9 Sechenheimer Anzeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Nr. 10 ——— Die Berufswahl der Schüler. Wenn die Knaben aus der Werktagsſchule entlaſſen werden, tritt die ernſte Frage an ſie heran, welchem Le⸗ bensberufe ſie ſich zuwenden ſollen. Dieſe Frage wird leider oft nicht mit der nötigen Umſicht entſchieden Da⸗ her kommt es, daß mancher junge Menſch einem Berufe zugeführt wird, für den er nicht vereigenſchaftet iſt, und daß es einzelnen Berufsarten am nötigen Zugange fehlt, während andere in geradezu bedenklicher Weiſe über⸗ füllt ſind. 3 8 8 i 1 Zu den Berufsarten, die einen fühlbaren Mangel an Zugang zu beklagen haben, gehört inſonderheit das Handwerk. Die Urſache liegt wohl zu einem guten Teile darrin, daß die Eltern mit den einſchlägigen Ver⸗ hältniſſen vielfach nicht vertraut ſind, und daß die Knaben, die vor der Berufswahl ſtehen, nicht wiſſen, an wen ſie ſich in dieſem entſcheidendſten Augenblicke ihres Lebens um Rat und Auskunft wenden ſollen. Man iſt nun in Handwerkerkreiſen allgemein zur Anſicht gelangt, daß hier ein Mißſtan d vorliege, der ſich nur unter der tatkräftigen Mitwirkung der Volks⸗ ſchule und des Lehrerſtandes beſeitigen laſſe. Man glaubt ferner, daß auch Gründe vorhanden ſeien, die den Lehrerſtand veranlaſſen ſollten, auf dieſem Gebiete helfend mitzuarbeiten. Dieſe Anſicht kann zweifellos gebilligt werden. Die Volksſchule iſt ja wohl keine Stellen⸗ vermittlungsanſtalt, und es können die Volksſchullehrer, die für alle Stände da ſind, nicht verpflichtet werden, für dieſen oder jenen Stand mit beſonderem Nachdruck einzutreten. Allein die Schule hat ein großes Intereſſe daran, daß es ihren Zöglingen im ſpäteren Leben gut geht, und es machen ſich namentlich die Lehrer in den größeren Gemeinden um ihre Schüler verdient, wenn ſie „ dieſelben ermahnen, ſich alsbald nach der Schulentlaſſung „einem beſtimmten Berufe zuzuwenden, und wenn ſie ſolche Knabe, die Luſt und Liebe etwa zu einem Handwerk K me ihrem Rate unterſtützen. Man iſt in dieſer iſe bereits in den Städten München und Straß⸗ burg v angen und hat dort günſtige Erfolge erzielt. Der groß h. bad. Oberſchulrat ſieht ſich des⸗ halb auf Anregung des Miniſteriums des Innern ver⸗ anlaßt, folgendes anzuordnen: 1. die Volksſchulrektorate und erſten Lehrer nehmen die„Fragebogen“ und„Führer“ entgegen, die ihnen von den Handwerkskammern oder Arbeitsnachweisſtellen zugeſendet werden, und übergeben ſie den Lehrern der oberſten Knabenklaſſen; 2. die Lehrer der oberſten Knabenklaſſen machen alljährlich zwiſchen Neujahr und Oſtern die abgehenden Knaben darauf auf⸗ merkſam, wie wichtig es für ſie ſei, ſich alsbald nach der Schulentlaſſung einem Berufe zuzuwenden, der ſie ſpäter ernährt, und wie ſie alles aufbieten müßten, um Hmisblaft der Bürgermeisferämter Sechenheim, Nuesheim, Herkarhausen und Edingen. Dienstag, den 23. Jannar 1910 ſich in dem einmal gewählten Berufe auszubilden. Sie übergeben zugleich denjenigen Knaben, die Luſt zu einem Handwerk bezeigen, die„Fragebogen“ und„Führer“, damit ſie und ihre Eltern in der Lage ſind, eine zweck⸗ dienliche Entſcheidung zu treffen.— Man wird dieſes wohlmeinende Vorgehen der badi⸗ ſchen Regierung nur mit Freude begrüßen und ihm auch anderwärts Nachahmung wünſchen können. Denn es iſt in der Tat ein ſolches Eingreifen von oben nötig, um die Berufswahl ſo vieler junger Leute in richtige Bahnen zu lenken. Erfreulich iſt es auch, daß neuerdings auch die kaufmänniſchen Organiſationen mit Aufklärungen, Ratſchlägen und Mahnungen den Zweifelnden zur Hand gehen. So ſchreibt der Deutſchnationale Hand⸗ lungsgehilfenverband in dieſer wichtigen Frage folgende ſehr beherzigenswerte Worte: „Was ſoll unſer Junge werden?“— Die Anſorde⸗ rungen, die die einzelnen Berufsarten an die körperliche und geiſtige Kraft ſtellen, ſind ſehr unterſchiedlich. Es iſt ein Irrtum, wenn ſo und ſo oft die Anſicht herrſcht, daß zum Kaufmann ſchließlich jeder geeignet iſt. Kaum ein anderer Beruf ſtellt ſo vielſeitige Anſprüche an den Einzelnen. Es iſt ein Irrtum, wenn jemand glaubt, eine gute Handſchrift genüge als Vorbildung für den Antritt einer Kaufmannslehre. Gewiß braucht der deutſche Handel einen Jungbrunnen, aus dem er neue Arbeitskräfte ſchöp⸗ fen kann. Die Ausſichten, vorwärts zu kommen, ſind aber heute ungünſtiger als früher. Schuld daran ſind mancherlei Umſtände, die man früher nicht kannte. Dazu gehört z. B. das bedauerliche Anwachſen der Frauenarbeit in dieſem Berufe, die vielen das Fortkommen erſchwert. Wurde doch die Zahl der ſtellen⸗ loſen Handlungsgehilfen gelegentlich der letzten wirtſchaft⸗ lichen Kriſe auf rund 20 000 berechnet. Darum wird nur der Tüchtige ſeinen Weg finden. Wer„Kaufmann“ werden will, ſollte vorher danach trachten, ſeine Schulbildung auf eine möglichſt vollkommene Stufe zu bringen. Niemals aber ſollte eine kaufmänniſche Lehre begonnen werden, Das„Korreſpondenzblatt der Generalkommiſſion der Gewerkſaften Deutſchlands“, alſo ein unverdächtiger Zeuge macht über die Löhne und die Lebenshaltung der Arbeiter folgende Angaben:„Der Durchſchnittslohn der organiſierten Maurer, etwa 200 000 an Zahl, iſt von 1895 bis 1908 von 34,3 auf 50,5 Pf. ſtündlich geſtiegen, bei einer gleichzeitigen Verkürzuneg der täglichen Ar⸗ beitszeit im Sommer um eine Stunde. Der durchſchnittliche Wochenlohn ſämtlicher Mitalieder des Hnlazarhbeiterner⸗ —— Inſert ionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 10. Jahrgang bandes ſtieg von 18,69 Mk. im Jahre 1893 auf 25,18 Mk. im Jahre 1906. Gleichzeitig ging die wöchentliche Ar⸗ beitszeit der Mitglieder dieſes Verbandes von 61,5 auf 57,0 Stunden im Reichsdurchſchnitt zurück. Bei den Buch⸗ druckern verkürzte ſich die Arbeitszeit ſeit 1895 um etwas über ½ Stunde täglich. Der tarifliche Mindeſtlohn ſtieg in derſelben Zeit von 20,50 auf 25 Mk. für Gehilfen von mehr als 23 Jahren, und auf 23 M für Gehilfen bis zu 21 Jahren. Dabei iſt von 1894 bis 1907 die Zahl der Gehilfen, die weniger als den Mindeſtlohn er⸗ hielten, von 5357 auf 744 geſunken, die der im Mindeſt⸗ lohn entlohnten dagegen von 4954 auf 16 300, und die der höher entlohnten von 12 195 auf 25612 geſtiegen. Ebenſo iſt die Zahl der Gehilfen, die Ortszuſchläge er⸗ halten, in den letzten 15 Jahren auf mehr als das Fünf⸗ fache geſtiegen.“ Hinſichtlich der gleichzeitigen Entwick⸗ lung der Koſten der Lebenshaltung führt das Korreſpon⸗ denzblatt die Berechnungen Calwers an, der für die Zeit von 1895 bis 1908 eine Verteuerung der für den Volks⸗ haushalt wichtigen Lebensmittel von 100 auf 127,46 an⸗ nimmt, und urteilt dann:„Von den Lohnſteigerungen iſt auf die Lebensmittelpreiſe nur ein Teil aufzurechnen, ent⸗ ſprechend dem Teil des Lohnes, der für dieſen ech verausgabt zu werden pflegt. So verbleibt von den Lohn⸗ ſteigerungen ein anderer Teil zur Beſtreitung auch anderer Ausgaben der Arbeiterfamilie, wie für beſſere Wohnung, Lebens⸗ und Genußmittel in beſſerer Qualität, eventuell auch in größerer Quantität uſw.“ Insbeſondere tritt das Korreſpondenzblatt auch der Auffaſſung entgegen, als ob die Lohnerhöhungen ohne weiteres durch das Steigen der Wohnungspreiſe in ihrem Nutzeffekt für die Arbeiterklaſſe wieder ausgeglichen worden ſeien.„Die Steigerung der Wohnungspreiſe, wo ſie eingetreten iſt, beruht zum Teil auch in einer Verbeſſerung der Qualität der Wohnungen. Heute werden beiſpielsweiſe in Berlin recht viel kleine, modern eingerichtete Wohnungen gebaut. Der durch dieſe Verbeſſerung der Wohnungsqualität herbeigeführte öhere Preis bedeutet nicht ohne weiteres eine Verſchlechterung der Lage der Arbeiter. Wohl aber zeugt es vom Gegenteil, wenn die Arbeiter durch ihre gewerkſchaftliche Aktion ihre Einkommensverhältniſſe dermaßen verbeſſern, daß ſie bef⸗ ſere Wohnungen bezahlen können. Die höhere Belaſtung der Arbeiterbudgets durch die Wohnungsmiete kann alſo zu einem Teile ſehr wohl eine Beſſerſtellung der Lage der Arbeiter bedeuten. Zweifellos iſt im letzten Jahrzehnt ein verbeſſerter Wohnungsbau in vielen Städten feſtzu⸗ ſtellen. Daß kleine aber verbeſſerte Wohnungen verlangt und gemietet werden, zeugt gewiß nicht davon, daß die Preiſe mehr geſtiegen ſind als die Löhne.“ — — aer Vermißt. Roman von Ewald Au guſt König. 36)(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „Nun?“ fragte ſie erwartungsvoll. „An unſere Trennung. Sie werden in die Hei⸗ mat zurückkehren, ſobald die Straßen wieder ſicher ſind, ich gehe nach Brüſſel, und vielleicht ſehen wir uns niemals wieder. Sie werden mir oft fehlen.“ Leontine ſchlug die Augen nieder und erbleichte. i Theobald, mit ſeinen Gedanken beſchäftigt, merkte das nicht. „Cäcilie nahm mir das Verſprechen ab, daß ich ſie nach Brüſſel begleiten ſolle,“ erwiderte ſie nach einer Pauſe. „Und Sie gedenken dort zu bleiben?“ „Ich weiß noch nicht; es wird davon abhängen, ob ich eine gute Stelle finde. In Frankreich kann ich nicht bleiben, und in Deutſchland möchte ich jetzt noch keine Stelle annehmen; ich möchte mich zuvor noch mehr ausbilden.“ ö 1„Es wird Ihnen hoffentlich nicht n Brüſſel ein Unterkommen zu finden. „Das ſagt Cäcilie auch. Ich will ſo lange bei J chwer fallen, 0 ihr wohnen; nach den Mitteilungen, die Sie mir über Henrh. Didier gemacht haben, tue ich es nicht gern.“ „Ich bitte Sie, nehmen Sie die Einladung an;“ unterbrach er ſie raſch.„Sie können in jenem Hauſe meiner gerechten Sache gewiß gute Dienſte leiſten“ „Glauben Sie?“ Aber wäre es nicht abſcheulich, in einem Hauſe zu horchen und zu ſpionieren, in dem ich Gaſtfreundſchaft genießes“ „Sie werden darüber anders urteilen, wenn Sie meine Mitteilungen vernommen haben.“ „So will ich warten, bis Sie mir dieſe Mittei⸗ lungen machen und dann meinen Entſchluß faſſen. In der Hauptſache kommt es ja darauf an, daß Ihr Ge⸗ .„gewahrt bleibt. Wie urteilen Sie jetzt über „Ich pflichte Ihrem Urteil bei: das Mädchen bat keine Ahnung von den Sünden Ihres Onkels; ſie iſt ihm dankbar dafür, daß er ſich ihrer angenommen hat, und ich glaube, ſie würde alles aufbieten, meine Pläne 51. wenn ſie Kenntnis von denſelben er⸗ ielte.“ „Sie ſoll nichts davon erfahren, wenigſtens jetzt noch nicht. Haben Sie ſpäter die Beweiſe gefunden, die Sie ſuchen, dann dürfen Sie darauf vertrauen, daß Cäcilie Ihnen keinen Vorwurf machen wird; trotz ihrer Dankbarkeit wird ſie den Verbrecher nicht ſchützen“ Der Verwalter und Cäcilte traten ein, dieſe brachte Licht und jener die Nachricht, daß Paris kapituliert habe und Waffenſtillſtand geſchloſſen ſei. Im Schloſſe herrſchte darüber große Entrüſtung, nur Graf Monterau blieb ruhig. Er ſprach mit Theo⸗ bald ohne Haß und Groll darüber und gab ohne Rück⸗ halt zu, daß Frankreich ſelbſt durch ſeinen Uebermut dieſe Demütigung herausgefordert habe; aber er äußerte auch ſeine Bedenken darüber, daß der Feind nun bald das Land verlaſſen werde. Theobald hielt den Augenblick für günſtig, mit dem Grafen über ſeine eigenen Verhältniſſe zu reden; er ſagte ihm in kurzen Worten dasſelbe, was er Leon⸗ tine berichtet hatte, und bat ihn, ſeinen Bericht über das Gefecht nicht abzuſenden. Graf Monterau hatte im ernſten Nachdenken die weißen Brauen zuſammengezogen und blieb lange in Schweigen verſunken. „Glauben Sie, dieſes Geheimnis wahren zu kön⸗ nen?“ fragte er endlich.„Sie behaupten, keine Familie zu beſitzen, alſo nach dieſer Seite hin keine Verpflich⸗ tungen zu haben, aber ſchulden Sie nicht ſolche Ver⸗ pflichtungen der Armee?!“ „Jetzt nicht mehr,“ erwiderte Theobald ruhig.„Wie der Arzt mir erklärt hat, wird mein Bein lahm blei⸗ ben, ich bin alſo dienſtuntauglich, ein Invalide. Und niſſe!“? f 5„5 habe ich gefunden, was ich ſuche, iſt die Schande von Fortsetzung folgt. meinem Namen genommen, dann die Heimat zurückkehren, und jedem, der es hören will, erklären, weshalb ich unter den Vermißten blieb. Von 1 1 5 Vermißten wird nach Jahren mancher zurück⸗ ehren.“ „Hm, ich weiß nicht, ob Sie nicht beſſer täten, wenn Sie Ihrem Regiment die Anzeige machten, daß Sie leben und Invalide ſeien.“ „Dann würden meine Freunde es erfahren, und mein Geheimnis könnte nicht gewahrt bleiben. Meine Braut würde nicht zur Ruhe kommen, und es wären doch nur unnütze Aufregungen und Hoffnungen, denn die Kluft zwiſchen uns beiden kann nie wieder über⸗ brückt werden.“ „Nun, Sie müſſen das wiſſen, und da Sie einen guten Zweck verfolgen, ſo will ich Ihren Wunſch er⸗ füllen und nicht über Sie berichten. Daß man ſich jetzt noch nach Ihnen erkundigen wird, glaube ich kaum: es wäre wohl ſchon längſt geſchehen, wenn man Sie unter den Lebenden ſuchte. Sie wollen alſo nach Brüſſel?“ „Ja, ſobald ich reiſen kann. Ich weiß nicht, ob man damals meine Börſe gefunden hat.“ „Gewiß, ich habe ſie aufbewahrt.“ a „Dann bin ich von einer ſchweren Sorge befreit; mir wird vorausſichtlich ſo viel bleiben, daß ich einen Zivilanzug anſchaffen und die Koſten der Reiſe be⸗ ſtreiten kann.“ 5 „Und wie gedenken Sie in Brüſſel Ihren Unter⸗ halt zu erwerben?“ N „Ich bin Kaufmann, Herr Graf; ich kann eine Stelle als Korreſpondent oder als Buchhalter anneh⸗ men. Es ſind viel deutſche Kommis in Belgien, und da ich mich rühmen darf, tüchtige Kenntniſſe zu be⸗ ſiben, ſo bangt mir nicht, daß ich eine Stelle finden werde.“ N „Aber brauchen Sie keine Papiere, keine Zeug⸗ . — Badiſcher Landtag. f Karlsruhe, 22. Januar. In der heutigen(22.) Sitzung ſtand auf der Tages⸗ ordnung die Beratung des Geſetzentwurfs über die Ab- änderung des Bierſteuergeſetzes. Abg. König (natl.) erſtattet hierüber namens der Budgetkommiſſion Bericht. Letztere hat zugunſten der mittleren und kleineren Brauereien den vorgeſehenen Steuerſatz herabgeſetzt. Hier⸗ nach ſoll die Steuer betragen für je 100 Kilogramm unge⸗ brochenes oder gebrochenes Malz bei einem Verbrauch bis 250 Doppelzentner 15 Mk., für die folgenden 1250 Dop⸗ pelzentner 17,50 Mk. Die ͤnderen Steuerſätze der Re⸗ gierungsvorlage bleiben unverändert. In längerer De— batte erklärten ſich die Abgg. Kopf(Ztr.), Weißhaupt⸗ Meßkirch(natl.), Hummel(Dem.), Gierich(konſ.) und Weißhaupt⸗ Pfullendorf(Ztr.) für die Vorlage, Abg. Süßkind(Soz.) gegen dieſelbe. Nachdem Min.⸗ Rat Dr. Göller, trotz einiger Bedenken, namens der Regierung ſeine Zuſtimmung zum Antrage der Kommiſſion ausgeſprochen hatte, wurde die Vorlage in der Kom⸗ miſſionsfaſſung gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen. Es folgte dann die Vorlage eines Geſetz— entwurfs betr. die Einwirkung der Armenunterſtützung auf öffentliche Rechte und eines ſolchen betr. die Aende⸗ rung der Städte⸗ und Gemeindeordnung. Hierauf wird der Geſetzentwurf betr. die Aufwandsentſchädigung der Landtagsabgeordneten nach einem Bericht des Abg. Kolb (Soz.) mit den von der Kommiſſion beantragten kleinen Aenderungen debattelos angenommen, worauf die Sitzung geſchloſſen wird. Nächſte Sitzung: Montag nachm. 3¼ Uhr. Tagesordnung: Fortſetzung des Juſtizbudgets. err 5 Karlsruhe, 24. Jan. In der heutigen(23.) Sitzung der Zweiten Kammer wurde ohne Debatte die Vorlage, betreffend die Bereini⸗ ng der altrechtlichen Grund- und Unterpfandsbücher er⸗ ledigt. Die Vorlage wurde in der von der Erſten Kammer beſchloſſenen Faſſung einſtimmig angenommen. Hierauf trat das Haus in die Beratung des Etats der Straf⸗ anſtalten ein. Nach längerer Debatte, bei der haupt⸗ ſächlich von ſozialdemokratiſcher Seite vorgetragene Be⸗ ſchwerden und Wünſche über die Behandlung der Ge⸗ fangenen zur Erörterung kamen, wurden die Anforderungen dieſes Etatstitels genehmigt. Danach erfolgte die Schluß⸗ beratung über das Budget des Juſtizminiſteriums, der Grundbuchämter und das allgemeine Juſtizbudget. Hie⸗ rauf vertagt ſich das Haus auf Dienstag vormittag 9 Uhr. Tagesordnung: Landwirtſchafts⸗Budget. N 8 Aus Nah und Fern. Mannheim, 24. Jan. Das Schwurgericht ver⸗ handelt geſtern gegen die Ehefrau des Taglöhners Joſef Treutlein aus Hockenheim wegen Mordverſuchs. Die An⸗ geklagte war beſchuldigt, daß ſie am 16. April v. Is. in ihrer Wohnung in Hockenheim den in ihrer Familie auf⸗ genommenen 63 Jahre alten invaliden Maurer Valentin Cormicius eine Löſung Lyſol in den Schnaps gemiſcht hat, um ihn zu vergiften und ſich ſeines Vermögens zu bemächtigen. Die von Rechtsanwalt Dr. Frank vertei⸗ digte Angeklagte wurde unter Einſchluß einer Strafe wegen Diebſtahls von 6 Monaten zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von 5 Jahren und 3 Monaten unter Aufrechnung von 5 Monaten der Unterſuchungshaft verurteilt. (9 Karlsruhe, 22. Jan. Die Budgetkommiſſion der Zweiten Kammer wird am nächſten Mittwoch das neue Mannheimer Landesgefängnis beſichtigten. Bei der Fort⸗ ſetzung der Debatte über das Eiſenbahnbetriebsbudget purden in eingehender Weiſe die in der Preſſe vielfach heſprochenen Sparmaßregeln bei dem Eiſenbahnperſonal beſprochen. Die Verhandlungen über dieſes Budget dürften noch einige Sitzungen beanſpruchen. (Karlsruhe, 22. Jan. In der Abſtimmung der Zweiten Kammer über die Etatspoſition Geſandtſchaften ſtimmten für die Streichung beider Geſandtſchaften nur die Sozialdemokraten, für die Streichung des Münchener Poſtens ſtimmten die Sozialdemokraten, die demokratiſche Fraktion, der Freiſinnige Odenwald, ſowie die National⸗ liberalen König, Koch, Hilbert, Kölblin und Schmidt. Karlsruhe, 22. Jan. Nach Mitteilungen des Regierungsvertreters in der Zweiten Kammer hat bekannt⸗ lich die badiſche Regierung den Gedanken, eine eigene Klaſſenlotterie zu führen, aufgegeben. Mit Rückſicht auf die Kleinheit des Landes wäre eine ſolche Lotterie nicht 4 einträglich genug. Dagegen ſoll die Frage eines An⸗ ſchluſſes an die preußiſche Klaſſenlotterie in nächſter Zeit erwogen werden; der finanzielle Ertrag einer ſolchen Ge⸗ meinſchaft wird auf etwa 500 000 Mk. geſchätzt. (Karlsruhe, 22. Jan. Der Seniorenkonvent hat geſtern beſchloſſen, daß am Dienstag mit der Landwirt⸗ ſchaftsdebatte begonnen werden ſoll. Mittwoch und Don⸗ nerstag fallen die Plenarſitzungen aus. 5 (Karlsruhe, 22. Jan. Der hieſige demokratiſche Verein hielt eine Verſammlung ab, in der Abg. Dr. Heirn⸗ burger über die Fuſion und das Einigungsprogramm der Linksliberalen ſprach. Am Schluſſe der Verſamm⸗ lung gelangte folgende Reſolution zur Annahme:„Die am 20. Januar 1910 abgehaltene Verſammlung des Demokratiſchen Vereins Karlsruhe erklärt ſich mit dem vom Einigungsausſchuß vorgeſchlagenen Programm und Organiſationsſtatut einverſtanden und erſucht die Ver⸗ treter im Einigungsausſchuß im Sinne der vom Weiteren Ausſchuß gefaßten Beſchlüſſe vorzugehen.“ Karlsruhe, 22. Jan. Der 5. Fortbildungskurs für die Mitglieder des Verbands deutſcher und öſter⸗ reichiſcher Eiſenbahnbeamten⸗Vereine findet im laufenden Jahre in der Zeit vom 4.— 23. April in Karlsruhe ſtatt. Das Nähere wird nach Fertigſtellung des Programms bekanntgegeben werden. (Karlsruhe, 22. Jan. Der Hauptvorſtand des Vereins badiſcher(mittlerer nicht techniſchen) Eiſenbahn⸗ beamten hat ſich vor einigen Tagen mit einer Eingabe an die badiſchen Landſtände gewandt, worin er um Vermehrung der etatmäßigen Stellen um 200 bittet. PPC( %. 3 Karlsruhe, 24. Jan. Der Stadkrak hakte Bper⸗ bürgermeiſter Dr. Wilckens in Heidelberg zu ſeinem 25⸗ jährigen Amtsjubiläum die herzlichſten Glückwünſche na⸗ mens der Stadt Karlsruhe ausgeſprochen und dabei auch der Verdienſte gedacht, die Herr Wilckens ſich um die Förde⸗ rung der Landesintereſſen erworben hat. Herr Wilckens dankte für dieſe Aufmerkſamkeit und die ihm gezollte An⸗ erkennung in verbindlichen Worten.— Am 1. Dezember v. J. wurde dahier wieder eine Zählung leerſtehender Wohnungen vorgenommen. Nach dem vom ſtatiſtiſchen Amt hierüber erſtatteten vorläufigen Bericht wurden an ſolchen Wohnungen gezählt: in der inneren Oſtſtadt 65, in der äußeren Oſtſtadt 30, in der inneren Weſtſtadt 59, im alten Hardtwaldſtadtteil 11, in der Südſtadt 38, im Stadtgartenviertel 1, in der Südweſtſtadt 45, im neuen Hardtwaldſtadtteil 3, in Mühlburg 47, in Beiertheim 5, in Rintheim 12, in Rüppurr 4 und in Grünwinkel 6, zuſammen 326, gegen 367 am 1. Dezember 1908.— Nach Mitteilung des ſtädtiſchen Amtes betrug am 1. Ja⸗ nuar ds. Is. die Zahl der bisherigen Einwohner 138 443. Freiburg, 22. Jan. Die Schneeſchuhwettlauſe auf dem Schauinsland können dank dem endlich erfolgten reichlichen Schneefall beſtimmt am 23. Januar ſtattfinden. Auch die Stadt Freiburg hat ihr beſonderes Intereſſe an dieſer Veranſtaltung dadurch bekundet, daß ſie einen prachtvollen Ehrenpreis geſtiftet hat. (Schwetzingen, 22. Jan. Vor kurzem konnte von der Ausgrabung eines Mammuthzahnes berichtet werden. Nun werden auf dem gleichen Gelände, wo die Erde zur Auffüllung der Anfahrtswege für die Ueberführung aus⸗ gehoben wird, einige Holzſtücke ausgegraben. Ein Sach⸗ verſtändiger aus Karlsruhe bezeichnet die Stücke als Reſte eines Schiffes, aus alter, alter Zeit, während von anderer Seite der Anſicht Raum gegeben wird, daß es ſich um Reſte alter Pfahlbauten handelt. () Triberg, 22. Jan. Jetzt haben wir Neuſchnee, ſo daß der Schlitten noch zu ſeinem Rechte kommt. Das Waſſer iſt zurückgegangen. Die Störungen im Telephon⸗ und Telegraphenverkehr waren vorgeſtern abend noch nicht vollſtändig behoben, dürften es aber im Laufe des geſtrigen Tages werden. Einzelne eiſerne Ständer auf den Dächern hat der Sturm und die Schwere des Schnees, der auf den Leitungsdrähten laſtete, einfach umgedrückt, ſo auch auf dem Rathauſe.— Wie berichtet wird, hat auf der Höllen⸗ talbahn zwiſchen den Stationen Kappel⸗Gutachbrücke und Kappel⸗ Grünwald ein Dammbruch ſtattgefunden, ſo daß zwei Züge nicht verkehren konnten. Nachmittags konnte aber der Betrieb wieder aufgenommen werden. Wittenweier, 24. Jan. Aus dem Rhein wurde geſtern auf hieſiger Gemarkung ein männlicher Leich⸗ nam geländet. Die Perſönlichkeit des etwa 35 Jahre alten Toten konnte nicht ermittelt werden. (TFreiburg, 24. Jan. Telegraphenſekretär Krann feierte dieſer Tage ſein 50jähriges Dienſtjubiläum. GHammereiſenbach, 24. Jan. Die Reiſenden des Mittwoch⸗Nachtzuges der Bregtalbahn wurden auf der Fahrt zwiſchen hier und Wolterdingen plötzlich in den Wagen hin und her geworfen. Der Zug wurde zum Halten gebracht und es ſtellte ſich heraus, daß während der Fahrt die Böſchung gerutſcht war und Geröll, große Steine und Baumwurzeln auf den Schienen lagen. Wäre der Zug nicht raſch zum Halten gebracht worden, hätte ein großes Un⸗ glück entſtehen können. Die Reiſenden ergriff ein großer Schrecken. Links der aufgeweichte Damm, rechts die hoch⸗ gehende und tiefe Breg. Es war eine gefährliche Si⸗ tuation. * Hauenſtein, 24. Jan. In der Nacht vom Mitt⸗ woch auf Donnerstag hat die ſtarke Rheinſtrömung das Fährſchiff abgeriſſen und fortgetrieben. Bis zur Stunde fehlt noch jede Nachricht über den Verbleib desſelben. Die Verbindung zwiſchen Baden und der Schweiz iſt hier bis auf weiteres unterbrochen. Nachträglich erfährt man, daß die Trümmer des Fährſchiffes bereits den Rhein bei Baſel paſſiert hätten. Haunover, 24. Jan. Bei Wunſtorf wurden zwei Streckenarbeiter überfahren. Einer von ihnen war ſofort tot, der andere ſtarb im hieſigen Krankenhauſe. * Allenſtein, 24. Jan. Der hiesige Erſte Staats⸗ anwalt brach nach einem Trinkſpruch, den er bei einer von ihm im Zivilkaſino gegebenen Ballfeſtlichkeit gehalten hatte, vom Schlage getroffen tot zuſammen. * Sonneberg, 24. Jan. Beim Rodeln ſtieß ein mit 3 Perſonen beſetzter Schlitten bei einer Kurve auf einen Baum. Alle 3 Perſonen— ein Herr und 2 Damen — erlitten lebensgefährliche Verletzungen. Erſterer iſt alsbald ſeinen Verletzungen erlegen. * Poſen, 24. Jan. Die in der Nähe des achtfachen Raubmordes von Boguslawice aufgefundene Uniform des ruſſiſchen 37. Inf.⸗Regts. in Lodz gehört, wie nunmehr feſtgeſtellt worden iſt, dem Deſerteur Koszinsky. i * London, 24. Jan. Nach den bis heute nachmittag 1 Uhr bekannt gewordenen Wahlecgebniſſen ſind are Nealtoneliſten. Ante 55 0 33 Arbeiterpartei und 68 ationaliſten. Unter den Gewählten befindet ſich der Schatzkanzler Lord George. 9 5 Ottawa, 24. Jan. Nach neueren Mitteilungen ſind bei dem Eiſenbahnunglück auf der Canada⸗Pacifiebahn etwa 70 Perſonen getötet worden. * Buchara(Zentralaſien), 24. Jan. Zwiſchen den mohammedaniſchen Religionsparteien der Sunniten und Schiiten iſt ein heftiger Kampf ausgebrochen. Auf beiden Seiten ſind bereits zahlreiche Glaubenseiferer getötet worden. Ruſſiſche Truppen ſind zur Herſtellung der Ruhe abgeſandt worden. 8 Einſturzgefahr für den Eiffelturm. Dieſer Tage haben ſich in der Umgebung der Funda⸗ mente des Eiffelturmes in Paris ſtarke Bodenſenkungen bemerkbar gemacht, die es nötig machten, den Zugang für das Publikum zu ſperren. Die Behörden, die ſofort in Kenntnis geſetzt wurden, haben unverzüglich eine Kom⸗ miſſion eingeſetzt, die damit beſchäftigt iſt, zu erforſchen, ob eine Gefahr eines Einſturzes vorhanden iſt. Wie ſchon ietzt feſtſteht, ſoll die Situation ziemlich bedenklich ſein. Der Eiffelturm, vom Ingenieur A. G. Eiffel 1889 än dem Marsfelde in Paris erbaut, hat eine Höhe von 3 Metern. Sein Unterbau ruht auf rieſigen Betonklößen von 676 Quadratmetern Grundfläche; dieſelben ſind 14, bzw. 9 Meter ſtark. Der Turm wiegt nicht weniger als 9 Millionen Kilogramm, er iſt ganz aus Eiſen erbaul und eine Sehenswürdigkeit erſten Ranges, ein Meiſter⸗ werk der Technik. Nicht weniger als 1792 Stufen führen zur Spitze des Turmes, der die Kleinigkeit von 6½ũ Mil⸗ lionen Franks gekoſtet hat. 8 1 123 ä 8 K A K I Verbeſſerung der Perſonenwagen; ä Einrichtung. Uuebec den Ausbau der Perſonenwagen berichkek die preußiſche Eiſenbahnverwaltung in ihrer an das Abge⸗ ordnetenhaus gelangten Ergebnisüberſicht. ö 5 Danach ſind die Arbeiten an den D⸗Zug⸗Wagen zur Sicherung der Reiſenden bei Betriebsunfällen beendet. Bei den neueren Wagen ſind an Stelle der nur in Nol⸗ fällen aufzuklappenden Drehfenſter große Fallfenſter ge⸗ treten, die auch im gewöhnlichen Betriebe geöffnet werden dürfen. Die Beleuchtung der Perſonenwagen wird er⸗ heblich verbeſſert durch die Einführung des Gasglühlichts, die etwa im Jahre 1912 beendet ſein wird. Die Verſuche mit elektriſcher Beleuchtung werden fortgeſetzt. Außer den für die allgemeine Beleuchtung beſtimmten Deckanlagen ſind in den elektriſch beleuchteten D⸗Zug⸗Wagen in jedem Abteil 1. und 2. Klaſſe über den Rücklehnen vier Leſe⸗ lampen vorgeſehen, die von den Reiſenden nach Wunſch benutzt werden können. Die Ausrüſtung aller Schlaf⸗ wagen mit elektriſcher Beleuchtung iſt in die Wege ge⸗ leitet. Sie ſoll im Verlaufe von zwei Jahren durch ⸗ geführt ſein. 5 „Die Speiſewagen und die Schlafwagen werden ſechs⸗ achſig gebaut. Um die dreiachſigen Wagen allmählich aus den ſchnellfahrenden Zügen zu beſeitigen, iſt eine größere Anzahl vierachſiger Wagen beſchafft worden. Ein Teil der beſchafften vierachſigen Wagen 3. Klaſſe iſt mit be⸗ ſonderen Einrichtungen zur Beförderung von Kranken in Betten oder auf Fahrſtühlen vorgeſehen, die eine Um⸗ wandlung zweier nebeneinanderliegender Abteile in einen zur Aufnahme eines Bettes geeigneten Krankenraum in einfacher Weiſe ermöglichen. Die dreiachſigen Wagen für den Fernverkehr haben eine beſſere Ausſtattung erhalten; es ſind Aſchbecher in den Abteilen 3. Klaſſe, Lichtſchüzer vor den Lampen und Fenſtervorhänge eingeführt, auch werden neuerdings die Perſonenwagen 4. Klaſſe mit einem Linoleumfußbodenbelag und mit Fenſtervorhängen ver⸗ ſehen ſowie mit doppelter Deckenſchalung gebaut, um die Innenräume im Sommer kühler halten und im Winter leichter erwärmen zu können. „ Für Bahnlinien in landſchaftlich ſchönen Gegenden iſt eine Anzahl von Ausſichtswagen beſchafft, deren große Fenſter den Reiſenden einen freien Umblick gewähren. Auf gründliche Reinigung der Perſonenwagen wird nach⸗ drücklich hingewirkt; zu dem Zweck ſind auf den größeren Bahnhöfen maſchinelle Reinigungsanlagen eingerichtet. Zum Schutze der Reiſenden gegen Raubanfälle während der Fahrt wird die Umwandlung der zuſchlagpflichtigen Schnellzüge in D⸗Züge nach Möglichkeit beſchleunigt und die Bauart der neuen Abteilperſonenwagen ſo geändert, daß möglichſt mehrere Abteile in offener Verbindung mit⸗ einander ſtehen. 3— e Pie Lage der Schwarzwälder 5 n Ahreninduſtrie. Ueber die Entwicklung der Schwarzwälder Uhren⸗ induſtrie gibt der Rottweiler Handelskammerbericht fol⸗ gende Schilderung: a In der Uhreninduſtrie war die Beſchäfti⸗ gung erheblich beſſer als im Vorjahre. Es gilt dies ſowohl für den inländiſchen Markt, der beſonders ge⸗ gen den Schluß des Jahres anzog, wie für den Ex⸗ port. Bei dieſem beſſerte ſich vor üllem der ſo außer⸗ ordentlich wichtige engliſche Abſatz, wenn hier auch die Unſicherheit der politiſchen Verhältniſſe eine volle Ent⸗ faltung des Geſchäftes hinderte. Auch die Niederlande, Rußland, Südamerika erſchienen wieder mit größeren Beſtellungen, ebenſo die Ver. Staaten von Amerika, bei denen allerdings vielleicht neben der Beſſerung ihrer allgemeinen wirtſchaftlichen Lage auch die Furcht vor einer Zollerhöhung ſteigernd auf die Einfuhr einwirkte. Der neue Tarif brachte dann tatſächlich nur für einen kleinen Teil der Uhren eine Erhöhung; dafür enthält er iedoch eine beſondere Beſtimmuna über die Kenn⸗ 2 r ff)) c 0 Jaufgefunden Pochzeitstafel. zeichnung der eingeführten Uhren als nichtamerikani⸗ ſches Fabrikat durch Anbringung des Namens des Ur⸗ ſprunglandes auf dem Zifferblatt; dieſe Beſtimmung be⸗ deutet eine neue Schererei für den deutſchen Fabrikan⸗ ten; daß ſie außerdem auch den Abſatz deutſcher Uhren in Amerika zu Gunſten des amerikaniſchen Konkurrenz⸗ fabrikats ſchmälern wird, iſt jedenfalls nicht unmöglich. Oſtaſien gewann zwar ſeine frühere Aufnahmefähigkeit noch nicht wieder, immerhin trat es wieder als Käufer auf, nachdem es in den Jahren vorher faſt ganz ver⸗ ſagt hatte. Bei einer langen Reihe von Ländern ſind wie zum großen Teil ſchon früher, ſchwere Klagen über die Hinderung des Exports durch die Zollverhältniſſe zu führen. Italien iſt infolge der prohibitiven Verzol⸗ lung der Platinen denjenigen Firmen, die nicht eigene Werkſtätten zur Herſtellung dieſer und anderer Teile im Lande haben, ganz verſchloſſen. Daß Oeſterreich⸗ Ungarn infolge der Entwicklung von Filialfabriken Schwarzwälder Firmen die alte Bedeutung für unſeren Uhrenexport ſchon ſeit längerer Zeit verloren hat, iſt bekannt. Neue Schwierigkeiten entſtanden im Geſchäft nach Frankreich, indem die franzöſiſche Zollverwaltung einzelnen Tarifbeſtimmungen eine andere Auslegung als bisher gab. Dazu wird nun noch eine beträchtliche ge⸗ ſetzliche Erhöhung des Zolls für einen großen Teil der von Deutſchland zur Einfuhr nach Frankreich gelangen⸗ den Uhren kommen, wobei auch die neue Faſſung des Tarifs wieder manche Unklarheiten enthält, die voraus⸗ ſichtlich zu Unregelmäßigkeiten in der Verzollung und unangenehmen Ueberraſchungen für den Importeur füh⸗ ren werden; bekanntlich iſt die franzöſiſche Zollverwal⸗ tung mit hohen Strafen auch bei offenbar nicht bös⸗ willigen Unkorrektheiten in der Deklaration ſchnell bei der Hand. Eine gewiſſe Erbitterung erregt in der In⸗ duſtrie die Zollerhöhung, die der Vertrag mit Portugal bringt. Man fragt ſich, ob es nicht beſſer wäre, das Riſiko eines vollſtändigen Verlustes des portugieſiſchen Abſatzes durch einen Zollkrieg auf ſich zu nehmen, an⸗ ſtatt auch dieſen Vertrag aus Furcht vor größerem als das kleinere Uebel durchgehen zu laſſen und ſo die Reichsregierung in ihrer Neigung, Handelsverträge auf Koſten der Induſtrie abzuſchließen, zu beſtärken. Das Geſchäft nach der Türkei leidet unter der großen Rechts⸗ unſicherheit in dieſem Lande.— Dem Umfang der Be⸗ ſchäftigung entſprachen die Verkaufspreiſe durchaus nicht; ſie blieben auf dem niedrigen Stande, auf den ſie die vollſtändige Auflöſung der Konvention im Mai 1908 gebracht hatte. Für die billigeren Stapel⸗Artikel ſind ſie um 10 Prozent niedriger als ſie jemals in den früheren ſchlechteſten Zeiten waren. Die beſſeren Preiſe von geſetzlich geſchützten Neuheiten laſſen ſich in der Regel auch nicht lange feſthalten, da die in⸗ und aus⸗ ländiſche Konkurrenz bald mit billigeren Nachahmungen hervortritt. Eine Wiedererhöhung der Verkaufspreiſe erſcheint umſo notwendiger, als die Preiſe der Roh⸗ materialien wieder eine ſteigende Tendenz haben; es läßt ſich das ſowohl für Holz wie für Meſſing ſagen; das Syndikat für letzteres löſte ſich zwar anfangs Sep⸗ tember auf und es folgte darauf ein Preisabſchlag; aber dieſer war nur ſehr gering und wurde bald wie⸗ der durch eine Erhöhung ausgeglichen. Auch die bei der fortdauernden Teuerung der Lebensmittel immer noch weiter nach aufwärts gehende Entwicklung der Ar⸗ beitslöhne und die ſteigenden Steuer⸗ und ſozialen La⸗ ſten machen die jetzigen Verkaufspreiſe auf die Dauer unhaltbar.— Die Zahlungsweiſe war nicht ſchlechter als 1908, aber auch nicht beſſer; infolge der unſicheren Verhältniſſe mußte mancher Abnehmer arrangieren oder Konkurs anmelden.— Zwiſchen den deutſchen Uhr⸗ macherverbänden und den Uhrengroſſiſten iſt nach vieler, jahrelanger Mühe zur Stärkung der Uhrmacher in ihrem Wettbewerb mit Pfandleihern, Hauſierern und Waren⸗ häuſern, Prämiengeſchäften und Auktionatoren ein Ab⸗ kommen getroffen worden, wonach die Uhrmacher nur mit ſolchen Groſſiſten arbeiten, die an dieſe Konkurrenz nicht liefern. ä 0 — Neues aus aller Welt. „ Eine Spur von Andree. Wie die„Berl. bolit. Nachr. melden, iſt eine Spur des Andreeſchen Ballons auf⸗ gefunden worden. Die Meldung iſt aus Montreal(Ka⸗ nada) an das ſchwediſche Auswärtige Amt gelangt und beſagt, daß die Ueberreeſt des Ballons auf der Route, die Andree von Spitzbergen aus einzuſchlagen gedachte, worden ſeien. Gleichzeitig ſoll nach Montreal das Gerücht gelangt ſein, Andree ſelbſt ſei von den Eskimos ermordet worden. Nach Meldungen Lon⸗ doner Blätter aus Kopenhagen hat die ſchwediſche Re⸗ gierung beſchloſſen, eine Expedition auszuſenden, um die Fundſtelle unterſuchen zu laſſen. ! Das Eiſenbahnunglück bei Northbay. Nach weiteren Meldungen ſind bei dem Eiſenbahnunglück bei Northbay(Ontario) 48 Perſonen umgekommen, 92 wur⸗ den verletzt. 8 di Vermißte Touriſten. Von den drei Touriſten, ö lb am vergangenen Sonntag von Linthal aus eine Tour ll 15 die Claridenfirn in das Maderaner Tal unternahmen, wer 1 vermißt, während der dritte noch an dem⸗ ſelben age umgekehrt iſt und am Montag in Zürich ein⸗ traf. Der eine der Vermißten iſt der Ingenieur Walter Spohr aus Leipzig, die Namen der anderen ſind noch unbekannt. Von Linthal iſt eine Hilfskolonne abgegangen. Vermiſchtes. 8 oſtſpielige Flitterwochen. 300 000 Mk. für eine a as iſt eine anſtändige Summe, von der andere junge Eheleute ihr ganzes Leben lang vergnügt und ohne Sorgen leben können. Wenn man aber erfährt, 5 aß die ſo koſtſpielige Hochzeitsreiſe in die Polargegenden eimernommen wurde, in einem eigenen Schiff und mit . Begleitung von 19 Perſonen, ſo wird man begreifen, itiodas diele Geld verwandt worden iſt. Die Polareype⸗ on, die der amerikaniſche Millionär Mar Fleiſchm Eichmann in ſeinen Flitterwochen unternahm, ſteht ar Koſtſpielig⸗ keit durchaus nicht einzig da. Er konnte voll Stolz 30 Renntierköpfe, die Felle von 100 Robben und 32 Polar⸗ bären vorweiſen, die er erbeutet hatte. Andere bringen von ihren Hochzeitsreiſen nicht ſo ſichtbare Erinnerungs⸗ zeichen mit. Aber eine Weltreiſe auf einer eigenen Jacht als hochzeitlichen Ausflug zu unternehmen, das iſt die Sehnſucht und der Stolz jedes Millionärs. Einnahmen der deutſchen Eiſenbahnen 1909. Die deutſchen Eiſenbahnen verzeichnen für das Jahr 1909 eine Verkehrseinnahme von 2320,6 Millionen, wovon 720,9 Millionen auf den Perſonenverkehr und 1599,7 Millionen auf den Güterverkehr entfallen. Gegen das Vorjahr iſt eine Steigerung der Einnahmen von 72,7 Mil⸗ lionen Mark zu verzeichnen von welchem Betrag 30,5 Millionen Mark auf den Perſonenverkehr und 42,2 Mil⸗ lionen Mark auf den Güterverkehr kommen. * Der neue Komet. Der neue Komet, der vor kurzem in Südafrika entdeckt worden iſt und ſeitdem in aſtronomiſchen Kreiſen den Gegenſtand lebhafteſter Er⸗ örterung bildet, iſt, nachdem ſein Auftauchen über Berlin bereits einige Tage erwartet wurde, nun auch dort ſicht⸗ bar geworden. Die Kgl. Sternwarte teilt darüber mit: Nachdem ſich der Himmel am Sonntag endlich aufgehellt hat, wurde der Komet von Obſervatorium am Enkeplatz aus geſichtet. Schon mit bloßem Auge kann man den Stern ſehen mit ſeiner intenſiven Färbung, und ſchon mit kurzem Fernrohr ſieht man den kurzen, aber kräftigen, in der Mitte ſcheinbar geteilten Schweif der Sonne abgewendet. Der Kopf enthält einen planetenartig leuchtenden hellen Stern, der auch am hellen Tage gut zu ſehen ſein wird. Der Komet wird in den nächſten Tagen immer mehr nach Norden rücken, leider aber auch an Helligkeit abnehmen. Man findet ihn ganz leicht, wenn man von der Venus her nach dem Weſthimmel zu geht. * Ein neuer Komet. Aus Marſeille meldet ein Telegramm vom 21. d. Mits.: Ein vollſtändig deutlich ſichtbarer Komet wurde geſtern nachmittag gegen 5½ Uhr nach Sonnenuntergang hier beobachtet. Auf dem Obſer⸗ vatorium erklärte man, da ßes ſich um den am 17. Januar in Johannesburg entdeckten Kometen handelt, welcher auch die folgenden Tage wieder ſichtbar ſein wird. Das Geſtirn war am geſtrigen Abend während zehn Minuten ſichtbar. — Ebendarüber wird aus Wilhelmshaven 21. Jan. berichtet: Der neuentdeckte Komet, der geſtern abend zwi⸗ ſchen 5 und 6 Uhr hier am ſüdweſtlichen Abendhimmel mit bloßem Auge ganz deutlich beobachtet wurde, ſtand ziemlich tief am Horizont links von dem Punkt, wo die Sonne untergeht. Die Länge des Schweifes betrug 5 bis 6 Grad. * Ein Maſſenſtreik der amerikaniſchen Eiſen⸗ bahner. Aus Neuyork wird berichtet: Zweiunddreißig Eiſenbahngeſellſchaften, die in Neuyork zuſammenlaufen, lehnten die Forderungen von 200000 Bahnbedienſteten auf Lohnerhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit ab. Die Geſellſchaften wollen eine Konferenz mit den Angeſtell⸗ ten einberufen, in der über die Differenzpunkte weiter verhandelt werden ſoll. Man glaubt, daß ein das ganze Land in Mitleidenſchaft ziehender Eiſenbahnerausſtand un⸗ vermeidlich iſt. Die Linien wollen eine kleine Erhöhung der Löhne bewilligen; die von den Angeſtellten geforder⸗ ten Lohnzuſchläge bewegen ſich zwiſchen 10 und 20 Prozent. „Streik der Fleiſcheſſer. Wegen der hohen Preiſe von Rind⸗ und Schweinefleiſch haben in Kanſas City (Miſſouri) viele Tauſende ein ſchriftliches Verſprechen unterzeichnet, ſich jeder Fleiſchſpeiſe zu enthalten. Be⸗ ſonderen Nachdruck erhält die Bewegung durch den An⸗ ſchluß von 300 000 Mitgliedern der Arbeitervereinigun⸗ gen, die erklärt haben, ſich 30 Tage lang jeder Fleiſchſpeiſe enthalten zu wollen. Einige Unternehmungen haben in⸗ folge der Bewegung bereits einen geringen Preisnachlaß gewährt. 3 8500 Mark vom Wagen geraubt haben zwei Gauner, welche erfahren hatten, daß ein Wagen der Fär⸗ berei Spindler Lohngelder in Höhe von 15 000 Mark von Berlin nach Spindlersfelde transportiere. Als ſich das Gefährt auf der Chauſſee am Wald entlang bewegte, kletterten zwei bisher nicht ermittelte junge Männer von hinten auf den Wagen hinauf und raubten aus der großen Ledertaſche mehrere mit Silber⸗ und Goldgeld angefüllte Beutel mit 8500 Mark. Als der Diebſtahl entdeckt wurde, hatten ſich die Täter bereits aus dem Staube gemacht. Auf der Flucht verloren ſie zwei Geldbeutel, die zirka 3000 Mark enthielten. Die Kriminalpolizei in Cöpenick hat die Verfolgung der Räuber aufgenommen. Zwei verdäch⸗ tige junge Leute, die in Haft genommen wurden, kommen anſcheinend nicht als Täter in Betracht. Wahrſcheinlich aber iſt es, daß der Diebſtahl von Berliner Jungens aus⸗ geführt worden iſt. Die Cöpenicker Polizei hat ſich daher mit der Berliner Kriminalpolizei in Verbindung geſetzt. Viermal zum Tode verurteilt. Am Donners⸗ tag wurde der wegen vierfachen Luſtmordes angeklagte Tiſchlergeſelle Markin Kosziol vom Schwurgericht zu Liſſa viermal zum Tode, zum dauernden Verluſt der bürger⸗ lichen Ehrenrechte und wegen Vergehens gegen 8 175 St.⸗G.⸗B. zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte blieb bei der Urteilsverkündigung völlia ruhig. Mutterliebe einer Katze. Aus Stockholm wird ge⸗ ſchrieben: In ſchwediſchen Blättern findet ſich folgender Bericht: Bei einem Brande in Ljusne wurden wir Augen⸗ zeugen einer rührenden Begebenheit. Während das Feuer in einer Mietkaſerne am wildeſten raſte, bemerkte eine Familie, die dieſes Haus bewohnte, daß ihre Katze eifrig verſuchte, in das brennende Haus zu gelangen. Fünfmal wurde ſie vom Brandplatze verjagt, aber immer kam ſie weder. Als ſie das ſeſtemal zurückkam, rannte ſie direkt auf das Haus los und ſtürzte ſich in die Flammen. Einige Augenblicke ſpäter kam ſie wieder durch die Flammen zurück im Maule ihr Katzenjunges. Sowohl ihr eigenes Fell als auch das des Jungen hatten aber Feuer gefangen. Kaum auf dem Boden angelangt, wälzte ſie ſich und das Junge ſolange im Schnee, bis dieſer das brennende Fell gelöſcht hatte. 1 VVV Bogenlampen im Eiſenbahnwagen. Seit eink⸗ ger Zeit hat, wie die„Deutſche Verkehrs⸗Zeitung“ mit⸗ teilt, die Chicago and Northweſtern Railway auf der Linie Chicago⸗Wanhegan eine Anzahl von Wagen mit elektriſchen Bogenlampen verſehen laſſen. Sie haben eine Lichtſtärke von 200 Kerzen. Die Batterien ſind unter den einzelnen Wagen angebracht. Statt der zahlreichen Glüh⸗ lampen, die ſonſt die Pullman⸗Wagen erleuchten, be⸗ nötigt man nur drei Bogenlampen und hat dadurch ein weft helleres, beſonders dem zeitungleſenden Publikum angenehmes Licht, deſſen ruhiges Brennen durch die fe⸗ dernde Aufhängung der Bogenlampen geſichert iſt. f Blutige Tränen. Gibt es die wirklich? Die Dich⸗ ter laſſen ihre Heldinnen reichlich blutige Tränen ver⸗ gießen und der Ausdruck findet ſich bereits in der Antike. Doch dürfte es kaum einen Menſchen geben, der einen anderen im Uebermaße des Schmerzes blutige Tränen hat vergießen ſehen. Der franzöſiſche Arzt Dr. de Micas hat nun, wie„La Nature“ berichtet, genaue Unterſuchun⸗ gen über die„blutigen Tränen“ 9 5 und iſt zu dem Ergebnis gekommen, daß ſie nicht unbedingt ins Reich der Fabel zu verweiſen ſind. Die Medizin kennt übrigens ſehr ſeltene Fälle, in denen die Tränendrüſen Blutungen erfahren, die die Tränen färben. Dieſe Blutungen ſind den plötzlichen Ekchymoſen(Blutergießungen ins Zell⸗ gewebe) verwandt, die man bei ſchwer Nervöſen, bei Hyſterikern beobachtet und die Blutſchweiß hervorrufen. Bisweilen kommt es vor, daß als eine Folgeerſcheinung ſchwerer Naſenblutungen die Tränenleitungen Blut aus⸗ fenden. Das Blut fließt durch die Naſenkanäle und bahnt ſich einen Ausweg, genau wie die Tränen ſelbſt ihren natürlichen Abfluß finden. Doch auch dies ereignet ſich nur ſelten; in den meiſten Fällen gehen mediziniſch be⸗ obachtete„blutige Tränen“ auf Blutungen zurück, die in ſchwereren Fällen von Bindehaut⸗Entzündungen ent⸗ ſtehen; das Blut fließt dann im Augenwinkel zuſammen und vermengt ſich mit den Tränen. Aber auch eine über⸗ mütige Erweiterung der Gefäße der Bindehaut ruft Blu⸗ tungen hervor, die die Umgebung glauben machen, daß der Leidende blutige Tränen weine. Die Geſamtzahl der Beamten Deutſchlands, einſchließlich deren nächſten Angehörigen, repräſentiert mit einer Ziffer von rund ſechs Millionen(Staats⸗, Kom⸗ munal⸗, Hof⸗, Kirchen⸗ und Schuldienſt zuſammengenom⸗ men) ein Zehntel der Geſamtbevölkerung; der Einfluß der Beamtenſchaft bei den Wahlen uſw. il hiernach nicht zu unterſchätzen. t Eoſinhühner. Dem Eoſinſchwein iſt eine Kon⸗ kurrenz unter dem Hühnervolk entſtanden. Aus den Krei⸗ ſen der Geflügelzüchter werden jetzt über die mit Goſin gefärbte Futtergerſte dieſelben Beſchwerden erhobn wie von den Schweinezucht⸗ und Maſtanſtalten. In der letzten Nummer des„Nordd. Geflügelhofes“ teilt ein Geflügel ⸗ züchter mit, daß ſeine Maſthühner die Eoſingerſte nur widerwillig zu ſich nehmen und daher in der Entwicklung zurückbleiben. Die Fachzeitſchrift warnt daher die Ge⸗ flügelzüchter davor, Eoſingerſte zu Fütterungszwecken verwenden.— Nun wird die„Nordd. Allg. Ztg. woh auch unter das Hühnervolk ſteigen müſſen und ihm heilig verſichern, es gäbe für ein richtig gackerndes deutſc Huhn keine ſchmackhaftere Speiſe als Eoſingerſte. Ob übrigens die mit dieſer Gerſte gefütterten Hühner— — rote Eier legen? Das wäre dann doch ſtaatsgefährli und man ſollte deshalb in den Hühnerhöfen Plakate an⸗ bringen mit der Aufſchrift:„Das Legen von roten Eiern iſt nur an den Oſtertagen geſtattet.“ e Automobilismus und Vegetarier. Daß der Ve⸗ getarismus auf die Automobilinduſtrie einen ſchädigenden Einfluß ausübt— dieſe Entdeckung zu machen, blieb dem Präſidenten der Stiefel⸗ und Schuhfabrikantenvereine Nordamerikas, Mr. Hanau, vorbehalten. Wie aus Neu⸗ hork gemeldet wird, teilte Präſident Hanau dem Vorſtand der Automobilkonvention mit, das ſtändige Anwachſen der vegetariſchen Bewegung würde die Automobilfabri⸗ kanten zwingen, höhere Preiſe zu verlangen. Zur In⸗ duſtrie der Automobile würden heute in den Vereinigten Staaten jährlich 500 000 Felle gebraucht. Die Schuh⸗ fabrikanten zahlen jetzt zehn Prozent mehr für die Roh⸗ materialien als vor einem Jahr. Und warum? Weil— ſo folgert Mr. Hanau— die Vegetarier einen Rückgang in der Zahl der getöteten Rinder verurſachen.. Seckenheim, 25. Jan. Der heutige Schweinemarkt war mit 71 Milchſchweinen befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 25—34 Mk. pro Paar verkauft. Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim Südd. Samenhaus Constantin s Löffler Breite Strasse neben F l, 3 Mannheim Strumpfwarengesch. Daut Wir empfehlen unſere hochkeimenden und ſortenechten Gemüſe⸗ u. Blumenſamen, Saaterbſen u. Bohnen, Runkelrüben⸗, Klee⸗, Gras⸗ und landw. Samen, Düngemittel, Rafffabaſt, Cocosfaſerſtricke, Kraftfuttermittel für Geflügel, Schweine Hunde ꝛce. Preislisten ſtehen gratis u. franko zu Dienſten. Verſand nach auswärts. Jeder, auch der kleinſte Auftrag wird ſorgfältig und ſchnell ausgeführt. Mein Wehnbaus mit Scheuer, Schweineſtälle und Garten in der Ried⸗ ſtraße Nr. 19 iſt preiswert zu verkaufen Jean Eder, „zum Engel.“ Wlsetaub per Ztr. zu 1.05 Mk. ab St. Friedrichsfeld, iſt fort⸗ während zu kaufen bei Carl Arnold. 2 eee eee Srͤprechſtunden: 2/5 Submiſſion auf Stamm ⸗ Holz. Es werden 52 Stämme Kiefernholz von zuſammen ca. 40 Em. in Submiſſton vergeben. Die Bedingungen ſind bei uns einzuſehen, das Holz wird auf Verlangen durch den Waldhüter Arnold vorge⸗ zeigt. Es lagert im Gemeindewald— Große Stube— dahier. Angebote auf das ganze Holz oder auch auf ein⸗ zelne Stämme ſind bis ſpäteſtens 7. Februar 1910 mit der Aufſchrift„Lubmiſſtan auf Stammholz“ bei uns einzureichen. Seckenheim, 22. Januar 1910. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Koch. Oeffentliche Aufforderung. Die Aumeldung zur Ftammrolle betr. In Gemäßheit des§ 25 der Wehrordnung werden die Militärpflichtigen, welche bei dem Erſatzgeſchäft des Jahres 1910 meldepflichtig ſind, aufgefordert, ſich zur Stammrolle anzumelden. 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet: a. alle Deutſchen, welche im Jahre 1910 das 20. Lebensjahr zurücklegen, alſo im Jahre 1890 geboren ſind; b. alle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienſt⸗ pflicht noch nicht endgiltig durch Ausſchließung, Ausmuſterung, Ueberweiſung zum Landſturm, zur Erſatzreſerve, oder Marine⸗Erſatzreſerve, oder durch Aushebung für einen Truppen⸗oder Marine⸗ teil entſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Er⸗ ſatzbehörden von der Anmeldung ausdrücklich ent⸗ bunden oder über das Jahr 1910 hinaus zurück⸗ Fi. 2 werden. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderat des⸗ jenigen Ortes, an dem der Militärpflichtige ſeinen Wohnſitz hat. Hat er keinen dauernden Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohn⸗ ſitzes und beim Mangel eines inländiſchen Wohn⸗ ſiges an dem Geburtsort, oder, wenn dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnort der Eltern geſchehen. 3. Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er ſich nach Ziffer 2 zu melden hat, zeitig ab⸗ weſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗ Brot⸗ oder Fabrikherren die Verpflichtung zur An⸗ meldung. 0 4. Die Anmeldung hat vom 15. Januar bis 1. Erhruar zu geſchehen, ſie ſoll enthalten: Fa⸗ milien⸗ und Vornamen des Pflichtigen, deſſen Ge⸗ burtsort, Geburtsjahr und Tag, Aufentaltsort, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob dieſe noch leben oder tot ſind. Sofern die Anmeldung nicht am Geburtsort erfolgt, iſt ein Geburtszeugnis vorzulegen. Bei wiederholter Anmeldung müſſen die Loſungsſcheine vorgelegt werden. Wer die vorgeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. 8 Seckenheim, den 7. Januar 1910. Der Gemeinderat: Volz. Mmilitär-Oerein Seckenheim. Am kommenden Sonntag, den 30. Januar, abends 8 Uhr, feiern wir im Lokal„zum Zähringer⸗Hof“ das Geburtstagfest seiner Majestät Kaiser Wilbelm ll. mit theatraliſchen Aufführungen und anſchließendem Festball. Die Kameraden nebſt Angehörigen und Freunde des Vereins werden zu zahlreicher Beteiligung eingeladen. Die Kirchenparade findet vormittags ſtatt. An⸗ treten punkt 9½ Uhr im Lokal. Der Vaorſtand. Schmitt. Pilo steht unerreicht über allen Schubputzmitteln! Es erzeugt im Nu eleganten Hochglanz, färbt nicht ab und erhält das Leder Pilo ist überall zu haben. Frauenleiden 8 arznei⸗ u. operationsloſe Beratung und Behand⸗ lung nach Thure Brandt. Natur- und Lichtheil-Verfahren. 9 PFrau Dir. Hh. Schäfer Schülerin von Dr. med. Thure Brandt. Mannheim nur N 3, 3, Mannheim. Uhr nur Wochentags. 2 WWW r 2ͤͤ ͤ Kd TWangsversteigerung. 1. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſollen die in Rheinau⸗Stengelhof belegenen, im Grundbuche von Seckenheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Geſamtguts der Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft zwiſchen Jſtdor Gideon, Kaufmann und ſeiner Ehefrau Frieda geborene Bodenheimer in Frankfurt a. M. eingetragenen, nachſtehend beſchriebenen Grundſtücke am Samstag, den 12. März 1910, vormittags 10 Uhr durch das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Fecken⸗ heim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 19. Dezember 1909 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffenden Nachwei⸗ ſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſte zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteige⸗ rungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der Ver⸗ teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu⸗ bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegen⸗ ſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Er⸗ teilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. geſchreibung der in verſteigernden Grundſtücke: Grundbuch von Seckenheim, Band 59, Heft 10. 33 a 59 qm Bauplatz im Ortsetter Stengelhof, Schwetzingerſtraße. Schätzung unbelaſtet M.k 40000. 33 a 56 qm Bauplatz im Ortsetter Stengelhof, Wilhelmſtraße. Schätzung unbelaſtet Mk. 33500. 27 a 24 qm Bauplatz im Ortsetter Stengelhof, Schwetzinger⸗ u. Hafenſtr. Schätzung unbelaſtet Mk. 32000 7 4a 56 qm Bauplatz im Ortsetter Stengelhof, Viktoria⸗ u. Friedrichſtraße. Schätzung unbelaſtet 11000 Mk. 3 a 75 qm e 5 5 Stengelhof, Viktoriaſtraße. Schätzun k. 4500. 72 65 8 Bauplatz im Ortsetter Stengelhof, Ecke der Viktoria⸗ und Wilhelmſtraße. Schätzung unbe⸗ laſtet Mk. 9000. 3 a 66 qm Bauplatz im Ortsetter Stengelhof, Friedrichſtraße 24. Schätzung unbelaſtet Mk. 4000. 3 à 64 qm Bauplatz im Ortsetter Stengelhof, Friedrichſtr. 25. Schätzung unbelaſtet Mk. 4000. 3 a 61 qm Bauplatz im Ortsetter Stengelhof, Friedrichſtr. 26. Schätzung unbelaſtet Mk. 4000. 83 a 65 qm Bauplatz im Ortsetter Stengelhof, Wilhelmſtr. 60. Schätzung unbelaſtet Mk. 4000. 3 a 63 qm Bauplatz im Ortsetter Stengelhof, Wilhelmſtr. 62. Schätzung unbelaſtet Mk. 4000. 3 à 61 qm Bauplatz im Ortsetter Stengelhof, Wilhelmſtr. 64. Schätzung unbelaſtet Mk. 4000. ö 3 a 58 qm Bauplatz im Ortsetter Stengelhof, Wil⸗ elmſtr. 66. Schätzung unbelaſtet Mk. 4000. 5 2 a 96 qm Bauplatz im Ortsetter Stengelhof, Viktoria⸗ und Wilhelmſtr. Schätzung unbelaſtet Mk. 53000. 4 4a 08 qm Bauplatz 10 e Stengelhof, Auguſtaſtr. 6. Schätzung Mk. 4500. 5 18 08 qm Bauplatz im Ortsetter Stengelhof, Auguſtaſtr. 8. Schätzung unbelaſtet Mk. 4500. 4 a 01 qm Bauplatz im Ortsetter Stengelhof, Wilhelmſtr. 37. Schätzung unbelaſtet Mk. 4500. 4 4a 08 qm Bauplatz im Ortsetter Stengelhof, . 4. Schätzung unbelaſtet Mk. 4500. ee. e 229 000 Mk. Mannheim, den 8. Januar 1910. Groß. Notariat Mannheim Do. 4.0 Schilling. Wr Rad. Arbeiterverein Seckenbeim(F. 0.) Mittwoch Abend /9 Uhr Unterrichtkurs im Schulhaus. Der Vorſtand. Es empfiehlt ſein Lager in ſämtlichen HBürsten- und ö Pinselwaren Schwämmen, Teppichklopfern und Türvorlagen. L. Gilmer, 5 im Hauſe des Herrn Holzhändler Bühler Eingang ins Geſchäft über die Treppen im Hof. Kohrſtühle werden in der Werkſtatt des Unter⸗ zeichneten eingeflochten. franzöſiſche, deutſche, Spielkarten. 1. Kare. CC c Bekanntmachung. Offenlegung der Wählerliſten für die Handelskammer⸗Wahlen. Gemäß 8 6 der Handelskammerverordnung liegen die bereinigten Liſten der Wahlberechtigten für die Han⸗ delskammer während acht Tagen in der Handelskammer, bezw. in den Gemeindehäuſern der zum Handelskammer⸗ bezirk gehörenden Gemeinden zur Einſicht der Beteiligten öffentlich auf und zwar im Rathaus zu Seckenheim vom 25. Jannar bis 1. Februar 1910. ö Die Wahlberechtigten werden aufgefordert, bis ſpä⸗ teſtens 9. Februar bei Ausſchlußvermeiden mit den erfor⸗ derlichen Beſcheinigungen etwaige Einſprache gegen die Aufnahme in der Liſte oder die Uebergehung in derſelben, ſowie einen etwaigen Verzicht auf das Wahlrecht bei der Handelskammee anzumelden. Nach dem Handelskammer⸗ geſetz, Art. 5 können auf das Wahlrecht verzichten und ſind demgemäß von der Beitragspflicht zu den Koſten der Handelskammer entbunden, diejenigen, deren der Einkom⸗ menſteuer unterliegendes jährliches Einkommen aus Ge⸗ werbebetrieb oder aus Dienſtverhältnis im doppelten Be⸗ trage ohne Berückſichtigung der Schulden und unter Zuſchlag des Steuerwertes ihres gewerblichen Vermögens die Summe von 10000 Mk. nicht erreicht, ſowie auch Ge⸗ noſſenſchaften, deren jährlicher Umſchlag den Betrag von 100000 Mk. nicht überſchreitet. Die in mehreren Wahldiſtrikten Wahlberechtigten werden aufgefordert, bei Vermeiden des Ruhens des Stimmrechts binnen gleicher Friſt ſich zu erklären, in welchem Diſtrikt ſie ihre Stimme abgeben wollen. Mannheim, den 21. Januar 1910. Die Handelskammer.* Kreis Maunheim: enel. Vorſtehendes wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 25. Januar 1910. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. 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