Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Frankreichs ſchwarze Armee. Die Deputiertenkammer hat den Budgetpoſten für die„verſuchsweiſe“ zu errichtenden ſchwarzen Bataillone bewilligt. Ein wichtiger Augenblick in der Geſchichte Frank⸗ reichs! Die Verteidiger der Maßregel im Parlament ſtellen ſich als denkbar harmlos hin. Es handelt ſich um einen„Verſuch“, man will die Negertruppe ja nur in Algerien verwenden; allerhöchſtens könnten— ſpäter— zwei Diviſionen ſchwarzer Truppen für Algerien formiert werden. Das Ziel iſt zunächſt ganz beſcheiden, aber es iſt doch etwas ganz neues, was jetzt geſchaffen wird. Algerien iſt keine Kolonie wie die anderen. Es ſteht geographiſch wie wirtſchaftlich in engſtem Zuſammenhange mit dem franzöſiſchen Mutterlande. Das prägt ſich ſchon darin aus, daß es nicht der Kolonialverwaltung, ſondern dem Miniſterium des Innern unterſteht. Keine Kolonial⸗ truppe liegt dort in Garniſon, ſondern das 19. Armeekorps. Die Abſicht iſt, dieſes Armeekorps allmählich aus Negern zuſammenzuſetzen; damit würden 32000 Mann „weißer“ Truppen frei, die im Mutterlande ſelbſt Verwendung fänden, und an weißen Trup⸗ pen würden in Algerien nur die Fremdenlegion und die Strafkompagnien verbleiben. Aber im Kriegsfalle wird mindeſtens ein Teil der in Algerien garniſonierenden Trupper ja doch— wie 1870— zur Verteidigung der europäiſchen Grenzen herangezogen werden. Die ſchwarze Truppe tritt in den Verband des franzöſiſchen Heeres: als gleichberechtigtes Glied. Die Bedenken, die Abg. Prof. Jaures in der Kammer geltend machte, als wolle man eine Prätorianertruppe ſchaffen, die gegegebenenfalls auch bei Unruhen im In⸗ nern dreinhauen könnte, mögen übertrieben ſein: der An⸗ fang iſt doch gemacht, um die Laſt der Landesverteidigung zu einem Teil auf die ſchwarze Bevölkerung der Kolonien abzuwälzen. Es iſt klar, daß man in wachſendem Maße zu dieſer„Hilfstruppe“ Zuflucht nehmen wird— je größer nämlich die Verlegenheit wird, die Kaders durch die allge⸗ meine Wehrpflicht zu füllen, je ſchwächer die Bevölkerungs⸗ zunahme ſich geſtaltet. Mit Entrüſtung weiſt der mili⸗ täriſche Mitarbeiter der„Debats“ den Einwand zurück, daß Frankreich verfahre wie das Rom der Verfallzeit, als es„Barbaren“ die Führung ſeiner Kriege anvertraute; und er nennt den gelegentlich von Rooſevelt aufgeſtellten Satz: eine Nation, die nicht mehr in der Lage ſei, ſich ſelbſt und allein zu verteidigen, und Söldner gebrauche, ſei im vollen Niedergang begriffen, grundfalſch. Bezeich⸗ nend iſt es dennoch, daß man nötig hat, ſich gegen ſolche Einwände zu wehren. Die nackte Tatſache iſt doch die: Frankreich kann die volle Zahl von Mannſchaften, die es um ſeiner Großmacht⸗ ſtellung willen aufzubringen für nötig hält, durch die Aus⸗ hebung der allgemeinen Wehrpflicht nicht mehr aufbringen. Vermißt. Roman von Ewald Auguſt König. 5¹ Cortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „Vor ſeiner Liebenswürdigkeit kann Ihnen noch einmal bange werden.“ „Wie ſoll ich das verſtehen?“ „Wie Sie wollen; ich darf Ihnen keinen Rat geben.“ „Und wenn ich Sie darum bitte?“ „Auch dann nicht.“ „Dann machen Sie doch einen ſchlechten Gebrauch von Ihren Erfahrungen, die einem jungen Manne vielleicht zur Lehre und Warnung dienen könnten,“ ſagte Theobald jetzt vorwurfsvoll. 5 Labelle hatte ſich der Punſchflaſche bemüchtigt, er miſchte den Trunk für ſich ſtärker, ſein Blick begann wieder ſtarr und ausdruckslos zu werden.„Zur Lehre und Warnung!“ ſpottete er.„Ich kenne die Jugend und habe keine Luſt, mich verhöhnen zu laſſen.“ ſene Glauben Sie das von mir befürchten zu müſ⸗ „Ich glaube, hoffe und fürchte nicht mehr, beſter Herr. Sie ſind noch jung, halten Sie die Augen offen, wenn Sie nicht zu Schaden kommen wollen.“ „In meiner jetzigen Stellung kann mir das wohl nicht paſſieren,“ ſagte Theobald ſcheinbar zuverſichtlich, aber ſein Blick ſtreifte dabei prüfend das fahle Geſicht des Buchhalters, der jetzt höhniſch auflachte. „Was Ihnen in jenem Hauſe noch alles paſfzeren kann, wiſſen Sie nicht, und ich ſag's Ihnen nicht,“ erwiderte er; dann trank er ſein Glas auf einen Zug leer, um es ſofort wieder zu füllen. „Vielleicht kommt auch für Sie einmal die Zeit, in der die Flaſche Ihre einzige Freundin iſt,“ fuhr er nach einer Weile fort.„Ich ſage Ihnen, es iſt ſchreck⸗ lich, wenn man vergeſſen will und muß, was man nicht vergeſſen kann.“ 15 b „Vielleicht iſt es nicht ſo ſchlimm, wie Sie glau⸗ Hmtsblatt der Bürgermeisferämter Secenheim, BRoesheim, Neckarhausen und Edingen. Dienstag, den 1. März 1910 ziffer aufrecht zu erhalten. Niemand hat es gewagt, das Argument vorzubringen, daß die Senegal⸗ und Sudan⸗ neger doch eigentlich„auch“ Franzoſen ſeien. So weit geht das Gefühl von der Gleichheit aller Menſchen denn doch nicht! Der erſte Schritt iſt getan, um den Grundſatz zu durchbrechen, daß das franzöſiſche Herr ein nationales Heer auf Grund der Dienſtpflicht aller Franzoſen iſt. Anſere„geplagten“ Reichstags⸗ abgeordneten. 5 Dem„Berl. Lokal⸗Anzeiger“ entnehmen wir folgen⸗ des intereſſante Stimmungsbild: Im Reichshauſe wird mal wieder über die Ueberfülle parlamentariſcher Arbeit Klage geführt. In früheren Jahren bewältigte man freilich das gleiche Penſum leich⸗ ter, man— redete nicht ſo viel. Aber wenn auch unſere Reichsboten, die ſo oft für den Achtſtundentag eintreten, einmal zehn und mehr Stunden an einem Tage im Reichs⸗ tagsgebäude zubringen müſſen, ſo iſt es noch lange kein Zwangsarbeitshaus. Das Leben eines Abgeordneten im Reichshauſe voll⸗ zieht ſich in der Regel in recht ruhigen Bahnen. In den komfortabel eingerichteten Räumen genießt er alle Be⸗ quemlichkeiten des modernen Menſchen. Die Hausver⸗ waltung iſt mit Eifer bemüht, ſeinen kleinen Wünſchen möglichſt entgegenzukommen. Schlafſofas findet man an allen Ecken und Enden, ſelbſt im feierlich ernſten Plenar⸗ ſitzungsſaale. Und ſie ſind meiſt gerade dort am beſten beſetzt. Ferner laden Speiſe⸗ und Leſe⸗, Rauch⸗, Turn⸗ und Badezimmer freundlichſt zum Beſuche ein. Eine Hausapotheke ſorgt für ſtärkende Magentropfen nach luſti⸗ ſtiger Nacht, und ſtändig ſteht ein Fri⸗ und Raſeur zur Verſchönerung des Volksvertreters bereit. Die modern⸗ ſten Zigarrenanzünder hängen an den Wänden. Auch ein Zeitungskiosk ſoll nächſtens im Hauſe errichtet werden, kurz, es läßt ſich dort ganz vergnüglich leben, zumal für kulinariſche Genüſſe aller Art reichlich geſorgt iſt. Der neugewählte Abgeordnete, der errötend an der Hand guter Freunde den Wallotbau betritt und mit ſtillem Jauchzen ſeinen Garderobenagel und Lederſeſſel zuge⸗ wieſen erhält, kommt mit ganz ungeheurer Arbeitsluſt in die neue Würde. Sein Eifer flaut ab. Denn nachdem man ihn mit den Bequemlichkeiten der Stätte ſeiner neuen Wirkſamkeit bekannt gemacht und ihn am Fraktionsſtamm⸗ tiſch den Notablen der Partei vorgeſtellt hat, iſt er zunächſt auf ſich angewieſen. Man bedarf ſeiner noch nicht und läßt ihn ruhig ſich in das Studium Berlins vertiefen. Zur poſitiven Arbeit werden in jeder Fraktion nur ſehr wenige herangezogen. Da ſind zunächſt die Führer, die den„ganzen Rummel“ aus dem ff verſtehen und die gern alles allein beſoraen. Da ſind gewiſſe„G'ſchaftl⸗ ES muß nach Auswegen ſuchen, um die Friedenspräſen⸗⸗ Infertionspreis 5 Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchlußt Nr. 16. 10. Jahrgang. huber“, die ſeit Jahrzehnten bei allen Dingen dabei ſein müſſen, ob es ſich nun um eine Verfaſſungsänderung oder um die Anſchaffung von neuen Aſchbechern für das Reichs⸗ tagsreſtaurant handelt. Nun iſt allerdings auch das wichtigſte Werk, das das Parlament zu bearbeiten hat, der Etat, immer noch in⸗ folge ſeiner Unüberſichtlichkeit den meiſten Abgeordneten ein Buch mit ſieben Siegeln. Nur die Führer, die dazu ſprechen, beſchäftigen ſich ernſtlich damit. Auch für die anderen Materien hat jede Partei ihre Spezialiſten, die höchſt ungnädig die Stirn runzeln würden, wenn man ihnen das Recht, zu reden, verkürzen wollte. Auch in die Kommiſſionen ſchickt man gern immer dieſelben routi⸗ nierten Parteivertreter, die bald eine gewiſſe praktiſche Erfahrung erlangen, ohne daß ſie gerade große Weltweiſe ſein müſſen. Sie lernen es eben im Laufe der Zeit, über alles zu ſprechen. Nichts Menſchliches iſt ihnen fremd. Man denke nur an Herrn Erzberger, der nach ſeiner felſen⸗ feſten Ueberzeugung überall zu Hauſe iſt. Solche Viel⸗ bedner gibt es in jeder Partei. Daß ihre Arbeiten nicht ſehr tiefgründig ſein können, weil ſie ſich zu viel auf den Hals nehmen, liegt auf der Hand. So kommen dann Szenen vor, wie vor ein paar Tagen, als ſich bei Be⸗ ratung von Rechnungsſachen Herr Erzberger und Herr Görcke abwechſernd materielle Irrtümer in der Beweis⸗ führung nachwieſen. Solche Herren reden natürlich faſt alle Tage. Sie kommen dann auf mehr als hundert Reden in einer Seſſion, ihre kürzeren Vorträge gar nicht mitgerechnet. 3 Das ſind die Berufsparlamentarier, die nur durch die Parteibrille ſehen und die den Wählerkreiſen ziemlich entfremdet ſind. Sie überarbeiten ſich etwa nicht. Denn für Information ſorgt ſchon die fleißige Preſſe. Bleibt. einmal dieſe Information aus, dann ſteht es freilich faul. Das ſah man noch erſt kürzlich bei der Bergtung des deutſch⸗amerikaniſchen Handelsabkommens. Man h ſich auf große parlamentariſche Kämpfe gefaßt gema aber kein Abgeordneter meldete ſich zum Wort. wegen der ſchönen Augen der Regierung? Nein, der Vertrag war erſt am Tage vorher eingegangen, und die Preſſe hatte noch nicht detaillierte Artikel darüber ge⸗ e erledigten portugieſiſchen Han⸗ bracht. Beim kur delsvertrag hatte ie nationalliberale Fraktion eine Zuſammenkunft der na cionalliberalen Preſſevertreter ver⸗ anlaßt, um von ihnen Informationen zu erhalten. Bei allen dieſen Staatsaktionen gaben natürlich nun die Führer den Ton an. Die anderen Abgeordneten kang⸗ weilen ſich. Sie erledigen im Sitzungsſaal ihre Korre⸗ ſpondenzen und empfangen in der Wandelhalle ihre Be. ſuche. Zur Abſtimmung ſind ſie prompt zur Stelle— ſonſt laſſen ſie aber die Dinge ihren Weg gehen Efnige freilich ſind noch energiſch genug, ſich hin und wieder einmal das Wort zu ſichern. So trat beim Poſtetat ein —— — ben,“ tröſtete Theobald.„Wenn Sie mir Ihr Ver⸗ trauen ſchenken wollen...“ i „Hol' Sie der Teufel, was kümmert Sie meine Vergangenheit?“ ſchrie der alte Mann zornig auf.„Ich bin nicht verpflichtet, mich andern als warnendes Bei⸗ ſpiel hinzuſtellen, halten Sie ſelbſt die Augen offen und hüten Sie ſich vor den allzu Liebenswürdigen, ſie haben Honig auf der Zunge und den Teufel im Her⸗ zen.“ 5* 5 „Haben Sie die Geſchäftsbücher durchgeſehen?“ „Dazu wurde mir noch keine Gelegenheit geboten, und ich fürchte auch, daß ich in ihnen nichts finden werde, was ich für meine Zwecke brauchen kann. Di⸗ dier iſt ein ſchlauer, vorſichtiger Patron, er hat ja ſeine 11 5 ſogar als Beweismittel gegen meinen Vater be⸗ nutzt“. Leontine nickte gedankenvoll; ſie traten auf den Perron hinaus, da der Warteſaal mehr und mehr ſich füllte„Ich glaube auch, daß er ſehr ſchlau und vor⸗ ſichtig iſt,“ ſagte ſie,„und ebenſo teile ich ihre Anſicht, daß er kein reines Gewiſſen hat. Er brachte geſtern die Rede auf den Prozeß; Mama wohnt ja in derſel⸗ ben Stadt, in der Ihr Vater verurteilt wurde. Natür⸗ lich wälzte er alle Schuld auf den Verurteilten, aber nichtsdeſtoweniger äußerte er den Wunſch, ich möge mich erkundigen, ob man auch in meiner Heimat ihm recht gebe, und wie man dort über Johannes Weimar urteile Ob man ihn bedaure, oder ob man behaupte, daß ihm recht geſchehen ſei!“ „Die Anſchauung des Publikums könnte freilich an dem Urteil nichts ändern, aber es ſei ihm intereſſant, Näheres darüber zu erfahren. Dann auch ſollte ich mich nach Ihnen erkundigen. Er ſagte mir, Weimar habe einen Sohn gehabt, der gleich nach der Verurteilung ſeines Vaters zur Armee einberufen worden ſei. Er habe ſpäter in den Verluſtliſten der preußiſchen Armee Antlitz 5 mit unſicherer Stimme. den Namen dieſes Sohnes unter den Vermißten gefun⸗ den, indeſſen könne der Vermißte ſpäter ſich bei ſeinem Regiment wieder eingefunden haben; darüber würde ich wohl in meiner Heimat Gewißheit erhalten.“ f „Daraus geht hervor, daß er mich fürchtet,“ er⸗ widerte Theobald triumphierend.„Um ſo ernſter muß ich darauf bedacht ſein, hier mein Inkognito zu be⸗ 5 wahren.“ „Er hat keine Ahnung von dieſem Inkognito. Er ſprach ſich über Sie ſehr anerkennend und lobend aus; Sie haben bereits ſein volles Vertrauen gewonnen.“ „Und nun zu Ihnen!“ ſagte er.„Werden Sie hierher zurückkehren?“ Sie ſchlug vor ſeinem erwartungsvollen Blick 3 Augen nieder, eine leichte Röte überzog ihr sein „Ich habe es verſprechen müſſen,“ err „Aber ob ich mein prechen halten werde, weiß ich noch nicht.“ „Gefällt es Ihnen hier nicht?“ „O ſehr, aben „Nennen Sie mir offen den Grund,“ bat Thees. bald, als ſie ſtockte. N „Sie würden ihn kennen, hätten Sie das Beneh men Didiers gegen mich beobachten können“ Theobald blieb ſtehen; ein zorniger Ausruf enk fuhr ſeinen Lippen.„Er verfolgt Sie?“ fragte er er⸗ regt. „O nein, ich kann mich in keiner Weiſe über ihn beklagen, im Gegenteil, er überbietet ſich mir gegenüber in liebenswürdigen Auſmerkſamkeiten. Aber in dieſen Aufmerkſamkeiten liegt etwas, was mich beunruhigt. „Wäre nicht darauf eine Hoffnung für mich zu bauen?“ fragte Theobald nachdenklich.„Sie kehren zu rück, berichten dann über den Prozeß in einer Weiſe die den Zorn Didiers wecken muß, und verleiten ihn dadurch vielleicht zu Aeußerungen, die mir den Weg zeigen, auf dem ich mein Ziel erreichen kann.“ (Fortſetzung folgt.) 3 3 Zentrumsabgeordneter jahrelang für die Sonntagsruhe der Poſtbeamten ein. Die Preſſe wußte das und legte dieſe Forderung ſtets im Bericht feſt, gleich wenn der Name des Redners genannt war, ohne weiter hinzu⸗ hören. Nun ſchlug der Abgeordnete aber einmal ein neues Thema an;: trotzdem ſtand in allen Zeitungen, daß er über die Sonntagsruhe geſprochen hatte. Am nächſten Tage erbat er ſich wieder das Wort, um ſeinen Wunſch zu wiederholen und begann:„Der Preſſe diene zur Kennt⸗ nis, daß ich nicht von der Sonntagsruhe ſpreche...“ Oben auf der Jorunaliſtentribüne hört man nur das Wort„Sonntagsruhe“ und berichtete über die Rede wieder nach alter Weiſe. Nicht weniger als 70 Abgeordnete haben überhaupt N noch nicht das Wort ergriffen, ſolange ſie im Reichstag ſind, abgeſehen davon, daß ſie einmal„Sehr richtig!“ riefen oder„Proſit“, wenn ein guter Freund einen Naſen⸗ kitzel hatte.. 1 ö ö f Politiſche Rundſchau. Deutſches Reich. e * Deutſcher Proteſt gegen das Urteil von Serres. Der„Köln. Ztg.“ wird aus Berlin gemeldet: Die Verurteilung des deutſchen Reichsangehörigen Ros⸗ pert zu vierjährigem Gefängnis durch das Gericht in Serres iſt unter Umſtänden erfolgt, die von deutſcher Seite nicht anerkannt werden können„nämlich ohne Zuziehunig der deutſchen Konſularbehörde und, wie der Oberſtaats⸗ anwalt in Saloniki erklärt, im Widerſpruch zu den vom Generalgouverneur gegebenen Anweiſungen. Selbſt der Oberſtaatsanwalt in Saloniki betrachtet das Urteil als ungültig. Bei dem Wali von Saloniki iſt ſofort Einſpruch erhoben worden. Der Botſchafter Freiherr Marſchall v. Bieberſtein hat dem türkiſchen Miniſterium des Aus⸗ wärtigen unter dem Ausdruck des Erſtaunens mitgeteilt, er ſehe das Urteil als null und nichtig an und behalte ſich vor, welche Genugtuung er angeſichts der ſchweren Geſetzesverletzung zu verlangen habe. e England. Bei der Jahresverſammlung der Schiffahrts⸗ ka mmer des Vereinigten Königreichs hielt der neuer⸗ wählte Präſident folgende Anſprache:„Großbritannien ſei im Begriffe, in gewiſſem Umfange wieder den alten Indienweg um das Kap herum dem durch den Suez⸗ kanal vorzuziehen. Die Dampfer, die nur mit Ballaſt nach Auſtralien liefen, um mit Weizenladung zurückzu⸗ kehren, wählten auf jeden Fall den Weg um das Kap. Es könnte nicht zweifelhaft ſein, daß eine jede neue Ma⸗ 5 ſchinenverbeſſerung, die eine Erſparung an Heizmaterial ermögliche, die Schiffseigentümer immer mehr dahin brin⸗ gen werde, der längeren Seereiſe den Vorzug zu geben, um die ſchweren Abgaben für die Paſſage des Suezkanals zu erſparen. An dieſe Faktoren ſolle man denken, ehe man dem neuen Abkommen für die zukünftige Verwaltung des Suezkanals zuſtimme.“ Die Verſammlung nahm eine Reſolution an, die Bemühungen zur Erzielung der Herab⸗ fetzung der Suezkanal⸗Abgaben fortzuſetzen. Außerdem ſolle man in ein neues Abkommen nicht eher willigen, als bis man darüber klar geworden ſei, welche Einwir⸗ kung der mittelamerikaniſche Kanal, der ſpäteſtens in zehn Jahren fertiggeſtellt ſein werde und einen neuen Weg nach Oſtaſien eröffne, auf den Schiffsverkehr aus⸗ üben werde. 5 a f i 5 f China. a „Die Abſetzung des Dalai Lama, durch ein kaiſer⸗ liches Edikt verfügt, hat für China ſelbſt keine, für die Mongolei wenig Bedeutung, da der Dalai Lama dort ohnehin keinen Einfluß hatte. Auch in Tibet war ſein Anſehen ſtark herabgegangen; aber durch die ihm im * Jahre 1909 von der Pekinger Regierung aus Politik erwieſenen Ehrenbezeigungen war ſein Anſehen wieder hergeſtellt worden. Iufolgedeſſen hat China vorläufig in Tibet einen ſchweren Stand. Das tibetaniſche Volk wird ſicherlich zu einem Teile der Einführung chineſiſcher Ver⸗ waltungsreformen bewaffneten Widerſtand entgegenſetzen. — Die engliſchen Berichte über die Kämpfe in Tibet waren ſtark übertrieben; nur 5000 Mann chineſiſcher Truppen beſetzten Lhaſſa am Abend des 12. Februar. Der Dalai Lama war kurz vorher geflohen, wie der Amban be⸗ hauptet, in der Begleitung eines Engländers.— Der britiſche Geſchäftsträger machte im chineſiſchen Auswärtigen Amte freundſchaftliche Vorſtellungen bezüglich des Intereſſes Großbritanniens an der Lage in Tibet, beſonders an der Erhaltung des Friedens und der Ordnung an den Grenzen, und erkundigte ſich formell tach den Anſichten der chineſiſchen Regierung. Aus Nah und Fern. 2. Heckenheim, 1. März.(Ev. Kirchengemeinde.) In unſerer Gemeinde begingen am letzten Sonntag in Geſundheit und Rüſtigkeit das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit die Landwirt Philipp Jacob Seitz Eheleute. In aller Stille fand im Familienkreiſe die kirchliche Feier ſtatt. Pfarrer Kunz überbrachte die Glückwünſche des Evangeliſchen Oberkirchenrats, der ein Glückwunſchſchreiben geſandt hatte. Auch namens ihrer evang. Kirchengemeinde ſprachen der Geiſtliche und 2 beauftragte Mitglieder des hieſigen Kirchen⸗ gemeinderats dem Jubelpaare herzliche Glück⸗ und Segens⸗ wünſche aus; ſie überreichten den Gefeierten ein Gedenk⸗ blatt in Rahmen. Möge durch Gottes Gnade dem betagten Ehepaare noch ein friedlicher Lebensabend be⸗ ſchieden ſein. 3(Seckenheim, 1. März. Schtrieh, ſtrah, ſtroh, der Summerdag is do! Wie alljährlich, ſo wird auch uer wieder dieſe bekannte Parole am kommenden onntag an die liebe Jugend ausgegeben, damit dieſelbe durch ihre Demonſtration den böſen Wintermann hinaus⸗ zutreiben imſtande ſein ſoll. So hat denn auch der rührige Männergeſangverein die für unſere Kleinen mit ſo großer Freude aufgenommene Veranſtaltung wieder in die Hand genommen und wird derſelbe gewiß alles auf⸗ bieten, dem lieben alten Brauch ſein richtiges Gepräge zu 8 5 9 3 1 geben. Wir richten deshalb auch in dieſem Jahre wieder an alle Kinderfreunde die Bitte, den Verein in pekunärer Be⸗ ziehung etwas unterſtützen zu wollen, denn auch für die Alten muß am Sommertag die Loſung ſein: Alles raus, aus dem Haus, Jagt den Wintersmann hinaus, Treibt ihn fort, aus dem Ort, Nach dem kalten Nord. (J Seckenheim, 28. Febr. Der Verein ehem. 11 ler hielt am letzten Sonntag ſeine diesjährige ordentliche Generalverſammlung ab. Nach Bekanntgabe des Rechen⸗ ſchaftsberichts und der Verleſung des Protokolls pro 1909 fand Vorſtandswahl ſtatt, welche folgendes Ergebnis hatte: 1. Vorſtand Joſeph Tranſter, 2. Vorſtand Peter Volk, Kaſſier Georg Eder, Schriftführer Georg Stahl, Verwal⸗ tungsratsmitglieder P. Gropp, K. Winkler, Gg. Schläfer, Ph. Kegel II., und P. Kraft, letzterer wurde ueu gewählt, an Stelle des Georg Karle. Die Wiederwahl des Geſamt⸗ vorſtandes zeugt von dem guten Einvernehmen der Mit⸗ glieder gegenüber dem Vorſtande. Das abgelaufene Ver⸗ einsjahr war in jeder Beziehung ein gutes. Ganz beſonders in finanzieller Hinſicht hat der Verein gut abgeſchnitten, trotzdem der junge Verein im vergangenen Jahre bereits einen Sterbefall zu verzeichnen hatte. Auch die Mitglieder⸗ zahl hat im abgelaufenen Geſchäftsjahr beträchtlich zuge⸗ nommen. Unter Punkt Verſchiedenes wurde die Frage über Anſchaffung einer Vereinsfahne erörtert und beſchloſſen, dieſe Angelegenheit auf das nachdrücklichſte zu fördern. Nachdem noch verſchiedene interne Vereinsangelegenheiten ihre Erledigung gefunden, wurde die gut beſuchte Verſamm⸗ lung mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf Se. Majeſtät den Kaiſer geſchloſſen, Dem jungen und eifrigen Verein ehem. 111er ein ferneres„Glück auf!“ „() Mannheim, 26. Febr. In der letzten Stadtrats⸗ ſitzung teilte der Vorſitzende mit, daß die Mitglieder der Familie Lanz, Dr. Carl Lanz, Geh. Kommerzienrat Röch⸗ ling und Rittmeiſter v. Seubert ſich entſchloſſen haben, aus Anlaß des 50jährigen Jubiläums der Firma Heinrich Lanz der Stadtgemeinde ein Kapital von 1 Million Mark zur Verfügung zu ſtellen, deſſen Zinſen für wiſſenſchaft⸗ liche Zwecke der hieſigen Handelshochſchule Verwendung finden ſollen. Die Mitglieder des Stadtrats erhoben ſich zum Ausdruck des Dankes nan ihren Sitzen. () Schwetzingen, 28. Febr. Samstag abend ent⸗ ſtand Kurzſchluß der elektriſchen Hauptleitung von Friedrichsfeld, wodurch der Bahnhof von 6—9 Ühr im Dunkel lag. So feſtlich der Bahnhof, die Vorhalle, Re⸗ ſtauration, Bureauräume, Perron uſw. ſonſt im Glanze des elektriſchen Lichtes erſtrahlen, ſo kläglich ſah der Notbehelf mit Wachskrezen und Petroleumlichtern aus. Nachdem Hilfe von Mannheim requiriert war, gelang es gegen 9 Uhr die Leitung wieder in Ordnung zu bringen. Leopoldshöhe, 26. Febr. Auf dem hieſigen Bahnhofe wurden zwei Bürſchchen aus Freiburg feſtge⸗ nommen und ins Amtsgefängnis Lörrach verbracht, wo ſie am anderen Tage von ihren Eltern in Empfang ge⸗ nommen wurde. Der älteſte, ein 13jähriger Schüler, hatte ſeinen Eltern einen ziemlich bedeutenden Geldbetrag ent⸗ wendet und brannte mit einem Freundchen durch. (Wolfach, 26. Febr. Die hieſige Freiwillige Feuerwehr feiert in dieſem Jahre das Feſt ihres 50⸗ jährigen Beſtehens. g () Aaſen, 26. Febr. Wegen des vorgeſtrigen Bran⸗ des, durch den das Gaſthaus zur„Krone“ eingeäſchert wurde fanden geſtern eingehende Vernehmungen durch die Gendarmerie ſtatt, die dazu führten, daß die Beſitzerin, Frau Straub, unter dem Verdachte der Brandſtiftung verhaftet und in das Amtsgefängnis nach Donaueſchin⸗ aen verbracht wurde i. (Karlsruhe, 26. Febr. Eine geſtrige Sitzung des⸗ hieſigen Gewerkſchaftskartells beſchäftigte ſich u. a. mit der Frage des Maiumzuges. Die große Mehrzahl der Delegierten ſprach ſich für die Abhaltung eines ſolchen Umzuges aus und es ſoll dieſerhalb mit der ſozialdemo⸗ kratiſchen Parteileitung verhandelt werden. 8 (Karlsruhe, 26. Febr. Geſtern früh wurde auf dem Metzplatz unter dem öſtlichen Giebel der Wirtſchafts⸗ baracke die Leiche eines unbekannten, etwa 24 Fahre alten, mittelgroßen, geſetzten, rötlich⸗blonden, bartloſen, offenbar dem Arbeiterſtande angehörigen Mannes auf⸗ gefunden. Der Unbekannte hat ſich zweifellos durch einen Schuß in den Mund ſelbſt getötet. Der Revolver lag neben ihm. Die Schuhe des Erſchoſſenen wurden im Sallen⸗ wäldchen aufgefunden. 1 Karlsruhe, 26. Febr. Aus der evangeliſchen Landeskirche ſind in den letzten fünf Jahren 1396 Per⸗ ſonen(530 der Vorperiode) ausgetreten. Da die Zahl der Uebertritte zur Landeskriche 938 beträgt, iſt ein Ver⸗ luſt von 458 Seelen zu verzeichnen.— An der vom Badiſchen Frauenverein veranſtalteten Prüfung für Hand⸗ arbeitslehrerinnen beteiligten ſich 47 Kandidatinnen. Alle haben beſtanden. Der Prüfung für Handarbeitslehrerin⸗ nen an höheren Mädchenſchulen und Frauenarbeitsſchulen unterzogen ſich mit Erfolg 22 Kandidatinnen. In der rüfung des Seminars zur Ausbildung von Haushal⸗ tungslehrerinnen haben 24 Kandidatinnen beſtanden. (90) Karlsruhe, 28. Febr. Nach einer Zuſatzbeſtim⸗ mung zum bisherigen Betriebsreglement des Vereins deutſcher Eiſenbahnverwaltungen mußten im Falle der Unzulänglichkeit des vom Abſender einer Eiſenbahnſen⸗ dung entrichteten oder hinterlegten Frankaturbetrages die nicht gedeckten Gebühren ſeitens der Beſtimmungsſtation von dem Empfänger erhoben werden. Hieraus entſtanden häufig recht unliebſame Weiterungen zwiſchen Empfänger und Verſender oder zwiſchen letzterem und dem beauf⸗ tragten Spediteur. Die Berliner Handelskammer hatte deshalb vor einiger Zeit eine Aenderung jener Vorſchrift dahin angeregt, Frankaturbeträge, welche durch die hin⸗ terlegte Summe nicht gedeckt ſind, ſtets vom Verſender einzuziehen, wie dies bereits in anderen internationalen Verkehren geſchieht. Dieſer Anregung iſt nunmehr ent⸗ prochen; in den vom 1. Januar d. J. ab gültigen Vereins⸗Betriebsreglements iſt die erwähnte Zuſatzbeſtim⸗ mung nicht mehr enthalten.— i 7 5 Karlsruhe, 28. Febr. Vorgeſtern vormittag wollte der Bäckermeiſter A. Müller auf dem Dache ſeines Hauſes, Wilhelmstraße 55 hier, eine kleine Reparatur vornehmen. Er rutſchte dabei aus und ſtürzte in den Hof hinab, wodurch er einen ſchweren Schädelbruch erlitt. Der ſchwer verletzte Mann wurde in das Krankenhaus gebracht, wo er abends ſtarb. Karlsruhe, 28. Febr. Der auf dem hieſigen Meßblatze erſchoſſen aufgefundene junge Mann iſt als ein 20jähriger Brauburſche aus Buchau(Württemberg) feſtgeſtellt worden, der ſeit voriges Jahr hier in Stel⸗ lung war. (Pforzheim, 28. Febr. Vorgeſtern wurden hier der Spezereihändler und frühere Wirt J. Laug, Ste⸗ phanienſtraße 6 wohnhaft, und der in Birkenfeld woh⸗ nende, hier arbeitende Ziſeleur K. E. Kiefer wegen Falſch⸗ münzerei verhaftet. Sie hatten ſchon ſeit längerer Zeit verſucht aus Alpacca⸗Metall Zweimarkſtücke zu verfer⸗ tigen, die aber ſchlecht gelangen. Die Prägung mit dem Bilde Ludwig II. von Bayern und der Jahreszahl war undeutlich, die Farbe des Stücks grau und das Gewicht leicht. Laug lieferte das Metall und die Einrichtung, Kie⸗ fer beſorgte die Herſtellung. Es wurden in der Werk⸗ ſtätte des Kiefer viele mißlungene Probeſtücke gefunden. Wie die Verhafteten angaben, haben ſie nur fünf Falſch⸗ ſtücke in den Verkehr gebracht. ( Raſtatt, 26. Febr. In einer Sitzung des ſozial⸗ demokratiſchen Wahlkomitees und der Vertrauensmänner dieſer Partei aus dem 38. Landtagswahlkreis Raſtatt⸗ Baden wurde wiederum der frühere Kandidat Müller aus Lichtental für die Landtagserſatzwahl in dieſem Bezirk fgeſtell. Waldshut, 26. Febr. Der Gewerbeverein hatte auf geſtern abend ſeine Mitglieder und Intereſſenten noch⸗ mals zu einer Beſprechung über die Veranſtaltung einer Gewerbeausſtellung in die„Blume“ eingeladen. Nach allſeitiger Ausſprache ſchritt man zur Abſtimmung, welche geheim war, und in welcher ſich die Mehrheit für die Abhaltung einer Gaugewerbeausſtellung ausſprach. Nun⸗ mehr ſollen die dem Gauverband noch angehörenden 23 anderen Vereine gehört werden. Ueber die Notwendig⸗ keit einer ſoſchen Veranſtaltung ſind die Anſichten geteilt. Die Schaffung eines Garan efonds iſt jedenfalls unum⸗ gänglich notwendig. () Aus dem Wieſental, 26. Febr. Der Gedanke, in Waldshut ein Schwurgericht zu erſtreben, findet bei den Bewohnern des Wieſentals freudige Aufnahme und lebhafte Unterſtützung. Wie man hört, hat ſich der Gau⸗ verband der oberbadiſchen Gewerbevereine dieſer Sache angenommen und tritt energiſch für die Verwirklichung dieſes Gedankens ein. Wenn eine Forderung begründet iſt, ſo iſt es die der Errichtung eines Schwurgerichts in Waldshut, ſchon aus— Sparſamkeitsrückſichten. s Poſen, 28. Febr. Der Amtsrichter Pfankuch in bſens, der vor einiger Zeit zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, weil er einen an ihn gerichteten Zah⸗ lungsbefehl beiſeite gelegt hatte, iſt jetzt, nachdem feine Reviſion vom Reichsgericht verworfen worden iſt, vom Kaiſer zu 14 Tagen Feſtungshaft begnadigt worden. Antwerpen, 26. Febr. Beim Zuſammenſtoß mit einem Dampfer wurde eine mit Arbeitern beſetzte Barke zum Sinken gebracht. 7 Arbeiter ſind ertrunken. Madrid, 26. Febr. Aus Tetuan wird gemeldet: Ein aus Holland kommendes Segelſchiff, das eine große Menge Kriegskontrebande an Bord hatte, flüchtete vor einem ſpaniſchen Torpedobootszerſtörer und ſtrandete da⸗ bei etwa 40 Kilometer öſtlich von Tetuan. Von der 25 Mann zählenden Beſatzung ſind 5 Mann ertrunken. Neues aus aller Welt. 5 * Ein bayeriſcher Bahninſpektor vermißt. 8 — Ueber den Verbleib des Bahninſpektors Friedrich Stützer in München, der ſeit dem 10. Februar abgängig iſt, iſt bis jetzt noch nichts bekannt geworden. Nach der Ent⸗ laſſung aus dem Krankenhaus machte ſich bei ihm eine gewiſſe Nervoſität bemerkbar, die umſo weniger abnahm, als er zu beobachten glaubte, daß ſeit ſeiner Erkrankung ſich Bekannte ihm gegenüber ſich zurückzuhalten ſchienen. Oelonvers wehe kat es ihm, als man ihn darauf aufmerk⸗ am machte, welche Koſten er durch die infolge ſeiner Erkrankung notwendig gewordenen Vorſichtsmaßregeln berurſacht habe. Das mußte natürlich dem feinfühligen Manne zu Herzen gehen und während der letzten Wochen konnte er nur wenig eſſen und ſchlafen. Alle diejenigen, die ſich durch ſeine Pockenerkrankungen nur irgendwie geſchädigt fühlen konnten, hatte er gleich nach ſeiner Ent⸗ laſſung reichlich entſchädigt, ſo ſeinen Friſeur mit einer anſehnlichen Summe. ö 8 1 e Eine neue Blamage der Frankfurter Polizei. Ein Nachſpiel zu den Wahlrechtsdemonſtrationen am 17. Februar abends, gelangte am Freitag vor der Straf⸗ kammer Frankfurt a. M. zur Verhandlung. Angeklagt war der 27jährige Schreiner Michael Anton Herkert wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt und wegen groben Unfugs. Laut Anklage ſoll Herkert an der Spitze eines Zuges, der über die Zeil zog, wegen ſeiner Rufe:„Hoch das freie, gleiche Wahlrecht, nieder mit der Reaktion, nieder mit der Polizeimacht!“ verhaftet worden ſein und dabei Widerſtand gegen die Staatsgewalt geleiſtet haben. Zu der Verhandlung waren zahlreiche Schutzleute als Zeugen erſchienen. Das Urteil lautete wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt auf eine Geldſtrafe von 120 Mk. und wegen groben Unfugs auf eine ſolche von 30 Mk. Die Straße von 30 Mk. wird durch die Unterſuchungshaft für verbüßt angeſehen. Das Gericht war der Anſicht, daß der Widerſtand des Angeklagten nur gering 1 5 ſei, ſo daß eine Gefängnisſtrafe nicht am Platze erſchien. f 5 Gefängnis beantragt wegen Widerſtandes und 4 Wo Der Fall iſt typisch. Zugegeben, der Mann habe die 2 2 3 6 — — ** —.— — 2— gerechtfertigt, „Kapftalverbrechen“ begangen, für die das Gericht beim beſten Willen nicht mh als 150 Mk. Geldſtrafe anerken⸗ nen kann, ſelbſt angenommen, die Polizei habe nicht zum Widerſtand provoziert, ſo entſteht die Frage: War es um derartiger Lappalien willen ein ſolches Blutbad durch die Hüter der öffentlichen Ordnung anzurichten?. Die Frankfurter Polizei erſcheint in immer ungünſtigerem 155 — Vermiſchtes. Geſellſchaftliche Lügen. Man kann ruhig be⸗ haupten: je„offizieller“ ein geſellſchaftlicher Verkehr iſt, um ſo reichlicher ſind in ihm Schein und Trug vorhanden. Zwei Menſchen, die ſich gut verſtehen, kommen der Auf⸗ richtigkeit am nächſten. Sind aber drei, vier, fünf, ſechs und mehr Perſonen zu einem geſellſchaftlichen Zwecke beiſammen, ſo nimmt der Austauſch der Betreffenden nicht nur einen oberflächlichen Charakter an, ſondern er ver⸗ webt auch immer dichter Lüge und Wahrheit. Und das läßt ſich leicht erklären! Wer ſich nur einem Menſchen gegenüber befindet, weiß ganz genau, daß es dabei auf ein unbedachtes Wort viel weniger ankommt als da, wo noch andere Ohren aufpaſſen, noch andere Zeugen vorhanden ſind. Auch heißt es: viel Köpfe, viel Sinne. Gar zu leicht iſt gegenüber mehreren Zuhörern das Riſiko vor⸗ handen, daß eine Bemerkung mißdeutet, verhört oder abſichtlich entſtellt wird, daß ſich ein Zuhörer getroffen, ein anderer gar beleidigt fühlt. Man iſt daher gezwungen, im größeren Geſellſchaftskreiſe die Worte„auf die Gold⸗ wage“ zu legen, weniger Perſönliches, aber deſto mehr allgemein Intereſſierendes vorzubringen. Die Unterhal⸗ tung, wenn ſie nicht ſtreng ſachlich geführt wird, verflacht. Schönklingende Phraſen und Foskeln treten an Stelle einer offenherzigen Ausſprache. Leicht fühlt ſich ein Zuhörer vernachläſſigt; jedem möchte ein artiges Wort gegönnt werden, und bedenkt man noch, daß eine Meinung wieder viele Meinungen hervorruft, deren Verſtehen wieder eine Sonder-Angebot gültig von heute bis Ostern. Gentner's Veilchen-Seifenpulver erfreut sich deshalb so großer Bellebtnheit, weil jedes Paket eine wirklich schöne und brauchbare Geschenkbeilage enthält.— Da meine Packung vielfach nachgeahmt wird, so kann man sich vor Schaden 5 5 nur dadurch schützen, daß man genau auf den Namen„Goldperle“ und 555 Schutzmarke„Kaminfeger“ achtet. 11 27735 *. 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Immerhin würde mancher Ge⸗ ſellſchafter beſſer tun, wenn er weniger Schönrederei trei⸗ ben und ſich auch weniger ſchämen würde, ein perſön⸗ liches Gefühl, das keines Menſchen Ehre verletzt, freimütig zu äußern! Denn eine Geſellſchaft, die mehr dazu da iſt, daß man ſich gegenſeitig ſchönklingende, aber ſeichte und hohle Phraſen zuruft, kann nur Toren befriedigen. Fels⸗ und Lawinenſtürze. Zwiſchen Landeck und Pontlatz im Oberinntal iſt am Samstag ein Fels⸗ ſturz auf die Reichsſtraße niedergegangen, nachdem eben der Poſtwagen die Stelle paſſiert hatte. Die Straße wird einige Zeit für den Fuhrwerksverkehr unpaſſierbar ſein.— Zu dem großen Lawinenſturz, der an der Arlberg⸗ bahn zwiſchen Dalaas und Hintergaſſe erfolgte, wird noch gemeldet, daß um 6 Uhr Abends nach ſtundenlanger Arbeit die Strecke ſo weit frei gemacht werden konnte, daß es mehreren Zügen möglich war, durchzufahren. Die Räu⸗ mungsarbeiten wurden fortgeſetzt, aber durch fortwähren⸗ des Nachrollen von Steinen ſehr erſchwert. Um 10 Uhr mußten ſie unterbrochen werden. Der ganze Verkehr auf der Strecke Langen—Bludenz wurde hierauf wegen La⸗ 1 1. 1 1 In Innsbruck warten über Paſſagiere auf die Möglichkeit einer Weiterfahrt. N a N 0 5 0 * Schulknaben als Erpreffer. Die Witwe des verſtorbenen amerikaniſchen Zauberkönigs Havenmeyer iſt das Opfer eines Erpreſſungsverſuches geworden. Das ſeltſamſte aber iſt, daß zwei Knaben im Alter von dreizehn und zehn Jahren das Verbrechen be⸗ 2 gangen haben. Frau Havenmeyer empfing vor einigen Tagen einen Drohbrief, in dem ſie aufgefordert wurde, ſofort 10 000 Mk. in einer kleinen Schachtel an einem angegebenen Orte niederzulegen. Sollte ſie nicht der Auf⸗ forderung Folge leiſten, dann würden ihre Tage gezählt ſein. Ein grauſames Ende unter der Hand eines Mörders Auf alle Das derzeit ohne Zweifel beste Schuhputzmittel Pilo erbalt das Leder und erzeugt im Nu eleganten dauerhaften Hochglanz! ..... Elle ist uberall zu haben. Guterhaltener a 5 Uahlkasten zu verkaufen. 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Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Seckenheim belegene, im Grundbuche von Seckenheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes auf den Namen der Landrichter Dr. Mar Zenker Ww., Eliſe geborene Rieber in Seckenheim eingetragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am Dienstag, den 19. April 1910, vor⸗ mittags 8˙½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Hecken heim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 12. Februar 1910 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffenden Nachwei⸗ geb der Schätzungsurkunde iſt jedermann geſtattet. f Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteige⸗ rungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der Ver⸗ teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu⸗ bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegen⸗ ſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Er⸗ teilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu uerſteigernden Grundſtüthkes: Grundbuch von Seckenheim, Band 11, Heft 19. Sand Hochſtätt, Waſenweg, Hofreite und Hausgarten. Auf der Hofreite ſteht ein einſtöckiges Wohnhaus mit Schienenkeller, Küche, Knieſtock, überbautem Eingang, Wohnungsanbau mit Keller nebſt Veranda. Größe 6 Ar. Mit Zubehör zu 14 000 Mk. geſchätzt, ohne Zubehör zu 13 844 Mk. geſchätzt. Mannheim, den 24. Februar 1910. Großh. Notariat Mannheim IX. als Vollſtreckungsgericht: e Schilling. f Schöne 3 Zimmer und Küche in neuem Hauſe p. 1. April zu vermieten. A. Freitag, Wilhelmſtr. ehlatstel zu vermieten Wilhelmstr. 21., part. Kuftivator i Gesangbücher in großer Auswahl empfiehlt 2. Helfrich. Einladung. Die Mitglinder des Sparvereins Seckenheim werden auf Mittwoch, den 2. März, abends 8 Uhr, zu einer außerordentlichen Goneralversammlung U im Saal des kathol. Schulhauſes eingeladen. Tagesordnung: Umwandlung des Sparvereins in eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. Seckenheim, den 1. März 1910. Im Auftrag des Vorſtandes: Val. Pfenning, fr. Die Aussteuer-Lager ſind mit; den beſten Erzeugniſſen der ausgeſtattet. . ſachkundig angefertigt, Garantie für Betten Stoffe und Füllmaterial. 5 g Matrat 20 mit Seegras, Wolle, Kapok⸗ und Roßhaarfüllung in jeder Preislage. e Allgemeine Grundſütze ber den Beizug der Augrenzer zu den Koſten der Straßenanlagen gemäß 8 22 Artsſtraßengeſetzes vom 15. Oktober 1908, 8 3 Vollzugsverordnung dazu im Hauptort Seckenheim. ö 8 1. Bei der Anlegung einer neuen oder einer durch Verbeſſerung eines beſtehenden Weges geſchaffenen Ortsſtraße haben die beiderſeits an dieſelben angrenzenden Grund⸗ eigentümer zu den Koſten für die Erwerbung und Freilegung des Straßengeländes ein⸗ ſchließlich der Erwerbung des Geländes zur Herſtellung der Gehwege, der Herſtellung des Straßenkörpers und der gewöhnlichen Chauſſierung der Fahrbahn, ſowie der Anlage der zur Fahrbahn gehörigen gepflaſterten Rinnen und der gepflaſterten Straßenübergänge le 15. zuſammen ¼ beizutragen, das weitere/ der Koſten bleibt der Gemeinde zur Laſt. 2 Die Beſtimmung in§ 1 findet auch dort Anwendung, wo es ſich um Verbrei⸗ terung oder ſonſtige Aenderung in Richtung und Höhenlage einer Ortsſtraße handelt, wenn hierdurch den angrenzenden Grundſtücken ein entſprechender Vorteil geboten wird. 8 3. 1 Bei Berechnung der in§ 1 genannten Koſten bleibt der Bodenwert des in die Anlage fallenden Gemeindegeländes, das ſchon früher öffentlichen Wegen oder Plätzen gedient hat, außer Betracht. Privateigentum der Gemeinde wird zum gleichen Preiſe, wie benachbartes, gleichwertiges Gelände der übrigen beteiligten Grundbeſitzer, berechnet. 5 Das von der Gemeinde für die Straßenanlage beſonders erworbene Gelände wird zum Selbſtkoſtenpreis zuzüglich 5% Zinſen und Verwaltungskoſten in Anſatz gebracht. Von den Angrenzern unentgeltlich überlaſſenes Gelände wird an deren Beitragsleiſtung in Abzug gebracht. a f 4 9 4 Als Maßſt ab für die Beitragsleiſtung gilt die Frontlänge des angrenzenden Grundſtückes in der Straßenflucht. Fallen Straßenflucht und Bauflucht nicht in eine Linie zuſammen, ſo wird das Mittel dieſer beiden Frontlängen der Berechnung des Bei⸗ trages zu Grunde gelegt, ausgenommen hierin ſind jedoch die Eckgrundſtücke. Letztere werden nur mit der längeren Front zum Koſtenerſatz beigezogen. Für abgeſchrägte Eckgrundſtücke gilt die Mitte der abgeſchrägten Linie als An⸗ fangspunkt für das Maß beider Frontlängen. 8 5. Der Beizug der Angrenzer zu den Koſten erfolgt nur bis zu einer Straßenbreite von 12 Meter. Für breitere Straßen hat die Gemeinde den verhältnismäßigen Anteil für die über dieſes Maß hinausgehende Straßenbreite allein zu tragen. Für öffentliche Plätze und nur einſeitig bebaute Straßen wird die Beitragsver⸗ pflichtung auf die Breite von 7,5 Meter beſchränkt. a i 8 6. Bei beiderſeitiger Bebauung der Straße werden in der Regel die Koſten gleich⸗ mäßig auf beide Straßenſeiten verteilt. Zieht aber eine Straßenſeite einen erheblich größeren Nutzen aus der Straßenherſtellung, ſo erfolgt die Koſtenverteilung entſprechend dem Grade der Wertserhöhung. N 2,6 8 7 3 Die Beiträge der Angrenzer für hergeſtellte Straßen werden fällig inſofern nicht gemäߧ 22 Abſ. 2 des Ortsſtraßengeſetzes eine anderweitige Regelung eintritt: a) bei ſchon bebauten Grundſtücken, ſobald die Straße bis vor dieſes Gebäude benützbar hergeſtellt iſt, b) bei anderen Grundſtücken, ſobald die Straße bis vor dieſes Grundſtück be⸗ nützbar hergeſtellt iſt und mit der Errichtung von Gebäuden auf denſelben begonnen wird. N s Auch bei nur teilweiſer Bebauung eines Grundſtückes tritt für alle wirtſchaft⸗ lichen Zubehörden zu denſelben, wie Höfe, Zugänge, Gärten, Gewerbe und Lagerplätze, die Fälligkeit des Beitrages auf denſelben Zeitpunkt ein. 1 5 Sämtlicher Unterhaltungsaufwand für die neuen Ortsſtraßen, insbeſondere auch in den erſten fünf Jahren der Anlage, wird von der Gemeinde beſtritten und finden hierwegen keine Erſatzforderungen ſtatt. 5 Die Grundſätze treten am 1. Januar 1910 in Kraft. a 24. September 1909. f Seckenheim, den 18. Januar 1910. Der Gemeinderat: gez. Volz gez. Wöllner gez. Hörner gez. J. Schäfer gez. Gg. Leonh. Volz gez. J. G. Zahn gez. Gg. Heidenreich gez. Jakob Hirſ gez. Köhler gez. Ph. Karl. gez. Schmitt. Vorſtehende allgemeine Grundſätze werden mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der Bürgerausſchuß in ſeiner am 11. Februar 1910 ſtattgehabten Sitzung denſelben ſeine Zuſtimmung erteilte. Die bisher giltigen Grundſätze wurden gleichzeitig aufgehoben. 5 Seckenheim, den 19. Februar 1910. Bürgermeiſteramt: Volz. Wohnung Ratſchreiber: Koch. In verkaufen 1 eiſerne Bettlade mit 2 Ein ſchönes Pchabaus rmieten 1 G 4 zu vermieten. enſchrank m. Glas⸗ mit Stallung und Garten zwei Zimmer, Holz⸗ aufſatz. N zu verkaufen. und Kellerplatz, nebſt Garten⸗ 1 Sofa Näheres bei und Speicheranteil. 5 B. Trans ler W., Peter Schrem, Eriedrichſtraße 23. Schloßſtraße No. 1. Leinen- d. Baumwoll-Branche Herm ann 7 uch am Paradeplatz. Orüne Rabattmarken. Große Auswahl. Niederſte Preiſe. früher C. E. 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