. Glück zuteil am 22. Februar 1840, an welchem Tage ich Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Bebels Lebenserinnerungen. Die angekündigten Lebenserinnerungen Auguſt Be⸗ bels, des 70jährigen Führers der deutſchen Sozialdemo⸗ kratie, ſind ſoeben unter dem Titel:„Aus meinem Leben, Erſter Teil“(Preis geb. 2 Mk., Verlag von J. H. W. Dietz Nachfolger in Stuttgart) erſchienen. Das erſte Ka⸗ pitel behandelt die Kinder⸗ und Jugendzeit.„Was im⸗ mer im ſpäteren Leben die Verhältniſſe aus dem einzelnen machen, die Eindrücke der Jugend wirken im guten wie im ſchlimmen Sinne auf ihn, und oft beſtimmen ſie ſein Handeln.“ So ſagt Bebel. Dann erzählt er: 8 Der Menſch iſt irgendwo geboren. Mir wurde dieſes in der Kaſematte zu Deutz⸗Köln das Licht der Welt er⸗ blickte Mein Vater war der Unteroffizier Johann Gott⸗ lob Bebel in der 3. Kompagnie des 25. Infanterie⸗Regi⸗ ments, meine Mutter Wilhelmine Johanna geb. Simon. Das„Licht der Welt“, in das ich nach meiner Geburt blickte, war das trübe Licht einer zinnernen Oellampe, das notdürftig die grauen Wände einer großen Kaſematten⸗ ſtube beleuchtete, die zugleich Schlaf und Wohnzimmer, Salon, Küche und Wirtſchaftsraum war. Nach der An⸗ gabe meiner Mutter war es abends Schlag 9 Uhr, als ich in die Welt trat, inſofern„ein hiſtoriſcher Moment“, als eben draußen vor der Kaſematte der Horniſt den Zapfenſtreich blies, bekanntlich ſeit„unvordenklichen Zei⸗ ten“ das Zeichen, daß die Mannſchaften ſich zur Ruhe zu begeben haben. Prophetiſch angelegte Naturen können aus dieſer Tal⸗ ſache ſchließen, daß damit ſchon meine ſpätere oppoſitionelle Stellung gegen die beſtehende Staatsordnung angekün⸗ digt wurde. Denn ſtreng genommen verſtieß es wider die militäriſche Ordnung, daß ich als preußiſches Unter⸗ offtzierskind in demſelben Augenblicke die Wände einer königlichen Kaſemaktenſtube beſchrie— und ich ſoll ſchon bei meiner Geburt eine recht kräftige Stimme gehabt haben—, in dem der Befehl zur Ruhe erlaſſen wurde. Eine preußiſche Unteroffiziersfamilie der damaligen Zeit lebte in ärmlichen Verhältniſſen. Das Gehalt war mehr als knapp, wie denn zu jener Zeit in der Militär⸗ und Beamtenwelt Schmalhans Küchenmeiſter war, und ſo ziemlich jeder für Gott, König und Vaterland den Schmachtriemen anziehen und hungern mußte. Meine Mutter erhielt die Erlaubnis, eine Art Kantine führen zu dürfen, das heißt, ſie hatte das Recht, allerlei kleine Bedarfsartkel an die Mannſchaften der Kaſematten zu inzi Stube geſchah, die wir verkaufen, was in der einzigen inne hatten. g 1 An Unabhängigkeits⸗ und Oppoſitionsgeiſt hat es meinem Vater offenbar auch nicht gefehlt, für den zu jener Zeit in der Rheinprovinz der rechte Boden war, und ſo kam er öfters in höchſtem Zorn und mit Ver⸗ . wünſchungen auf den Lippen vom Exerzierplatz in die Hmisblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Iuesheim, Hecarhausen und Edingen. Donzerstag, den id. Februar 1910 düſtere Kaſemattenſtube. Als im Jahre 1840 unter Louis Philipp und ſeinem Miniſterium Thiers ein Krieg zwi⸗ ſchen Frankreich und Preußen drohte, ſoll er eines Tages in höchſter Empörung in die Stube getreten ſein, weil nach ſeiner Anſicht ein blutjunger Offizier ihm zu nahe getreten war, und meiner Mutter zugerufen haben:„Frau, wenn es losgeht, die erſte Kugel, die ich verſchieße, gilt einem preußiſchen Offizier!“ Nach dem frühen Tode des Vaters heiratete die Mutter deſſen Bruder, der als Invalide ein Gnadengehalt von zwei Talern monatlich bezog. Er wurde Gefangenen⸗ aufſeher in der Korrektionsanſtalt Brauweiler bei Köln. Auch hier hatte der kleine Bebel Gelegenheit, Eindrücke in ſeine junge Seele aufzunehmen, die ihn durchs ganze Leben begleitet haben: Ich habe mehr als einmal mit angeſehen, daß junge und ältere Männer, die extra ſchwer beſtraft wurden, ſich der ſcheußlichen Prozedur des Krummſchließens unter⸗ ziehen mußten. Dieſes Krummſchließen beſtand darin, daß der Delinquent ſich auf dem Boden der Zelle auf den Bauch zu legen hatte. Alsdann bekam er Hand⸗ und Fußſchellen angelegt. Darauf wurde ihm die rechte Hand über den Rücken hinweg an den linken Fuß und die linke Hand ebenfalls über den Rücken an den rechten Fuß ge⸗ feſſelt. Damit noch nicht genug, wurde ihm ein leinenes Tuch ſtrickartig über den Körper, über Bruſt und Arme auf dem Rücken ſcharf zuſammengezogen. So als lebendes Knäuel zuſammengeſchnürt, mußte der Uebeltäter zwei Stunden lang auf dem Bauch liegend aushalten. Alsdann wurden ihm die Feſſeln abgenommen, aber nach wenigen Stunden begann die Prozedur von neuem. Das Gebrülle und Geſtöhne der ſo Mißhandelten durchtönte das ganze Gebäude und machte natürlich auf uns Kinder einen ſchauerlichen Eindruck. a 8 Das Sturmjahr 1848 fand den kleinen Bebel als 1 8 Monarchiſten, was ihm aber nicht gut bekom⸗ men iſt: Bei der Disputation über unſere politiſchen Anſichten, wie ſie unter Schuljungen vorzukommen pflegt, ſtellte ſich heraus, daß nur ein Kamerad und ich monarchiſch geſinnt waren. Dafür wurden wir beide mit einer Tracht Prügel bedacht. Wenn ſich alſo meine politiſchen Gegner über meine„antipatriotiſche Geſinnung entrüſten, weil nach ihrer Meinung Monarchie und Vaterland ein und dasſelbe ſind, ſo erſehen ſie aus der vermeldeten Tatſache, vielleicht zu ihrer Genugtuung, daß ich ſchon fürs Vater⸗ land gelitten habe, als ihre Väter und Großväter noch in ihrer Maienblüte Unſchuld zu den Antipatrioten ge⸗ hörten. Im Rheinland war wenigſtens zu jener Zeit der größere Teil der Bevölkerung republikaniſch geſinnt. Den Schluß des Jugendkapitels bildet der Tod der Mutter. Hier ſei gleich angeſchloſſen, was Bebel in einem — dem höheren Wahlrecht privilegiert werden, auf daß ſie imſtande ſind, von dem fleißigen, tüchtigen, angeſehenen 5 Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 19. Jahrgang. ſpäteren Kapitel„Perſönliches über ſeine Frau ſagt: Meine Braut war Arbeiterin in einem Leipziger Putz⸗ warengeſchäft. Wir verlobten uns im Herbſt 1864, kurz vor dem Tode ihrer braven Mutter. und heirateten im Frühjahr 1866. Ich habe meine Ehe nicht zu bereuen ge⸗ Frühjahr meine Ehe nie zu bereuen ge⸗ habt! Eine liebevollere, hingebendere, allzeit opferbereitere Frau hätte ich nicht finden können. Leiſtete ich, was ich geleiſtet habe, ſo war dieſes in erſter Linie nur durch ihre unermüdliche Pflege und Hill sbereitſchaft möglich. Und ſie hat viele ſchwere Tage, Monate und Jahre zu durchkoſten gehabt, bis ihr endlich die Sonne ruhigerer Zeiten ſchien. i Der erſte Band dieſer Erinnerungen geht bis zum Jahre 1869. Damals wanderte Bebel zum erſtenmal auf drei Wochen ins Gefängnis wegen einer Adreſſe„An das ſpaniſche Volk“, worin die Staatsgewalt eine„Verbreitung ſtaatsgefährlicher Lehren erblickte.. Eine Beleidigung des Handwerks. Links und rechts geohrfeigt wird durch den Entwurf des neuen preußiſchen Wahlgeſetzes der Handwerker⸗ ſtand. Das Wahlgeſetz iſt ihm, wie dem Arbeiter gegen⸗ über, ein brutales Ausnahmegeſetz im ſchlimmſten Sinne des Wortes. Der Handwerker mag ein noch ſo tüchtiger Menſch ſein, ſeine Tüchtigkeit wird für nichts geachtet. Ihm ſteht keines der in lächerlichſter Weiſe ausgeklügelten„Hebungs“⸗Mittel zu Gebote, durch das er in die höhere Klaſſe des Bürgertums gelangen kann. Er bleibt unter allen Umſtänden der Wahlhelot der dritten Klaſſe. Welcher Handwerker hat es für unum⸗ gänglich notwendig gehalten, ſich in der Schule das Ein⸗ jährigenzeugnis zu erſitzen, wie ſo viele andere, die mit Ach und Krach zu dieſem Ziele gelangt ſind und nun mit Handwerker abzurücken?! Iſt eine traurigere Illuſtration zu der berühmten „Handwerkerfreundlichkeit“ und„Mittel⸗ ſtandsfreundlichkeit“ der preußiſchen Regierung auszudenken? Und was gilt der Handwerker dem Schu tz⸗ mann gegenüber, der das höhere Wahlrecht erworben hat durch einen zwölfjährigen Militär- oder„dieſem gleich h. geſtellten Dienſt“? Dieſe Zuſatzbemerkung iſt direkt auf die Schutzleute berechnet, die nach kürzerer als zwölf⸗ jähriger Dienſtzeit in den Polizeidienſt eintreten. Der § 10 iſt in ſeinem Abſatz 2 der richtige„Schutzmanns⸗ paragraph“. Wir wollen den Beruf eines Schutzmanns wahrlich nicht herabſetzen; wer in dieſem Amte treu und gewiſſenhaft ſeine Pflicht erfüllt, iſt uns ebenſo achtungs⸗ wert, wie jeder andere anſtändige Menſch, und fände man ihn in den höchſten„Rangklaſſen“ des Staatsmanda⸗ — e r n Vermißt. Roman von Ewald Auguſt König. (Fortſetzung.) Nachdruck verboten.) „Das iſt freilich wahr, indeſſen hoffe ich, ⸗ daß man meinem ehrlichen Geſichte Glauben ſchenken und eine Ausnahme mit mir machen wird.“ „Und dann wollten Sie Henry Didier zu entlar⸗ ven ſuchen? In Ihrer Anklage gegen ihn ſehe ich noch nicht ganz klar.“ „So erlauben Sie mir, Ihnen und meiner treuen Freundin die Sache auseinander zu ſetzen. Mein Va⸗ ter und Henry Didier waren geſchäftlich eng miteinan⸗ der verbunden; wir machten ihm große Sendungen und empfingen dagegen Waren von ihm, die wir in unſe⸗ rem Lande gut verwerten konnten. Es war ein Tauſch⸗ handel; am Ende jedes halben Jahres wurde abgerech⸗ net, und dieſe Abrechnungen hatten niemals Anlaß zu Beſchwerden gegeben. Didier kam nie zu uns, aber mein Vater reiſte oft nach Brüſſel, er liebte es, große Unternehmungen mündlich zu beſprechen; er konnte ru⸗ hig reiſen, da ich als Vertreter des Hauſes zurück⸗ figer⸗ und es mag wohl ſein, daß er infolgedeſſen häu⸗ ger reiſte, als gerade nötig war. Ich erwähne das 32 weil ſpäter meinem Vater Vergnügungsſucht vor⸗ ge 85 wurde. Vor etwa zwei Jahren hatten wir von Didier eine namhafte Summe zu fordern; er zahlte nicht, und wir mahnten auch nicht, weil wir ihm un⸗ begrenztes Vertrauen ſchenkten. Mein Vater reiſte nach Brüſſel, aber er brachte kein Geld mit; wir warteten bis zum Ablauf desselben Jahres und ſchickten unſere Abrechnungen. Didier leugnete die Schuld und ſandte ſeine Gegenrechnungen, laut welchen er noch eine Summe zu fordern hatte; er behauptete, mein Vater habe bei ſeiner Anweſenheit in Brüſſel eine große Summe baren Geldes empfangen. Ueber dieſe Behaup⸗ tung war mein Vater entrüſtet; er brach ſofort die 37 Verbindung mit Didier ab und klagte beim Gericht in Brüſſel auf Zahlung ſeiner Forderung. Eine Quit⸗ ä 3 tung über das gezahlte Geld konnte Didier nicht vor⸗ legen; er erklärte, ſie zu beſitzen, aber nicht zu wiſſen, wo ſie ſei. Durch ſeine Bücher ſuchte er die Zahlung zu beweiſen und als das Gericht dieſen Beweis nicht gelten ließ, ſchob er meinem Vater den Eid zu.“ a „Mein Vater bekräftigte daraufhin mit einem Eide, das Geld nicht empfangen zu haben, und Didier iſt zur Zahlung verurteilt worden. Das Urteil war rechts⸗ kräftig geworden, als mein Vater bei unſerem Gericht wegen Meineids denunziert wurde. Der Unterſuchungs⸗ richter ließ ihn vorladen, und nach dem erſten Verhör wurde der unglückliche Mann in Unterſuchungshaft ge⸗ bracht Didier wollte die Quittung wieder gefunden har en; ſie lag jetzt bei den Akten, und die Sachver⸗ ſtändigen, denen ſie vorgelegt wurde, behaupteten über⸗ einſtimmend, nur mein Vater könne ſie geſchrieben ha⸗ ben. Mein Vater trat dieſer Behauptung mit Entſchie⸗ denheit entgegen; Didier, der in Brüſſel erkrankt war und deshalb dort vernommen werden mußte, beharrte bei ſeiner Erklärung und legte wieder ſeine Bücher vor. Er könne ſich die Geſchichte ſehr gut erklären, ſagte er; mein Vater ſei mit dem Gelde nach Spaa gereiſt und werde es dort am Spieltiſch verloren haben, da ſchöme er ſich nun, ſeinem Sohne dieſen Leichtſinn ein⸗ zugeſtehen In der Tat war mein Vater damals auf der Rückreiſe in Spaa geweſen, das Fremdenbuch eines Hotels enthielt ſeinen Namen; er leugnete es auch nicht, aber er beſtritt, daß er geſpielt hatte. Das Ur⸗ teil der Sachverſtändigen mußte unter dieſen Umſtän⸗ den ſchwer in die Wagſchale fallen; die Geſchworenen ließen ſich dadurch vollſtändig beeinfluſſen. Der Staatsanwalt ſtützte ſich auf die Erklärungen Didiers und nahm den Verluſt am Spieltiſch als erwieſen ar, einige an und für ſich unbedeutende Fehler in unſeren Büchern wurden als ſchulderſchwerend dargeſtellt, und der Verteidiger, ſo glänzend er auch ſprach, wußte doch nicht den rechten, packendſten Ton zu treffen, der auf die Geſchworenen vielleicht Eindruck gemacht hätte. So wurde denn das Urteil geſprochen und mein armer, ich mir geſteckt habe.“ ſchuldloſer Vater zu zehnjähriger Zuchthausſtrafe ver⸗ dammt. Henry Didier ließ ſchon am nächſten Tage alles, was wir beſaßen, mit Beſchlag belegen, um ſeine Forderung ſicher zu ſtellen. Da nun auch die Forde⸗ rung an ihn ausfiel, ſo konnte es nicht ausbleiben, daß alle dieſe Verluſte im Verein mit den großen Prozeß⸗ koſten uns ruinieren mußten; mir blieb nichts mehr, und die Kriegserklärung, die am Tage nach der Ver⸗ urteilung meines Vaters erfolgte, ließ mir keine Zeit, mich darum zu kümmern. Die Auflöſung meiner Ver⸗ lobung hatte ich auch nicht vorausgeſehen; mir wurde durch alle dieſe furchtbaren Schickſalsſchläge das Leben eine unerträgliche Bürde, und es verging bis zu mei⸗ ner Verwundung kein Tag, an dem mir der Tod nicht willkommen geweſen wäre. Nun aber erblickte ich in der Rettung meines Lebens eine Schickſalsfügung, der ich mich willig unterwerfe; ich werde mein Leben fort⸗ an nur der Aufgabe widmen, meinen ſchuldloſen Va⸗ ter zu befreien und meinem Namen die verlorene Ehre zurückzugeben.“ Graf Monterau langſam auf und nieder, merten Tränen, tiefe Bewegung bleichen Zügen. 1 „Ich muß Ihnen offen geſtehen, daß Ihre Schil⸗ derung der Sachlage nicht den Glauben an die Schuldloſigkeit Ihres Vaters aufkommen läßt,“ ſagte der Graf.„Sie würden auch wohl ſelbſt daran glau ben, wenn Sie nicht der Sohn des Verurteilten wären. „Ich gebe das zu, aber da ich ſein Sohn bin, kenne ich auch ſeinen ehrenhaften Charakter. Hätte er das Geld wirklich empfangen und am Spieltiſch ver⸗ loren, ſo würde er es mir geſagt haben; überdies mußte er ja auch einſehen, daß er in dieſem Falle ſelbſt mit einem falſchen Eide nicht durchkam. Mögen alle Menſchen ihn verurteilen, Herr Graf, kein Opfer wird mir zu groß ſein, um das Ziel zu erreichen, das hatte ſich erhoben und wanderte in den Augen Leontines ſchim⸗ ſpiegelte ſich in ihren (Fortſ etzung folgt.) 25 5 e, hanebüchene, brutale Nichtachtung des Hand⸗ rkers, wenn man ihn grundſätzlich und rückſichtslos die Militäranwärterwähler als minderwertig ckſetzt. Das bedeutet für den ganzen preußiſchen Hand⸗ erſtand eine ſchallende Ohrfeige, die ihm vor aller lt links und rechts verabfolgt wird. Das bedeutet eine adezu gewiſſenlos beleidigende Unterſchätzung und Ver⸗ ig der ſozialen und wirtſchaftlichen Rolle, die der dwerkerſtand im Gefüge unſeres Staats⸗ und Volks⸗ ens ſpielt und mit Recht zu ſpielen berufen iſt! Wie cher junge Menſch, der die Schule verlaſſen hat, iſt n edler Hochnäſigkeit und Selbſtverblendung als zum ndwerker„zu ſchade“ vorgekommen;— er hat ſich in ei brotloſen Künſten herumgetrieben, bis er ſich hat Militär ausheben laſſen. Hier hat er alsdann ſchlecht recht, nicht ſelten ſogar mehr als recht, ſeine der tik abgekehrte zwölfjährige Dienſtzeit abgedient, und darf er als protegierter und dem Handwerker auf Naſe geſetzter„Privilegierter“ auf den Handwerks⸗ ſter wie auf ein untergeordnetes Weſen, ein Weſen ritter Klaſſe“ ſtolz hinabſehen! Dieſes Privile⸗ m, auf den Handwerkerſtand mit unſäglicher Ver⸗ tung hinabblicken zu können, erwirbt ſich auch mancher, ſich nur deshalb dem Kommiß auf zwölf Jahre ver⸗ eben hat, weil er durch ſeine Lehrzeiten bei ver⸗ edenen Meiſtern unverbrüchlich dargetan, daß es bei war zur ordentlichen Erlernung eines Handwerks gereicht hat— hinterher aber muß es ſich der imdwerker, der dem Staate und dem Gemeinwohl un⸗ ndlich viel mehr leiſtet, gefallen laſſen, von einem ſolchen vilegierten an die Wand gedrückt zu werden. Der Geſetzentwurfverfertiger, der ein derartiges Atten⸗ gen das Ehrgefühl der Handwerker hat vornehmen nen, muß von einer kaum zu ſchildernden Gering⸗ ung gegen das Handwerk beſeelt ſein, ſonſt wäre in em militariſtiſch infizierten Gehirn ein derartiges Aus⸗ bene e gegen die Handwerker nicht ausgebrütet Man muß abwarten, was der Handwerker und de Organiſationen auf dieſe ſchallende feige erwidern werden. Hoffentlich ſind ſie und konſequent genug, an dem ihnen angetanen impf die ganze Ungerechtigkeit und Verwerflichkeit jeder legienwirtſchaft überhaupt zu erkennen und jedes ſſen⸗ und Pluralwahlrecht überhaupt als ungerecht gemeinſchädlich zu verdammen. Denn auch die Be⸗ zugung der akademiſch Gebildeten gegenüber dem Hand⸗ ker ſetzt durch den darin zum Ausdruck kommenden andesdünkel das Handwerk herab. Geradeſo iſt es ein erſinn ſondergleichen, daß der trotz ſeiner Tüchtig⸗ und Fähigkeit oft mühſam um ſeine Exiſtenz ringende dwerker ein vielfach geringeres Wahlrecht haben ſoll er reiche Wähler, dem die von ihm nicht herbei⸗ te Gunſt der Verhältniſſe die Anwartſchaft auf die Wahlklaſſe in den Schoß geworfen hat, ſelbſt wenn eine verſtändige politiſche Auffaſſung nicht die ge⸗ gſten Bürgſchaften gegeben ſind. Werden die preußiſchen Handwerker die ihnen zu⸗ en moraliſchen Mißhandlungen ruhig himiehmen! Politiſche Rundſchau. 8 Deutſches Reich. f Zur preußiſchen Wahlrechtsreform. Die hlrechtsvorlage wird bekanntlich einer Kommiſſion von Mitgliedern überwieſen werden. Die Zuſammenſetzung ommiſſion beruht auf ſtatiſtiſchen Berechnungen, die Fraktionen teils gut, teils weniger gut ab⸗ en. In der Wahlrechtskommiſſion werden die Frei⸗ n mit drei Mitgliedern, die Konſervativen mit treten ſein. Die übrigen Parteien ſind wie folgt reten: Freikonſervative vier, Nationalliberale vier, ſechs, Polen einer, Sozialdemokraten einer. Der fällt den Freikonſervativen zu, die Stellvertretung Konſervativen. Die Mitglieder für die Wahlrechts⸗ on werden in den nächſten Tagen ernannt werden. S 1 N Frankreich. geſtern im Miniſterrat angenommene Marinevorlage für die Schlachtflotte 28 Panzerſchiffe, 10 Auf⸗ ungsſchiffe und 52 Hochſeetorpedos vor, während für ſtenverteidigung 94 Unterſeeboote und für aus⸗ Stationen 10 Schiffe beſtimmt ſind. Die Panzer achtflotte ſollen in zwei Verbände, jeder zu zwei ern, davon eines mit voller und eines mit redu⸗ eſatzung, eingeteilt werden. Nach der Vorlage e Schlachtflotte aus 4 Geſchwadern, davon drei er und eines mit reduzierter Beſatzung. Die Ge⸗ er beſtehen aus je 6 Panzern und 4 Reſerveſchiffen, ufklärungsſchiffen pro Geſchwader und 2 Reſerve⸗ trungsſchiffen, 12 Torpedobooten pro Geſchwader Erſatzbooten. Aus Nah und Fern. Mannheim, 8. Febr. Der Lenkballon des Dan⸗ Frofeſſors Schütte iſt jetzt vollſtändig fertig mon⸗ Prof. Schütte will in den nächſten Tagen nach im reiſen, um dort perſönlich die letzten Arbeiten Bei der Montage des Holzgerippes waren Leitung des Berliner Ingenieurs Huber nicht we⸗ Is 60 Arbeiter tätig. Prof. Schütte hofft, nachdem lle Vorbereitungen erledigt 3 85 innerhalb der n 3—4 Monate den erſten Auſſtieg unternehmen zu Mannheim, 8. Febr. In vergangener Nacht der 60 Jahre alte verwitwete Taglöhner Wöllner Mittelſtraße an der Ecke der Gärtnerſtraße beim reiten der Mittelſtraße von einem in der Fahrt Straßenbahnwagen erfaßt und zur Seite ge⸗ Der Genannte erlitt hiebei ſo ſchwere Ver⸗ 5 er bald darauf ſtarb.— Vor der Wirt⸗ s eine unverantwort⸗ Käfertalſtraße 207 verſetzte in verfloſſener Nacht 18 Jahre alte Wickler Jakob Raquet dem gleich⸗ altrigen Schloſſer Leonhard nach vorausgegangenem Wortwechſel einen Meſſerſtich in den linken Oberſchenkel, wobei die Schlagader getroffen wurde und Leonhard ſo ſchwer verletzte, daß der Tod auf dem Transport nach dem Allgemeinen Krankenhaus eintrat. Der Täter iſt verhaftet. () Baden⸗Baden, 8. Febr. Der Hauptlehrer Bla⸗ ſius Möhr hier beging geſtern an ſeinem 80. Geburtsta mit ſeiner Gattin das Feſt der goldenen Hochzeit.— Nach den jetzt vorliegenden ſtatiſtiſchen Zahlen ſtellt ſich die Frequenz der hieſigen Großherzoglichen Badeanſtalten im Jahre 1909 wie folgt: Im Friedrichsbad wurden 54793 (1908: 55551) Bäder abgegeben. Die Geſamteinnahme eingerechnet diejenige für Heilgymnaſtik und Maſſierungen betrug 114483 Mark(118505 Mk.). Im Kaiſerin⸗ Auguſta⸗Bad wurden 34605(33 572) Bäder abgegeben, die Geſamteinnahmen beliefen ſich auf 72 772 Mark (71407 Mk.). Für Fango⸗Behandlung wurden außerdem im Friedrichsbad 18 057 Mk.(18 204 Mk.) eingenommen. Die Frequenz iſt alſo im Jahre 1909 im Kaiſerin⸗Auguſta⸗ Bad gegenüber 1908 etwas in die Höhe gegangen, im Friedrichsbad dagegen etwas ſchwächer geweſen. ( Freiburg, 8. Febr. Die Dreiſam führt infolge des anhaltenden Regens und der im Schwarzwald ein⸗ getretenen Schneeſchmelze wieder Hochwaſſer, das beinahe den Stand erreicht, den es vor einigen Wochen hatte. (Bühl, 8. Febr. Ein ſchaudererregender Kinds⸗ mord iſt in Bühlertal, nicht wie irrtümlich gemeldet, hier rerübt worden. Ein hieſiges Fräulein gebar am Kaiſers Geburtstag ein Kind. Das kleine Geſchöpf wurde ſofort in einen Eimer voll Waſſer geworfen, in die Scheune hinausgertragen und mit Stroh verdeckt. Die junge Mutter arbeitete am darauffolgenden Tage wieder und ſo blieb die grauſige Tat in Verſchwiegenheit. Die Gen⸗ darmerie wurde aber darauf aufmerkſam gemacht, wes⸗ halb eine gründliche Unterſuchung eingeleitet wurde. Dieſe hatte Erfolg; die Leiche wurde, bereits in Verweſung über⸗ gegangen, gefunden, und die Mutter verhaftet. Die Groß⸗ mutter ſteht im Verdacht der Mittäterſchaft, und wird ſich noch verantworten müſſen. Dieſes Vorkommnis hat eine große Erregung unter der Bevölkerung in Bühler⸗ tal hervorgerufen. 9 Kollnau, 8. Febr. Bei der Bürgerausſchuß⸗ wahl ſiegte mit 100—107 Stimmen die Liſte der ver⸗ einigten Sozialdemokraten und Liberalen. Das Zentrum brachte es auf 81—87 Stimmen. Bei der vorigen Wahl ſiegte das Zentrum. () Aus Baden, 8. Febr. Die M. A. Winter⸗Co., Nord-Amerika, hat ein im Buchdruck mit Schreibmaſchi⸗ nenſchrift hergeſtelltes Schreiben verſandt betr.„Neue Stelle zu beſetzen“. Dasſelbe beginnt mit der Anrede: „Werter Freund!“ Dies klingt ſchon verdächtig einem röllig Fremden gegenüber und ſollte die Empfänger dieſes Schriftſtückes veranlaſſen, dasſelbe ſofort zu vernichten und ſich nicht verleiten zu laſſen, es zu beantworten, denn wahrſcheinlich kommt die Sache wieder auf irgend einen Schwindel heraus. Lahr, 8. Febr. Im Kähnergäßle ſcheint in der letzten Nacht ein Erdbeben ſich ereignet zu haben oder aber ging es zu wie einſt zu Jericho, als die Prieſter mit ihrem Poſanunenſchall die ſtarken Befeſtigungen dieſer zum Wanken brachten, denn vorgeſtern wurde, wie überall hier, auch in dieſer Gegend fleißig„gepäpert“. Mit donnerähnlichem Krachen ſtürzte laut„Lahrer Ztg.“, ge⸗ gen 5 Uhr die große Mauer des Seifenſieders Grimmer⸗ ſchen Grundſtückes zuſammen, glücklicherweiſe nach innen, ſo daß niemand zu ſchaden kam. In nächſter Nähe dieſes Platzes ſtürzte vor längerer Zeit ebenfalls eine Mauer ein, es ſcheint, daß hier der Boden durch Abwaſſer gründ⸗ lich unterwühlt iſt. b ( Grafenhauſen, 8. Febr. Auf eine eigenartige Art iſt man hier einem Futterdieb auf die Spur gekom⸗ men. Man bemerkte ſchon. öfters, daß in einem Futtergange kurzgeſchnittenes Futter geſtohlen wurde, doch alle Bemühungen, des Diebes habhaft zu werden, waren erfolglos. Da kam ein Elektriſcher auf den Einfall, eine elektriſche Verbindung zwiſchen dem Futtergange und der Wohnung herzuſtellen, und ſiehe da, der Dieb ſtellte ſich ein, aber mit ihm trat auch die elektriſche Klingel in Funktion und der geſuchte Dieb war entlarvt. So hat alſo auch die Elektriſche auf dieſem Gebiete ihren Triumph gefeiert. i. (9) Heidelberg, 9. Febr. Am 11. April feiern hier ſelbſt Prinz Wilhelm von Sachſen⸗Weimar⸗Eiſenach, Her⸗ zog zu Sachſen und ſeine Gemahlin Prinzeſſion Gerta geborene Prinzeſſin zu Yſenburg und Büdingen⸗Wäch⸗ tersbach das Feſt der ſilbernen Hochzeit.— Durch das anhaltende Regenwetter der letzten Tage iſt der Neckar wieder rapid geſtiegen. Geſtern abend betrug der Pegel⸗ ſtand hier 176 Zentimeter, heute vormittag bereits über 3 Meter. Die Waſſerzunahme beträgt ſtündlich 10 Zenti⸗ . meter. Der Leinpfad ſteht bereits unter Waſſer. (Pforzheim, 9. Febr. Der Stadtrat beabſichtigt, von der von dem Bürgerausſchuß genehmigten Anleihe im Betrage von 10 Millionen Mark nur einen Teilbetrag von 6 Millionen Mark zur Vergebung auszuſchreiben und mit den übrigen 4 Millionen Mark zu warten, bis der Geldbedarf dafür vorhanden iſt.— Im Staats⸗ walde wurde die bereits in Verweſung übergegangene Leiche des 19 Jahre alten Taglöhners Chriſtian Friedrich Müller von hier aufgefunden. Vermutlich hat er ſich mit Lyſol vergiftet. Er wurde ſeit 30. v. Mts. vermißt. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. () Offenburg, 9. Febr. Hier fand eine Konferenz ſämtlicher Direktoren der badiſchen höheren Mädchen⸗ ſchulen ſtatt, um über die Frage der Berechtigung an den höheren Mädchenſchulen und über das neufprachliche Lehrbuch des deutſchen Unterrichts zu beraten. Kurz nach Oſtern wird in Baden eine Verſammlung des badiſchen Zweigvereins für das höhere Mädchenſchulweſen zur Be⸗ ſprechung ſchwebender Fragen ſtattfinden. 8 das in toſenden Beifall ausbrach, zu danke i TGesbach a. N., 9. Febr. Unterhalb Rheinkilo⸗ meter 77 waren kürzlich Arbeiter der elſäſſiſchen Waſſer⸗ bauverwaltung mit dem Verſchiffen von Kies im Rhein beſchäftigt. Dabei geriet das kleine Schiff mit ſeinem Vorderteile in ſogenanntes Bergwaſſer, wobei Waſſer in das Schiff drang, das alsdann umkippte. Der in dem Schiffe befindliche Arbeiter Rios aus Schönau konnte ſich leider nicht mehr ſchnell genug aus demſelben flüchten und fiel in den Rhein, wobei der Unglückliche nach ver⸗ geblichen Schwimmverſuchen in den Fluten ſeinen Dod fand. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden. () Oberbergen, 9. Febr. In der letzten Bürger⸗ ausſchußſitzung wurde u. a. die Aufhebung des Schul⸗ geldes in unſerer Gemeinde beſchloſſen. 1 Waldshut, 9. Febr. Oberſchaffner Bauer iſt zu ſeiner Familie zurückgekehrt. Der bedauernswerte Mann hatte ſich in einer Kiesgrube aufgehalten und konnte den beſorgten Seinen wieder zugeführt werden. 5 f () Waldshut, 9. Febr. Der Wirteverein ſchreibk dem„Albb.“: Zu der in Ihrer Zeitung erſchienenen Notiz, daß die Waldshuter Wirte beſchloſſen hätten, von einem Bieraufſchlag Abſtand zu nehmen, erklären wir, daß dieſe Behauptung vollſtändig aus der Luft gegriffen iſt. Wir haben in dieſer Sache bis heute noch gar nichk beſchloſſen, indem wir erſt die Stellungnahme der Bier⸗ brauer abwarten wollen. 1 0 () Laufenburg, 9. Febr. Bei den Arbeiten am Krafthaus ereignete ſich ein ſchwerer Unfall, welchem der in Kaiſten wohnhafte Italiener Luizi Paulin zum Opfer fiel. Außerdem wurden zwei Arbeiter ſchwerer, zwei leichter verletzt. Der als Schießmeiſter fungierende Paulin gab zu frühe mit dem Alarmhorn das Zeichen, daß alle Sprengſchüſſe, zirka 9 Stück, explodiert ſeien. Die Ar⸗ beiter, die während des Schießens ſich entfernt hatten, näherten ſich wieder der Arbeitsſtelle, als plötzlich ein Sprengſchuß losging, den der Schießmeiſter anſcheinend nicht gezählt hatte. Den Verunglückten betrauern eine Witwe mit einigen Kindern, die übrigen Verletzten be⸗ finden ſich außer Gefahr. Neues aus aller Welt. Ein hartnäckiger Weinbergbeſitzer. In det letzten Verſammlung des Landwirtſchaftlichen Bezirks⸗ vereins erklärte Privatmann F. K. Freudenberg, Beſitzer eines größeren und muſtergültigen Rebgeländes in Wein⸗ heim, daß er ſich den Beſtimmungen des neuen Weingeſetzes, insbeſondere der Kellerkontrolle, nicht unterwerfen werde und es vorziehe, den Rebbeſtand auszuhauen. Obwohl Freudenberg erſucht wurde, dieſe ſeine Abſicht nicht zur Ausführung zu bringen, hat er nun doch ſein Vorhaben verwirklicht, das Rebgelände aus hauen laſſen und ſeine Weinbeſtände an einen hieſigen Wirt verkauft. * Unteroffiziere als Rowdies. Die Sergeanten Richard Mannigel und Guſtav Schreck von der dritten Eskadron des 3. Garde⸗Ulanenregiments, die am frühen Morgen des 5. Dezember 1909 zwei Offiziere angegriffen und mißhandelt hatten, wurden vom Gericht der erſten Gardekarallerie⸗Diviſion in Potsdam, und zwar erſterer wegen kätlicher Angriffe auf Vorgeſetzte, Bedrohung und Mißhandlung in zwei Fällen, eigenmächtiger An⸗ maßung des Befehlrechts, ſowie eigenmächtiger Gefange⸗ nenbefreiung und Urlaubsüberſchreitung zu 4 Jahren Ge⸗ fängnis und Degradation, Schreck wegen gemeinſchaft⸗ licher Mißhandlung und Urlaubsüberſchreitung zu ſechs Monaten und zwei Tagen Gefängnis und Degredation verurteilt. Die Verhandlung und auch die Begründung des Urteils fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Ein ungetrener Bankier. Wegen Depotunter⸗ ſchlagung wurde der Bankier Rottmeier in Landshut ver⸗ haftet. Die Höhe der unterſchlagenen Summe iſt noch nicht bekannt. Der Verhaftete galt als ſehr vermögender Mann und erfreute ſich des größten Vertrauens. Unter den Geſchädigten befinden ſich viele kleinere Leute. ö * Losſchwindler verhaftet. Die Bankfirma Fi⸗ ſcher& Ries, die in Budapeſt und angeblich in München Bureaus hatte und mit Loſen Ratenhandel führte, fallierte. Der Geſchäftsinhaber iſt nach Amerika geflüchtet. Der Prokuriſt der angeblichen Münchener Filiale, Leopold Bleier, ſoll, wie das Herold⸗Bureau meldet, verhaften worden ſein.— Von einem Tiger angefallen. Man wird ſie noch des Tigerbändigers Hendrick erinnern, der im Zirkus Sidoli allabendlich eine Reihe von dreſſierten Tigern vorführte, von denen ein mächtiger Königstiger der ſchönſte, aber auch der gefährlichſte war. Wie nun dem 0 4 „Corriere della Sera“ aus Petersburg gemeldet wird iſt Hendrick vor wenigen Tagen von dieſem Tiger derart zerfleiſcht worden, daß an ſeinem Aufkommen gezweifell wird. Schon einige Zeit hindurch zeigte ſich das Tier ſtörriſch und unfolgſam, ſo daß Hendrick von allen Seiten gewarnt wurde, trotzdem aber ſetzte er ſeine Vorführungen fort, bis am vergangenen Freitag die Kataſtrophe ein⸗ trat. Kaum war der Käfig geöffnet worden, als ſich der Tiger mit einem wilden Wutgeheul auf den Bändiger ſtürzte, ihn zu Boden riß und ſofort ſeine Zähne tief— die Schenkel Hendricks eingrub. Es gelang Hendrick, ein Arm frei zu machen und einige Revolverſchüſſe in den 5 des wütenden Tieres abzufeuern, das daraufhin erſchreckt Hendrick vermochte ſich noch zu erheben und dem e n, dann verließen ihn ſeine Kräfte und er br ernſt, und wenn es auch gelingen ſollte, ih Leben Unterernährung deutſcher Schulkinder. Wie man erfährt, hat die Zentralſtelle für Volkswohlfahrt eine Unterſuchung über die Ernährungsverhältniſſe der Volks⸗ ſchulkinder angeſtellt. Dieſe ſoll ein beängſtigend ungün⸗ ſtiges Reſultat gezeitigt haben. So wurde feſtgeſtellt, daß zirka 36 000 Kinder, ohne a Frühſtüc ingenommen zu haben, zurückwich und in ſeinen Käfig flüchtete“ r . 2 929 2— 28 4— DSS-S.. . 1 4 8 3 8 den ſein wird. der dem im Jahre wurden von den Tagespreis für die keitspreis fiel Grade zu. 5 Prozent der geſamten Volksſchulkinder abends mit leerem Magen zu Bett. Durch dieſe mangel⸗ hafte Ernährung werden zweifellos die Kinder geſund⸗ heutlich auf das Schwerſte geſchädigt. Bleichſucht und vor allem auch Tuberkuloſekeime werden auf einen ge⸗ ſchwächten Körper beſonders unheilvoll einwirken. Der Grund für dieſe Unterernährung iſt wohl in der Haupt⸗ ſache in der Unkenntnis der Hauswirtſchaft einer großen Anzahl von Arbeiterfrauen, ſowie in Armut, Krankheit und Arbeitsloſigkeit der Männer zu ſuchen. Es dürfte bekannt ſein, daß in zirka 190 deutſchen Städten 95 000 Kinder durch öffentliche Stiftungen geſpeiſt werden, wofür jährlich nicht weniger als 60 000 Mk. veranſchlagt ſind. Trotz dieſer freiwilligen Ausgaben iſt die Unterernährung der Kinder in Deutſchland noch ſo groß, daß ſchnelle Ab⸗ hilfe dringend erforderlich iſt. Gepanzerte Maſchinengewehr⸗Kraftwagen. Die Heeresverwaltung beabſichtigt bei den diesjährigen Kaiſermanövern eingehende Vers uche mit dem Maſchinen⸗ gewehr⸗Kraftwagen des Heilbronner Ingenieurs Schlayer anzuſtellen. Sollten dieſe ein günſtiges Reſultat ergeben, beabſichtigt die Heeresverwaltung, mehrere dieſer Wagen einzuſtellen. Bekanntlich ſind dieſe Wagen ſo niedrig ge⸗ baut, daß die Bedienungsmannſchaft darin liegen muß. Es ſoll dadurch verhütet werden, daß dem feindlichen Feuer ein allzu großes Zielobjekt geboten wird. Weiter werden die Wagen mit Scheinwerfern verſehen werden. Man hofft durch die Einführung dieſer Wagen, die In⸗ fanteriebedeckung der Artillerie weſentlich verringern zu können, was in der Tat von ein ſchneidender Bedeutung ſein würde, denn die zum Schutze der Artillerie auf⸗ zuwendende Infanterie iſt an Zahl nicht unbedeutend. * Gnadengeſuch einer zum Tode Verurteilten. Die vom Schwurgericht in Güſtrow wegen Ermordung der Opernſängerin Barthold zum Tode verurteilte Ber⸗ liner Modiſtin Auguſte Zobel hat, nachdem die Reviſion vom Reichsgericht verworfen wurde, vor einigen Tagen ein von ihrem Verteidiger abgefaßtes Gnadengeſuch an den Großherzog von Mecklenburg gerichtet. Eine Ent⸗ ſcheidung hierauf iſt noch nicht ergangen. Vulkanausbruch. Nachrichten aus Coſtarica be⸗ ſagen, daß der Vulkan Poas, der lange ruhte, ſich in heftiger Bewegung befinde. Die Lavamaſſen überfluten fruchtbare Täler. Große Anpflanzungen werden zerſtört. Die Dörfer ſind wie ausgeſtorben. Die Meldungen ſprechen von vielen Toten. Zweihundert Pfund ſchwere Felsblöcke dem Vulkan zwei Meilen weit geſchleudert. Die Stadt Capadiela iſt von Aſche bedeckt. i Nationale Ehrung Pearys. Im Neuhorker Metropolitain Operahouſe erfolgte geſtern abend eine na⸗ tionale Ehrung Pearhs als Entdecker des Nordpols. Als äußeres Zeichen der Anerkennung wurde ihm ein Geſchenk im Betrag von 10 000 Dollars überreicht. Peary hielt darauf einen durch zahlreiche Bilder erläuterten Vortrag über ſeinen Vorſtoß nach dem Pol. 5 ö »Ein Erfolg Haus Grades in Heliopolis. Ein Telegramm aus Kairo meldet: Der zweite Tag der aviatiſchen Woche in Heliopolis war dem Deutſchen Hans ſehr günſtig. Er unternahm einen Entfernungs⸗ Grade flug von 25½ Kilometern. Bei der Anwartſchaft auf den großen ägyptiſchen Preis ſteht er jetzt an zweiter Stelle. Den Preis von Heliopolis gewann Nougier mit einem Höhenflug von 219 Metern. Hans Grade gewann a Enfernungsfahrt mit 22 Kilo⸗ metern in 22 Minuten 57 Sekunden. Auch der Schnellig 8 Abermals Hochwaſſer. Von überall her treffen Meldungen über ſteigendes Hochwaſſer ein. Die Nebenflüſſe des Rheins ſind 5 geſtern um 2 Meter geſtiegen. Das Anwachſen der Wasser dauert fort. Die Ruhr führt Hochwaſſer. Das Waſſer der Fulda iſt um einen Meter geſtiegen. In Beyenburg fuhren ein 10 jähriges Mädchen und ein 4jähriger Knabe in einem Schlitten, der die Böſchung der Wupper hinab⸗ rutſchte und in den hochgehenden Fluß ſtürzte. Die Mutter beobachtete vom Fenſter aus den Vorfall, ſtürzte ſich ins Waſſer und es gelang ihr, den Knaben zu retten, wäh⸗ rend das Mädchen ertrank. In Belgien iſt die Hoch⸗ waſſergefahr außerordentlich gewachſen. Auch die Schelde führt Hochwaſſer, ſo daß im Hafen von Antwerpen be⸗ ſondere Vorſichtsmaßregeln getroffen werden mußten. Namur und Charleroi leiden ſchwer unter der Ueber⸗ ſchwemmung, die ſchon zum fünftenmal in dieſem Winter den Transportvekrhe unterbindet und die Induſtrie lahm⸗ legt. In dem engliſchen Zechendorf Weſtwylm ereignete * en ſtarker Regenfälle ein Erdrutſch. Drei Häuſer 8 be— ein. Acht Perſonen wurden unter den Trümmern pepe en. Die Oder iſt im Steigen begriffen. Der Waſſer⸗ bei Ratibor betrug Dienstag mittag 12 Uhr 2,18 and 2 4 Uhr 2,56 Meter. Auch 1 feingeſucht Die Nachricht von dem Steigen des Waſſers daß die Seine, die während der Nacht um 12 Zenti⸗ meter geſtiegen iſt, im wieder um 40 Zentimeter ſteigen wird. Das Steigen des Waſſers wird aber noch weiter anhalten. Man rechnet damit, daß es bis Donnerstag oder Freitag um 1,40 Meter Frankreich wird von neuem Hochwaſſer ſtromaufwärts gelegenen Orten läßt annehmen, Lauf der nächſten 24 Stunden Dabei wäre ein Waſſerſtand erreicht, 1882, den Jahr der großen Ueber⸗ chwemmungen, nahe käme.. ö Neue lieberſchwemmungen werden aus Sa vo hen ud dem Maconaisgebiet gemeldet. Auch in der Gegend on Remiremont ſteigt das Waſſer. 5 eldet. Der legten ſich 8 Oberlaufe der Fulda wird gramm aus Trier, ſtündlich 10 Zentimeter. Die Pegel⸗ höhe beträgt jetzt 5½ Meter. Die Ufer ſind weithin über⸗ ſchwemmt. Die Moſelbahn mußte wegen der Ueberflutung des Bahndamms ſtreckenweiſe den Verkehr einſtellen. Von der Obermoſel und den Nebenflüſſen wird weiteres Steigen gemeldet. Endlich lautet ein Telegramm aus Brüſſel: Infolge des dreitägigen Regens und des plötzlichen Schmel⸗ zens der gewaltigen Schneemaſſen in den Ard nnen berrſ cht in ganz Belgien Hochwaſſer. Alle Flüſſe ſind z den Niederungen über die Uefer getreten. f 8 2 1 5 Vermiſchtes. Ruſſiſche Gefängnislektüre. Der Tatigleik der bielgeſchmähten cuſſiſchen Gendarmerie ſcheint nach fol⸗ gendem Vorfall manchmal auch eine gewiſſe Komik nicht abzugehen: In einer der letzten Sitzungen des Peters⸗ burger Komitees der Wohltätigkeitsgeſellſchaft für männ⸗ liche Gefangene machte der Präſident, Jägermeiſter Graf Toll, die erſtaunliche Mitteilung, daß er gelegentlich einer zufälligen Reviſion der Bibliotheken der Petersburger Ge⸗ fängniſſe unter den zur Lektüre für die Gefangenen be⸗ e Büchern eine Menge revolutionärer und porno⸗ graphiſcher Schriften gefunden habe. Beſonders ſtark ver⸗ treten ſei ein ſtreng verbotenes und unbedingt der Kon⸗ fiskation unterworfenes Journal namens„Schipownik“ amarchiſtiſchen Inhalts geweſen. Nähere Nehforſchungen über die Herkunft dieſer Literatur hätten dann das ver⸗ wunderliche Faktum ergeben, daß dieſe Schriften von der Gendarmerieverwaltung in die bewußten Gefängnisbiblio⸗ thek geliefert worden ſeien. Er, Graf Toll, ſei ſofort bei dem Chef der Gefängnisverwaltung Chrulew über ſeine erſtaunliche Entdeckung vorſtellig geworden, der Chef habe aber die unangenehme Angelegenheit zuerſt einfach in Abrede zu ſtellen geſucht, dann jedoch auf Drängen des Grafen in eine Unterſuchung gewilligt, deren Reſultate abzuwarten wären. Man würde natürlich, ſo wird dem „Berl. Lok.⸗Anz.“ berichtet, falſch gehen, in dem von dem Grafen Toll geſchilderten Vorfalle eine böswillige Abſicht der Gendarmerie zu ſehen. Die Dinge liegen viel harm⸗ loſer Die im ganzen Reich konfiszierten Schriften häufen ſich an, nehmen Platz weg und ſtören alle Welt. Man weiß nicht, wohin mit ihnen; ſie als Makulatur zu ver⸗ kaufen oder wegzugeben, iſt begreiflicherweiſe verboten, ihre Vernichtung umſtändlich und mühevoll. Endlich er⸗ innert ſich ein findiger Kopf, daß die Gefängnisbiblio⸗ theken um Material gebeten haben, alſo fort mit dem ganzen Stapel! Vielleicht findet ſich in ihm etwas für die Gefangenen Lesbares. In den Gefängniſſen werden die zugeſandten Bücher ganz ebenſo gedankenlos in die Bibliotheken eingereiht und den Sträflingen zur Lektüre überwieſen. 5 Reformen in China. Seit dem Regentſchafts⸗ antritt des Prinzen Tſun folgen die Reformen in der Verwaltung raſch aufeinander. Genaue Kenner des Latt⸗ des, die eine Reformbedürftigkeit der inneren Zuſtände keineswegs in Abrede ſtellen, ſagen jedoch voraus, daß die Haſt, mit welcher der Regent ſeine Reformen vollzieht, und die Strenge, mit der er auf ihrer Durchführung be⸗ ſteht, den Ausgangspunkt zu ſchweren inneren Verwick⸗ lungen bilden können. Die verkrüppelten Füße wider⸗ ſtreben dem Empfinden des Regenten und ſeiner Berater, und ſie glauben dieſer jahrtauſendealten Unſitte der Fuß⸗ verſtümmelung nicht beſſer begegnen zu können, als daß ſie„verſchönerte“ Füße einfach beſteuern. Durch die Ab⸗ gc un der Folter hat der Juſtizminiſter dem Geiſte der Juſtiz im modernen Sinne Rechnung getragen. Der Kriegsminiſter hat an alle Vizekönige und Provinz⸗ gouverneure den ſtrengen Befehl erlaſſen, keinem Aus⸗ länder mehr den Eintritt in ein chineſiſches Fort oder Arſenal zu geſtatten; mit dieſer Beſtimmung erklären ſich auch die begeiſtertſten Anhänger des Alten einver⸗ ſtanden, weil ſie darin einen entſcheidenden Schlag gegen die Fremden erblicken. N Handel und Verkehr. e „( Kurzer Getreide⸗Wochenbericht der Preks⸗ berichtſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats vom 1. bis Futtergerſte geblteben. Dem gegenüber war ruſſiſche Gerſte, namentlich in greifbarer Ware feſt und preis⸗ haltend. Mais wurde von Amerika etwas billiger offe⸗ riert und auch Argentinien hat im Hinblick auf günſtigere Ernteausſichten ſeine Forderungen für Frühjahrsabladung um 1 bis 2 Mk. reduziert. Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim 8 Bekanntmachung. Die Ausführung des Geſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb betr. Nr. 2111 IV. Der Bezirksrat erließ heute folgende Eutſchließ ung: 8 In Vollzug der 88 7, Abf. 2, 9, Abſ. 2 des Geſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb vom 7. Juni 1909, der Verordnung Großh. Miniſteriums des Innern vom 21. September 1909, die Ausführung des Geſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb vom 7. Juni 1909 betreffend, wird folgendes beſtimmt: J. Bevor eine Ankündigung für einen Ausverkauf wegen Beendigung des Geſchäftsbetriebs, für einen Ausverkauf von Waren wegen Räumung eines beſtimmten Warenvorrates oder Aufgabe einer ein⸗ zelnen Warengattung erlaſſen wird, iſt über den Grund des Ausverkaufs und den Zeitpunkt ſeines Beginns An- zeige zu erſtatten unter Einreichung eines Verzeichniſſes der auszuverkaufenden Waren. Die Anzeige und die Einreichung des Verzeichniſſes hat für Geſchäftsbetriebe im Stadtbezirk Mannheim bei der hieſigen Handelskammer, für Geſchäftsbetriebe in den Landgemeinden beim Bürgermeiſteramt zu geſchehen. Als Ausverkauf im Sinne dieſer Beſtimmungen gilt auch ein Räumungsverkauf wegen Umzugs oder Umbaues. II. Ueber Zahl, Zeit und Dauer der im ordentlichen Geſchäfts verkehr üblichen Kaiſau- u. Juventurausver⸗ künfe wird beſtimmt: 1. Es dürfen in einem Jahr nicht mehr als 2 ſolcher Ausverkäufe und zwar entweder 1 Inventur⸗ und 1 Saiſon⸗Ausverkauf oder 2 Saiſonausverkäufe ſtattfinden. 2. Saiſon⸗Ausverkäufe ſind nur in den Monaten Januar⸗Februar und Juli⸗Auguſt zuläſſig. Inventur⸗Ausverkäufe ebenfalls nur in dieſer Zeit und zwar unmittelbar vor oder nach der im Geſchäft bewirkten Inventuraufnahme. a 3. Der einzelne Inventur⸗ oder Saiſonsausverkauf darf höchſtens 3 Wochen dauern. a Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß die Einſicht der Verzeichniſſe jedermann ge⸗ ſtattet iſt. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Beſtimmungen werden gemäߧ 10 des Geſetzes mit Geldſtrafe bis zu 150 Ml. oder mit Haft beſtraft. Mannheim, den 28. Januar 1910. Großh. 2 5 W Stehberger. Beſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 10. Februar 1910. HBürgermeiſteramt Ratſchreiber Volz. Koch. Seckenheimer Zimmerschützen- Gesellschaft Heute abend 8 Ahr findet im„Löwen“ Theater- und Bauerntanz⸗Probe ſtatt und wird um pünktliches Erſcheinen gebeten. Das Ballkomite. Wichiig für die Teilnehmer des Obstbaumschmifthurses! Dresdener darten werkzeug iabrin S. Kunde 5 Sohn, Dresden Fabrikniederlage und Verſand: N Moritz Hauser, Eiſenhandlg. Ladenburg. 8 Es empfiehlt ſein Lager in ſämtlichen Bürsten- und Pinselwaren Schwämmen, Teppichklopfern und Türvorlagen. L. Gilmer, im Hauſe des Herrn Holzhändler Bühler Eingang ins Geſchäft über die Treppen im Hof. Rohrſtühle werden in der Werkſtatt des Unter⸗ zeichneten eingeflochten. 5 Südd. Samenbaus Constantin s Löffler Breite Strasse neben 2, 3 Mannheim strümpiwafengesch. B N Wir empfehlen unſere hochkeimenden und ſortenechten Gemüſe⸗ n. Blumenſamen, Saaterbſen u. Bohnen, Runkelrüben⸗, Klee⸗, Gras⸗ und landw. Samen, Düngemittel, Rafffab 0 5 i Cocosfaſerſtricke, N f 5 1 termittel für el, Sch a he atis u.! ſter krziellt de Mgnn 8 Nec 3 wöchen heiten des Herrn trät und ich nach einer Fürth i. 8 1, dag nicht mehr an eine Dir. Schäfer jedem rkſam gemacht; Neu! mit we + H 8. don ganzem Herzen, Gefundheit wieder vollſtändig erlangt habe. chenſcheu, energielos, fortwährend müde, e und zwar vertraute ich mich Herrn Direktor Heinrich Schäfer an und ſchon nach gradiger Nervoſttät, mens 7 ch verſuchte daher das Letzt theil⸗Inſtitut, nämlich dem des tlicher Behandlung 20 erhofft hatte. Nach 6 wöchentlicher K mich wieder vollſtändig geſund fühlte, welches i haften e eren was auf ei a ir hes Herrn Direktor Heinrich Schäfer, Ich k d 900 00 ern Direktor Heinrich Schäf ann desha errn Direktor Heinri häfe 585 Geſundheit meinen herzlichſten Dank ausſprechen, as Inſtitut in meinem Bekanntenkreiſe zu empfehlen. O., den 14. Mai 1908. daß mich derſelbe dur 158 beſtehenden Lupusgeſchwür vollſtändig geheilt hat fer für die Wiederherſtellung meiner Geſundheit und Unterzeichneter beſcheinige hiermit, daß mein fl die Behandlung des Herrn Direktor Heinrich Schäfer N 3, reiche Behandlung meine vo infolge Nervenlähmung an beiden f g 9 jedoch ſchon nach 1 daß ich ohne jede Begleitung zur Behandlung kommen konnte. Vochen war ich vollſtändig wieder hergeſtellt, ſodaß ich wieder bernehmen konnte. Was ich nicht mehr für möglich— merkſame und gewiſſenhafte Behandlung bei Herrn Glektron, N 3, g, erzielt. ch ſage Ihnen von ganzem Kranken dieſer Art Mit beſtem Gruß Seckenheim, den 17. 4. 07. Ich litt längere Zeit an hartnäcki Deer Zeit Zur Linderung i ieſer Zeit wurde ich auf das Lichtheil⸗Inſtitut„Elektron e 1 nachdem ich nun daſelbſt 20 Behandlun hatte, war ich vollſtändig von meinem Leiden befreit und ha 255 ſte von Schmerzen in den früher angegriffenen Körper rfolg muß ich der Heilmethode obigen Inſtttuts zuſchreiben. Heilfaktoren: wonb. kleklr. Lichtheilverfahren. Glüh⸗, Bogen- und Teillichtbäder, Vier⸗Zellen⸗Bäder na trierte Kaltlichtbehandlung nach Finſen, erfolgreich gegen chron. N t Ganz beſonders zu empfehlen iſt die ſeit ca. 2 Jahren beſtehende —Elekto⸗Magnetiſche Theraphie, Syſtem Trüb. Hufeisenmagnet bedeutend wirksamer und intenslver wie stabmagnet, welcher von ahnlich⸗ ee Ich kann deshalb jedem ähnlich Leidenden die erfolgr handlung des Lichtheil⸗Inſtitut„Elektron“, N 3, 3 mit gutem 8 Mannheim, den 25. Mai 1908. beſtens empfehlen. pey er, a. Rh., den 20. Dezember 1907. gez. einen und rechtem eſtens empfehlen. raukliniſation, Röntgen⸗Laboratorium. Aufzeichnung des Herzbildes. Rila Reform⸗Inhalatorium hma, Verſchleimung ꝛc. 3 Ihre ſtets dankbare eilerfolge chtheil⸗Inſtitut„Elektron“, Mannheim N 3, 31, Di Schäfer wührend ſeiner Ojährigen Praxis durch die neuen Elektro⸗ physikalischen Heifaktoren. Blaulſcht⸗ behandlung, Clektrizität, Wasser, Massage etc. Erſtes, größtes, beſteingerichtetes und bedeutendes Inſtitut am Platze. Danliſagungen. hiermit Herrn Direktor Heinrich Schäfer. daß ich durch die erfolgreiche Mein Leiden beſtand aus Schwermut, hoch⸗ unzugänglich für Jeder⸗ dem altrenommierteſten Lichthei trat eine derart auffallende Beſſerung ein, ur war mein Zuſtand derart gehoben, ewf ich e der erfolgreichen und gewiſſen⸗ f eine langjährige Praxis auf dem Gebiet der Nervenkrank⸗ ektor Heinrich Schäfer ſchließen äßt, zu verdanken habe. eiche und gewiſſenhafte Be⸗ ewiſſen aufs beſte empfehlen. Frau E. Edelm. Fr. Hildenbeutel. 00 Unterzeichnete beſtätige Herrn Direktor Heinrich Schäfer, Olchtheil⸗Inſtitr ktron N 3, 15 malige Behandlung von meinem ſeit 20 Ich danke Herrn Heinrich kann ähnlich Leidenden die Frau Studienrat Ruſch Witwe. eckenweiſer Haarausfall durch 3, vollſtändig geheilt wurde. . 27 0 Heilung von Nervenläbmung. Geehrter Herr Schäfer, Mannheim. i Mit dankbarem Herzen kann ich Ihnen nur mitteilen, daß i Afländi e Geſundheit wieder erlangte. Arm zu Ihne 0 Tagen beſſerte ſich mein Zuſtand derart Nach Verlauf von fünf jede Haus⸗ und habe, wurde dur N ir. Hch. Schäfer, Lichtheil⸗Inſtitut Helke Dank und kann die Behandlung des Herrn em Iſchias und war bei einem hieſigen Arzt der Schmerzen erhielt ich Morphium⸗Einſpeſtzungen. 7,‚ Mannheim, N 3, 3, auf⸗ en mit e auch ſeither nicht mehr das teilen verſpürt. Den glänzenden Dr. Schnee, Karlsbad, konzen⸗ Blaulichtbeſtrahlungen Eiſenlichtbehandlung nach Profeſſor Kromayer. Anwendung der geſamt. Elekto⸗Theraphie an ee Galvaniſation, Faradiſation, Wechſelſtröme, 3 phaſ Strom, rom, pulſierender Gleichſtrom, Hydro⸗elektr. Bäder, elektr. Gymnaſtik, Vibriations⸗Maſſage, alle Arten med. Bäder ee. Wichtig für Herzleidende, Anterſuchung mit Nönkgenftrahlen und orthodiagraphiſcher Alle Anwendungen ſind abſolut ſchmerzlos. Velotrab⸗, Radfahr⸗ und Reitapparat. P Heilgymnaſtik. Fans als Ruder⸗ Zug⸗ und Bergſteigapparat. ö der Atmungsorgane angewandt, Naſen, Hals, Rachen, lautendem Institut empfohlen wird. 1. Durch eine größere und intenſtvere Einwirkung der Elektro⸗Magnetiſchen Kraft⸗ linie auf den Geſamtorgantsmus. 2. Kräftigung und Beruhigung des Nervenſyſtems, A der Schmerzen ꝛe. empfehle daher dieſes zeitgemäße Unternehmen dem titl. Publikum und ſtehe lerer Migkunft gern zu Dienſten. 8 Dir. H. Sckäfer, Mannheim H 3, 3 Lichiheil-Instint„Elektron“ II 3, 3 Erſtes, größtes, beſt eingerichtetes und bedeutendſtes In ſtitut am Platze. Spezielle Behandlung aller chron. u. langw. 8 0 a l Damenbedienung durch Frau Roſa Schäfer. Hebung des Allgemeinbefindens, onntags von 9 bis 12 Uhr. Sprechſtunden: 0 morgens 9 bis 12 und 2 bis 9 Uhr. * Als ich im Juni v Frau Her. Wetzel. linſtitut„Elektron“, Behandlung meine welche ich nicht it gez. W. R. ch durch Ihre egg n kam, glaubte ich eldarbeit die auf⸗ Maſſage genommen gez. A. L. nach Dr. Kaſſer, Gleich⸗ elektr. Maſſage, Neu! Proſpekte gratis. Nr. 985 drückung von ſtruktion, das die Gewährun fahrläſſig, 10 des Rauſchbrand Laſt fällt. ſind, verlaufende K mehrtägiger plötzlich vom wieder heiß. Angſt. mehrmals; Gliedmaßen miſch Wenn Auzeige An de Das blutige vom 23. Juni 1880 (G.⸗ u. V.⸗O. nung hierzu vom 26. bringen wir nachſtehe zur öffentlichen Dabei ma ſpruch auf Entſchädi 1. Wenn der B der Wirtſchaft, f oder der Begleiter der a findlichen Tiere der Beſitzer des G Koppel oder Weide vorſätzlich den V 0 8 Reichsgeſetzes vom 23. Juni 1880 zuwider die An⸗ Seuche oder vom Seuchenverdacht eige vom Ausbruch der 555 ls 24 Stunden nach erhaltener unterläßt oder länger a Kenntnis verzögert. 2. Wenn unter dem Verenden oder Nichtbefolgung oder neten Schutzmaßrege 5. Wenn Tiere, Nutzungsbeſchränkungen o in verbotwidriger welchen ihr Zutritt den Tällen der 3 ſchätzung nur auf den unter ſeiner Ha nommen werden. Die Bürgermeiſter haben dieſe Bekanntma Belehrung Der Milzbrand iſt feltener Pferde, Schweine und Hirſche und Rehe Tiere ohne vorherige K den, in welchen der Mi Verdacht der Seuche erwecken. Die Tiere ſtürzen wie vom men, verfallen in Krämpfe, zeigen große, ſticken ſchließlich. Manche T lich zittern ſie und ſind kalt; Solche Fieberanfälle wieder endlich treten Zuckungen t. Mitunter, hauptſächlich an Rindern, unregelmäßig geſtaltete Geſchwülſte, oder Kopfe zum Vorſchein. und ihre Berührung iſt für das Tier ſchmerzhaft. wird nicht ſtarr⸗ beſonders aus Maul, Naß dunkelrotes Blut. a. ſolche Zeichen an kranken oder toten Tieren von der Ortspolizeibehörde alsbald Solcherweiſe erkrankte Tiere dürfen Womöglich ſind die er⸗ den geſunden abzuſondern. darf keine Operation aus⸗ kein Einſchnitt in die Haut über⸗ und kein Haarſeil gezogen werden. ſteht nur den Tierärzten zu. Gefahr der Anſteckung, die nicht golge hat, dürfen Perſonen, bemerkt werden, ſo iſt hie zu erſtatten. nicht geſchlachtet krankten Tierr von geführt, kein Adlerlaß, haupt vorgenommen Aerztliche Behandlung Wegen der großen ſelten tötliche Krankheiten zur“ welche Verletzungen an den deckten Körperteilen haben, Bekanntmachung. Maßregeln gegen den Milzbrand betr. Unter Bezugnahme auf das Reichsgeſetz betreffend die Abwehr und Unter⸗ Viehſeuchen(R.⸗G.⸗Bl. S. 153), nebſt In⸗ Landesgeſetz vom 13. März 1894 betreffend g von Entſchädigung bei Seuchenverluſten ſowie auf die Vollzugs verord⸗ Juni 1894(G.⸗ u. V.⸗Bl. S. 284) nde Belehrung über den Milzbrand III. „Bl. S. 123), Kenntnis. Ziegen, befällt. Krankheit um; i Futter ab und zeigen großen ein. Am deutlichſten treten die Kennzeichen des Milz⸗ brandes nach dem Tode hervor. Der Bauch treibt ſich ſchnell und ſtark auf; und aus den natürlichen Körperöffnungen, e und After fließt ſchaumiges werden. n erkrankten Tieren verboten. Mannheim, den 5. Januar 1910. Großh. Bezirksamt lll. Dr. Sauter. Beſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 2. Februar 1910. chen wir darauf aufmerkſam, daß der An⸗ gung insbeſondere wegfällt. eſitzer der Tiere oder der Vorſteher welcher die Tiere angehören, vorſätzlich oder uf dem Transport be⸗ eſchäfts, der Stallung, orſchriften der 88 9 und laſſen wurde, von der Erkrankung, der Tötung mit Milzbrand behafteter Tiere unverzüglich Anzeige an die Polizeibehörde zu erſtatten. 3. Wenn der Beſitzer e behaftet gekauft oder durch ein an Lebenden erworben hat und von di bei dem Erwerb des Tieres Kenntnis hatte. 4. Wenn dem Beſitzer oder deſſen Be Uebertretung der polizeilich angeord⸗ in zur Abwehr der Seuchengefahr zur ines der Tiere mit der Seuche deres Rechtsgeſchäft unter dieſem kranken Zuſtande Vertreter die welche beſtimmten Verkehrs⸗ oder der der Abſperrung unterworfen Benutzung oder außerhalb der ihnen angewieſenen Räumlichkeiten oder an Orten, verboten iſt, betroffen werden. iffer 2 und 3 kaun eine Ab- Autrag des Seſitzers und ftbarkeit für die Koſten vorge⸗ ämter und Stabhalter des Bezirks chung nebſt der Belehrung in ge⸗ eigneter Weiſe zur Kenntnis der Beteiligten zu bringen. über den Milzbrand. eine meiſtens ſchuell und tötlich rankheit, die hauptſächlich Rinder und Schafe, zuweilen auch Ein plötzliches Verenden ſolcher rankheit darf beſonders in Gegen⸗ lzbrand gewöhnlich vorkommt, den Schlage getroffen zuſam⸗ Atemnot und er⸗ iere ſtehen erſt nach mehrſtündiger oder in dieſen Fällen laſſen ſie Durſt; anfäng⸗ ſpäter wird die Hautoberfläche Die Tiere atmen haſtig und verraten große holen ſich gewöhnlich oder Krämpfe an den Der Miſt iſt weich und mit Blut ge⸗ kommen plötzlich namentlich an Halſe Dieſe Geſchwülſte i Händen oder andern unbe⸗ kranke Tiere nicht abwarten. Abſchlachten und das Abhäuten der Tiere iſt Männergesangverein Seckenheim. Heute Abend ½9 Uhr Oesangprobe Pünktliches und vollzäh⸗ liges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. oder zu Ju ſind heiß der Körper vom 15. liegen. Wir bringen andurch zur öffentli die Ausführungsbeſtimmungen zu geſetzes(Unterſtützu haus, Zimmer Nr. 7 Bürgermeisteramt: Ratſchreiber Volz. Koch. Bekanntmachung. Seckenheim, den 9. Februar 1910. gürgermeiſteramt: Volz. chen Kenntnis, daß Artikel II a. des Geſetzes Juli 1909 wegen Aenderung des Tabakſteuer⸗ ng geſchädigter Arbeiter) auf dem Rat⸗ „zur Einſicht der Intereſſenten auf⸗ Ratſchreiber Liedertafel Seckenheim. Heute Abend ½9 Uhr Geſang⸗Probe. Um vollzähliges, pünkliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Sängerbund Seckenheim. Heute Abend 8 Uhr Sing⸗Probe. Vollzähliges Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich Der Vorſtand. Fussb.⸗ Cl. Unſon Seckenheim. Samstag Abend 8 Uhr Versammlung. Um vollzähliges Erſcheinen erſucht. Der Vorſtand. Verloren von dem Schulhaus bis zur Schloßſtraße ein Ohring Um Rückgabe wird gebeten Thomas gauder. Prima AAl- Kartoffeln Magnum Bonum und Opte⸗ daten hat zu verkaufen. Philipp Schreck, Ackerſtraße Nr. 3. Ein fettes Schwein hat zu verkaufen. Philipp Zühler. Ein ſchönes Webabads mit Stallung und Garten zu verkaufen. Näheres bei Peter Schreck, Mittelſtr. Nr. 22. Prima Erfurter glumen⸗ und holländ. Genüſeſanen ſind eingetroffen. Gärtnerei F. W. Schröder. Friſch gewäſſerte Stock fische und Schellfische empfiehlt i Johann Erny, Dammſtr. 32. Vorbeſtellung erwünſcht. Schöne 4 Zimmer- Wohnung mit elektr. Licht, Waſſer⸗ leitung und Gartenanteil per 1. April zu vermieten. Ferner große 3 Zimmer⸗Wohuung mit oder ohne Garten und Stallung per vermieten. Näheres auptſtraße 85. 2 Zimmer und Küche mit Schweine⸗ ſtall und Garten ſofort zu vermieten. — Koch. Jr AAA Hchloftſtraſſe 36. Mai zu