einer Pauſe fort.„Das aber ſage ich dir f ſagte ſie mit erzwungener Ruhe. ich nicht verbieten, hieher zurückzukehren, und deine felurchtungen teile ich nicht. 0 muß doch jeder auf meiner Seite ſtehen. der es ehr⸗ Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Qnartal Mk. 1.50. münſter(Holſtein) ein Gemetzel unter den friedlichen Die„Berliner „Inniges Behagen innerhalb der konſervativen Preſſe — hat doch eins dieſer Scharfmacherblätter noch geſtern abend darüber gejammert, daß die Polizei zu milde(1) gegen die Demonſtranten am Sonntag vorgegangen ſei— wird die Tatſache erwecken, daß es in Neumünſter in Holſtein zu einer förmlichen Metzelei gekommen iſt. Aus Hamburg wird vom 14. Februar gemeldet: Die geſtrigen Wahlrechtsdemonſtrationen in Neu⸗ münſter haben einen traurigen Verlauf genommen. In drei Lokalen, die örtlich dicht beieinander liegen, wurden Verſammlungen abgehalten, und die Verſammlungsteil⸗ nehmer begaben ſich um 4 Uhr auf die Straße, um auf drei verſchiedenen Wegen durch die Stadt zu ziehen. Die Polizei hatte die Abſicht, alle Demonſtra⸗ tionen auf jeden Fall zu verhüten.(J) Sie ſtellte ſich im Zentrum der Stadt auf zwei großen Plätzen in langer Linie auf. Als die Demonſtrationszüge nahten, forderten die Schutzleute und Polizeiſergeanten die Menge auf, auseinanderzugehen. Das Publikum konnte der Auf⸗ forderung nicht Folge leiſten, weil der Rückweg durch die nachdrängenden Maſſen verſperrt war. Nach dreimaliger Wiederholung des Befehls zum Ausein⸗ andergehen gab der Polizeikommiſſar Gutsmann das Zei⸗ chen zum Blankziehen und Dreinſchlagen. Die Demon⸗ ſtranten ergriffen nun die Flucht; aber nur die letzten im Zuge konnten ſich in Sicherheit bringen, auf die Vorderſten hieben die Beamten p lanlos ein. Die Situation wurde dadurch beſonders kritiſch, daß die Schutzleute mit ſcharfen Säbeln zuſchlugen. Als nämlich vor Jahresfriſt ein Tumult entſtanden war, ließ die Polizei am Tage darauf die Säbel ſchleifen und ſie ſpäter nicht wieder ſtumpf machen. Daher ſind jetzt verſchiedene ſehr ſchwere Verletzun gen entſtanden. Der fünf⸗ zigjährige Arbeiter Theßmann, Vater von vier Kin⸗ dern, erhielt einen Hieb an den Rücken, der die L unge bloßlegte und mehrere Rippen brach. Er ſoll bereits geſtorben ſein. Ein zweiter Arbeiter, deſſen Name nicht feſtgeſtellt iſt, wurde angeblich ebenfalls tödlich ver⸗ letzt. Er liegt im ſtädtiſchen Krankenhaus. Dem Arbeiter Flinker wurde durch einen Säbelhieb die linke Hand faſt vom Armlosgeſchlagen. Eine ſchwere Hand⸗ verletzung erlitt auch der Tuchmacher Granef, er wird Hmtsblatf der Bürgermeisteräamter Seckenheim, vorausſichtlich ebenfalls den Verluſt der Hand zu beklagen haben. Einem anderen wurde das rechte Ohr abgeſchlagen. Außerdem erlitten etwa vierzig Perſonen leichtere Verletzungen. Einer g Reihe von Leuten wurden die Kleider zerriſſen. Sämtliche Aerzte hatten den ganzen Abend über mit dem Verbinden der Wunden zu tun. Die Erbitterung unter der Bevölkerung über das Vorgehen der Schutz⸗ mannſchaft iſt grenzenlos.“ Die„Lib. Korr.“ in Berlin ſchreibt über die glän⸗ zend verlaufenen Wahlrechtsdemonſtrationen am Sonntag: „Die Wahlrechtsdemonſtrationen haben, mit Aus⸗ nahme einiger bedauernswerter Zwiſchenfälle, in ganz Preußen einen ruhigen Verlauf genommen. Uns wird von Augenzeugen aus Berlin berichtet, daß das ruhige Dahin⸗ ziehen der Tauſende von Menſchen durch die Straßen einen impoſanten und durchaus würdigen Eindruck gemacht hat. Da, wo die Polizei ſich völlig fern hielt, wie im Norden der Stadt, da verlief alles in größter Friedfertigkeit und Ordnung. Sollte dieſer relativ günſtige Ausgang des Tages den Behörden nicht den Beweis erbracht haben, daß die Theorie, die Maſſen dürften nicht auf der Straße demon⸗ ſtrieren, ſich angeſichts der Macht der Verhältniſſe einfach nicht mehr aufrecht erhalten läßt? Daß die friedliche Demonſtration zu den politiſch erlaubten Mit⸗ teln der Agitation gehört, iſt in anderen Ländern ſelbſtperſtändlich; in Preußen ringt ſich die Erkenntnis nur langſam und im Widerſtreben gegen die Polizeiherr⸗ ſchaftsgefühle durch. g Die brüske Erklärung des Berliner Polizeipräſidenten v. Jagow, der kurzerhand Demonſtrationen verbot und Waffengebrauch androhte, klang wie eine Her⸗ ausforderung der Maſſen, wie eine Ankündigung von Polizeimaßregeln der rigoroſeſten Art. Das Schloß und die Linden waren hermetiſch abgeſchloſſen— eine hübſche Illuſtration zu dem Wort:„Nicht Roß, nicht Reiſige ſchützen die ſteile Höh, wo Fürſten ſtehn“ ö Die Behörden, in voller Unkenntnis der Pſychologie der Maſſen, ſchienen wirklich geglaubt zu haben, daß auf das Schloß eine Attacke a la Erſtür⸗ mung der Baſtille geplant geweſen ſei. Die Ummauerung der Schloßgegend durch Schutzleute machte faſt einen lächer⸗ lichen Eindruck. Aber die Angelegenheit hat doch auch einen ſehr ernſten Hintergrund. Es prägt ſich in dieſem Uebermaß von Schutz ein Mißtrauen gegen das Voll aus, das ein Charakteriſtikum ſolcher Regierungen iſt, die ſich bewußt ſind der Unpopularität und Volksfeindſchaft ihrer Politik und die ſich nur noch verlaſſen auf die„durchſchlagende Beweiskraft“ von Säbel und Piſtole. Eine Herrſchaft dieſer Art aber ſteht auf tönernen Füßen. AMuesheim, necarhausen und Edingen. N zur Wahrung berechtigter er Zelfung .. Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Neklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. . dd. Jahrgang. Eine klägliche Rolle ſpielt die reaktionäre Preſſe, wie bei allen Kämpfen des Volkes um ſein Recht, ſo auch diesmal wieder. Auf der einen Seite poltert dieſe Preſſe darüber, daß die Umzüge ohne die Nachſuchung der polizeilichen Genehmigung Lattge⸗ funden hätten; auf der anderen Seite erklärt 56 85 dieſelbe Preſſe für ſelbſtverſtändlich, daß die Ge⸗ nehmigung zu verſagen ſei. Die alte berüchtigte viſe des abſolutiſtiſchen Regiments, nach der die der„Untertanen“ behandelt wurde, erſcheint dieſen reak⸗ tionären Volksfeinden noch heute als das Ideal: Steuern zahlen und Maul halten!“ 3 l Deutſcher Reichstag. 8 Berlin 15. Februar. Die heutige Sitzung wurde vom Vizepräſidenten Dr. Spahn in Anweſenheit des Handelsminiſters Sy do w um 1 Uhr 15 Min. eröffnet. Es wird zunächſt die erſte Leſung des Kaligeſetzes fortgeſetzt. 11 17 Abg. Ricklin(Elſäſſer) erklärt ſich namens ſeiner Freunde gegen das Geſetz, ſowohl aus Prinzip als auch privater Intereſſen. Das Monopol ſei für ſeine Partei unannehmbar, dagegen empfehle dieſelbe einen Ausfuhrzoll. Redner ſpricht ſich für Kommiſſionsberatung aus.„ Abg. Arendt(Rchsp.) meint, weder Reichsmonopol Ile. 7 2 —— noch Ausfuhrzoll wären geeignet, die Mißſtände zu be⸗ ſeitigen; gleichwohl hätten ſeine Freunde gegen ei einen Ausfuhrzoll nichts einzuwenden. Seine Partei wünſche Kommiſſionsberatung. a f 9 4 ö Frhr. v. Dannenberg(fraktionslos) führt aus, daß die öffentliche Meinung in Hannover für den Geſetz⸗ entwurf ſei. In der Kommiſſion werde hoffentlich die geeignete Löſung gefunden werden. 1 Abg. Werner(Refp.) erkennt den Entwurf im Prinzip als richtig an, wünſcht aber weſentliche Ver⸗ 1 bir da man dem Bundesrat nicht alles über⸗ laſſen dürfe.—„ Abg. Bran dys(pole) wünſcht ein gewiſſes Auf⸗ ſichtsrecht des Reiches über die Kaliproduktion. Das Aus⸗ land dürfe das Kali nicht billiger beziehen als der ein⸗ heimiſche Bauer. i„ Hierauf wird ein Schlußantrag angenommen und die Vorlage an eine Ko mmiſſion von 28 Mitgliedern überwieſen. 5 3„ Das Haus ſchveitet zur erſten Beratung des Enk⸗ wurfs eines Stellenvermittergeſetzes. Staatsſekretär Dr. Delbrück begründet die Vor⸗ lage mit dem Hinweiſe darauf, daß die immer größer werdende Ausdehnung der Stellenvermittlung und die Zunahme der Klagen über Auswüchſe der privaten Stellen⸗ Vermißt. Roman von Ewald Auguſt König. 45)(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Damit ging er und Tante Jeanette, die mit Dau⸗ men und Zeigefinger raſtlos über den Rücken ihrer lan⸗ gen Naſe ſtrich, ſandte ihm einen höhniſchen Blick nach. „Lächerlich!“ ſpottete ſie.„Ich glaube wahrlich, er iſt verliebt! Alter ſchützt freilich vor Torheit nicht, aber er ſollte denn doch ſein graues Haar bedenken.“ „Wie kommſt du darauf, Tante? Onkel Henry macht ja nie einer Dame den Hof.“ „Bah, was weißt du davon!“ Es lag ein maßloſer Zorn in ihrem ziſchenden Ton und ihr Blick ließ deutlich erkennen, daß ſie ent⸗ ſchloſſen war, ſich aus dieſem Hauſe nicht verdrängen zu laſſen. „Ich werde abwarten, was geſchieht,“ fuhr ſie nach 8 chon jetzt, des wäre für uns alle gut, wenn deine Freundin nicht nach hier zurückkehrte.“ „Das kann ich ihr doch nicht ſagen. Tante!“ „Man kann durch die Blume zu verſtehen geben, was man nicht gern gerade heraus ſagt. Verhinderſt du die, Rüntkehr deiner Freundin, Cäcilie, ſo bin ich deine Verbündete gegen Garnier, im anderen Falle ſieh zu, wie du mit dem Onkel fertig wirſt.“ In den Augen Cüciliens blitzte es nun auch zor⸗ nig auf; dieſes Anerbieten empörte ſie. Wenn Onkel Henry Leontine liebte und dieſe ſeine Gattin werden wollte, weshalb ſollte man den beiden dieſes Glück nicht gönnen? Welche Berechtigung beſaß Tante Jea⸗ nette, ſchon jetzt Intriguen einzufädeln, um dieſe Hei⸗ rat zu hintertreiben? „Ich bedaure, dir keine Zuſage geben zu können,“ „Der Freundin kann Was Garnier betrifft, 1 lich mit mir und meinem Glücke meint, nötigenfalls fechte ich auch dieſen Kampf allein aus. Leontine wird wohl jetzt mit ihrem Brief fertig ſein und mich erwar⸗ ten; ich bringe ſie hieher. Sei gegen ſie nicht un⸗ freundlich, ſie hat ja von dieſer Liebe des Onkels keine Ahnung.“ 8 Tante Jeanette blickte zornig auf die Tür, hinter der das Mädchen verſchwunden war, und brummte einige unverſtändliche Worte vor ſich hin; dann verließ auch ſie den Salon, um den Befehl zu geben, daß der Tee im Speiſezimmer ſerviert werde. * Theobald erkannte ſchnell, daß die Aufgabe, die er ſich geſtellt hatte, ſchwieriger war, als er glaubte. Sein Aufenthalt im Hauſe Didiers blieb ſtreng auf die Arbeitsſtunden beſchränkt, mit Didier ſelbſt kam er wenig in Berührung. Arbeit fand er genug; die Ge⸗ ſchäfte waren, ſoweit er es beurteilen konnte, durchaus ehrenhaſter Natur. Er durfte in den erſten Tagen nicht viel forſchen und fragen, wenn er nicht Argwohn er⸗ regen wollte, und Herr Labelle, der alte Buchhalter, war ein ſehr mißtrauiſcher Mann. Er hatte verſucht, ſich demſelben in freundſchaft⸗ licher Weiſe zu nähern; er hatte ihn zu einer Flaſche Wein eingeladen, ihm den gemeinſamen Beſuch des Theaters vorgeſchlagen, aber alle dieſe Verſuche waren geſcheitert. Labelle war mürriſch, ſchweigſam und verſchloſſen, er ſtand allein im Leben und mied jeden Verkehr. An ihm einen Freund, einen Verbündeten zu gewinnen, durfte Theobald nicht hoffen, und es war auch ſehr fraglich, ob Labelle von den Schurkereien Didiers Kenntnis hatte. In den Büchern und Briefen, die er, ohne Ver⸗ dacht zu erregen, durchblättern mußte, fand er keine Notiz, die ſich auf den Prozeß gegen ſeinen Vater be⸗ zogen, die übrigen Geſchäfts bücher ſtanden ihm nicht zu Gebote, Labelle hütete ſie. Er mußte Geduld baben. das ſagte er ſich ſchon 2 2 5— * in den erſten Tagen; er mußte vor allen Dingen ſich das Vertrauen Didiers zu befeſtigen ſuchen und dabei offen, daß dieſer ſpäter einmal in einer ähnlichen An⸗ gelegenheit ſeine Hilfe beanſpruchen werde. Aergerlich war es ihm, daß er mit der jungen Dame nicht mehr in Berührung kam. Sie fuhren täglich aus, ſehr oft von Didier begleitet; er ſah ſie dann flüchtig. Leon⸗ tine war heiter, ſie ſchien den Zweck, den er verfolgte, ganz vergeſſen zu haben. Ihr zu ſchreiben durfte er nicht wagen, und die Privatwohnung Didiers war ihm verſchloſſen. ßen hegegnen ſuchen, ſo konnte er doch nicht über ſeine Pläne mit ihr reden, denn Cäcilie war ſtets in ihrer Begleitung. 5 Und wollte er der Freundin draußen zu Er hatte in demſelben Hauſe, in dem Labelle wohnte, eine ſtille, ſeinen Wünſchen entſprechende Woh⸗ nung gefunden. zu ſehen, daß er dort mietete, fügte ſich aber ſtill dar⸗ in, ohne ſeinem Kollegen nur einen Schritt näher zu kommen. Der Buchhalter ſchien es nicht gerne Es waren viele Deutſche in Brüſſel, es gab dort Reſtaurationen, die faſt nur von ihnen beſucht wur⸗ den. Theobald hätte nur hineingehen brauchen, um mit ihnen Verkehr anzuknüpfen; aber er wollte es nicht. Er fürchtete neugierige Fragen. Bisher hatte er nicht die geringſte Entdeckung gemacht, auf die er ſeinen Verdacht ſtützen konnte. Der ehrenhafte Ruf, in dem Didier ſtand, war nur geeignet, die Anklage gegen ihn zu entkräften; wer dieſen Mann angreifen wollte, der mußte unwiderlegbare Beweiſe haben, mit denen er ihn zu Boden ſchmettern konnte. N So war eine Woche verſtrichen, als eines Nach⸗ mittags Jean Garnier ins Kontor trat. Er ſtutzte beim Anblick Theobalds. Dieſer erinnerte ſich des Rates des Grafen Mon⸗ terau; er ging ihm entgegen und bot ihm die Hand. „Was, Teufel, Sie ſind hier?“ fragte Garnier, von dem freundlichen Entgegenkommen angenehm be⸗ albrt. FCorſſezung folgt) — ung ein reichsgeſetzliches Eingreifen immer drin⸗ erheiſchen. Das Stellenvermittlungsweſen muß eine zuſammenfaſſende Organiſation auf öffentlich⸗ cher Grundlage unter die Leitung und Beaufſichti⸗ des Staates gebracht werden. 1 Abg. Pfeiffer(3tr.) erklärt ſich namens ſeiner ei mit dem Entwurf grundſätzlich einverſtanden und pricht verſchiedene Einzelheiten desſelben. Er bean⸗ gt die Verweiſung an eine Kommiſſion von 21 Mit⸗ Abg. Wagner(konſ.) ſpricht die Zuſtimmung ſeiner de zum Entwurf aus, der aber in einzelnen Punkten der Aenderung bedürfe. Abg. Hölzl(natl.) freut ſich, auch im Namen ſeiner i die prinzipielle Einverſtändniserklärung mit der lage ausſprechen zu können, hält dieſelbe aber noch in Einzelheiten für verbeſſerungsbedürftig. Abg. Manz(freiſ. Vp.): Wir ſtellen uns auf den den der Vorlage, obwohl wir nicht mit allen Punkten einverſtanden ſind. Abg. Grüne(Soz. hält die Beſtimmungen des Eitwurſs nicht für weitgehend genug. Seine Partei de in der Kommiſſion entſprechende Anträge ſtellen. Abg. Kulerski(Pole) erklärt, ſeine Freunde wür⸗ der Vorlage nur dann zuſtimmen können, wenn we⸗ iche Aenderungen in der Kommiſſion vorgenommen Nach weiteren unweſentlichen Bemerkungen geht die Vorlage an eine Kommiſſion von 21 Mitgliedern. Hie⸗ auf vertagt ſich das Haus auf Mittwoch nachmittag Uhr. Tagesordnung: Arbeitskammergeſetz u. a. Schluß gegen 6 Uhr. i Berlin, 16. Februar. Die heutige Sitzung wurde vom Vizepräſidenten Dr. Spahn in Anweſenheit des Staatsſekretärs Dr. Del⸗ brück um 1 Uhr 15 Min. eröffnet. Zunächſt wird ein Antrag der Freiſinnigen Volkspartei, betr. Einſtellung ines gegen den Abg. Späthmann(frſ. Vp.) wegen Lotterievergehens ſchwebenden Strafverfahrens debattelos genommen. Alsdann wird mit der erſten Leſung des rbeitskammergeſetzes begonnen. Abg. Will⸗Straßburg(3tr.) äußert ſein Befremden darüber, daß dieſer neue Entwurf den Wünſchen der Kommiſſionsmehrheit ſo wenig entgegengekommen ſei. Die Sitzungen der Kammer ſollten öffentlich und die Wahl von Arbeiterſekretären ſtatthaft ſein. Das wahlfähige Alter muß herabgeſetzt werden. Notwendig iſt vor allem auch eine Standesvertretung für die kaufmänniſchen und echniſchen Angeſtellten. Redner erklärt ſich für Ueber⸗ iſung der Vorlage an eine Kommiſſion von 28 Mit⸗ iedern. a f Abg. v. Winterfeldt⸗Menkin(konſ.) erklärt ſich namens ſeiner Partei gegen die Wahl von Arbeiterſekre⸗ tären und für die Oeffentlichkeit der Sitzungen. Abg. Horn(natl.) wünſcht, daß die Errichtung von Arbeitskammern nicht den Landeszentralbehörden, ſon⸗ dern dem Bundesrat vorbehalten bleiben ſoll. Mit der hl von Arbeiterſekretären könne ſich ſeine Partei nicht befreunden, ebenſowenig mit der Oeffentlichkeit der beg Baumann(rs. Vg.) bedauert, daß die ünſche der Techniker und Werkmeiſter nicht berückſichtigt worden ſind. Redner wünſcht Herabſetzung des wahlfähi⸗ Alters von 25 auf 21 Jahre, ebenſo die Zulaſſung Gewerkſchaftsſekretäre. 3 Staatsſekretär Dr. Delbrück ſtellt ſich auf den den des Entwurfs. Sobald die Arbeitskammern ins Leben getreten ſind und eine gewiſſe Erfahrung vorliegt, doll eine Art Technikerkammern errichtet werden. Der Staatsſekretär wendet ſich dann gegen die Oeffentlichkeit itskammern, weil verhütet werden müſſe, daß eine Freiheit des Meinungsaustauſches und der Entſchlie⸗ ßungen beeinträchtigende Kontrolle der Arbeitervertreter außen ſtattfinde. ä Abg. Schmidt⸗ Altenburg(Rchsp.) erklärt ſich na mens ſeiner Partei gegen die Zulaſſung von Arbeiter⸗ ären Nachdem ſich die Abgg. Kulerski(Pole) und hrens(Wirtſch. Vg.) für die Wahl der Arbeiter⸗ ſekretäre und die Oeffentlichkeit der Sitzungen ausge⸗ ſprochen hatten, geht die Vorlage an eine Kommiſſion von Mitgliedern Es folgt ſetzes“. 8 Abg. Dr. Pieper(tr.) begrüßt die Vorlage und rückt ſeine Befriedigung darüber aus, daß die Regelung dieſer Frage aus der vorjährigen großen Gewerbeord⸗ nungs⸗Novelle herausgenommen worden ſei i Sthaatsſekretär Dr. Delbrück legt eingehend die oßen Schwierigkeiten dar, welche ſich der ſchematiſchen zegelung der Heimarbeit entgegenſtellen. Gegenüber dem Wunſche nach grundſätzlicher Regelung der Löhne habe die Regierung ſchwere Bedenken. 8 Abg. Henning(konſ.) Meine Partei iſt gegen Regelung der Arbeitslöhne. 8 N Abg. Manz(frſ. Vp.) begrüßt die Vorlage, da in die erſte Leſung des„Hausarbeits⸗ 9 der Hausinduſtrie die Not groß ſei. Auch ſeine Freunde n nicht für ein Eingreifen in die Lohnfrage zu haben. Abg. Everling(natl.) anerkennt, daß die jetzige orlage zweckmäßiger ſei als die vorjährige. . Abg. Schmidt(Soz.) tritt entſchieden für eine amt⸗ liche Regelung der Löhne ein. 28 Abg. Kulerski(Pole) und Behrens(Wirtſch. J wünſchen verſchiedene Verbeſſerungen an der Vorlage. eſelbe wird an eine Kommiſſion von 28 Mitgliedern Darauf vertagt ſich das Haus auf Donnerstag nach⸗ mittag 1 Uhr. Tagesordnung: Toleranzantrag. f uß 7¾ Uhr. a 3 —Badiſcher Landtag. 8 8 . iich die Abgeordneten Röckel(Ztr), Schmidt natl.), Venedey(Dem.) und Dieterle(Ztr.), die ſieht. Die Konſervativen wurde von „Singen eine Reihe von Wünſchen vorbrachten und prinzipielle Fragen der Schulpolitik beſprachen. Oberſchulratsdirek⸗ kor Dr. v. Sallwürk konſtatierte, daß von allen Red⸗ nern die Bedeutſamkeit und Wichtigkeit der Volksſchule anerkannt worden ſei, und ſchöpft daraus die Hoffnung, daß die Kammer nicht nur die Forderungen des Budgets, ſondern auch die ihr demnächſt zugehende Novelle über das Elementarunterrichtsgeſetz genehmigen werde. Hie⸗ rauf erfolgt Vertagung auf nächſten Donnerstag nach⸗ mittag 3¼½ Uhr. Tagesordnung: Fortſetzung. Ptʒaolitiſche Rundſchau. h Deutſches Reich. 9 * Keine Aenderung der Geſchäftsordnungs⸗ debatte im preuß. Abgeordnetenhauſe. Der vor⸗ bereitete Antrag auf Aenderung der Geſchäftsordnung im preuß. Abgeordnetenhauſe aus Anlaß des neulichen Pfui⸗ rufens der Sozialdemokraten wird vorläufig nicht eingebracht werden. Es hat ſich in der geſtrigen Sitzung des Seniorenkonvents gezeigt, daß nicht nur die Sozialdemokraten, ſondern auch die Freiſin⸗ nigen und Nationalliberalen einer Abänderung der Geſchäftsordnung auf Grund dieſes einzelnen Vor⸗ kommniſſes abgeneigt ſind. Man will auch in Abweſen⸗ heit des beurlaubten Präsidenten v. Kröcher nicht an eine ſolche Frage herangehen. Die Abſicht, eine Beſchränkung der Redezeit einzuführen, weil kürzlich der Abgeordnete Liebknecht eine dreiſtündige Rede beim Juſtizetat gehalten hat, iſt auch aufgegeben worden, weil die ſozialdemokratiſche Fraktion erklärt hat, es würden künftig ſo lange Reden, die die Beratung des Etats verzögern, von ihren Mit⸗ gliedern nicht gehalten werden. * Die preußiſche Wahlrechtsvorlage in der Kommiſſion. Die Wahlrechtskommiſſion des preußiſchen Abgeordnetenhauſes wendet ſich im weiteren Verlauf ihrer Beratungen der Vorlage ſelbſt zu 8 4, welcher feſtſetzt, von welchen allgemeinen Bedingungen das Wahlrecht ab⸗ hängig iſt, u. 82, welcher die Kategorien von Perſonen auf⸗ zählt, die vom Wahlrecht ausgeſchloſſen ſind. Dieſe wurden anſtandslos angenommen. Zu s 3 wurde ein Zentrums⸗ antrag, der das paſſive Wahlrecht vom 30. auf das 25. Lebensjahr herabſetzen wollte, gegen Zentrum, Polen, Freiſinnige und Sozialdemokraten abgelehnt. Eine län⸗ gere Debatte rief 8 4 hervor, der die direkte Wahl vor⸗ haben die Wiedereinführung der indirekten Wahl beantragt. Zu einer Abſtimmung kam es nicht. Sie wurde auf Wunſch der Konſervativen, die ihre Haltung zu dieſer Frage von der weiteren Ge⸗ ſtaltung des ganzen Geſetzes abhängig machen wollten, ausgeſetzt. Donnerstag Fortſetzung. England. e Die Berliner Wahlrechtskundgebungen werden in der Londoner Blättern ausführlich geſchildert. Die libera⸗ len„Daily News“ fügen die folgenden Bemerkungen hinzu:„Die demonſtrierenden Arbeiter ſahen in den Augen eines Engländers mehr wie reſpektable Handels⸗ leute aus, die von einer Kirche kommen, denn wie Revo⸗ lutionäre. Die Bewegung gegen das in Preußen herr⸗ ſchende Syſtem wächſt ſtändig an Zahl und Intenſität. Jede Unterdrückung wie die am Sonntag macht die Lag nur noch gefährlicher. Wenn auch oft hinausgeſchoben, muß ein ernſthafter Bruch doch kommen, wenn die herr⸗ ſchenden Klaſſen nicht nachgeben. Allem Anſchein nach aber war niemals weniger die Neigung vorhanden, dies zu tun, als jetzt.“ Der Korreſpondent des konſervativen „Standard“ ſagt:„Die Kundgebungen am Sonntag ſind doppelſeitig eindrucksvoll geweſen. Auf der einen Seite der überwältigende Aufmarſch der bewaffneten Po⸗ lizei, wodurch die Hauptſtadt in ein Kriegslager ver⸗ wandelt ſchien, mit dem abſoluten Entſchluß die„Revolte gegen die disziplinierten Legionen des Kaiſers“ zu er⸗ drücken.„Auf der anderen Seite eine Viertelmillion Bür⸗ ger, uneingeſchüchtert durch Drohungen, ſchmähend paſſiv, aber mit feſter Entſchloſſenheit, ihre Stimme im Volksrat zur Geltung zu bringen.“ Der Ton der Berichte iſt im allgemeinen gegen den Reichskanzler und für eine beſſere Wahlreform. 1 Türkei. 3 „Ikdam“ zufolge ermordeten Rebellen im Yemen die bei den letzten Kämpfen gefangenen türkiſchen Offiziere. Nach einer weiteren Meldung des„Ikdam“ nahm die Pforte die Bedingungen des amerikaniſchen Syndikats an, das ſich um die Konzeſſion für die Eiſenbahn Siwas Moſul bewirbt. e Indien.. Bei einigen Eingeborenenſtämmen des zu den Zentral⸗ provinzen von Britiſch⸗Indien gehörigen Vaſallenſtaates Baſtar iſt eine aufrühreriſche Bewegung ausgebrochen. Die Aufrührer, die mit Pfeil und Bogen bewaffnet ſind, haben Bazare, Poſtämter, Polizeiwachen und Schul⸗ gebäude zerſtört und den Regierungskommiſſar ſchwer ver⸗ wundet. 120 Polizeibeamte ſind zur Unterdrückung des Aufſtandes entſandt worden. Der Beweggrund der Un; ruhen iſt nicht bekannt. 1 25 Aus Nah und Fern. Ilvesheim, 16. Febr. Die Leiche des im Dezem⸗ ber v. J. im Neckar verunglückten Bäckermeiſters Wagner von hier, wurde am Montag in Biblisheim bei Mainz von Fiſchern geländet, denen hierdurch die ausgeſetzte Be⸗ lohnung von 100 Mark zufiel. Bei der Leiche Wagners befanden ſich noch ſämmtliche Wertſachen, wie zwei Uhren, Stegelringe und ein Sparkaſſenbuch. Neun Wochen dauerte es, bis das naſſe Element ſein Opfer wieder herausgab. Es hatten ſich daher ſchon allerlei böſe Klatſchereien über den Verunglückten herumgeſprochen. nun durch die Aufindun Mainz na esheim überführ Karlsruhe, 15. Febr. Das„Geſehes⸗ und Ver⸗ ein 15 Jahre alter Zahntechnikerlehrling aus Freibur mittelſt Lyſol veraiftet. 5 19 5 f jeinen 50. Geburtstag. Dem verdienten Manne, der als fall ereignete ſich hier. Dieſem Geſchwätz iſt g der Leiche ein Ende geſetzt. W. und hierſelbſt ordnungsblatt“ veröffentlicht ein Geſetz: die Bereinigung der altrechtlichen Grund⸗ und Unterpfandsbücher betref⸗ fend; die Landesherrlichen Verordnungen: die Leiſtung von Abgaben für gemeinnützige Zwecke durch die Gebäude⸗ verficherungsanſtalt und die Feuerverſicherungsunterunter⸗ unternehmungen betreffend; die Landesfeuerwehr⸗Unter⸗ ſtützungskaſſe betreffend; eine Verordnung des Miniſteri⸗ ums des Innern: die Schiffahrt und Flößerei auf dem Neckar betreffend. 5 0 Karlsruhe, 15. Febr. Bei der Unterſuchung einiger Straßenüberführungen mit eiſernem Ueberbau in Bahnhöfen der Badiſchen Staatsbahnen hat ſich gezeigt, daß das Eiſenwerk an den Stellen, an denen Lokomotiven unter der Fahrbahn der Ueberführungen zum Stillſtand kommen, durch die Rauchgaſe raſch zerſtört wird. Die Betriebsinſpektionen ſind deshalb angewieſen worden, im Benehmen mit den techniſchen Bezirksſtellen anzu⸗ ordnen, daß die Lokomotiven wo immer möglich, nicht unmittelbar unter eiſernen Brücken oder Stegen zum Still⸗ ſtand kommen. (0) Karlsruhe, 15. Febr. Die deutſchen Eiſenbahn⸗ Verwaltungen haben beſchloſſen, die Fahrpläne künftig nur noch alljährlich neu auszugeben. Die Trennung nach 8 Sommer- und Winterfahrplan wird daher fernerhin weg⸗ fallen. Es iſt dies eine Maßnahme, die wohl in Erſpar⸗ nisgründen ihren Urſprung hat, die aber im Intereſſe einer größeren Stabilität unſerer Eiſenbahnfahrpläne ſehr zu begrüßen iſt. Wie verlautet, ſollen die am 1. Mai dieſes Jahres zur Ausgabe gelangten Fahrpläne ſchon einjährige Gültigkeit, alſo bis 30. April 1911, haben. Die nur im Wa ee Züge ſind beſonders kenntlich ge⸗ macht. ) Karlsruhe, 15. Febr. Der„Badiſche Landes⸗ bote“ teilt heute mit, daß er von jetzt an das gemeinſame Karlsruher Organ der demokratiſchen, freiſinnigen und national⸗ſozialen Partei iſt. Er gibt ferner bekannt, daß ſein Geſchäftsverhältnis zur„Badiſchen Verlagsdruckerei“ gelöſt wurde und der Verlag auf die neue Geſellſchaft m. b. H.„Badiſcher Verlag“ übergegangen iſt. Die Teil⸗ haber dieſer neuen Geſellſchaft ſind Parteiangehörige der drei genannten Parteien. Redaktion und Geſchäftsführung bleiben in den alten Händen. (Karlsruhe, 15. Febr. Vorgeſtern abend hat ſich elſt Beweggrund unbekannt. (Karlsruhe, 16. Febr. Der Präſident der Zweiten badiſchen Kammer, Stadtſchulrat Rohrhurſt, beging geſtern Beamter, Parlamentarier und Redner ſich außerordentliche Hochachtung und Wertſchätzung erworben hat, erhielt aus dieſem Anlaß viele Gratulationen und Geſchenke. (0 Karlsruhe, 16. Febr. Die Erſatzwahl eines Ab⸗ geordneten zur Zweiten Kammer der Städteverſammlung für den 38. Wahlkreis(Raſtatt⸗Bühl⸗Baden) für den zum Oberlandesgerichtsrat ernannten Landgerichtsrat Edmund Schmidt in Karlsruhe iſt vom Miniſterium des Innern auf Dienstag, den 1. März d. J. anberaumt worden. Das Zentrum wird den bisherigen Vertreter dieſes Wahlkreiſes, Oberlandesgerichtsrat Schmidt, wieder aufſtellen. Für die Sozialdemokraten ſoll Müller⸗Lichtental kandidieren. Karlsruhe, 16. Febr. Die Landwirtſchaftskammer iſt bereit, Söhnen von Rebbeſitzern und Landwirten, die lich im Weinbau und der Kellerwirtſchaft gründlich aus⸗ bilden wollen, Zuſchüſſe bis zum Betrag von 200 Mk. zu gewähren unter der Bedingung, daß ſie den ordentlichen Lehrgang an der Wein⸗ und Obſtbauſchule zu Neuſtadſ a. d. H. oder zu Oppenheim a. Rh. oder zu Geiſenheim a. Rh. oder zu Veitshochheim b. Würzburg mit Erfolg beſuchen. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß gleich; zeitig an dieſen Schulen auch gründliche Ausbildung im Obſt⸗ und Gemüſebau geboten wird. Anfragen und Bewer⸗ bungen ſind an die Badiſche Landwirtſchaftskammer, Karlsruhe, Stefanienſtraße 43, zu richten. 5 ( Karlsruhe, 16. Febr. In letzter Nacht verlangt ein 37 Jahre alter lediger Gipſer von hier im Haus gange Durlacherſtraße 57 von ſeinem erblindeten Bruder, der unter Führung einer fremden Perſon in Wirtſchaften hauſierte, 2 Mk., und als er dieſe nicht erhielt, verſetzte er ihm drei Stiche in den Hinterkopf und den Rücken. Den Verletzte wurde mittels Auto in das Städt. Kranze 8 5 verbracht. Der Täter wurde feſtgenommen und in das Amtsgefängnis eingeliefert. 4. Mannheim, 16. Febr. Unſere Stadt zählte am Jahresende 186 307 Einwohner. Da inzwiſchen Feuden⸗ heim dazugekommen iſt, wird das zweite Hunterttauſe 8 bald erreicht ſein. i„ 0 Freiburg, 16. Febr. Ein Soldat der 2. Klaſſe des hieſigen Infanterie-Regiments, der mit 8 Monaten Gefängnis wegen Fahnenflucht vorbeſtraft, hatte Mitte Dezember abermals das Weite geſucht und ſtellte ſich Anfang Januar von ſelbſt wieder. Er erhielt diesmal zehn Monate und 1 Tag Gefängnis, ſowie abermalige Ver⸗ ſetzung in die 2. Klaſſe des Soldatenſtandes.— Die den Feldbergbeſuchern bekannte Zaſtler⸗Hütte iſt während der Veranſtaltung von Skiläufen niedergebrannt. Verunglück! iſt dabei niemand. 8 ä Se ( Baden⸗Vaden, 16. Febr. Wie die Badeanſtal⸗ ten⸗Kommiſſion bekanntgibt, wird das großh. Inhala⸗ —— am Dienstag, den 1. März, wieder geöffnet 5 erden. 1 () Eypingen, 15. Febr. Ein bedauerlicher Unglücks⸗ Die Frau des Zigarrenfabrikanten Fenſterreinigen beſchäftigt und fiel aus dem dritten Stock in den Hof. Die Bedauernswerte erlitt dadurch ſehr ſchwere Verletzungen, die ihre Ueber⸗ führung ins Krankenhaus nach Heidelberg erforderlich machten. a 5 75 eee Heinrich Doll war mit 1 ö 1 Mark, ſomit an ungedecktem Gemeindeaufwand 1869 000 (im Vorjahr 1 683 000) Mark feſtgeſetzt. Der Umlageſatz ſtellt ſich danach auf 32 Pfg., gegen 30 Pfg. im Vorjahr für je 100 Mark Liegenſchaftsvermögen und je 100 Mark Betriebsvermögen, auf 1/92 Mark für je 100 Mark Ein⸗ kommenſteueranſchlag und auf 10 Pfg.(Maximum) für je 100 Mark Kapitalvermögen. Die verminderten Geſamk⸗ zahlen ſind zum Teil auf veränderte Berechnung zurück⸗ zuführen. i Vom Bodenſee, 15. Febr. Die leßten Tage haben den Pegelſtand in einer für dieſe Jahreszeit ſeltenen Weiſe verändert. Während der See ſonſt um dieſe Zeit immer den tiefſten Waſſerſtand aufweiſt, iſt er heute faſt wie im Frühjahr. Geſtern und heute iſt wieder kälteres Wetter eingetreten. Sollte aber, wie es den Anſchein hat, die Temperatur wieder ſteigen und eine weitere größere Schneeſchmelze zur Folge haben, ſo würde auch der See noch bedeutend ſteigen.. (Weinheim, 16. Febr. Die Frau des Bauunter⸗ N Barth hat ſich in der Küche durch Leuchtgas ver⸗ giftet. () Gernsbach, 16. Febr. Die neue Eiſenbahnlinie Weißenbach— Forbach wird auf 1. Mai in Betrieb ge⸗ nommen. ( Konſtanz, 16. Febr. Infolge weiterer Erkran⸗ kungsfälle an Scharlach unter den Schülern des Gym⸗ naſiums wurde nunmehr der Unterricht in der Quarta bis auf weiteres unterbrochen und dieſe Klaſſe aeſchloſſen. * Poſen, 15. Febr. Wie verlautet, hat der Mörder Koscinski jetzt geſtanden, den achtfachen Raubmord in Boguslawice begangen zu haben. Er will die Mordtaten allein in einer halben Stunde ausgeführt, ſich dann ge⸗ raubte Sachen angezogen und die blutbeflekten Uniform⸗ ſtücke im Getreideſchober verſteckt haben. „Hamburg, 15. Febr. Der heute von Liverpool in Hamburg eingetroffene engliſche Dampfer„Greenland“ hatte einen ſchweren Zuſammenſtoß vor dem Aermelkanal im Nebel zu beſtehen. Nach dem Bericht des Kapitäns vom 14. Februar vormittags ſtieß der Dampfer 5 Seemeilen nördlich vom Feuerſchiff am Haag(Holland) mit einem Fiſchdampfer zuſammen, der ſofort ſank. Trotzdem ſofort die Rettungsboote ausgeſetzt wurden, konnte von der »Mannſchaft niemand gerettet werden. * Paris, 15. Febr. Wie aus Ciudadela gemeldet wird, haben die franzöſiſchen Torpedobootszerſtörer etwa vierzig Leichen geborgen. Wegen der zahlreichen auf dem Meer umhertreibenden und am Ufer zerſtreuten Trümmer und Materialien von dem untergegangenen Dampfer „General Chancy“ hält man dort an der Anſicht feſt, daß eine furchtbare Exploſion das Schiff zerſtört haben muß. Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderatsſitzung vom 11. Februar 1910. Das in Submiſſion ausgeſchriebene Stammholz wird an die Firma Wilhelm Elz in Mannheim zum Preiſe von 20.20 Mk. pro Feſtmeter vergeben. Die Herſtellung der Verſuchsbohrungen und eines Tiefbrunnens für die Waſſerleitung dahier, wird dem Sub⸗ tittenten Johannes Brechtel in Ludwigshafen a. Rh. über⸗ ragen. 5 Ein Geſuch um Ratenzahlung wird genehmigt. Desgleichen die Verſteigerung der Stumpen. Daß der Gemeinde vom Kreis für Zuchtfarren eine Prämie von 100 Mk. und 70 Mk. verliehen wurde, wird mitgeteilt. Der Verkehr mit Kraftfahrzeugen. Die neue Reichsverordnung über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen, die am 1. April in Kraft tritt, iſt jetzt amtlich veröffentlicht worden. Sie lehnt ſich in vielen Teilen an die bekannten bisherigen Verkehrsvorſchriften an. Hervorzuheben iſt folgendes: f 9 4 Abſ. 4 ſchreibt wie bisher die tieftönende Hupe vor, bei mehrtönigen Hupen müſſen die die verſchiedenen Töne gleichzeitig erklingen(Akkordhupen). Nach 8 19 können außerhalb geſchloſſener Ortsteile Warnungszeichen auch mit der ſogenannten Fanfarentrompete(mehrtönig) abgegeben werden, die auch loſe im Fahrzeug mitgeführt und unter Verantwortung des Führers durch eine andere Perſon im Wagen geblaſen werden darf. Dagegen ſind langgezogene, ſogenannte Feuerwehrſignale und anders geartete Signalinſtrumente(Sirenen uſw.) verboten. Fiouür jedes Fahrzeug iſt eine Vorrichtung vorgeſchrie⸗ ben, die verhindert, daß es von Unbefugten in Betrieb geſetzt werden kann. Die Vorſchriften, die beim Antrag auf Zulaſſung eines Fahrzeuges zu beachten ſind, ſind in bezug auf die Angabe der PS., der Fabriknummer, der zuläſſigen Belaſtung, der Achsdrucke uſw. verſchärft worden. Aus Oeſterreich iſt die ſogenannte Typenbeſcheini⸗ gung für ſerienmäßig hergeſtellte Automobile übernom men 3 0 1 . otorräder brauchen hinten kein Kennzeichen mehr führen. Der Führer iſt fernerhin auch für Heberſchreitung Das gigen Belaſtung ſeines Fahrzeugs verantwortlich. 0 chloſſ effnen der Aufpuffklappen iſt verboten. In ge⸗ Neilomeber Ortsteilen iſt eine Geſchwindigkeit bis zu 16 eil 8 höhere ot, den Verwaltungsbehörden ſteht es je⸗ doch, de Dereahrgeſchwindigkeit zuzulaſſen. Intereſſant t 8, er für Weaſtrecken, die dem Durchaangs⸗ verkehr dienen, 297 Befugnis des Verbots oder der Be⸗ ſchrankung 2 utomobilverkehrs(auf weniger als 15 Kilometer per Stunde) den höheren Verwaltungsbehörden und nicht mehr den unteren Polizeibehörden, Amtsvor⸗ ſtehern uſw. zuſteht. Nach 8 24 ſind Wettfahrten auf öffentlichen Wegen verboten Zuverläſſigkeitsfahrten uſw. bedürfen der behördlichen Genehmigung, beſonders wenn Geſchwindigkeitsprüfungen damit verbunden ſind. 8 29 befreit allein Feuerwehr⸗ und Straßenreinigungs⸗Auto⸗ mobile, im Gegenſatz zu dem alten 8 29, der weit mehr Ausnahmen kannte, von der Führung eines Kennzeichens. 9 82 geſtattet Fahrzeugen der Militär⸗-und.-Woltver⸗ waltung die Anwendung beſonderer Signartnſtrumenke⸗ An Signal⸗Variationen wird es alſo künftig nicht fehlen. Der 8 35 befreit die Automobile der Landesherren, der Mitglieder der landesherrlichen Familien von den Vor⸗ ſchriften über Kennzeichen und Hupe, dagegen ni t von den Vorſchriften betreffend Fahrtempo. 80 Neues aus aller Welt. Ein 100 000 Mark⸗Gewinn der preußiſchen Klaſſenlotterie(II. Klaſſe) iſt auf die Nr. 9471 in eine Kollekte nach Dirſchau(Weſtpreußen) gefallen. Das Los wird in„⸗Abſchnitten geſpielt. Beteiligt ſind an dem Gewinn ein Lehrer, ein Kaufmann, ein Gutsbeſitzer und ein Zimmermann. N » Löwenattacke im Zirkus. Während der Vor⸗ ſtellung am Sonntag abend im Zirkus Sarraſani, der ſeine Zelte im alten Botaniſchen Garten in Berlin auf⸗ geſchlagen hat, ſpielte ſich ein Zwiſchenfall ab, der jedoch keine ſchlimmen Folgen hatte. Der Löwe Nero, ein ſonſt ruhiges Tier, verſagte bei der Dreſſurnummer, die der Dompteur Hermann Haupt vorführte, plötzlich den Ge⸗ horſam. Haupt, ein muskulöſer Mann von 28 Jahren, zwang unter großer Kaltblütigkeit den Löwen mit Peitſche und Eiſenſtange dazu, die geforderte Dreſſurnummer bis zu Ende durchzuführen. Kaum hatte der Löwe dies getan, als er ſich von der Seite auf den Dompteur ſtürzte und ihn in die vechte Hand biß. Er brachte Haupt eine ſtarl blutende, aber ungefährliche Fleiſchwunde bei. Infolge des Vorfalls wurden auch die übrigen Raubtiere unruhig, und des Publikums bemächtigte ſich einige Aufregung. Der Löwenbändiger verlor keinen Augenblick ſeine Geiſtes' gegenwart. Er begab ſich an den Rand der Manege, ws einer der fünf ſtändig im Zirkus dienſttuenden Samaritei ihm die Hand verband. Auch einigen Damen, die infolge des Zwiſchenfalls ohnmächtig geworden waren, brachten die Samariter Hilfe. Die Löwen beruhigten ſich, die Dreſſurnummer wurde glatt zu Ende geführt, und die Zuſchauer lohnten die Unerſchrockenheit des Dompteurs durch lauten Beifall. .„Funken⸗Sonntag“ in der Rhön. Aus Fulda werd berichtet: Im Lande der„Buchonen“ wurde auch heuer wieder der ſogenannte„Hutzel“⸗ oder„Funken“ Sonntag in herkömmlicher Weiſe gefeiert. Wer auf die Höhen zog, den Frauen⸗, Rauſchen⸗, Peters⸗ oder Floren⸗ berg, mit ihrem umfaſſenden Ausblick auf die Rhön und ihre Vorebene, dem bot ſich zur Abendzeit ein überaus ſtimmungsvolles Bild: Allüberall in der Runde blitzten die Feuergarben auf und erſtrahlte Fackelſchein auf den Scheibenbühlen oder loderten mächtige„Funken“(„Bläh⸗ ſen“) zum nachtſchwarzen Himmel. Auf dem Lande ziehen die„Blähſer⸗ nach dem Feuerwerk von Haus zu Haus und heiſchen für das Schauſpiel Eier, Hutzeln und Fleiſch, wofür ſie manchmal mit einem Spottvers danken. Die bevorſtehende Verhaftung der Frau Weber— Major v. Schönebeck. Die Erörterung des „Falles von Schönebeck“ im preußiſchen Abgeordneten⸗ hauſe und insbeſondere die ſcharfe Kritik durch den Ab⸗ geordneten v. Stroſſer hat inſofern eine Folge gehabt, als die Staatsanwaltſ chaft in Allenſtein einen neuen Haft⸗ befehl bei der Strafkammer beantragte, weil auch noch heute dringende Verdachtsmomente für die Beihilfe der ehemaligen Gattin des Majors von Schönebeck an deſſen Ermordung beſtehen. Beſonders gravierend iſt trotz aller Ableugnungsverſuche der Umſtand, daß in der fraglichen Nacht die Hunde aus den Parterreräumen in den oberſten Stock gebracht worden waren, eine Anordnung, die nach Zeugenbekundungen die Beſchuldigte ſelbſt getroffen hatte. Dadurch wurde dem Mörder, Hauptmann von Goeben, möglich, ſich in das Haus durch ein geöffnetes Fenſter einzuſchleichen. Beim erſtmaligen Verlaſſen des Hauſes ſoll das Fenſter aber geſchloſſen geweſen ſein. Verdächtig für die Teilnahme der Frau iſt ferner, daß von Goeben den Major mit deſſen ihm nicht ohne weiteres zugäng⸗ lichen Revolver erſchoſſen hat, um dadurch den Anſchein zu erwecken, als habe ſich Major von Schönebeck ſelbſt getötet. Nachdem ſich dann die Unmöglichkeit eines Selbſt⸗ mordes herausgeſtellt, die Verdachtsmomente gegen Haupt⸗ mann von Goeben ſich verdichtet hatten und ſeine Ver⸗ haftung erfolgte, hatte er verſucht, ſeine Geliebte durch einen aufgefangenen Brief dahin zu verſtändigen, daß ſie ſagen ſolle Silberdiebe ſeien eingedrungen. Die An⸗ klage folgert daraus, daß er der Unterſtützung ſeiner Ge⸗ liebten verſichert war, da ſie ihm auch vorher ſchon Bei⸗ helfe geleiſtet habe. Dann kommt ſein eigenes Geſtändnis, wodurch er die Frau von Schönebeck ſehr belastete, hinzu. Daß er dasſelbe ſpäter widerrief, hat wenig Bedeutung. Die erneute Verhaftung der Beſchuldig iſt, wie Ber⸗ liner Blätter melden, für die nächſten Tage bevorſtehend. »Eine Giftmordaffäre in Kopenhagen. Aus Kopenhagen meldet der„Berl. Lok.⸗Anz.“ folgende Gift⸗ mordverſuchsgeſchichte: Eine bisher unaufgeklärte Gift⸗ mordaffäre erregt in Kopenhagener Höf⸗ und höheren Offizierskreiſen großes Aufſehen. Geſtern nacht erkrankte der Reichsmarſchall Frhr. v. Eſſen unmittelbar nach einer Mahlzeit, an der viele höhere Offiziere und Hofbeamte teilnahmen, unter Vergiftungserſcheinungen ſo ſchwer, daß man längere Zeit für ihn das ſchlimmſte befürchtete. Auch die meiſten anderen Teilnehmer an der Geſellſchaft zeigten mehr oder weniger ſtarke Vergiftungserſcheinungen. Im Laufe der vergangenen Nacht wie am geſtrigen Tage hat ſich das Befinden des Freiherrn etwas gebeſſert. Die zu⸗ gezogenen Aerzte und die Familienangehörigen verwei⸗ gern jede Auskunft über die Angelegenheit, die jetzt auch die Polizei beſchäftigt, da man annimmt, daß die Ver⸗ giftung nicht auf einen unglücklichen Zufall, ſondern auf einen Racheakt zurückzuführen iſt. Frhr. v. Eſſen bekleidet das höchſte Amt in Kopenhagen. Bei der letzten Anweſen⸗ heit des deutſchen Kaiſers in Kopenhagen wurde er durch den Schwarzen Adlerorden und durch das Großkreuz des Roten Adlerordens ausgezeichnet. g * Benzin⸗Exploſion. In der chemiſchen Waſch⸗ anſtalt von Giebmann in Köln explodierte am Dienstag N wurde ſchrecklich verbrannt. Zwei auf dem Hofe beſchäftigte Arbetter trugen ſchwere Verletzungen davon. Ein im Ne⸗ benhaus weilender Arbeiter erlitt ſchwere Brandwunden. Auch zwei vorübergehende Kinder wurden ſtark verbrannt. 1 l 1 8 e Vermiſchtes. Wer waren die alten Aegypter? Dr. Hrdlicka hatte im vorigen Jahre auf Veranlaſſung des Kunſt⸗ muſeums und des Nationalmuſeums in Waſhington eine Forſchungsreiſe nach Aegypten unternommen, um Stu⸗ dien über die völkerkundliche und anthropologiſche Her⸗ kunft der alten Aegypter anzuſtellen, und hat jetzt in der Anthropologiſchen Geſellſchaft in Waſhington die haupt⸗ ſächlichen Ergebniſſe dieſer Reiſe vorgetragen. Es han⸗ handelte ſich darum, möglichſt viele Skelettreſte von den früheſten bis zu den ſpäteſten Zeiten des Aegyptiſchen Reiches zu unterſuchen, und ſchließlich mußten auch ent⸗ ſprechende Beobachtungen an der lebenden Bevölkerung hinzugezogen werden. Es hat ſich entgegen der bisher vorherrſchenden Anſicht herausgeſtellt, daß ſich im Laufe der Jahrtauſende die Körpereigenſchaften der Aegypter, beſonders ihre Schädelform, merklich verändert haben. Die alten Schädel ſind durchſchnittlich länger und ſchmäler als die der ſpäteren Zeiten. Was die Herſtammung der Aegypter betrifft, ſo ſind ſie ſehr wahrſcheinlich von mehr als einem Völkerſtamm herzuleiten. Die körperliche Ver⸗ wandtſchaft verweiſt am ſtärkſten auf Libyen und Arabien. Die Beimiſchung von Negerblut war bis zum Ende des Pharaonentums ſehr gering. Größeren Einfluß ſcheint eine kurzſchädlige Raſſe gehabt zu haben, die vermutlich aus Kleinaſien kam, ſchon von den früheſten Zeiten an nachweisbar iſt und ihre größte Bedeutung während der griechiſchen und römiſchen Beſetzung des Reiches gewann. Die Hautfarbe der Aegypter war ein mittleres Braun mit Beimiſchung von Schwarz, das Haar ſchlicht oder ſchwach⸗ lockig, der Körper von mäßiger Größe und von beträchk⸗ licher Entwicklung der Muskeln. Die Raſſe der alten Aegypter kann jetzt als eigentlich ausgeſtorben oder wenig⸗ ſtens ausgelöſcht betrachtet werden, da die urſprünglichen Bewohner ſich zu ſtark mit Arabern, Negern und anderen Völkerelementen aus den nördlichen Gegenden des Niltals vermiſcht haben. Nur in wenigen Oertlichkeiten, nament⸗ lich in der großen Oaſe können noch Spuren der alt⸗ ägyptiſchen Raſſe in größerer Reinheit gefunden werden. Vom heiligen Bureaukratius. Die„Frkf. Ztg.“ veröffentlicht folgende an ſie gerichtete Zuſchrift:„Wieder etwas vom heiligen Bureaukratius. Meinem Buchhalter paſſierte das Mißgeſchick, eine Wechſelſtempelmarke zu 10 Pfennigen falſch zu kaſſieren. Ich ſchickte die Marke zwecks Umtauſches an die kaiſerliche Poſt. Da wird der Beſcheid erteilt, daß man Beträge unter 1 Mk. nicht eintauſche und auch das nur innerhalb eines Monats. Mein Buchhalter beſchloß, der Poſt die 10 Pfennige nicht 85 ſchenken, vernichtete vor Monatsſchluß noch 90 Pf. tempelmarken falſch und bekam dann anſtandslos 1 Mk. rückvergütet. Welchen Vorteil hat nun die findige Poſt, daß ſie die Zehnpfennigmarke nicht gleich zurücknahm de Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim geckenheim, 15. Febr. Der heutige Schweine⸗ markt war mit 90 Stück Milchſchweinen befahren, von denen 70 Stück zum Preiſe von 25 bis 30 Mark pro Paar verkauft wurden. Knorr-3os 8 würzt famos uppen, Saucen, Gemüse, gede Fleischspeisen ete g e 3* Südd. Samenbaus Constantin 8 Löffler Breite Strasse neben F 1 3 Mannheim Strümpfe 88 Daut Wir empfehlen unſere hochkeimenden und ſortenechten Gemüſe⸗ u. Blumenſamen, Saaterbſen u. Bohnen, Runkelrüben⸗ Klee⸗, Gras⸗ und landw. Samen, Düngemittel, Rafffabaſt, Cocosfaſerſtricke, Kraftfuttermittel für Geflügel, Schweine Hunde ze. Preislisten ſtehen gratis u. 1 15 zu Dienſten. Verſand nach auswärts. Jeder, auch der kleinſte Auftrag wird ſorgfältig und ſchnell ausgeführt. enthälk! Gutschein. —— 1 Die Aussteuer-Lager ſind mit den beſten Erzeugniſſen der f Leinen- u. Baumwoll-Branche ausgeſtattet. Niederſte Preise. in jeder Ausführung.— Spezialität: Bürgerlich so⸗ lide Qualitäts- Ausstattungen. Erſte Empfehlungen. 10 i ü ſachkundig angefertigt, Garantie für * Betten Stoffe und Füllmaterial. 5 Matratzen mit Seegras, Wolle, Kapok⸗ und Große Auswahl. Ausstattungen Roßhaarfüllung in jeder Preislage. ſelben. Die ſechs Weinbaubezirke umfaſſen folgende Ge⸗ meinden 8 I. Weinbaubezirk: die Gemeinden des Kreiſes Mosbach. 2. Weinbaubezirk: die Gemeinden der Kreiſe Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe. die Gemeinden der Kteiſe Baden und Offenburg. die Gemeinden der Kreiſe Freiburg 3. Weinbaubezirk: 4. Weinbaubezirk: 8 und Lörrach. 5.) Weinbaubezirk: die Gemeinden des Kreiſes Waldshut. „6. Weinbaubezirk: die Gemeinden des Kreiſes Konſtanz. Groſih. genirksamt Mannheim, Abteilung J: 8 gez.: Korn. Veorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen „Kenntnis. Seckenheim, 12. Februar 1910. Hürgermeiſteramt Volz. Sammel⸗Anzeiger. ur für Mitglieder der landw. Ein⸗ u. Nerkanfsgenoſſenſch. gaatkarffeln(Up to date) ſind 100 Ztr. auf Lager zum Abholen. 83 9 i Einladung. Am Montag, den 21. ds. Mts., nachmittags 8 Uhr findet im Rathausſaale die diesjährige ordentliche eng- Farannlung des Frauenvereins Seckenheim ſtatt, mit Bericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr und Vorlage des Rechnungs⸗ abſcgluſſes für 1909. Die Mitglieder werden hiezu freund⸗ lichſt eingeladen und um zahlreiches Erſcheinen gebeten. » Seckenheim, den 16. Februar 1910. Der Vorſtand des Frauen⸗Vereins: M. Volz, 1. Präſidentin. Fur Lonfrmanten u. Rommunikanten 5 empfehle mein Warenlager in: Tuch u. Euxkin, Hemdensfoffen, Rragen, Krawatien, Iflanscteiten efc. für Ruaben und farbige und ſchwarze Nleiderstofien, Schirting, Unterrocksiniien, Handschuhe Tascheninicher, Rrausen eic. für üdchen in neueſten Deſſin zu billigen Preiſen. E. Merklein. hermann Fuch früher C. E. HERZ Mannheim. Kunstsrasse am Paradeplatz. N23 Grüne Rabattmarken. —.—————— Bekanntmachung. . Ankauf von Hafer betr. Von hieſigen Landwirten wird Hafer zu Tages preiſen angekauft. Angebote ſind bis längſtens 19. Februar 1910 bei uns einzureichen. 5 Seckenheim, den 14. Februar 1910. gürgermeiſteramt: Volz. Arbeiter Radfahreruerein„Feckenheim“ Mitgl. des Arb.⸗Radfahrer⸗Zundes„Folidaritäl“. Einladung 7720 zu der am Sonntag, den 20 Februar 1910 im„Deutſchen Hof“ hier ſtattfindenden le ltr Muſikvorträge, Auftreten des Humoriſten, Herrn Zippel, der humoriſtiſchen Jongleure der Herren E. Getroſt und H. Fleck. J. Der Lumpenſammler als Künſtler. II. Ein humoriſtiſcher Jongleur-⸗Akt. Ferner Auftreten der bekannten Mannheimer Kunſtfahrer und Paterre⸗Akrobaten(Mitglied d. Bundes Solidarität) ſowie der gefälligen Mitwirkung des Arbeiter⸗Geſangvereins und der Freien⸗Turnerſchaft Seckenheim. Kinder unter 14 Jahren haben keinen Zutritt. Von 11 Uhr ab TANZ Anfang 7 Uhr Eintritt 10 Pfg. Der Vorstand. NB. Eintrittskarten ſind bei den Mitgliedern, dem Vereinswirt K. Klumb und im Laden des Konſumvereins zu haben. Frauenleiden arznei⸗ u. operationsloſe Beratung und Behand⸗ lung nach Thure Brandt. 80 Noatur- und Lichtheil-Verfahren. Frau Dir. Hoh. Schäfer Schülerin von Dr. med. Thure Brandt. Mannheim nur N 3, 3, Mannheim. Sprechſtunden: 2½—5 Uhr nur Wochentags. Anfertigung nach Maaß von Lostümen, einzelner Röcke, Jakets und Mäntel, ſowie ſämtlicher Herren garderobe. Garantie für eleganten Sitz und beste OUexarbeitung. Gleichzeitig bringe ich meine Sehnſttmuster ſowie Zuschneide⸗Unterricht in empfehlende Erinnerung. Joſeph Weber, Herren⸗ und Damenſchneiderei, Seckenheim, Schloßſtraße 29. Mühlhauser — Reste MWollsfoffen, Schüür zen-, Hemdensfoffe, Caftun, Satin, MWollmdusseline, Pian, Leinen eic. Vorzügliche Qualitäten, echtfarbig in der Wasche. Billige Preise! Grüne Rabattmarken! Zur Besichtigung des Lagers bittet die verehfl. Kundschaft Emil Werber. 3 R 1 8 „„S ²³ͤ A e 3 11; T 2 2 3 Damen- und Kinder-Wäsche SBett-, Tisch-, Badewasche Trikotagen, Taschentücher. Eiserne und Metall-Bettsellen für Erwachſene und Kinder, vorteilhafte Modelle. Schürzen Sängerbund Seckenheim. Hente Abend 8 Uhr Sing-Probe. Vollzähliges Erſcheinen iſt erforderlich. Der Vorstand. Männergesangverein Seckenheim. Heute Abend ½9 Uhr Oesangprobe Pünktliches und vollzäh⸗ liges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Liedertafel Seckenheim. Heute Abend ½9 Uhr Geſang⸗Probe. Um vollzähliges, pünkliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. 1 großes Zimmer an 1 oder 2 Perſonen zu vermieten. TLuiſenſtr. 67. Ichlatstelle zu vermieten. 5 Wilhelmſtr. 25, part. Hauptſtraße 116 Wohnung mit Zubehör ſofort zu ver⸗ mieten. Monat. Näheres J. Sponagel, Hildaſtraße 83. Schöne 3 Zimmer und Küche im 1. Stck., in neuem Hauſe, mit Zubehör, elektriſch Licht, ſowie Gartenanteil zum 1 März oder ſpäter zu verm. Wilhelmstrasse 32. klärung. Ich erkläre hierdurch, daß die von mir gegen Herrn Bauunternehmer Joseph Koger hier getanene Aeußerung auf Unwahr⸗ heit beruht und nehme die dadurch erfolgte Beleidigung bereuend zurück. A. Kollnig. 2 gelbſcheckige Einſtell⸗ 8 Rinder zu verkaufen. Von vom ſagt die Expd. ds. Bl. Gebrauchter einſpänner Unterwagn zu kaufen geſucht. Von wem? ſagt die Exp. ds. Bl. Preis 12 Mk. pro für Damen, Mädchen und Kinder in allen Macharten, Größen und Preislagen. 5 Verzüglicher Rotwein empfehlenswert auch für Blut⸗ arme, Bleichsucht, Magen ⸗ u. Wohnung zu vermieten. zwei Zimmer, Holz⸗ und Kellerplatz, nebſt Garten⸗ und Speicheranteil. TFriedrichſtraße 23. 2 Zimmer und Küche mit Schweine⸗ ſtall und Garten ſofort zu vermieten. Schloßſtraße 36. In meinem Hauſe gegen⸗ über dem Lamm ein großes 2 Zimmer nebſt Küche ſofort zu ver⸗ mieten. L. Schaffner. 5 Bad. Rote Geſdlotterie Ziehung 12. märz 1010. 44 OOO MEK. 2 Hauptgewinne in Bar 20 OOO Mͤk. 586 Geldgewinne 14000 MK. 2800 Geldgewinne 10 OOO MK. 11 Loſe 10 Mark Porto und Liſte je 25 Pfg. empfiehlt Lotterie Untern. d. Stürmer. nge 105 1 Seckenheim bei: Och. Mendel In 15 Guterhaltener Ulablkasten zu verkaufen. Wo? ſagt die Exp. d. Bl Sie sparen Geld! Verkaufe billig gebrauchte mobel, schuhe u. feder Böhles, Aauuhein H A, A. 2— 2 1 2 8 2. 3 8 55 . 2 8 5 8232 5 e f e e F 5 2 2* 0 0 2 22 N 2 3 2 3 2 E 57 228 0 8 8 5 S 8 2 5 358. 3 i 28 3 5 5—