Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Auguſt Bebel erreichte am 22. Februar ein Alter von ſiebzig Jahren. Es gibt Sozialiſten von größerer Ori⸗ ginalität und Gelehrſamkeit, als ſie Bebel aufweiſt, aber es gibt keinen Sozialiſten, der auch nur im entfernteſten die gleiche Popularität hätte wie Bebel. Schon die Tat⸗ ſache, daß das Leben Bebels und ſeine geſamte Wirkſam⸗ keit mit der Geſchichte der deutſchen Sozialdemokratie ver⸗ bunden iſt, verſchafft ihm in der deutſchen Sozialdemokratie und auch in ausländ. Parteien eine große Autorität. Für ſein Anſehen in der ſozialdemokratiſchen Partei kommt noch beſonders in Betracht, daß er ſelbſt Arbeiter war. Als Bebel in der Mitte der 50er Jahre des vergan⸗ genen Jahrhunderts ſeine Lehrzeit als Drechſler beendet hatte und als Handwerksburſche in die Fremde zog, war in Deutſchland von einer ſozialiſtiſchen Arbeiterbewegung kaum etwas zu hören. Wenn bis dahin die Arbeiterver⸗ eine unpolitiſch waren oder wenn die Mitglieder der Arbeitervereine den verſchiedenſten Parteien angehörten, ſo wurde dann in den 60er Jahren die politiſche Betäti⸗ gung um ſo höher eingeſchätzt und zugleich begann das Beſtreben, ſich von den anderen politiſchen Parteien zu emanzipieren, die Arbeiterbewegung ſelbſtändig zu machen. Den größten Anteil dieſer Bewegung hatte zunächſt Laſſale, aber auch Bebel, anfangs ein Gegner Laſſales, hat vieles dazu beigetragen, daß dieſe Ziele eingeſchlagen wurden, wie auch andererſeits Bebel durch dieſe neue Bewegung getragen und gehoben wurde. Schon im Jahre 1867 hatte Bebel einen ſolchen Einfluß in der Arbeiterbewegung er⸗ langt; daß er im A ter von 27 Jahren in den konſtituieren⸗ den Norddeutſchen Reichstag gewählt wurde, und im näch⸗ ſten Jahre wurde ihm auf dem Nürnberger Vereinstag der deutſchen Arbeitervereine das Amt des erſten Präſi⸗ denten übertragen. Unter Anführung Bebels wurden auf dem Nürnberger Vereinstag eine Reihe weniger radikal geſinnter Vereine und Perſonen abgedrängt, und es wurde ein Programm angenommen, das bereits als ſozialdemo⸗ kratiſch bezeichnet werden kann. 5 So beſtanden jetzt in Deutſchland zwei ſozialiſtiſche Parteien, die Anhänger Bebels oder die Eiſenacher und die Laſſalleaner. Die Laſſalleaner waren vorläufig immer noch die ſtärkeren, aber nach und nach wurde der Einfluß Bebels auf die Arbeitermaſſen immer größer und ſo kam es dann im Jahre 1875 in Gotha zu dem Einigungsprozeß, der für Deutſchland eine einheitliche ſozialiſtiſche Partei brachte, in der Bebel als Parteiführer einen ſo großen Einfluß ausübt. Bebel iſt nicht nur Parteiführer und Sozialpolitiker, auch als Schriftſteller hat er ſich einen Namen gemacht. Sein Buch„Die Frau und der Sozialismus“ gehört mit zu den Büchern, die am meiſten bekämpft, aber auch am Amtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, meiſten geleſen worden ungefähr in 120000 Exemplaren verbreitet worden und es gibt wohl keine Kulturſprache, die nicht eine Ueber⸗ ſetzung des Bebelſchen Buches aufweiſt. Die erſten Auf⸗ lagen dieſes Buches haben inſofern einen Kurioſitätswert, als darin auf das Ende des vergangenen Jahrhunderts der große Zuſammenbruch des kapitaliſtiſchen Wirtſchafts⸗ lebens vorausgeſagt worden iſt. In den ſpäteren Auf⸗ lagen wurde allerdings dieſe Vorausſage fallen gelaſſen, denn auch Bebel lernte bald einſehen. daß die von ſeiner Partei angeſtrebten Umänderungen im wirtſchaftlichen, politiſchen und ſozialen Leben in ihrer Durchführbarkeit begrenzt find. Dieutſcher Reichstag. 5 Berlin, 23. Februar. Die heutige Sitzung wurde vom Vizepräſidenten Dr. Dr. Spahn in Anweſenheit der Staatsſekretäre Dr. Delbrück und Wermuth um 1 Uhr 15 Min. er⸗ öffnet. Aus Anlaß des 70. Geburtstages des Abg. Bebel iſt deſſen Platz mit einem Strauß roter Nelken geſchmückt. Vizepräſident Dr. Spahn erbittet und erhält die Ermächtigung, für die zahlreichen Beileidstelegramme an⸗ läßlich des Ablebens des Präſidenten Grafen Stolberg den Dank des Hauſes zum Ausdruck zu bringen. Unter den Beileidskundgebungen befindet ſich auch eine ſolche des Kaiſers, bei deren Bekanntgabe ſich die Abgeordneten von ihren Sitzen erheben. Weiter ſind Beileidstelegramme eingelaufen vom König vom Sachſen und vielen anderen Bundesfürſten ſowie auch von den Bundesregierungen. Auf der Tagesordnung ſteht die erſte Leſung des Reichskontrollgeſetzes. Staatsſekretär Wer⸗ muth begründet die Vorlage, die eine Vereinfachung der Rechnungsprüfungen ſeitens des Reichsrechnungshofſes be⸗ zweckt. Minder wichtige Sachen ſollen gleich den Ver⸗ waltungsbehörden zur endgültigen Prüfung überwieſen und größere Rechnungen durch Stichproben erledigt werden dürfen. Die Art und Weiſe, wie dies am zweckmäßigſten 1 s 55 habe, ſoll dem Rechnungshofe überlaſſen eiben. Abg. Dr. Görke(natl.) erklärt ſich namens ſeiner Partei im allgemeinen mit der Vorlage einverſtanden und beantragt deren Verweiſung an die Budgetkommiſſion zur Prüfung etwa notwendiger Aenderungen. Nach weiterer unweſentlicher Debatte beſchließt das Haus dieſem An⸗ trage gemäß Ueberweiſung an die Kommiſſion. Es folgt die Weiterberatung des Etats des Reichsamts des Innern. Hierzu liegen 50 An⸗ träge und Reſolutionen vor. e Abg. Graf Carmer(konſ.) begründet die Reſolution ſeiner Partei, betr. alsbaldige Vorlage eines Geſetzent⸗ wurfs über die Verſicherung der Privatange⸗ EFF ⁵— UA——— Vermißt. Roman von Ewald Auguſt König. 48(Fortſetzung.) Machdruck verboten.) „Woraus ſchließen Sie das?“ Theobald ſenkte vor ſeinem lauernden Blick nicht die Wimpern „Sie ſind ja der jungen Dame hierher gefolgt.“ „Weil ſie mir die erledigte Stelle im Hauſe ihres Onkels in Ausſicht ſtellte.“ „Ah bah, war das wirklich der einzige Zweck?“ „Welchen anderen konnte ich dabei haben?“ „Na, na, Cäcilie Didier iſt hüöſch, Sie ſchulden wWwZr Dank, und aus der Dankbarkeit entſpringt leicht ein wärmeres Gefühl; ich würde es Ihnen wahrſchein⸗ lich nicht berdenken, wenn—“ „Nein, nein Herr, dieſe Vorausſetzung iſt total kalſch,“ fiel Theobald ein.„Wäre ſie richtig, ſo hätte ich mich bemüht, die junge Dame wieder zu ſehen; leitdem ich im Hauſe ihres Onkels bin, habe ich noch kein Wort mit ihr geredet.“ Weil Ste keine Gelegenheit dazu fanden.“ „Gelegenheit findet man leicht, wenn man ſie Allerdings ſchulde ich dieſem edlen Mädchen Dank und werde ihm ſtets treue Freundſchaft ewahren. Aber wer ſich einmal geliebt glaubt und dann betrogen ſah, der kann nicht wieder lieben.“ „O, das wußte ich nicht!“ ſagte Garnier faſt herz⸗ lich„Nehmen Sie mir die Neckerei nicht übel.“ „Durchaus nicht, der Anlaß dazu lag ſo nahe.“ Sie traten in die Reſtauration und fanden in dem Kabinett neben dem großen Saale noch ein unbeſetztes Tiſchchen Garnier beſtellte das Diner und eine Flaſche Borde aut „Kamen wir noch einmal auf das vorige Thema zurück, agte Theobald, nachdem ſie miteinander ange⸗ ſtoßen und an dem Weine genippt hatten.„Geſetzt, ich jätte ein Auge auf das Mädchen geworfen, was aber ſucht n Huesheim, Neckarhausen und Edingen. ſind Menn in Deuschland it es dinger Zeitung Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß: Nr. 16. 10. Jahrgang. ſtellten. Des weiteren wird in dieſer Reſolution die Verſorgung der im Dienſte der Nächſtenliebe verunglück⸗ ten Feuerwehrleute gefordert. N Abg. Streſemann(natl.) bezeichnet die Handels⸗ verträge der letzten Jahre als Fehlſchläge. Der neue franzöſiſche Zolltarif werde unſerer Induſtrie ſchweren Schaden zufügen. Wir wünſchen dringend ein Einſchreiten gegen die übertriebene franzöſiſche Schutzzollpolitik. Das Zollabkommen mit Kanada begrüßen wir und wünſchen, daß auch eine unſere Intereſſen ſchützende Verſtändigung mit Frankreich zuſtande kommt. Staatsſekretär Dr. Delbrück weiſt die Vorwürſe des Abg. Streſemann zurück, als habe die Reichsregierung die Intereſſen der Induſtrie nicht genügend gewahrt. Es iſt zu beachten, daß uns durch unſer Zolltarifgeſetz eine Schranke gezogen iſt. Ein Reichskartellgeſetz iſt leichter verlangt als durchgeſetzt. Ein Geſetzentwurf, betr. die Penſionsverſicherung der Privatbeamten, wird vorgelegt, ſobald die neue Reichsverſicherungsordnung erledigt iſt. Abg. Brejski(Pole) bringt polniſche Beſchwerden vor und Abg. Rieſeberg(Wirtſch. Vg.) empfiehlt der Reichsregierung mehr Fürſorge für den Mittelſtand. Hier⸗ auf vertagt ſich das Haus auf Donnerstag nachmittag 1 Uhr. Tagesordnung: Fortſetzunng. 3 Schluß: 8 Uhr.„ 4 Badiſcher Landtag. f Karlsruhe, 22. Febr. In der heutigen(40. Sitzung der Zweiten Kammer wurde die Beratung des Etats des Miniſteriums des In⸗ Innern ſortgeſetzt. An der Debatte beteiligten ſich die Abgg. Rebmann(natl.) und Schmidt(B. d. L). Erſterer polemiſierte gegen den Abg. Kopf(Ztr.), der ſich geſtern bei der Beſchwerde über die Wahlkundgebung, die am Stichwahltage vor dem Pfarrhauſe des Geiſtl. Rats Wacker in Zähringen ſtattgefunden hat, große Ueber⸗ treibungen habe zu ſchulden kommen laſſen. Weiter fragte Redner nach dem jetzigen Stande der Schiffahrts⸗ abgaben. Abg. Schmidt(B. d. L.) fordert eine Aenderung der Kreisverfaſſung und des Amtsverkündiger⸗ weſens. Miniſter Frhr. v. Bodman dankte für die der inneren Verwaltung gezollte Anerkennung und be⸗ merkte gegenüber dem Abg. Süßkind(Soz.), der die Stellungnahme der„Karlsruher Zeitung“ zur Rede des Reichskanzlers in der preußiſchen Wahlrechtsfrage als bloße Redaktionsarbeit bezeichnet hatte, daß dieſer Ar⸗ tikel ſeine Anſicht vermittele. Die Ausführungen des Reichskanzlers, worin er die ſüddeutſche Eigenart und Selbſtändigkeit anerkenne, habe ihn ſympathiſch berührt. In der Frage der Schiffahrtsabgaben, deren Einführung im Prinzip beſchloſſen ſei, könne er, da die Verhandlungen ä—————ů p——ů—ů ů keineswegs der Fall iſt, glauben Sie, daß Henry Di⸗ dier 1 die Hand ſeiner Nichte geben würde?“ 72 dein.“ „Er iſt reich, und wie es ſcheint auch ein ſtolzer Mann, nicht wahr?“ a „Ja, allerdings ſehr ſtolz,“ antwortete Garnier mit einem ironiſchen Lächeln. „Auch Ihnen gegenüber?“ „Mir? Bah, er ſollte einmal oben herunter zu behandeln!“ In den Augen Theobalds blitzte es auf; er griff ball nach ſeinem Glaſe, um ſeinen Triumph zu ver⸗ ergen. „Theobald wußte nun, daß Garnier in die Ge⸗ heimniſſe Didiers eingeweiht ſei.„Sie ſind freilich mit ihm befreundet,“ ſagte er,„ſtehen auch wohl in Geſchäftsverbindung mit ihm und ſind ſelbſt ein reicher Mann; da hat er allerdings keine Veranlaſſung, auf Sie hinunter zu ſehen.“ „Sie haben recht,“ nickte Garnier, während er mit der Serviette über den Löffel fuhr und ſeine Suppe zu verſpeiſen begann,„er hat keine Veranlaſſung, mir gegenüber ſich zu brüſten, und er wird das auch nie wagen. Sie befinden ſich wohl in ſeinem Hauſe?“ „So wohl, wie man ſich als abhängiger Mann fühlen kann Es iſt überhaupt nicht angenehm, frem⸗ der Leute Brot eſſen zu müſſen.“ „Ich begreife das, würde mich in ſolche Verhält⸗ niſſe niemals hineinfinden können.“ Theobald zuckte die Achſeln.„Ich habe wenigſtens die Beruhigung, daß ich das Brot eines Ehrenmanns eſſe. Das glauben Sie doch auch?“ Wieder zuckte das vielſagende, ironiſche Lächeln um di; Lippen Garniers; aber es verſchwand auch augenblicklich, als Theobald mit einem erwartungsvollen Blick ihn anſchaute.„O ja, gewiß,“ erwiderte er.„Wer wagen, mich von könnte daran zweifeln? Hören Sie ſich nur um in Bruſſel; Si? werden niemand finden, der auf ihn einen * 3 Stein wirft Wie gefällt Ihnen dagegen der alte Buch⸗ halter?“ „Wie kann überhaupt ein Menſch gefallen, der voll⸗ ſtändig menſchenſcheu iſt?“ „Er hat ſeine Gründe dazu und iſt nicht immer ſo geweſen, ſondern war auch einmal ein leidenſchaftlicher Verehrer von Wein.“ „Das ſieht man ihm beute nicht mehr an. Und was hat ihn ſo verändert!“ „Hm, das mag er ſelbſt Ihnen ſagen, wenn er dazu Luſt hat,“ erwiderte Garnier.„Die Geſchichte ist . verjährt, man darf aber nicht weiter davon reden.“ Theobald fragte nicht weiter, er hatte ja genug erfahren. Im ſtillen dankte er dem Grafen Monterau für ſeinen guten Rat. Wie wertvoll konnte ihm die Freundſchaft Garniers werden, aber er mußte auf ſei⸗ ner Hut ſein, denn alles war verloren, wenn dieſer Mann nur den leiſeſten Verdacht ſchöpfte. „Labelle iſt ein einſilbiger, verſchloſſener Mann,“ ſagte Theobald, als in den Tafelfreuden eine Pauſe eintrat,„ich kann gerade nicht behaupten, daß es an⸗ genehn ſei mit einem ſolchen Menſchen den ganzen Tag allein zu ſein.“. „Veobachteten Sie ihn noch nicht abends?“ „Nein, er ſpeiſt in einem anderen Hauſe, dann geht er ſofort heim, um vor dem nächſten Morgen ſeine Wohnung nicht mehr zu verlaſſen.“ 2 „Auch dafür ſind Gründe vorhanden.“ 1 „Die ich ebenfalls nicht erfahren darf?“ „Ah bah, bemerkten Sie nicht längſt, wie ſtarr und glanzlos morgens ſein Blick iſt? Fiel Ihnen die Röte ſeiner Naſe und ſein unſicherer Gang nicht aufs“ „Sie wollen damit nicht ſagen...“ „Natürlich, ich will ſagen, daß er jeden Abend in ſeiner Wohnung ſich betrinkt!“ 5(Fortſetzung folgt.) —— i 3 vertraulich ſeien, nur ſo viel ſagen, daß man in wirk⸗ ſchaftlicher Beziehung auf eine befriedigende Ge⸗ ſtaltung werde rechnen dürfen, insbeſondere ſei auch die Rhein regulierung von Straßburg bis Konſtanz geſichert.(Lebhafter Beifall.) Nach einigen weiteren un⸗ weſentlichen Debatten vertagt vertagt ſich das Haus auf Donnerstag E e e 5 Politiſche Nundſchau. Deutſches Reich. Einnahmen des Reiches. Der Nachweis über die Einnahmen des Reiches an Zöllen, Steuern und Ge⸗ bühren für die Zeit vom 1. April 1909 bis zum Schluſſe des Januar 1910 ergibt gegenüber dem gleichen Zeit⸗ raum des Jahres 1908/09 eine Mehreinnahme von rund 215 Millionen Mark. Den hauptſächlichſten Anteil an 1 dieſem Mehr haben die alten Zölle, welche im Rechnungs⸗ jahre 1908 um mehr als 120 Millionen Mark hinter dem Voranſchlage zurückblieben, diesmal aber den Vor⸗ anſchlag gerade erreichen dürften. Daneben werden die 85 Millionen Mark, mit welchen der Nachtragsetat von 1909 die neuen Zölle und Steuern einſchätzt, zweifellos erreicht werden. Endlich hat die im Sommer eingetretene Voreinfuhr und Nachverſteuerung namhafte Beträge zur Reichskaſſe geführt. Unter dieſem Geſichtspunkte wird man ſagen dürfen, daß die Mehreinnahmen den Erwartungen ziemlich genau entſprechen. Die Abführung an den Wit⸗ wen⸗ und Waiſenverſicherungsfonds wird ſich, ſoweit jetzt zu überſehen, auf einen Betrag von wenigen Millionen Mark beſchränken. 8 N i 8 Frankreich. N Bebels Geburtstag iſt am Dienstag in Paris in zwei Verſammlungen gefeiert worden. Der deutſche ſozialiſtiſche Leſeklul vereinigte im Grand Orient tauſend deutſche und franzöſiſche Sozialiſten, vor denen Abg. Dr. Frank aus kannheim einen Vortrag über das Leben und die Tätig⸗ keit Bebels hielt. An ſeine deutſche Rede fügte Frank ein franzöſiſches Schlußwort an, das mit dem Ruf endete: „Vive l' Internationale“ und ſtürmiſchen Beifall fand. Dann feierte Janvier Bebel als Vorkämpfer der deutſcher Sozialdemokratie und als Vorbild der Sozialiſten allen Länder. Die Verſammlung tauſchte Begrüßungstele⸗ gramme mit dem Berliner Gewerkſchaftshaus aus. Auch die ruſſiſchen Sozialiſten feierten Bebel in einer Verſamm⸗ lung, an die ſich ein Ball anſchloß. England. In einer Verſammlung der nationalen Friedensliga erklärte Lord Weardale, es ſei natürlich, daß Deutſchland ängſtlich darauf bedacht geweſen ſei, ſeinen ausgedehnten Handel 7 ſchützen, ſolange England das barbariſche Recht beibehielt, das Privateigentum zur See kapern zu dürfen. Schließlich wurde eine Reſolution angenommen, in der die Verſammlung über die jüngſt unternommenen Ver⸗ ſuche, zu Parteizwecken zur Feindſchaft gegen eine be⸗ freundete Macht aufzuſtacheln, ihre Entrüſtung ausſpricht. i Rußland. Eine große Taktloſigkeit hat ſich beim Beſuche der franzöſiſchen Parlamentarier in Petersburg zugetragen. Man meldet darüber:„Großes Aufſehen erregte am Sonntag die Apotheſe während der Galavor⸗ ſtellung in der Oper zu Ehren der hier anweſenden Fran⸗ zoſen. Die Kaiſerin⸗Mutter und viele Mitglieder der Zarenfamilie, Iswolski und alle anderen Miniſter be⸗ fubelten die franzöſiſch⸗ruſſiſche Allianz. Der Jubel er⸗ reichte ſeinen Höhepunkt, als ein Mädchen, das das Elſaß darſtellte, ſich unter eine franzöſiſche Fahne flüchtete. Der deutſche Botſchafter war anweſend.“ Da nichts davon gemeldet worden iſt, daß Graf Pourtales das Lokal entrüſtet verlaſſen habe, ſo wird ſich wohl der Vorgang weſentlich harmloſer ab⸗ geſpielt haben. f Aus Nah und Fern. 2. Heckenheim, 21. Febr. Am letzten Sonntag haben ſich die Vertreter der Vereine des bad. Pfalzturn⸗ gaues in Rohrbach bei Heidelberg im Lokal„Zum Ochſen“ zum diesjährigen ordentlichen Gautage zuſammengefunden. Lee Der Saal war feſtlich ausgeſchmückt, hinter dem Podium auf dem der Gauturnrat Platz genommen hatte, war zwiſchen friſchen grünen Blattpflanzen die Büſte Jahns aufgeſtellt. Wie einen ſtimmungsvollen Prolog, dem ſich eine zündende von echt idealem turneriſchen Geiſt durchwehte Anſprache ſeitens des Heran Lehrers Hermann, Turnrats⸗ mitglied des Turnv. Rohrbach anſchloß und eine Begrüßungs⸗ anſprache namens der Orsverwaltung, durch Herrn Rat⸗ ſchreiber Sinsheimer, wurde die Tagung eingeleitet. An Stelle des am 10. Januar d. Js. nach Waldshut verſetzten bisherigen Gauvertreters Herrn Prof. Weiß eröffnete der 2. Gauvertreter Herr Jochim, Rohrbach, die Verhandlung. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab er ein recht herz⸗ lich gehaltenes, von Herrn Prof. Weiß an den Gauturntag gerichtetes Schreiben bekannt. Namens der anweſenden 48 Ver⸗ treterſprach Herr Gg. Volz vom Turnverein Seckenheim den Dank für die Tätigkeit des ſeitherigen Gauvertreters Herr Prof. Weiß aus und bat die Verſammlung ein von ihm vorgeſchlagenes Telegramm an den Genannten abzuſenden, wozu einſtimmig die Genehmigung erteilt wurde. Aus dem vom ſtellvertretenden Gauvorſitzenden, Herr Jochim erſtatteten Geſchäftsbericht iſt hervorzuheben, daß der Gau am 1. Januar 1910 30 Vereine zählte, gegenüber 32 im Vor⸗ jahre. 2 Vereine(Mingolsheim und Sandhofen) ſind infolge ihrer geographiſchen Lage zu anderen Gauen über⸗ getreten. Die Mitgliederzahl betrug am 1. Januar 1910 3019 gegenüber 3056 im Vorjahr. Trotz Austritts zweier rößeren Vereine nur eine Veränderung um 37 Mitglieder. in Verein hat eine eigene Turnhalle und 2 eigene Turn⸗ plätze. Der vom Gauturnrat, Herr Bitter, erſtattete Turn⸗ bericht geht des Näheren auf die turneriſche Tätigkeit des Gaues ein, wobei das in Heidelberg ſtattgefundene Kreis⸗ turnfeſt im Vordergrund ſtand. Von den Gauvereinen erhielten im Ganzen 20 Auszeichnungen in verſchiedene „Turnverein Wiesloch übertragen. Klaſſen. Der Kaſſenbericht weiſt eine Einnahme von 1164.77 Mk. und Ausgabe 942.61 Mk. auf ſodaß ein Ueberſchuß von 222.16 Mk. verbleibt. Die Gauſteuer wurde wieder pro Mitglied und Jahr auf 30 Pfg. feſt⸗ geſetzt. Die zur Beratung geſtandenen Anträge ſind weniger von allgemeinem Intereſſe, ſondern von organiſatociſchen Natur. Das im l. J. ſtattfindende Gauturnfeſt wurde dem Turnerbund Hockenheim und das Volksturnfeſt dem Die vorgenommene Wahl des Gauturnrats hatte folgendes Ergebnis: Herr Jochim Rhorbach 1. und Herr Ammer Hockenheim 2. Vorſitzender. Herr Bitter Rohrbach 1. und Herr Weckeſſer Schwetzingen 2. Gauturnrat. Herr Seßler Plankſtadt Kaſſier, Herr Kern Rheinau Schriftführer, hierzu noch zwei Veiſitzer. Gegen ½6 Uhr konnte der Vorſitzende mit einem kräftig aufgenommenen„Gut Heil“ auf das fernere Gedeihen des bad. Pfalzturngaues die Verhandlung ſchließen. Wir möchten nur erwünſchen, daß das Intereſſe für die Turn⸗ ſache immer mehr wächſt und daß die bisher der Sache nach fernſtehenden Kreiſe ſich recht bald dem Turnweſen anſchließen mögen. () Karlsruhe, 22. Febr. Die Verbandszeitung für Handel und Gewerbe ſchreibt: Nach unſeren Feſtſtellun⸗ gen haben ſeit 1907 in Deutſchland 112 Konſumvereine ihren Konkurs angemeldet oder liquidiert. Durchweg han⸗ delt es ſich um Zuſammenbrüche, bei denen Tauſende von wenig bemittelten Leuten ihr ſchwer erarbeitetes Geld einbüßten. Wir verweiſen an dieſer Stelle nur darauf, daß jedes Mitglied eines Konſumvereins einen Geſchäfts⸗ anteil einzahlen muß und daß es mit dieſem und einer ferneren Haftſumme für den Beſtand und die Verpflich⸗ tungen des Konſumvereins die perſönliche Haftung über⸗ nimmt. Deshalb iſt bei der Beteiligung an Konſum⸗ vereinen die größte Vorſicht geboten. (0) Karlsruhe, 23. Febr. Die Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung der Zweiten Kammer ſetzte heute ihre Beratung über den Geſetzentwurf betr. das Hinterlegungs⸗ weſen fort. Der Reſt dieſer Vorlage wurde angenommen. Damit iſt dieſer Geſetzentwurf in der Kommiſſion erledigt. Karlsruhe, 23. Febr. Der Zweiten Kammer gingen folgende Petitionen zu: des Gauvorſtandes der Maſchiniſten⸗ und Heizervereine im Großherzogtum Baden um Verſtaatlichung der Dampfkeſſelinſpektion und Verbol der 24ſtündigen Wechſelſchicht; der Gemeinde Hintſchingen um Errichtung einer Güterſtation. i (Karlsruhe, 23. Febr. Der Vorſtand des Vereins badiſcher Handelslehrer hat dem großh. Miniſterium des Innern und den badiſchen Landſtänden eine Denkſchrift unterbreitet, die ſich in der Hauptſache mit dem Wunſche der Handelslehrer nach Gleichſtellung mit den Landwirt⸗ ſchaftslehrern befaßt. Die Handelskammer beſchloß, dieſen Wunſch, einem Erſuchen des genannten Vereinsvorſtandes entſprechend, bei dem Miniſterium zu unterſtützen. ( Buch a. Ah., 22. Febr. Der hieſige Ort wurde von maßgebender Stelle des öfteren ſchon als Luftkurort empfohlen. Daß dies nicht ohne Grund iſt, ſcheint ſchon der Umſtand zu beweiſen, daß mit Ausnahme zweier Kinderunfälle ſeit 2 Jahren keine erwachſene Perſon ge⸗ ſtorben iſt. Ein außergewöhnlich hoher Prozentſatz beider⸗ lei Geſchlechts erreichte ein Alter von 70 und 80 Jahren und darüber. Nach einer von Medizinalrat Dr. Kramer aufgeſtellten Statiſtik hat Buch a. Ah. mit der zum Schul⸗ verbande gehörigen Gemeinde Schwarzenbrunn die we⸗ nigſten tuberkulöſen Fälle aufzuweiſen im Amtsbezirk. ) Gernsbach, 22. Febr. Der Täter, der Herrn Markreiter in der Neujahrsnacht ſein eiſernes Tor aus⸗ gehängt und verſchleppt hat, iſt in der Perſon des Ar⸗ beiters Kull, derſelbe, der vor 8 Tagen die Fabrik des Herrn M. anzuzünden verſuchte, ermittelt. Er geſtand die Tat ein. () Schopfheim, 22. Febr. Zwiſchen den Stationen Wehr und Oeflingen iſt in der Nähe der Warteſtation 9 infolge Bergrutſches eine Streckenverwerfung eingetreten. Die Züge konnten die Gefahrſtrecke nur mit beſonderer Vorſicht paſſieren. () Mundelfſingen, 22. Febr. Hier iſt das Wohn⸗ und Oekonomiegebäude des Landwirts P. Münzer durch einen Brand eingeäſchert worden. (% Heidelberg, 23. Febr., Dieſer Tage beging die bekannte„Studentenmutter“ Fräulein Wagner am Fiſch⸗ markt ihren Geburtstag und dieſen benutzte ihr„Leib⸗ korps“ Vandalia zu einer ſolennen Huldigung. Das ganze Korps trat mit Muſik an, dann folgten der Erſtchargierte mit einem Blumenſtrauß und der Zweitchargierte, der mit einer Torte bewaffnet war. In der Wohnung wurde dem Geburtstagskind unter Muſikbegleitung das bekannte Lied geſungen:„Schier dreißig Jahre biſt du alt...“. Die Jubilarin iſt ſchon 25 Jahre„Studentenmutter“ und hat dieſen Beruf von ihrer Mutter übernommen und er⸗ freut ſich in allen ſtudentiſchen Kreiſen der größten Popu⸗ larität. (J. Freiburg, 23. Febr. Dem Breisgauverein für Luftſchiffahrt dahier wurde die Erlaubnis zur Veran; ſtaltung einer Lotterie zugunſten des Vereinszwecks, bei der 2568 Geldgewinne im Geſamtbetrag von 30 000 Mk, ausgeſpielt und 70 000 Loſe, das Stück zu 1 Mk., ausge⸗ geben werden ſollen, unter nachſtehenden Bedingungen erteilt: 1. Die weſentlichen Bedingungen der Aus⸗ ſpielung, insbefondere Zahl, Art und Geſamtwert der Gewinne ſowie der Ziehungstag, der 9. November 1910, müſſen auf den Loſen angegeben ſein; 2.die Ziehung iſt durch einen Notar zu beurkunden; 3. das Ziehungsergebnis iſt wenigſtens in einer badiſchen Zeitung bekannt zu geben. (Waldshut, 23. Febr. Das obere Tor, ein Wahr⸗ zeichen unſerer Stadt, droht zuſammenzuſtürzen und iſt gegenwärtig mit einem Bau⸗ und Stütgerüſt verſehen. der Turm entbehrt jeden Fundaments, er iſt direkt auf Lehm aufgebaut und in ſeinen unteren Geſteinslagen auf einer Seite bereits ganz zerfreſſen. Wegen der Erhaltung des Turms war kürzlich ein Schweizer Sachverſtändiger hier.— In Baden hat man demnach keine Ingenieure und Fachleute, auf deren Urteil man hören kann.— Man hal Hoffnung, daß der Turm, wenn auch mit großen Geldkoſten, erhalten werden kann, doch müſſen die Ar⸗ beiten mit größter Vorſicht betrieben werden und rechnet man auf eine Dauer der Reparaturarbeiten bis zu einem halben Jahre. Waldshut, 23. Febr. Der ſtädtiſche Schlachthof ſoll vergrößert werden. Der Gemeinderat hat zu dieſem Zweck das Anweſen des Schuhmachers Franz Oergele in der Rheinſtraße um 7000 Mk. gekauft. Vorausſetzung iſt, daß der Bürgerausſchuß die angeforderte Summe ge⸗ nehmigt. a () Mühlhauſen(Amt Engen), 23. Febr. Herr Bierbrauer Auer macht wieder von ſich reden. In den „Singener Nachrichten“ iſt ein Inſerat zu leſen:„War⸗ nung! Diejenigen Herren unſerer Konkurrenz, welche gegenwärtig unſere Kundſchaft beunruhigen, machen wir auf das Geſetz gegen den unlauteren Wettbewerb(Faſſung vom 7. Juni 1909) aufmerkſam. Zugleich können wir ſchon heute die Verſicherung abgeben, daß der Vorſtoß, der von den verantwortlichen Perſönlichkeiten jener An⸗ ſtalt gegen den Eigentümer unſerer Brauerei beſchloſſen iſt, einen anderen als den erwarteten Erfolg zeitigen wird. Brauerei Auer, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. („) Vom Schwarzwald, 23. Febr. Aus dem Ski⸗ wettlauf um die Meiſterſchaft vom Schwarzwald, der bei dem Kurhaus Hundseck ſtattfand, ging Herr Paul Komp aus Bühl als Sieger hervor. Als Preis erhielt er den ſilbernen Ski des Skiklubs Schwarzwald. Vom Schwarzwald, 23. Febr. Es wird allge⸗ mein als ein großer Mißſtand empfunden, daß die Holz⸗ verſteigerungen immer ſo ſpät abgehalten werden. In früheren Zeiten war es wenigſtens üblich, einige im Januar abzuhalten. Es iſt dies für den Landmann die am beſten geeignete Zeit zur Beifuhr und Zerkleinerung des Holzes. Wenn die Steigerungstermine auf Ende Februar verlegt werden, wird es Mitte März bis das Holz heimgeſchafft iſt. Um dieſe Zeit beginnen aber be⸗ reits die Frühjahrsarbeiten und da wiſſen die Leute oft kaum, wo ſie zuerſt zugreifen müſſen, während es ein Monat vorher vielfach an Arbeit fehlt. Die Bevölkerung würde es dankbar begrüßen, wenn die maßgebenden Be⸗ hörden in Zukunft dieſen bei einigem guten Willen doch leicht zu behebenden Uebelſtand abhelfen würde. () Baiertal(Amt Wiesloch), 23. Febr. Im hieſigen Steinbruch verunglückte vorgeſtern der verheiratete Berg⸗ mann Friedrich Schulz. Er ſtürzte mehrere Meter hoch ab und erlitt eine bedenkliche Schädelfraktur, der er er⸗ legen iſt. „St. Ingvert, 23. Febr. Der Bauunternehmer Ellerthal iſt mit Hinterlaſſung einer Schuldenlaſt von 200 000 Mark nach Amerika durchgegangen. * Bern, 23. Febr. Die ſeit Wochen vermißten drei Touriſten wurden von Hunden des Kloſters St. Bern⸗ hard im Schnee aufgeſpürt und als Leichen ausgegraben. * Stockholm, 23. Febr. Frau Anna Wallenſtein, die ebenfalls wie der Reichsmarſchall v. Eſſen nach einem Gaſtmahl bei den früheren Oberſtatthalter Tamm unter Vergiftungserſcheinungen erkrankt war, iſt geſtorben. 5* London, 23. Febr. An der iriſchen Küſte iſt ein Dampfer aus Huntington infolge des herrſchenden Stur⸗ mes untergegangen, wobei 18 Perſonen ihren Tod fanden. * Sofia, 23. Febr. In der Nähe von Tamaraſch kam es zwiſchen bulgariſchen und türkiſchen Grenzpoſten zu einem Zuſammenſtoß, der in ein regelrechtes Feuerge⸗ fecht ausartete. Auf türkiſcher Seite griff ſogar Artillerie ein. Die Türken verloren 2 Mann, Verluſt der Bulgaren unbekannt. * Neuyork, 23. Febr. Die Verhaftung des Streik⸗ führers Pratt in Philadelphia veranlaßte den Ausſtand aller Gewerkſchaften. In Philadelphia befinden ſich jetzt 120000 Arbeiter im Streik. Die Unruhen dauern an. — eee ieee aus der Seckenheimer Gemeinderatsſitzung vom 22. Februar 1910. 2 Grundſtücke werden geſchätzt. Daß Termin vor dem Bezirksrat bezüglich des Wochen⸗ markts in Rheinau auf Donnerstag, den 24. Februar ds. Js., vormittags 9½ Uhr anberaumt wurde, mit mitgeteilt. Desgleichen, daß dem Gg. Flörſch in Rheinau die Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft erteilt wurde. Das Geſuch des Franz Braun in Rheinau um Er⸗ laubnis zum Betrieb der Fabrikſchankwirtſchaft ohne Brannt⸗ weinſchank der chem. Fabrik Kunheim und Cie wird befür⸗ . da es ſich um eine längſt beſtehende Wirtſchaft handelt. Ein Geſuch um Befreiung vom aktiven Militärdienſt wird verbeſchieden. g Die Einwohnerſtatiſtik pro Januar, wonach Secken⸗ heim 5740 und Rheinau 4812 Einwohner zählte, wird mitgeteilt. a Ein Geſuch um Ratenzahlung wird genehmigt. Für die hieſige Schule ſoll der erforderliche Bedarf an Schulbänken angekauft werden. Alexander Herdt und Peter Neudinger werden als Bürger aufgenommen; desgleichen Philipp Ziegler dahier gegen Zahlung des Eintrittsgeldes. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. Wahnſinn aus Eiferſucht. Die Gattin in Ketten geſchloſſen. Ein ſeltener Fall von verbrecheriſchem Wahnſinn macht ganz Paris von ſich reden. Jean Parat, der Beſitzer einer großen Apotheke in der Rue de Vaigirard wurde verhaftet, weil er ſeit Monaten ſeine junge Frau in einem halbdunklen Zimmer an einer Kette hielt. Die Unglückliche hatte ihr jüngſtes Kind bei ſich, das ſie noch nährte. Als man ſie auffand, ſah man. J ĩð y d 8 1 3 — Oldenburg eine dreifache Mordtat daß ſie einen eiſernen Ring um den Hals und eiſerne Bänder um den Handgelenken trug, von denen Ketten nach einem in die Wand eingelaſſenen Schloß gingen. Sie konnte nur im Umkreiſe einiger Schritte ſich bewegen. Außer der Feſſelung trug Frau Parat noch eine Art von Heuſchheitsgürtel, ein Unterkleid von Sackleinwand, das gleichfalls durch ein Kunſtſchloß geſichert war. Der Apotheker Parat hatte allein die Schlüſſel zu dieſen Folter⸗ werkzeugen. Er war auf ſeine Frau ſo wahnſinnig eifer⸗ ſüchtig, daß er ſie jedem Blick eines anderen Menſchen entziehen wollte und ihre Treue in einer Weiſe zu ſchützen verſuchte, deren lächerliche Barbarei wenigſtens ein hiſto⸗ riſches Intereſſe hat, nur daß der Vertugadin, von dem die alten Novelliſten ſehr luſtige Geſchichten erzählen, in dieſem Falle ein Marterinſtrument war, das Körper und Sbele zugleich erdroſſelte. Die Ent eckung des Verbrechens, iſt auf eine Anzeige zurückzuführen, die eine Schweſter der Frau Parat machte. Es war den Nachbarn und der Fa⸗ milie ſchon ſeit langem aufgefallen, daß Parat ſeine Frau von jedem Umgang fernhielt. Er hatte ſie im Jahre 1900 geheiratet, aus Liebe, wie ſeine Schwägerin erzählte. Aber ſchon ſeit mehreren Jahren nahm dieſe Liebe ſonder⸗ bare Formen an. Zu der Zeit, als Frau Parat noch an der Kaſſe der Apotheke ſaß, überwachte ihr Mann ſie mit eiferſüchtigen Blicken. Sie durfte mit niemandem ſprechen, nicht einmal mit Frauen. Schon damals hörte die Nachbarſchaft oft, daß ſie von ihrem Manne grauſam geſchlagen wurde.„Du ſollſt Mama im Frieden laſſen, Väterchen!“ rief einmal das älteſte Kind. Aber da Frau Parat ſich nie beklagte, war ein Einſchreiten nicht möglich Endlich im Oktober 1908 erhielt die Kriminalpolizei einen anonymen Brief, der eine körperliche Unterſuchung der Frau Parat anriet. Die Frau wurde zur Polizei geholt, von weiblichen Agenten unterſucht und es fand ſich daß ſie mit dem ſchon beſchriebenen Keuſchheitsgürtel bekleidet war. Der Mann erhielt eine ernſte Ermahnung. Er warf ſich vor ſeiner Frau auf die Knie, flehte, ſeiner großen Liebe die Narrheit zu verzeihen, und durfte ohne weitere Behelligung nach Hauſe gehen. Seit dieſer Zeit aber erſchien die Frau nicht mehr im Laden. Die vier Gehilfen der Avotheke wußten zwar, daß es eine Madame im oberen Stock gab, hatten ſie aber niemals ſprechen ge⸗ hört oder auch nur geſehen. Das Eſſen gab ihnen der Herr, der auch mit den Kindern ausging. Niemand durfte die Wohnung betreten. Er ſelbſt machte die Zimmer vein und führte die Wirtſchaft. Endlich aber fiel der Be⸗ hörde, die Parat einige Monate hindurch beobachtet hatte, die ſeltſame Wirtſchaft auf. Der Direktor der Geheim⸗ polizei, Hamard, wartete an einem Nachmittag, bis Parat mit ſeinem Sohn ausgegangen war, dann drang er ins Haus. Der Gehilfe in der Apotheke wußte nichts von Frau Parat. Die Wohnung war leer. Aber als Hamard laut den Namen der Frau rief, kam aus einem ver⸗ ſchloſſenen Kabinett neben dem Schlafzimmer eine Stimme: „Hier bin ich, ich kann nicht öffnen. Ich bin angekettet!“ Die Tür wurde aufgeſprengt und man fand die unglück⸗ liche Frau, ihr kleines Kind an der Bruſt. Sie war mit Ketten an die Wand geſchloſſen. Da die Kunſtſchlöſſer nicht geöffnet werden konnten, blieb nichts anderes übrig, als die Platte mit den Schlöſſern aus der Wand zu reißen und die Frau mit ihren Ketten zuſammen zur Polizei zu transportieren. Erſt hier konnten ſie geöffnet werden. Der Mann wurde bei der Rückkehr von der Spa⸗ zierfahrt verhaftet. Er hatte keine andere Erklärung für ſeine Tat, als ſeine wahnſinnige Eiferſucht. Die Frau iſt bei einer Schweſter untergebracht. Sie erzählt über ihre Leidenszeit unglaubliche Einzelheiten, die zum Teil in deutſchen Zeitungen nicht wiederzugeben ſind. Zur Cha⸗ rakteriſtik des Mannes ſei nur ein Detail erwähnt. Als Frau Parat von ihrem letzten Kinde entbunden wurde, war ſie bereits gefeſſelt. Der Apotheker leiſtete ihr in ihrer ſchweren Stunde ärztliche Hilfe. Die„Pharmacie de Vaigirard“ wurde geſchloſſen, um den Laden vor den Lynchgelüſten der empörten Nachbarſchaft zu ſchützen. Auf den Prozeß Parat daraf man geſpannt ſein. Er wird den Gerichten und den Aerzten ein intereſſantes Studium bieten. Nach den in den Zeitungnen veröffentlichten Bil⸗ dern iſt Parat ein ſtattlicher Mann mit einem ſehr merk⸗ würdigem Kopf: Schwärmer und Don Juan in einem Geſicht vereint, oder, um durch zwei in ganz Deutſchland bekannte Bühnentypen den Leſern ein Bild zu geben: d'-Andrade in der Rolle Don Juans mit den charak⸗ teriſtiſchen Zügen Svengalis. ö PP eee Neues aus aller Welt. „ Zeppelins Norppolerpedition. Wie aus Ham⸗ burg gemeldet wird, ſoll Anfang März dort das Ko⸗ mitee zur Vorbereitung der arktiſchen Zeppelin⸗Hergeſell⸗ Expedition eine Sitzung abhalten, in der über die Feſt⸗ legung der Liegepläne für die einzelnen Zeppelinhallen, von denen aus die Verſuchsfahrt nach inland, Schweden Norwegen uſw. ausgehen ſoll, n wel Von 85 Zeppelin⸗Luftſchiffgeſellſchaft iſt in Tromſoe der ampfer„Phönix“ gechartert worden, der im Sommer dun Spitzbergen abgehen ſoll, um die dortigen Verhält⸗ 10 an unterſuchen und die erſten Vorbereitungen für 5 ſin⸗ tion zur Erforſchung der Polarregionen mit Zeppelin⸗ uftſchiffen zu treffen.— Demgegenüber er⸗ 9 erm bes Denne ren daß von der harterung es Lampfers„Phönix“ keine Rede ſein könne. Die Hamburger Meldung 15 verfrüht. * Ein dreifacher Mörder. Dienstag nacht iſt in denb 5 1 verübt worden. Der 20jährige Hilfsarbeiter Denken hat ſeinen Vater, ſeine Mutter und ſeinen älteren Bruder mit einem Beil er⸗ ſchlagen. Er ſollte geſtern morgen wegen eines Dieb⸗ ſtahls verhaftet werden und wurde zur Polizei geführt wo er die erſten Angaben über die Mordtat machte. Der Polizeibeamte fand ſodann in der Wohnung drei Leichen vor. Denker ſoll bei der Tat noch zwei Komplizen ge⸗ habt haben und behauptet, daß der eine von ihnen die Mordtat begangen habe. ö „ Angriff auf ein Pulvermagazin. Der Wachk⸗ poſten des Pulveirdepots des Forts Malboursquet bei Toulon wurde in der verfloſſenen Nacht von mehreren Männern, die in das Magazin einzudringen verſuchten, mit Revolverſchüſſen bedroht. Die Beſatzung des Forts eilte herbei und ſchlug die Angreifer, die bereits das Tor geöffnet hatten, zurück. s „ Religiöſe Kundgebungen. Am Sonntag fanden in Berlin zwei gewaltige Proteſtverſammlungen gegen jüngſt von Profeſſor Drews gehaltene Vorträge über die Nichtexiſtenz Jeſu ſtatt, die eine im Zirkus Buſch, die andere am Dom. Vor letzterem verſammelten ſich etwa 5000 Perſonen, um einen Prediger aus dem Volke, der von den Stufen des Domes aus ſprach. Dann ſang die Menge das Lutherlied„Ein' feſte Burg“. Moeberfall auf einen Kaſſier. Bei der Station Rubeſhnaja(Südrußland) überfielen 15 junge Leute, die unter den Paſſagieren Platz genommen hatten, einen in der Dienſtabteilung reiſenden Kaſſier, töteten ihn, indem ſie drei Bomben gegen ihn ſchleuderten, bremſten den Zug und entflohen mit dem geraubten Gelde. * Das Wrack des„General Chaney“. Das Wrack des„General Chancy“ iſt auf dem Meeresgrund geſichtete worden. Der Schiffsrumpf iſt in mehrere Teile geborſten. Ein Teil des Hinterdecks, das Steuerruder und Ueberreſte der Maſchine ſind ſechs Meter unter der Meeresoberfläche ſichtbar. Trauerfeier für Graf Stolberg. Dienstag nachmittag um 4 Uhr fand in der Drei⸗ faltigkeitskirche in Berlin die Trauerfeier für den ver⸗ ſtorbenen Reichstagspräſidenten Grafen Udo zu Stolberg⸗ Wernigerode ſtatt. Die Trauergemeinde wurde von den Schwiegerſöhnen des Verſtorbenen, den Grafen Platen und Eulenburg, empfangen. Mit dem Präſidium des Reichstages erſchienen zahlreiche Abgeordnete aller Par⸗ teien, ebenſo die Beamten des Reichstages, ferner die Präfidien und viele Mitglieder beider Häuſer des preußi⸗ ſchen Landtages. Außerdem erſchienen u. a. der Reichs⸗ kanzler, der ſelbſt einen Kranz an dem Sarge niederlegte, die Miniſter, Staatsſekretäre, Mitglieder des Bundesrats, Graf v. Lerchenfeld, Frhr. v. Varnbüler, Frhr. v. Salza⸗ Lindenau als Vertreter des Königs von Sachſen, ferner das diplomatiſche Korps, viele hohe Offiziere und An⸗ gehörige der Hofgeſellſchaft, Vertreter der Stadt Berlin und des Offizierkorvs des Regiments Garde du Corps. Der Kronprinz erſchien in Vertretung des Kaiſers, legte am Sarge einen Kranz nieder und begrüßte die Witwe, Gräfin zu Stolberg⸗Wernigerode. Nach dem Vortrag eines Chors und Gemeindegeſang ſprach Konſiſtorialrat Lahuſen über die Worte des 90. Pſalms und gab ein Lebensbild des Verſtorbenen. Nach der Feier nahm der Kronprinz von den Leidtragenden Abſchied. Der Sarg wurde von Unteroffizieren des Regiments Garde du Corps auf den Leichenwagen gehoben, worauf ſich der Leichenzug nach dem Lehrter Bahnhof in Bewegung ſetzte. Hinter dem Leichenwagen ſchritt mit den Schwiegerſöhnen Staats⸗ miniſter Delbrück als Vertreter des durch Konferenzen mit dem öſterreichiſchen Miniſter des Aeußern Grafen Aehren⸗ thal verhinderten Reichskanzlers. Viele Teilnehmer der Trauerverſammlung folgten. Zwei königliche Galakaroſſen ſchloſſen den Zug. Vermiſchtes. Nutzen der Zeitungsreklame. Der Gründer 831 in aller Welt bekannten Firma Rudolf Herzog in Berlin äußerte ſich einmal:„Alles, was ich habe, meinen Welk⸗ namen, meine Millionen, verdanke ich nicht allein der Reellität der Ge ttsführung, ſondern zu 99 Prozenk der Macht der Anzeigen. Ich bin zu der Gewißheit ge⸗ kommen, daß heutzutage kein Geſchäft ohne die Macht der Annonce in die Höhe kommen und gewinnbringend ſein kann.“ Und ein berühmter Amerikaner ſagte:„Der Weg zum Reichtum geht durch Druckerſchwärze.“ Dieſer Amerikaner war der vor einigen Jahren auch in Deutſch⸗ land näher bekannt gewordene Direktor Barnum. Die rieſigen Vermögen beider Firmen beweiſen, daß dieſe Aus⸗ ſprüche nicht aus der Luft gegriffen wurden, und es gibt auch heute wohl kaum einen Geſchäftsmann, der den Wert der Druckerſchwärze nicht anerkennt. Aber die In⸗ ſerate allein können dem Geſchäftsmann nicht mehr ſolche Wirkungen garantieren wie in früherer Zeit, wo das Juſerieren noch nicht ſo allgemein war wie heutzutage. Es müſſen immer neue Mittel zur Reklame geſucht werden; ſie werden gefunden und auch benutzt. Alles wird der Reklame dienſtbar gemacht, ſelbſt Kunſt und Technik. Eine künſtleriſche, wohldurchdachte, zielbewußte und intenſive 1 iſt die Seele eines jeden Geſchäftes in heutiger eit. 5 585355 2 Das Parlament des amerikaniſchen Staates Maryland ſteht vor einer wichtigen Entſcheidung: ein Geſetzentwurf iſt eingebracht, der den Töchtern des Landes Bitternis und Trübſal bringen wird: jede Frau, die künftig in Maryland in der Oeffentlichkeit mit einem Hute er⸗ ſcheint, der mehr als zehn Zoll Durchmeſſer hat, ſoll fortan wegen groben Unfugs beſtraft werden. Denn die Modedamen von Maryland ſind in ihrer Leidenſchaft für mächtige, große,„luſtige Witwen⸗Hüte„zu weit gegangen: ihre Kopfbedeckungen haben Maße angenommen, die auf den Straßen den öffentlichen Verkehr behindern, und durch Strafe von 40—400 Mark ſoll dieſe Störung von Handel und Wandel im Staate Maryland geahndet werden. Dieſer neue Geſetzentwurf iſt ein Gegenſtück zu anderen Leiſtungen amerikaniſcher Geſetzgeber. In Nebraska zum Beiſpiel werden alle Hotelbeſitzer durch das Geſetz gezwungen, nur Betttücher von mindeſtens 8 Fuß Länge zu benutzen, das Geſetz befiehlt ihnen an, täglich neue Handtücher zu geben, und einmal im Jahre muß alle Leinenwäſche des Hotels desinfiziert werden. In Kolorado macht das Geſetz das Geben oder Empfangen von Trinkgeldern 05 einem Vergehen, das vom Staatsanwalt verfolgt wird; nur eine einzige Ausnahme iſt erlaubt: den Kellnern der Schlafwagen darf Trinkgeld geſpendet werden. In Oregon wird jede Frau beſtraft, die mit einer Hutnadel von über 9 Zoll Länge auf der Straße blicken läßt; iſt die Nadel länger, ſo gilt ſie als tödliche Waffe, und die Modedame wird wegen unbefugten Waffentragens polizeilich in Strafe genommen. In Delaware beſteuert ein Geſetz alle Junggeſellen und Zigeuner als läſtige Bürger. In Utah gilt es als ein Vergehen gegen das Geſetz, wenn ein Staatsbürger nicht wenigſtens wöchentlich einmal badet; vernachläſſigt jemand dieſe Bürgerpflicht, ſo ſchreitet der Staatsanwalt ein. In Texas beſteht ein Geſetz, das jedes Fluchen durch das Telephon zu einem Vergehen macht, das vom öffentlichen Ankläger verfolgt wird. Die meiſten dieſer wunderlichen Geſetzesbeſtimmun⸗ gen werden in den einzelnen Staaten ſtreng durchgeführt. Aber der Ehrgeiz des Staates Maryland iſt mit dem Plane, die umfangreichen Hüte zu beſteuern, anſcheinend nicht erſchöpft; denn ſchon iſt ein neuer Geſetzentwurf vorgeſehen, der alle Frauen mit Strafe bedroht, die im Theater, im Konzertſaal und in öffentlichen Vergnügungs⸗ lokalen nicht freiwillig ſofort ihren Hut abnehmen. Redaktion, Druck und Verlag von J. Helfrich in Seckenheim Seckenheim, 22. Febr. Der heutige Schweinemark war mit 84 Stück Milchſchweinen befahren, welche all zum Preiſe von 25—32 Mk. pro Paar verkauft wurden Sammel⸗Anzeiger. Kur für Mitglieder der landw. Ein⸗ u. Nerkaufsgenoſſeuſch Tabakſamen iſt in der Verkaufs⸗ ſtelle allzuholen. Bekanntmachung. 5 Farrendungverſteigerung betr. Am Freitag, den 25. d. Mts., vormittags 10½½ Uhr wird der Farren dung, ſowie eine Partie Heublumen im Farrenſtall dahier öffentlich meiſt⸗ bietend verſteigert. Seckenheim, den 21. Februar 1910. Bürgermeiſteramt: Volz. Zahnatelier 1 großes Karl Rühle Zimmer Setkeuheim, Schloßstraße 33. an 1 oder 2 Perſonen zu vermieten. Empfehle mich in Anfer⸗ tigung von Luiſenſtr. 67. Plomben in Gold, Porzellan, Email. 8 Nervtöten 3 Immer ] T ⁰JZahnziehen Künſtliche Zähne jeder Art, unter Garantie für gutes Paſſen, bei Verwendung von nur gutem Material. Mäßige Preiſe— und Küche, Gartenanteil und Schweineſtall bis 1. Mai zu vermieten. Mittelſtraße 12. Ordentlicher, kräftiger Junge kann das Schmiedehandwerk erlernen bei Triedrich garth, Schmiedemeiſter. Wohnung zu vermieten. zwei Zimmer, Holz⸗ und Kellerplatz, nebſt Garten⸗ und Speicheranteil. 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