Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Qnartal Mk. 1.50. Eine neue Schlappe der Berliner Polizei. In Berlin gibt es gottlob Richter, denen das Anſehen der Justiz und das Vertrauen des Volkes zu einer ob⸗ jeltiven Rechtſprechung höher ſteht, als die Sorge um die Autorität der hl. Hermandad, von der ſich leider die preußiſchen Verwaltunosbehörden, mehr als mit dem Wohle des Volkes verträglich iſt, vielfach leiten laſſen. Das zeigt der Ausgang eines Prozeſſes, der am Samstag vor dem Schöffengericht Berlin⸗Mitte ſtatt⸗ fand. Vor demſelben ſtand der Friſeur Willi Dieck⸗ mann, der Student Elias Freidberg, der Schriftſetzer Adolf Münch und der Kellner Zwinkmann unter der Anklage am 19„Oktober v. J. den von den Sicherheitsbeamten zur Aufvechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung erlaſſenen Anordnungen nicht Folge geleiſtet zu haben und außerdem durch lautes Schreien und Johlen ruheſtörenden Lärm verurſacht zu haben. Der Anklage lagen die Vorgänge zugrunde, die ſich am 19. Oktober nach einer Proteſtverſammlung in der Neuen Philhar⸗ monie(Keller) in der Köpenickerſtraße abgeſpielt und die ſchon mehrfach die Oeffentlichkeit beſchäftigt hatten. Auch in dieſer Sache ſpielt der ſchon mehrfach genannte Po⸗ lizeihauptmann Stephan, gegen den bekanntlich von mehreren Seiten Strafanzeige erſtattet worden iſt, eine Rolle. Vor Gericht ergab ſich in der Vernehmung der Ange⸗ klagten folgendes: Der Angeklagte Dieckmann hatte an jenem Tage den Arbeitsnachweis in der Neanderſtraße aufgeſucht. Als er auf dem Heimwege in der Köpenicker⸗ ſtraße eine größere Menſchenanſammlung ſah, lief er aus Neugierde hinzu. Er wurde ohne ſeinen Willen in die Menſchenmenge hineingezogen und konnte plötzlich nicht vor⸗ und nicht rückwärts. In demſelben Augenblick wären nach ſeiner Angabe berittene Schutzleute auf die Menſchenmenge eingedrungen. Um der Gefahr zu ent⸗ gehen, von den Pferdehufen zermalmt zu werden, ſei alles davongelaufen. Plötzlich wären auch von der anderen Seite Schutzleute auf die Menſchen eingedrungen, ſo daß die Menſchenmenge buchſtäblich in einer Mauſefalle ſaß. In dieſem Augenblick ſei der Poli⸗ zeihauptmann Stephan auf dem Bürgerſteig angerftten gekommen und habe den Schutzleuten zugerufen:„Alles ſiſtiern!“ Er(Dieckmann) ſei am Kragen gepackt und zur Wache geſchleppt worden. Aehnlich ſchilderte der An⸗ eklagte Freidberg, der mit ſeiner Couſine an der Ver⸗ 12245 teilgenommen hatte, den Sachverhalt. Er ſei kaum auf die Straße getreten, als er gepackt und zur Wache geſchleppt worden ſei. Der Angeklagte Münch, der nicht an der Verſammlung teilgenommen hatte, bemerkte, wie er vor Gericht bekundete, wie ein Schutzmann an iner, nuesheimer Anzeiger, Heckarhauser Zeifung, Edinger Zeitun Amtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, IUvesheim, nearhausen und Edingen. Donnerstag, den 3. Harz 1910 der Ecke der Köpenicker und Neanderſtraße einen Men⸗ ſchen feſtnahm, der ganz ruhig ſeines Weges kam. Er hielt es für ſeine Pflicht, ſich dem unſchuldig Feſt⸗ genommenen als Zeuge anzubieten. Als er dies dem Beamten mitteilte, packte ihn dieſer mit den Worten:„Sie können auch gleich mitkommen!“ am Kra⸗ gen und ſiſtierte ihn ebenfalls. Der Angeklagte Zwink⸗ mann bekundete in ſeiner Vernehmung, daß ein Schutz⸗ mann den Leuten zugerufen habe:„Ihr Kerls habt wohl keine„Bleibe“, daß ihr euch hier rumtreibt!“ Er ſelbſt ſei ganz unbeteiligt geweſen. In der geſtrigen Verhand⸗ lung ſtellte ſich die ſonderbare Tatſache heraus, daß die ſämtlichen als Zeugen vorgeladenen Schutzleute, mit Aus⸗ nahme eines einzigen, weder die vier Angeklagten kennen, noch die Anzeige gegen ſie erſtattet hätten. Dies ſei alles von dem Bureau aus gemacht worden, ſie ſelbſt hätten, wie bekundet wurde, nichtgeſehen, daß die Angeklagten geſchrien oder gejohlt hätten. Ob an ſie eine Aufforderung weiter zu gehen, erlaſſen ſei, wüßten ſie ebenfalls nicht. Aufdas Kommando des Polizeihauptmanns Stephan habe jeder einen Menſchen heraus⸗ gegriffen und zur Wache gebracht. Was mit den Arreſtanten geſchehen ſei, wüßten ſie nicht, da ſie ſofort wieder auf die Straße kommandiert worden ſeien. Das Gericht kam nach kurzer Beratung zu einer Freiſprechung der ſämtlichen Angeklagten und legte auch die ſämtlichen Koſten des Verfahrens ſowie die Koſten der Verteidigung und die den Angeklagten erwachſenen notwendigen Auslagen der Staatskaſſe auf. Ueber dieſes ſtrafwürdige Verhalten der Berliner Polizei muß man geradezu den Kopf ſchütteln. Denn irgendeinen Menſchen mir nichts dir nichts feſtzunehmen und zur Polizeiwache zu ſchleifen, iſt einfach Freiheits⸗ beraubung, die mit Strafe belegt. Die fortwährenden lauten Klagen über die Aus⸗ ſchreitungen der Polizei ſind auch zu Ohren des Kaiſers gekommen, der, wie von gut unterrichteter Seite ver⸗ lautet, ſich veranlaßt geſehen hat, perſönlich einzugreifen. Man ſchreibt darüber: „Die Zurückhaltung der Berliner Polizei, die zu⸗ weilen beobachtet wird, iſt, wie eine Korreſpondenz be⸗ hauptet, auf das perſönliche Eingreifen des Kaiſers zurückzuführen. Als in dem erſten Prozeß, den die Ferrer⸗Proteſtverſammlung am 19. Oktober v. 5 zeitigte, die Polizei ſo unrühmlich abſchnitt, ſoll der Kaiſer ſein höchſtes Mißfallen über das Benehmen der beteiligten Polizeibeamten ausgeſprochen haben. Namentlich das Verhalten des Polizeihauptmanns Stephan ſoll vom Kaiſer auf das ſchärfſte gerügt worden ſein. Gelegentlich einer Audienz ſoll der Kaiſer dem Polizeipräſidenten v. Jagow die ſtrikte Weiſung gegeben haben, mit allen Mitteln dafür zu ſorgen, daß derartige Ungebörig⸗ Lee Ee L eee Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchlußt Nr. 16. 10. Jahrgang. keiten nicht wieder vorkämen. Alle Einwendun⸗ gen, man müſſe doch für die Sicherheit der friedfertigen Paſſanten ſorgen, ſoll der Kaiſer rundweg abgeſchnitten haben. Der Monarch ſoll zwar zugegeben haben, daß zewiſſe Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Verkehrs erforderlich ſeten, aber es dürfe hierbei nicht rigoros vorgegangen werden.„Ich habe,“ ſo meinte der Monarch unter anderem,„oft perſönlich die Be⸗ obachtung machen können, daß das Berliner Publikum gerade dann die muſtergültigſte Haltung bewahrte, wenn es am wenigſten beaufſichtigt war.“ Daraufhin ſoll den Polizei⸗ offizieren zur unbedingten Pflicht gemacht worden ſein, ſich überall da Reſerve aufzuerlegen, wo für Ruhe und Ordnung keinerlei Gefahr beſteht. Scharf eingegriffen ſolle nur da werden, wo direkte Angriffe auf die Polizeibeamten erfolgen. Die Schutzleute ſollen über dieſe Weiſung außerordentlich erfreut ſein, denn gerade von ihnen ſoll es am lebhafteſten bedauert werden, wenn das Publikum auf die Berliner Polizei nicht gut zu ſprechen iſt. Durch dieſe Wandlung in der Ausführung des Sicher⸗ heitsdienſtes erhoffen die Schutzleute eine endliche Beſ⸗ ſerung im Verhältnis des Berliner Publikums zur Polizei.“ 5 5 Dieurſcher Reichstag. 5 Berlin, u. Mü Die heutige Sitzung wurde vom Vizepräsidenten Dr. Spahn in Anweſenheit der Staatsſekretäre Dr. Del⸗ „rück und Tirpitz um 1 Uhr 15 Minuten erz et. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die Wahl des Präſidenten. s ä 2 a Abg. Dr. Frhr. v. Hertling(Ztr.) ſtellt den An⸗ trag, den Grafen Schwerin⸗Löwißz(konſ.) durch Zu⸗ ruf zum erſten Präſidenten zu wählen? Ein Widerſpruch gegen dieſen Antrag erhebt ſich nicht, ufolgedeſſen gilt die Wahl als erfolgt. Sogleich begibt ich Graf Schwerin⸗Löwitz auf den Präſidentenplatz und erklärt ſich mit folgenden Dankesworten zuͤr An⸗ nahme der Wahl bereit:„Ich bin Ihnen für das mir durch die ſoeben vollzogene Wahl mit ſoviel Einheitlichkeit vom Hauſe entgegengebrachte Vertrauen aufrichtig dankbar. Ich veiß die hohe Würde des mir übertragenen Amtes, des zöchſten, welches das deutſche Volk durch ſeine Vertreter ſu vergeben hat und welches vor mir von einer Reihe ſo msgezeichneter Männer geführt worden iſt, im vollſten Maße zu würdigen. Ich bin mir aber auch der großen ind ſchweren Aufgaben, die ſich mit dieſem Amt ver⸗ binden, in vollſtem Maße bewußt. Ich verſpreche, für die Erfüllung dieſer Aufgaben meine ganze und volle kraft einzuſezen. Ich verſpreche namentlich, vas ich eigentlich als ſelbſtverſtändlich an⸗ ehe, gegenüber allen Parteien dieſes Hau⸗ Vermißt. Roman von Ewald Auguſt König. 52)(Fortſetzung.) Nachdruck verboten.) „„Ich habe daran auch ſchon gedacht, aber ich ver⸗ hehle mir nicht, daß ich mir manche böſe Stunde ſchaf⸗ fen werde. Tante Jeanette iſt mir nicht freundlich ge⸗ ſinnt; ſie hat die geheimen Abſichten ihres Bruders ſchon erraten, mit denen ſie natürlich nicht einverſtan⸗ den iſt, da ſie Herrin im Hauſe bleiben möchte. Und meinc Freundin Cäcilie darf ich nicht ins Vertrauen ziehen, ich ſpiele alſo auch ihr gegenüber eine zwei⸗ deutige Rolle.“ „Und wenn ich Sie nun recht herzlich bitte, hier⸗ her zurückzukehren und mir auch ferner beizuſtehen, darf ich alsdann auf Erfüllung dieſer Bitte hoffen?“ Leontine antwortete nicht ſogleich, aber nach eini⸗ gen Sekunden traf ihn ein warmer Blick aus ihren tiefblauen, ſeelenvollen Augen.„Ich werde wieder⸗ kommen,“ ſagte ſie mit ruhiger Entſchloſſenheit,„aber den Tag kann ich nicht beſtimmen. Denken Sie dar⸗ Über nach, wie wir es alsdann ermöglichen können, einander zu ſehen, ohne daß Didier davon Kenntnis erhält; es darf nicht oft geſchehen, nur dann, wenn wichtige Mitteitungen es notwendig oder wünſchens⸗ wert machen. „Sie haben recht, nickte er.„Nun, ich hoffe, Sie werden hier eine Stelle finden, die Ihnen dann und wann einen Spaziergang geſtattet, vielleicht auch iſt es mir erlaubt, als Ihr Landsmann oder Verwandter Ste in Ihrem Hauſe zu beſuchen; wir 9 uns alſo über dieſe Frage den Kopf nicht zerbrechen. Ach⸗ ten Sie nur in der Heimat darauf, daß Ihnen nicht irgend ein unbedachtes Wort entſchlüpft, was mich ver⸗ raten könnte.“ „Seien Sie unbeſorgt, Theobald Weimar liegt bei Chateau Monterau unter dem Raſen.“ „Bleiben Sie dabei,“ bat er,„aber machen Sie ſich auf neugierige Fragen geraßt Sie werden Aßren Ben- 5 8 r n —— der wiederſehen, und Ihr Bruder wird Sie mit mei⸗ nem Freunde Grunau bekannt machen. Ich bitte, laſ⸗ ſen Sie ſich von dieſem Freunde meine Geſchichte er⸗ zählen; er wird es gerne tun, und dann forſchen Sie, wie Erna die Nachricht von meinem Tode aufgenom⸗ men hat, und welche Ausſichten für die Zukunft ſich ihr bieten.“ 5 „Sie können Sie noch immer nicht vergeſſen?“ fragte ſie leiſe. i 5 4 „Vergeſſen?“ Nein, aber wenn ich mich ihrer er⸗ innere, ſo trauere ich um ſie wie um eine Tote.“ „Wäre es unter dieſen Umſtänden nicht beſſer, wenn Sie keine Nachrichten von ihr erhielten?“ „Es wird mich beruhigen und erfreuen, wenn ich höre, daß ſie glücklich wird,“ ſagte Theobald mit ge⸗ preßter Stimme.„Aber noch einmal bitte ich Sie, verraten Sie mich nicht, denken Sie nicht, Sie könn⸗ ten mir dadurch einen Dienſt erzeigen; trotz ihres gu⸗ 10 Willens würde doch nur das Gegenteil der Fall ein.“ Sie waren ſtehen geblieben, die Signalglocke ver⸗ kündete das Nahen des Zuges, der gleich darauf mit Getöſe in die Halle einfuhr. Leontine reichte ihm beide Hände, und wieder traf ihn ein warmer Strahl aus ihren großen, ſchönen Augen, in denen Tränen ſchimmerten.„Alſo auf Wie⸗ derſehen!“ ſagte ſie bewegt,„möge es ein frohes ſein!“ „Ja, auf Wiederſehen!“ antwortete er, und auch er konnte eine tiefinnere Bewegung nicht verhehlen. „Reiſen Sie glücklich und grüßen Sie die Heimat von mir. Wie gern möchte ich Sie begleiten.“ „Geduld, mein Freund!“ Die Entdeckungen, die Sie gemacht haben, laſſen mich nun auch hoffen, daß Sie Ihre Aufgabe löſen werden, und dann hindert Sie nichts mehr, die Sehnſucht nach der Heimat zu be⸗ fried igen. Alſo noch einmal: Auf frohes Wiederſehen!“ Ein letzter Händedruck wurde gewechſelt, die Schaff⸗ die neueſten Zeitungen geleſen hatte, ſch zum Hauſe Didiers ein; er war neugierig auf ſeine Begegnung mit Labelle, der die Vorfälle des geſtrigen Abends keinenfalls vergeſſen hatte. befand ſich noch in ſeinem Kabinett, der hatte ſich ebenfalls noch nicht eingefunden. ging er in ſein Kabinett. ner ſchlugen die Türen zu, die Signalglocke ertönte, raſſelnd und ſtamyfend rollte der Zug non dannen 4. 10955 23 CI! FF C — Mit ſchmerzerfülltem Blick ſchaute Theobald ihm lange nach; ihn durchzuckte das bittere Gefühl, als ob er ein teures Weſen auf Nimmerwiederſehen verloren habe. Aber die Erinnerung an die letzten Worte, mit denen ſie Abſchied von ihm genommen hatte, tröſtete und beruhigte ihn wieder; er durfte ja mit 5 darauf bauen, daß ſie ihr Verſprechen einlöſen und ſchon binnen kurzem nach Brüſſel zurückkehren würde, und dann brachte ſie ihm Nachrichten aus der Heimat mit, denen er ſchon jetzt mit Ungeduld entgegenſah. uverſicht Nachdem er in einem Kaffeehauſe ee Er ug er den Weg Theobald war heute der erſte im Geſchäft; Didier uchbalter Didier erſchien bald; er blieb im Kontor am Pulte Theobalds ſtehen, und der finſtere Ausdruck ſeines Geſichts bekundete, daß er verſtimmt war. Renard iſt heute morgen abgereiſt,“ ſagte er mit einem lauernden Blick. nommen?“ „Fräulein „Hat ſie von Ihnen Abſchied ge⸗ „Schriftlich,“ erwiderte Theobald ee ee, „Schrieb ſie Ihnen, ob ſie zurückkehren wir „Nein, aber ſie ſagte früher einmal, daß ſie hier eine Stelle als Gouvernante ſuchen wollte.“ „Es wird leicht ſein, eine ſolche Stelle zu finden, ſchreiben Sie ihr das, wenn Sie Gelegenheit dazu haben.“ „Fräulein Didier wird ihr wohl ſchreiben,“ ver⸗ b ſetzte Theobald ruhig,„ich kenne ihre Adreſſe nicht.“ „So, ſo,“ erwiderte Didier ſichtbar befriedigt und dem jungen Manne noch einmal freundlich zunickend, Gortſezung folgt.) 3 ſes und allen Mitgltedern dieſes Paufes mit unbedingter ſtrenger Unparteilichkeit zu verfahren. Ich bitte Sie aber auch andererſeits alle ohne Ausnahme, mich in der Erfüllung meiner Aufgabe, in der Förderung unſerer Geſchäfte, in der Wahrung der Ordnung des Hauſes und der Würde der Führung unſerer Verhandlungen tatkräftig zu unterſtützen. Denn wir alle ohne Unterſchied der Parteiſtellung haben das gemeinſame Intereſſe daran, unſere Verhandlungen wür⸗ dig zu führen und damit das Anſehen des Reichstags im Innern wie im Ausland zu wahren und zu feſtigen.(Lebh. Beifall.) In dieſer Vorausſetzung nehme ich die Ver⸗ pflichtung der heutigen Wahl mit nochmaligem herzlichen Dank an. Ich glaube aber im Sinne des Hauſes zu handeln, wenn ich den Vizepräſidenten, die wäh⸗ rend zweier Monate die Geſchäfte des Hauſes mit ſo viel Hingebung wie Umſicht und Sachverſtändnis geführt haben, den wärmſten Dank des Hauſes ausſpreche.“ (Beifall.) b Sodann erfolgt die Weiterberatung des Etats des Reichsamts des Innern beim Titel„Gehalt des Staats⸗ ſekretärs“. i b Abg. Dr. Böhme(wild) wendet ſich gegen den Bund der Landwirte und tritt lebhaft für den Deutſchen Bauern⸗ bund ein, der bei uns ebenſo nötig ſei, als der Hanſabund. Der neue Bauernbund will den Bauernſtand gegenüber dem Großgrundbeſitz ſtärken und erhalten. f Abg. Fuhrmann(natl.) polemiſiert ebenfalls ge⸗ gen den Bund der Landwirte und wirft demſelben eine gemeine und verlogene Agitation vor. Die Mißſtimmung über dieſen iſt namentlich in Hannover und Oldenburg groß. An der Kluft, die ſich zwiſchen uns und dem Bund der Landwirte aufgetan hat, iſt dieſer ſelbſt ſchuld. So ſehr wir den uns aufgedrungenen Kampf bedauern, ſo entſchieden werden wir ihn aufnehmen. f Abg. Horn(Soz.) tritt für Einſchränkung der Ar⸗ beitszeit in den Glashütten ein. Abg. Dr. Heim(Ztr.) meint, der Bund der Landwirte müſſe doch für die Nationalliberalen eine große Gefahr ſein, ſonſt würde er von dieſen nicht ſo heftig bekämpft. Woher ſtammt das Geld zur Agitation des neuen Bauern⸗ bundes? Etwa vom Hanſabunde? Redner polemiſiert dann weiter gegen den Deutſchen Bauernbund. f Abg. Dr. Hahn(B. d. L.) erklärt, er habe auf die bündleriſche Preſſe eingewirkt, daß ſie ſich einer ge⸗ mäßigten Sprache gegen die Nationalliberalen befleißigen möge.(Lachen links.) 5 Abg. Gothein(frſ. Vg.) wendet ſich gegen den Vorredner. Abg. Prinz Schönaich⸗Carolatth(natl.) tritt für die Anſtellung von Gewerbeaufſichtsbeamtinnen ein. Staatsſekretär Dr. Delbrück bemerkt darauf, dies ſei Sache der Einzelſtaaten. ö 8 Abg. v. Strombeck(Ztr.) ſpricht über die Schäden des Hauſiergewerbes. Staatsſekretär Dr. Delbrück: Ein das Hauſier⸗ gewerbe betreffender Geſetzentwurf iſt in Vorbereitung. Näheres kann ich darüber noch nicht mitetilen. N Nach unweſentlichen Bemerkungen des Abg. Ku⸗ lerski(Pole) wird der Titel„Gehalt des Staatsſekre⸗ kärs“ genehmigt. 77 Nächſte Sitzung Mittwoch nachmittag 1 Uhr. Tages⸗ ordnung: Weiterberatung. 3 g Schluß: 7 Uhr. L ed Prolitiſche Rundſchau. 8 Deutſches Reich. Vom neuen Reichstagspräſidenten. Gra Hans Axel Tammo von Schwerin⸗Löwitz iſt an 19. Mai 1847 zu Schwerinsburg in Pommern geboren. Er beſuchte das Franzöſiſche Gymnaſium in Berlin und trat 1865 in das Halberſtädter Küraſſierregiment ein. Sowohl an dem Feldzuge von 1866 wie an dem von 1870¼1 nahm er mit Auszeichnung teil und erwarb ſich das Eiſerne Kreuz. Im Jahre 1881 nahm er als Ritt⸗ meiſter den Abſchied und widmete ſich fortan der Ver⸗ waltung ſeines großen Beſitzes, beſonders des Gutes Löwitz im pommerſchen Kreiſe Anklam. Seine großen praktiſchen Erfolge als Land⸗ wirt, zumal. in der Moorkultur und Viehzucht, verſchafften ihm bald ein hervorragendes Anſehen unter ſeinen Be⸗ rufsgenoſſen; er iſt ſeit einer Reihe von Jahren Präſident des Deutſchen Landwirtſchaftsrats und führt den Vorſitz im preußiſchen Landesökonomiekollegium und in der Land⸗ wirtſchaftskammer für Pommern. Seit 1893 gehört Graf Schwerin dem Reichstage, ſeit 1897 dem preußiſchen Ab geordnetenhauſe als Mitglied der konſervativen Partei an. Im Reichstage vertritt er den Wahlkreis Anklam⸗ Demmin. Graf Schwerin vermählte ſich 1878 mit Fräulein Marie von Cerſtenberg, Edlen von Zech, der Tochter eines altenburgiſchen Staatsminiſters. Die Ehe blieb Kinderlos; eine Adoptivtochter des Paares, Gertrud Rit⸗ ter, erhielt 1906 als„Fräulein von Schwerin“ den preußi⸗ ſchen Adel und iſt ſeit 1907 mit Herrn von BorckeaufAlt⸗ wigshagen verheiratet. Mit verſchiedenen bürgerlichen Ge⸗ i lehrtenfamilien Berlins iſt Graf Schwerin durch Heiraten ſeiner Vatersgeſchwiſter nahe verwandt. 1 3 f England. 5 In parlamentariſchen Kreiſen ſieht man eine Ent⸗ ſpannuns der politiſchen Lage als Ergebnis der Vorgänge des geſtrigen Tages an. Man glaubt allgemein, daß, wenn nicht unvorhergeſehene Schwierigkeiten eintreten, vor Schluß der Beratungen eine neue Kriſe nicht zu be⸗ fürchten iſt. Die Einbringung der auf das Oberhaus be⸗ züglichen Reſolutionen wird auf den 29. März erwartet. Ihre Beratung dürfte etwa einen Monat in Anſpruch nehmen. Du einer Kriſis konnte es alſo normalerweiſe früheſtens Ende April kommen. In liberalen Kreiſen iſt man voller Hoffnung, daß das Budget Lloyd Georges ſchließlich Annahme finden wird. 25 Schweden. Der Regierungsentwurf über den neuen Zollkarif wurde dem Reichstage vorgelegt. In demſelben erklärt der Finanzminiſter es habe ſich hei den hbandelsspolitiſchen ö N 5 1 9 5 3* 1 3 1 5 i 1 F 8 Verhandlungen mit Deutſchland gezeigt, daß die ſchwedi⸗ ſchen Zollſätze ſowohl formell als materiell wenig geeignet ſeien zu einer Baſis für ſolche Verhandlungen. Da nun bald neue Verhandlungen erwartet würden, wäre eine Reviſior augenſcheinlich notwendig. Der Bericht der im Jahre 1906 dafür ernannten Kommiſſion diente dem Re⸗ gierungsentwurf als Baſis. Aus Nah und Fern. Generalverſaumlung des Frauenvereins Seczenheim. 2. Am 21. Februar l. Is. fand die diesjährige Generalverſammlung des Frauen vereins Seckenheim ſtatt. Der Jahres⸗ und Rechenſchaftsbericht wurde vom geſchäftsführenden Beirat, Pfarrer Kunz, erſtattet. Aus demſelben ſei folgendes unſeren Mitgliedern und den Freun⸗ den unſerer Beſtrebungen zur Kenntnis gebracht. Der Frauenverein Seckenheim hatte im September 1909 ſein 5. Lebensjahr vollendet. Ein noch junger Verein, hatte er im vergangenen Jahre ſein Augenmerk darauf richten müſſen, das Beſtehende und ſich Bewährende in ſeinen Be⸗ ſtrebungen zu erhalten, zu fördern und wenn möglich, weiter auszubauen, neue Anregungen ſeitens des Landes⸗ verbandes vom Standpunkte der örtlich gegebenen Verhält⸗ niſſe zu prüfen und gegebenen Falls für ſich fruchtbar zu machen. Die Mitgliederzahl betrug im Jahre 1909: 312. Die Zuſammenſetzung des Vorſtandes war dieſelbe wie im vorausgehenden Vereinsjahre. Die Geſchäfsführung übernahm Pfarrer Kunz. Sitzungen waren es mit der am 19. Februar 1909 abgehaltenen Generalverſammlung 10. Auch im letzten Jahre hat der Verein auf dem Haupt⸗ gebiete ſeiner Tätigkeit, dem der Unterſtützung bedürf⸗ tiger Kranken eine ſegensreiche Wirkſamkeit entfaltet. Es wurden unterſtübgt im Jahre 1909: 7 tuberkulöſe Kranke 164.80 Mk., 8 andere Kranke 148.20 Mk., 12 Wöchnerinnen 43.20 Mk. Die Unterſtützungen beliefen ſich im Ganzen während des Jahres 1909 auf 579 Ltr. Milch 115.20 Mk., 119 Pfund Fleiſch 95.20 Mk., 243 Portionen Eſſen 145.80 Mk. Die Vereinskaſſe hat davon getragen 236.80 Mk. Die Damen des Vorſtandes haben geleiſtet 76.20 Mk. Bei der Zuweiſung der Unterſtützungen hat der Vorſtand nach den bisher ſich bewährenden Grund⸗ ſätzen verfahren; länger als ein ½ Jahr wurde keine Unterſtützung gewährt. Auch bei der Wöchnerinnen⸗ unterſtützung wurde nach den aufgeſtellten Grundſätzen verfahren. Bezüglich der Wöchnerinnenunterſtützung hat man im vergangenen Jahre in Erwägung gezogen, ob man ſchon bei dem erſten Kind eine ſolche eintreten laſſen ſolle; man kam dann zu dem Beſchluſſe, daß man hier keine bindende Regel aufſtellen wolle, ſondern nach Lage des einzelnen Falles jeweils ſeine Entſcheidung treffen wolle. Wie bisher wurden nach einem beſtimmten Turnus Kochſchule und Induſtrieſchule von ſeiten der Vorſtandsdamen beſucht; auch haben dieſelben den Prüfungen angewohnt. 5 Induſtrieſchülerinnen wurden als Aner⸗ kermung ihrer Arbeiten und ihres Fleißes bei ihrer Schul⸗ entlaſſung„der Wegweiſer zum häuslichen Glück“ ſeitens des Vereins überreicht. Der Flickkurs wurde im Winter 1908/09 von 32 Teilnehmern beſucht und Damen des Vor⸗ ſtandes beaufſichtigt. Dem Wunſche des Vereins ſeitens der Bibliothek des Landesvereins bei der Ueberſendung von Büchern zum Ausleihen eine größere Berücksichtigung des überſandten Bücherzettels zu finden, wurde Rechnung getragen. Die dem Verein überſandten Bücher werden fleißig geleſen. Doch muß an der bisher geübten Regel feſtgehalten werden, daß nur Mitgliedern des Orts⸗ vereins dieſe Bücher geliehen werden. Den Leſern der entliehenen Bücher wird dringend beſſere Schonung der entliehenen Bücher ans Herz gelegt. Am Geburtstage J. K. H. der Großher⸗ zogin⸗Witwe Luiſe wurden drei Dienſtboten aus⸗ gezeichnet durch Verleihung von Broſchen mit dem Bildnis J. K. H. der Großherzogin Luiſe ſamt Diplom. An die hohe Protektorin wurde ein Glückwunſchtelegramm geſendet, auf welches eine huldvolle Dankſagung mit dem Wunſche einer weiteren geſegneten Wirkſamkeit des Vereins einlief. Der Vorſtand hat beſchloſſen, gegebenenfalls alle Jahre Dienſtboten auszuzeichnen durch Broſche oder Geld⸗ geſchenk und hat nach eingehenden Erwägungen ein Regulativ für Verleihung ſolcher Auszeichnung in der Sitzuag vom 15. Nov. 1909 aufgeſtellt. Einer Einladung des Ortstuberkuloſe⸗Aus⸗ ſchuſſes folgte der Vorſtand am 24. April 1909 zu einem Lichtbildervortrag über Tuberkuloſe im Rathausſaale. Als Delegierte des e bei dem 50jährigen Jubiläum des Landesvereins weilten in Karlsruhe und nahmen an der Landesverſammlung bezw. Feierlichkeit teil Frau Bürger⸗ meiſter Volz und Frau Fabrikant Seitz, ſowie Frau Dr. Bruch; von den Beiräten Herr Bürgermeiſter Volz, der auch den Bericht erſtattet hat über den Verlauf der Verſammlung. Das von J. K. H. der Großherzogin Luiſe geſtiftete Erinnerungsblatt an die Jubiläumsfeier wurde mit untertänigſter Dankſagung entgegengenommen und eingerahmt. Eine beantragte Jubiläumsgabe ſeitens der Zweigvereine an den Landesverein hat der Verein abgelehnt. Die Einnahmen des Vereins beliefen ſich im Jahre 1909 auf 461.21 Mark, die Ausgaben auf 379.95 Mk. Das Barvermögen beträgt z. Zt. 769.31 Mk., worunter der Kriegsreſervefonds von 223 Mk. i Ein Jahr ſtiller, geſegneter Arbeit hat der Frauen⸗ verein hinter ſich liegen; herzlicher Dank gebührt denen, die ihm dieſe Arbeit ermöglicht haben, beſonders den Damen des Vorſtandes, die mit Intereſſe an ſeinem Wirken teilgenommen und es auch an materieller Unterſtützung im vergangenen Jahre nicht haben fehlen laſſen. Möge der Verein auch im neuen Jahre in der Gemeinde Aner⸗ kennung finden, ſeine Mitgliederzahl wachſen und ſein Wirken im Dienſte barmherziger Nächſtenliebe wie helfender Mitarbeit bei Löſung der das Frauenleben be⸗ rührenden Fragen der Gegenwart von neuem Segen be⸗ gleitet ſein. Nachdem der Rechnerin, Frau Ratſchreiber Sauer Entlaſtung erteilt war und auch Herrn Ratſchreiber Sauer, der wieder unentgeltlich die Rechnung geſtellt hatte, der Dank des Vereins ausgeſprochen war, ſchloß der leitende Beirat die Verſammlung. ſicht auf ihren leidenden Zuſtand den We 1 Karlsruhe, 1. März. Wie verlautet, wird Fi nanzminiſter Dr. Honſell demnächſt einen Erholungs urlaub antreten. f 0 Karlsruhe, 1. März. Vom Juſtizminiſterkun wird darauf hingewieſen, daß die vom Miniſterium de Innern mit der Weinprüfung betrauten Beamten unt Sachverſtändigen, die ſtaatlichen Weinkontrolleure, hinſicht⸗ lich der ſtrafbaren Handlungen gegen das Weingeſetz zu Hilfsbeamten der Staatsanwaltſchaft im Sinne des 8 152 GVG. erklärt worden ſind. Karlsruhe, 1. März. Die E. G. m. b. 25 „Gartenſtadt“ beabſichtigt, ihren Plan auf dem Gelände nördlich des Stadtteils Rüppurr eine Gartenkolonie zu errichten nunmehr zur Ausführung zu bringen, ſie will das erforderliche Baugelände vom großh. Domänenärar erwerben und erſucht den Stadtrat, ſie in der Verwirk⸗ lichung ihres Planes dadurch zu unterſtützen, daß der Straßenplan und die Beſtimmungen der Bauordnung ihren Zwecken angepaßt werden. Zur Zahlung der c Straßenkoſten nach den allgemeinen Grundſätzen erklärt ſich die Genoſſenſchaft bereit. Die Frage der Kanaliſation des Geländes muß noch geprüft werden. Der Stadtrat iſt aber geneigt, den geäußerten Wünſchen nach Möglich⸗ keit entgegenzukommen und ſtimmte dem Projekte grund⸗ ſätzlich zu. Heidelberg, 1. März. Von einem noch nicht ermittelten Täter wurden aus dem chemiſchen Labora⸗ torium nerſchiedene Platingeräte von mehreren 100 Mark Wert und ein koſtbares Radiumpräparat geſtohlen. „ Mannheim, 1. März. Hier hat der Neckar eine Höhe von 5,40 Meter und der Rhein eine ſolche von 5,35 Mete: erreicht. Am ganzen Mittelrhein ſteigt das Waſſer raſch weiter, während vom Oberrhein ein lang⸗ ſames Wachſen gemeldet wird.— Eine 37 Jahre alte geſchiedene Ehefrau machte geſtern in ihrer Wohnung in der Arnulfſtraße einen Selbſtmordverſuch. Sie trank Salzſäure, außerdem hatte ſie den Gashahn geöffnet. Auf ihre Schmerzensſchreie eilten die Hausbewohner herbei und ſorgten für Ueberführung der Lebensmüden in das ſtädtiſche Krankenhaus. Der Grund ſoll in unerwiderter Liebe zu ſuchen ſein. 8 Mannheim, 1. März. In der Lackfabrik von Rohrer entſtand vorgeſtern nachmittag durch in Brand geratenen Lack eine Keſſelexploſion, wobei ſich der glühende Inhalt über vier Arbeiter ergoß. Ein Arbeiter wurde ſchwer, drei leichter verletzt. 18 N E Raſtatt, 1. März. Die Demokraten werden bel der Landtagserſatzwahl im 38. Wahlkreis den national⸗ liberalen Kandidaten Unſer unterſtützen. J Radolfzell, 1. März. Die Verhandlung in Sachen des Stadtpfarrers Ruf gegen den Redakteur Beſer in Singen fand nicht ſtatt, da Beſer nicht erſchienen iſt. Der Termin wurde auf Samstag, 5. März, vertagt und die Vorführung von Beſer beſchloſſen. „Gernsbach, 1. März. Ein hier in Stellung be⸗ findliches Dienſtmädchen aus Gausbach hat heute nacht ihr eigenes Kind unmittelbar nach der Geburt ermordet. Die unnatürliche Mutter wurde verhaftet. 1 GBillingen, 1. März. Der„Nordſtetterhof“ in Nordſtetten, dem Landwirt Auguſt Reiſer gehörig, wurde ein Raub der Flammen. Der Schaden beträgt insgeſamt zirka 50000 Mk. Ueber die Entſtehungsurſache iſt noch nichts bekannt. Von den Fahrniſſen war nichts zu retten, doch konnte der große Viehbeſtand in Sicherheit gebracht 773— E 3 f 3 Neues aus aller Welt. „Schreckensſzene in einer Menagerie. Wäl⸗ rend der Vorſtellung in der Menagerie Boſtock in Glas⸗ gow ſpielte ſich, wie ein Telegramm aus London meldet. eine furchtbare Szene ab. Der Tierbändiger Falkendorff befand ſich in einem Löwenkäfig, als ſich plötzlich eine Löwin auf ihn ſtürzte und ihn mit einem Schlag ihrer Tatze zu Boden ſtreckte. Die Beſtie warf ſich auf den Dompteur und biß ihn in die Beine, alsdann verſuchte ſie, ihn in die Höhe zu heben und zu zerſchmettern. Meh⸗ rere Angeſtellte der Menagerie kamen dem Dompteur zu 818 gaben 0 1 An dee langen Eiſenſtangen die Beſtie ein, di ſch letzten Dompteur bar freigab. 9 19 2 Der Mord in der Autodroſchke. Ein Tele⸗ gramm meldet aus Neuyork: Hier wurde ein ſenſa⸗ tionelles Verbrechen, bei dem eine Autodroſchke eine wich⸗ tige Rolle ſpielte, außerhalb eines im Weſten der Stadt gelegenen Reſtaurants begangen. Fünf Männer mieteten eine Autodroſchke im Broadway und ſagten dem Kutscher, er ſolle ſie nach einem gewiſſen Reſtaurant fahren. Dort riefen ſie einen Mann heraus, deſſen Anweſenheit ihnen augenſcheinlich bekannt war, und ſowie dieſer an der Tür erſchien, erhielt er von einem der Männer einen ſchweren Meſſerſtich. Der entſetzte Kutſcher wurde dann mit vorgehaltenem Revolver gezwungen, in raſender Eile davonzufahren. In ſeiner Todesangſt gehorchte de Chauffeur. An einer menſchenleeren Gegend der Stadt verließen die Mörder die Droſchke. Der Getroffene war nicht imſtande, irgend welche Angaben über die Perſönlich keit der Attentäter zu machen, da er wenige Mi nachdem er an der Tür des Reſtaurants erſchienen war, i infolge des Dolchſtoßes verſchied. Der Polizei iſt es b her nicht gelungen, irgendeine Spur der sonderbaren MWürn Mörder im Auto zu entdecken. längerem Schweigen wird wieder einmal die bekannte Affäre des Oberleutnants Hofrichter aufgerollt. Wie aus Wien gemeldet wird, wurde Montag mittag die Gattin Hofrichters der unter der Beſchuldigung des Giftmordes ſteht, vom Garniſongericht in Angelegenheit ihres Gatten vernommen. Die Gerichtskommiſſion war in die Wohnung der Frau Hofrichter gekommen, da e e mit Rück⸗ ins Garniſon⸗ * Wernehmung von Frau Hofrichter. Nach 6 ee e. 1 grrtet erfparen wollte. Die Vernehmung dauerte mehr als zwei Stunden. Frau Hofrichter gab der Unterſuchungs⸗ kommſſion gegenüber dieſelben Erklärungen ab, die ſie ſeinerzeit den Wiener Blättern zur Veröffentlichung über⸗ geben hatte. * Seemannstod. Einer Meldung aus Brüſſel zu⸗ folge iſt der Dampfer„Bi arien“ der Antwerpener Linie Depper, der ſeit dem 5. Februar von der ſpaniſchen Küſte aus untermens iſt, bis ietzt in Antwerpen noch nicht einge⸗ troffen. Es wird deshalb angenommen, daß das Schiff in Golf von Biscaya mit Mann und Maus untergegangen iſt und daß die geſamte Beſatzung ihr Leben einbüßte. Es handel ſich um 85 Mann Beſatzung, zumeiſt unverheiratete Leute, die ihren Wohnſitz in Antwerpen haben. Die Er⸗ zegung iſt deshalb unter der Bevölkerung eine ſehr große, um ſo mehr, als auch noch geſtern ſich auf der Schelde ein Bootsunfall ereignete, bei dem ſieben Arbeiter ihr Leben einbüßten. Ein Dampfer brachte eine Barke zum Kentern, 15 Perſonen fielen ins Waſſer, jedoch nur acht konnten ſich aus den Fluten retten. * Die amerikaniſche Ausſtellung in Berlin verſchoben. Infolge der vielfachen Verſtimmungen, die ſich in letzter Zeit in Deutſchland gegen die geplante ame⸗ rikaniſche Ausßellung in Berlin geltend machten, hat, i hört, das amerikaniſche Exekutivkomitee be⸗ ſchloſſen, die Ausſtellung auf ein Jahr hinauszuſchieben. Gleichzeitig wurde angeregt, der Ausſtellung einen deutſch⸗ amerikaniſchen Charakter zu verleihen. Die Ausſchuß⸗ mitglieder erklären ſich bereit, im kommenden Sommer in Berlin für die Propagierung dieſes Gedankens 3u wirken. Die amerikaniſche Regierung wurde angegangen, die Ehrenkommiſſion für die eventuelle Ausſtellung be⸗ ſtehen zu laſſen. Der Neuyorker Exekutiv⸗Ausſchuß bleibt beiſammen. f — Die Verfehlungen gegen das Weingeſetz müſſen in Zukunft nach einer Verfügung des Juſtiz⸗ miniſteriums der Zentralſtelle für die Landwirtſchaft mit⸗ geteilt werden, um dieſe über die Erfolge des Ueber⸗ wachungsdienſtes und die Handhabung des Weingeſetzes fortlaufend in Kenntnis zu erhalten. — Falſches Papiergeld. Das Vorkommen von falſchen Reichsbanknoten zu 100 Mk. wird in letzter Zeit Auf Antrag der Philipp Pfiſterer Eheleute dahier werden am Mittwoch, den 9. März 1910, vormittags 10 Uhr auf dem Rathauſe dahier freiwillig nachverzeichnete Item Aecker, öffentlich meiſtbietend unter folgenden Bedingungen zu Eigentum verſteigert. 1. Das Steigobjekt geht ſofort in Beſitz und Genuß des Steigerers über. a 2. Für Flächenmaß wird keine Gewähr geleiſtet. 3. Der Kaufpreis iſt bar, entweder ſofort oder in drei Zielen; das erſte beim Protokollieren, das zweite an Martini 1910 und das dritte an Martini 1911 zu zahlen. Im Falle der Zielzahlung ift eine Sicher⸗ heitshypothek zu geben und der rückſtändige Betrag mit 5 Prozent zu verzinſen. 8 4. Steuern und Abgaben gehen ſogleich auf den Steigerer über. f 5. Kaufkoſten zahlt der Käufer, Steigerungskoſten der Verſteigerer. 6. Genehmigung wird erteilt, wenn der Anſchlag oder mehr geboten wird. Verzeichnis der Grundſtücke. a) Gemarkung Feckenheim. f 1. Lgb. Nr. 715, 10 a 96 qm Acker, Niederfeld, hinters Klumben Garten. Taxe 3200 Mark. Lab. Nr. 1148b, 18 a 88 qm Acker im Niederfeld, Grasäcker. Taxe 3000 Mark. N Lab. Nr. 1312, 13 a 11 qm Acker, Niederfeld, Wieſen⸗ gewann. Taxe 1300 Mark. Lgb. Nr. 2032 16 a 04 qm Acker, Mallau, nördlich des Hauptwegs. Taxe 1500 Mark. 5. Lgb. Nr. 4289, 11 à 71 am Acker, Oberfeld, alte Grenzhöfergewann. Taxe 1000 Mark. 6. Lgb. Nr. 1248, 18 a 90 qm Acker, Niederfeld, unter der Wieſengewann. Taxe 1400 Mark. 7. Lgb. Nr. 1303, 16 à 59 qm Acker, Niederfeld, Wieſen⸗ gewann. Taxe 1600 Mark. 8. Lgb. Nr. 3106, 19 a 43 qm Acker, Mittelfeld, Rüben⸗ . gewann. Taxe 1700 Mark. a 9. Ogb. Nr. 3831, 13 a 24 qm Acker, Oberfeld, alte Grenzhöferweggewann. Taxe 1300 Mk. 10. Lgb. Nr. 4575/2, 22 a 14 qm Acker im Oberfeld, Langgewann. Taxe 1900 Mr. 11. Lgb. Nr. 4575/1, 22 à 14 qm Acker, Langgewonn. Taxe 1900 Mf, a 8 Oberfeld, klar. Die Initialen und die geſamte Schrift erſcheinen unſcharf und dicker als bei echten Scheinen. Der Strafſatz iſt kaum lesbar und beſonders in den Enden der Zeilen ganz unklar. Das künſtliche Waſſerzeichen iſt ſehr unklar und ſelbſt gegen das Licht kaum zu erkennen. Die beiden Figuren an den Seiten des Medaillons ſowie der weib⸗ liche Kopf im Medaillon ſind nicht ſcharf. Die Rückſeite der Nachahmung zeigt beſonders bei den beiden Ziffern „100“ in den beiden oberen Ecken nicht das kräftige Blau ber echten Noten. Dem Untergrund fehlt die feine wag⸗ echte Schraffierung der echten Noten faſt ganz. Die ſtiffelung läuft etwas breiter. Von der deutſchen Schule in Konſtantinoßel. Die Zuf ammenſetzung der gegenwärtigen deutſchen Schule in Konſtantinopel zeigt, auf wie mannigfaltige und weite Kreiſe der verſchiedenen Nationen und Bekenntniſſe der Einflußbereich der deutſchen Kultur und Sprache im fernen Oſten ausgedehnt wird. Unter den 587 Zöglingen der deutſchen Schule in Konstantinopel befanden ſich im ab⸗ gelaufenen Schuljahr neben 136 Reichsdeutſchen 103 Oeſterreicher und Ungarn, 31 Schweizer, 217 Ottomanen 26 Italiener, 22 Griechen, 15 Rumänen, 9 Ruſſen, 6 Spanier, 5 Franzoſen, 4 Norweger, 4 Engländer, 3 Per⸗ ſer, 2 Montenegriner, je 1 Bulgare, Niederländer, Bel⸗ gier, Nordamerikaner.— Dem Religionsbekenntnis nach waren 135 evangeliſch, 109 römiſch⸗katholiſch, 22 arme⸗ niſch⸗gregorianiſch, 238 moſaiſch, 23 Mohammedaner. Im Laufe dieſes Jahres wird die deutſche Oberrealſchule mit 12jährigem Kurſus und ebenſo die deutſche Handelsſchule ausgebaut ſein. Ein Zollkurioſum. Eine niedli ollgeſchicht beſchäftigte laut„Köln. Volkszeitung 4 M nuten die belgiſche Kammer. Der Eiſenbahnminiſter gab nämlich die amtliche Darſtellung eines Zollzwiſchenfalles, wegen deſſen eine Frage aus der Mitte des Hauſes an ihn gerichtet worden war. Am 15. Februar wurde beim Ueberſchreiten der belgiſch⸗franzöſiſchen Grenze auf der direkten Linie Brüſſel Paris der Lokomotivführer eines bolgiſchen Zuges im Beſitze von drei Dutzend Schachteln Streichhölzer befunden, die in Belgien einen Handelswert von 30 Centimen— 24 Pfennig haben, in Frankreich allerdings wegen der darauf laſtenden Monopolſteuer einen Wert von 3 Franken 60 Centimes darſtellen. Der Mann wurde feſtgenommen, und mit ihm wurde die dem belgi⸗ ſchen Staate gehörige Lokomotive beſchlagnahmt, weil ſie zum Transport der gleichfalls beſchlagnahmten 36 Schach⸗ teln Schmuggelware gedient hatte. Erſt nach Erlegung der Summe von 685 Franken für Zoll und Strafe wurden der Lokomotivführer und die Lokomotive wieder freige⸗ laſſen und letztere durch eine franzöſiſche Lokomotive auf 1 25 8 Staates wieder auf belgiſches Ge⸗ et geſchleppt, nachdem ſie amtlich von d iſche Regierung betta 8018 1 5 i 8 5 agile gehäu. Taxe 1000 Mk. 13. Lgb. Nr. 4835, 18 a 81 qm Wald, Brunnenfeld. Taxe 1200 Mk. 14. Lgb. Nr. 4836, 19 a 36 qm Wald, Brunnenfeld. Taxe 1200 Mk. 15. Lgb. Nr. 8916, 42 53 qm Acker im Sand, Vogel⸗ ſtang. Taxe 3000 Mk. 16. Lgb. Nr. 9531, 42 a 70 qm Wieſe in den Ried⸗ wieſen. Taxe 8000 Mk. b) Gemarkung Maunheim-Meckarau. 17. Lgb. Nr. 15187, 34 a 44 qm Acker im Hermsheimer⸗ Bösfeld. Taxe 3400 Mk. 18. gb. Nr. 14627, 28 a 62 qm Acker im Kloppen⸗ heimer⸗Feld. Taxe 2800 Mk. 19. Lgb. Nr. 14445, 11 a 41 qm Acker beim Hausgiebel. Taxe 1000 Mk. Seckenheim, 2. März 1910. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Koch. Bekanntmachung. Die Organiſation der Feuerwehr betr. Die Liſte der Löſch⸗ oder Hilfsmannſchaft iſt auf⸗ geſtellt und liegt von heute an während 8 Tagen zur Einſicht auf dem Rathaus— Zimmer Nr. 5— offen. Seckenheim, 1. März 1910. Gemeinderat: Volz. Zugelaufen und bei Emil Day, Rottenführer, Roſenſtraße dahier abzuholen iſt ein Hund(Schnauzer) weiß⸗gelb, ca. 50 m groß. Seckenheim, den 28. Februar 1910. Bürgermeisteramt: Schmitt. ſoll nunmehr ausgeſchrieben werden. Zuſchlagsfriſt ſoll 14 Tage ſein. Angebotsformulare ſollen unentgeltlich abgegeben werden. Schutz dem Zobel. Die ſtarke Vorliebe der jüngſten Moden für Luxuspelze hat anſcheinend das Angebot von Pelzen übertroffen, ſo daß jetzt die ſibiriſchen Pelzhändler ſelbſt dem übergroßen Konſum einen Damm entgegenſetzen wollen. In Irbit, dem Hauptſtapelplatz für Pelze, ſind die Händler am Sonntag zum Jahrmarkt eingetroffen. Sie hielten eine Verſammlung ab, in der ſie über Maß⸗ nahmen gegen das Unweſen beim Pelztierfang berieten. Die Verſammlung ſprach ſich für die dringende Notwendig⸗ keit aus, die Fangzeit zu beſchränken und den Zobelfang in ganz Rußland für zwei Jahre zu verbieten. Das wird natürlich eine ſtarke Preisſteigerung für Zobelpelze nach ſich ziehen. Polizeihund und Radfahrer. Das Reichsgericht hat kürzlich entſchieden, daß der Polizeibeamte berechtigt iſt, einen fliehenden Radfahrer durch den Polizeihund ver⸗ folgen zu laſſen. Der Polizeihnnd erein hat nun auf ſeiner letzten Generalverſammlung Veranlaſſung genom⸗ men, ſeine Mitglieder zu ermahnen, an der Vorſchrift feſtzuhalten, welche das unter ſeiner Mitarbeit heraus⸗ gegebene Gersbachſche Buch„Dreſſur und Führung des Polizeihundes“ unter Nr. 7 der„Grundſätze für die Ver⸗ wendung von Polizeihunden“ erläßt. Dieſe lautet:„Der Polizeihund darf nicht dazu verwendet werden, fliehende Uebertreter einer Ordnungssvorſchrift oder fliehende Kinder, die Unfug verübt haben, zu verfolgen und zu ſtellen. Beſonders ſoll der Polizeihund nicht ab⸗ geſandt werden, um einen wegen einer Uebertretung fliehenden Radfahrer zu verfolgen.“ Redaktion, Druck und Verlag von FJ. Helfrich in Seckenheim Wuns. e Mitteilungen aus der Seckenheimer Gemeinderatsſitzung vom 1. März 1910. Ein Grundſtück wird geſchätzt. Die Verſteigerung der Heublumen wird genehmigt. Das Geſuch des Fußballklubs„Union“ dahier um Ueberlaſſung eines Spielplatzes wird abgelehnt. Die Arbeitsvergebung für den Schulhaus anbau dahier Angebote ſind bis 1. April ds. Js., Nachmittags 4 Uhr einzureichen. Die Die Bedingungen und Schreiner Georg Eduard Bühler von hier wird als Ortsbürger aufgenommen. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. 12. Lab. Nr. 4603, 14 a 05 qm Acker, Oberfeld, Judas Unſerer heutigen Nummer liegt ein Proſpekt der Firma Steinbach, Maunheim, J 1, 3 bei, worauf wir unſere verehrl. Leſer aufmerkſam machen. Gewerbe-Verein Seckenheim. Nächſten Fonntag, 6. d. Mts., nachmittags 4 Uhr hält in Rheinau Herr Gewerbelehrer Dr. Erein- hinger aus Heidelberg im Gaſthaus„z. goldenen Hirſch“ (Inh. J. Geiss Wo.) einen Vortrag über das Thema:„Der Geſcäftsbetrieb im Hand- werk nach kaufmänniſchen und wirtſchaftlichen Grund ätzen.“. Zu dieſem intereſſanten Vortrage laden wir unſere Weft mit der Bitte um zahlreiche Beteiligung freund⸗ ichſt ein. Der Vorstand. Frauenleiden arznei⸗ u. operationsloſe e 25 Behand⸗ 8 lung nach Thure Brandt. Oe Natur- und Lichtheil-Verfahren. Frau Dir. Hoh. Schäfer Schülerin von Dr. med. Thure Brandt. Mannheim nur N 3, 3, Mannheim. Sprechſtunden: 2½—5 Uhr nur Wochentags. Südd. Samenbhaus Constantin 8 Löffler Breite Strasse neben F 1. 3 Mannheim strumpfwarengesch. aut Wir empfehlen unſere hochkeimenden und ſortenechten Gemüſe⸗ u. Blumenſamen, Saaterbſen u. Bohnen, Runkelrüben⸗, Klee⸗, Gras⸗ und landw. Samen, Düngemittel, Rafffabaſt, Cocosfaſerſtricke, Kraftfuttermittel für Geflügel, Schweine Hunde ze. 3 Preislisten ſt hen gratis u. franko zu Dienſten. Verſand nach auswärts. Volz. Jeder, auch der kleinſte Auftrag wird ſorgfältig und ſchnell ausgeführt. Alle Sorten 91 Feld-, Garten⸗ und Blumen- *„ e e . 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Februar 1910. Großh. Notariat VI. Mayer. Maännergesangbereſn Sechenheſm. Sonntag, den 6. März Gresser ZSemmerlagszug Aufſtellung nach Beendigung des Nachmittagsgottes⸗ dienſtes an den Planken beim Rathaus. Abmarſch unter Vorantritt der Kleppergarde und einer Muſikkapelle. Die geſamte Seckenheimer Jugend iſt freundlichſt eingeladen; auch Kinder⸗ und Sportswagen können im Zuge mitgeführt werden. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung wird gebeten, den Weiſungen der Zugbegleiter Folge zu leiſten. Nach Beendigung des Zuges Konzert in der Wirtſchaft zur Pfalz. Der Uorstand. Sammel⸗Anzeiger. Aur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Nerkaufsgenoſſenſch. Oelſtoffpapier muß beſtellt werden. Mitglieder, die Gerſtendünger wollen, ſollen ſofort denſelben beſtellen. 5 Saat-Hafer u. Fant-Gerſte kann abgeholt werden. Futtermittelſäcke müſſen ſofort abgegeben werden. Freiw. Feuerwehr Edingen. Wegen der am Sonntag, den 6. März ſtattfindenden Tandw. 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Das Komite gibt bekannt, daß für die am Sonn⸗ tag, den 24. April ds. s., ſtattfindenden Prüfungsrennen die Anmeldungen der Pferde ſpäteſtens bis zum 15. März bei Herrn Carl M. Volz, Friedrichſtraße 30, eingereicht werden müſſen. Da die Rennen auch in dieſem Jahre wieder in Farben zu reiten ſind, ſo iſt bei der Anmeldung auch gleichzeitig die Farbe bekannt zu geben. Für nach dem 15. März gemachte Anmeldungen iſt der doppelte Einſatz zu entrichten. Wir weiſen noch darauf hin, daß trotz der bedeutend erhöhten Geldpreiſen, es werden insgeſamt ca. Mk. 400.— zur Berteilung kommen— der Einſatz von Mk. 2.— nicht erhöht wurde und iſt zu hoffen, daß ſeitens der Pferde⸗ beſitzer, im Intereſſe einesguten Sports rege Beteiligung zu erwarten ſteht. Die genaue Feſtlegung und Dotirung der Einzelnen Rennen wird in der Komite⸗Sitzung, die am Montag, den 28. Februar, abends 8½ Uhr, im Reichsadler ſtattfindet, bekannt gegeben und werden dann auch dort Anmeldungen zu den Rennen entgegengenommen. 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