagebank, auch 85 Vermißt. Roman von Ewald Auguſt König. 18)(Fortſetzung.) Nachdruck verboten.) Garnier deutete auf den Park, aus dem ein ſelt⸗ ſamer, koſtümierter, mit Büchſen, Piſtolen, Kavallerie⸗ ſäbeln und Senſen bewaffneter Haufe heraustrat.“ „Sehen Sie dieſe braven Männer, die Haus und Hof verlaſſen haben, um für ihr unglückliches Vater⸗ land zu kämpfen,“ ſagte er. „Iſt das Ihr Werk?“ i 8 „Ich bin ſtolz darauf, dies bejahen zu dürfen. „So ſind Sie auch verantwortlich für das Blut, das dieſe Leute unnütz vergießen werden.“ „Ich übernehme dieſe Verantwortung mit leichtem Gewiſſen und übertrage Ihnen, Herr Graf, das Kom⸗ mando über dieſe Braven, die ſich einſtweilen bei Ihnen einquartieren werden.“ „Mein Herr, Sie ſchlagen einen Ton an, der mich bewegen könnte, Sie die Treppe hinunterwerfen zu laſ⸗ ſen!“ rief Graf Monterau, der ſeinem Zorn nicht mehr gebieten konnte.„Ich erkenne weder Sie, noch diejeni⸗ gen, die Sie geſandt haben, an; hier in meinem Hauſe 77 bin ich der alleinige Herr! Jean Garnier hatte das Fenſter geöffnet, er rief den Franktireurs zu, einzutreten, er werde ſogleich bei ihnen ſein, um ihnen weitere Befehle zu geben. ir leid. Herr Graf, Ihnen ſo entgegen⸗ „Es tut mir leid, O nachdem er 105 1 1 wieder geſchloſſen hatte,„aber ich habe gemeſſene Ordres. 5 i. Ihn, ebotene Kommando nicht über⸗ Wollen Sie das Ihnen e sech doch nicht weigern dürfen, treten zu müſſen,“ ſagte er, nehmen, ſo werden Sie ſic den braven Leuten Quartier zu geben. „Der Gewalt muß ich weichen ins Wort.„Aber ich erkläre hiemi 5 ich gegen dieſe Einquartierung proteſtiere un Ihre in keiner Weiſe billige.“ rung davon Anzeige zu machen. %, fiel der Graf ihm iemit ausdrücklich, daß Pläne a ich perde nicht unterlaſſen, der Regie⸗ „Sehr wohl, ich werde nich e wont bie Güte, die Bewohner Ihres Schloſſes vor Verrat zu war⸗ nen; ich darf keine Nachſicht, keine Schonung üben, ſelbſt den Damen gegenüber.“ „Vergeſſen Sie nicht, daß Fräulein Renard unter meinem Schutze ſteht!“ rief der Graf empört.„Im üb⸗ rigen haben Sie in meinem Haufe keinen Verrat zu be⸗ fürchten, ſo wenig ich auch Ihre Abſichten billige. We⸗ gen Verpflegung der Leute wenden Sie ſich an den Ver⸗ walter, ich habe mit Ihnen nichts mehr zu ſchaſſen.“ „Wie Sie wollen, Herr Graf,“ ſagte Garnier mit einem geringſchätzenden Achſelzucken.„Sie werden ſpäter bereuen, keinen Anteil an der Befreiung des Vaterlandes zu haben. Darf ich Sie nun bitten, mich bei der gnä⸗ digen Frau Komteſſe anzumelden?“ „Nein!“ erwiderte Graf Monterau, ſich hoch auf⸗ richtend.„Ich kann Ihnen nicht verwehren, durch einen Diener um eine Audienz bitten zu laſſen, aber mit meinem Willen wird die Frau Gräfin Sie nicht empfangen. Ha⸗ ben Sie, wie Sie vorhin verſicherten, Briefe von meinem Sohne mitgebracht, ſo bitte ich um diefelben.“ Garnier zog ſein Portefeuille hervor und legte die Briefe auf den Tiſch, dann entfernte er ſich mit einer ſtummen Verbeugung.. a Der Graf ſandte ihm einen zornglühenden Blick nach. Dieſer Mann iſt ein Schuft, murmelte er,„er dient nur deshalb der fremden Regierung, um ſelbſt im Trüben zu fiſchen; vor ſolchen Burſchen muß man ſein Silberge⸗ ſchirr hüten.“ Er ließ ſich in einen Seſſel nieder und öffnete den Brief, und je länger er las, deſto ſchärfer prägte ſich der Unwille auf ſeinem Geſichte aus. 8 „Wahnſinn“, ſagte er ärgerlich.„Iſt noch nicht Blut genug gefloſſen? Alles dies dient nur dazu, Frankreich verbluten zu laſſen; nur der Friede, der für uns ſchmach⸗ voll ſein wird, kann das Land vom Feinde befreien. Von der Zukunft müſſen wir die Tilgung dieſer Schmach erwarten; Wahnſinn wäre es, jetzt an den Ketten zu zerren, die feſt und tief in unſer Fleiſch einſchneiden. geblieben. Lucian ſoll die Hände davon laſſen; er hat ſein Ehren ⸗ wort verpfändet, er muß es halten.“ Er ſaltete den Brief zuſammen und horchte eine Welle auf den Lärm, der in den unteren Räumen des Hauſes herrſchte, dann verließ er das Kabinett, um ſeiner Schwie gertochter das Vorgefallene zu berichten. a.** Das Regiment Theobalds lag etwa zwei Stunden von Schloß Monterau entfernt, in einem kleinen Dorfe, deſſen Bewohner ſich beim Nahen des Feindes geflüchtet hat⸗ ten.: Es bildete mit einer Abteilung Infanterie und eini⸗ gen Geſchützen den Vortrab eines größeren Korps, das der im Süden neugebildeten franzöſiſchen Armee auf ihrem Vormarſch in die Flanke fallen ſollte, um ſie zu un- zingeln und zur Kapitulation zu zwingen, oder aber ſie über die Schweizer Grenze zurückzuwerfen. 55 Theobald und Hubert hatten ſich mit einigen Huſaren in einem kleinen Hauſe einquartiert; es war heute Ruhe⸗ tag, da man auf weiteren Marſchbefehl warten mußte. Am Abend erſt war Theobald mit ſeiner Fourage zurückgekehrt; er wurde mit Jubel empfangen, denn außer den Viktualien, die er in Monterau empfangen hatte, brachte er noch ein zweites Faß Wein und einen Ochſen mit, und an Lebensmitteln war kein Mangel. Nachdem er beim Regimentskommando Rapport er⸗ ſtattet hatte, wurde das Vieh geſchlachtet und die Le⸗ bensmittel unter die Leute verteilt, bald darauf rauchten in allen Häufern die Schornſteine und fröhlicher Geſang ſchallte durch das Dorf. Theobald war in ſein Quartier zurückgekehrt, wo Hubert ihn erwartete. Der Trompeter Renard befand ſich nicht mehr beim Regiment; in der Schlacht bei Or⸗ leans leicht verwundet, war er dort im Lazarett zurück⸗ Fortſetzung folgt.) wenn der Staatsſekretär die. eſchleife beſtreitet. Red⸗ ner tadelt, daß der Staatsſekretär in Abrede gezogen habe, es ſei dem Kriminalkommiſſar v. Wannowski 10% der im Zivilprozeß ausgeklagten Forderungen verſpro⸗ chen worden. Zwiſchen Flotte und Werft ſoll Vertrauen und 2. Einvernehmen herrſchen. Sctaatsſekretär v. Tirpitz erwidert, er habe nicht behauptet, daß keine Unterſchleife vorgekommen ſeien, ſon⸗ dern daß er auf dieſelbe nicht eingehen wolle. Die Feſt⸗ ſtellung der Höhe des Schadens ſei ſchwer, doch halte er dieſelbe nicht für ſo bedeutend, wie vielfach angenommen werde. Die alten Schiffe habe man eben nicht anders als ins Ausland verkaufen können, ſo wären ſie als alte Ladenhüter verroſtet. Abg. Bevering(Soz.) verbreitete ſich über den Umfang der Unterſchlagungen an Altmaterial und erinnert 5 daß ſeine Freunde ſchon 1905 darauf hingewieſen aben. Geh. Admiralitätsrat Harms ſucht die Vorwürfe der Vorredner zu entkräften. a Abg. Leonhardt(frſ. Vg.) tadelt, daß er noch keine Antwort erhalten habe, warum den höheren Marine⸗ beamten nicht geſtattet worden ſet, Zeugnis abzulegen. f Staatsſekretär v. Tirpitz: Marineſachverſtändige ſind ſchon in der Vorunterſuchung vernommen worden. Wenn die Staatsanwaltſchaft dieſe für die Hauptverhand⸗ lung geladen hätte, ſo wäre ihrer Ausſage nichts entgegen⸗ geſtanden. Nach weiteren unweſentlichen Bemerkungen der Abgg. Erzberger(Ztr.), Legien(Soz.) und Struve(frſ. Vg.) wird die Beſprechung beſchloſſen. Ohne Debatte wird in 3. Leſung das Handels⸗ proviſorium mit England und die Hinaus⸗ ſchiebung der Hinterbliebenen verſicherung beſchloſſen. i Sodann folgt Fortſetzung der Beratung des Han⸗ delsvertrag mit Portugal. Abg. Wallenborn(3tr.) bezweifelt, ob die In⸗ tereſſen der deutſchen Weinbauern gewahrt worden ſeien. Abg. Gothein(frſ. Vg.) tadelt, daß deutſcherſeits nicht 8 Sachverſtändige zugezogen worden ſeien. ö Staatsfſekretär Dr. Delbrück ſucht dieſe Bedenken zu zerſtreuen. Kommt der Handelsvertrag nicht zuſtande, ſo laufen wir Gefahr, von den Engländern auf dem portugieſiſchen Markte verdrängt zu werden. Schließt Portugal einen günſtigeren Vertrag mit England, ſo kommen uns deſſen Vorteile auch zugute. HGierauf erfolgt Vertagung auf Donnerstag nachm. 1 Uhr. T.⸗O.: Etat. Schluß gegen 8 Uhr. e Polttiſche Rundſchau. Deutſches Reich. Türkiſche Offiziere in der Armee. Das Mili⸗ tärwochenblatt teilt mit, daß 14 türkiſche Offiziere als Leutnannts a la ſuite der Armee eingeſtellt und vom 1. Januar 1910 ab verſchiedenen Truppenteilen, deren Uniform ſie zu tragen haben, zugewieſen worden ſind. Selbſtändigkeit Elſaß⸗ Lothringens. Der Reichstagsabgeordnete Paaſche hat einem Vertreter des „Matin“ ein Interview bewilligt, worin er ankündigte, daß Baſſermann und er die Frage der Autonomie Elſaß⸗ Lothringens als dirnglich 5—— Die Angelegenheit 5 demnächſt den Reichstag beſchäftigen. f FIſenbiel's Abſchied. Der„Kreuzztg.“ zufolge hal der Generalſtaatsanwalt bei dem Lumen 000 Oberjuſtizrat Dr. Iſenbiel ſein Abſchiedsgeſuch aus Ge⸗ ſundheitsrückſichten eingereicht. Zwar hat ſein Befinden ſich neuerdings weſentlich gebeſſert, doch iſt der allgemeine Kräftezuſtand noch nicht derartig, daß er die Wieder⸗ aufnahme der Dienſtgeſchäfte nach Ablauf des bisher ge⸗ währten Urlaubs geſtatten würde. f 5 5 Bulgarien. 5 „Das der Stambulowpartei naheſtehende Blatt„Vet⸗ ſcherna Poſchta“ veröffentlicht Enthüllungen über ein an⸗ gebliches Komplott gegen König Ferdinand, in das auch ein ſerbiſcher Miniſter und der frühere Kronprinz Georg von Serbien verwickelt ſein ſollen. Im Jahre 1905 habe eine Belgrader Liga, die aus mazedoniſchen Banden⸗ chefs und Offizieren vom Anhang des Kronprinzen Georg beſtand, zwei Agenten mit einem Geldbetrag von 150 000 Dinar nach Sofla geſandt, um den Fürſten Ferdinand zu morden. Dieſe Agenten ſeien von dem bekannten Revolu⸗ tionär Boris Sarafow in Sofia entlarvt und nach Weg⸗ nahme ihres Geldes der Polizei übergeben worden, die ſte dann auswies. 5 5 5„ Türkei. Der hieſige griechiſche Geſandte legte bei der Pforte energiſch Proteſt ein wegen der Tötung eines griechiſchen Korporals durch türkiſche Soldaten an der türkiſch⸗ griechiſchen Grenze und erklärt, eine Wiederholung der⸗ artiger Zwiſchenfälle könne unangenehme Folgen 955 die iſche Botſchaft führt Klage darüber, daß die türkiſchen ruppen anſtatt zurückzugehen, bei Paſſuan weſentlich verſtärkt wurden und auch eine Batterie 5 Artillerie erhielten. Perſien ſei entſchloſſen, bei der Fort⸗ dauer dieſes Zuſtaudes die Intervention der Großmächte anzurufen. Die Pforte gab dem Drängen der geſchloſſen auftretenden albaneſiſchen Deputierten nach, welche die Abberufung des Generals Dſchavid Paſcha forderten, der mit eiſerner Fauſt in Albanien aufzuräumen begann. ſchavid Paſcha wurde zum Kommandanten von Uesküb ernannt. 5 Amerika. f Zum erſtenmal unter dem neuen Präſidenten iſt in Waſhington der Kongreß der Vereinigten Staaten am Montag zuſammengetreten, nach der Verfaſſung, die den erſten Montag des Dezember als den gewöhnlichen An⸗ fangstag vorſchreibt. Doch vertagten ſich nach kurzer formeller Sitzung die beiden Häuſer auf Dienstag. Es heißt, Präſident Taft beabſichtige wahrſcheinlich in der nächſten Woche eine Sonderbotſchaft an den Kongreß zu richten, die ſich mit den vorgeſchlagenen Abänderungen zu der Akte über den zwiſchenſtaatlichen Handel befaßt, ſo⸗ wie die Beſtimmungen über den zwiſchenſtaatlichen Eiſen⸗ bahnverkehr enthält. Schatzſekretär Veagy legte dem Re⸗ präſentantenhaus den üblichen Auszug aus dem Budget⸗ voranſchlag für 1911 vor. Das geſamte Budget iſt auf 732 223 075 Dollar veranſchlagt, das iſt 123 066 498 Dollar weniger als das Budget des Vorjahres ausmacht, und 103 370303 Dollar mehr als das Budget des lau⸗ fenden Fiskaljahres. Infolge der Empfehlung zur Spar⸗ ſamkeit durch den Präſidenten Taft ſind überall Abſtriche gemacht und Neuanſchaffungen nur da vorgeſehen, wo ie als unbedingt notwendig anerkannt werden mußten. S— Aus Nah und Fern. Ilvesheim, 9. Dezember. Die auf vergangenen Samstag angeſetzte Verſteigerung der hieſigen Fähre für das Jahr 1910 hatte eine Menge Steigerungsluſtiger angelockt. jahr ſtattfindenten Bahnbau Mannheim— Ilvesheim— Schriesheim, der Verkehr ein beſonders reger iſt und infolgedeſſen die Einnahmen außergewöhnlich hohe ſein werden. Der gegenwärtige Fährmann, Herr Michael Grohmüller, bleib Meiſtbietender mit 5370 Mk. Das zweithöchſtes Gebot mit 5360 Mk. machte der Schiffer Herr Johann Werner. Der Gemeinderat, dem das Recht zuſteht, unter den beiden Meiſtbietenden den Fährmann auszuwählen, hat Herrn Johann Werner als Fährmann für das Jahr 1910 beſtellt. 8 Avesheim, 7. Dez. Am Sonntag abend feierte der Frauenverein Ilvesheim im Gaſthaus„zum Kreuz“ das Geburtstagsfeſt ſeiner hohen Protektorin, der Frau Großherzogin Luiſe. Herr Pfarrer Herrmann ſprach, nachdem ein Klaviervortrag die Feier eröffnet hatte, in warmempfunden Worten über das Leben und die ſegens⸗ reiche Wirkſamkeit der erlauchten Fürſtin. Die zündende Rede trug viel zu der Begeiſterung bei, mit der das folgende Lied:„Heil unſrer Fürſtin, Heil“ von den vielen verſammelten Frauen und Mädchen geſungen wurde. Es ſchloſſen ſich einige vorzüglich geſpielte Theaterſtückchen und muſikaliſche Vorträge an, die unterbrochen wurden durch Verleſung eines Telegramms der Frau Großherzogin-Witwe und durch Verteilung von Ehrengeſchenken an verdiente Dienſtboten. Die Ausgezeichneten waren: Frau Biſchoff, die über 22 Jahre, Eliſe Joſt, Kätchen Rehberger und Anna Baumann, die über 5 Jahre bei einer Herrſchaft in Stellung ſind. Die Verteilung geſchah durch den Beirat, Herrn Burgermeiſter Bühler, und die Präſidentin, Frau Rektor Hofheinz. Es iſt ſchwer zu entſcheiden, ob die mu⸗ ſikaliſchen Vorträge oder die theatraliſchen Aufführungen: das liebliche Chriſtkindchen mit ſeinem Stabe, das ulkige Stückchen aus einem Mädchenpenſionate, Tantchen verreiſt, das Heiratsbureau und eine Ueberraſchung, mehr zur Ver⸗ ſchöͤnerung des Abends beigetragen haben. Der von Herrn Fabrikant Schäfer allen Mitwirkenden zum Schluſſe aus⸗ geſprochene Dank war voll verdient. (0 Karlsruhe, 8. Dez.(Vom Landtag.) Nach der Plenarſitzung der Zweiten Kammer am Montag trat der Seniorenkonvent zur Beſprechung einiger geſchäftlicher An⸗ gelegenheiten zuſammen. Es wurde die Einteilung der Geſchäfte für die nächſte Zeit erörtert und bezüglich der Weihnachtsferien die Auffaſſung vertreten, die letzte Sitzung vor den Feiertagen, wenn dies möglich, am 18. Dezember abzuhalten. Der Wiederbeginn der Sitzungen würde gegen Mitte Januar in Ausſicht genommen wer⸗ den.— Die nationalliberale Fraktion und die demo⸗ kratiſche Fraktion der Zweiten Kammer hielten eine ge⸗ meinſame Sitzung ab zur Beſprechung und Beratung über den Geſetzentwurf, die Abänderung des Bierſteuergeſetzes betr. Die Verhandlungen führten zu einer völligen Ver⸗ ſtändigung über dieſe Vorlage. .. Karlsruhe, 8. Dez. Geſtern hatte ſich ein 19⸗ jähriger Architekt aus Pforzheim in einem Hotel in der Adelrſtraße mit einem Taſchenmeſſer am linken Unter⸗ arm mehrere Schnittwunden beigebracht. Er wurde abends ½6 Uhr infolge des großen Blutverluſtes be⸗ wußtlos im Bett liegend aufgefunden und nach Anlegung eines Notverbandes durch einen herbeigerufenen Arzt in das ſtädtiſche Krankenhaus überführt. Die Verletzungen ſind nicht lebensgefährlich. Der Beweggrund zur Tat dürfte Liebeskummer ſein. N () Weinheim, 7. Dez. In Altenbach explodierte ein eiſerner Stubenofen mit heftiger Gewalt. Teile des Ofens und Töpfe flogen im Zimmer herum. Obwohl Per⸗ ſonen im Zimmer anweſend waren, kamen dieſe mit dem Schrecken davon. Man nimmt einen böswilligen Streich an. Es ſollen Holzſtücke mit Pulver geladen worden ſein. 8(Heidelberg, 8. Dez. In der„Frankf. Ztg.“ erhebt Prof. v. Oechelhäuſer⸗Karlsruhe lauten Proteſt gegen den Plan, die Faſſade des Ottoheinrichbaues ab⸗ zutragen und unter Ergänzung der defekten Steine wie⸗ der aufzubauen. Die Faſſade ſei verhältnismäßig gut erhalten, drohe nicht zuſammenzuſtürzen, und könne mit einfachen Mitteln konſerviert werden. Eine unmittelbare Gefahr liege keinesfalls vor. Man möge doch davon ab⸗ ſehen, eine künſtliche Ruine zu ſchaffen, möge den Bau nicht unnötig vorzeitig zerſtören. Im gleichen Sinne . 75 in demſelben Blatt auch Ingenieur Thiel⸗ in aus. () Tauberbiſchofaheim, 8. Dez. Die kürzlich hier abgehaltene Generalverſammlung der Taubergründer Wirte beſchäftigte ſich mit der Frage der Bierpreiserhöh⸗ ung. Es wurde vorgeſchlagen nach Inkrafttreten des neuen Bierſteuergeſetzes die Bierpreiſe in folgender Weiſe feſt⸗ zuſetzen: ein Viertelliter 7 Pfg., bisher 6 Pfg., drei Zehn⸗ telliter 10 Pfg., vier Zehntelliter 11 Pfg. und ein halbes Liter. Eine ſpätere Verſammlung wird über dieſe Sache definitiv beſchließen. () Karlsruhe, 7. Dez. Wie verlautet, findet in dieſer Woche auf Veranlaſſung des Miniſteriums des Innern eine Beſprechung mit Vertretern der badiſchen Handelskammern über die Schiffahrtsabgaben ſtatt. (). Pforzheim, 7. Dez. Dieſer Tage erſchoß ſich ein 40jähriger Eiſengießer in ſeiner Wohnung mit einem Gewebr. Dem Lebensmüden war vor einigen Wochen Man glaubt, daß durch den im nächſten Früh⸗ ſeine Frau geſtorben, was ihn ſehr bedrückte, auch hatte er über die ſchlechten Zeiten und das ſchwere Auskommen geklagt. Er hinterläßt ein Kind. ( Kreiburg, 7. Dez. Die Spielzeit im neuen Theater, das im nächſten Spätjahr eröffnet werden ſoll, wurde vom Stadtrat auf 8½ Monate feſtgeſetzt, mit der Beſtimmung, daß das darſtellende Perſonal künftig unter Zugrundelegung des Jahresvertrags verpflichtet werden ſoll.— Nach einem vielfach auch in der Preſſe geäußerten Wunſch wird der Beginn der Notſtandsarbeiten in hieſiger Stadt auf den 15. Dezember feſtgeſetzt.— Nach einem Erlaß des Oberſchulrats wird, nachdem der realgymnaſialen Abteilung an dem Realgymnaſium in der Zähringerſtraße nunmehr die ſechste Klaſſe angeglie⸗ dert worden iſt, für die Schüler dieſer Anſtalt am Ende des Schuljahres zum Nachweis der Befähigung für den Einjährig⸗ Freiwilligen Militärdienſt eine beſondere Abſchlußprüfung abgehalten werden. () neberlingen, 7. Dez. Dieſer Tage ſuchte ſich eine zu Beſuch hier weilende Dame in einem Anfalle von Schwermut im See das Leben zu nehmen. Dieſelbe wurde aber noch rechtzeitig entdeckt und aus dem kalten Element befreit. Die Bedauernswerte befindet ſich im Kranken⸗ hauſe.— Am 12. Dezember feiert, wie man hört, die hieſige Evangel. Gemeinde das 50jährige Jubiläum ihres Beſtehens. Aus dieſem Anlaß wird am Nachmittag ein Bankett abgehalden, wozu Einladungen an die Stadt⸗ gemeinde ergehen werden.— Ein intereſſanter Fall der Unfallverſicherung, der für unſern Bezirk in Betracht kommt, kam kürzlich zur Verhandlung beim Schieds⸗ gericht. Ein Landwirt erlitt im Mai 1908 einen Unfall dadurch, daß ein Rind ihn an die Bruſt traf, ohne daß eine äußerliche Verletzung bemerkbar wurde. Der Sache ſchenkte man keine weitere Beachtung mehr bis zum Frühjahr 1909, als bei dem Landwirt ein Rücken⸗ marksleiden ſich einſtellte, an dem er bald darauf ſtarb. Der Arzt behauptete, die Krankheit rühre von dem Unfall her, die Berufsgenoſſenſchaft lehnte der Witwe und ihrem Kinde eine Rente ab, ſie beſtritt den Zuſammen⸗ hang des Unfalls mit den Urſachen des Todes. Das Schiedsgericht erkannte aber auf Grund des ärztlichen Gutachtens auf Zahlung von 50 Mk. Sterbegeld und auf eine 30prozentige Rente von je 110 Mk. jährlich. (0) Hockenheim, 7. Dez. Beim Spielen mit anderen Kindern fiel das 2½ Jahre alte Kind des Schloſſers Böhm in einen mit heißem Waſſer gefüllten Kübel und verbrühte ſich derart, daß es bald darauf ſtarb. () Eppingen, 7. Dez. Unter großer Beteiligung d beging vorgeſtern der hieſige Frauenverein die Feier ſeines 50jährigen Jubiläums und verband damit gleichzeitig die Feier des 71. Geburtags ſeiner Protektorin der Groß⸗ herzogin Luiſe. () Rauental, 7. Dez. In der Nacht zum Sonn⸗ tag brannte die Scheuer und der Stall des B. Kaſpar nieder, wobei ein Rind in den Flammen umkam. ( Leutesheim, 7. Dez. Ein von dem Straßburger Huſarenregiment deſertierter Soldat wurde im Walde auf⸗ gegriffen und verhaftet. Er behauptete, von ſeinem Re⸗ giment ſich wegen ſchwerer Mißhandlung von ſeiten eines Gefreiten entfernt zu haben. (Nordrach, 7. Dez. Vorgeſtern brannte in Nord⸗ rach⸗Fabrik ein zur Kolonie gehörendes Wohnhaus voll⸗ ſtändig nieder. (0) Oberwolfach, 7. Dez. Der 73 Jahre alte A. Groß wird ſeit einigen Tagen vermißt. Da man ſeine Kopfbedeckung am Ufer der Wolf fand, iſt zu vermuten, daß der alte Mann in der Dunkelheit in den Bach geraten und ertrunken iſt. (Waldshut, 7. Dez. Die Verſchmelzung des natio⸗ nalliberalen Bürgervereins und des jungliberalen Vereins zu einem Volksverein iſt am Samstag von beiden Ver⸗ einen beſchloſſen worden. () Steißlingen, 7. Dez. Ein heiteres und ſeltenes Vorkommnis ſpielte ſich kürzlich abends vor der hieſigen Poſtanſtalt ab. Mit ziemlicher Verſpätung kam der Poſt⸗ wagen vor der Agentur an. Als aber die Paſſagiere aus⸗ ſteigen wollten, vermochten ſie die Tür des Wagens mit dem beſten Willen nicht zu öffnen. Der Poſtillon be⸗ mühte ſich längere Zeit daran, aber vergebens. Die In⸗ ſaſſen des Wagens entſchloſſen ſich, durch das Fenſter ihren Ausgang zu ſuchen. Der Briefträger wurde deshalb zur Hilfe gerufen und mußte 4 Damen durch das Fenſter in Empfang nehmen. 2 Damen hatten inzwiſchen durch ein Seitenfenſter einen Ausgang gefunden. Zuletzt kam noch der Herr Poſtagent mit ſeiner anſehnlichen Körper⸗ fülle an die Reihe. Jede ſo herausbeförderte Perſon wurde mit einem allgemeinen Hallo der umſtehenden Kinder, deren ſich inzwiſchen eine ſtattliche Anzahl Ae hatte, begrüßt. Nachdem ſo alle zuſammen glücklich aus deim Wagen befreit waren, ließ ſich die Tür auch wieder öffnen. 8 f * Berlin, 7. Dez. Geſtern abend wurden 3 Offi⸗ ziere des 4. Gardefeldartillerie-Regiments, die in Zivil waren, von Unteroffizieren des 3. Garde⸗Ulanenregiments angegriffen und mißhandelt. Ein Oberleutnant erhielt erhebliche Verletzungen. Die Angreifer wurden von einem Offizier in Uniform verfolgt und im Kaſernenhof feſtge⸗ ſtellt. Als Haupttäter kommt Unteroffizier Manninger, Standartenträger der 3. Eskadron, in Betracht. Berlin, 8. Dez. Anläßlich der Exploſionskaka⸗ ſtrophe hat der Kaiſer durch den preußiſchen Geſandten Grafen v. Götzen dem Präſidenten des Hamburger Senats ſeine herzliche Teilnahme ausſprechen laſſen. Vom Prin⸗ zen Heinrich iſt ein Beileidstelegramm an den Senat abgegangen. ö a „„Hamburg, 8. Dez. Bezüglich der Gasexploſton iſt weiter zu berichten, daß die Anzahl der Toten und Schwerverwundeten immer noch nicht genau feſtgeſtellt iſt. Der Direktor des Gaswerks, Dr. Leybold, keilte fol⸗ gende Zahlen mit: 13 Tote, von denen 6 am Ort und 7 im Krankenhaus geſtorben ſind, 15 Schwerverletzte, von denen mehrere derart 8 ſind, daß an ih Aufkommen gezweifelt wird. Außerdem baben ſich 7 . ruh noch weitere 6 Schwerverletzte gemeldet. Ueber die Zahl der Leichtverletzten herrſcht noch Ungewißheit. Hin⸗ ſichtlich der Urſache des Unglücks äußerte ſich Dr. Leybold dahin, daß ſie wahrſcheinlich auf einen Durchbruch des Dichtungswaſſers zurückzuführen iſt. An einen Konſtruk⸗ tionsfehler des Eiſengerüſtes glaubt Dr. Leybold vor⸗ läufig noch nicht. Heute vormittag begab ſich eine Kom⸗ miſſion der Staatsanwaltſchaft an die Unglücksſtelle, um Ermittlungen über die Urſachen feſtzuſtellen. * Dresden, 8. Dez. Die Regierung veröfffenklicht heute in ihrem Organ, dem„Dresdener Journal“ in einer Sonderbeilage eine Denkſchrift zu der von Preußen im Bundesrat vorgeſchlagenen Einführung von Schiffahrtsabgaben, wie ſie ſich mit eingehender Begründung gegen dieſe Maßnahme ausſpricht. Baden hat ſich dieſem Vorgehen angeſchloſſen. * Brüſſel, 8. Dez. Das Befinden des Königs Leo⸗ pold hat eine weitere ungünſtige Wendung genommert. Die rheumatiſche Lähmung an den Händen und Füßen ſchreitet fort. Der Appetit hat abgenommen und die Kräfte ſind im Schwinden begriffen. Die Aerzte halten den Zu⸗ ſtand für bedenklich. Von amtlicher Seite wird dagegen erklärt, die Alarmnachrichten ſeien übertrieben. Der Thronfolger weilt noch in München. (9) Kopenhagen, 8. Dez. Dr. Cooks Privatſekretär Lonsdale iſt heute mit deſſen Dokumenten über die Nord⸗ polfahrt hier eingetroffen. Sie wurden der Landesbank zur Aufbewahrung übergeben. ö * Rödby(Inſel Lolland), 8. Dez. Beim Brande auf dem Hofe Saxfjöld, wobei das Wohnhaus und meh⸗ rere Scheuern des Beſitzers eingeäſchert wurden, ſind 5 Kinder umgekommen. 2 Raubmord. Ein Raubmord wurde in der Nähe von Oberhöcking bei Paſſau verübt. Dort fand man vor geſtern auf der Landſtraße den verheirateten 41 Jahre alten Gütler Mathias Lederer von Bachhauſen, Vater von drei Kindern, in bewußtloſem Zuſtande mit einigen wuchtigen Hieben über dem Kopf. Die Uhr mit Kette ſo⸗ wie die Barſchaft von etwa 100 Mk. fehlten. Man ſchaffte den Schwerverletzten ins Krankenhaus nach Landau a. Pf., wo er heute früh, ohne das Bewußtſein wieder er⸗ langt zu haben, geſtorben iſt. Als der Tat verdächtig, wurde der„Meßner⸗Sepp“,(Joſeph Mühlbauer) von Zulling, verhaftet. Der Täter hat ſeinem Opfer mit einem ſchweren Wagſcheit die Schläge beigebracht. mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderatsſitzung vom 7. Dezember 1909. 4 Anträge über abgeſchloſſene Fahrnisverſicherungen werden geprüft und bleiben unbeanſtandet. — Bekanntmachung. Bewirtſchaftung des Gemeindewaldes betr. Das Heimführen und das Kleinmachen des Schul- und Gemeindeholzes für 1910, ſowohl für Seckenheim als auch für Rheinau wird am Samstag, den 11. Dezember ds. Js. Vormittags 10 Ahr auf dem Rathaus in Seckenheim öffentlich verſteigert. Seckenheim, den 9. Dezember 1909. eee ol z. Hoſenſtoffe Tweed, Melton. Halbtuch eie. Woll Halbwollstoffe, Bieber Kleider, Blouſen, Jacken. Arbeiter-Rleider Herren-, Frauen- und Knabenbemden. Hosenträger. Fenſterleder Fenſtertücher in großer Auswahl, empfieht Emil Werber. Es empfiehlt ſein Lager in ſämtlichen Bürsten- und Pinselwaren Schwämmen, Teppichklopfern und Türvorlagen. L. Gilmer,. im Hauſe des e We e e i i äft über die Treppen im 8 Hahrſtähle e in 855 Werkſtatt des Unter⸗ deichneten eingeflochten. Fulgende Nummern des Neckar- Boten von diesem Jahre werden Zurü- 27 77 42 43 44 43 32 60 1 Die Expeditiun. — 16 Grundſtücke werden geſchätzt. Die Kaſſenſtands darſtellungen pro werden bekannt gegeben. a Der Marktordnung für Seckenheim wird die Zuſtim⸗ mung erteilt und dieſelbe in 3 Exemplaren vollzogen. Die Verfügung Gr. Bezirksamts vom 27. v. Mts., No. 147 391 betr. den Einbau eines Tanzſaales in der Realgaſtwirtſchaft„zum weißen Lamm“ in Seckenheim wird bekannt gegeben. Die Holzverſteigerung vom 6. ds. Mts. wird ge⸗ nehmigt. Die Anfertigung eines Projekts über die demnächſtige Ausführung des Rathaus, Schulhaus⸗ und Spritzenhausbaues in Rheinau wird dem Architekten Herrn Buchenberger in Mannheim übertragen. Das Geſuch des Ferdinand Klumb um Anſchluß an die Kanaliſation wird genehmigt. Zwei Geſuche, um Befreiung von der Feuerwehrhilfs⸗ mannſchaft, werden gegen eine Entrichtung von einer Jahresgebühr von 5 Mk. genehmigt. Ein Geſuch, um Geländeverkauf in der Mittelſtraße dahier, wird abſchlägig verbeſchieden. Die jährliche Tilgungsquote für das Krankenhaus dahier, wird auf 200 Mk. feſtgeſetzt. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. November ds. Js. Eingeſandt. Für Artikel unter dieſer Rubrik trägt die Redaktion nur die preß⸗ geſetzliche Verantwortung. Ein mancher Bewohner unſerer Gemeinde ſitzt ſchließlich jetzt z. Zt. abends zu Hauſe und weiß nicht wie er die Zeit herumbringen ſoll. Seine Tagespreſſe hat er geleſen ſeine Nebenarbeit erledigt und ins Bett zu gehen iſt es ihm ſchließlich noch zu früh. Was nun anfangen? Ein jedem wird es wohl bekannt ſein, daß hier bei uns in Seckenheim auch Geſangvereine beſtehen und wie dieſelben beſtehen,(Einſen⸗ der dieſes meint hiermit ausdrücklich ſämtliche Geſangvereine), iſt, gegenüber anderen Vereinen in anderen Ortſchaften, gerade⸗ zu kläglich. Ein mancher wird ſich wohl ſagen, 5 Geſangvereine ſind hier am Platze— und das ſind entſchieden zu viel. Dieſe Behauptung trifft hier in Seckenheim z. Zt. nicht zu. Be⸗ trachtet man unſere Nachbargemeinde Feudenheim, mit ſo ungefähr derſelben Seelenzahl wie unſer Heimatort, ſo iſt der treffliche Beweis hierzu erbracht. In Feudenheim zählt, im Durchſchnitt genommen, jeder Verein 45— 50 Sänger (5 Vereine) und bei uns in Seckenheim wahrlich nicht zu hoch gegriffen, 25 ganze Männlein. Auch an paſſtven Mitgliedern fehlt es durchweg bei jedem Verein hier. Dieſes zeigt aber, daß bei der Mehrzahl der hieſigen Ein⸗ wohner es am Intereſſen am Geſang mangelt. Gehen Sie einmal in die Stadt ob dies dort auch zutrifft? Nein— im Gegenteil dort unterſtügt man den Geſang nach Kräften, ſoweit es möglich iſt. Wie ſchön iſt es, einen richtigen Geſangverein zu hören, T Maldnacſt der ſchließlich mit Be⸗ Baume für Vereine und Private in großer Auswahl empfiehlt Nikolaus Hanf. geiſterung die Worte aus ſeiner Kehle erklingen läßt: „Frei unſer Klang— deutſch unſer Sang— treu unſer Herz— Allerwärts!“ Und wenn ſchließlich jemand ſagt: „Ja einen richtigen Geſang zu hören, iſt ein Genuß;“ aber das trifft eben bei uns hier in Seckenheim nicht zu, ſo iſt einzig und allein, blos die Unterſtützung von ſeiten der Einwohnerſchaft ſchuld daran. Es wäre dringend zu wünſchen, daß dieſe kurze Anregung, dazu beitragen würde, einen Umſchwung in der Auffaſſung von dem Weſen des Geſanges herbeizuführen. Geſang erfreut das Herz, Sinn und Gemüt, hebt einen hinaus über das Gezäncke des Alltags, wirkt veredelnd auf den Charakter, hebt die Freude am Schönen und weißt uns ſo die Bahnen, in der ſich unſere Lebenstätigkeit bewegen muß. Und die Hauptſache dabei iſt, daß dieſe Empfindungen auf den Sänger, wie auf den Hörer gleichmäßig wirken. Der Genuß iſt für beide Teile gleich. Deshalb aufgewacht und aufgeräumt und den Geſang unterſtützt, jeder nach ſeiner Neigung und Leiſtungsfähigkeit. Wer eine gute und geſunde Stimme hat, ſei ſich bewußt, daß ſie ihm gegeben iſt zur Betäti⸗ gung zur Mitwirkung an dem was das Leben erfreut. Wer mit dieſer herrlichen Naturgabe weniger gut ausgeſtattet iſt, der trage auf andere Weiſe— durch Beitritt zu den Geſangvereinen zur Unterſtützung des Geſanges bei. Daher hinein in die Geſangvereine, ſei es als Sänger, ſei es als paſſives Mitglied. Alle haben den gleichen Genuß. Ein Freund des Geſanges. Heckenheim, 7. Dez. Der heutige Ferkelmarkt war mit 100 Stück befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 16- 25 Mk. pro Paar abgeſetzt. Briefkaſten. Mehrere Mitbürger hier. Ihr Eingeſandt betr. Einverleibung Seckenheim zu Mannheim iſt für die heutige Nummer zu ſpät eingetroffen und erſcheint dasſelbe am Samstag. Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim Warme Handschuhe Mannheim Molz& 25 1 Forbach Breiteſtraße ! Wee 9 80h und Hotel Neckartal. Lend verkaufe ich, um mein Riesenlager zu räumen: Herren-Palefofs und Hnzüge FFC T—T—TCTCTCTTT g 50 00 unter 5 50 00 unter g Staunend billiger g die jetzt 85 koſten 5 3 die jetzt 3037 15 1 unter a N 1 die jetzt 1 koſten 4% Wert die jetzt koſten Wert 00 00 unter 00 00 unter 0 0 91 8 5 die jetzt 180 koſten 8 Wert die jetzt 36 koſten 155 5 5 8 20⁰⁰⁰ 8⁰⁰ unter N 40⁰⁰⁰ 18 unter Wers 5 die jetzt kaoſten Wert die jetzt a koſten Wert unter Garantie für gute 8 in ene, Herreu-Pelerinen Günstigste Bezugsquelle für; 95 5 00 unter 00 00 unter 7 f Brantlem te, 14 die jetzt 44 koſten 2 Wert die jetzt 12 koſten 5 Wert un. 50 50 unter 0⁰ 00 unter Spez.: Kompl. 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Bei der Wahl zum Gemeinderat können: 1. diejenigen Beamten und die Mitglieder der⸗ jenigen Behörden, durch welche die Aufſicht des Staates über die Gemeinde ausgeübt wird, 2. Geiſtliche und Volksſchullehrer, 3. die beſoldeten Richter, die Beamten der Staats⸗ anwaliſchaft und die Polizeibeamten die auf ſie gefallene Wahl nur annehmen, wenn ſie ihr Amt niederlegen. Vater und Sohn, Schwiegervater und Schwieger⸗ ſohn, Bruder und Schwager, ſowie diejenigen, welche als offene oder perſönlich haftende Geſellſchafter bei der näm⸗ lichen Handelsgeſellſchaft beteiligt ſind, können nicht zugleich Mitglieder des Gemeinderats ſein. Entſteht die Schwägerſchaft oder Geſchäftsverbindung im Laufe der Wahlperiode, ſo ſcheidet im erſteren Falle dasjenige Mitglied, durch welches das Hindernis herbei⸗ geführt worden iſt, im andern Falle das den Jahren nach ältere Mitglied aus. Die Liſte der wählbaren und wahlberechtigten Bürger liegt im Rathauſe jetzt und während der Wahlhandlung zur Einſicht auf. Die Wahlberechtigten werden eingeladen, zahlreich zur Wahl zu erſcheinen und wird insbeſondere darauf aufmerkſam gemacht, bei Ausfüllung der Wahlzettel den Vor⸗ und Zunamen, ſowie den etwaigen Stand und Gewerbe des Vorzuſchlagenden genau anzugeben. damit keine Zweifel entſtehen können Zur Giltigkeit der Wahl iſt erforderlich, daß mehr als die Häflte der Mitglieder des Bürgerausſchuſſes abge⸗ ſtimmt haben. s Seckenheim, den 1. Dezember 1909. Der Gemeinderat: Volz. Ratſchreiber Koch. Gewerbe-Verein Seckenheim. Sonntags, den 12. Dezember, nachmittags 3 Uhr, hält Herr Gewerbelehrer Kaltschmidt aus Mann⸗ heim im Gaſthaus„zum roten Löwen“ dahier, einen Vortrag über:„Warum und wie ſoll der Handwerker Bücher führen und welche Vorteile entſtehen demſelben aus der Buchführung.“ Daran anſchließend wird auf Anregung des Gewerbevereins der Betriebsleiter des Elektrizitäts⸗ werks Rheinau, Herr Ingenieur E. Müller, referieren über: „Die Möglichkeit einer billigeren Stromlieferung von ſeiten des genannten Werkes an die Konſumenten von Seckenheim.“ Zu dieſen Vorträgen der beiden intereſſanten Themas iſt jedermann bei freiem Eintritt freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. Liberale Vereinigung Seckenheim. Sonntag, den 12. Dezember ds. Js., nach- mittags ½4 Uhr findet zu Ladenburg im Saale des Gaſthauſes„Zum Hirſch“ eine vom Liberalen Bezirks⸗ verein Mannheim⸗Land veranſtaltete öffentliche i Verſammlung Herr Landtagsabgeordneter Müller aus Heiligkreuz wird in dieſer Verſammlung über „Die gegenwärtige politiſche Lage in Baden und im Reich“ ſprechen. Wir laden unſere Mitglieder hiezu ergebenſt ein und rechnen auf vollzähliges Erſcheinen derſelben. Der Vorſtand. Kath. Arbeiter⸗Verein Jeckenheim(E. B.) Donnerstag, den 9. November, abends 8 Uhr, findet in Gaſthaus„zum Engel“ der Anterrichtskurs ſtatt. Zugleich iſt eine Vertrauensmännerſitzung, wozu die Vertrauensmänner eingeladen ſind. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Gesangverein Liedertafel Seckenheim. Am Sonntag, den 12. Dezember, abends 7 5 findet im Gaſthaus„zum Schwanen“ unſere dies⸗ jährige Weihnachtsfeier mit Christbaumoerlosung ſtatt. Für ein reichhaltiges Programm, beſtehend aus geſanglichen und humoriſtiſchen Vorträgen ſowie theatraliſchen Aufführungen iſt beſtens Sorge getragen. Wir laden zu dieſer Veranſtaltung unſere verehrlichen paſiven Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Vereins höflichſt ein. Der Vorſtand. Liederkranz Seckenheim. Einladung. Am Sonntag, den 12. Dezember, abends 7 Uhr veranſtaltet unſer Verein im Lokal„z. Roſe“ eine Abend- Unterhaltung mit geſanglichen- und theatraliſchen Aufführungen. Das Programm iſt ſehr reichhaltig und abwechslungsvoll; einen Beſuch wird daher niemand bereuen. Die Mitglieder, ſowie Freunde, Bekannte und Gönner unſeres Vereins die wir hierzu freundlichſt einladen, werden ſicher einige angenehme und unterhaltende Stunden finden. Eintrittskarten ſind bei Wirt Herrn Georg Frey im Vorverkauf erhältlich, im übrigen dann am Eingang zum Saal. Der Vorſtand. . Anlagen für Lieferung von Rolläden und Jalauſten. Installation. Empfehle mich zur Herſtellung ſanitärer Closett-, Bade- und Pissoir- Einriehtungen aller Syſteme. Kalt- und Warmwasserleitungen. Waſſer⸗, Wein-, Bier- und Lufldrumſchlänthen. Liefern, montieren und reparieren von Reparaturen werden prompt u. billig ausgeführt Philipp dohann, Installateur, Luiſenſtraße Nr. 34. Sängerbund Seckenheim. Heute Abend 8 Uhr Ling⸗Probe. Vollzähliges Erſcheinen iſt dringend erforderlich Der Vorſtand. NB. Unſere diesjährige Weihnachtsfeier findet am 19. ds. Monats ſtatt. Liedertafel Secenheim. Heute Donnerstag, Abend punkt ½9 Uhr Gesangprobe. Vollzähliges, pünktliches Erſcheinen unbedingt er⸗ forderlich. Der Varſtand. Liederkranz Seckenheim. Heute Donnerstag, kaufen Sie * 10„ Aatur Kurgunder Rotwein„ 50* 0 C. 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