ö 1 1 ö ö ö — N eee Seckenheimer Nnzeiger, Hueshei Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. eee Nr. JI. Deutſcher Reichstag“. Berlin, 12. März. Die heutige Sitzung wurde vom Präſidenten Grafen Schwerin⸗Löwitz in Anweſenheit des Staatsſekretärs Dr. Wermuth, des Miniſters v. Breitenbach und des Präſidenten der Reichseiſenbahnamtes v. Wacker⸗ zapp um 12 Uhr 15 Minuten eröffnet. Erſter Gegenſtand der Tagesordnung war die dritte Beratung des Gott⸗ hardbahnvertrags.— g Abg. Storz(Fortſchr. Vp.): Die Rechte der deur⸗ ſchen Aktionäre könnten wohl noch beſſer geſichert werden. Durch i Zufahrt zur Gotthardbahn ſeitens Deutſchlands würden der Schweiz neue Vorteile ver⸗ ſchafft werden. Infolgedeſſen wäre es der Schweiz mög⸗ lich, den deutſchen Aktionären eine Entſchädi ung zu ge⸗ währen. Nach weiteren unweſentlichen Bemerkungen eini⸗ ger Redner gelangt der Vertrag endgültig zur Annahme. Es folgen kleinere Vorlagen, die in zweiter Leſung er⸗ ledigt werden: der Etat des Allgemeinen Penſionsfonds, des Reichsinvalidenfonds und des Rechnungshofes. Hier⸗ auf wird in die zweite Leſung des Reichseiſenbahnetats eingetreten. Abg. Will⸗Straßburg(Elſ.) bemängelt die Be⸗ triebsmittel der Reichseiſenbahen und die Verkehrsver⸗ bindungen. Die Löhne der Arbeiter entſprechen nicht mehr den geſteigerten Lebensmittelpreiſen. Bedauerlich iſt, daß noch keine Arbeiterausſchüſſe eingeführt ſind. Der wach⸗ ſende Perſonen⸗ und Handelsverkehr mit Frankreich macht die baldige Herſtellung einer weiteren Verbindung mit dem Nachbarlande dringend notwendig. Eiſenbahnminiſter v. Breitenbach weiſt darauf hin, daß ſich die Einnahmen der Reichseiſenbahnen in den letzten Jahren verbeſſert haben. Eine Vermehrung des rollenden Materials iſt in Ausſicht genommen. Ekne neue Eiſenbahnverbindung mit Frankreich iſt wegen des Vogeſendurchſtichs mit erheblichen Schwierigkeiten ver⸗ bunden. Sie würde mehr dem Nah⸗ als dem internatio⸗ nalen Verkehr nützen. Dieſe Frage iſt deshalb ſehr ſorg⸗ fältig zu prüfen. Der Einführung von Arbeiterausſchüſſen ſtehen wir ablehnend gegenüber, da die Arbeiter ja heute ſchon ihre Beſchwerden bei ihren Vorgeſetzten anbringen können. Die Löhne der Bahnarbeiter ſind ſo feſtgeſetzt, ſeh ſie im richtigen Verhältnis zu den ortsüblichen Löhnen ſtehen. Abg. Wetzel 2 5 beſpricht die 1 meinſchaft und betont, daß die Erfahrungen und Erfolge der ſüddeutſchen Eiſenbahnverwaltungen hinſichtlich der Güterwagengemeinſchaft ſehr gute ſeien. Redner empfiehlt 3 die weitere Ausgeſtaltung des gemeinſamen Be⸗ ebs. Miniſter v. Breitenbach: In wichtigen Eiſen⸗ bahnfragen haben ſich die deutſchen Verwaltungen ſtets Hmtsblafi der Bürgermeisterämier Seckenheim, Avesheim, necarhansen und Edingen. ———.————..——..ññ. Dienstag, den 15. IHArz 1910 wichtige Verſtändigung erfolgte bezüglich der Schienen⸗ und Schwellenbeſchaftung. Hierfür haben wir einen ein⸗ heitlichen Vertrag vereinbart. e Abg. Carſtens(Fortſchr. Ip.) tritt entſchieden für Gewährung des Koalitionsrechts an die Eiſenbahnarbeiter ein, freilich unter Ausſchluß des Streikrechts. Arbeiter⸗ ausſchüſſe halten wir im Intereſſe des ſozialen Friedens für 5 Die Arbeitszeit ſollte allmählich verkürzt werden. Abg. Emmel(Soz.) bringt Beſchwerden über die Arbeiterverhältniſſe bei den Reichseiſenbahnen vor. Ernſt⸗ liche Mißbilligung verdient, daß die Ausſchüſſe der Ar⸗ beitervereine nicht angehört werden. Miniſter v. Breitenbach: Wir laſſen Berufs⸗ vereinigungen aller Art zu mit Ausnahme derjenigen, 9 den Streik propagieren, und der ſozialdemokratiſchen ereine. Abg. Behrens(Wirtſch. Vg.) hält die Arbeiter⸗ bel namentlich die Löhne, für verbeſſerungs⸗ bedürftig. Die Abg.(Werner(Refp.), Schirmer)(Ztr.) und (Fortſchr. Vp.) treten für die Gewährung des Koalitions⸗ bechts und Lohnverbeſſerungen ein. Hierauf wird ein Antrag auf Schluß der Debatte angenommen. Es er⸗ folgt Vertagung auf Montag mittag 12 Uhr. Tages⸗ ordnung: Etat des Reichskanzlers und des Auswärtigen Amtes.— Schluß 65% Uhr. 8 E 55 Berlin, 14. März. „Hie heutige Sitzung wurde vom Präſidenten Grafen Schwerin⸗Löwitz in Anweſenheit des Reichskanzlers v. Bethmann Hollweg und der Sthaatsſekvetäre Dr. Delbrück, Frhr. v. Schön, Dr. Wermuth und Dr. Lisco um 12 Uhr 15 Min. eröffnet. Gegenſtand der Tagesordnung ſind die Etats des Reichskanzlers und des Auswärtigen Amtes. Im Einlaufe befindet ſich der abgeänderte Entwurf der Reichsverſicherungs⸗ ordnung. i 5 Abg. Vonderſcheer(tr.) verlangt die Gleich⸗ ſtellung Elſaß⸗Lothringens mit den anderen Bundes⸗ ſtaaten. Reichstag und Bundesrat ſollten für die Landes⸗ geſetzgebung nicht mehr zuſtändig ſein. Für die Wahlen zum Landesausſchuß wünſchen wir das Reistagswahlrecht. Redner beſtreitet, daß eine antideutſche, franzoſenfreund⸗ liche Partei beſteht. Die Beſtrafung des Abg. Wetterle wegen Beleidigung ſei zu hart geweſen. 5 Nachdem der Präſident bekanntgegeben, daß zuerſt die elſaß⸗lothringiſche Frage beſprochen werden ſolle und ſodann die allgemeine äußere und innere Politik, führt Abg. Gregoire(Lothr.) aus, daß ſeine Freunde bundesſtaatliche Selbſtändigkeit unter Ausſchaltung des Ar- Hofe mer Hnzeiger, NHeckarhauser Zeitung, Edinger Zeitung über ein gemeinſchaftliches Vorgehen verſtändigt. Die erſte Bundesrats ſowie das allgemeine, Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechanſchluß Nr. 16. 10. Jahrgang. gleiche Wahlrecht zum Landesausſchuß für die Reichslande erſtreben. Die Mehr⸗ heit der Bevölkerung mißbillige es, daß eine edelmütige, wenn auch nicht kluge Privathandlung der Gräfin Wedel durch eine Taktloſigkeit in die öffentliche Dis⸗ uſſion gezogen worden iſt. Seine Freunde bedauern auch, aß man die Politik des Statthalters aus dieſem Anlaß ingegriffen habe. Die Elſaß⸗Lothringer wollen Deutf che ein und einen deutſchen Bundesſtaat bilden. Ginge dieſer Wunſch in Erfüllung, ſo würde dies auch beruhigend auf Frankreich wirken. Abg. Böhle(Soz.): Die ganze Bevölkerung der Reichslande wünſcht die bundesſtaatliche Selbſtändigkeit. Auch die Trennung von Staat und Kirche wie in Frankreich halte man in Elſaß⸗Lothringen für nötig. Das jetzige Regierungsſyſtem iſt nirgends beliebt. Abg. Naumann(,Fortſchr. Vp.) bedauert, daß Deutſchland den Reichslanden gegenüber bisher zu eng⸗ herzig und ängſtlich geweſen ſei. Dadurch habe man den Elſaß⸗Lothringern die Anpaſſung an Deutſchland zu ſchwer gemacht, wiewohl nicht zu leugnen ſei, daß ſie wirtschaftliche Vorteile durch den Anſchluß an Deutſchland gehabt haben. Reichskanzler v. Bethmann Hollweg äußert ſich zur elſaß⸗lothringiſchen Frage: Die Reichsregierung habe Garantien für ein ſtaatstreues Verhalten der Reichs⸗ länder verlangt. Solange aber noch deutſchfeindliche Vor⸗ fälle, wie die in letzter Zeit vorgekommenen, ſich ereignen, könne er dieſe Garantien als nicht vorhanden anſehen. Er gebe zu, daß man einzelne Fälle nicht verallgemeinern dürfe, aber ſie erregen immerhin Bedenken. Gleichwohl habe er einen Geſetzentwurf über die Weiterbildung der Verfaſſung Elſaß⸗Lothringens fertigſtellen laſſen, der zunächſt den Verbündeten Regierungen 17 legt und dann dem Reichstage zugehen werde.(Beifall.) Er hoffe, daß die elſaß⸗lothringiſche Bevölkerung durch ein lohales Verhalten das Vertrauen der Regierung recht⸗ fertigen werde. i Abg. Ricklin(gtr.) plädiert nachdrücklich für die Einführung des allgemeinen, gleichen, geheimen und di⸗ rekten Wahlrechts in Elſaß⸗Lothringen. Wir ſind keine Proteſtler und wünſchen keinen Anſchluß an Frankreich. Abg. Hörſchmann(Rchsp.) begrüßt lebhaft die Erklärung des Reichskanzlers und die Verſicherung des . über die reichstreue Geſinnung der Reichs⸗ änder. 5 ble Nene 5 5 5 4 und blei utſch. Frankreich hat für die Reichsländer . 5 Verlockendes. 2 1 88 9. Dziembowski(Pole) drückt die Sympathie ſeiner Partei für die Elſaß⸗Lothringer aus. 1 5 Abg. Dr. Frank⸗ Ratibor(Ztr.) beklagt ſich über die Zurückſetzung der Polen. Aba. Haußmann(Fortſchr. Vp.) begrüßt ebenfalls ngen iſt W e . — Vermißt. Roman von Ewald Auguſt König. 58)(Fortſetzung.) Machdruck verboten.) Leontine antwortete dem Rechtsanwalt auf ſeine Fragen nach dem Freunde dasſelbe, was ſie ihrem Bru⸗ der geſagt hatte und knüpfte daran die Bitte, über die rüheren Schickſale Weimars etwas Näheres zu erfahren. Vielleicht würde Hubert das abgelehnt haben, wenn er nicht den Namen Henry Didiers vernommen und zugleich erfahren hätte, daß Leontine mit dieſem Manne befreundet war Zweifelte er ſelbſt auch nicht an der Schuld des alten Weimar, ſo verdroß ihn doch das Loblied, das Leontine auf Didier anſtimmte, um ihn zu ausführlichen Mitteilungen zu bewegen, die nun auch erfolgten. „Und das alles hat ihn in den Tod getrieben, den b jeder Schlacht, in jedem Gefecht ſuchte, bis er bem Tahn fand, ſchloß Hubert ſeinen Bericht in her⸗ den one.„Ihm war das Leben eine Qual gewor⸗ 3„Und ich meine, auch ſeine Braut könne nun ihres Letens wieder froh werden,“ ſagte Leontine, ihn erwartungsvoll anblickend.„Sie muß ſich ja den Vor⸗ wurf 01 5 8 „Ni en mindeſten Vorwurf macht ſie ſich!“ un⸗ erbrach Hubert ſie erbittert. 800 nahm pie Ppdes⸗ gachricht ſehr kühl und ruhig auf, ja, mir ſchien es, ie war froh darüber, nun von ihm erlöſt zu ſein.“ „Iſt das möglich?“ „Wenn Sie ſich für die ferneren Geſchicke dieſer Dame intereſſteren, ſo werden Sie vielleicht ſchon in den nächſten Tagen von ihrer Verlobung Kenntnis er⸗ galten. Mit unſerem Rittmeiſter,“ wandte er ſich zu Ferdinand.„Aber ich erwarte, daß Sie davon nicht eher ſprechen, bis die Verlobung veröffentlicht iſt.“ „Na, weshalb auch nicht,“ meinte Ferdinand„Wes⸗ alb ſoll das Mädchen ſein ganzes Leben lan 8 einem oten nachtrauern, von dem der Wille der Eltern es * früher ſchon getrennt hatte? Unſer Rittmeiſter iſt ein prächtiger Herr.“ „Dagegen läßt ſich ja auch nichts einwenden,“ fiel Hubert ihm ins Wort.„Ich wollte nur beweiſen, daß die junge Dame ſich den Tod ihres früheren Bräuti⸗ gams nicht zu Herzen genommen hat.“ „Und Sie glauben, daß ſie an der Seite des Rittmeiſters ihr Glück finden wird?“ fragte Leontine. „Warum ſollte ich daran zweifeln?“ erwiderte Hu⸗ bert achſelzuckend.„Das Leben an der Seite dieſes le⸗ bensfrohen Mannes muß ihr ja behagen.“ „Und unſerm Rittmeiſter gönne ich die reiche Braut auch,“ ſagte Ferdinand, indem er ſich erhob, um Ab⸗ ſchied zu nehmen.„Er wird nun ein flottes Leben führen. Ja, ja, wenn man nur Geld hat, das andere kommt dann von ſelbſt; ein armer Teufel wie ich—“ „Beklage dich nicht,“ fiel Leontine ernſt ein.„Die reichen Leute ſind auch nicht immer glücklich.“ „Wahrlich nicht,“ erwiderte Hubert mit einem lei⸗ ſen Seufzer.„Sie wollen alſo wirklich nach Brüſſel zurück?“ „Ja, und zwar ſchon bald.“ „Dann denken Sie an meinen wenn Sie Henry Didier wiederſehen.“ „Glauben Sie an die Anklage, die Ihr Freund gegen dieſen Mann erhoben hat?“ „Nein, ich glaube, daß die Anklage nur der Sohnesliebe entſprang. Apropos,“ wandte Hubert ſich wieder zu Ferdinand,„wiſſen Sie, wem ich geſtern hier begegnet bin? Jenem Garnier, der bei Chateau Mon⸗ terau die feigen Meuchelmörder befehligte.“ „Garnier?“ fragten beide Geſchwiſter zugleich. „Sie kennen ihn auch, Fräulein Renard?“ rief Hubert.„Ich lernte ihn kennen in Monterau, und ſpä⸗ ſah ich ihn in Brüſſel wieder, er iſt mit Didier be⸗ freundet.“ 85„Er iſt ein Schuft!“ brauſte Ferdinand auf. w Mit Didier befreundet?“ wiederholte Hubert ge⸗ dankenvoll.„Dann könnte Theobald Weimor am Ende armen Freund, dennoch recht gehabt haben; den Freunden dieſes Men⸗ ſchen traue ich alles Schlimme zu.“ „Und der Burſche wagt es, ſchon ſo bald nach dem Feldzuge hierher zu kommen?“ rief Ferdinand. „Was tut er hier? Er muß ausgewieſen werden.“ „Ihn auszuweiſen haben wir keine e erwiderte der Advokat.„Ueberdies iſt er belgiſcher Un⸗ tertan. Er wird keinesfalls gewußt haben, daß hier unſer Regiment jetzt garniſoniert, ſonſt hätte er wahr⸗ ſcheinlich nicht gewagt, hierher zu kommen.“ „Na, wenn er mir begegnet-“ „Dann laß ihn ſeinen Weg gehen,“ warnte Leon⸗ tine.„Meinen herzlichen Dank für Ihre Mitteilungen, Herr Doktor. Ich habe da in ein recht trübes Men⸗ ſchenleben hineingeblickt; ich will mich daran erinnern, 2 ich vielleicht einmal über mein eigenes Los mich eklage.“ „Sie werden ſich hoffentlich nicht zu beklagen ha⸗ ben,“ antwortete Hubert, ihre Hand feſthaltend und ihr voll herzlicher Teilnahme in die Augen ſchauend.„Wes⸗ halb wollen Sie wieder fort? Bleiben Sie hier.“ „Ich darf nicht, ich habe mein Wort gegeben.“ „Na, darüber ließe ſich noch beraten; ich werde Sie jedenfalls wiederſehen, ehe Sie abreiſen.“ Mit einer Verbeugung verließ Leontine das Ka⸗ binett. Ferdinand blieb zögernd zurück. 8 „Wo ſahen Sie Garnier?“ fragte er haſtig. „In der Reſtauration Grunewald, aber. „Haben Sie keine Sorge, ich werde mich ſeinet⸗ wegen nicht ins Unglück ſtürzen. Bei Grunewald iſt das Bier vorzüglich; ich denke, er wird wieder hinkom⸗ men.“ „Wahrſcheinlich iſt er ſchon abgereiſt.“ „Das werde ich bald erfahren, ich frage in jedem Hotel nach ihm.“ 5 Werner Unger begleitet ihn.“ 1 N 1 HD ortſetzung folgt.) ö 2323 * die Erklärung des Reichskanzlers bezüglich der elſaß⸗ 1 Verfaſſung. Zum Auswärtigen Amte ſollte man Leute aus allen Kreiſen heranziehen. Redner be⸗ ſpricht ſodann die Mannesman⸗Angelegenheit und die Rüſtungsfrage zur See. Er wünſcht eine Verſtändigung mit England, wenigſtens über eine teilweiſe Beſchrän⸗ kung des Flottenbaues. In der inneren Politik hinkt die Reichsregierung hinten nach, noch mehr aber die preußiſche in der Wahlrechtsfrage. f Abg. Hanſſen(Däne) weiſt den von national⸗ liberaler Seite gemachten Vorwurf der Deutſchfeindlich keit zurück und erklärt, daß er und ſeine Freunde auf dem Boden der Verfaſſung ſtehen. Hierauf wird das Gehalt des Reichskanzlers bewilligt. Ueber die Reſolutionen ſoll in der morgigen Sitzung abgeſtimmt werden. Tages⸗ ordnung: Fortſetzung. Vorher Abſtimmung über die Oſt⸗ markenzulage.— Schluß 7¾ Uhr. N e . e — 2 Badiſcher Landtag. e, 5 Karlsruhe, 12. März. In der heutigen(51.) Sitzung der Zweiten Kammer vurde die Beratung des Budgets des Miniſteriums des Innern bei den Titeln„Landesſtatiſtik“ und„Gewerbe⸗ förderung“ fortgeſetzt. Geh. Oberregierungsrat Cron iußerte ſich zu verſchiedenen vorgetragenen Wünſchen und Beſchwerden. Die Einrichtung der ſtaatlichen Lehr⸗ lingswerkſtätten ſoll einer neuen Organiſation unter⸗ zogen, und in Tegerau für das Wieſental-eine gewerb⸗ liche Fortbildungsſchule ins Leben gerufen werden. Die Beſchwerden gegen den Pforzheimer Reallehrer Schott⸗ müller wegen ſeiner privaten Lehrtätigkeit und ſeines politiſchen Hervortretens ſeien bis auf einen Punkt un⸗ begründet und hinſichtlich dieſes einen Punktes iſt dem Betreffenden das Nötige geſagt worden. Die perſönliche Ehre eines Mannes ſolle man nicht angreifen, wenn man keine vollgültigen Beweiſe beſitzt. Oberregierungsrat Lange gab Auskunft über verſchiedene Anfragen über das Statiſtiſche Landesamt. An der weiteren Debatte be⸗ teiligten ſich die Abgg. Frhr. v. Mentzingen(3tr.), Maier(Soz.) und Rebmann(natl.). Darauf wurde ein Antrag des Abg. Süßkind(Soz.) auf Schluß der Generaldebatte angenommen. Nach weiteren unweſent⸗ lichen Bemerkungen einer Reihe von Abgeordneten wer⸗ den ſämtliche Anforderungen genehmigt. Nächſte Sitzung Montag nachmittag 3½¼ Uhr. Tagesordnung: Geſetzent⸗ wurf betr. das Hinterlegungsweſen. f 9 5 f 1 0 (Karlsruhe, Die Kommiſſion für Juſtiz und Ver⸗ waltung der Zweiten Kammer beſchäftigte ſich bei der Fortſetzung der Beratung des Entwurfs über die Reform der Gemeinde⸗ und Städteordnung mit dem§ 15: Wahl der Gemeinderäte. Nach den Vorlagen ſollen Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern die Gemeinderäte auf der Grundlage des Proportionalwahlſyſtems gewählt wer⸗ den. Ein Antrag aus der Mitte der Kommiſſion verlangte die direkte Wahl der Gemeinderäte nach dem Proportional⸗ wahlſyſtem in allen Gemeinden. Die Regierung ſpricht ſich gegen dieſen Antrag aus. Die Abſtimmung wurde vertagt. Abgelehnt wurde das Syſtem der verbundenen Liſten bei der Proportionalwahl. Dagegen wurde mit Mehrheit beſchloſſen, daß bei Erſatzwahlen in den Bürger⸗ ausſchuß und Stadtrat, falls keine Erſatzmänner vorhan⸗ den ſind, die Erſatzwahlen vom Bürgerausſchuß vorge⸗ nommen werden. N („%) Karlsruhe, 11. März. Die Budgetkommiſſion der Zweiten Kammer nahm bei der Fortſetzung der Be⸗ ratung des Einkommenſteuergeſetzes folgenden, von der Regierung vorgeſchlagenen Abänderungsantrag zu Artikel 21a an:„Bei Steuerpflichtigen, deren ſteuerbares Ein⸗ kommen den Betrag von 3600 Mk. jährlich nicht erreicht, kann der Schatzungsrat mit Zuſtimmung des Steuerkom⸗ miſſärs auf Anſuchen beſondere, die Leiſtungsfähigkeit we⸗ ſentlich beeinträchtigende Verhältniſſe, ſofern ſie nicht ſchon ohnedies auf die Höhe des ſteuerbaren Einkommens von Einfluß ſind, in der Weiſe berückſichtigen, daß er die Steueranlage von höchſtens zwei Steuerſtufen ermäßigt oder, falls der Pflichtige hiernach in keiner Steuerſtufe mehr eingereiht iſt, gänzliche Steuerfreiheit gewährt. Als Verhältniſſe dieſer Art kommen lediglich in Betracht: außergewöhnliche Belaſtung durch Unterhalt und Er⸗ ziehung der Kinder, Verpflichtung zum Unterhalt mittel⸗ loſer Angehöriger, andauernde Krankheit und beſondere Unglücksfälle. Dieſe Vorſchriften finden auf die nach Ar⸗ tikel 5 b 1 bezeichneten Steuerpflichtigen keine Anwendung.“ Ferner fand ein Antrag Annahme, wonach die geſetz⸗ lichen Verſicherungsbeiträge bei Einkommen bis zu 1400 Mark um 50 Pfg. ermäßigt werden. Im übrigen wurde der Steuerentwurf nach den Vorſchlägen der Regierung angenommen. 5 5 5 Politiſche Rundſchau. Deutſches Reich. Kerichtliches Nachſpiel für die Wahlrechts⸗ demonſtranten. Nach einer Meldung des„Vorwärts“ hat die Berliner Staatsanwaltſchaft gegen eine Reihe von Parteigenoſſen ein Verfahren eingeleitet wegen der De⸗ monſtrationen am 13. Februar. Die Betreffenden werden beſchuldigt, Veranſtalter oder Leiter nichtgenehmigter Ver⸗ ſammlungen unter freiem Himmel geweſen zu ſein oder nicht genehmigte öffentliche Aufzüge verauſtaltet oder ge⸗ leitet zu haben. Als ſolche Uebeltäter ſieht die Polizei hauptſächlich die Redner an, die bei den Verſammlungen über die Wahlreform geſprochen haben. Die Anklage wird auf Grund des§ 111 des Strafgeſetzbuchs und des 8 19 des Reichsvereinsgeſetzes erhoben. Der Kampf um die Wahlrechtsvorlage.. In der Sitzung des preußiſchen Abgeordnetenhauſes g am Freitag hatte man eine Erklärung der Regierung erwartet, die über ihre Haltung gegenüber dem klerikal⸗ konſervativen Komorowiß Aufkläruna geben ſollte. Dieſe rr 8 33 3 1 1 88 2 3 2 2 2— 2 Erklärung iſt ausgeblieben, trotzdem der Miniſterpräſident während des größeren Teiles der Sitzung im Hauſe an⸗ weſend war. Obwohl die Konſervativen ſich an den Kom⸗ promiß gebunden fühlen, der die geheime Wahl wenigſtens für die Wahlen der Urwähler zuläßt, hatten ſie doch „pro forma“ einen Antrag auf Beibehaltung der öffent⸗ lichen Wahl geſtellt. Es konnte nicht ausbleiben, daß dieſes Scheinmanöver als ſolches erkannt und auch ent⸗ ſprechend gewürdigt wurde. Das Ergebnis der Ab⸗ ſtimmungen iſt folgendes: Ein national⸗ liberaler Antrag auf allgemeine Einführung der geheimen Wahl wurde abgelehnt. Für das gleiche Wahlrecht ſtimmten: Fortſchrittliche Volkspartei, Sozialdemokraten, Polen und drei Zentrumsabgeordnete, die ſich ihren Wählern gegenüber in dieſer Beziehung feſt⸗ gelegt hatten. Die Na ionalliberalen fordern ein abge⸗ ſtuftes Wahlrecht. Für den zweiten Teil des volkspartei⸗ lichen Antrags, der direkte und geheime Wahl verlangt, konnten dagegen die Nationalliberalen eintreten, die ja in dem Antrag Hobrecht ihre Stellung präziſiert haben: Geheime und direkte Wahl und Drit⸗ telung nicht in den Urwahlbezirken, wie bisher, ſondern in den Gemeinden der Wahlbezirke. Der Antrag wurde abgelehnt; in der Minderheit befanden ſich auch die Nationalliberalen. Schließlich wurde der Haupt⸗ beſtandteil des Kompromiſſes: indirekte, nur für die Urwahlen geheime Wahl, gegen die Stimmen der Nationalliberalen, Fortſchrittlichen Volkspartei, der Sozialdemokraten und einzelner Freikonſervativen an⸗ genommen. Der Kompromiß, bei dem das Zentrum eine wahre Hinrichtung ſeiner Prinzipien veranſtaltet hat, ſcheint alſo ſiegreich zu bleiben. Irgendein Anzeichen da⸗ für, daß die Nationalliberalen zu Zugeſtändniſſen bereit wären, um überhaupt etwas zuſtande zu bringen, iſt nicht zu entdecken. Trennung von Kirche und Staat in Baſel. Mit rund 7400 gegen 1000 Stimmen wurde durch Volksabſtimmung im Kanton Baſel⸗Stadt die Trennung von Kirche und Staat gebilligt. Sie tritt am 1. April 1911 in Kraft. Mit Ausnahme der Ultramontanen, die ſtrikte Stimmenenthaltung proklamiert hatten, ſtimmten alle politiſchen Parteien dafür, auch die Geiſtlichen der reformerten wie der altkatholiſchen Kirche hatten ſich für die Trennung ausgeſprochen. Die reformierte wie die alt⸗ katholiſche Kirche, die beiden bisherigen Landeskirchen, erhalten nach der Trennung die Rechte einer öffentlichen Korporation, müſſen dafür aber ihr Organiſationsſtatut, das auf demokraliſcher Grundlage(Wahl der Geiſtlichen durchs Volk z. B.) aufgebaut ſein und auch den Minder⸗ heiten Rückſicht tragen muß, der Regierung, die Auffichts⸗ behörde bleibt, zur Genehmigung vorlegen. Die übrigen kirchlichen Gemeinſchaften, darunter die römiſch⸗katholiſche Kirche, werden als rein privatrechtliche Korporationen betrachtet. Das reformierte Kirchen⸗ und Schulgut wird der reformierten Kirche vom Staate zugeeignet; die Alt⸗ katholiken erhalten eine Kirche zu Eigentum und eine Dotation von 15 000 Fr.; die Römiſch⸗Katholiſchen er⸗ halten das Nutznießungsrecht an einer Kirche und eine Dotation von 200 000 Fr.; die iſraelitiſche Kultusgenoſ⸗ ſenſchaft erhält eine Dotation von 15000 Fr. Für die Uebergangszeit ſind hinſichtlich der Bezahlung der Geiſt⸗ lichen und Kirchendiener beſondere Beſtimmungen getrof⸗ fen.Die Trennung vollzog ſich ohne jede Erregung der Bevölkerung. Man hofft, daß die Freiheit der Kirche dieſer zum Segen gereichen werde. Der Kanton Genf iſt, wie hier erinnert ſei, dem Kanton Baſel⸗Stadt vor zwei Jahren mit der Kirchentrennung vorangegangen. Lueger. i Seit Freitag früh iſt der Leichnam Luegers in der Volkshalle aufgebahrt. Um das Rathaus bewegt ſich ſtän⸗ dig eine große Menſchenmenge. Im Auftrag Kaiſer Wil⸗ helms wurde von einem Mitglied der deutſchen Botſchaft ein herrliches Blumengewinde auf den Sarg niedergelegt. Der deutſche Botſchafter v. Tſchirsky drückte dem Vize⸗ bürgermeiſter Neumayer das Beileid des deutſchen Kaiſers aus, und teilte mit, daß er im Auftrag und in Ver⸗ tretung des Kaiſers am Leichenbegängnis Luegers teil⸗ nehmen werde. Im Gemeinderat wird eine aus der chriſt⸗ lich⸗ſozialen Partei gewählte Trauerkommiſſion folgende Vorſchläge machen: I. Errichtung eines Lueger⸗Denkmals in Form eines Monumentalbrunnens vor dem Rathaus. 2. Benennung der Höhenſtraße im Wiener Waldgarten nach Dr. Lueger. 3. Benennung der neu zu erbauenden Brücke nach Dr. Lueger. 4. Errichtung eines Lueger⸗ muſeums, eventuell eines Luegerzimmers im Stadtmuſe⸗ um. 5. Verleihung von Altersverſicherungen an die Schweſtern Dr. Luegers. 6. Zuerkennung der Salvator⸗ medaille an die Pflegeſchweſter Mathilde. 7. Anordnung einer ſechswöchigen Trauer für die Gemeinde Wien. Die Vorſchläge werden zweifellos angenommen werden. Aus Nah und Fern. I] Seckenheim, 14. März. Geſangswettſtrei! in Wallſtadt. Am letzten Sonntag fand im Gaſthaus „Zum Pflug“ in Wallſtadt der Delegiertentag ſtatt. Man gab ſich der Hoffnung hin, daß wegen der günſtigen Lage Wallſtadt's ein größeres Preisſingen veranſtaltet werden könnte; doch wie bekannt iſt die Konkurrenz auch auf dem Gebiete des Geſangswettſtreites eine große. Im ganzen haben ſich nur 14 Vereine angemeldet, ſo daß die Geld⸗ preiſe, welche der feſtgebende Verein ausgeſetzt hatte, be⸗ deutend reduziert werden mußten. In der oberſten Stadt⸗ klaſſe haben ſich zwei Vereine angemeldet:„Sänger⸗Ein⸗ heit“ Ladenburg mit 52 und„Sängerklauſe“ Mannheim mit 50 Sänger. In dieſer Klaſſe wurde der 1. Geldpreis von 300 Mark auf 250 Mark herabgeſetzt, der 2. Geld⸗ preis von 150 Mark fällt ganz weg. In der unteren Landklaſſe ſingen 3 Vereine: Pirmaſens mit 30 Sänger, Männergeſangverein Seckenheim mit 34 und„Einig⸗ keit“ Liedolsheim mit 39 Sänger. Für dieſe Klaſſe war als erſter Geldpreis 200 Mark, als zweiter 125 Mark be⸗ ſtimmt. Dieſe wurden auf 150 und 75 Mark feſtgeſetzt. In die obere Landklaſſe„über 40 Sänger“ meldete ſich nur„Aurelia“ Ilvesheim. Hier blieb der Geldpreis von 150 Mark beſtehen. Der 2. Geldpreis kommt natürlich in Wegfall. In der mittleren Landklaſſe ſingen: Rohrbach mit 36,„Sängerbund“ Leimen mit 36,„Liederkranz“ Kirlach mit 40,„Germania“ Ilvesheim mit 40,„Con⸗ ſtantia“ Walldorf mit 40 und„Sängerbund“ Eppelheim mit 35 Sänger. In dieſer Klaſſe blieben ſämtliche Preiſe beſtehen in Anbetracht der ſtarken Beteiligung. Aber trotzdem werden auch in dieſer Klaſſe alle Vereine preis⸗ gekrönt nach Hauſe ziehen. In der unterſten Landklaſſe mußte wegen zu geringer Beteiligung der 2. Geldpreis weg⸗ fallen, da nur 2 Vereine konkurrieren. Es ſind dies „Liederkranz“ Seckenheim und„Deutſche Einheit“ Ilvesheim. Der erſte Geldpreis in der Höhe von 50 Mk. blieb beſtehen. Als zweiter Preis kommt ein Kunſtgegen⸗ ſtand zur Verteilung. Der Dirigent des feſtgebenden Vereins verſicherte den Anweſenden, daß ſie eine genügende Anzahl Preiſe zu verteilen hätten, ſo daß alſo jeder Verein ein„Häfele“ bekommen würde. Nach einer lebhaften Debatte wurde der Delegiertentag gegen 6 Uhr abends ge⸗ ſchloſſen.— Der Geſangswettſtreit findet am 28., 29. und 30. Mai ſtatt. Von jedem Verein werden 2 Lieder ge⸗ ſungen und zwar ein ſelbſtgewählter und ein 8 Wochen⸗Chor. (Sulzfeld, 14. März. Eine Verkehrsſtörung ver⸗ urſachte geſtern nachmittag der 5 Uhr 35 Min. fällige Güterzug mit Perſonenbeförderung auf der hieſigen Sta⸗ tion. Derſelbe hatte Wagen zu rangieren und hierbei kippte ein halb geladener Steinwagen um und fiel auf die Weiche. Der 6.23 Uhr fällige Perſonenzug von Karlsruhe kom⸗ mend, mußte wieder nach Zaiſenhauſen zurückfahren, um auf falſchem Geleiſe ſeine Fahrt hierher und nach Ep⸗ pingen fortzuſetzen, wodurch er nahezu eine Stunde Ver⸗ ſpätung erhielt. ö ( Baden⸗Baden, 12. März. Das Kaiſerin⸗Au⸗ guſta⸗Bad hierſelbſt wird am Montag den 21. d. M. weder eröffnet. Von dieſem Tage an wird das großh. Friedrichsbad ausſchließlich den Herren zur Benutzung überwieſen. () Ettlingen, 14. März. Vorgeſtern ſtürzte ein Radfahrer auf der Schöllbronnerſtraße in der Nähe der „Wilhelmshöhe“ und zog ſich ſchwere Verletzungen am Kopfe zu. Der Verunglückte iſt von Karlsruhe und wurde auch dahin wieder verbracht. (Vom Mummelſee, 14. März. Hier hat ſich eine Liebestragödie abgeſpielt. Ein Leutnant vom Infanterie⸗ Regiment Nr. 25 in Raſtatt wurde mit einem in Karls⸗ ruhe wohnhaften Mädchen erſchoſſen aufgefunden. Der Offizier hatte einen Brief an den Oberſt des Regiments geſchrieben, daß er über Mummelſee nach Ottenhöfen gehe, wo er ſich das Leben nehmen werde. Nach den „M. Nachr.“ handelt es ſich um den Leutnant Franz, der aus Köln gebürtig iſt. Neues aus aller Welt. * Rieſenbrand in Lodz. In der Nacht zum Sams⸗ tag brach in der großen Wollſtoff⸗Fabrik von Gebrüder Doering in Lodz Feuer aus, das ſich mit raſender Ge⸗ ſchwindgkeit verbreitete und in kurzer Zeit den größten Teil des Fabriketabliſſements ergriffen hatte. In früher Morgenſtunde war die Hälfte der Fabrik ein Opfer der Flammen geworden. Nur dem ſofortigen Eingreifen der Feuerwehr gelang es, einen Teil der Anlage zu retten. Bei den Löſcharbeiten verunglückte ein Feuerwehrmann tödlich. Er verſtarb auf dem Transport nach dem Hoſpital. Der Schaden wird auf 200 000 Rubel geſchätzt. In Lodz, im Zentrum der Baumwollinduſtrie Polens, befinden ſich eine größere Anzahl Baumwollmanufaktur⸗ und Wollſtoff⸗ fabriken, von denen die der Gebrüder Doering eine der arößten war. * Nachſpiel zur Münchener Dynamitaffäre. Vor der Jugendſtrafkammer des Landgerichts 1 München fand Donnerstag die Verhandlung gegen den 18jährigen Monteur Kellner ſtatt, der ein geſtohlenes Paket Dyna⸗ mit in der Nacht zum 21. Oktober v. J. in der Burg⸗ ſtraße zur Exploſion gebracht hatte. Mitangeklagt waren der 17jährige Lehrling Fellner wegen Begünſtigung und ein Monteur und ein Buchdrucker, weil ſie die Feſtnahme Kellners durch Irreführung der Schutzleute verhindert hatten Kellner wurde zu 1 Jahr 1 Monat Gefüngnis verurteilt, die übrigen Angeklagten zu 1 bis 4 Wochen Gefängnis. „Der Held auf der Lokomotive. Ein wahrhaft erſchütterndes Drama iſt in einer kurzen Meldung von einem am Montag vorgekommenen Unfall auf der Loko⸗ motive des Blitzzuges Paris Bordeaux enthalten. Gleich hinter Tours wurde der Lokomotivführer durch eine her⸗ ausſchlagende Flamme ſchwer verbrannt und ſein Heizer ebenfalls verletzt. Trotz der Brandwundenſchmerzen er⸗ füllte dieſer ſeine Pflicht, ohne einen Augenblick zu über⸗ legen. Der Zug durfte erſt in Poitiers halten, alſo nach einer Stunde Fahrt. Was die Unglücklichen während dieſer Zeit aushielten, iſt unbeſchreiblich. Sie blieben bis zum Einlaufen in den Bahnhof aufrecht. In Poitiers war es ſchon zu ſpät, um den Lokomotivführer— der Name verdient genannt zu werden— Albert Lavau zu retten. Er ſtarb, als man ihn kaum ins Hoſpital einge⸗ liefert hatte. Der Heizer wird auch mehrere Monate nötig haben, um ſeinen Dienſt wieder verſehen zu können. * Die heißblütigen Korſen. Aus Ajaccio(Korſika) wird gemeldet: Hier hat ſich geſtern ein außer⸗ ordentlich heftiger Zwiſchenfall ereignet, in deſſen Ver⸗ lauf es zu einer regelrechten Schießerei kam. Eine große Volksmenge wohnte einer Truppenparade bei, wobei einige Truppenkolonnen durch das Vordringen der Zuſchauer unterbrochen wurden. Ein Offizier verſuchte vergeblich die Menge zurückzutreiben, und als ihm dies nicht ge⸗ lingen wollte, meinte er halblaut:„Man kann mit dieſen erbärmlichen Korſen nichts anfangen.“ Dieſe Aeußerung verbreitete ſich ſchnell unter der Menge und brachte dieſe in große Wut. Etwa 10000 Perſonen durchzogen die Straßen mit dem Rufe:„Es lebe Korſika! Nieder mit Gouvelot!“ Gouvelot iſt der Trupvenkommandant in — 2 85 8 8 5 5 9 Ajaccio. Die Menge zog dann vor das Kommandantur⸗ gebäude, auf das mehrere Schüſſe abgegeben wurden, die man aus dem Hauſe erwiderte, wobei es mehrere Ver⸗ wundete gab. Hierauf zog die Menge vor die Präfektur und verlangte vom Präfekten die Demiſſion Gouvelots. Der Präfekt zeigte ſich jedoch nicht. Es dauerte lange, bis ſich die Menge ſchließlich zerſtreute. Ein Fürſt, der keine Zivilliſte erhält, ſon⸗ der zuzahlt. Der Fürſt Georg zu Schaumburg-Lippe hat ſeinem Miniſterium durch einen vom 7. März 1910 datierten Erlaß mitgeteilt, daß er, um die Aufbeſſerung der Beamten⸗ und Lehrergehälter zu ermöglichen, der Landeskaſſe aus ſeinem eigenen Vermögen die Summe von 100 000 Mk. zur Verfügung ſtelle, mit der Beſtim⸗ mung, daß dieſe Summe ſo lange in Anſpruch genommen werden könne, bis die regelmäßigen Einnahmen wieder die zum Ausgleiche des durch die Gehältererhöhung ent⸗ ſtehenden Mehrbedarfs erforderliche Höhe erreicht haben. Der Fürſt fügt hinzu, daß er mit dieſer Zuwendung ſeinem Lande und ſeiner Beamtenſchaft einen erneuten Beweis ſeiner landesväterlichen Fürſorge und Zuneigung geben wolle. Seine Landeskinder haben Urſache, ihm dafür um ſo dankbarer zu ſein, als der Fürſt zu. wohl der einzige von allen europäiſchen Monarchen iſt, der nicht nur keine Zivilliſte bezieht, ſondern für das Ver⸗ gnügen, ein Ländchen von 340 Quadratkilometern und 44 992 Bewohnern(nach der Zählung vom 1. Dezember 1905) verwalten zu dürfen, noch jährlich aus ſeiner eigenen Taſche ſeit einigen Jahren ungefähr 200 000 Mark zu⸗ zahlt! Allerdings iſt der Fürſt in der glücklichen Lage, dieſe Zahlung ohne beſondere Schwierigkeiten leiſten zu kön⸗ nen, da er bekanntlich zu den reichſten deutſchen Souverä⸗ nen gehört. ö Das deutſch Ciſenbahnerheer. Die Geſamtzahl der im Jahre 1909 auf den deutſchen Bahnen beſchäftigten Beamten und Arbeiter übertrifft mit 695 557 Mann die die Kriegsſtärke des rumäniſchen leinſchließlich Landſturm 650 000 Mann), des ſchwediſchen(einſchl. Landſturm 552 675 Mann) des ſpaniſchen(510 168 Mann) und des ſchweizeriſchen Heeres(510 168 Mann) und erreicht bei⸗ nahe die Stärke der türkiſchen Kriegsmacht, ſoweit die⸗ ſelbe voll ausgebildete Mannſchaften umfaßt(700 000 Mann). Von dieſer Eiſenbahnerarmee ſind im Verwal⸗ tungsdienſt 30 765, im Zugbeförderungs⸗ und Werkſtätten⸗ denſt 182 803, im Bahnunterhalti und Bewachungs⸗ dienſt 174.899, im Abfertigungs⸗, Bahnhof⸗ und Zugbe⸗ gleitungsdienſt 307087 Perſonen beſchäftigt. Nach der Art der Beſchäftigung ſind im ganzen 243 150 Beamte, 23 648 diätariſche Beamte und 428 846 Arbeiter vor⸗ handen. Was dieſes Eiſenbahnerheer für eine volkswirt⸗ ſchaftliche Bedeutung hat, erhellt allein aus der Tat⸗ ſache, daß die Geſamtſumme der Gehälter und Löhne mit 1022 457 748 Mark im Jahre 1909 die erſte Milliarde bereits erheblich überſchritten hat. ö „Ein Koch, der Löffel und Gabeln verſchluckt. Bei einem Arzte in Nanzig erſchien ein Koch und beklagte ich über Schmerzen im Magen und im Leibe. Endlich geſtand er, er habe im Spital heimlich fünf oder ſechs abeln verſchluckt. Mit den Röntgenſtrahlen ſah der Doktor im Magen ſeines Patienten die Umriſſe von Löf⸗ feln oder Gabelſtielen, und als er den Magen öffnete, holte er dreiundzwanzig Gabeln heraus, die zuſammen 250 Gramm when „ Franzöſiſche Streikunruhen. Die Lage im Streikgebiet von St. Etienne hat ſich bedeutend ver⸗ ſchlechtert und die Ausſicht auf friedliche Beilegung der Differenzen zwiſchen Arbeitern und Arbeitgebern iſt voll⸗ ſtändig geſchwunden. Namentlich ſind es die ausländi⸗ ſchen Arbeiter, welche die Einigung unmöglich machen. Sie zogen am Freitag in größeren Trupps vor die Woh⸗ nungen einzelner Arbeitgeber und veranſtalteten Skandal⸗ ſzenen. Freitag abend zogen ſie vor das Wohnhaus eines beſonders unbeliebten Arbeitgebers und verſuchten es in Brand zu ſtecken. Gendarmen und Dragoner hatten große Mühe, die Streikenden zurückzudrängen. * Der Fall Duez. Der Unterſuchungsrichter für den Fall Duez entſandte Wohnung einer Frau, zu der Duez ſeit Jahren Be⸗ ziehungen unterhielt. Der Polizeibeamte ſtellte feſt, daß die Frau Schmuckgegenſtände und Staatspapiere im Werte von mehr als 200 000 Frank ſowie beträchtliche Bank⸗ depots beſitzt. Die Frau erklärte, ſie habe alles ſchon gehabt, bevor ſie die Bekanntſchaft Duez' gemacht habe. Duez hat geſtanden, daß er dem Liquidator Imbert, deſſen Sekretär er vor Jahren geweſen war, 500 006 Frank veruntreut hat, um durch unglückliche Börſen⸗ ſpekulationen verurſachte Schulden zu bezahlen. Er habe dieſe Veruntreuungen durch Fälſchungen der Bücher ver⸗ bergen können und da er Nachfolger Imberts geworden ſei, ſei es ihm leicht geweſen, die Entdeckung dieſer Unter⸗ ſchlagung zu verhindern. Jaures ſchreibt in der„Hu⸗ manité“: Das Volk iſt mit Recht über die Skandale der Liquidatoren erbittert. Es iſt empört, daß durch wider⸗ wärtige Machenſchaften die großen Geſetze und die Ver⸗ weltlichung bloßgeſtellt werden. Wir werden von den unvorſichtigen und nachläſſigen Regierungsmännern und der hochmütigen und habgierigen Richterkaſte Rechenſchaft fordern. 3 * Glanzleiſtung eines Polizeihundes. Eine glänzende Leiſtung hat der Berliner Polizeihund„Gretel“ vollbracht. In dem Hauſe Stettinerſtraße 12, das der Eigentümerin Schlegel gehört, waren durch Buben hände in der Nacht an zahlreichen Stellen die Linoleumteppiche zerſtört worden. Nicht weniger als 20 Stück Linoleum waren herausgeſchnitten und entwendet worden. Man vermochte ſich in keiner Weiſe zu erklären, wer der Täter geweſen ſein konnte und nahm ſchließlich die Zuflucht zum Polizeihund.„Gretel“ wurde auf die Spur geſchickt. Er bekam auch bald Witterung und ſeine Spur führte zum allgemeinen Erſtaunen nach dem Barbiergeſchäft des Friſeurs Waldvogel, Köslinerſtraße 16. Das ſchlaue Tier drang durch die Hintertür in den Barbierladen ein und tatſächlich wurde denn auch W. als der Täter entlarvt. Er hatte früher in dem Haus Stettinerſtraße 12 gewohnt und war wegen reſtierender Miete von der Eigentümerin derklagt und daraufhin verurteilt worden. Aus Rache unternahm er darauf die Zerſtörungen. Nach ſeinen An⸗ zaben hat er aber nicht ſelbſt die Stücke aus dem Li⸗ ioleum herausgeſchnitten, ſondern ein Schloſſer Arndt 3 Kamerunerſtraße war ihm hauptſächlich dabei z ehilflich. FFP einen Polizeibeamten in die R EV WWW „Der erſte Lokomotivführer „ der Welt. F 1 Kürzlich ſtarb in Amerika der erſte Lokomotivführe der Welt, Edward Entwiſtle, 90 Jahre alt. Ei war der Führer der von Stephenſon im Jahre 1831 er denen erſten Lokomotive,„Rocket“ genannt, die dil „ ee 75 KX„ e 85 7. * * 5 erg E gfagerle. der erg WMI 5 omotlvfönrerder Well 5 onddie erste Lokomotive 5 ocker dis er bediente. 5 S neue Bahnſtre ke Mancheſter Liverpool befuhr. Entwiſtls war damals 16 Jahre alt, wanderte bald nach Amerika aus und erlebte nun dort die Entwicklung der Lokomotive bis zu den ſchuellſten Blitzzugmaſchinen. Wir bringen heute das Bild des alten Eiſenbahners ſowie das Modell der erſten, von ihm geführten Lokomotive„Rocket“, welche lich im deutſchen weuſeum in München befindet. ä ee Redaktion, Druck und Verlag von Gg Zimmermann in Seckenheim Bekanntmachung. Zubereitung von Mörtel für Bauauskführungen betr. No. 4 265 IV. Es iſt zu unſerer Kenntnis gekommen, daß in den Landbezirken von Bauunternehmern öfters Humus⸗ oder Mutterboden zur Mörtelzubereitung ver⸗ wendet wird. Wir machen nachdrücklichſt darauf auf⸗ merkſam, daß dies unzuläſſig iſt und nur ſcharf körniger Fand als zur Herſtellung von brauchbarem Mörtel geeignet erachtet werden kinn. i Mannheim, 4. März 1910. Groß. gezirksamt: Abteilung 4. Dr. Benſinger. Beſchlußz. Nr. 1311. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, 14. März 1910. Gemeinderat: Volz. Landwirte macht einen Verſuch mit dem tierärztlich empfohlenen Fuffer mittel „Hli- Bewährt.“ Erhältlich bei 52 Schöne 2⸗ und immer- Wohnung 5¹ ſofort zu vermieten. Gearg Müller, Mittelſtraße 8. Geſchüſts erinnerung Meiner verehrten Kund⸗ ſchaft die höfl. Mitteilung, daß ich nach wie vor mein Dutzgeschäft weiter führe. 53 Enn Kegel jetzt Kurz, Wilhelmſtraße, „Neckarthal“ 2. Stock. 3 gültig von heute bis Ostern. Uhren, Juwelen, Gold- u. Silberwaren gewähre in dieſer Zeit, trotz meiner billigen Preiſe 20% Rabatt. Niemand verſäume beim Einkauf von Konfirmanden- und Kommunikanten- Geschenken dieſe günſtige Gelegenheit. Für jede Uhr mehrjährige Garantie. Nur 1, 13. 2 Arnold H, 1 3 556565 Mannheim. Breitestr. 8 7 8 * würzt famos Suppen, Saucen, Gemüse, „ eischspeisen ete, Jede Auf alle —— —— . 2 3882 8 E 2 5 3232308 S 85 288 1387 5 32 47 28288 4 2 F 2 22 85 38 8 838 U 5 5 2 2 8 8 2 3 3 SSS SR 3 28 2 2 2 15 für Hausgebrauch. = Millionenfach bewährt. 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Zu erwähnen iſt noch, daß derjenige, welcher 3 Jahre der Freiwilligen Feuerwehr angehört hat und nach Ablauf der Zjährigen Dienſtzeit wieder austritt, nicht mehr zur Hilfsmannſchaft herangezogen werden kann. Das Kommando: Schaffner. Privat-Tanz-Institut E. Trautmann Mannheim. Einem verehel. Publikum von Seckenheim u. Umgebung die höfl. Mitteilung, daß ich am Donnerstag, 31. März, abends ½9 Uhr mit meinem diesjährigen Tanz- Unterricht beginnen werde. Um zahlreiche Beteiligung bittet E. Trautmann Berufs⸗Tanzlehrer. Bekanntmachung. Das Einſperren der Tauben während der Saatzeit betreffend. Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß als An⸗ fang der diesjährigen Frühjahrsſaatzeit der 7. März und als Schluß der 20. März beſtimmt worden iſt. Nach§ 40 der Feldpolizeiordnung für den Amts⸗ bezirk Mannheim wird mit Geld bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen beſtraft, wer das Einſperren der Tauben während der Zeit der Frühjahrsſaat unterläßt. Seckenheim, den 5. 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