Neckar Role Sechenheimer Nnzeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Mr. 4 Der Deutſchenhetzer Balfour abgeführt. 3 Einen ſcharfen Frontal engriff gegen den früheren konſervativen Miniſterpräſidenten Arthur Balfour und deſſen perfide letzte Wahlrede unternahmen am Freitag die Mitglieder des engliſchen Kabinetts zu gleicher Zeit an e Orten. Aus London wird darüber be⸗ richtet: f Schaßkanzler Lloyd George bezeichnete in einer Rede, die er in Peckham hielt, die kürzlich von Lord Balfour gehaltene Rede als die letzte Ausflucht eines Verzweifelten, der ſeine Sache verloren gebe. Bal⸗ four habe geſehen, daß die Tarifreform keinen Anklang K und alle Hoffnung aufgegeben, das Budget angrei⸗ n zu können. Deshalb verſuche er nun, Furcht vor Deutſchland zu erwecken. Es ſei dies für den Frieden Europas ein gefährliches Spiel und es diskreditiere den Führer einer großen Partei, in dieſer Weiſe e. So wie Balfour über eine große europäiſche cht zu ſprechen, ſei gefährlich für den Frieden der Welt und ſchmachvoll für die britiſchen Politiker. In einer Rede in Bath ſagte Premierminiſter Asquith, alle Anſtrengungen, die gemacht worden ſeien, um Schrecken vor Deutſchland 155 deſſen Marine ſeraufzubeſchwören, ſeien recht matt ausgefallen. Bal⸗ four habe in Hanley mit gewohnter Naivität die Zu⸗ nahme dieſer Furcht geſchildert, ohne jedoch ſelbſt eine Ver tung zu übernehmen. Nicht eine einzige Macht, weder große noch kleine, rechne in ihrer Politik mit der Annahme, daß ein Krieg zwiſchen Großbritanien und Deutſchland unvermeidlich oder auch nur wahrſcheinlich ſei. Auch könne er nirgends am politiſchen Horizont irgend etwas fünden, das direkt oder indirekt zu einem Streite zwiſchen England und der großen befreundeten Nation Anlaß geben könnte. Asquith kam dann auf Balfours Behauptung zu ſprechen, Deutſche— nicht Männer der Regierung, aber Leute an der Spitze bedeu⸗ tender F— hätten geſagt: Glaubt Ihr, daß wir je zulaſſen werden, daß England eine Tarif⸗ reform annimmt? Wenn wirklich, fuhr Asquith fort, ſolche Unterhaltungen mit Balfour ſelbſt ſtattgefunden haben, ſo iſt es ſeltſam, daß ſein Sinn für Humor ſo daß f eingeſchlafen ſein ſollte, daß er nicht bemerkt hätte, daß ſeine deutſchen Freunde ihm einen Bären aufbanden. Offenbar wird Furcht vor Deutſchland erregt zu Wahl⸗ zwecken. Die Regierung hat aber wirkſame Schritte ge⸗ kan, um der neuen Lage zu begegnen, nicht in irgend einem Sinne von Feindſeligkeit, ſondern zur Aufrechter⸗ 2 unſerer eigenen, tatſächlichen Ueberlegenheit zur In ener in Bonknewydd gehaltenen Wahlrede er⸗ 5 Vermißt. NRNoman von Ewald Auguſt König. 30)(Fortſetzung.) G achdruck verboten.) „Sie haben das Eiſerne Kreuz erſter Klaſſe.“ „Wegen perſönlicher Tapferkeit, ja,“ nickte der Ritt⸗ meiſter.„Aber, beſter Freund, ich habe meine Neider, habe auch während des Feldzugs manchen auf den Fuß getreten, und das kann ſich nun bitter rächen. Werde ich im Avancement überſprungen, ſo bleibt mir nichts anderes übrig, als mich zur Dispoſition ſtellen zu laſſen.“ „Das wäre bitter,“ ſagte Hubert teilnehmend. „Ja, um ſo bitterer, weil ich mehr Schulden als Vermögen habe. Ich werde mich nach einer reichen Frau umſehen müſſen.“ „Kein übler Gedanke,“ erwiderte Hubert, auf den „In unſerer Stadt finden Sie manches reiche Fräulein, das ſich ſofort in den ſcherzenden Ton eingehend. ſchmucken Offizier verlieben wird.“ „Na, wir werden ſehen! Sie werden nun wohl auch einen eigenen Hausſtand gründen wollen?“ „Hm, die Erfahrungen meines Freundes Weimar haben mich zurückgeſchreckt.“ „Alſo daher rührte Weimars Wunſch, auch ernſt. hörte ich, ſein ges zu Zuchthaus verurteilt worden.“ „Er war ein er konnte nicht vergeſſen.“ Hubert trank ſein Glas langſam aus. „Theobald war mein Jugendfreund,“ fuhr er dann fort,„er lebte mit ſeinem Vater, mit dem er auch ge⸗ . war, in den beſten Verhältniſſen. Der Wgter ſtand mit einem Brüſſeler Kaufmann Namens daß eine Kugel ihn treffen möge?“ ſagte der Rittmeiſter nun „Ich habe über ſeine Tollkühnheit oft den Kopf geſchüttekt, und anfangs glaubte ich, daß eine unglückliche Liebe ihm das Leben verleide; dann aber Vater ſei kurz vor Ausbruch des Krie⸗ 2 Gemütsmenſch; ihn verwundeten die Schläge des Schickſals ſchwerer als jeden anderen, denn Hmtisblattf der Bürgermeisterämter Sechenheim, Nuesheim, Heckarhansen und Edingen. Dienstag, den fi. Januar 1910 Kenna, die in dieſem Jahre vom Parlament bewilligten Kriegsvorräte ſeinen größer, als ſie jemals unter Bal⸗ fours Regierung geweſen ſeien. Auch ſei eine größere Anzahl, und zwar viel ſtärkere Schiffe, als dies jemals von einer konſervativen Regierung geſchehen ſei, beſtellt worden. Im Jahre 1912 würde Deutſchland 13 Dread⸗ noughts haben, England dagegen 20. Die Behauptungen Blatchfords in der„Daily Mail“ über die engliſche und die deutſche Marine ſeien unrichtig. Der Staatsſekretär für die Kolonien Garl of Crewe führte in Portsmouth in einer Rede aus: Die Eigenſchaften, auf die wir ſtolz ſind, Patriotismus, Kraft bei allen Taten, Größe unſerer Miſſion in der Welt, alles das kann nicht Monopol irgend einer ein⸗ zigen Nation ſein. Es wäre nicht vernünftig, das, was wir bei uns ſelbſt als ehrenhaften Ehrgeiz betrachten, bei anderen brutale Gier zu nennen, wenn ſie tun, was wir tun. Es gibt viele Leute in Europa, die uns für die habſüchtigſte Nation der Welt anſehen. Folglich gibt es auch in Deutſchland, wie bei uns, furchtſame Men⸗ ſchen, die glauben, die britiſche Flotte ſei bereit, einen Angriff auf die deutſche Küſte zu machen. Die beiden Völker wünſchen in Freundſchaft zu leben. Wir kon⸗ ſtatieren aber die Tatſache, daß die Ideale zweier großer Nationen ſich einander widerſprechen und in Konflikt ge⸗ raten können.— Wenn die liberalen Redner das verhetzende Treiben der Konſervativen beim rechten Namen nennen und das gefährliche Spiel Balfours und ſeiner Leute aufdecken, ſo tun ſie ein gutes Werk, für das wir und die ganze Welt ihnen dankbar ſein müſſen. a J Vereinfachung des Garniſon⸗ dienſtes. Wie die„A. A. K.“ erfährt, ſind zu der bisherigen Garniſondienſtvorſchrift kürzlich Aenderungen in Jorm von Deckblättern an die Truppen ausgegeben worden, die eine Vereinfachung des Garniſondienſtes in ſich ſchließen. In erſter Linie iſt die Wechſelwirkung zwiſchen Armee und Marine auch für dieſe Vorſchrift betont, es iſt dafür Sorge getragen, daß auch in den Marineſtand⸗ orten der Dienſt in derſelben Weiſe wie in den Armee⸗ ſtandorten gehandhabt wird. Die ſtändige militäriſche Be⸗ wachung von Aufbewahrungsräumen mit Heeresgerät uſw. iſt auf das unbedingte, in der Vorſchrift näher begrenzte Bedürfnis zu beſchränken, für Zivilbehörden dürfen Mili⸗ tärpoſten nur mit Genehmigung des Kriegsminiſteriums geſtellt werden. ö N Das Heraustreten der Wache bei ſtündlichen Ablöſungen iſt eingeſchränkt, zum Einteilen der Wache nach erfolgter Ablöſung der Poſten wird nur noch bei klärte der Erſte Lord der Admiralität Mal Ilvesheimer NAnzeiger, neckarhauser Zeitung, Edinger Zeitung Inſertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchlußt Nr. 16. 10. Jahrgang Die Wachtmannſchaften dürſen zur bloßen Hilſeleiſtung unter Leitung von Polizeibeam⸗ ten nicht herangezogen werden; ſchreitet die Wache auf Anfordern der Polizei ein, ſo handelt ihr Befehlshaber ſelbſtändig dem genau ihm mitzuteilenden Zwecke ent⸗ ſprechend. Die neu aufgenommene Beſtimmung, daß bei Auswahl von Poſten, die mit ſcharfer Munition aus⸗ geſtattet ſind, mit beſonderer Sorgfalt zu verſehen iſt, war bereits vor vier Jahren den Truppen auf dem Verwaltungswege zugegangen. Eine weſentliche Verein ⸗ fachung haben der Meldedienſt und das Erweiſen der Ehrenbezeigungen erfahren. Allgemein iſt ange⸗ ordnet, daß Meldungen bei dauernden oder vorüber⸗ gehenden Aenderungen in den perſönlichen Dienſtverhält⸗ niſſen in dem dienſtlichen Aufenthalts⸗ oder dem Ur⸗ laubsorte zu erſtatten ſind, und zwar im eigenen Stand⸗ orte in der Regel perſönlich, bei Erkrankungen det bei Dienſtreiſen persönlich oder schriftlich, Reifen zweckz perſönlicher Meldung ſind ausgeſchloſſen. Meldungen ge⸗ bühren den unmittelbaren Vorgeſetzten, ſoweit ſie an dem Anlaß beteiligt ſind, und bei den vom Kaiſer befohlenen Veränderungen. Aber auch hier melden ſich Offiziere vom Page Hanser Hauptmann an abwärts nur innerhalb ihres teils, bei höheren Vorgeſetzten nur auf beſonderen Be⸗ fehl. Unterofftziere und Mannſchaften melden ſich am Urlaubstage im Ordonnanzanzuge, wobei das gen eigener Sachen geſtattet iſt. Die bereits bekannten n Vorſchriften für das Frontmachen haben Aufnahme ge⸗ funden. Prinzen und Prinzeſſinnen des königlichen Hau⸗ ſes ſind auch von Offizieren durch Anlegen der rechten Hand an die Kopfbedeckung zu grüßen; ſomik ſind Zwet⸗ fel, ob das bisher„herkömmliche“ Frontmachen beizu⸗ behalten ſei, beſeitigt.— a„ Aus alledem geht hervor, daß auch dieſer milk⸗ täriſche Dienſtzweig, ſo namentlich das Poſtenſtehen, mit viel Ueberflüſſigem belaſtet war, worunter die feldmäßige Ausbildung der Truppen leiden mußte. e Die Bewegung der badiſchen Bevölkerung im Jahre 1908. Wird die verſchiedene Länge der Monate in Betracht gezogen, ſo kamen durchſchnittlich auf den einzelnen Tag im Jahre 1908 im April die meiſten, im Juni die wenigſten Todesfälle vor. Im ganzen Jahrzehnt war drei⸗ mal der Auguſt, zweimal der März und je einmal der Januar, Februar, April, Mai und September am reich⸗ ſten an Sterbefällen, dagegen hatte viermal der Novem⸗ ber, je zweimal der Oktober und Dezember und je einmal der Juni und Juli die wenigſten Sterbefälle zu verzeich⸗ nen. Die Zahl der Geborenen iſt im Jahre 1908 um 29 458 größer als die Geſtorbenen; die natürliche Volks⸗ — — —̃ Hench Didier in lebhafter Verbindung, aus der nach einigen Jahren bedeutende Differenzen heranwuchſen. Es wäre zu weitläufig, Ihnen das auseinanderzu⸗ ſetzen, in der Hauptſache handelte es ſich um namhafte Forderungen, die Weimar geltend machte. Der Brüſſe⸗ ler beſtritt dieſe Forderung und ſtellte Gegenrechnung auf, nach der er noch eine bedeutende Summe zu em⸗ pfangen hatte, und da es an ſchriftlichen Beweiſen fehlte, ſo wurde vom Gericht dem Vater Theobalds der Eid zugeſchoben, den dieſer auch ohne Zögern leiſtete. Damit ſchien die Sache abgemacht, allein die Zahlung des Geldes erfolgte nicht. Vielmehr machte Didier eine neue Klage anhängig, und jetzt legte der⸗ ſelbe eine Quittung Weimars über die ſtreitigen Sum⸗ men vor.“ „Aus dieſer Quittung, welche die Sachverſtändigen als echt anerkannten, ging hervor, daß Weimar das Geld perſönlich in Brüſſel empfangen hatte, und auf Grund dieſes Beweiſes beſchuldigte die Anklage ihn des wiſſentlichen Meineids. Die Geſchworenen fanden ihn ſchuldig, und weder ſie noch die Richter ließen Gnade walten; er wurde zu zehn Jahren Zuchthaus verur⸗ teilt.“ „Von Rechts wegen!“ ſagte der Rittmeiſter, als Hubert eine Pauſe machte, um die erloſchene Zigarre wieder anzuzünden.„Oder glauben Sie, daß er ſchuld⸗ los verurteilt wurde?“ a „Nein. Auf Wunſch meines Freundes habe ich damals die Akten gründlich ſtudiert, ich gewann dabei die Ueberzeugung, daß Weimar ſchuldig war. Daß Theobald dieſen Glauben nicht teilte, iſt natürlich; aber dennoch überraſchte mich die Zuverſicht, mit der er nach dem Kriege den Kaufmann in Brüſſel zu ent⸗ larven hoffte. Die Schande des Vaters konnte er nicht überwinden, aber mit jener Hoffnung hätte er mutig in die Zukunft geblickt, wenn nicht ein neuer Schlag hinzugekommen wäre, der ſein ganzes Erden⸗ glück vernichtete. Theobald war mit einer jungen Dame verlobt, der bildſchönen Tochter eines reichen Kauf⸗ 8 manns; an ihrer Seite wäre er glücklich geworden, denn er liebte ſie glühend, und ſeine Liebe wurde er⸗ widert. Nach der Verurteilung ſeines Vaters verlor Theobald ſein ganzes Vermögen. Die Briefe und Ge⸗ ſcheuke wurden ausgetauſcht, und wenn dies auch unter Verſicherungen ewig währender Liebe geſchah, ſo wußte Theobald doch, daß nun alles zu Ende war. Das trieb ihn in den Tod, und mir bleibt nun die ſchmerzliche Aufgabe, der Braut den letzten Abſchiedsgruß des Freundes zu bringen.“ 5 „Vielleicht iſt 8 letzte Gruß für ſie eine Er⸗ löſung,“ ſagte der Rittmeiſter. „Wohl möglich; ihren Eltern wird die Nachricht ſicherlich ſehr angenehm ſein.“ ö „Sie ſagten, ihr Vater ſei reich?“ N „Sehr reich, aber auch ſehr hochmütig!“ Durch glück⸗ liche Spekulationen und Lotteriegewinne hat er ſich aus dem Staube hervorgeſchwungen.“ „Na, ja, die Sorte kennen wir!“ fiel Berndorf ihm mit einer geringſchätzenden Handbewegung in die Rede. „Und die Mutter? Sie iſt natürlich ebenſo hochmütig?“ „Hochmütig und herzlos, alles, was Sie wollen, aber daneben immer noch eine ſchöne Frau. Vielleicht wären die Dinge anders gekommen, wenn Theobald ihr den Hof gemacht hätte, aber das konnte er nicht; 110 e der Damen zu benutzen, verſtand er nicht.“ r „Und die Tochter iſt ebenſo ſchön? Hubert holte ſein Portefeuille hervor und nahm das Bild Ernas heraus.„Urteilen Sie ſelbſtl 905 begehe keine Indiskretion damit, daß ich Ihnen di Porträt zeige, denn kommen Sie in unſere Stadt, ſo wird Ihnen jeder ſagen, daß Erna Unger die Braut Weimars war; nicht die Verlobung allein, ſondern auch die Entlobung iſt in den Zeitungen öffentlich bekannt gemacht worden.“ e 5 SGortſetzung folgt./ . me würde darnach nur 1,41 Prozenk, der mittk⸗ (auf 2 088 080 feſtgeſtellten) Bevölkerung betragen en 1,35 Prozent im Durchſchnitt des letzten Jahr⸗ zehnts. Der Geburtenüberſchuß ſtand im Jahre 1908 hinſichtlich der Zahl an erſter, im Verhältnis zur Be⸗ kerung an zweiter Stelle. Die Schwankungen von Jahr Eheſchließungen iſt gegenüber dem Vorjahre um 896 5,38 Prozent zurückgegangen. Wird ſtatt der Geſamtbevölkerung nur die im heiratsfähigen Alter, das heißt das männliche Geſchlecht vom vollendeten 21. ind das weibliſhe Geſchlecht vom vollendeten 16. Jahre n, in Betracht gezogen, ſo kommen im Berichtsjahr 18,1 Ehheſchließungen auf 1000 Perſonen heiratsfähigen Alters. Läßt man ferner auch noch die bereits Verheirateten außer Betracht, ſo entfallen 30,3 Eheſchließungen auf 1000 Köpfe der heiratsfähigen, ledigen, verwitweten und geſchiedenen Bevölkerung. Die Höchſtzahl der Eheſchließungen im Jahrzehnt 899/1908 weiſt in jedem Jahr der Mai, die niederſte Zahl viermal der März und ſechsmal der Dezember auf. Auch im Berichtsjahre hat der Mai die meiſten und der Dezember die wenigſten Eheſchließungen. Unter Berück⸗ ichtigung der verſchiedenen Länge der Monate kam im urchſchnitt des Jahres 1908 im Mai das Maximum und im März das Minimum der Eheſchließungen auf den einzelnen Tag. In den letzten 10 Jahren war neun⸗ mal der Mai und einmal der November der heiratsreichſte dagegen viermal der März und ſechsmal der Dezember der heiratärmſte Monat. bis 30 Jahren. Von den übrigen eheſchließenden Män⸗ nern hatten 24,80 Prozent ein Alter von 30 bis 40 ahren, ſo daß auf die 40 und mehr Jahre alten Per⸗ Prozent auf ſämtliche übrigen Altersklaſſen. Im Alter von unter 21 Jahren gingen im Berichtsjahr 25 Män⸗ ner eine Ehe ein, und zwar 6 mit Frauen unter 20, 18 mit Frauen im Alter von 20—30 und 1 mit einer Frau von 30 Jahren. Weibliche Perſonen unter 20 Jah⸗ ren wurden 889 geehelicht. Im Alter von 60 Jahren und darüber heirateten nur 21 Frauen, dagegen 88 Män⸗ ner. Von dieſen Männern wurden meiſtens ältere Frauen bevorzugt; 6 ſchloſſen mit 20 bis 30 Jahre alten, 23 mit 30 bis 40 Jahre alten, 26 mit 40 bis 50 Jahre alten, 19 mit 50 bis 60 Jahre alten und 14 mit älteren i Frauen den Ehebund. Es ſei noch erwähnt, daß ein 23jähriger Mann eine 59jährige Frau und ein 30jäh⸗ riger Mann eine 63jährige Frau heiratete. a Im ganzen genommen ſind die Wiederverheiratungen bei den Männern noch einmal ſo häufig als bei den verwitweten und geſchiedenen Frauen. In 7 Prozent ſämtlicher im Berichtsjahr eingegangenen Ehen war der Mann verwitwet, die Frau ledig. Viel weniger häufig mmen Eheſchließungen zwiſchen ledigen Männern und verwitweten Frauen vor, der relative Anteil der letzteren betrug im Jahre 1908 nur 2,84 Prozent. Am ſelten⸗ ſten(0,08 Prozent) ſind die Verbindungen zwiſchen Ge⸗ chiedenen, ihre Zahl betrug nur 13. Erwähnt mag noch berden, daß 77 Männer und 22 Frauen eine dritte und 3 Männer und 1 Frau eine vierte Ehe ſchloſſen. Politiſche Nundſchau. 3 Deutſches Reich. 5 Ein Weißbuch über die Mannesmann⸗ re. Die deutſche Regierung beabſichtigt, eine aus⸗ iche Darlegung über die Affäre Mannesmann zu ffentlichen, um die Angriffe der alldeutſchen Preſſe widerlegen. Wie verlautet, wird das Auswärtige Amt Reichstag unmittelbar nach deſſen Wiederzuſammen⸗ tt ein Weißbuch mit den diplomatiſchen Aktenſtücken die Mannesmann⸗ Angelegenheit vorlegen. * Preußen und die Feuerbeſtattung. Der agener Verein für Feuerbeſtattung wandte ſich am 16. November v. J. mit einem Geſuch an die Polizeiver⸗ naltung, ihm die Einäſcherung ſolcher Leichen zu geſtat⸗ en, gegen deren Einäſcherung in außerpreußiſchen Ver⸗ rennungsöfen ſeitens der Sicherheitsbehörde keine Be⸗ enk erhoben würden. Doch iſt die Benutzung des Krematoriums auch für ſolche Fälle verboten worden! en Vorſtandsmitgliedern wird für jede Zuwiderhand⸗ gegen die Verfügung eine Geldſtrafe von 150 Mark Haft von einer Woche angedroht. Das Verbot wird dem Wege des Verwaltungsſtreitverfahrens ange⸗ en werden. Aber herauskommen wird wohl dabei its. Vn— 5 iſt— 8 verboten, was in ere esſtaaten erlaubt iſt. Dafür iſt Preußen „führende“ Staat! 8 5 i Reiſepläne des Kaiſers. Nach Meldungen meh⸗ Blätter ſoll für die Mitte des Februar eine Reiſe Kaiſers nach dem Mittelmeer geplant ſein, zu der In Kiel iſt, wie man der Voſſiſchen Zeitung t ſchreibt, von einer ſolchen Abſicht des Kaiſers bekannt. Bisher kommt nur die Orientreiſe des tpaares Eitel Friedrich und der Prinzeſſin Vik⸗ ria Luiſe an Bord der Hohenzollern in Frage, deren Ankunft in Jaffa auf den 6. April morgens feſtgeſetzt ift. Am 9. April findet in Gegenwart des Prinzen und ſerin⸗Auguſte⸗ViktoriaStiftung auf dem Oelberge JJC K zer Generalſtaatsanwalt Robſon kadelte in Der Gen atsar in einer e, die er am Samstag in South Shieds hielt, ſcharf 18——. gegen die Deutſchen. Das Anwachſen mii J Unruhe hervorrufen, ſondern müſſe für die engriſche ME. gierung den Gegenſtand ruhiger Erwägung bilden. Die Jahr ſind meiſt nicht unbedeutend. Die abſolute Zahl 8 8 Hohenzollern angeblich bereit hal⸗ erſte Pflicht der Regierung ſei es, für den Krieg bereit zu ſein, ihre zweite, unaufhörlich nach Frieden zu ſtreben. In beiden Punkten habe es die gegenwärtige Regierung an nichts fehlen laſſen. Deutſchland ſei Englands größter und beſter Verbündeter. n Spanien. In Andaluſien wurden mehrere als Anarchiſten be⸗ kannte Ingenieure verhaftet. Die bei ihnenen vorgefun⸗ denen Papiere ergaben nach polizeilicher Darſtellung, daß die Anarchiſten emſig Vorbereitungen zu einem Atten⸗ tat gegen den König von Spanien trafen, der demnächſt in Andaluſien zur Jagd erwartet wird. Erſt kürzlich waren 30 Anarchiſten, die aus Buenos Aires angekommen waren, inoflge des Attentats auf einen Polizeichef aus⸗ gewieſen worden. In der Bevölkerung 6 maßregeln ſeitens der Regierung. Türkei. Aus Konſtantinopel meldet ein Telegramm: Dem Drängen des Komitees für Einheit und Fortſchritt nach⸗ gebend, hat der Generaliſſimus Mahmud Schefket Paſcha eingewilligt, das Kriegsportefeuille zu übernehmen. Das . Hakki Bey erhält dadurch eine vorläufige Be⸗ tigung. 5 Frankreich.—— Uueoeeber einen franzöſiſch⸗türkiſchen Grenzſtreit berich⸗ tet die offiziöſe Pariſer„Agence Havas“ folgendes: In der Nähe des Forts Dehibat ſind reguläre türkiſche Sol⸗ daten aus Tripolis in ein Gebiet eingerückt, das Tunis als ihm gehörig betrachtet. Zwiſchen den türkiſchen und tuneſiſchen Soldaten wurden Schüſſe gewechſelt, doch iſt niemand verletzt worden. Da die Grenze zwiſchen Tunis und Tripolis nicht genau beſtimmt iſt, ſind ähnliche Zwi⸗ ſchenfälle zwiſchen türkiſchen und tuneſiſchen Soldaten ſchon mehrmals vorgekommen. Die franzöſiſche Regierung hat nunmehr ihren Botſchafter in Konſtantinopel beauf⸗ tragt, an die türkiſche Regierung das Erſuchen zu rich⸗ ten, ſie möge den tripolitaniſchen Behörden unverzüg⸗ lich die notwendigen Anweiſungen zugehen laſſen, um dadurch die Bewegung der türkiſchen Soldaten zum Still⸗ ſtand zu bringen. Auch der türkiſche Botſchafter in Paris hat ein in dieſem Sinne gehaltenes Schreiben an ſeine Regierung gerichtet. Man iſt in Paris der Anſicht, daß dieſer bedauerliche Zwiſchenfall keine weiteren Folgen haben wird, da die türkiſche Regierung umgehend die Peine e Regierung habe wiſſen laſſen, daß ſie im Prinzip mit Verhandlungen über eine endgültige Feſt⸗ ſtellung der tuneſiſch⸗tripolitaniſchen Grenze einverſtan⸗ den ſei. 3 Aus Nah und Fern. Karlsruhe, 8. Jan. Die bekannte Wahlplakat⸗ Affäre in dem Landtagswahlkreiſe Karlsruhe⸗Weſt zeitigte auch ein gerichtliches Nachſpiel vor dem hieſigen Schöffen⸗ ericht. Gegen den Urheber jenes Plakates, den Geſchäfts⸗ ührer der hieſigen 8 Buchhandlung, Kolporteur Nitſchky, hatte das hieſige Bezirksamt wegen Uebertretung der 88 6 und 19 des Preßgeſetzes, wie wir ſchon mitteilten, eine Strafverfügung von 50 Mk. er⸗ laſſen. Nitſchky beantragte hiergegen gerichtliche Entſchei⸗ dung. Die vom Bezirksamt ausgeſprochene Strafe wurde vom Schöffengericht beſtätigt. Karlsruhe, 8. Jan. Die Verhandlungen der Re⸗ gierung über die Aenderung des Titelweſens ſind noch nicht abgeſchloſſen. Die höheren techniſchen Beamten ſind nach Mitteilung der„Straßb. Poſt“ mit dem vorgeſchlage⸗ nen Titel Eiſenbahnamtmann nicht einverſtanden, ſie wünſchen vielmehr als Amtsbezeichnung für die erſte etatsmäßige Anſtellung der akademiſch gebildeten tech⸗ niſchen Beamten den Titel Bauamtmann. In dieſem und verſchiedenen anderen Punkten begegnen ſich die Wünſche der akademiſch gebildeten Techniker der Eiſen⸗ bahnverwaltung und der Verwaltungszweige der Ober⸗ direktion des Waſſer⸗ und Straßenbaues. Die Techniker beider Reſſorts ſind aber bis jetzt in beſonderen Fach. vereinen vereinigt, für deren Verſchmelzung zu einem gemeinſamen, die Intereſſen aller wiſſenſchaftlich ge⸗ bildeten Techniker der Staatsverwaltung vertretenden Verein neuerdings Beſtrebungen zutage treten. Da die in Frage kommenden Titel für die geſamte Staatsver⸗ waltung einheitlich geregelt werden ſollen, werden die Verhandlungen noch nicht ſo ſchnell zum Abſchluß gebracht werden können. (Karlsruhe, 8. Jan. Der Mitgliederſtand des 10 163. (Bruchſal, 8. Jan. Das von verſchiedenen Seiten verbreitete Gerücht, der im Zuchthaus inhaftierte Rechts, anwalt Hau habe einen Fluchtverſuch gemacht, beruh⸗ auf Erfindung. N 3 Wolterdingen, 8. Jan. Mittwoch brach in dem der Fürſtlichen Stan desherrſchaft Fürſtenberg ge⸗ hörigen, von Karl Matt gepachteten Ueberbecker Hof, als die Bewohner das Frühſtück einnahmen, wahrſcheinlich im Stall, Feuer aus, welches mit raſender Geſchwindigkeil um ſich griff und das mit Schindeln gedeckte Anweſen in kürzeſter Zeit vollſtändig zerſtörte. Nur die ſchon ange⸗ ſchirrten 6 Pferde konnte gerettet werden, 30 Stück Vieh . verbrannt; auch daz ganze übrige Inventar fiel inzeſſinnen die Einweihung der Himmelfahrtskirche Flammen zum Opfer. Die ein eln ſtehenden Gebäude Frucht⸗ und Heuſcheuer, ſowie bes See blieben verſchont. Die Feuerwehr war dem entfeſſelten Element gegenüber machtlos. Pächter Matt iſt verſicher! i 0) Niefern, 8 Januar. Hier wurde der Maurer Schottenhofer verhaftet. Er hat vor einigen Wochen auf offener Landstraße zwiſchen der Station und dem Dorf Niefern einem nicht ganz nüchternen Fabrikanten von bavungegangen. 8 U Dinglingen, 8 Jan. Ges.. Uhr wurde öſtlich vom Gleis Freiburg— Offenburg, quer 5 ö rrſcht große Erregung, denn man fürchtet die ſtrengſten Repreſſiv⸗ bad. Landesvereins für Vienenzucht betrug am 1. Dez. Pforzheim die goldene Uhr weggeriſſen und war damit auf dem Drahtzaun liegend, ein unbekannter, etwa 40 bis 45 Jahre alter Mann tot aufgefunden. Der Schädel der Leiche war zertrümmert, ein Fuß anſcheinend ge⸗ brochen. Der Unbekannte iſt wohl von einem vorbei⸗ fahrenden Zuge erfaßt und auf die Seite geſchleudert worden oder aber aus einem Zuge während der Fahrt herausgeſtiegen, wobei er zu Fall kam. In der Nähe zer⸗ ſtreut lagen, laut„Lahr. Ztg.“, verſchiedene, dem Toten gehörige Gegenſtände. (Singen, 8. Jan. Vorgeſtern tagten in Radolf⸗ zell die Eiſenbahn⸗Komitees für die Bahnen Radolfzell Oehningen und Stockach— Engen. Das Höribahnkomitee beſchloß, an die Landſtände eine Eingabe um Erbauung einer normalſpurigen Staatsbahn von Radolfzell über Horn— ehningen nach Stein zu richten. Das Komitee für die Bahn Stockach— Engen überläßt die Entſcheidung der Frage, ob die Bahn von Wahlwies oder Nenzingen ab⸗ zweigen ſoll, der großh. Regierung. 5 (AKreiburg, 10. Jan. Herr Oberbürgermeiſte Dr. Winterer iſt ſeit einigen Tagen an Geſichtsroſe er⸗ krankt. Seinen Amtsgeſchäften wird er dadurch möglicher⸗ weiſe auf Wochen hinaus ferngehalten ſein. 5 ) Bad Dürrheim, 10. Jan. Während in der Weihnachtswoche etwa 70 Kinder ihre Winterkur in un⸗ ſerem Kinderſolbad mit faſt durchgehend beſtem Erfolg beendigten und etwa 12 Pfleglinge zur erſtmaligen Weih⸗ nachtsfeier zurückblieben, trafen wiederum 60 Kinder zu einer Winterkur hier ein.— An ſeinem Geburtstag vom Tode ereilt wurde der 10jährige Sohn Karl des Land⸗ wirts Severin Grieshaber von hier. Der Knabe wagte ſich auf das dünne Eis des Salinen⸗Weihers, brach ein und ertrank. Die Leiche konnte geborgen werden. ( Wolterdingen, 10. Jan. Bei dem Brand des Ueberbecker Hofes ſind, wie jetzt feſtſteht, von dem Vieh⸗ ſtand des Pächters Matt, der 35 Stück aufwies, 24 in den Flammen umgekommen. Die übrigen 11 konnten mit großer Anrſtengung gerettet werden. Matt iſt bei Frau Witwe Stark hier, wo deſſen Eltern wohnen, un⸗ tergebracht. Seine Frau mit den vier Kindern hat in Hubertshofen Wohnung gefunden. Die Entſtehung de⸗ Feuers iſt wahrſcheinlich darauf zurückzuführen, daß eine 1 1 Laterne im Stall durch eine Kuh umgeſtoßer wurde. e d i (Tiengen, 10. Jan. Der Verleger der„Oberbad Volksztg.“ ſchreibt„In eigener Sache“:„Ein Gerücht kurſierte vor kurzem unſere Stadt, wonach die„Ober⸗ ibdiſche Volkszeitung“ mit dem 1. Januar ihr Erſcheinen eineſtllen werde. Wir können unſeren werten Abonnen⸗ ten mitteilen, daß tatſächlich dieſe Abſicht vorhanden war und zwar aus Gründen, die ja ſehr nahe liegen. Win ſtellen dahert bei der Geſchäftsſtelle des Bundes der Land wirte den Antrag auf Einſtellung, welcher aber von die ſer erſt am 24. Dezember entſchieden wurde. Die Ge ſchäftsſtelle erklärte ſich einverſtanden mit dem Eingehen Indeſſen erſchien uns dann die Zeit zu kurz, und, un nicht plötzlich abzubrechen, entſchloſſen wir uns, das Blat noch ein weiteres Vierteljahr herauszugeben. In den Zwiſchenzeit wird nun zu überlegen ſein, ob dann in Tien, zen auch fernerhin ein Blatt erſcheinen ſoll und in welcher Form. Dieſe Frage kann jetzt geprüft und vielleicht in einer ſpäter einzuberufenden Verſammlung diskutiert wer⸗ den. Wir bemerken zum Schluſſe auch hier, daß die Nach⸗ richt des Albboten, wonach das Blatt demokratiſch wer den ſoll, unzutreffend iſt.“ () Aus Baden, 10. Jan. Ein Vorkommnis, das einigermaßen an den Prinzen Nicki im„Walzertraum“ erinnert, ſonſt aber mit der luſtigen Operette nichts ge mein hat, hat ſich in einem Dörflein des badiſchen Lan; des zugetragen. Ein junger Bürger des Ortes ehelicht! ein hübſches Mädchen aus einer Nachbargemeinde, dock kam es ſchon am Hochzeitstage zwiſchen den Verwandter der beiden zu einer Rauferei, da den Eltern der Brau vorgeworfen wurde, ſie hätte zu wenig Vermögen in die Ehe mitgebracht. Der Ehemann aber, von ſeiner Verwandten aufgeſtachelt, rächte ſich an ſeiner Frau nach Art des Prinzen Nicki,— er ſtreikte und ließ die Aermſt allein. Dieſer Tage nun war die junge Frau, die ein ſolches Leben ſchon mehrere Monate zu erdulden hatte zu Beſuch in ihrem Heimatorte, und als ſie zurückkehrte lug ſie der trotz alledem eiferſüchtige Ehemann un! Ja ſie halbnackt auf die Straße, da er ſie im Verdach hatte„ſich mit Burſchen ihres Heimatortes vergnügt zu haben. Die Mißhandlungen werden nun das Gericht be— ſchäftigen. 0 Triberg, 10. Jan. In der„IWA“ iſt ein. neue hochintereſſante Sehenswürdigkeit: Das Model eines ſog.„Gleitfliegers“, das vom k. k. Arbeitsmini⸗ ſterium in Wien überſandt wurde. Den ſonderbare Appara⸗ ſetzt ſich zuſammen aus Rodel n eroplan, unten iſt der Rodel, oebn das Fluggeſtell 8 „* xeipzig, 10. Jan. Heute vormittag fand vol dem hieſigen Rathauſe eine große Demonſtration vo Arbeitsloſen ſtatt. Der Polizei gelang es, ohne Blut⸗ vergießen die Demonſtranten zu zerſtreuen. 8 2 * Berlin, 10. Jan. Heute wurden der Kaufmann Paul Mittmann und ſeine Frau unter dem Verdacht, ihren dreijährigen Sohn zu Tode geprügelt zu haben, verhaftet. 8 815 r 2 Paris, 10. Jan. Die hieſige Preſſe beſchäftigt ſich wieder lebhaft mit dem Gerücht der Begegnung Kaiſen Wilhelms mit dem Präſidenten Fallieres. Hierüber ißt indeß an amtlichen Stellen nichts bekannt. Andererſeit⸗ verlautet, daß die Frage der Begegnung nicht außer dem Bereiche der Möglichkeit liege. 0„ * Wien, 10. Jan. Der ungariſche Miniſterpräſidenſ Dr. v. Lukaes überreichte heute dem Kaiſer die Liſte ſeines neugebildeten Kabinekts. Eine Entſcheidung hat der Monarch noch nicht getroffen. Dieſe dürfte jedenfalls morgen erfolgen. 6,* Palermo, 10. Jan. Die Maffia verſetzt die Be·⸗ völkerung der Umgegend wieder in Schrecken. In San⸗ taldo ermordete ſie aus Rache den Bauern Quatro. 7 5 7 7 1 e e d en 0 6 * 4 N Auszug aus den Standesregiſtern der Gemeinden: Seckenheim pro November 1909: Verkündete: 8. Bahnarbeiter Kaſpar Kneller und Maria Eder, ohne Beruf, beide hier. 8 Bahnarbeiter Johann Emil Elſner und Barbara Erny, ohne Beruf, beide hier. 15. Landwirt Gg. Klumb und Marie Eliſabeth Bühler, ohne Beruf, beide hier. 17. Baumeiſter Karl Kaſpar Marzenell Witwer in Rheinau und Marie Barbara Volz hier. Getraute: 13. Fabrikarbeiter Johann Gropp hier und Anna Leipert, ohne Beruf, in Landshauſen. 20. Schmied Friedrich Heußler in Rheinau und Eliſabeth Anna Sößer, ohne Beruf hier. 24. Bahnarbeiter Kaſpar Kneller und Marie Eder, ohne Beruf, beide hier. 25. Landwirt Franz Joſ. Hirſch und Katharina Huber, ohne Beruf, beide hier. 27. Schreiner Georg Wilhelm Dauber hier und Katharina Weber, ohne Beruf in Großeicholzheim. Geſtorbene: 1. Philipp Ernſt, S. d. Landwirts Joh. Gg. Leonh. Klumb u. ſ. E. Marie geb. Söllner, 1 Mongt alt. 6. Heinrich Philipp, S. d. Landwirts Pet. Herdt u. ſ. E. Eliſabeth geb. Wolf, 1 Monat alt. 7. Luiſe Emma Blümmel, T. d. Töpfers Phil. Peter Blümmel u. ſ. E. Katharina geb. Bickel, 8 Monate alt. 10. Alwin Eduard, S. d. Wirts Karl Heinrich Klumb u. ſ. E. Anna Barbara geb. Volz, 2 Monate alt. 16. Landwirt Martin Raufelder, 62 Jahre alt. 18. Ida Hilda, T. d. Weichenwärters Heinrich Seitz u. ſ. E. Katharina geb. Hauſer, 1 Jahr 2 Monate alt. 19. Hermann Stephan, S. d. Bahnarbeiters Thomas Winkler u. ſ. E. Anna Chriſtina geb. Raufelder, 1 Jahr 3 Monate alt. 23. Emma, T. d. Heizers Peter Gropp u. ſ. E. Anna geb. Heß, 9 Monate alt. 24. Bäckermeiſter Joh. Gg. Peter Ding Ww. Katharina geb. Bühler, 68 Jahre 10 Monate alt. 26. Wilhelm Karl, S. d. Tünchers Peter Klumb u. ſ. E. Barbara geb. Möll, 1 Jahr alt. 30. Emil, S. d. Töpfers Stephan Schnabel u. ſ. E. Mar⸗ gareta geb. Otto, 1 Jahr alt. Avesheim pro November 1909: Geſtorbene: 18. Anna, T. d. Schleuſſenwärtes Thomas Kleinhans u. ſ. E. geb. Schön, 1 Monat 13 Tage alt. 24. Willi, S. d. Formers Philipp Hildebrand u. ſ. E. Eva geb. Moog, 1 Jahr 1 Tag alt. Edingen pro November 1909: Getraute: 6. Jakob Oskar Mülbert, Cigarrenmacher und Frieda Emilie Mülbert, Cigarrenmacherin. 6. Friedrich Merdes, Kettenſchmied und Suſanna Koch, ohne Beruf. 19. Konrad Brand, Schmiedgeſelle und Suſanna Wilhelmina geb. Gerſtner, Dienſtmagd. 24. Jakob Müller, Landwirt und Maria Katharina Lieber⸗ knecht, ohne Beruf. Geſtorben e: 14. Joſef Romanus Boller Witwe, 75 Jahre 3 Monate alt. Die Schattenſeiten der Polizei⸗ aufſicht. In einem gewiſſen Zuſammenhang mit der Frage der Verleſung der Vorſtrafen, welche durch die Straf— prozeßreform eingeſchränkt werden ſoll, ſteht auch die über die Polizeiaufſicht. Wie dieſe zum Ruin eines Da⸗ ſeins werden kann, beweiſt eine Gerichtsverhandlung aus Chemnitz. Vor dem dortigen Landgericht ſtand dieſer Tage ein Kaufmann aus Berlin, der aus guter, ange⸗ ſehener Familie ſtammt. Er kam in jungen Jahren an die Reichsbank, beging jedoch mit 26 Jahren eine Un⸗ terſchlagung, die er durch eine Urkundenfälſchung zu ver⸗ decken ſuchte. Er bekam dafür eine Zuchthausſtrafe, nach deren Verbüßung er wieder Aufnahme im Hauſe ſeiner Eltern fand. Er nahm ſich feſt vor, auf ehrlichem Wege zu bleiben, und dem Einfluß ſeines Vaters gelang es dann bald, dem Sohne eine gut bezahlte Stellung bei einer großen Geſellſchaft in Rixdorf bei Berlin zu ver⸗ ſchaffen. Dieſe hatte mit Rückſicht auf die Stellung des Vaters gar keine näheren Erkundigungen nach dem jun⸗ gen Manne eingezogen. Als dieſer nun aber in Rix⸗ dorf Wohnung genommen hatte, griff die Polizei mit rauher Hand in das Schickſal des Mannes, der ſich beſſern wollte, ein und wies ihn aus Rixdorf wegen ſeiner ver⸗ büßten Zuchthausſtrafe aus! Als die Firma hiervon er⸗ fuhr, entließ ſie den bedauernswerten Menſchen ſofort. Die Folge war, daß er ſich in ſeiner Verzweiflung dem Trunke ergab. Er mied das Elternhaus, alle Bekannte und ſchlug ſich durch Handel mit Anſichtskarten und als Karuſſelarbeiter auf Jahrmärkten und Schützenfeſten durch, beging weitere Betrügereien und Urkundenfälſchungen und wanderte zwiſchen Gefängniſſen und Zuchthäuſern hin und her. Einmal kam er in eine Trinkerheilanſtalt, und dann verſuchte er eine nochmalige Annäherung an ſeine Verwandten. Wegen Darlehensſchwindel wurde er zuletzt in Zwickau zu zehn Monaten Gefängnis verur⸗ keilt. In Dresden und Chemnitz verſchaffte er ſich eben⸗ falls je 50 Mark unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen und mit Hilfe gefälſchter Papiere; in einem Falle blieb es beim Verſuch. Das Chemnitzer Gericht billigte dem reuigen Sünder mildernde Umſtände zu und erkannte unter Einſchluß der Zwickauer Strafe auf zwei Jahre Gefängnis und drei Jahre Ehrenrechtsverluſt.— Hätte die Polizei den Bedauernswerten in Ruhe gelaſſen, als er die Möglichkeit hatte und Anſtalten machte, wieder ein nützliches Mitglied der menſchlichen Geſellſchaft zu werden, wer weiß, ob ihm dies nicht voll. —W. 5 3 V 8 2 8 n 2 n — eee r 1 1 g 3— e 2* N 8 3 FCCTEFTECFVPCFVVCVCVCVCCCCCCCTCVCVCTCTVCTCCCGGGGVV 7777000006 06 dVG/Cſãã ĩͤâjVVdVdPTccTccTccTcccc(ccc Neues aus aller Welt. Die Leiche im Koffer. In Lüttich fand eine Hausbeſitzerin der Rue Laireſſe in einer Wache, ln vor zwei Monaten ein gewiſſer Rottenburg innegehabt hatte einen Koffer, dem ein widerlicher Geruch entſtrömte. Der Koffer wurde durch einen Schloſſer geöffnet und man fand darin die Leiche der zerſtückelten Frau Rotten⸗ burgs. Rottenburg hatte ſeine Frau im Streit erdroſſelt. „Köpenickiade in Gelſenkirchen. Aus Eſſen wird gemeldet: Der verhaftete Betrüger Reinhardt, der f dem Oberbürgermeiſter von Gelſenkirchen als Aſſeſſor vor⸗ ſtellte und die Abſicht ausſprach, eine Geſchichte der Stadt Gelſenkirchen zu ſchreiben, arbeitete etwa vier Wochen in dem ihm zugewieſenen ſtatiſtiſchen Bureau und en anderen Abteilungen. Hier benutzte er Briefbogen und Kuverts mit der Aufſchrift:„Bürgermeiſterei Gelſen⸗ kirchen! um eine größere Anzahl Beſtellungen an zahl⸗ reiche Geſchäfte aufzugeben. Die Waren mußten ihm ſtets ins Rathaus geſandt werden. Als ſchließlich die Rech⸗ nungen ſich zu ſehr gehäuft hatten, verſchwand der Be⸗ krüger. Er hat in mehreren rheiniſchen Städten das⸗ ſelbe Manöver ausgeführt. Er iſt der Sohn eines Berg⸗ mannes aus der Umgebung von Bochum und hatte in Bonn, Kiel und Roſtock Jus ſtudiert und auch das Referendarexamen beſtanden. 5 Der Prozeß wegen der Ermordung des Grafen Komarowski, die vor anderthalb Jahren ſo großes Aufſehen erregte, ſoll nunmehr, wie gemeldet wird im März vor dem Schwurgericht in Venedig be⸗ ginnen. Angeklagt ſind die Gräfin Tarnowska, Rechts⸗ 9 5 15 marge, Der Prozeß wird vor⸗ ausſichtlich zwei Monate dauern; zweihundert Zeugen ſind geladen. 8 „Ein Geiſteskranker im Pariſer Juſtiz⸗ palaſt, Im Hauptwandelgang des Juſtizpalaſtes 15 m regte ein völlig unbekleideter Mann Aufſehen. Einer der Advokaten warf ihm ſeine Robe über und veranlaßte die Beförderung des Geiſteskranken nach der Spitalab⸗ teilung des Polizeigefängniſſes. e * Eiſenbahndiebſtähle. Die Mainzer Krimtnal⸗ polizei ſcheint umfangreichen Eiſenbahndiebſtählen auf die Spur gekommen zu ſein. Bei der Hausſuchung eines Bahnangeſtellten wurde ein Ballen Tuch von über 500 Mark Wert, der vor kurzem in der Güterhalle geſtohlen worden war, aufgefunden. Der Sohn eines Althändlers will dieſen Ballen Tuch von einem Manne gekauft haben, den er aber nicht nennen will; er gibt an, das Tuch an den Bahnangeſtellten zur Weiterveräußerung verkauft zu haben. In der Wohnung des Beamten wurden noch andere Gegenſtände vorgefunden, die von früheren Eiſen⸗ bahndiebſtählen herzurühren ſcheinen. * Exploſion. In dem Walzwerk Langeſchede wren erfolgte eine Exploſion, bei der vier Arbeiter verbra wurden. Zwei ſind im Krankenhauſe geſtorben; das Be⸗ finden der übrigen iſt ebenfalls hoffnungslos. deutſchen Grenzausgangsſtellen zurück mit der B 7 dung, daß die Sendungen den für die Veſbrbenung Nee ermäßigte Taxe erlaſſenen Vorſchriften ni 22 die für Warenproben und Druckachen gegebenen g timmungen genau zu beachten, beſonders aber den en⸗ broben keinerlei Gegenſtände von Handelswert beizubacen Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim Anfertigung nach Maaß von Lostümen, einzelner Röcke, Jakets und Mäntel, ſowie ſämtlicher Herrengarderube. Garantie für eleganten Sitz und beste Verarbeitung. Gleichzeitig bringe ich meine Schnittmuster ſowie Zuschneide- Unterricht in erapfehlende Erinnerſung. Joſeph Weber, Herren⸗ und Damenſchnieiderei, Seckenheim, Schloßſtraße 29. . ˙ Ge N Rerkef N bn er Bec 0 0 100 grosse Hustah] in v do%% Damen- u. Hindbenconleclion, Aleicderibie, Boumtoolſiboren, „ Fus, Meib. u. Hbifbopen, IWusche, 0 Gordinen, Jeppiche und Beilen. Hillige Preise Gule Bedienung/„ Bekanntmachung. Meldung der zum einjährig⸗Frei⸗ willigendienſt Berechtigten f betr. Nr. 115 M. Auf nachſtehende Beſtimmung des§ 93 Ziffer 2 Wehr⸗Ordnung werden; hiermit die Beteiligten beſonders hingewieſen. „Beim Eintritt in das Militärpflichtige Alter haben ſich die zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt Berechtigten, ſofern ſie nicht bereits vorher zum aktiven Dienſt einge⸗ treten ſind, ſowie diejenigen Militärpflichtigen,; welche gemäߧ 89 bei der Prüfungs⸗Kommiſſion nachgeſucht haben, bei der Erſatzkommiſſton ihres Geſtellungsortes ſchriftlich oder mündlich unter Vorlegung ihres Berech⸗ tigungsſcheines, ſofern ihnen derſelbe bereits behändigt iſt, bezw. unter Vorlegung des Befähigungszeugniſſes zum Seeſteuermann zu melden und ihre Zurückſtellung von der Aushebung zu beantragen. Militärpflichtige, welche dieſer Meldung ſpäteſtens bis zum 1. Februar ds. Js. nicht nachgekommen ſind, haben gemäߧ 33 Reichsmilitärgeſetz,§ 93 Ziff. 4, 26, Ziff. 7 Wehrordnung Geldſtrafen bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 8 Tagen zu gewärtigen.“ Die Gemeinderäte des Amtsbezirks werden angewieſen, dieſe Verfügung alsbald in ortsüblicher Weiſe bekannt zu geben und den Vollzug anzuzeigen. Mannheim, den 3. Januar 1910. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebungsbezirks Mannheim: Hofheinz. Nr. 158. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 8. Januar 1910. Gemeinderat: Volz. Bekanntmachung. Wir fordern hierdurch nochmals ſämtliche Baumbe⸗ ſitzer auf, die Vertilgung der Raupen ſofort und ſpũ⸗ teſteus bis zum 1. Februar ds. Js. zu veranlaſſen, da ſonſt nach dieſem Zeitpunkte unnachſichtlich Beſtrafung erfolgt und die Beſeitigung der Raupen auf Koſten der ſäumigen Beſitzer ſeitens der Gemeinde geſchieht. Seckenheim, den 7. Januar 1910. Schmitt. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Koch. 7! Lada heidag, Niogten und Probberen der Damenbgleitung erlernt jede Kleidermacherin beſtimmt und ſicher nur in Zuschneider- und Meisterfachschule, Szudrowiez, N 3 15. Eintritt kann jede Woche, Montags erfolgen. 8 Frauenleiden arznei⸗ u. operationsloſe Beratung und Behand⸗ 8 lung nach Thure Brandt. Natur- und Lichtheil-Verfahren. PFfrau Dir. Hoh. Schäfer Schülerin von Dr. med. Thure Brandt. Mannheim nur N 3, 3, Mannheim. Sprechſtunden: 2½—5 Uhr nur Wochentags. Au erkalten nud belrger Buchbindermeister 1 Magen, 1 Pruhlfaß, Mittelstrasse 4. 1 Pflug, 1 Hack- und 5 empfiehlt ſich in allen in Häufelpflug, 1 hölzerne ſein Fach einſchlagenden Egge, ſowie Rübenmühl. Arbeiten Näheres bei billiger und prompter Dammstr. 18. Bedienung. Hauptſtraße 116 Einrahmen von Bildern Wohnung zu vermieten. 2 Zimmer und Küche mit Schweine⸗ ſtall und Garten ſofort zu Laden mit oder ohne vermieten. Wohnung zu vermieten. Schloßkraße 36. 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Januar 1909 eingetretenen, dem Grundbuchamte bekannt gewordenen Veränderungen im Grundeigentum liegt während einer Woche vor der Tag⸗ fahrt zur Einſicht der Beteiligten in den Räumen des Grundbuchamtes auf; etwaige Einwendungen gegen die Eintragung dieſer Veränderungen im Vermeſſungswerk und Lagerbuch ſind in der Tagfahrt vorzutragen. Die Grundeigentümer werden hiermit aufgefordert, die aus dem Grundbuch nicht erſichtlichen und noch nicht zur Anzeige gebrachten Veränderungen im Grundeigentum, insbeſondere auch bleibende Kulturveränderungen anzumelden und die Meßbriefe(:Handriſſe und Meßurkunden:) über Aenderungen in der Form der Grundſtücke vor der Tag⸗ fahrt dem Grundbuchamte oder in der Tagfahrt dem Fort⸗ führungsbeamten vorzulegen, widrigenfalls die Fortführungs⸗ unterlagen auf Koſten der Beteiligten von amtswegen beſchafft werden. Anträge der Grundeigentümer auf Anfertigung von Meßurkunden, Teilung von Grundſtücken, Grenzfeſtſtellungen und Wiederheſtellung ſchadhafter oder abhanden gekommener Grenzmarken werden in der Tagfahrt entgegen genommen. Mannheim, den 18. Dezember 1909. Der Großh. Bezirksgeometer: A. Ziegler. Nr. 51.457 L. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentſichen Kenntnis. Seckenheim, den 31. Dezember 1909. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Feuerlöſchordnung vom 10. Dezember 1908 für die Landgemeinden des Amtsbe⸗ zirkes Mannheim betr. Nr. 28818 IV. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß gemäß Entſchließung des Bezirksrats vom 16. Dezember 1909 die 88 10 und 27 Ziffer a der bezirks⸗ polizeilichen Vorſchrift vom 10. Dezember 1908, die Feuer⸗ löſchordnung für die Landgemeinden des Amtsbezirks Mannheim betreffend, in der folgenden, aus dem Tettdruck erſichtlichen Weiſe ergänzt werden; dieſe Ergänzungen ſind durch Erlaß Großh. Herrn Landeskommiſſärs vom 23. d. Mts. Nr. 9773 für vollziehbar erklärt worden und treten mit dieſer Verkündung in Kraft S 10 Abſatz 3: „Wer bei den Uebungen ohne genügende Ent⸗ ſchuldigung fehlt oder bei gränden und Uebungen den Meiſungen der Porgeſetzten nicht unbe⸗ dingt Folge leiſtet, iſt vom Abteilungsführer dem Bürgermeiſter zwecks Beſtrafung namhaft zu machen.“ 8 27 Ziffer a: Auf das Alarmzeichen haben ſich a) fämtliche Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr(der Löſch⸗ und Hilfsmannſchaften) ſofort auf die be⸗ ſtimmten Alarmplätze zu begeben und von da mit den Löſchgerätenmannſchaften nach der Brandſtätte abzugehen, b) die Feuerreiter(Radfahrer) dem Bürgermeiſteramt zur Verfügung zu ſtellen. o) die Pferdebeſizer mit ihren Geſpannen bei den Spritzenhäuſern einzufinden.“ Mannheim, den 27. Dezember 1909. Groh. gezirksamt Abt I. Dr. Bechtold. Beſchluß. Nr. 18. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 3. Januar 1910. gürgermeiſteramt: Volz. Ratſchreiber Koch.* PECCCFCFCFCFCCCCCCCCCCCbCCCbCTbTTbTVTTTTTT Turnerbund„Jahn“ Seckenheim. Sonntag, den 16. Januar, abends 7 Uhr beginnend, findet im Gaſthaus„um goldenen Hirſch“ unſer diesjähriger BAL ſtatt, wozu wir unſere paſſiven und aktiven Mitglieder, ſowie die Eltern der Turner und Zöglingen freundlichſt einladen. er Tururat. Es ſein empfiehlt Lager in ſämtlichen hürsten- und Pinselwaren Schwämmen, Teppiohklopfern und Türvorlagen. L. Gilmer 1 f 2 N im Hauſe des Herrn Holzhändler Blihler Eingang ins Geſchäft über die Treppen im Hof. Rohrſtühle werden in der Werkſtatt des Unter⸗ zeichneten eingeflochten.. Zugelaufen und bei Milchhändler Johaunes Maas dahier Schloß⸗ ſtraße Nr. 11 abzuholen iſt ein ſchottiſcher Schäfer hund ca. 50 em groß, ohne Halsband. Seckenheim, den 8. Januar 1910. gürgermeiſterumt: Volz. Heffentſſche Aufforderung. Die Aumeldung zur Stammrolle betr. In Gemäßheit des 8 25 der Wehrordnung werden die Militärpflichtigen, welche bei dem Erſatzgeſchäft des Jahres 1910 meldepflichtig ſind, aufgefordert, ſich zur Stammrolle anzumelden. 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet: a. alle Deutſchen, welche im Jahre 1910 das 20. Lebensjahr zurücklegen, alſo im Jahre 1890 geboren ſind; . alle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienſt⸗ pflicht noch nicht endgiltig durch Ausſchließung, Ausmuſterung, Ueberweiſung zum Landſturm, zur Erſatzreſerve, oder Marine⸗Erſatzreſerve, oder durch Aushebung für einen Truppen⸗ oder Marie⸗ teil entſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Er⸗ ſatzbehörden von der Anmeldung ausdrücklich ent⸗ bunden oder über das Jahr 1910 hinaus zurück⸗ geſtellt werden. 2. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderat des⸗ jenigen Ortes, an dem der Militärpflichtige ſeinen Wohnſitz hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohn⸗ ſitzes und beim Mangel eines inländiſchen Wohn⸗ ſißzes an dem Geburtsort, oder, wenn dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnort der Eltern geſchehen. 3. Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er ſich nach Ziffer 2 zu melden hat, zeitig ab⸗ weſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗ Brot⸗ oder Fabrikherren die Verpflichtung zur An⸗ meldung. 4. Die Anmeldung hat vom 15. Jaunar bis 1. Februar zu geſchehen. ſie ſoll enthalten: Fa⸗ milien⸗ und Vornamen des Pllichtigen, deſſen Ge⸗ burtsort, Geburtsjahr und Tag, Aufentaltsort, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob dieſe noch leben oder tot ſind. Sofern die Anmeldung nicht am Geburtsort erfolgt, iſt ein Geburtszeugnis vorzulegen. Bei wiederholter Anmeldung müſſen die Loſungsſcheine vorgelegt werden. Wer die vorgeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Seckenheim, den 7. Januar 1910. Der Gemeinderat: Holz. Versteigerung. Nächſten Montag, 17. ds. Mts., nach⸗ mittags 2 Uhr läßt Unterzeichneter bei Wirt Knodel auf der Rheinau 12 Viertel Wellen und 107 Ster Holz verſteigern. Das Holz liegt in der oberen Hall beim Franzoſenhäuſel. Jakob Fledler. Haſenſtoffe Tweed, Melton, Halbtuch ete. Woll Halbwollstoffe, Bieber Kleider, Blouſen, Jacken. Hrbeiter-Rleider Herren-, Frauen- und Kuabenbemden. Hosenträger. Fenſterleder Fenſtertücher in großer Auswahl, empfieht Emil Werber. Schmitt. Secekenheimer Zimmerschützen- Gesellsehaft Heute Dienſtag Abend findet Koönigs⸗ schiessen ſtatt und werden die aktiven Mitglieder 1 ligung höflich eingeladen. A Vor dem Schützenball alsdann kein Schießen mehr. Der Vorſtand. Bekanntmachung. Den einjährig⸗freiwilligen Militärdienſt betr. Nr. 114 M. Bei der Prüfungs⸗Kommiſſtion für Einjährig⸗Freiwillige laufen zahlreiche Geſuche um Zu⸗ laſſung zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt verſpätet oder unvollſtändig ein. Es wird deshalb darauf hingewieſen, daß die Be⸗ rechtigung zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt nicht vor voll⸗ endetem 17. Lebensjahre nachgeſucht werden kann und ſpäteſtens bis zum 1. April des erſten Militärpflichtjahres (d. h. 1. April desjenigen Kalenderjahres, in welchem der Pflichtige das 20. Lebensjahr erreicht) erlangt ſein muß. Die Berechtigung wird bei derjenigen Prüfungs⸗ Kommiſſton nachgeſucht, in deren Bezirk der Wehrpflichtige . iſt,(d. h. ſeinen dauernden Aufenthalt at). Die im Großherzogtum Baden Geſtellungspflichtigen haben ihre Geſuche an die Prüfungs-Remmiſſion für Ginfährig-Freiwillige in Karlsruhe zu richten. Wer die Berechtigung nachſuchen will, hat ſich bei der bezeichneten Prüfungs⸗Kommiſſton päteſtens bis zum 1. Februar des erſten Militärpllichtfahre⸗ ſchriftlich zu melden. Dieſer Meldung iſt beizufügen: a) ein Geburtszeugnis: b) ein Einwilligungs⸗Atteſt des Vaters oder Vor⸗ mundes mit der Erklärung über die Bereit⸗ willigkeit und Fähigkeit, den Freiwilligen während einer einjährigen aktiven Dienſtzeit zu bekleiden, auszurüſten, ſowie die Koſten für Wohnung und Unterhalt zu übernehmen. Die Fähigkeit hierzu iſt obriskeitlich be⸗ ſcheinigen zu laſſen. Diesbezügliche Beſcheinigungen werden von den gürgermeikerämtern(hier, Kaufhaus, II. Stock, Zimmer Nr. 4) ausgeſtellt. Die gLähigkeit zur genreitung der Koſten in dem Kürgermeiſteramt durch Vorlage von Vermögensnachweiſen, Steuer- zetteln etc. darzutun. c) ein Unbeſcholtenheitszeugnis, welches für Zög⸗ linge von höheren Schulen durch den Direktor der Lehranſtalt, für alle übrigen jungen Leute durch die Polizeiobrigkeit oder ihre vorgeſetzte i Dienſtbehörde auszuſtellen iſt. Sämtliche Papiere ſind in Original einzureichen. Außerdem bleibt die wiſſenſchaftliche Befähigung für den Einjährigendienſt noch nachzuweiſon. Dies kann ent⸗ weder durch Beibringung von Schulzeugniſſen oder durch Ablegung einer Prüfung vor der Prüfungs⸗Kommiſſion geſchehen. Mannheim, den 3. Januar 1910. Der Jiviluocſtzende der Erſahkommiſſon des Aushebungs⸗ bezirks Mannheim: Hofheinz. Vorſtehendes bringen wir hiermi 8 Ae 0 9 h t zur öffentlichen Seckenheim, den 8. Januar 1910. gürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. Rath. Arbeiter⸗Uerein Seckenheim E. V. Mittwoch, 12. Jaun ar findet im Schulhaus Unterrichts-Kurs Es werden die Mitglieder des Vereins hierzu freun⸗ dlichſt eingeladen. Der Kurs beginnt abends 7 Uhr. Der Vorſtand. Schwere, rotſcheckige Kuh großträchtig(zweites Kalb) zu verkaufen. Leonhard Kern, Dammſtr. 6. ſtatt. Ein guterhaltener Mehlkasten zu) verkaufen. Wo? ſagt die Expedt. ds. Bl. Einleg- i Staunend billiger Mödel- Schwein zu verkaufen. Joſeph Gropp, Ackerſtr. 5. 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