— KEN 5 15 , 7 Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Qnartal Mk. 1.50. Secmenheimer Hnzeiger, Iluesheimer Hnze Hmtsblatff der Bürgermeisterämter Sectenheim, Ipesheim, nearhansen und Edingen. Kr. à3. DpD.ͤilenstag, den 12. Hprii 1j Ketzte Nachrichten * PVerlin, 11. April. Der Bundesrat hat in ſeiner heutigen Sitzung dem Entwurf eines Geſetzes betreffend die Wertzuwachsſteuer ſeine Zuſtimmung erteilt. * Newyork, 11. April. In der Nähe von Novite (Texas) wurden bei einer Ausſchachtungsarbeit durch vorzeitiges Losgehen einer Sprengladung 14 Bahnarbeiter getötet. * Konſtantinopel, 11. April. Das Miniſterium des Innern erhielt heute nacht eine Depeſche aus Priſchtina, in der gemeldet wird, daß die Rebellen ſich infolge der von den Behörden erteilten Ratſchläge zer⸗ ſtreut haben. Die Führer würden ſic) heute unterwerfen. Die Entſendung von Truppen dauert fort. Die Feierlichkeiten in Jeruſalem. Als Prinz und Prinzeſſin Eitel Friedrich am Donnerstag vor dem Hauſe der Oelbergſtiftung eintrafen, Fer zum erſten Male die Glocken der Stiftung geläutet. Bom Pförtnerhauſe über den äußeren Hof hin bis zur ingangspforte des Hoſpizes bildeten die arabiſchen Bau⸗ arbeiter und zahlreiche als Sand⸗ und Kiesträger beſchäf⸗ ſchäfte Kinder Spalier. Auf dem Wege waren Palmen⸗ weige gerſteut. An der Eingangspforte wurden die hohen Herrschaften vom Kuratorium„dem Präſidenten Dr. Barkhauſen, Konſiſtorialrat Lahuſen, und den Baumeiſtern erwartet. Bei der Begrüßung überreichte der erſte Kurator Frhr. v. Mirb ach den maſſiv ſil⸗ bernen mit dem Oelbergkreuze als Hauswappen verzierten Schlüſſel, die prächtige Arbeit eines Schmiedemeiſters in Jaffa. Weiter wurden dem prinzlichen Paare als Geſchenk des Kuratoriums das Oelbergkreuz in Brillanten über⸗ reicht. Nachdem der Prinz ſeinem herzlichen Danke Aus⸗ druck de hatte, erfolgte eine Beſichtigung des ganzen Gau„das in allen ſeinen Räumen einen vortrefflichen druck macht. Nach dem Abendeſſen begaben ſich die prinzlichen Herrſchaften wiederholt auf die Veranda, um die erleuchtete Stadt zu betrachten. Freitag vormittag beſuchten Prinz und Prinzeſſin Eitel Friedrich die Erlöſerkirche. Propſt Jeremias und und die Geiſtlichen empfingen unter Glockengeläute das 5 5 8 Paar und den Präſidenten Dr. Barkhauſen ſo⸗ wie Konſiſtorialrat Lahuſen. Nach den Begrüßungs⸗ worten des Propſtes erfolgte die Beſichtigung der Kirche. Von der Erlöſerkirche begab ſich das hohe Paar mit dem ganzen Gefolge und dem Botſchafter Freiherrn Mar- ſchall v. Bieberſtein zu Fuß nach der Grabeskirche. An der geheiligten Stätte fand Empfang durch den la⸗ teiniſchen, griechiſchen und armeniſchen Patriarchen, die von ihrer geſamten Geiſtlichkeit umgeben waren, ſtatt. — J. Jeder der drei Patriarchen hielt eine Ansprache „auf die der Prinz erwiderte und ſeinen Dank ausſprach. Gegen Mittag erfolgte die Rückkehr nach dem Oelberg. Feſtliches Glockenegeläute verkündete am Samstag vormittag den Beginn der kirchlichen Ein weihung. Pünktlich um 9 Uhr erfolgte der feierliche Einzug vom 11 0 5 über die Freitreppe des Turmes durch das untere irchenportal, ſodann durch den Mittelgang der Kirche nach dem Altarraum. An der Spitze des Zuges ſchritt die geſamte Geiſtlichkeit mit den kirchlichen Geräten und den vom Kaiſer und der Kaiſerin geſtifteten Bibeln. Den Zug der Geiſtlichkeit ſchloſſen der Präſident des preußiſchen Oberkirchenrates Dr. Voigts, Oberkonſiſtorialrat Lahusen, der Propſt Jeremias und der engliſche Biſchof Blyth. Hierauf folgten die Johanniter⸗ und Malteſerritter in ihren Ordensgewändern, ſodann, geführt von dem erſten Kurator der Oelbergſtiftung, Oberhofmeiſter Freiherrn v. Mirbach, Hofmarſchall v. Lettow⸗Vorbeck und dem Kam⸗ merherrn v. Hardt, Prinz und Prinzeſſin Eitel Friedrich, denen die bayeriſchen Prinzen un⸗ mittelbar folgten; hierauf kamen der Gouverneur Abdur Rahim Paſcha, Botſchafter Freiherr Marſchall v. Bieber⸗ ſtein, Fürſt zu Schönburg⸗Salm⸗Reifferſcheidt⸗Dyck, die Fürſtien zu Salm⸗Salm, Graf Praſchma u. a. Die von dem bekannten Orgelbauer herrührende außerordentlich ſchön klingende Orgel, die von der Or⸗ ganiſtin der engliſchen Kirche Miß Gardner geſpielt wurde, ſimmte zunächſt die Melobſe des Reformationsliedes„Ein feſte Burg iſt unſer Gott“ an, ſodann die Nationalhymne und darauf den weihevollen Choral„Hier liegt vor deiner Majeſtät“. Inzwiſchen hatten die prinzlichen Herrſchaften rechts vom Altar Platz genommen, mit ihnen das Ge⸗ folge, ferner die Generale Faik Paſcha, Mehmed Ali Bey, Ekum Bey, die Herren des Kuratoriums Exzellenz Voigts und Blinks, Johanniter und Malteſer und rund um den Altar die Geiſtlichkeit. N Nach Beendigung des feierlichen Einzugs ſtimmte die aus annähernd 100 Kindern, Diakoniſſen und Mit⸗ liedern des unter dem Protektorat der Kaiſerin ſtehenden ereins„Frauenhilfe“ in Jaffa gebildete Chor das Lied an:„Tochter Zion, freue dich“, deſſen von der Orgel be⸗ gleitete jubelnde Klänge das ganze Gotteshaus erfüllten. Das durch die farbigen Fenſter gedämpfte Sonnenlicht gal zuſammen mit den brennenden Altarkerzen nameittlich un⸗ ter der reich mit Moſaik geſchmückten, marmorbekleideten Apſis eine wunderbare Stimmung, in welche die bunten Uniformen und die maleriſchen Trachten der auf den Em⸗ poren des Chors verſammelten arabiſchen Bauleute und Steinmetze ſich wirkungsvoll einfügten. Die Wei herede hielt Oberkonſiſtorialrat Lahuſen über die vom Kai ſen und Kaiſerin in die geſpendeten Bibeln eingetragene Worte:„Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt iſt. welcher iſt Jeſus Chriſtus“ und Mir 9.— 8 2 8 8 8 5 1 2 . 3 9 3 iger, Heckarhauser Zeiſung, Edinger Zeifung Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. I cer iſt gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“. Wäh⸗ rend der Geiſtliche zum Weiheſpruch niederkniete, ertönte mit mächtigem Klang die große Glocke der Herrenmeiſter. Die Predigt hielt der Propſt Jeremias über das Schriftwort:„Friede ſei mit euch“. Hierauf führte Pfarrer Sturberg⸗Kaiſerswert die den Dienſt der Stiftung wahr⸗ nehmenden Kaiſerswerter Schweſtern in ihr Amt ein. Ge⸗ bet und Segen bildeten den Schluß der kirchlichen Feier. Unter dem Geſang der Gemeinde kehrten die Herr⸗ ſchaften in der gleichen Ordnung wie bei Eintritt in den Feſtſaal zurück, wo ern Empfang der Johanniter⸗ und Malteſerritter und ſpäter des Konſularkorps ſtattfand. Die prächtige Ausführung des Baues machte allgemein einen tiefen Eindruck und fand einmütigen Beifall. Ent⸗ wurf und Ausführung ſind ein Werk des Regierungs⸗ baumeiſters Leibnitz⸗Berlin. Zwiſchen dem König von Württemberg und dem Prinzen Eitel Friedrich von Preußen wurden im Laufe des Samtags Telegramme ausgetauſcht. Prinz Eitel Friedrich lelegraphierte:„Ich habe dorgeſtern die württembergiſche Kolonie Sarona bei Jaffa und ſoeben die hieſige Kolonie im Tale Rephaim beſucht und freue mich, Euerer Majeſtät mitteilen zu können, daß die ſchmucken Kolonien mit ihren zu meiner Begrüßung feſtlich verſammelten Bewohnern einen ganz vorzüglichen Eindruck gemacht haben.“ e Der König von Württemberg antwortete: „Hocherfreut durch Eurer kgl. Zoheit freundliche Kund⸗ gebung, danke ich herzlich und bin glücklich, daß die braven Württemberger einen ſo vorteilhaften Eindruck hinter⸗ laſſen en.“ 2 Politiſche Rundſchau. 2 Deutſches Reich. i Zur Hellfeld⸗Angelegenheit. Ueber den Stand der Hellfeld⸗Angelegenheit wird von zuſtändiger Seite mit⸗ geteilt: Die Pfändung von 5 Mill. Mark von dem Gut⸗ haben des ruſſiſchen Fiskus bei der Bankfirma Mendel⸗ ſohn E Co. beſteht nicht nur nach wie vor, ſondern iſt vielmehr jetzt, nachdem der ruſſiſche Fiskus die Beſchwerde⸗ friſt gegen den Pfändungsbeſchluß vom 15. Dezember 1909 hat verſtreichen laſſen, rechtskräftig geworden. Von Herrn v. Hellfeld iſt gegen das Bankhaus Mendelſohn Klage auf Auszahlung des beſchlagnahmten Guthabens in der Höhe des Hellfeldſchen Anſpruches(nebſt Zinſen und Koſten etwa 4½ Millionen) erhoben worden. Der Ver⸗ handlungstermin iſt für 7. Mai vor der 27. Zivilkammer des Landgrichts Berlin I anberaumt. i 2 Reichsverſicherungs⸗Ordnung. Die angekün⸗ digte Konferenz über die Reichsverſicherungsordnung trat Samstag vormittag im Reichstaasgebäude zuſammen. .—— Seite ſollen Sie Ihr Glück finden, das verſpreche ich[Didiers. daß er ſie liebte und daß ſie ſich auf das Vermißt. Ihnen.“ 0 5 N 15 beeſtindnis dieſer Liebe gefaßt 8 7 ſch da f 1 Roman von Ewald Au gu ſt K önig.„Das alles macht gar keinen Eindruck auf mich. eunruhigte ſie zwar, allein ſie tröſtete ſich damit, a 70 e eee Ihr Haß könnte doch nur mich treffen, wenn ich das es ihr jederzeit freiſtehe, das Haus zu verlaſſen. Cäcilie lehnte ab, erſchrak aber vor ſeinem leiſen, höhniſchen Lachen.„Glauben Sie nicht, mit meinen Gefühlen ſpielen zu können,“ ſagte er, unfähig, ſeiner Wut länger zu gebieten.„Ich ſetze durch, was ich will, und weiche niemand, am wenigſten dieſem deut⸗ ſchen Laffen! Sie werden wohltun, das nicht zu ver⸗ geſſen Ich warne Sie: Halten Sie ſich dem Deut⸗ ſchen fern, wenn Sie nicht ſein Unglück wollen.“ „Haſſen Sie ihn noch immer?“ „Er wird mir gleichgültig werden, ſobald Sie meine Braut ſind.“ „Daß ich dies nicht werden kann, wiſſen Sie.“ „Im Gegenteil, ich weiß, daß Sie es werden müſſen,“ ſagte er mit ziſchender Stimme, ohne ſich duech ihren zornſprühenden Blick beirren zu laſſen. „Ich habe die Zustimmung Ihres Onkels, ich werde die Ihrige erhalten!“ i „Der Weg, auf dem Sie augenblicklich dieſe Zu⸗ ſtimmung ſuchen, entfernt Sie nur weiter von Ihrem Ziele, erwiderte Cäcilie verächtlich.„Sie wiſſen nun, wie ich über Ihre Anſichten denke und daß ich nicht zu jenem Schritt gezwungen werden kann.“ „Wenn ich trotz alledem nicht verzichte, ſo ermeſ⸗ ſen Sie daran, wie glühend ich Sie liebe. Wehe aber uns allen, wenn durch Ihre alleinige Schuld dieſe Liebe in Haß umgewandelt würde.“. „Gehen Sie nicht ſo leicht darüber hinweg,“ ant⸗ wortete er;„wenn das Leben ſeinen Wert verliert, dann werfe ich es ab, aber vorher vernichte ich alle, die ich um Ihretwillen jetzt noch ſchone. Lachen Sie nicht darüber, ich kann über Ihre Verwandten unſag⸗ bares Unglück bringen, aus Dankbarkeit halten Sie ihnen das Unglück fern. Sie bringen dann kein Opfer, das Sie jemals zu bereuen hätten, denn an meiner Haus me ner Verwandten verlaſſen müßte, und dieſen Haß fürchte ich nicht,“ erwiderte ſie. So liegt Ihnen an dem Geſchick Ihres Freundes nichts?“ ſragte er, mit den Zähnen knirſchend. „Sie haben keinen Grund, ihn zu haſſen.“ „O, das weiß ich beſſer. Ich habe Sie nun ge⸗ warnt,“ ſchloß er, vor dem Haufe Henry Didiers ſtehen bleibend.„In Ihren Händen ruhen jetzt das Glück Er zog den Hut und verbeugte ſich höflich. Cäcilie erwiderte den Gruß kaum; mit trotzig er⸗ gen hatten nicht nur keinen Eindruck auf ſie gemacht, ſie wollte ſich auch bei ihrem Onkel über dieſelben be⸗ ſchweren. Heute fand ſie dazu keine Gelegenheit; die Tante hatte Migräne und verließ ihr Zimmer nicht, und der Onkel war kaum heimgekehrt, als er auch wieder in den Wagen ſtieg, um Leontine vom Bahnhof abzuholen. Didier empfing die junge Dame mit herzgewinnen⸗ der Freundlichkeit und führte ſie im Triumph in ſein Haus, wo das Diner ihrer harrte. Die Abweſenheit ſeiner Schweſter war allen angenehm; er konnte ſeiner heiteren Laune freien Lauf laſſen und entzückte die beiden Mädchen durch ſeine Liebenswürdigkeit. Davon, daß Leontine eine Stelle ſuchen ſollte, wollte er nichts wiſſen. Sie möge damit ruhig war⸗ ten, bis einmal der Zufall ihr ein Unterkommen biete, das ihren Wünſchen nach allen Seiten hin entſpreche, ſagte er; in ſeinem Hauſe ſei ſie ja gut aufgehoben und vor allem müſſe ſie die ſchöne Stadt Brüſſel kennen lernen a Cäcilie pflichtete ihm bei, und Leontine fügte ſich ſcheinbar. Aber, was ſie bisher nur vermutet hatte, das wurde ihr zur Gewißheit; ſie las in den Blicken und der Frieden dieſes Hauſes, vergeſſen Sie das nicht!“ hobenem Haupt trat ſie in das Haus. Seine Drohun⸗ Mit einer Flaſche Champagner wurde die fröh⸗ liche Mahlzeit beſchloſſen, dann ging Didier in gewohn⸗ ter Weiſe in ſeinen Klub. Er märe allerdings lieber in der angenehmen Geſellſchaft daheimgeblieben, doch Cäcilie ſprach von der Notwendigkeit des Auspackens, und Leontine leugnete nicht, daß die Reiſe ſie ermü⸗ det hatte.. Sobald die Freundinnen in ihrem Zi eer allein waren, erkundigte Leontine ſich nach The 5; Cäci⸗ lie berichtete ihr Zuſammentreffen und war erfreut, daß die Freundin ſich ſofort zu dem Morgenſpaziergang be⸗ reit erklärte. Nun kam die Rede auf Garnier. Leon⸗ tine erzählte, wie unglimpflich er in ihrer Vaterſtadt 4 behandelt worden, und daß auch ihr Bruder dabei ge⸗ weſen ſei. Cäcilie ſprach die Befürchtung aus, daß Garnier ſich dafür an Leontine rächen würde, und teilte deſſen Drohungen mit.„Wir haben nun beide Grund, ihn zu haſſen und zu fürchten,“ ſagte ſie,„und nicht wir al⸗ lein, auch dein Landsmann, den er ja ebenfalls ver⸗ nichten will. Verbünden wir uns alſo gegen ihn, und ſollte ſich das Bündnis als zu ſchwach erweiſen, ſo verlaſſen wir alleſamt dieſes Haus. Ich mache mir nichts daraus, mit meiner Hände Arbeit mein Brot verdienen zu müſſen; wenn Onkel und Tante die Par⸗ tei Garniers nehmen, bleibt mir nichts anderes übrig. Und iſt es Wahrheit, daß Garnier den Frieden und das Glück dieſes Hauſes vernichten kann, dann müſſen hier Dinge vorgefallen ſein, die meinen Verwandten nicht zur Ehre gereichen.“ „Und wenn dies wirklich der Fall wäre,“ fragte Leonline,„würdeſt du ſie in Schutz nehmen?“ „Nein, aber tief betrüben würde es mich.“ N (Fortſetzung folgt.) 1 „ N Renee 8 8 „ 2 2 5 2 5 8 2 2 bat am Sonntaa in Saint Cbamond in der Reitf Als Vertreter des Reichs amts des Innern nahmen an der Konferenz die Geheimräte Beckmann und Koch teil. Ferner wohnten der Konferenz bei ein Vertreter des Verbandes des deutſchen Kaufleute, ein Vertreter des Zentralvereins der Handlungsgehilfen in Hamburg, Vertreter des Bundes der techniſchen und induſtriellen Beamten, des Zentralvereins der Bureauangeſtellten und Vertreter der deutſchen Gewerbevereine. Die Verhand⸗ lungen werden mehrere Tage dauern.. * Veſuch ſüdamerikaniſcher Staatsoberhäup⸗ ter in Verlin. Wie von unterrichteter Seite gemeldet wird, tritt der zum Präſidenten von Braſilien er⸗ wählte frühere Kriegsminiſter Hermes da Fonſeca in dieſen Tagen eine Europareiſe an, die ihn in erſter Linie nach Deutſchland führen wird. Der Sohn des Präſi⸗ denten wird auf Einladung des Kaiſers der großen Früh⸗ jahrsparade der Berliner Garniſon am 20. Mai auf dem Tempelhofer Felde beiwohnen, wie er bereits vor zwei Jahren auch die Herbſtparade und die nachfolgenden a⸗ növer als Gaſt des Kaiſers mitmachte. Es iſt ſehr wahr⸗ ſcheinlich, daß zur gleichen Zeit auch der neue Pr äſident von Argentinien, Dr. Saenz Pena, auch in Berlin weilen wird, und man will in Kreiſen der ſüd⸗ amerikaniſchen Kolonien wiſſen„daß die vorausſichtliche Begegnung der zukünftigen Präſidenten der beiden größten Republiken Südamerikas auf neutralem deutſchen Boden zu intereſſanten Beſprechungen über eine ſeit längerer Zeit in Vorbereitung befindliche Annäherung zwiſchen Ar⸗ gentinien, Braſilien und Chile führen dürfte. Zur preußiſchen Wahlreform. Die Wahl rechtskommiſſion des Herrenhauſes wird am 18. April tagen und ihre Arbeiten ſo beſchleunigen, daß das Plenum bereits Ende April die Schlußberatung vornehmen kann. Die vorgeſchriebene 21 Tag⸗Pauſe würde ſomit in die Pfingſtferien fallen. Zur Schlußabſtimmung über die Wahlrechtsvorlage werden die Minderheitsparteien wahr⸗ ſcheinlich keine Anträge ſtellen. Man neigt in parlamenta⸗ riſchen Kreiſen der Anſicht zu, daß ſich die einzelnen Par⸗ teien bei der Schlußabſtimmung auf kurze Erklärungen beſchränken Auch die Regierung ſcheint den Schwerpunkt der Entſcheidung in das Herrenhaus verlegen zu wollen. Die Einigungsverhandlungen im Bau⸗ gewerbe geſcheitert. Die am Freitag nachmittag unter dem Vorſitz des Geheimrats Wiedfeldt aus dem Reichsamt des Innern gepflogenen Einigungsverhandlungen im Bau⸗ gewerbe ſind am Widerſtande der Arbeitgeber eſcheitert, die erklärten, auf ihren Dresdener chlüſſen beharren zu müſſen. Zu der Verhandlung, die im Reichstagsgebäude ſtattfand, war als Vertreter der Arbeitgeber die 13er⸗Kommiſſion erſchienen, von den Ar⸗ beitern waren die Vorſtände der vier in Betracht kom⸗ menden Gewerkſchaften anweſend. Geheimrat Wiedfeldt wies einleitend darauf hin, daß die Regierung den Grund⸗ ſatz habe, ſich zunächſt in derartige gewerbliche Streitig⸗ keiten nicht einzumiſchen, ſondern es den Parteien über⸗ laſſe, möglichſt einen Ausgleich der Differenzen zu finden. Wie die Dinge aber jetzt liegen, nachdem von beiden de⸗ finitive Erklärungen abgegeben worden ſind, ſcheine es aus⸗ ſichtslos, daß die Parteien ſelbſt noch einen gütlichen Aus⸗ gleich fänden. Unter dieſen Umſtänden habe es die Re⸗ gierung für ihre Pflicht gehalten, die Hand zum Ver⸗ gleiche zu bieten. Zunüächſt ſchlug Geheimrat Wiedfeldt vor, wie bei den Tarifverhandlungen im Jahre 1908 dreſ unparteiiſche Herren zu wählen, die dann die Weiter⸗ führung der Sache in die Hand zu nehmen hätten. Die Arbeitgeber und Arbeiter zogen ſich zurück, um zunächſt über dieſen Vorſchlag zu beraten, der aber abgelehnt wurde. Dann verſuchte Geheimrat Wiedfeldt eine ſachliche Be⸗ ratung herbeizuführen, um doch noch zu einem Aus⸗ gleich zu kommen. Dies wurde aber von den Arbeitgebern ebenfalls abgelehnt. Sie erklärten, eine ſachliche Beratung habe keinen Zweck, denn ſie müßten auf ihren Dresdener Beſchlüſſen verharren. Darauf wurde, da es zu einer ſach⸗ lichen Verhandlung trotz der wiederholten erſuche nicht kommen konnte, die Verhandlung abgebrochen. Die Ver⸗ ſtändigung iſt alſo geſcheitert, und das Reichsamt des In⸗ nern wird vorläufig die Einigungsverhandlungen auch nicht wieder aufnehmen. Dies iſt im Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft und des ſozialen Friedens ſehr bedauerlich. Die Arbeitgeber laden damiteine große Ver⸗ antwortung auf ſich und es wird ſich bald zeigen, ob dabei etwas Gutes für ſie herauskommt. Jedenfalls können ſie, wenn ſie bei ihrem protzigen Starrſinn ver⸗ harren, auf die Sympathie weiter Kreiſe des Publikums nicht rechnen.. Nach der gemeinſchaftlichen Verſammlung der Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer im Baugewerbe, die ergebnislos verlief, trat noch am gleichen Abend der Vorſtand des Arbeitgeberbundes zu einer Sitzung zuſammen, in der beſchloſſen wurde, daß am 15. April die Aus⸗ ſperrung erfolgen ſoll, mit Ausnahme von Ham⸗ burg und von Berlin, ſolange hier die Verhandlungen noch ſchweben. Die Vertreter von Berlin und Hamburg enthielten ſich der Abſtimmung. Durch die Verhängung der Ausſperrung werden nach einer Schätzung 200 000. nach einer anderen 150 000 Arbeiter direkt bet offen. di Zahl der indirekt betroffenen Arbeiter läßt ſich nicht feſt ſtellen. 8 a Frankreich. 5 Der frühere Kabinettschef Clemenceau weiſt in einem Briefe an das„Petit Pornal“ in Var darauf hin, welches das Programm der nächſten Kammer ſein muß. Wir werden, ſo ſagt er, an die Freiheit der menſchlichen Intelligenz glauben und werden beruhigt ſein über die Zukunft der Freiheit, wenn die nächſte Kammer ſich die Regelung der Geſetze betr. die weltlichen Schulen als un⸗ bedingt durchzuführende Aufgabe vornimmt. Als wei⸗ tere Aufgaben bezeichnet Clemenceau die Einführung der Einkommenſteuer und die Verſicherung 1 Arbeits⸗ loſigkeit— Der derzeitige Miniſterpräſident 8 — 3— 8 ** ſeine angekündigte Prog ra mmreéde bor etwa 2000 Perſonen gehalten. Schon während er ſprach, wurden von den gegneriſchen Sozialiſten die Fenſter eingeworfen und Revolverſchüſſe abgefeuert. Ein Polizeikommiſſar wurde durch einen Schuß in den Kopf tödlich verletzt. 4 weitere Poliziſten wurden ſchwer verletzt. Die bisher über die Rede vorliegenden n ſtimmen darin überein, daß die von Briand angekündigte Wahlreform mit Ver⸗ längerung der Mandate den Wünſchen der Radikalen und der Radikal⸗Sozialiſten entſpricht, wie denn überhaupt Briand ſich zum Wortführer der in der Macht befindlichen Partei gemacht habe. England. Die Unterhausantworten des Staaksſekretärs des Aeußeren über„Deutſchland in Perſien“ erregen in Pe⸗ tersburg lebhafteſte Befriedigung, ſo meldet Dr. Dillon dem Daily Telegraph. Hier trifft eher das Gegenteil zu. Nach der Anſicht des Mancheſter Guardian wäre ein deutſches Darlehen wünſchenswert, da Deutſchland keine Abſichten auf Perſiens Gebiet und Unabhängigkeit haben könne— Rußland jedoch habe ſie offenſichtlich. Das Blatt macht übrigens die intereſſante Mitteilung, daß eine Gruppe reicher indiſcher Parſen bereit geweſen ſei, Perſien zu helfen zaber die engliſche Regierung habe ſie, Rußland zu gefallen, daran verhindert. China. Zu dem Attentatsverſuch gegen den Prinzregenten von China wird weiter gemeldet: Wie die Unterſuchung er⸗ geben hat, enthielten die im Palaſt gefundenen Bomben Sprengſtoffe. Für die Zukunft wurden Schutzmaßvegeln und beſondere Vorkehrungen getroffen, um die Leibwache für den Prinzregenten aus möglichſt zuverläſſigen Leuten zuſammenzuſetzen. In der Kaiſerſtadt ſollen Telephon⸗ Telegraphen⸗ und elektriſche Lichtanlagen eingerichtet werden. Rußland. In der finniſchen Hauptſtadt Helſingfors iſt man immer über die Vorgänge am Hofe und in den höchſten ruſſiſchen Regierungskreiſen auffallend gut unterrichtet, was ſich daraus unſchwer erklärt, daß Finnland innerhalb der genannten Kreiſe viele treue, wenn auch geheime Freunde zählt. Es verdient deshalb Beachtung, daß die letzten in Helſingfors eingetroffenen Privatnachrichten aus Petersburg melden, der Kaiſer— wie man meint, durch ſeine Mutter beeinflußt— ſtehe im Begriff, eine Schwen⸗ kung der ruſſiſchen Politik Finnland gegenüber zu ver⸗ anlaſſen. Es wird hinzugefügt, daß die Kundgebungen der berühmteſten Völkerrechtslehrer Europas zugunſten Finnlands auf den Kaiſer einen tiefen Eindruck gemacht, und daß er es nunmehr wünſche, eine vollſtändige Aus⸗ ſöhnung mit Finnland zu erreichen. Man ſpricht ſogar davon, daß der Kaiſer die Abſicht hege, in naher Zukunft nach Helſingfors zu gehen, um in einer feierlichen An⸗ ſprache an offizielle und nichtoffizielle Vertreter des ſinn⸗ ländiſchen Volkes alle Beſorgniſſe wegen der ruſſiſchen Politik zu zerſtreuen. 3 g Türkei. 5 Die Pforte bemüht ſich, die alb aneſiſchen Vor⸗ gänge als unbedeutend darzuſtellen, doch weiſt die ver⸗ mehrte Entſendung von Bataillonen dar uf hin, daß der Aufſtand ſehr ernſt und es die Pforte als ein Gebot der Selbſterhaltung erachtet, ihn definitiv niederzuſchlagen. Vom erſten Korps gehen jetzt achtzehn und insgeſamt etwa vierzig Bataillone zur Pazifizierung Albaniens hin. Die Streitkräfte werden unter den Oberbefehl Schefket Tur⸗ get Paſchas, eines Tſcherkeſſen, geſtellt. Außerdem dürften einige Kriegsſchiffe demnächſt die Segelorder nach der albaneſiſchen Küſte erhalten. Offiziere, welche um Ipek, Djakowo und Priſtino herum garniſonieren, telegraphierten an den Kriegsminiſter, daß, wenn keine energiſche Aktion eingeleitet würde, ſie zu demiſſionieren entſchloſſen ſeien. Die Albaneſen nehmen faſt ausſchließ⸗ lich Offiziere aufs Korn. Peinlich berührte, daß beim vorgeſtrigen Zuſammenſtoß in der Nähe Priſtinos die Albaneſen zwei Kanonen erbeuteten und die Mannſchaft gefangen nahmen. Beide Urſachen trugen zu einem be⸗ ſchleunigten Vorgehen bei.— Die Albaneſen ſtellen folgende Forderungen auf: Nichtmohammedaner nicht zum Militärdienſt zuzulaſſen, die Erwerbsſteuer zu er⸗ laſſen, Aufhebung des Zwangs, die Geburtsakte zu beſchaf⸗ fen, und die Begnadigung der politiſch Kompromittierten. Falls die Regierung dieſes nicht bewillige, würden ſie bis zum letzten Mann kämpfen. Inzwiſchen werden Vor⸗ kehrungen getroffen, die Albaneſen, die bei Lap konzen⸗ triert ſind, ganz zu umzingeln. — Badiſche Politik. Verhandlungen des Landtags. 8 8 Karlsruhe, 11. Abril. „In der heutigen(60.) Sitzung der Zweiten Kammer wurde ein Teil des Budgets des Finanzminiſteriums be⸗ raten. Nach längerer Debatte, in welcher zahlreiche Wünſche und Anregungen zum Ausdruck gebracht wurden, kam auch die Entſchädigung der durch die neue Reichs⸗ tabakſteuer brotlos gewordenen Tabakarbeiter zur Sprache. Von verſchiedenen Seiten wurde eine raſchere und reich⸗ lichere Unterſtützung derſelben verlangt und auch zuge⸗ ſagt. Erledigt wurden verſchiedene Titel, u. a. Mini⸗ ſterium, Landes hauptkaſſe, Hochbauweſen, Salinenver⸗ waltung, Außerordentliche Beihilfen uſw. Sämtliche Po- ſitionen wurden gemäß den Kommiſſionsanträgen un⸗ verändert genehmigt. Morgen Fortſetzung. Lokales. Seckenheim, 12. April. erdezucht⸗Verein Seckenheim. Für das am 5 Spe ſtattfindende Prüfungs rennen ſind Ein⸗ trittskarten für den 2. Platz zum ermäßigten Preiſe von 30 Pfennig bis Samstag, den 16. April, erhältlich bei den Herren Jakob Reuther, Georg Seitz und Metzger Wendel Hartmann. Ebenſo abends 6 Uhr Gemeinderechner ſind die den Mitgliedern zuſtehenden zwei weiteren Ein⸗ trittskarten für den 1. Platz zum Vorzugspreiſe von 50 Pfg. nur bis Samstag, den 16. April, abends 6 Uhr bei Herrn K. Volz, Friedrichſtraße 30, zu haben. Intereſſante Funde werden gegenwärtig in unſerer Nachbargemeinde Edingen gelegentlich der Ausgrabung eines Kellers in der Konkordiaſtraße gemacht, beſtehend aus menſchlichen Skeletten, Schmuckgegenſtänden(Perlen, Fingerringen), Waffen, Tongefäßen uſw., die zumteil noch ziemlich gut erhalten ſind. Der Fundort liegt nahe dem⸗ jenigen, wo vor einigen Jahren ähnliche archäologiſch intereſſante Fundſtücke zu Tage gefördert wurden, von denen viele in die Altertumsſammlung in Karlsruhe wanderten. Anſcheinend hat man es mit einem größeren Begräbnisplatz zu lun, der vielleicht zur Zeit der Römer angelegt wurde. Die Spatzenplage macht ſich in dieſem Frühjahr in unſeren Obſt⸗ und Gemüſegärten in recht unangenehmer Weiſe fühlbar. So bemerkte ein Obſtzüchter in Feuden⸗ heim an einem Birnbaum, bei dem die Blütenknoſpen ſchon lebhaft vorgetrieben waren, eine ganze Anzahl von Knoſpen angepickt und ausgehauen. Die ganze Baumtraufe war mit einer Unmenge von zerriſſenen Knoſpenteilen be⸗ deckt. Auch in den Hausgärten richten die Frechlinge an den jungen Pflanzen beträchtlichen Schaden an. Da ſich die garſtigen Geſellen in letzter Zeit ſehr vermehrt haben, ſollte man ſie unnachſichtlich dezimieren, da ſie auch unſere Nutzvögel im Brutgeſchäft ſehr beläſtigen. Aus Nah und Fern. (J Mannheim, 9. April. Ein zur Einverftähme wegen Hausfriedensbruchs und Diebſtahls auf die Wache 6. Polizeireviers zitierter 34 Jahre alter lediger Gärtner⸗ burſche öffnete ſich daſelbſt in ſelbſtmörderiſcher Abſicht durch einen Schnitt mit dem Federmeſſer die Pulsader am linken Handgelenk; er mußte deshalb im Sanitäts⸗ wagen in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. — Auf dem Grenzweg am Neckarauer Uebergang geriet geſtern nachmittag der 9 Jahre alte Sohn eines Schloſſers unter eine Handſtraßenwalze, welche an ein ſtädtiſches Fuhrwerk angehängt war. Ter Knabe zog ſich hiedurch einen Rippenbruch und eine Knochenquetſchung am linken Beine zu. Ein Verſchulden des Fuhrmanns iſt aus⸗ geſchloſſen. Mannheim, 9. April. Das Bezirksamt hat das Rollſchuhlaufen auf den Gehwegen verboten. Da die Schuljugend nun aus verſchiedenen Gründen nicht warten kann, bis abends die Fahrdämme der aſphaltierten Stra⸗ ßen vom Verkehr frei werden, ſo wird der neue Sport, der zur Freude der Eiſenhändler gewaltig emporgeblüht war, wohl ebenſo einſchlafen, wie das Tiaboloſpiel.— Eine ſeltſame Lichterſcheinung erregte vorgeſtern abend in der Auguſtaanlage Aufſehen. Am nächtlichen Himmel ſtand ein heller Lichtkörper oder vielmehr er bewegte ſich hin und her. Die Spaziergänger ſtutzten und die Fenſter öffneten ſich. Vom Komet wurde geredet und dann ein Luftballon vermutet, der einen Landungsplatz ſuche. Die Löſung des Rätſels ließ nicht allzulange auf ſich warten. Ein Drachen ſchwebte allmählich hernieder, und an ſeinem langen Schweife baumelte eine brennende Laterne. Dem Beſitzer war die Fopperei ausgezeichnet gelungen. Freiburg, 9. April. Tie Schuhmachergehilfen des Zentralverbandes, ſowie des chriſtlichen Verbandes haben beſchloſſen, heute die Kündigung einzureichen. Die Schuhmacherinnung hat es abgelehnt, in Verhandlungen einzutreten. Seitens der Gehilfen war das Gewerbegericht als Einigungsamt angerufen worden, jedoch lehnten auch hier die Innungsmeiſter jedwede Verhandlung ab. 0 Furtwangen, 9. April. Der Bierkrieg dauert fort; am letzten Sonntag wurden in manchen Wirtſchaften keine 10 Glas Bier getrunken. Auch auf die Wirtſchaften in der Umgegend hat ſich der Boykott ausgedehnt. (Offenburg, 9. April. In Unterſuchungshaft ge⸗ nommen wurde der Werkmeiſter Rapp unter dem Ver⸗ dacht, einem Mädchen aus Zell⸗Weierbach, mit dem er ein Verhältnis gehabt haben ſoll, ein Gift zur Beſeitigung der Folgen gegeben zu haben, was den Tod des Mädchens herbeigeführt haben ſoll. Rapp iſt verheiratet und Vater von vier Kindern.— 3 5 () Karlsruhe, 9. April. An verſchiedenen Plätzen Süddeutſchlands wurden in letzter Zeit falſche Treimark⸗ ſtücke verausgabt. Sie tragen teils das Bildnis des Kai⸗ ſers mit dem Münzzeichen A und der Jahreszahl 1908, teils das des Königs von Württemberg mit dem Münz⸗ zeichen F und der Jahreszahl 1909. Die Wappenſeite iſt ſchlecht geprägt und am Rande fehlt die Inſchrift. Die Falſchſtücke ſind aus einer Miſchung vo Blei und Wismut hergeſtellt. i f () Karlsruhe, 9. April. Der demokratiſche Ab⸗ geordnete Venedey von Konſtanz beging geſtern ſeinen 50. Geburtstag. Venedey vertritt mit kurzer Unterbrech⸗ ung die Stadt Konſtanz ſeit dem Jahre 1891 in der Zweiten Kammer.— () Eigeltingen, 11. April. Hier hat der fünfzig Jahre alte Tionyſius Orſinger Selbſtmord begangen, in⸗ er ſich die Kehle durchſchnitt. Der Grund dieſer Tat wird darin geſehen, daß er mit einem minderjähirgen Mädchen ſträflichen Umgang hatte, der nicht ohne Folgen blieb. () Höllſtein, 11. April. Dieſer Tage begab ſich abends der Taglöhner Fr. Strütt aus Maulburg wit ſeinem Bruder in den Wald um Holz zu holen. Sie n ten ſich plötzlich von einem Manne, der eine Seir br 97 verfolgt und flüchteten, wobei Strütt in 1 1 ei 7 5 fiel und dort mit zerſchmettertem Kopfe en ieb. () Haagen, 11. April. Tas Ajährige Kind des Pförtners Heller in Nöttlerweiler ſtürzte in einen un⸗ bewachten Augenblick aus einem Feuſter des 3. Stock⸗ werkes in den Garten, wunderbarerweiſe ohne ernſtlichen Schaden zu nehmen. Es befindet ſich den Umſtänden nach büJJC0Cõãͤ 8 —— — 9 — * 1 * * Bonn, 9. April. Das Schöffengericht zu Boſin herurteilte heute nach 4½ſtündiger Verhandlung die beiden Mitglieder des Korps Boruſſia Konrad Graf Finck zu Finckenſtein und Hans Werner von Quiſtorp wegen ge⸗ meinſchaftlichen Hausfriedensbruchs in der Woh⸗ nung des Einjährigen⸗Unteroffiziers Feith, welcher auch einem Korps angehört, zu je vierzehn Tagen Ge⸗ fängnis.. 3 * Halle a. S., 9. April. In hieſigen Baugeſchäften wurden heute zahlreiche Arbeiterentlaſſungen vorgenom⸗ men. Die Arbeitgeber erachten eine Vermittlung für ausgeſchloſſen. Eine umfaſſende Ausſperrung erſcheint für nächſte Woche als unvermeidlich. * Braunſchweig, 9. April. Der vom hieſigen Land⸗ gericht vor einiger Zeit wegen anonymer Briefſchreiberei zu einer längeren Gefängnisſtrafe verurteilte Paſtor Lang aus Heckenbeck im Herzogtum Braunſchweig hat ſich, nach⸗ dem ſeine Anträge auf Zulaſſung des Wiederaufnahme⸗ verfahrens vom hieſigen Oberlandesgericht endgültig ab⸗ gelehnt worden ſind, in Hannover erhängt.— * Poſen, 9. April. In Bezesno wurden durch eine Feuersbrunſt 200 Gebäude eingeäſchert. 6 Perſonen ſind in den Flammen umgekommen. Ferner brach in Mezanom Feuer aus, das 90 Gebäude, darunter 40 Geſchäftsläden, vernichtete. Zwei Perſonen wurden wegen Verdachts, den Brand böswillig an zwei Stellen angelegt zu haben, verhaftet. 4 . Gerichtszeitung. 2 Ein auffälliges Urteil. Ein Nachſpiel zu den badiſchen Landtagswahlen be⸗ ſchäftigte am Freitag die Strafkammer Mosbach. Wegen Fälſchung eines Wahlergebniſſes war gegen den Grund⸗ ſerrn von Hornberg und Michelfeld, den königlich preußi⸗ ſhen Rittmeiſter der Reſerve Freiherrn Franz v. Gemmingen⸗ Hornberg Anklage erhoben. Als Frei⸗ herr v. Gemmingen am 21. Oktober, dem Tage der Hauptwahl, in dem zum 70. Wahlkreiſe gehörigen Dorfe Neckarzimmern, wo er wohnt, zur Wahl erſchien, ergab ſich, daß ſein Name in der Wählerliſte fehlte. Man hatte den Namen weggelaſſen, weil man irrtümlicherweiſe an⸗ nahm, daß der Baron als Grundherr nur zur Erſten Kammer wahlberechtigt ſei. Zwiſchen dem Wahlvorſtand, dem Bürgermeiſter und v. Gemmingen gab es deshalb eine Auseinanderſetzung. Der Baron meinte, mankönne ihm doch nicht als Grundherrn zumuten, ſich zu überzeugen, daß er in der Wahlliſte ſtehe und ſteckte mit den Worten:„Ich wähle doch!“ ſeinen Zettel in die Urne. Die Strafkammer hatte zu⸗ letzt die Einleitung des Verfahrens abgelehnt. Das Ober⸗ landesgericht gab aber der Beſchwerde der Staatsanwalt⸗ ſchaft ſtatt. Die Verhandlung endete mit der Frei⸗ ſprechung des Angeklagten. Das Gericht habe ſich nicht davon überzeugen können, daß der Angeklagte vor⸗ ſätzlich gehandelt habe. Der Angeklagte habe offenbar nicht verſtanden, formales und materielles Recht vonein⸗ ander zu unterſcheiden.— Sehr merkwürdig— dieſes Urteil! Wenn ein Mann von ſolchem Bildungs⸗ rad„formales“ und„materielles“ Recht nicht unter. cheiden könnte, was ſoll man dann vom gewöhn⸗ lichen Manne ſagen? Ob ein Arbeiter oder Bauen auch ſo glimpflich davon gekommen wäre, wenn er der⸗ artig eigenmächtig in die Wahlhandlung eingegriffen hätte? 8 Simpliziſſimus⸗Prozeß, Vor der Strafkammer Stuttgart wurde am Freitag der Prozeß gegen den„Sim⸗ pliziſſimus“ wegen Beleidigung des Biſchofs von Rotten; burg und der Geiſtlichen des Bistums verhandelt. Den Staatsanwalt beantragte gegen den verantwortlichen Re⸗ dakteur 3 Monate Gefängnis. Das Urteil wird am 15 April bekannt gegeben. Neues aus aller Welk. „Ein unglücklicher Geiſtertanz. Der Verein der Studentinnen des Philadelphia⸗Seminars in Brooklyn veranſtaltete am Samstag abend eine Unterhaltung, wo⸗ bei 60 Mädchen bei Spiritusbeleuchtung einen ſogenannte Geiſtertanz aufführten. Dabei fingen die Kleider eine der Mädchen Feuer, und es brach eine Panik unter den Tänzerinnen aus. Mehrere Perſonen, welche das ver⸗ unglückte Mädchen retten wollten, haben gleichfalls Brand⸗ wunden erlitten. Das Mädchen erlag ſeinen Verletzungen. * Die Bremer Skandalaffäre. Nach den bisheri⸗ gen Ermittelungen ſind 16 Perſonen feſtgeſtellt und ver⸗ haftet worden, die an der Skandalaffäre(8 175) beteiligt ſind. Einigen iſt es geglückt, ſich der drohenden Verhaf⸗ tung durch die Flucht zu entziehen. Verhaftet ſind u. a.: ein Polizeikommiſſar und Hauptmann der Reſerve, ein Schiffsingenieur und ein prakt. Arzt aus Hamburg, außer⸗ dem, dem Vernehmen nach, auch zwei Arbeiter. Vor⸗ läufig iſt als ſicher ermittelt worden, daß 56 junge Leute den Verhafteten und ihren Genoſſen zum Opfer gefallen ſind, darunter eine ſehr große Anzahl von Knaben im Alter von 13 und 14 Jahren. Unter der beſchlagnahmten kompromittierenden Korreſpondenz ſollen ſich auch Briefe aus Berliner Kreiſen befinden. Auch wegen der an ein⸗ zelnen Opfern verſuchten Erpreſſungen ſind Ermittelungen im Gange. »Ein Bund alkoholenthaltſamer Pfarrer. Ein Bund abſtinenter Pfarrer hat ſich in der Pfalz ge⸗ bildet. Er will unter den proteſtantiſchen Pfarrern für die Verbreitung des Grundſatzes freiwilliger Enthaltſam⸗ leit von alkoholiſchen Getränken wirken, durch mündlichen und ſchriftlichen Gedankenaustauſch die religiös⸗ſittliche Seite der Alkoholfrage durcharbeiten und auf die Be⸗ handlung derſelben auf Konferenzen dringen. Eine fatale Verwechſlung. In Trabelsdorf bei Burgebrach in Oberfranken hatte die weiſe Frau ihres Amtes gewaltet und dem Zementwarenfabrikanten ver⸗ fündet, daß ein Sohn geboren worden ſei. In der Freude ſeines Herzens und nach einer Konferenz mit der Wöch⸗ 69 44 2 FFP FT... nerin beſchloß der glückliche Vater den Sohn Georg zu nennen; er ließ ihn auch ſo im Standesregiſter eintragen, Am anderen Tag entdeckte die Hebamme, daß der Knabe ein Mädel war und jetzt erhoben ſich große Schwierig⸗ keiten; erſt nach dem Eingreifen des Bezirksamts ließ ſich das Standesamt herbei, in ſeinem Regiſter den Knaben Maria Anna einzutragen. 1 Selbſtmord einer Schriftſtellerin. Die Schrift⸗ ſtellerin Irma Goeringer in Berlin hat ſich am Freitag in ihrer Wohnung durch Gas vergiftet. In einem hinter⸗ laſſenen Briefe gibt ſie unglückliche Liebe als Grund ihres freiwilligen Todes an. Das frühe Ende Irma Goeringers wird bei ihren Kollegen wie in der Leſewelt ſchmerzliches Bedauern erregen. Ihre Skizzenſammlung„Die letzte Sprophe“, der Roman„Schlingpflanzen“ und andere Ro⸗ mane und Novellen aus ihrer Feder überraſchten durch ſchöne Form und pſychologiſche Vertiefung. Ihr Lieblings⸗ thema, das ſie immer wieder variierte, war das Verhältnis zwiſchen Mann und Frau, ſpeziell das Problem der Frau, die fühlt„daß ſie dem geliebten Manne entgleitet. Der „Frankfurter Zeitung“ und anderen großen Blättern war Irma Goeringer ſeit vielen Jahren eine ſehr geſchätzte Mitarbeiterin. Frau Goeringer ſtammte aus Rippoldsau im Schwarzwald. Sie lebte längere 5 in Frankfurt und Zürich und ſeit einigen Jahren in Berlin. * Ein Doppelmord in der Hypnoſe. Am Freitag abend drang in die in der Vogelsbergerſtraße zu Frank⸗ furt a. M. gelegene Wohnung des Ehepaares Weller der Schreiner Becker, der dreißigjährige Bruder der Ehefrau, ſtach beide Eheleute nieder und flüchtete dann, wurde jedoch im Hof verhaftet. Die Eheleute ſind ſchwer verletzt. Die Frau dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Der haben behauptet, in hypnotiſchem Zuſtand gehandelt zu aben. * Die Affäre Toſelli. In Dresdener Kreiſen, die mit Frau Taſelli bis in die letzte Zeit in brieflichem Verkehr ſtanden, iſt man durch die neuerliche Wendung im Eheleben der ehemaligen Gräfin Montignoſo keines⸗ falls überraſcht. Die Stimmungsbilder, die von Frau Toſelli dort über ihre Ehe einliefen, waren in den letzten Monaten immer troſtloſer. Frau Toſelli beklagt ſich bitter daß ſie ſich in ihrem Mann ſchwer getäuſcht hat, und daß ſie dieſem nur ein Spekulationsobjekt war. Aus dieſem Grunde wollte er durchaus das Einverſtändnis ſeiner eben angetrauten Gemahlin dazu haben, daß ſie ſich mit ihm öffentlich auf der Bühne zeigen würde. In den Verträgen, die Toſelli damals mit Agenten abſchloß, iſt hinter dem Rücken ſeiner Gemahlin ſtets das Mitauftreten derſelben vereinbart. Als jedoch ſchließlich Toſelli bei der beharr⸗ lichen Weigerung ſeiner Frau, ſich öffentlich zu zeigen, einen Beruf ſo gut wie ganz aufgab, um die Mittel ſeiner Ehe durch ſeine Frau bestreiten zu laſſen, wurde das Ehe⸗ verhältnis immer kühler. Aus gut unterrichteter juriſti⸗ 25 Quelle in Florenz verlautet, daß die Eheſcheidung der au Toſelli auf unüberwindliche Schwierigkeiten ſtoßen wird. Der ſächſiſche Hof ſei aufs tiefſte indigniert; er werde weder die Rückkehr der Frau Toſelli dulden, noch geſtatten, daß ſie von ihrer Apanage einen Teil abzweigt, um Signor Toſelli zu unterſtützen. Es ſcheine vielmehr, daß der Hof energiſche Maßregeln gegen die ehemalige Gräfin Montignoſo ergreifen werde, und zwar Maßregeln finanzieller Natur. f a Kindermangel in Louſiana. In dem amerkkan⸗ ſchen Südſtaate Louiſiana ſind, wie amerikaniſche Blätter berichten, die Ehen ſo unfruchtbar, daß viele Familien, die gern Kinder haben möchten, ſich aus anderen Staaten der Union die erſehnte Nachkommenſchaft ſchicken laſſen. So ſchickte jüngſt das Findlings⸗ und Waiſenaſyl in Neu⸗ york eine Ladung von faſt 70 reizenden Kindern nach dem Süden. Mit den Kindern fuhren zwei Krankenſchweſtern, verſchiedene Ammen und mehrere Agenten der kinder⸗ heiſchenden Südländer. Man empfing die kleinen Geſchöpfe mit ſolcher Begeiſterung, daß man nicht einmal die über⸗ ſchüſſige Zahl eglaſſen wollte, ſo daß die meiſten Kinder nicht über Neuorleans hinauskamen. Faſt alle fanden hier ſchon eine neue Heimat und Adoptiveltern. Es ſind jetzt wieder neue Geſuche an das Neuyorker Aſyl gelangt, und zwar nicht aus Louiſana, ſondern auch aus Texas und anderen Staaten. — Schülerfahrt des Deutſchen Flotten vereins Die Präſidialgeſchäftsſtelle des Deutſchen Flottenvereins verſendet ſoeben das vorläufige Programm für die in der Zeit vom 1.—7. Auguſt d. J. ſtattfindende Schülerfahrt aus dem Königreich Württemberg nach Hamburg⸗Helgo⸗ land und Kiel. Der Preis der Teilnehmerkarte, wobei ſämtliche Koſten vom Augenblick der Abfahrt in Stutt⸗ gart bis zur Rückkehr, Verpflegung und Logis in Ham⸗ burg, Helgoland und Kiel mit Ausnahme der Getränke eingeſchloſſen ſind, beträgt 85 Mk. Falls ſich mindeſtens 3000 Teilnehmer melden, wird vorausſichtlich eine Er⸗ mäßigung eintreten. Die Fahrt dauert diesmal 7 Tage und ſieht einen Aufenthalt von einem ganzen Tag auf Helgoland vor. An der Fahrt wird beabſichtigt, nur Schü⸗ ler im Alter von 15 Jahren und darüber zuzulaſſen. Sehr erwünſcht wäre es, wenn auch einige Lehrer an der Fahrt teilzunehmen und zur Ueberwachung einer gewiſſen Anzahl von Schülern ſich bereit finden würden. Die Koſten be⸗ tragen auch für dieſe Teilnehmer 85 Mk. Anmeldungen zur Teilnahme an dieſer Fahrt ſind bis ſpäteſtens 1. Julian die Geſchäftsſtelle des Württ. Landesverbandes des Deutſchen Flottenvereins in Stuttgart, Uhlandſtraße 3, zu richten, woſelbſt auch das ausführliche Programm er⸗ hältlich iſt. Zu weiteren Auskünften iſt die Geſchäftsſtelle gerne bereit. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Schüler, auch wenn ſie in ihrem ſpäteren Leben die Städte auf⸗ ſuchen, welche auf der Schülerfahrt berührt werden, kaum Gelegenheit haben werden, die Schiffe, Schiffswerften und ſonſtige damit zuſammen hängende Einrichtungen unter Leitung von Sachkundigen ebenſo eingehend zu beſichtigen, und daß es daher zur Erweiterung des Geſichtskreiſes jedes Einzelnen beitragen wird, an einer ſolchen Fahrt teilzunehmen. B f Redaktion, Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenheim . PGGGGGGG—GGPGGG——W——W— JJ ðyvu ĩðͤZv ĩðLK Auszug aus den Standesregiſtern der Gemeinden: Seckenheim pro Februar 1910. Geborene: 10. Heinrich, S. d. Küfers Heinrich Schäfer u. ſ. E. geb. Ruf. 6. Emma, T. d. Signalwärters Andreas Neuert u. ſ. E. Liſette geb. Fleck. 10. Anna Eliſa(unehelich). 12. Karl Georg, S. d. Landwirts Leonhard Frey, Joh. Mich. Sohn u. ſ. E. Barbara geb. Marzenell. 16. Philipp Arthur(unehelich). 16. Albert, S. d. Landwirts Albert Bühler u. ſ. E. Berta geb. Volz. 15. Elſa Anna, T. d. Fabrikarbeiters Karl Philipp Glück u. ſ. E. Katharina geb. Bender. 16. Jakob Albert, S. d. Bahnarbeiters Johann Leonhard Frey u. ſ. E. Suſanna geb. Ding. 21. Anna Katharina, T. d. Bierbrauers Karl Hörnle u. ſ. E. Maria geb. Kloos. 20. Frieda, T. d. Maſchinenarbeiters Peter Biegel u. ſ. E. Sophie geb. Weißling. 22. Valentin, S. d. Fabrikarbeiters Franz Maier u. ſ. E. Franziska geb. Ernſt. 18. Karl Rudolf, S. d. Schreinermeiſters Agapit Kollnig u. ſ. E. Luiſe geb. Mößner. 21. Maria, T. d. Landwirts Georg Emil Seitz u. ſ. E. Luiſe geb. Volz. 28. Eva Elſa, T. d. Rangierers Chriſtian Jakob Stein u. ſ. E. Katharina geb. Kettner. 23. Hermann Leonhard, S. d. Schmieds Jakob Raule u. ſ. E. Katharina geb. Weber. Getraute: 3. Karl Theodor Hildebrand, Friſeur und Regina Spies, Dienſtmagd, erſterer in Ilvesheim, letztere in Seckenheim wohnhaft. 3. Landwirt Eduard Volz und Luiſe Klumb, ohne Beruf, beide dahier. Geſtorbene: f 1. totgeborenes Mädchen der Eheleute Heinrich Zwingen⸗ berger. i 16. Philipp Arthur(unehelich), 3 Tage alt. Edingen pro Februar 1910. Geborene: 1. Hermann Philipp. S. d. Landwirts Johann Peter Koch u. ſ. Ehefrau Amalie geb. Ding. 5. Joſef, S. d. Fabrikarbeiters Joſef Meyer u. ſ. Ehe⸗ frau Margareta geb. Schwemmer. 6. Eliſabetha, T. d. Zigarrenmachers Theodor Becker u. ſ. Ehefrau Maria Magdalena geb. Mandel. 8. Helmnt, S. d. Maſchinenſchloſſers Karl Burkhardt u. ſ. Ehefrau Anna geb. Koch. 14. Alwin Johann, S. d. Zigarrenmachers Adolf Otto Kraus u. ſ. Ehefrau Margareta geb. Braun. 15. Katharina, T. d. Maurers Johann Hepp u. ſ. Ehefrau Katharina geb. Jänner. 16. Emil Wilhelm, S. d. Bäckermeiſters Philipp Andreas Wütherrich u. ſ. Ehefrau Eliſabetha geb. Stöhr. 17. Anna Maria, T. d. Fabrikarbeiters Gg. Adam Ries u. ſ. Ehefrau Karolina geb. Sailer. 22. Eliſabetha(unehelich). 23. Theodor, S. d. Schloſſers Hermann Schäfer u. ſ. Ehefrau Maria geb. Koch. Geſtorbene: 6. Ludwig Eſchelbeck, 10 Mon. 7 Tage alt. 23. Eliſabetha Lehmann, 26 Stunden alt. Hhekanntmachung. Die Verleihung von Ausſteuergaben aus der Luiſenſtiftung betr. Aus den Zinſen der„Luiſenſtiftung“ wird in dieſem 0 einem katholiſchen Brautpaare eine Ausſteuergabe verliehen. Bewerbungen, für welche nur dürftige, beſtens be⸗ leumundete Paare in Betracht kommen können, ſind binnen 8 Tagen ſchriftlich bei dem unterzeichneten Bürgermeiſteramt einzureichen. Seckenheim, 11. April 1910. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber 5 Volz. Koch. Liederkranz 2 Zimmer Seckenheim. und Küche ſofort zu ver⸗ Mittwoch abend mieten. 80 Dammſtr. 18. Gesangprobe. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Zahnatelier Karl Rühle Seckenheim, Schloßſtraße 33. Empfehle mich in Anfer⸗ tigung von Piomben in Gold, Porzellan, Email. Nervtöten Der Vorstand. Ein neugeborenes Kind von guten Eltern wird in Pflege gegeben. Jährliche Vergütung 180 Mk. Von wem? ſagt die Exp. ds. Bl. ahnziehen Künſtliche Zähne jeder Art, unter Garantie für gutes Schulentlaſſener Paſſen, bei Verwendung von nur gutem Material.“ Junge — 8 5 gefucht Schöne 7 „ L. Nagel, 25 Matratzenfabrik. Feudenheimer Fähre. Schlaffſtelle ſofort zu vermieten. Friedrichſtraße 90. are Nen * eee Frühjahrs⸗ Kontroll⸗Oersammlungen lolo im Landwehrbezick Mannheim, Bezirk des Hauptmeldeamts mannheim, für die Ortschaften des Amtsbezirks mannheim. Zur Teilnahme ſind verpflichtet: Sämtliche Unteroffiziere, Mannſchaften und Erſatz⸗ reſerviſten der Jahresklaſſen 1897 bis 1909, mit Aus⸗ nahme derjenigen der Jahresklaſſen 1897 und 1898, welche bereits zur Landwehr II. Aufgebots übergeführt worden ſind und derjenigen der Jahresklaſſe 1898, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1898 eingetreten ſind. Es haben zu erſcheinen: In Seckenheim(Schlösschen): mittwoch, den 20. April 19 10, nachmittags 2.30 Uhr die Mannſchaften der Infanterie von Seckenheim und lloesheim. mittwoch, den 20. April 1010, nachmittags 4 Uhr die Mannſchaften der übrigen Waffen, die Erſatzreſerviſten aller Waffen und die zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften aller Waffen von Seckenheſm und loesheim. Militär-, Erſatzreſerve⸗Päſſe und Kriegsbeorderungen ſind mitzubringen. Die Jahresklaſſe jeden Mannes befindet ſich auf der Vorderſeite des Militär⸗ bezw. Erſatzreſerve⸗Paſſes verzeichnet. Unentſchuldigtes Fehlen und Erſcheinen zu einer unrichtigen Kontroll⸗Verſammlung werden beſtraft. Bezirks-Kommando Mannheim. Beschluss. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 11. April 1910. Bürgermeisteramt: Volz. Bekanntmachung. Einführung einer neuen Fibel betr. Mit Genehmigung Großherzogl. Kreisviſttatur wird für den erſten Jahrgang der hieſigen Volksſchule von Oſtern l. Js. ab, die von Hauptlehrer Wiederkehr in Mannheim herausgegebene Fibel„Unter uns Kindern“ eingeführt. Preis 1 Mk.; erhältlich in den Schreibmaterialien⸗ handlungen von 6g. Zimmermann, J. Helfrich Nachf. und J. Sponagel hier. Seckenheim, 7. April 1910. Der Oberlehrer: Lorentz. Bekanntmachung. Die Verhütung von Waldbränden betr. Zur Verhütung von Waldbränden wird gemäߧ 368 Ziffer 8 R.⸗Str.⸗G.⸗B.,§ 23e Polizeiſtrafgeſetzbuch das Rauchen in ſämtlichen Waldungen des Amtsbezirks Mann⸗ heim bis 1. Oktober l. Js. polizeilich verboten. Zuwiderhandelnde werden vorbehaltlich etwaiger Ver⸗ folgung wegen Brandſtiftung an Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Die Bürgermeiſter⸗ ämter bezw. Stabhalterämter werden angewieſen, dies in ihren Gemeinden auf ortsübliche Weiſe bekannt zu machen, das Waldhutperſonal zu genauer Aufſicht anzuhalten und Anzeigen gegen Ortsangehörige durch Strafverfügung zu erledigen, ſolche gegen Nichtortsangehörige aber zur Ver⸗ folgung hierher abzugeben. Mannheim, den 31. März 1910. Großh. Bezirksamt IV: J. V.: Stehberger. Beſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, 8. April 1910. Schmitt. Bürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Koch. 3 ö empfiehlt 1 U Zimmermann J. Helfrich i Nachf. 8 8 3 24 Schön möbliertes 1771 2 2 2775=* 3 858 2 * 82 3208 mme 128225 N— 2 32 325 evt. mit Penſion, in geſunder 2 33 Lage ſofort zu vermieten bei 82822 3 A. 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Wir bemerken dabei, daß Einwendungen gegen den Voranſchlag mündlich oder ſchriftlich bei dem Vorſitzenden des Kirchengemeinderats vorzubringen ſind, jedoch nur bis zu dem für die Beſchlußfaſſung der Kirchen⸗ gemeinde beſtimmten Tage. Seckenheim, den 7. April 1910. Evang. Kirchengemeinderat: 87) Kunz. Griskrankenkaſſe Seckenheim. Erſatzwahl der Vertreter zur General⸗ verſammlung betr. nach- Am Sonntag, den 17. April d. s., mittags 2½½ Uhr findet auf dem Rathauſe zu Seckenheim Ersatzwahl für die Vertreter der Arbeitnehme zur Generalverſammlung ſtatt, wozu ſämtliche Mitglieder höfl. eingeladen werden. Es ſind zu wählen: 15 Vertreter der Arbeitnehmer, Vertreter der Arbeitnehmer keine. Seckenheim, den 8. April 1910. gez. Seitz. Danksagung. gür die vielen Beweiſe herzlicher Teil⸗ nahme bei dem ſchweren Verluſte unſeres innigſtgeliebten Vaters Jakob Stein Landwirt ſagen wir herzl. Dank. 78 Beſonders Dank dem Militärverein, ſowie dem kath. Männerverein„Centrum“ für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruheſtätte. Secken heim, 11. April 1910. Die trauernden Hinterbliebenen. Merklein. Bildhübsch macht ein zartes, reines Gesicht roſi es, jugendfriſches Aussehen, weiße, fanmelweiche Haut und blendend ſchöner Teint, Alles dies erzeugt die allein echte Steckenpferd⸗Lilienmilth⸗Seife v. Bergmann& Co., Radebeul. St. a 50 Pfg. in der Apotheke und bei Georg Röser. 5060 Ztr. ſchöne 97 Kartoffeln Wolltmann, Märker u. Wel⸗ kersdörfer hat in größeren Quantitäten zu 2.25 Mk. per Ztr. zu verkaufen. Mathäus Seitz, Hauptſtr. 132. C Sie sparen Geld! Verkaufe billig gebrauchte Möbel, Schuhe u. Kleider. Böhles, Maunheim 2. Sbbepflden 5 F ypotheken- Kapital dan erſte Stelle zu 4½% 9 ohne Bankprobisſlon abzugeben. für Hausgebrauch. 4 E Milllonenfach bewährt. J.& S. Weil Zu haben in Mannheim. duptkeken, rope. u. 1 furbenhandlungen uff Man achte auf neben- 0 6, Tel. 37 stehend abgebildete Sellleienmarke. Kath. Arbeiterverein Seckenheim(E. V.) 8 ee den 13. d. Mts., Abends ½9 Uhr inde ö Vertrauensmänner-Sitzung im Schulhaus ſtatt. Wegen wichtiger Angelegenheit werden die Vertrauens⸗ männer gebeten vollzählig zu erſcheinen. . Der Vorſtand. Bekanntmachung. Die Unterſuchung von Blitzableitern im Jahre 1910 betreffend. Nr. 0031 IV. Aufgrund des§ 119 des Polizeiſtraf⸗ geſetzbuches wird angeordnet, daß auch im laufenden Jahre ſämtliche Blitzableiteranlagen im Amtsbezirk— ſolche, welche mit dem Geſtänge der Telephon⸗ und Telegraphen⸗ leitungen verbunden ſind, ausgenommen— von Sachver⸗ ſtändigen zu unterſuchen ſeien. 5 g Anlagen, welche im vergangenen Jahre mittels elek⸗ triſcher Meſſung geprüft wurden, ſind in dieſem Jahre einer Beſichtigung zu unterziehen und umgekehrt. Wir fordern die Beſitzer bezw. Verwalter der mit einer Blitzableiteranlage verſehenen Gebäude auf, entweder ſpäteſtens bis zum 15. Mai 1910 den amtlicken Sachver⸗ ſtändigen, Herrn Schieferdeckermeiſter Karl Auguſt Roth hier, S 6, 33, mit der Prüfung zu beauftragen oder die Prüfung durch einen anderen Sachverſtändigen vornehmen zu laſſen und uns bis ſpäteſtens bis zum 15. Mai 1910 anzuzeigen, an welche Gebäude, an welchem Tage und durch welchen Sachverſtändigen die Prüfung vorgenommen wurde. Hinſichtlich derjenigen Blitzableiteranlagen, zu deren Prüfung bis zum 15. Mai 1910 weder der amtliche Sachverſtändige beauftragt worden, bezw. über deren Prüfung wir bis dahin nicht benachrichtigt ſind, oder welche durch ungeeignete Sachverſtändige geprüft wurden, werden wir, die Beſtrafung etwaiger Unterlaſſung vorbehalten, evtl. unter Heranziehung des amtlichen Sachverſtändigen das Geeignete anordnen. Mannheim, den 2. April 1910. Großh. Bezirksamt IV: J. V.: Stehberger. i geſchluß. 5 Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 8. April 1910. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber: Volz. Koch. Bekanntmachung. Ab⸗ und Zuſchreiben der Einkommens⸗ 3 Vermöͤgensſteuer betr. Das diesjährige Ab⸗ und Zuſchreiben der Einkommens⸗ und Vermögensſteuer für die Stadt Mannheim ohne Vor⸗ orte wird vom 11. bis mit 30. April 1910, je vormittags von ½9 bis 11 Uhr und nachmittags von 3 bis 5 Uhr im Schloß, weſtlicher Flügel, hier vorgenommen werden. Mannheim, den 4. April 1910. Hürgermeiſteramt: Ritter. Feſchluß. „Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 8. April 1910. Hürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Verſicherung der Rindviehbeſtände betr. Es wird hiermit zur Kenntnis der Rindviebbeſitzer gebracht, daß die von den Ortsſchätzern im Monat Januar 1910 ermittelten Werte der Rindviehbeſtände in das Ver⸗ ſicherungs verzeichnis eingetragen ſind. Gemäß Artikel 15 des Viehverſicherungsgeſetzes wird das Verzeichnis während 8 Tagen von heute an auf dem Rathauſe(Zimmer Nr. 5) zur Einſicht der Beteiligten mit dem Anfügen auf:; gelegt, daß Beſchwerden gegen die Abſchätzung der Tiere * Ratſchreiber: Koch. während der Auflagfriſt und während dreier Tage nachher von den Viehbeſitzern bei dem Anſtalts⸗ vorſtand mündlich oder ſchriftlich geltend zu machen ſind. Seckenheim, 6. April 1910. Ortsviehverſicherungsanſtalt: 8 Volz. Schmitt. wie: Haarausfall, Haarſchwund, beginnende Kahl⸗ Haar krankheiten köpfigkeit, kreisförmige Kahlheit, Schuppen uſw. behandelt mittelſt Eiſenlicht nach Profeſſor Kromayer Lichtheil-institut Elektron, nur N 3, 3 Mannheim. Dir. Hch. Schäfer. Geöffnet v. 8—9 Uhr abends. Sonntags v. 8¼12 Uhr mittags. Feleran 40 Pilo ist unbestritten die Krone aller Schuhputzmittel Es erzeugt im Mo- ment eleganten, dauerhaften Hoch- glanz und erhält dabei das Leder lilo ist uberall zu haben. 22 4