0 Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. 3 Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Kr. 143 Erſtes Blatt behörden in Preußen. Tas Zentru 8 politiſchen Freunde bereit ſeien, neuen Steuern hätte i dann wäre die Mißſtimmung nicht ſo groß geworden. Dieutſcher Reichstag. 3 Berlin, 9. Dez. „Die heutige Sitzung, die um 1 Uhr 15 Minuten vom Präſidenten Grafen Stolberg eröffnet wurde, war infolge der erwarteten Etatsrede des Reichskanzlers ſehr gut beſucht. Das Gleiche gilt von den Tribünen. Am Bundesratstiſch befanden ſich weiter die Staatsſekretäre Dr. Delbrück, Frhr. v. Schön, Wermuth, v. Tirpitz, Dernburg und Krätke. Auf der Tagesordnung ſtand die erſte Leſung des Etats. Als erſter Redner ergriff Reichskanzler von Bethmann Hollweg das Wort zur Einleitung der Etatsverhandlungen. Der Etat ſei, ſo führt er aus, ſo vorſichtig aufgeſtellt, daß menſchlicher Vorausſicht nach das„Iſt“ und das„Soll“ ſich decken. Man habe ſich auf das unbedingt Notwendige beſchränkt und den An⸗ leihebedarf weitgehend herabgemindert. Die dringlichſte Aufgabe ſei, für eine ſolide Finanz⸗ gebarung des Reiches zu ſorgen. Deshalb müßten die bei der Reichsfinanzreform entzweiten Parteien ſich wieder verſtändigen und mit einander arbeiten. Falſchen Berechnungen über die Beſteuerung einzelner Gegenſtände ſei auch die Regie⸗ rung entgegengetreten, aber ſie habe den Gegenſatz zwi⸗ ſchen den Parteien nicht verſchärfen wollen. Daher habe ſie ihre Zuſtimmung zu den Beſchlüſſen der Mehrheits⸗ barteien gegeben, in der Ueberzeugung, daß nur auf 905 Weiſe die Entwicklung der Reichsfinanzen auf den rech⸗ fen Weg gebracht werden konnte.(Beifall rechts und in der Mitte, Widerſpruch links.) Die Regierung werde nie eine Parteiregierung werden.(Lärm links.) Nur der Radikalismus habe ein Intereſſe daran, je nach der Stel⸗ lung zu den neuen Steuern Deutſchland in zwei ſcharf getrennte Lager zu ſpalten.(Beifall rechts und in der Mitte, Widerſpruch links.) Die Vorlagen, die dem Reichstage zugehen werden, ſeien nicht ſo unbedeutend, wie man velfach annehme. Das werktätige Volk verlange eine Politik der Stetig⸗ keit und Feſtigkeit, keine Politik, die nur Schlagworte, wie„Radikalismus“ und„Reaktion“ kenne. Eine ſolche Politik vertrage Deutſchland auf die Dauer nicht. Alle müßten zuſammenhalten, um Deutſchland die Stellung zu erhalten, die es ſich in nüchterner Arbeit errungen habe. Daher gebe es einen Zwang zum Schaffen, dem die Volksgemeinſchaft jedem auferlege. Er ſei überzeugt, daß dieſe Wahrheit auch die jetzigen Wirren in der inneren Politik überdauern werde.(Beifall und Widerſpruch.) Staatsſekretär des Reichsſchatzamts Dr. Wermuth führt aus, daß infolge der Beſoldungszahlungen ein Nach⸗ tragsetat notwendig geworden ſei. Künftig werde eine ſolche Finanzgebarung vermieden werden. Die Matrikularbeiträge ſollen nach der Leiſtungsfähigkeit der Bundesſtaaten bemeſſen werden. Das bisherige Verfahren berge die Gefahr in ſich, daß man Ausgaben auf Ein⸗ nahmen fuße, die gar nicht eingingen. Eitte Summe von 242 Millionen Mark an Matrikularbeiträgen, wie im laufenden Jahre, ſei unerträglich. Der Fehler in der Berechnung der Reichseinnahmen des Etatsjahres 1908 beſtehe darin, daß man ſie auf die Erträgniſſe der voran⸗ gegangenen fetten Jahre aufgebaut habe. In den letzten Monaten zeige ſich eine gewiſſe Steigerung der Einnah⸗ men und eine langſame Aufwärtsbewegung der Konjunk⸗ tur. Dic Schätzung der Zölle und neuen Steuern müſſe vorſichtig geſchehen. An der Geſamtſumme von 500 Mil⸗ lionen Mark ſind 87 Millionen Mark für Matrikularbei⸗ träge abzusetzen. Es bleiben infolge deſſen 413 Mill. Mark. Dieſe Summe vermindert ſich für 1910 auf 300 Millionen Mark. Für das laufende Jahr würden 8⁵ Millionen Mark an neuen Steuern erwartet. 5 5 Abg. Dr. Hertling(Ztr.): Seine Freunde meinen, daß der Etat einen günſtigen Eindruck mache. Die Regie⸗ rung habe mit der vorſichtigen Schätzung der Einnahmen wohlgetan. Einnahmen und Ausgaben müßten einander gkältia angepaßt wi inſichtlich der äußeren Poli⸗ orgfältig angepaßt werden. Hinſichtlich g 1 änden ſeine Freunde auf dem e daß Deutſchland ſich nicht in das Schlepptau Englan e d laſſen dürfte. Redner beklagt dann die ungleiche? Suu. lung der Katholiken und der Polen ſeitens der Staats⸗ m ſei keine e N 73 2 1 NN. 8. tei(Lachen), man könne es nicht auf die Dauer aus⸗ 5 Aaken(s 5 werde ſachlich mitarbeiten f Abg. v. Richthofen(konſ.) erklärt, daß auch ſeine 1 mit dem Reichskanzler dae ei ö ä der Agitation gegen die e 1 etwas mehr tun ſollen, Sanistag, den fl. Dezember 1909 seckenheimer Hnzeiger, Iluesheimer Hnzeiger, nectarhauser Zeltung, Edinger Zelim Hmisblatt der Bürgermeisferamter Seckhenheim, npesheim, necharnansen und Edingen. Abg. Dr. Baſſermann(Natl.) bemerkte, die all gemeine Lage in Deutſchland laſſe eine ſtarke Verbitterung wahrnehmen. Seine Partei ſei nicht ſchuld an der all⸗ gemeinen Mißſtimmung. Wie könne die Regierung einen Vorwurf gegen die Nationalliberalen erheben, da dieſe doch nur an den Vorſchlägen der Regierung feſtgehalten hätten. Die Klagen des Zentrumsredners über Benach⸗ teiligung der Katholiken ſeien unbegründet. Seine Partei ſei zu poſitiver Arbeit bereit und werde ſich auf mittlerer Linie bewegen. Aber Gerechtigkeit in Steuerſachen müſſe platzgreifen, ſonſt höre die Mißſtimmung, aus der die Sozialdemokraten Nutzen ziehen, nicht auf.(Beifall.) Hierauf erfolgt Vertagung auf Freitag nachmittag 1 Uhr. Tagesordnung: Fortſetzung. Schluß: 5½ Uhr. Badiſcher Landtag. . Karlsruhe, 9. Dez. Die heutige Sitzung wurde kurz vor 5 Uhr von Präſident Rohrhurſt eröffnet. Im Einlauf war folgender Antrag Görlacher(Ztr.) und Gen.:„Die Regierung wird erſucht, bei Vergebung von Arbeiten wie von Lieferungen die ortseingeſeſſenen Geſchäftsleute und Arbeiter in erſter Linie zu berückſichtigen.“ Dann wurde in die Tagesordnug eingetreten. Rebmann(nlb.) erſtattete namens der Budget⸗ kommiſſion Bericht über die in den Jahren 1908 und 1909 erteilten Adminiſtrativkredite in Höhe von 4 706 400 Mk. und beantragte Genihmigung. Getadelt wurde nur von zahlreichen Rednern die beim Neubau des Kollegienhauſes in Freiburg gemachte Etatsüberſchreitung von 800 000 Mark. Namens der Regierung verſprach Miniſterialrat Dr. Böhm, daß das künftig vermieden werden ſolle. Schließlich wurden ſämtliche Poſitionen genehmigt, eben⸗ ſo die Rechnungsnachweiſungen der Oberrechnungskam⸗ mer. Einige Anträge wurden den zuſtändigen Kom⸗ miſſionen überwieſen. Schluß gegen 7 Uhr. Nächſte Sitzung Montag ½5 Uhr. f i 5 Die Frau als Beamtin. Ueber den Geſundheitszuſtand der Lehrerinnen an den Volksſchulen hat Sanitätsrat Dr. Juſtus Thierſch⸗ Leipzig auf Veranlaſſung des Schulausſchuſſes der Stadt Leipzig Erhebungen angeſtellt(„Geſunde Jugend“ Nr. 10/11). Für die von ihm aufgeſtellte Krankheitsſtatiſtik hat er auch die einſchlägigen Unterſuchungen Berlins zum Vergleiche herangezogen. Aus der erſten Tabelle, welche die Zahl der Urlaubsfälle mit der Zahl der Lehrkräfte vergleicht, geht mit Deutlichkeit hervor, daß die Leh⸗ rerinnen weitaus häufiger erkranken als die Lehrer; ihre Erkrankungsziffer erreicht zuweilen das Dop⸗ pelte derjenigen der Lehrer. Auch die Krankheits⸗ dauer, auf die einzelne Lehrkraft berechnet(Tabelle 2), überſteigt bei den Lehrerinnen die ihrer männlichen Kol⸗ legen in Leipzig wie in Berlin um ein ganz Bedeutendes und ſteigt zum Doppelten und Dreifachen empor. Tabelle 3 gliedert die Berliner Lehrkräfte nach Alters⸗ ſtufen(20—29, 3039, 40—49 Jahren) und Krank⸗ heitstagen, berechnet auf die einzelne Lehrkraft. Hier tritt deutlich die mit den Jahren rapide abnehmende Wider⸗ ſtandskraft des weiblichen Geſchlechts zutage. Die Zah⸗ len der Lehrerinnen erreichen das Doppelte, Dreifache und im letzten Beobachtungszeitraum ſogar faſt das Vier⸗ fache der Lehrer. Ganz ähnliche Reſultate liefert eine Zuſammenſtellung nach dem Dienſtalter, ſowie nach Er⸗ krankungen des Nervenſyſtems und der Atmungsorgane. Thierſch faßt daher ſeine Ergebniſſe mit den Worten zu⸗ ſammen:„Ohne allen Zweifel beweiſen die Tabellen aufs neue die ſchwächere Konſtitu⸗ tion des weiblichen Geſchlechts. Der Lehrberuf, wenigſtens der in den Volksſchulen geübte, iſt in dem heutigen Umfange für die Frauen zu ſchwer. Sie erkranken nahezu doppelt ſo häufig und ſind doppelt ſo lange und länger krank als die Männer. Sie werden ferner früher in va 1 ide. Ihre Nerven und ihre Atmungsorgane wer⸗ den mit großer Wahrſcheinlichkeit mehr angegriffen als die der Lehrer.— Nach den aus den Tabellen abgeleiteten Erfahrungen möchte ich ſagen: Die Lehrerin erhalte ein Arbeitspenſum, das etwa nur zwei Drittel desjenigen des Lehrers umfaßt.“ Aehnliche Erfahrungen hat man mit dem weiblichen Geſchlechte in anderen anſtrengenden Berufen, namentlich im Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Eiſenbahndienſte, gemacht. Die finanziellen Vorteile der Frauenarbeit in ſolchen Berufen ſind daher ſehr fragwürdige.. 0. eee 3 2 Aan 149 5 Inſertionspreis: 8 Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechanſchluß Nr. 16. Ang. 3 Politische Nundſchan. „ Maßregelung polniſch wählender Beamten. Durch Miniſterial⸗Erlaß iſt die Verſetzung einer größeren Anzahl von Eiſenbahnbeamten, die bei der letzten Stadt⸗ verordnetenwahl in Kattowitz polniſch wählten, angeord⸗ net worden. Die gemaßregelten Lehrer hatten auf ihr Erſuchen Audienz beim Regierungspräſidenten und er⸗ baten die Zurücknahme der Verſetzungen. Der Präſident verhielt ſich durchaus ablehne d. Die Wirkungen der Tabakſteuer in Baden. Die von der großh. Regierung zu dem in der Zweiten Kammer eingebrachten Antrag der Abgg. Bechthold(Soz.) und Gen., betr. Unterſtützung der durch das Reichsgeſe vom 15. Juli 1909(Aenderung des Toba e den Arbeiter, verlangte Auskunft iſt eingelaufen. s iſt daraus zu erſehen, daß in der Zeit vom 15. Juli 1909 bis gegen Mitte Oktober 7700 Unterſtützungsgeſuche arbeitslos gewordener Tabakarbeiter in Baden engereicht wurden, von denen 4951 als berechtigt anerkannt, 530 abgelehnt wurden, während 2219 Geſuche zur Zeit der Erhebung noch nicht erledigt waren. Jedenfalls hat die Bearbeitung der bis Ende Oktober noch nicht erledigten Geſuche Fortſchritte gemacht. Bis Ende Oktober ſind an Unterſtützungen 129 203,48 Mk. ausbezahlt worden. Dar⸗ nach wird der Viermillionenfond faſt zur Hälfte in Baden allein benötigt. e 8 » Elſaß⸗lothringiſche Landesausſchußwahlen. Der Bezirkstag des Unterelſaß wählte in den ſechs Er⸗ ſatzwahlen zum Landesausſchuß folgende Mitglieder: Bei⸗ geordneten Gottsmann aus Biſchweiler(lib.) mit allen 34 Stimmen, Bürgermeiſter Wehrung aus Ottweiler(lib.) mit 31 Stimmen, Notar Meyer⸗Lützelſtein(unabhängig lib.) mit 29 Stimmen, Mühlenbeſitzer Wagner aus. ſtadt(unabhängig lib.) mit 25 Stimmen, Bürgermeiſter Dr. Schwander⸗Straßburg(lib. Dem.) mit 18 Stimmen, Gutsbeſitzer Fir aus Behlenheim(kler.) mit 13 Stimmen. Auf der liberalen Liſte war als ſechſter Kandidat ſtatt des Klerikalen Fix der ſozialdemokratiſche Redakteur Pei⸗ rotes aufgeſtellt, der mit 13 Stimmen unterlag. Rußland. i Die Petersburger Telegraphen⸗Agentur erklärt, daß die in der ausländiſchen Preſſe verbreitete Meldung aus Schanghai über einen angeblich von der ruſſiſchen Re⸗ gierung mit dem Dalai Lama geſchloſſenen Geheimver⸗ trag vollſtändig auf Erfindung beruht. Aus Nah und Fern. () Karlsruhe, 9. Dez. Die„Sing. Nachr.“ halten ihre Mitteilung von dem Rücktritt des Finanzminiſters Dr. Honſell aufrecht und erörtern auch bereits die Frage der Nachfolgerſchaft. Das genannte Blatt ſchreibt:„Als Nachfolger des Finanzminiſters Honſell kommt in erſter Linie der bad. Bundesratsbevollmächtigte Reinboldt in Betracht, der eine glänzende Karriere gemacht hat. Er ſteht erſt im 49. Lebensjahr. Man ſpricht auch vom baldigen Rücktritt des Zoll⸗ und Steuerdirektors Seubect, der rechten Hand Honſells, der ſchon ſeit 1882 im Finanz⸗ miniſterium eine maßgebende, aber nicht immer glückliche Rolle geſpielt hat, und ein Hauptvertreter des bureau⸗ kratiſchen Syſtems iſt, dem die Volksvertretung jetzt ernſtlich zu Leibe rücken will. 4 () Karlsruhe, 9. Dez. Im Monat Juni ds. Js. gelangten im Großherzogtum zufolge des Geſetzes vom 4. Mai 1906 betreffend die Hundstaxe 62 278 Hunde zur Anmeldung. Außerdem wurden in der Zeit vom 16. Juni 1908 bis 31. Mai 1909 10 715 Hunde angemeldet. Hiernach beträgt die Geſamtzahl der 1909 zur Anmeldung ekommenen Hunde 72 993 gegen 71056 im Vorjahr. n den Gemeinden unter 5000 Einwohnern, in denen eine Taxe von 8 Mk. zu erlegen iſt, wurden im laufenden Jahre 52 055 Hunde verſteuert gegen 50 564 im Vorjahr. In den Gemeinden über 4000 Einwohnern, in denen eine Taxe von 16 Mk. zu entrichten iſt, 20921 gegen 20479 im Vorjahr. Die Geſamteinnahme aus der Hundstaxe betrug 751176 Mk., gegen 7832176 Mk. im Vorfahr. (J Karlsruhe, 9. Dez. Dem juriſtiſchen Beiſtand des Büchhändlers Nitſchky, Rechtsanwalt Marum, iſt von dem Vertreter des hieſigen erſten Staatsanwalts mit⸗ eteilt worden, daß in der Weſtſtadt⸗Plakatangelegenheit s Verfahren wegen Urkundenfälſchung und Preßver⸗ geheng egen Nitſchky eingeſtellt iſt. Lediglich das Bezirks⸗ amt hat noch darüber zu befinden, ob eine polizeiliche Uebertretung des Preßgeſetzes vorliegt. N () Bruchſal, 9. Dez. Am vergangenen Samstag wurde der Zigarrenmacher Feuerſtein, welcher im Oktober 3 un Warde der Forſt den Forſtwart Firnkes erſtach, zu einem Augenſchein nach Forſt gebracht. Er mußte in Anweſenheit des Unterſuchungsrichters und unter ſicherer Bewachung den Weg zeigen, den er damals gemacht hat, ehe der Zuſammenſtoß mit Firnkes erfolgte. ) Heidelberg, 9. Dez. Im hieſigen chemiſchen Laboratorium explodierte bei Verſuchen mit Azid ein Glaskolben, wodurch zwei Praktikanten ſchwer verletzt wurden. Dieſelben wurden mittelſt Automobil in die Augenklinik gebracht, woſelbſt Geheimrat Leber alsbald die Behandlung übernahm. e Furtwangen, 9. Dez. In der Uhrenfabrik Gor⸗ dian Hettich Sohn brach in vergangener Nacht ein Brand aus, dem das Fabrikgebäude zum Opfer fiel. Wohn⸗ und Maſchinenhaus konnten gerettet werden. Der Geſamt⸗ ſchaden beträgt etwa 110 000 Mk. Wodurch das Feuer entſtand, iſt nicht bekannt. ) Lahr, 9. Dez. Vorgeſtern verſuchte eine geiſtes⸗ kranke Frau, die aus dem Bezirkskrankenhaus entwichen war, ſich durch Ertränken in der Schutter das Leben zu W Sie wurde noch aus den Fluten geholt und erettet. 8 Vermiſchtes. Der Lohn der Tugend. Wie ein modernes Mär⸗ chen klingt die Geſchichte des Hotelpagen Michael Dunphy, die aus San Francisco berichtet wird. Vor einigen Mona⸗ ten trat der junge Michael im Hotel Argenaut in San Francisco als Hotelpage ein. Er war Neuling und die Kameraden nutzten die Unerfahrenheit des jungen No⸗ vizen gründlich dazu aus, ihm alle unangenehmen Ge⸗ ſchäfte und Aufträge zu übertragen. Im Hotel wohnte damals eine alte Dame, Mrs. Potter aus Salem, Maſſa⸗ chuſetts; ſie war bei der Dienerſchaft wenig beliebt, denn ſie war kränklich, mißgeſtimmt, zänkiſch und obendrein dafür bekannt, daß ſie keine Trinkgelder gebe. Dem neuen Pagen übertrug man die undankbare Aufgabe, dieſen Gaſt zu bedienen. Trotz aller Spöttereien ſeiner Kollegen tat der junge Michael getreulich und frohen Mutes ſeine Pflicht und bediente die alte Dame ſo aufmerkſam und willig, wie er es vermochte. Als im Juni dann Mrs. Potter das Hotel verließ, war Michael Dunphy die Ziel⸗ ſcheibe alles Spottes und Hohnes der Kameraden, denn die Dame ſchied, ohne ihren Bedienten auch nur einen Cent Trinkgeld zu geben. Doch der Spott verſtummte, als der junge Page drei Wochen ſpäter von der kranken, alten Dame als Lohn für ſeine treue Pflichterfüllung einen Check über 400 Mark bekam. Vor zwei Wochen bekamen die Hoteldirektoren einen Brief von den Rechts⸗ anwälten Brown und Carlisle aus Boſton, in dem mit⸗ geteilt wird, daß Mrs. Potter geſtorben ſei und dem Hotelpagen Dunphy 10 000 Mark vermacht habe. Das Geld wurde dem überglücklichen jungen Menſchen ſofort ausgezahlt; er verwandte es dazu, ein Stück Land zu kaufen, und traf Vorbereitungen zu dem Bau eines klei⸗ nen Hauſes für ſeine alten Eltern. Mit dem Reſt der Summe aber lud er ſeine Eltern zu einer kleinen Er⸗ holungsreiſe nach Denver. Die Hoteldirektoren erſtat⸗ teten den Teſtamentsvollſtreckern den gewünſchten Bericht über die Verwendung des Legates. Darauf traf aus Boſton die Nachricht ein, die von einer bisher geheim gehaltenen Klauſel in dem Teſtamente von Mrs. Potter Kunde gab; die alte Dame hatte verfügt: Wenn Michael Dunphy das Geld gut und weiſe anlegt, ſo ſoll er noch weitere 190 000 Mark erben. Nach dem Urteil der Teſta⸗ mentvollſtrecker hat der kleine Hotelpage dieſe Bedin⸗ gung erfüllt und heute beſitzt Michael Dunphy dank ſeines Eiſers und ſeiner Pflichttreue ein Vermögen von 200 000 Mark. Die schönsten Paletots Anæzũge Joppen Hosen finden Sie in riesiger Auswahl zu 1 unglaublich billigen Preisen Bytinsk b. z Vom Winter. Einen ſchneereichen Winter prophezeit Dr. Maurer, der Direktor der meteorologiſchen Zentralſtation in Zürich.„Aus einer allgemeinen charak⸗ teriſtiſchen Erſcheinung, die ſich bei Bearbeitung der Schneeverhältniſſe des Alpengebiets im Laufe der letz⸗ ten zwei Dezennien für deſſen Nordabhang unzweideutig gezeigt“, ſchreibt Dr. Maurer im Winter,„glauben wir den Schluß ziehen zu dürfen, daß eine Gruppe mehr ſchneereicher Vorwinter unmittelbar bevorſteht, voraus⸗ ſichtlich ſchon dieſen Winter beginnend. Prof. Maurer meint, daß die genwärtige abnormal hohe Schneegrenz⸗ linie auf die Dauer ganz unmöglich ſei, und daß in aller⸗ nächſter Zeit eine merkliche Erniedrigung der Schnee⸗ grenzlinie für die Lagen von 12001600 Meter See⸗ höhe eintreten müſſe, was nur durch ſchneereichere Vor⸗ winter geſchehen könne. Da geht alſo der Winterſport einer günſtigen Saiſon entgeger. 2 — Redaktion, Druck und Verlag von J. 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