Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. 5 bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Das elſäſſiſche und bürgerliche Element in der franzöſiſch. Armee. Der Hauptmann Fiegeſchuh, der als ge⸗ botener Ekſäſſer franzöſiſche Negertruppen führte und im Sudan fiel, iſt wert, genauer beleuchtet zu werden, denn der Mann iſt charakteriſtiſch für das Verhalten der Elſäſſer, aber auch für Feser deutſche Zu⸗ nde. Es muß zunächſt fe tgeſtellt werden, daß der Mann, der ſeiner Heimat den Rücken kehrte, um unter der au cen Fahne zu dienen, aus reindeutſchem Haufe ſtammte. Er mußte von Frankreich aus an ſeine 5 deutſche Briefe ſchreiben, weil die Alten überhaupt kein franzöſiſch verſtehen. Die Elſäſſer und ihre Freunde ind doch wahrlich ſonderbare Leute. Solange das Land vänzöſiſch war, haben die Leute kein franzöſiſch gelernt, mum das Land deutſch geworden iſt, wollen ſie mit aller Gewalt nur noch franzöſiſch ſprechen. Ohne Zweifel ſpielt dabei der geſunde Oppoſitionsgeiſt mit, der ganz Weſtdeutſchland auszeichnet: die verfluchte Obrigkeit will, daß ich franzöſiſch ſpreche: nun erſt recht nicht, nun wird nichts als deutſch geſprochen! Es kommt eine andere Obrigkeit, die deulſch verlangt: nun ſoll mich der Teufel holen, wenn ich anders als franzöſiſch parliere:— nota⸗ bene, wenn ich es kann! So haben die Eltern des Haupt⸗ manns Fiegenſchuh unter der franzöſiſchen Herrſchaft kein luer dec lernen wollen und verſtehen nur deutſch, und hat ſich unter der deutſchen Herrſchaft der Sohn alsbald zum Franzoſen gemacht, der wahrſcheinlich auf jede deutſche Frage nur franzöſiſch antwortete, es ſei denn, daß die Fragenden ſeine Eltern waren. Aber nicht nur der Oppo⸗ ſitionsgeiſt der Elſäſſer wird durch den Fall, Fiegenſchuh beleuchtet. Noch ein anderer Umſtand wird ins Licht ge⸗ rüickt, das exkluſive Weſen des deutſchen Offizierkorps. Es ibt im Elſaß wie überall Leute, die Spaß am kriegeriſchen Bense haben. Dieſer Fiegenſchuh mag ſolchen Spaß emp⸗ funden haben. Hätte er da ins deutſche Heer eintreten ſolken, er, der Sohn armer Arbeiter? Töricht wäre er geweſen, wenn er das getan hätte, da ihm die franzöſiſche Armee offenſtand! Das deutſche Heer iſt ariſto⸗ kratiſch und plutokratiſch, was ſeine Offiziere anlangt zes iſt äußerſt vorteilhaft, dem Adel anzugehören, es iſt unerläßlich, ein gewiſſes Vermögen zu beſitzen, wenn man im Deutſchen Reiche die Offiziersuniform tragen will. In Frankreich iſt das aber nicht der Fall. Zwar iſt auch hier ein adliger Name eine ſehr B Empfehlung, beſonders bei der Kavallerie, und ein tel voll Geld ſchadet in der Armee nicht mehr als in irgend einer anderen Laufbahn. Auch was den Adel anlangt, ſo iſt man in Frankreich durchaus nicht ſo ge⸗ ſinnt wwe dereinſt der Prüßident Lincoln in Amerika. Zu dieſem kam wäbrend des Bürgerkrieges ein ebemaliger Amtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Iweskeim, Neckarhausen und Edingen. Diensfag, den 8. Harz 1910 —— deutſcher Offizier, zeigte ſeine Papiere und Empfehlungen, N 55 5 Auſtellung und fügte als beſondere Emp⸗ fehlung hinzu:„Meine Familie gehört zu dem älteſten Adel Preußens!“ Lincoln gab ihm treuherzig die Hand und ſagte tröſtend:„Sie brauchen keine Angſt zu haben das ſoll Ihnen bei uns nichts ſchaden!“ In Frankreich iſt man, wie geſagt, nicht ſo geſinnt wie Präſident Lincoln. Man ſieht den Adel im Heere gern. Aber man ſetzt deshalb die Bürgerlichen in keiner Weiſe zurück, was in Deutſchland trotz aller ſchönen Reden des Kriegsminiſters bis zu einem gewiſſen Grade doch der Fall iſt. Frankreich rekrutiert ſeine Offiziere auf zweierlei Art. Die erſte iſt der preußiſchen ähnlich, indem die Söhne der alten Mi⸗ litärfamilien oder auch der wohlhabenden Bürger die Offiziersſchule in St. Cyr beſuchen und dann ſofort als Offiziere in die Armee eintreten, ohne jemals gemeine Soldaten geweſen zu ſein. Ungefähr zwei Dritteile der franzöſiſchen Offiziere haben dieſen Weg genommen. Das übrige Dritteil aber iſt einen Weg gegangen, den es in dem Deutſchen Reiche nicht gibt. Dieſe Leute haben von der Pike auf gedient, ſind als gemeine Soldaten einge⸗ treten, haben dann die Schule von St. Maixent e und ſind ſo aus Unteroffizieren zu Offizieren gemacht worden. Nach St. Maixent werden nämlich diejenigen Unteroffiziere geſchickt, die zur weiteren** ſcheinen. Während alſo im Deutſchen Reiche der Sohn armer Eltern bei ſeinem Eintritt ins Heer als höch⸗ ſtes Ziel den Unteroffizier oder Feldwebel mit nach⸗ maliger beſcheidener Zivilverſorgung vor ſich ſieht, kann der als gemeiner Soldat in die franzöſiſche Armee eintretende junge Menſch es bei natürlicher Anlage, Fleiß, Eifer und Mut bis zur höchſten Stelle bringen. Er trägt, wie Napoleon ſagte, den Marſchallſtab im Torniſter. Das lockt, und macht namentlich den Leuten, die im Elſaß auf der Völkerſcheide ſitzen, die Wahl nicht ſchwer, nach welcher Seite ſie fallen ſollen. Deutſcher Reichstag. Berlin, 5. März. Die heutige Sitzung wurde vom Präſidenten Grafen Schwerin⸗Löwitz in Anweſenheit des Staatsſekretärs Dr. Delbrück um 10 U, 15 Minuten eröffnet. Auf⸗ der Tagesordnung ſteht zunachſt die Fortſetzung der zwei⸗ ten Leſung des Etats des Reichsamts des Innern. Beim Titel„Unterhaltungskoſten einer Anſtalt zur Be⸗ kämpfung der Säuglingsſterblichkeit“ wünſchen die Abgg. Arendt(Rchsp.), Zietſch(Soz.) und Gö rke (natl.) eine Erhöhung dieſes Poſtens im nächſten Etat. Die Nationalliberalen haben eine diesbezügliche Reſo⸗ lution eingebracht. Nachdem Staatsſekretär Dr. Del⸗ brück die Erfüllung dieſes Wunſches in Ausſicht geſtellt und die Errichtung eines Zentralinſtituts für notwendig Infertionspreis ö Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. erklärt hat, wird der Titel bewilligt und die national⸗ liberale Reſolution angenommen. 8. Debattelos erfolgt hierauf die Annahme der Tite „Beitrag für das Deutſche Muſeum in München 350 000 Mk.“ und„Förderung der Erforſchung der Tuberkulose 120000 Mk.“. Abgelehnt wird der Beitrag von 10000 Mk. zur Förderung der ärztlichen Fortbildung dagegen gelangt zur Annahme eine Reſolution der Kom⸗ miſſion dahingehend, die Medizinſtudenten und die Aerzte in die ſoziale Medizin einzuführen. Weiter wird bewilligt der Titel:„Erſte Rate für die Beteiligung an der internationalen Kunſtausſtellung n Rom 40 000 Mk.“. 3 Bei dem Titel:„2 Millionen Mk. zur Förderung der Herſtellung kleiner Wohnungen für Arbeiter“ wünſcht Abg. Jäger(Ztr.) die Schaffung eines Re ſervefonds zum Ankauf von Gelände, Abg. We—— den Ausbau des Erbbaurechts, Abg. Südekum Sog die Schonung des Grunewalds vor der Verſchandelun durch die Anlage von Frachtſtraßen mit Mietskaſernen Staatsſekretär Dr. Delbrück ſtellt bis zum Herbſt eine Denkſchrift über die Frage des Kleinwohnungsbaue⸗ in Ausſicht. Im nächſten Jahre ſoll der Etatstitel erhöh werden. Nach weiteren unweſentlichen Bemerkungen meh rerer Abgeordneten wird der Titel bewilligt, ebenſo der Titel:„Erweiterung des Kaiſer Wil helm Kanals“. Der Etat des Reichsamts des Innern iſt da⸗ mit erledigt. 5 Hieraus beginnt die zweite Leſung des Marine etats. 5 a f Abg. Graf Oppersdorf(Ztr.) bemängelt die Un⸗ klarheit des Marineetats und die Monopolſtelkung Krupps bezüglich der Lieferung von Panzerplatten. Red⸗ ner wünſcht größere Sparſamkeit. Staatsſekretär v. Tirpitz erklärt darauf, daß der Bau von großen Schiffen im Jahre 1916 aufhören werde Unſer Etat iſt bedeutend klarer wie der engliſche. Die Firma Krupp hat uns auf unſere Verh ndlungen 68. einen Preisnachlaß von 12 Millionen Mark ig. da wir auf 3 Jahre abgeſchloſſen haben. Die Bemühungen um billigere Lieferungen werden fortgeſetzt. Die Kon⸗ trolle der Materialverwaltung iſt erheblich verſtärkt und verſchärft worden. Die Kriegstüchtigkeit unſerer Flotte iſt ſichergeſtellt. 8 Abg. v. Putlitz(konſ.): Seine Partei ſei immer für die Verſtärkung der Flotte eingetreten. Wenn die Kriegsgefahren der letzten Zeit zerſtreut worden find, ſo hat auch unſere Seemacht einen großen Anteil daran. Der Marineverwaltung bringen wir volles Vertrauen entgegen. Die altpreußiſche Sparſamkeit muß freilich auch hier herrſchen. f bg. Dr. Semmler(natl.) erklärt, für ſeine Freunde ſei in der Flottenfrage der Grundſatz mafßebend Vermißt. ö Roman von Ewald Auguſt König. 55)(Fortſetzung.) Nachdruck verboten.) „Vielleicht, vielleicht auch nicht,“ erwiderte uchſelzuckend. dem Leben ſcheiden müſſen.“ „Dummes Zeug, jetzt ſchon daran zu denken! Wir ſind beide noch jung.“ „Und würden wir auch noch ſo alt, wir würden bis zu unſerem Ende dasſelbe Leben führen können, das wir heute führen,“ ſagte ſie, ihm einen koketten Blick zuwerfend.„Die Sache iſt alſo abgemacht.“ Herrn eine Karte überreichte. anblickte;„kennſt du den Herrn?“ ne, ſein, wenn du ihn mir vorſtellen willſt.“ Garnier ein den forſchenden Blick Ungers auf ſich gerichtet ſah. Sie kennen mich nicht mehr?“ fragte er, als er ö 0 doch doch,“ erwiderte der Rentier,„ich hatte nur Ihren Namen vergeſſen, bitte, nehmen Sie Platz. Sie einmal wiederzuſehen, iſt mir ſehr angenehm.“ „Der Erinnerung an Brüſſel wegen, nicht wahr?“ „Herr Didier konnte Ihnen keinen Brüſſel geben, niemand kennt lachte Garnier. beſferen Führer durch Br alles dort ſo genau wie ich.“ „Pſt, pſt,“ unterbrach Unger ihn mit einem ſcheuen Blick auf die Tür,„vergeſſen Sie nicht, daß 955 in Darf ich Ihnen ein Glas Wein meinem Hauſe ſind. und eine Zigarre anbieten“ f „Die Zigarre nehme ich an, aber für den Wein nuß ich danken, es iſt mir noch zu früh.“ „Und wird unſer Kind nur glücklich, was läge an den Groſchen? Wir häufen ja Kapital an, und mitnehmen können wir nichts, wenn wir aus Das Geſpräch wurde in dieſem Augenblick durch den Eintritt des Dieners unterbrochen, der ſeinem „Jean Garnier,“ las Unger, indem er ſeine Frau O 2 7 7 1 2 „Ich erinnere mich nicht, werde jedoch im Salon Damit entfernte ſie ſich, und gleich darauf trat — F t] ᷑ l „Und was führt Sie hierher?“ a „Nichts, ich reiſe zu meinem Vergnügen. Sie hat⸗ ten damals einen beſtimmten Zweck, als Sie vor einem Jahre in Brüſſel waren? Ich erinnere mich nicht mehr ſo genau.“ „Es handelte ſich um die Verhaftung eines hieſi⸗ gen Kaufmanns, der der Vater meines künftigen Schwiegerſohnes war und den Herr Henry Didier in Brüſſel wegen Meineides denunziert hatte.“ f „Richtig,“ nickte Garnier, der inzwiſchen ſeine Zi⸗ garre angezündet hatte, jetzt entſinne ich mich wieder. Johannes Weimar hieß der Verhaftete, und es han⸗ delte ſich bei dem Meineide um eine bedeutende Summe.“ „Ja, ich wollte wiſſen, ob der Mann in der Tat ſchuldig war,“ erwiderte der Rentier, mit ſeiner ſchweren goldenen Uhrkette ſpielend,„in dieſem Falle gebot mir die Rückſicht auf mein Haus und meinen ehrenhaften Namen, die Verlobung meiner Tochter zu löſen.“ „Was ohne Zweifel auch geſchehen iſt?“ „Natürlich! Der Sohn Weimars iſt ſpäter im Kriege gefallen.“ „Das war die beſte Löſung,“ ſagte Garnier, wäh⸗ rend er den Blick prüfend durch das prunkvoll einge⸗ richtete Zimmer ſchweifen ließ.„Ich erinnere mich, daß Weimar zu ſchwerer Strafe verurteilt wurde.“ „Zu zehn Jahren Zuchthaus.“ „Das war bitter, aber gerecht. Und wie wurde es mit der Forderung Didiers, Herr Unger?“ „Soviel ich weiß, hat Didier etwa zehntauſend Taler erhalten, wäre der Prozeß für ihn verloren ge⸗ gangen, ſo hätte er ſelbſt fünftauſend zahlen müſſen.“ Jean Garnier blickte gedankenvoll in die Glut ſeiner Zigarre und blies dünne Rauchwolken darüber hin.„Alſo handelt es ſich um fünfzehntauſend Taler, die Didier durch dieſen Prozeß gerettet hat,“ ſagte er. „Immerhin eine ſchöne Summe. Haben Sie ihn ſeit⸗ dem wieder geſehen?“ f „Nein. Zur Zeit, —ͤͤ— 20 8 5 als der Prozeß verhandelt i wurde, war er krank, er hatte ſeine Ausſagen gegen Weimar in Brüſſel zu Protokoll gegeben, das genügte, da hier alle Sachverſtändigen in ihrem Urteil überein⸗ ſtimmten.“ i 5 „Alſo war Weimar in der Tat ſchuldig?“ „Daran hat hier niemand gezweifelt, nicht einmal ſein Verteidiger. Johannes Weimar hatte das Geld in Brüſſel empfangen und in Spaa am Spieltiſch ver⸗ loren; er kam mit leeren Händen zurück und ſchümte ſich, ſeinem Sohne den bodenloſen Leichtſinn Bucher geſtehen. Die Zahlung wurde nicht in die 1 eingetragen, und ſpäter, als Didier ſie geltend machte, geleugnet. Hätte Didier damals die Quittung vorgelegt, ſo würde kein Prozeß entſtanden ſein; er konnte das nicht, weil ſie verlegt war.“ 5 „Richtig, ſie wurde ſpäter hinter einer Schublade des Schreibtiſches gefunden,“ warf Garnier ein. 805 erinnere mich, daß Didier anfangs kein großes Ge⸗ wicht auf den Verluſt der Quittung legte, weil er nicht im Traume daran dachte, daß Weimar die Summe in allem Ernſt noch einmal fordern werde.“ „Weimar wurde durch ſeinen Sohn gedrängt, der natürlich die namhafte Summe nicht verlieren wollte Und die Erklärung Didiers, er habe die Quittung ver loren, machte ihm Mut; er wurde dann in Brüſſel klagbar, und nachdem der erſte Schritt geſchehen war, ergaben ſich die anderen natürlich von ſelbſt.“ „Didier war über dieſe Klage im höchſten Grade entrüſtet,“ nickte Garnier,„er ſollte beſchwören, das Geld gehabt zu haben; er ſchob den Eid zurück in der feſten Ueberzeugung, daß Weimar ihn nicht leiſten werde. Und als der Kläger nun dennoch geſchworen hatte, kannte der Zorn Didiers keine Grenze mehr; er ſuchte Tag und Nacht, bis er die Quittung fand. Unter dieſen Umſtänden war es ihm wahrſcheinlich nicht übel zu nehmen, daß er ohne Rüchſicht und Er⸗ barmen gegen den Meineidigen vorging.“ (Fortſetzung folgt.) —— an Kriegstüchtigreit denen anderer Abg. Leonhardt(Frſ.) Vp.): Mit England wol⸗ len wir ein gutes Verhältnis. An den Abſtrichen Kommiſſion halten wir feſt. Das Verbot der Werft⸗ direktion, betr. den Verkehr der Beamten mit Abgeordne⸗ ten, iſt unzuläſſig und verdient ſchärfſte Zurückweiſung. Staatsſekretär v. Tirpitz: Von mir aus iſt keine Anweiſung zu dem beanſtandeten Verbot ergangen. Abg. Ledebour(Soz.): Dieſem Syſtem bewilligen keinen Mann und keinen Groſchen. Abg. Erzberger(Ztr.): Wir verbitten uns ent⸗ ſchieden, Naß el 1 0 5 Beamte mit uns 8 kehren. Krupp hat uns um 30 Prozent teurer geliefert als dem Auslande, nicht nur hinſich platten, ſondern auch hinſichtlich der K Sthaatsſekretär v. Tirpitz: Auch wir würden eine genüber Krupp freudig begrüßen, aber bis daß unſere Schifſe chſte ſtlich der Panzer⸗ Konkurrenz ge jetzt fehlt ſie. Hierauf erfolgt Vertagung auf Montag nachmittag. Tagesordnung: Gotthardbahnvertrag und Fortſetzung. 5 Schluß nach 6 Uhr. ſprechende Vorteile ziehen. Fuürſt Hatzfeldt(Rchsp.) richtet an den Staats⸗ ſekretär die Bitte, zugunſten der deutſchen Aktionäre dahin zu wirken, daß ihnen bei der vorgeſehenen Verſtaatlichung entſprechende Entſchädigung zuteil wird. Abg. Dove(fortſchr. Vp.) tritt ebenfalls für den Schutz der Intereſſen der deutſchen Aktionäre ein. SEtaatsſekretär Frhr. v. Schön erwidert, daß die deutſchen Aktionäre wohl nicht zu Schaden kommen wer⸗ den, da die gepflogenen Verhandlungen einen günſtigen Verlauf nehmen. Wir werden die Sache weiter im Auge behalten. Nach unweſentlicher weiterer Debatte erfolgt die Annahme des Vertrags in erſter Leſung und unmittel⸗ bar darauf auch in zweiter Leſung ohne Debatte. 5 olgt nunmehr die Fortſetzung der zweiten Leſung des Maärineetats. Abg. Dr. Struve(fortſchr. Vp.): So ſehr wir den preußiſchen Miniſterpräſidenten in der Wahlrechtsfrage bekämpfen müſſen, ſo ſehr freuen wir uns über ſeine Er⸗ klärung, welche den Wert eines guten Verhältniſſes zu England betont. Abg. Dr. Gamp(Rchsp.) erörtert die Panzerplatten⸗ frage. Das Kruppſche Material ſei das beſte der Welt. Krupp habe ſich ja bereit erklärt, ſofort von der Lieferung zurückzutreten, wenn die Konkurrenz bei gleicher Güte ein billigeres Angebot mache. Das ſei aber bisher nicht der Fall geweſen. Abg. Baſſermann(natl.): Wir rüſten nicht ge England, ſondern wünſchen gute Beziehungen zu dem ben. Eine ſtarke Flotte aber brauchen wir, um unſeren Handel zu ſchützen. Staatsſekretär v. Tirpitz beſtreitet, daß die Ma⸗ rineverwaltung den Schiffsbau über das durch Geſetz feſt⸗ gelegte Bauprogramm hinaus beſchleunigt habe. halten uns ſtreng an das Programm. Für England liegt daher keine Urſache zur Beunruhigung vor. Abg. Ledebour(Soz.): Das beſte Mittel zur Ver⸗ meidung eines Seekrieges wäre die internationale Ab⸗ ſchaffung des Seebeuterechts, dem die Handelsſchiffe leider noch immer unterworfen ſind. Abg. v. Oertzen(Kchsp.) erklärt es für unzuläſſig, Beamte mit Abgeordneten verkehren, denn dadurch die Disziplin gelockert. 3 Werner(Ref.⸗P.) weiſt die Auffaſſung des rs zurück und vertritt entſchleden das Recht der mit den Abgeordneten zu verkehren. sſekretär v. Tirpitz erklärt, daß er zwar auf tandpunkte des Abg. v. Oertzen ſtehe, aber ein Verbot betr. den Verkehr der Beamten mit Abgeordneten habe er nicht ergehen laſſen. Auch der Oberwerfdirektor in Kiel habe ihm ſoeben telegraphiert, daß er ein ſolches Verbol nicht erlaſſen habe. 5 ch weiteren, meiſt perſönlichen Be Vertagung auf morgen nachmittag 1 Uhr. Tagesordnung: Weiterberatung.— Schluß 7¼ Uhr. 5 5 Politiſche Nundſch merkungen erfolgt worden. Infolgedeſſen bevölkerte ſich dieſer Park um die Mittagsſtunde in ungeahnter Weiſe. Auch der Abge⸗ ordnete Liebknecht war mit ſeiner Familie in ſeinem Automobil erſchienen und wurde von den Demouſtranten lebhaft begrüßt. Mehrfach kam es zwiſchen der angeſam⸗ melten Menge und der Polizei zu Zuſammenſtößen, ſo u. a. am Großen Stern und vor dem Reichstagsgebäude ebenſo am Schleſiſchen Tor und am Oranienburger Tor son den Schutzleuten, dj) Teil mit blanker Waffe orgingen, wurden 10 Perſonen erletzt. Ein Schutzmann erhielt einen Steinwurf gegen die Stirne. Im ganzen wur⸗ den 62 Verhaftungen vorgenommen.— Die Demon⸗ trationen in der Provinz ſind bis auf wenige Aus⸗ iahmen ruhig verlaufen. In Landsberg a. W., Eſſen, daſſel, Köln, Magdeburg und Halle wurden Demon⸗ trationen unter freiem Himmel abgehalten. Die Polizei verhielt ſich überall paſſiv. In Solingen wurde bei einem Zuſammenſtoß ein Maun ſchwer, mehrere andere leicht verletzt. d 5 England. 8 Das neue Militärluftſchiff hat am Samstag wieder zwei Aufſtiege unternommen, die glücklich verliefen. In beiden Fällen ſtieg es bis über 2000 Fuß Höhe und führte allerlei Manöver aus. Auch die Landung ging ſchnell und leicht von ſtatten. Die Blätter bringen wieder aller⸗ lei Einzelheiten über das bei Maxim in Barop zu bauende Luftſchiff. Die„Daily News“ ſagen:„Es unterliegt 1 keinem Zweifel, daß unſere Marinebehörde die Frage gründlich nach allen Seiten erwogen hat, ehe ſie ſich zum Bau eines Luftſchiffes nach dem ſtarren Syſtem entſchloſſen hat. Es gibt verſchiedene Typs des Syſtems, aber nur Zeppelin hat bisher Erfolge zu verzeichnen gehabt. Des⸗ halb hat ſich die Admiralität für dieſen Typ mit verſchiede⸗ nen Vernderungen und Verbeſſerungen entſchloſſen. Der Original, 3“ iſt hauptſächlich für Manöver über dem feſten Lande geplant. Das britiſche Luftſchiff muß dem Seedienſt angepaßt werden. Es muß tagelang über den Waſſern ſegeln und muß zur Einnahme von Brenn⸗ material, für Reparaturmaterialien uſw. nach ſeinem Dock in Barow zurückkehren. Das Luftſch ff erhält eine Länge von 600 Fuß.“ a N „Wahrlich übergenug“. In dem amtlichen Ukas, durch den der Berliner Po⸗ lizeipräſident v. Jagow den Wahlrechtsſpaziergang im Treptower Park verboten hat, wird eine Bevormun⸗ dung der Bevölkerung verſucht, die mit aller Entſchieden⸗ heit zurückgewieſen werden muß. Es heißt dort wörtlich: „ e, Aber die Schuld hieran(d. h. am Verbot) trägt ausſchließlich die Sozialdemokratie und zwar dadurch, daß ſie die politiſche Agitation, welche in der Preſſe, Parlament und Saalverſammlungen ſich wahrlich übergenug betätigen kann, unbedenklich auf die Straße und jetzt ſogar in die öffentlichen Park⸗ anlagen verpflanzt.“ Mit Verlaub! Seit wann hat die Polizei zu beſtimmen, wie weit eine po⸗ litiſche Agitation gehen ſoll, und wann es miteiner Agitation„genug ja ſogar„über⸗ gen ug“ iſt? Wer gibt irgendeiner ſtaatlichen Behörde das Recht, ſich in dieſer Beziehung eine Zenſur an der Willensbetätigung des mündigen Volkes anzumaßen? Die Grenzen und den Umfang einer politiſchen Agitation be⸗ ſtimmt das Volk ſelbſt. Wenn einer Behörde heute die Agitation in Preſſe, Parlament und Saalverſammlungen ſchon als„übergenug“ betätigt erſcheint, dann kann es morgen dieſer oder einer anderen Behörde in den Sinn kommen, es ſeien nunmehr„übergenug“„Saalver⸗ ſammlungen veranſtaltet worden— und die Polizei verbietet die Saalverſammlungen! Uebermorgen hat ihrer Meinung nach der Preſſe„übergenug“ agitiert, und die Zeitungen werden verboten— mit demſelben„Recht“, mit dem Straßendemonſtrationen verboten werden, die nach dem Kammergericht erlaubt ſind! Endlich fehlt nach der„Uebergenug“⸗Theorie nur noch der Reichs- tag B und dann ſind wir wieder bei dem„Leutnant und zehn Mann“ angelangt! 5 a Ob in der Wahlrechtsreformfrage gegen die Junker⸗ herrſchaft übergenug agitiert worden iſt, darüber kann jeder Miniſter, jeder Polizeipräſident, jedermann ſeine Privatmeinung haben wie er will, ſo gut wie Mil⸗ lionen von Menſchen der Meinung ſind, daß die Agi⸗ tation gegen die Wahlrechtskarrikatur nochlange nicht ſtark und lebhaft genug iſt; aber eine amt⸗ liche Zenſur zu üben, durch einen amtlichen Ükas das Volk in ſeinem Recht auf Agitation ju bevormunden, das ſteht in Preußen noch einer Behörde zu. Wenn irgendwo von einem „Uebergenug“ geſprochen werden kann, ſo iſt es ganz Allein die maßloſe Bevormundungsſucht der Behörden, auf die dieſe Bezeichnung paßt!. Die Bevölkerungsſchichten, als deren Anwalt ſich der borgeſtrige Ukas aufſpielt, haben den„Schutz“, der ihnen durch die Sperrung des Treptower Parks zuteil werden ſoll, ſchlechterdings noch nicht verlangt. Es ſind dies nur ein paar reaktionäre Schreier, die in der reaktionären Preſſe die Polizei auf das Volk zu hetzen ſuchen. Bei dieſer Angelegenheit handelt es ſich nicht um eine ſozialdemokratiſche Parteiſache, ſondern um eine prinzipiell höchſt wichtige Frage der politiſchen Agitation und des reichsgeſetzlichen Vereins⸗ und Verſammlungsrethts, deſſen Beſchränkung und Beeinträchtigung von der preußiſchen Polizei fortwährend verſucht wird. Hiergegen entſchieden Front zu machen, iſt Sache des ganzen deutſchen Volkes ohne Unterſchied der Partei!„„ 9.— 1 N Aus Nah und Fern. „Karlsruhe, 7. März. Der„Bad. Beob.“ be⸗ pricht in einem längeren Artikel den wahrſcheinlichen Rücktritt des Finanzminiſters Dr. Honſell und die Kan⸗ didatenfrage bezüglich des kommenden Finanzminiſters. Als ausſichtsreiche Anwärter für das. ters der Maſſenſpaziergang nach dem Tiergarten ausgegeben geprellt. ſterialdireklor Göller, Staaksrat Seubert und Miniſterkal⸗ direktor Rheinboldt. Der Artikel kommt am Schluſſe zu der Auffaſſung, daß Miniſterialdirektor Rheinboldt die meiſte Ausſicht hat, der Nachfolger Honſells zu werden. (Karlsruhe, 7. März., Das Juſtizminiſterium hat den Gerichtschemiker Dr. phil. Georg Popp in Frank⸗ furt a. M. für das geſamte Gebiet der wiſſenſchaftlichen Kriminaltechnik und den Profeſſor Fritz Schmidt, Vor⸗ ſtand des photographiſchen Inſtituts der Techniſchen Hoch⸗ ſchule in Karlsruhe, für die Erſtattung graphologiſcher Gutachten, ſowie den Gerichtsſchreiber Georg Volkert beim Amtsgericht Pforzheim für Handſchriftenvergleichung als Sachverſtändige öffentlich beſtellt. Karlsruhe, 7. März. Vorgeſtern fand im Ver⸗ waltungsgebäude der großh. Generaldirektion die 59. Sitzung des Badischen Eiſenbahnrates ſtatt. Auf der Tagesordnung fanden als Beratungsgegenſtände: 1. Mit⸗ teilung über die Ausdehnung der Einrichtung der zu⸗ ſammenſtellbaren Fahrſcheinhefte für einfache Fahrt auf einen größeren Teil des Vereinsgebietes. 2. Zulaſſung von Schneeſchuhen und Rodelſchlitten als Handgepäck in den Perſonenwagen. 3. Beratung des Fahrplans für die Zeit vom 1. Mai 1910 bis 30. April 1911. Die Sitzung wurde um 3½ Uhr nachmittags beendigt. 0 „.) Mannheim, 7. März. Aus Anlaß des 50⸗ jährigen Jubiläums der Firma Heinrich Lanz finden eine Reihe von Feſtlichkeiten ſtatt. Sonntag war bereits eine Feſtvorſtellung für die Angeſtellten der Firma im Hoftheater; zur Aufführung gelangte die Wallenſtein⸗ Trilogie. Das Andenken an den verſtorbenen Begründer der Firma wird durch die am Dienstag, vormittags 11 Uhr, ſtattfindende feierliche Einweihung des auf dem Friedhof errichteten Mauſoleums und die am Mittwoch, vormittags 10 Uhr, erfolgende Enthüllungsfeier des im Fabrikanweſen für Heinrich Lanz erſtellten Denkmals geehrt werden. Am Mittwoch abend wird im Nibelungenſaal ein Feſtban⸗ kett abgehalten werden. Der Großherzog ſtattete ſchon am letzten Freitag der Familie Lanz einen Beſuch ab, um perſönlich ſeine Glückwünſche zum Jubiläum auszuſprechen. () Mannheim, 7. März. Der Milchkxrieg iſt beendet. Die Händler bewilligen den Produzenten für Vorzugsmilch 17½ Pfg. für gewöhnliche Milch 17 Pfg. Pforzheim, 7. März. Vorgeſtern früh erſcho ſich in ſeinem Bett der noch nicht zwölf Jahre alte 8995 des in der Metzgerſtraße 13 wohnhaften Butter⸗ und Eierhändlers Heinrich Lamp durch einen Schuß in die Herzgegend. Noch lebend ins Städtiſche Krankenhaus ge⸗ bracht, erlag er da in einer Stunde der Verletzung. Was den kleinen Jungen zu ſeiner Tat veranlaßt hat, wie er dazu kam, den Revolver gegen ſich zu richten, war bis jetzt noch nicht möglich zu erfahren.— In Otten⸗ hauſen brach vorgeſtern nachts in der Scheuer des Ge⸗ meindepflegers Wolfinger Feuer aus. Die Scheuer ſowie 55 dae Wohnhaus wurden vollſtändig einge⸗ 22 äs „0 Plankſtadt, 7. März. Wegen erheblicher Aus⸗ breitung der Maſern unter den Kindern müſſen die hieſige Kleinkinderſchule ſowie die unteren Klaſſen der Volksſchule bis auf weiteres geſchloſſen werden. „ Billingen, 7. März. Die beiden Inhaber der früheren Firma Jerger& Cie., Gantert und Jerger jr., die kürzlich unter dem Verdachte des betrügeriſchen Ban⸗ kerotts verhaftet wurden, ſind auf der Haft entlaſſen wor⸗ den, da die Verdachtgründe ſich nicht beſtätigt haben. Konſtanz, 7. März. Der Tod des Einjährig⸗ Freiwilligen, der an den Folgen des Schuſſes, den er ſich vor acht Tagen beigebracht hatte, geſtorben iſt, hat zwar auf den erſten Blick nichts mit dienſtlichen Dingen zu tun, es ſei aber ausdrücklich bemerkt, daß eine pein⸗ liche Unterſuchung angeordnet iſt, damit, wie die„N. Konſt. Abdztg.“ ſchreibt, entweder unzweideutig klargelegt wird, daß tatſächlich kein Zuſammenhang zwiſchen der Verzweif⸗ lugstat des jungen Mannes und dienſtlichen Vorkomm⸗ niſſen beſteht oder daß rückſichtslos zugegriffen wird, wenn ſich doch herausſtellen ſollte, daß der Einjährige in der Kompagnie unter irgendwelchen vorſchriftswidrigen Maß⸗ nahmen gelitten haben ſollte. 3 „ Mannheim, 5. März. Zum Intendanten des Hof⸗ und Nationaltheaters wurde als Nachfolger des Dr. Hagemann Profeſſor Gregori aus Wien gewählt. Der neue Intendant erhält ein Gehalt von 15000 Mk. Er hatte ſich bereits vor 4 Jahren um den hieſigen Inten⸗ dantenpoſten beworben und wurde auch diesmal ſofort als erſter Bewerber genannt. Damals war ſeine Be⸗ werbung an der Höhe ſeiner Gehaltsforderung geſcheitert. Vom hieſigen Milchkrieg iſt zu melden, daß vorgeſtern früh 3000 Liter Milch weniger eintrafen. Die heſſiſche und pfälziſche Milch blieb aus. ( Baden⸗Baden, 5. März. Abergläubige Gebets. zettel, ſo ſchreibt ein Geiſtlicher, kurſieren ſchon wieder, wie voriges Jahr, in unſerer Gegend. Man ſoll, ſo heißt es auf den Zetteln, ein Gebet neunmal abſchreiben, und am 9. Tage Wünſche äußern, die in Erfüllung gingen uſw. Es wäre zu wünſchen, wenn jemand angeben könnte, woher die Zettel ſtammen, damit man dieſer bornierten Geſchichte einmal gründlich ein Ende bereiten könnte. Ein denkender und in ſeiner Religion unterrichteter Chriſt wirft ſolche Wiſche in den Papierkorb. 1 55 (Offenburg, 5. März. Ein Gaunerſtreich wurde im Schnellzug von hier nach Dinglingen verübt. Ein Landwirt aus dem Schuttertal, der vom Offenburger Vieh⸗ markt kam, trank im Speiſewagen eine Taſſe Kaffee und hielt zur Bezahlung einen Hundertmarkſchein parat, als ſich plötzlich ein jüngerer gut gekleideter Herr an die Stirnſeite des Tiſches ſetzte, das Papiergeld in die Hand nahm und verſchwand. Der Gaſt glaubte, der Herr ſei ein Kellner und wartete auf das Herausgeld— leider vergebens! In Dinglingen wurde die Geſchichte ge⸗ meldet, der ganze Zug durchſucht— der Vogel war aber ausgeflagen und der Landwirt um faſt 100 Mark N e 19 kag, den 8. ds. Mts., hier ſtattfindende Weinmarkt wird zahlreicher beſchickt, als erwartet werden konnte, denn es ſind angemeldet: aus der Ortenau 839 Hektoliter Rot⸗ wein, 1672 Hektoliter Weißherbſt, 530 Hektoliter Klev⸗ ner, 94 Hektoliter Ruländer, 251 Hektoliter Klingel⸗ berger und 326 Hektoliter Weißwein, außerdem 388 Hektoliter aus den Gebieten von Achern und Bühl, 1125 Hektoliter Kaiſerſtühler und 162 Hektoliter Markgräfler. Das Geſamtangebot mit 5387 Hektoliter beſteht zum Teil aus neuen Weinen, zum überwiegenden Teil ſind es ältere Jahrgänge, ſo daß Kaufliebhaber auch dieſes Jahr wieder reichliche Auswahl vorfinden. Die fertiggeſtellten Ausſtellerverzeichniſſe ſind bereits zum Verſand gekom⸗ men und ſtehen auf Wunſch auch ſolchen Intereſſenten zur Verfügung, die dabei keine Berückſichtigung ge⸗ funden haben. () Pforzheim, 5. März. Bankdirektor Auguſt Kayſer hat dem Gartenbauverein 20000 Mk. als An⸗ erkennung für ſeine Tätigkeit zur Verfügung geſtellt. (Schiltach, 5. März. Vorgeſtern mittag brannte der„Schwenkenbauernhof“, Gemeinde Lehengericht, bis auf den Grund nieder. Das Feuer entſtand in der Küche durch Speckräucherung, wobei die anweſende, nicht ganz zurechnungsfähige Magd davonlief. Die Eigentümer des Hofes waren zur Zeit des Brandausbruchs in Hinter⸗ lehengericht, um an einer Beerdigung teilzunehmen. Ein aus dem nahen Walde herbeieilender Angehöriger des Hofbeſitzers konnte mit großer Mühe nur das Lebende retten, während ſämtliche Fahrniſſe, Kleider, die großen Vorräte an Futtermitteln uſw., ſowie 700 Mk. Bargeld ein Raub der Flammen wurden. (Vom Schwarzwald, 5. März. Die Zuwande⸗ rung italieniſcher Arbeiter hat ſeit kurzem wieder be⸗ gonnen und ſcheint ſehr umfangreich zu werden. Faſt täglich paſſiert ein Extrazug mit braunen Söhnen des Südens ſtark beſetzt die Schwarzwaldbahn. ( Vom Odenwald, 5. März. Ein ſchneidiger Herr iſt offenbar der Bürgermeiſter eines Odenwald⸗ dörfleins, der nachſtehende markige Erklärung veröffent⸗ lichte:„Derjenige, welcher den Brief geſchrieben hat, den ich am 24. Februar 1910 ohne Unterſchrift erhalten habe, und deſſen Inhalt, über mich und meine Familie ge⸗ — 8 i der iſt das größte Rindvieh im ganzen Oden⸗ wald.“ (OSchapach(Amt Wolfach), 5. März. Die Gemeinde wird dies Jahr ein ſeltenes Feſt feiern. Es werden 40 Jahre, daß Engelbert Lehmann, Gemeindewald⸗ hüter, Severin Waidele, Altbürgermeiſter und Gemeinde⸗ rechner, und Karoline Borſig, Hebamme, ihre Dienſte der Gemeinde widmen. An der aus dieſem Anlaſſe zur Veranſtaltung kommenden gemeinſamen Jubiläums⸗ feier werden ſich beſonders auch die Frauen beteiligen. Einer der Jubilare, Waidele, iſt außerdem ſeit 39 Jahren Vorſtand des hieſigen Kriegervereins. () Königsbach, 5. März. Vorgeſtern fiel hier das 4 Jahre alte Kind eines hieſigen Wirtes in die Bach und wurde von den Wellen fortgetrieben. Nur durch das ſchnelle Eingreifen des Herrn Apothelers Böhringer, der in die Bach ſprang und das Kind den Fluten entriß, iſt es vom Tode des Ertrinkens gerettet worden. ( Neuſtadt i. Schw., 5. März. Wie mit Beſtimmt⸗ heit verlautel, ſoll die Bahn Titiſee— St. Blaſien nicht Berlin, 7. März. Gegen eine Anzahl Wahlrechts⸗ demonſtranten, die bei dem geſtrigen ſozialdemokratiſchen Spaziergang feſtgenommen wurden, wird ein Strafver⸗ fahren Beamtenbeleidigung, Widerſtand gegen die Staats- gewalt uſw. eingeleitet werden. Die Geſamtzahl der geſtern Feſtgenommenen beträgt 75. * Landshut(Bayern), 7. März. Die Landshuter Ztg. meldet aus Reisbach: Am Samstag ſtürzte in elner Kiesgrube ein Teil der 10 Meter hohen Wand ein und begrub und tötete zwei Arbeiter. Zwei weitere Arbeiter wurden mit Mühe gerettet. * Kopenhagen, 7. März. Ein heftiger Orkan hat die Reede von Rehkjavik heimgeſucht. Eine große Anzahl Tilcherkutter iſt gekentert und ans Land geworfen worden. —. in größter Auswahl, Cheviot oder Melton vormals M. Trautmann. H 1, 8 Breiteſtraße Beachten Sie Hausfrauen aufgepaßt! Kohlen- und Koks anzünder ohne Holz zu haben bei. Johann Erny, Dammſtraße 32. Befreit wird man v. allen Hautunreinig⸗ keiten u. 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Der Apotheker Parat, der ſeine Frau in Ketten legte, erſcheint immer merkwürdiger, je weiter die Unterfuchung fort⸗ ſchreitet. Er war nicht nur ein Sadiſt, er war auch ein Hexenmeiſter. In einer dunklen Stube mußte ſeine Frau eine Wachspuppe mit glühenden Nadeln durchſtechen, wäh⸗ rend er Beſchwörungsformeln murmelte. Das ſollte den Tod ihrer Liebhaber herbeiführen. Ein ehemaliges Dienſt⸗ mädchen des Hauſes Parat ſagt aus, daß Parat auch mit ihr in Verkehr getreten ſei und ſie zur Duldung ſadiſtiſcher Akte gezwungen habe. d Als Fremder im Elternhauſe ermordet. Wie aus Uscie⸗Zielony in Galizien gemeldet wird, kehrte dort der Sohn des Bauern Przenikowski, der ſeit einer Reihe von Jahren in Amerika weilte, dieſer Tage nach ſeiner Heimat zurück. Er wurde, als er das Elternhaus betrat, weder vom Vater noch von der Mutter erkannt. Der Sohn nannte ſeinen Namen nicht und bat, über Nacht bleiben zu dürfen. Beim Abendeſſen erzählte er, daß er ein Sparkaſſenbuch von 6000 Kronen beſitze. Im Laufe der Nacht erdroſſelten die Alten den Gaſt und fanden auch wirklich das Sparkaſſenbuch. Als die Mörder in dem Buch den Namen des Inhabers laſen, erfuhren ſie, daß ſte ihren eigenen Sohn getötet hatten. Aus Verzweiflung erhängten ſich beide. Die drei Leichen wurden am folgenden Morgen gefunden. a 15 Von der land⸗ und forſtwirtſchaftl, Verufsgenoſſenſchaft in Vaden. Die Beiträge zur land⸗ und forſtwirtſchafllichen Un⸗ allverſicherung für das Jahr 1909 ſind nach der Ver⸗ öffentlichung im letzten Staatsanzeiger von 1 Mk. 35 Pfg. im Jahr 1908 auf 1 Mk. 62 Pfg. pro 100 Mk. Arbeits⸗ vert geſtiegen. Dieſe gegen frühere Jahre außergewöhn⸗ liche Erhöhung der Beiträge iſt in der Hauptſache auf das Reichs⸗Geſetz vom 15. Juli v. Is., betreffend die Aenderung im Finanzweſen, zurückzuführen. Nach dieſem Geſetz werden die Entſchädigungsbeträge von der Poſt nicht mehr, wie bisher, vorſchüßlich bezahlt und im fol⸗ genden Jahre erſt wieder rückerſtattet, ſondern es können a lten auf die zu leiſtenden Zahlungen von herungsträgern(Berufsgenoſſenſchaften etc.) ſo⸗ zenaunten Poſtbetriebsfonds erheben. Von dieſem Recht hat das Reichs poſtamt Gebrauch gemacht und die badiſchen landwirtſchaftliche Berufsgenoſſenſchaft muß hiernach vom 1. Januar 1910 ab einen Poſtbetriebsfonds in monatlichen Raten im Voraus zahlen, der für das Jahr 1910 auf 1910 400 Mk. feſtgeſetzt worden iſt, ſo daß die monatliche Vorauszahlung 159 200 Mk. beträgt. Dieſe unerwartete Aenderung in der Geſetzgebung übt natürlich einen einſchneidenden Einfluß auf den Haus⸗ halt der badiſchen landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft auf. f Die Großherzogliche Regierung hat nun zunächſt in entgegenkommendſter Weiſe der Berufsgenof ſenſchaft einen Kredit bis zum Betrag von 800 000 Mk. zu einem Zinsfuß von 4 Prozent bei Großherzoglicher Staats⸗ ſchuldenverwaltung bewilligt, aus dem bis auf weiteres die Mittel für die Zahlungen an die Poſtkaſſe alljährlich bis zu dem Zeitpunkt geſchöpft werden, zu dem ihr wieder eigene Mittel infolge Eingangs der feſtgeſetzten Umlage zur Verfügung ſtehen. Damit aber die Inanſpruchnahme des beſprochenen Kredits im Laufe der Jahre ſich ver⸗ ringert und ſchließlich ganz entbehrlich wird, ſo daß die durch die Verzinſung der Schuld an die Großherzogliche Staatsſchuldenverwaltung der Berufsgenoſſenſchaft er⸗ wachſenden geldlichen Laſten von Jahr zu Jahr abnehmen und endlich ganz aufhören, iſt es unabweisbare Pflicht des Genoſſenſchaftsvorſtandes, dafür zu ſorgen, daß im Laufe der Jahre ein Fonds angeſammelt wird, der ſchließ⸗ lich iede Juanſpruchnahme der Staatskaſſe unnötig macht Hegebrt en der ganzen Wen. Unerreicht in Bauart. Tausende von Zeugnissen. Kyffhäuserhütte Material u. Leistung. Karlsruhe- Rheinhafen Unverwüstlich haltbar. elan 2 geuahn— H 1, 5 Breiteſtraße Kultivator 2 e * Verloren 20 Mark auf dem Wege von der Wilhelm⸗ bis zur Rathausſtr. 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Im laufenden Jahre macht ſich die zufolge des oben erwähnten Reichsgeſetzes durch das Reichspoſtamt ver⸗ fügte Aenderung in der Art der Erſtattung der bisher vorſchüßlich bezahlten Entſchädigungsbeträge um ſo un⸗ angenehmer fühlbar, als neben dem zur Verſtärkung des Betriebsfonds einzuſtellenden Betrag auch noch der durch den erhöhten, dem wirklichen Aufwand für Unfallent⸗ ſchädigungen nahe kommenden Betrag des Poſtbetriebs⸗ fonds und außerdem noch die Ausgaben für Verzinſung der aufzunehmenden Kapitalien umgelegt werden müſſen. Aus alledem erklärt ſich wohl zur Genüge die bedeutende Erhöhung des Umlagebeitrags. Eine weitere Steigerung der Beiträge wird auch in den nächſten Jahren nicht zu umgehen ſein, ſich aber, nachdem durch den Umlagefuß von 1 Mk. 62 Pfg. die Mittel zur Verſtärkung des Be⸗ triebsfonds etc. aufgebracht werden, in nur mäßiger Grenze bewegen und faſt lediglich von der Zunahme der Unfallentſchädigungen abhängig ſein, da der gegenüber anderen Berufsgenoſſenſchaften ohnehin ſchon geringe Ver⸗ waltungsaufwand ſich nur unweſentlich erhöhen wird. Man kann auch hier nur den ſchon ſo oft geäußerten Wunſch wiederholen, daß ungerechtfertigte Anſprüche an die Berufsgenoſſenſchaft nicht erhoben werden und die Unfallverſicherungsgeſetzgebung, die zweifellos ſchon viel Not und Elend gelindert und ſo manchen ſchon vor dem wirtſchaftlichen Zuſammenbruch bewahrt hat, nicht miß⸗ braucht wird. uppen ix und fertig 3 Teller 10 Pfg. FNnorr- gos würzt famos Zunden Jaucen, Gemuse, b chen leischspeisen ate, me Weiekun's Sehubwarenlaus Seckenheim. Hauptsr. 153. Telefon 23. 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März 1910, vormittags 10 Uhr auf dem Rathauſe dahier wiederholt freiwillig nachver⸗ zeichnete Item Aecker, Wieſen und Wald öffentlich meiſtbietend unter folgenden Bedingungen zu Eigentum verſteigert. 1. Das Steigobjekt geht ſofort in Beſitz und Genuß des Steigerers über. 2. Für Flächenmaß wird keine Gewähr geleiſtet. 3. Der Kaufpreis iſt bar, entweder ſofort oder in drei Zielen; das erſte beim Protokollieren, das zweite an Martini 1910 uud das dritte an Martini 1911 zu zahlen. Im Falle der Zielzahlung iſt eine Sicher⸗ heitshypothek zu geben und der rückſtändige Betrag mit 5 Prozent zu verzinſen. 4. Steuern und Abgaben gehen ſogleich auf den Steigerer über. 5. Kaufkoſten zahlt der Käufer, Steigerungskoſten der Verſteigerer. 6. Genehmigung wird erteilt, wenn der Anſchlag oder mehr geboten wird. Verzeichnis der Grundſtücke. a) Gemarkung Seckenheim. 1. Lgb. Nr. 715, 10 a 96 qm Acker, Niederfeld, hinters Klumben Garten. Taxe 3200 Mark. 2. Lgb. Nr. 1148b, 18 a 88 qm Acker im Niederfeld, Grasäcker. Taxe 3000 Mark. 3. Lgb. Nr. 1312, 13 a 11 qm Acker, Niederfeld, Wieſen⸗ gewann. Taxe 1300 Mark. 4. Lgb. Nr. 4259, 11 à 71 qm Acker, Oberfeld, alte Grenzhöfergewann. Taxe 1000 Mark. 5. Lgb. Nr. 1248, 13 a 90 qm Acker, Niederfeld, unter der Wieſengewann. Taxe 1400 Mark. 6. gb. Nr. 1303, 16 a 59 qm Acker, Niederfeld, Wieſen⸗ gewann. Taxe 1600 Mark. 7. Lgb. Nr. 3106, 19 a 43 qm Acker, Mittelfeld, Rüben⸗ gewann. Taxe 1700 Mark. 8. Egb. Nr. 3851, 13 a 24 qm Acker, Oberfeld, alte Grenzhöferweggewann. Taxe 1300 Mk 9. gb. Nr. 4575, 22 à 14 ãqm Acker im Oberfeld, Langgewann. Taxe 1900 Mk. 10. Lgb. Nr. 4575, 22 a 14 qm Acker, Oberfeld, Langgewann. Taxe 1900 Mk. 11. Lgb. Nr. 4603, 14 a 05 qm Acker, Oberfeld, Judas⸗ gehäu. Taxe 1200 Mk. 12. Lgb. Nr. 4835, 18 a 81 qm Wald, Brunnenfeld. Taxe 1200 Mk. 13. Lgb. Nr. 4836, 19 a 36 qm Wald, Brunnenfeld. Taxe 1200 Mk. 14. Lgb. Nr. 8916, 42 à 53 qm Acker im Sand, Vogel⸗ ſtang. Taxe 3000 Mk. 15. Egb. Nr. 9531, 42 a 70 qm Wieſe in den Ried⸗ wieſen. Taxe 8000 Mk. b) Gemarkung Maunheim-Neckarau. 16. Lgb. Nr. 15187, 34 à 44 qm Acker im Hermsheimer⸗ Bösfeld. Taxe 3400 Mk. 17. Lgb. Nr. 14627, 28 a 62 qm Acker im Kloppen⸗ heimer⸗Feld. Taxe 2800 Mk. Ratſchreiber Koch. 18. Lgb. Nr. 14445, 11 a 41 qm Acker beim Hausgiebel. Taxe 1000 Mk. Seckenheim, 2. März 1910. Volz. Frauenleiden 5 arznei⸗ u. operationsloſe Beratung und Behand⸗ Natur- und Lichtheil-Verfahren. Frau Dir. Hoch. Schäfer Schülerin von Dr. med. Thure Brandt. Sprechſtunden: 2½—5 Uhr nur Wochentags. Zur Konfirmation und Kommunion empfehle ein reichhaltiges Lager in: Kleiderſtoffen. Anterkleiderſtoffen, Korſelts, ſchuhen, Kragen, Kravatten, Hoſenträger, Hüte ete. ö Regenſchirme, Taſchentücher, Mannſchetten⸗ knöpfe, Zierſchürzen, Gürtel, Broſchen uſw. E. Werber. gürgermeiſteramt: lung nach Thure Brandt. 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April 1910, vormittags ½8 Uhr beginnend, findet die Muſterung derjenigen Militärpflich⸗ tigen ſtatt, welche während den letzten Muſterungstagen neu zur Anmeldung gelangten bezw. zu den vorſtehend angegebenen Terminen nicht erſcheinen konnten. Am 9. und 11. April, vormittags ½8 Uhr beginnend, findet die Vorbeſcheidung der rechtzeitig eingekommenen Reklamationsgeſuche ſtatt und haben die Beteiligten (Eltern und Pflichtige) an dieſem Tage zu erſcheinen. Am Dienstag, den 12. April 1910, vorm. ½8 Uhr, beginnt die Loſung der Pflichtigen des Jahrganges 1890, ſowie der Pflichtigen älterer Jahrgänge, ſoweit ſolche ohne ihr Verſchulden noch nicht geloſt haben. Jedem Militärpflichtigen iſt das perſönliche Erſcheinen im Loſungstermin überlaſſen. Für die Nichterſchienenen wird durch ein Mitglied der Ecſatzkommiſſian geloſt werden. Zu den vorſtehend angegebenen Terminen haben die Militärpflichtigen— auch wenn eine beſondere Vorladung nicht erfolgt— pünktlich, ſowie in reinlichem und nüchternem Zuſtande zu erſcheinen. Wer durch Krankheit am Erſcheinen im Muſterungs⸗ termin verhindert iſt, hat ein ärztliches Zeugnis ſpäteſtens drei Tage vor dem Muſterungstermin unter Beifügung der Vorladung hierher einzureichen; das Zeugnis iſt durch die Polizeibehörde beglaubigen zu laſſen, ſofern der aus⸗ ſtellende Arzt nicht amtlich angeſtellt iſt. Die Beglaubi⸗ gung der Zeugniſſe erfolgt koſtenlos. Gemütskranke, Blödſinnige, Krüppel, Epileptiker uſw. können auf Grund der Vorlage eines derartigen ärztlichen Zeugniſſes von dem perſönlichen Erſcheinen im Muſterungs⸗ termin befreit werden. Militärpflichtige, welche in den Terminen vor den Erſatzbehörden nicht pünktlich oder überhaupt nicht er⸗ ſcheinen, werden, ſofern ſie nicht dadurch zugleich eine härtere Strafe verwirkt haben, mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft werden. G 26 Ziffer 7 e Außerdem können ihnen die Vorteile der Loſung entzogen werden. ſtellung entzieht, wird als unſicherer Dienſtpflichtiger behandelt, außerteminlich gemuſtert und im Falle ſeiner Tauglichkeit ſofort zum Dienſt eingeſtellt werden. Die Pflichtigen der Jahrgänge 1888 und 1889, ſowie diejenigen früherer Jahrgänge haben ihre Loſungsſcheine mitzubringen. Jeder Militärpflichtige darf ſich im Muſterungstermin freiwillig zur Aushebung melden, ohne daß ihm hieraus ein beſonderes Recht auf die Auswahl der Waffengattungen oder des Truppen⸗(Marine⸗)teils erwächſt. Durch dieſe freiwillige Meldung verzichten die Militärpflichtigen auf die Vorteile der Loſung und gelangen in erſter Linie zur Aushebung. Mannheim, den 19. Februar 1910. Der Jivilvorſitzende der Erſatzkommiſſian des Aushebungsbeirks Mannheim: Hofheinz. Nr. 1086. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 2. März 1910. gürgermeiſteramt Volz. Schmitt. Fettes 20 be e Sb Wein Schloßſtraße Ur. 27. zu verkaufen. onder-Angebot gültig von heute bis Ostern. Uhren, Juwelen, Gold- u. Silberwaren gewähre in dieſer Zeit, trotz meiner billigen Preiſe — 20 Rabat. Niemand verſäume beim Einkauf von Konfirmanden- und Kommunikanten-Gesehenken dieſe günſtige Gelegenheit. Für jede Uhr mehrjährige Garantie. H, 1 3 Franz Arnold H, 1 3 Breitestr. Mannheim. Am vortellhaftesten kaufen die Ihre Wer in böslicher Abſicht oder wiederholt ſich der Ge⸗ i Friedrichſtraße 19. Auf alle Breitestr. Konfirmanden⸗Häte von 1 Mk. an Hetren⸗Lihhüte von 1.20 Ik. an Herren⸗Mützen von 80 Pfg. an Rnaben⸗Mützen von 30 Pfg. an im Spezial⸗Geſchäft bei 10 N L. R. Zeumer HI, 6 Mannheim Breiteſtraße. Enorm billig und große Auswahl! 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