Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der. Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Letzte Nachrichten. * Berlin, 15. April. In der heutigen Sitzung des preußiſchen Herrenhauſes, die ſich mit der erſten Leſung der Wahlrechtsvorlage befaßte, erklärte Miniſterpräſident v. Bethmann Hollweg, daß die Regierung entſchloſſen ſei, den Beſchlüſſen des Abgeordneten hauſes zu zuſtimmen und von dieſem Standpunkte aus bitte er das Herrenhaus, die Beſchlüſſe des Abgeordnetenhauſes nicht zu verwerfen. Ueber einige ſtreitige Punkte erwarte die Regierung eine Verſtändigung mit dem Herrenhauſe. berzog zu Trachenberg(fan onſ.) erklärte ſich gegen die Beſchlüſſe des Abgeordnetenhauſes, während Graf We⸗ del⸗Piesdorf und Graf Mirbach ſich gegen die ge⸗ heime Wahl wandten. Miniſter v. Moltke erklärte ſich 5 Erweiterung der Trittelung der Urwahlbezirke ereit. 3 5 N. Der Kampf im Baugewerbe. Der Arbeitergeberverband für das Baugewerbe in Osnabrück beſchloß, Maßnahmen nicht ehe zu treffen, als bis in Berlin die Lage 8 ſei. Es wurde der Meinung Ausdruck gegeben, daß eine abwartende Stel⸗ lung angeſichts der friedlichen Verhältuſſſe im Bereich des hieſigen Verbandes angebracht ſei.— In Nürn⸗ berg fanden auf Verlangen des Oberbürgermeiſters Dr. v. Schuh am Donnerstag im Rathauſe nochmals Ver⸗ handlungen zwiſchen den beiden Parteien des Bauge⸗ werbes ſtatt. Sie verliefen wieder vollſtändig ergebnis⸗ los, weil die Unternehmer verlangten, daß ſich die Ar⸗ beiter den Dresdener Beſchlüſſen bedingungslos unterwerfen ſollten. Wie die„Fränkiſche Tagespoſt“ mitteilt, ſtellte der Oberbürgermeiſter zum Schluß feſt, daß die Vertreter der Arbeiter Bereitwilligkeit zu einer Einigung gezeigt hätten, daß aber die Einigungsverhand⸗ zungen an der hartnäckigen Weigerung der Unternehmer geſcheitert ſeien. Er bedauerte aufs tiefſte, daß die Unter⸗ nehmer ſelbſt den Vorſchlag der Arbeitervertretung, den bisherigen Tarif bis zur Neuregelung der Verhältniſſe weiterlaufen zu laſſen, brüsk zurückgewieſen hätten.— In der Sitzung des Gemeinderats Stuttgart am Don⸗ nerstag brachte der ſozialdemokratiſche Gemeinderat Sperka eine Interpellation ein, die fragt, welche Maß⸗ nahmen die Stadtverwaltung zu ergreifen gedenkt, um die Arbeitseinſtellung auf ſtädtiſchen Bauten zu verhin⸗ dern. Die Interpellation wurde an die Bau⸗ und Innen⸗ abteilung verwieſen. In der vorhergehenden Tebatte wurde von ſozialdemokratiſcher Seite lebhaft die Strei⸗ chung der Streikklauſel in den von der Stadt abgeſchloſſe⸗ nen Verträgen verlangt.— Die Karlsruher Arbeit⸗ geber des Baugewerbes hoben vorläufig noch keine r Ausſperrung, ſondern im Sinne eine Ultimatum Hmtsblatt der Bürgermeisferämter Seckenheim, vesheim, nearhansen und Edingen. Samstag, den 16. HApril 1910 vorerſt die Aufhebung der bereits ausgeſprochenen Kündigung beſchloſſen. Die Arbeiter legen unter dieſen Umſtänden die Arbeit zunächſt nicht nieder, ſondern arbeiten zu den alten Bedingungen weiter.— Die am Donnerstag in Straßburg ſtattgefundene zahlreich be⸗ ſuchte außerordentliche Generalverſammlung des Deutſchen Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe(Landes ver⸗ band für Elſaß⸗Lothringen) hat den einſtimmi⸗ gen Beſchluß gefaßt, ſämtliche Betriebe am Freitag, den 15. April abends zu ſchließen.— Die V bände der Mannheimer Bau⸗ und Maurermeiſter, ſowie der Zimmermeiſter hielten Donnerstag abend eine gemeinſame Verſammlung ab, in welcher einſtimmig beſchloſſen wurde, am 15. April die Geſchäfte zu ſchließen. Man war all⸗ ſeitig der Meinung, daß dies der einzige gangbare Weg ſei, um zu einem Vertrag zu gelangen, der einen dauernden Frieden im Baugewerbe garantiere. Auch wurde betont, daß eine weitere Erhöhung der Löhne und eine weitere Verkürzung der Arbeitszeit das Bauen noch mehr ver⸗ teuern, die Bautätigkeit hemmen und die Mietzinſe noch mehr in die Höhe treiben würden. Deutſcher Neich Stag. Berlin, 14. April. In der heutigen Sitzung, die um 1 Uhr 15 Minuten vom Präſidenten Grafen Schwerin⸗Löwitz eröffnel wurde, ſtand zunächſt die Interpellation Baſſermann betr. das Eiſenbahnunglück in Mülheim auf der Tagesordnung. Unterſtaatsſekretär Richter erklärte, der Reichskanzler ſei bereit, die Interpellation in der zweiten Hälfte der nächſten Woche zu beantworten. So⸗ dann wird die 1. Leſung des Geſetzes, betreffend die Entlaſtung des Reichsgerichts und die Abänderung der Rechtsanwaltsordnung fortgeſetzt Abg. Heinze(natl.) erkennt an, daß das Reichsgericht an der Grenze ſeiner Leiſtungsfähiakeit angelangt ſei, warnt aber, die Zuſtän⸗ digkeit desſelben, in dem wir ein Symbol deutſcher Reichseinheit erblicken, noch weiter zu beſchränken. Gegen das Difformitätsprinzip habe ſeine Partei ſchwere Be⸗ denken. Abg. Stadthagen(Soz.) empfiehlt eine Ein⸗ ſchränkung des Rechtes der Staatsanwaltſchaft, bei Frei⸗ ſprechungen Reviſion einzulegen„Nur unter beſtimmten Vorausſetzungen ſollte dies zuläſſig ſein. Abg. Varen⸗ horſt(Rp.) lehnt namens ſeiner Partei das Difformitäts⸗ prinzip ab. Abg. Lattmann(Wirtſch. Vg.) wendet ſich gegen die Einſchränkung der mündlichen Verhand⸗ lungen. Abg. Seyda(Pole) empfiehlt zur Entlaſtung vorübergehende Hilfsſenate. Staatsſekretär Dr. Lisco erklärt, er würde es bedauern, wenn die Vorlage nicht mehr vor Pfingſten verabſchiedet würde. Hilfsſenate wür⸗ den nur geringe Beſſerung bringen. Er bitte dringend, E. Bote Nnzeiger, neckarhauser Zeitung, Edinger Zeifung DN Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 19. Jahrgang. die Erledigung nicht bis Abg. Dahlem(Ztr.): Seine Freunde halten gründliche Prüfung in der Kommiſſion für nötig. Abg. Junck(natl.) wendet ſich gegen ein Herabſetzung der Richterzahl der Senate von 7 auf 3. Abg. Dove(f. Vp.) bezeichnet die Vorlage als darctiges Flickwerk, ohne organiſche Aende⸗ rung des Zivilprozsſſes gebe es keine geeignete Hilfe. Hierauf geht die Vorlage an eine Kommiſſion. Das Haus tritt ein in die erſte Beratung des deutſch-ſchwedi⸗ ſchen Handelsvertrags, der vom Staatsſekretär angelegentlichſt empfohlen wird. Nach kurzer Debatte, an der ſich die Abgg. Gothein(f. Vp.) Molkenbuhr (Soz.), Dr. Paaſche(natl.), Hahn(konſ.), Erzber⸗ ger(Ztr.), Vogel(f. Vp.) und Dahlem(Ztr.) be⸗ teiligen, wird der Vertrag in erſter und zweiter Leſung angenommen. Sodann vertagt ſich das Haus auf Freitag mittag 12 Uhr. Tagesordnung: Reichswertzuwachsſteuer⸗ geſetz.— Schluß: 6¾ Uhr. i. Politiſche Nundſchau. Deutſches Reich. * Das Hausarbeits⸗Geſetz. Die Kommiſſion des Reichstags für das Hausarbeitsgeſetz nahm einen§ 16 an, wonach die Beaufſichtigung der Hausinduſtrie den Polizei⸗ behörden und den Gewerbeaufſichtsbeamten übertragen wird. Das Zentrum beantragte, einen 8 16 a anzufügen wonach der Reichskanzler ermächtigt werden ſoll, Lohn⸗ ämter zu errichten, welche Mindeſtzeit und Stücklöhne feſtſetzen können. Der Antrag wurde mit 14 gegen 13 Stimmen angenommen. * Reichstagserſatzwahl Oletzko⸗Lyck⸗Johannis⸗ burg. Bei der Reichstagserſatzwahl für den verſtorbenen Präſidenten Grafen Stolberg⸗Wernigerode am Donnerstag wurde der Kandidat der Nationallibe⸗ ralen, Gutsbeſitzer Kochan, mit 12 655 Stimmen ge⸗ en den konſervativen Landrat Krämer, der 10161 timmen erhielt, gewählt. Auf den Sozialdemokraten Linde fielen 910 Stimmen. Der Wahlkreis war bisher ſtets konſervativ vertreten. e Türkei. 8 General Schefket Turgud Paſcha erließ eine Proklo⸗ mation an die Albaneſen, in der es heißt, dis Armee ſei bei Priſchtinch nicht konzentriert worden, um das albane⸗ ſiſche Volk zu ſchädigen. Ihr Zweck ſein ein gegenteiliger; ſie will dem albaneſiſchen Volke zur Seite rſtehen und ſich Rechenſchaft ablegen von den Notwendigkeiten und Ver⸗ beſſerungen, die eingeführt werden müſſen zur Hebung der Lebensbedingungen Albaniens. Die Proklomation ver⸗ ſichert die Albaneſen des Wohlwollens der Pforte und des Landes, fordert aber kategoriſch die Nennung derjenigen Individuen, die die Revolte veranlaßten. *—— ae a— Vermißt. Roman von Ewald Auguſt König. 720(Fortſetzung.) Nachdruck verboten.) Henry Didier, der beim Frühſtück wieder ſehr liebenswürdig geweſen war, hatte an dieſem Morgen eine lange Unterredung mit dem Hausdiener, die ihn um höchſten Grade verſtimmte. Er ſandte ihn mittags mit einem Billet zu Garnier und ging ins Kontor, wo er den an Weimar adreſſierten Brief forderte. Theobald übergab ihm denſelben mit der gleich⸗ gültigſten Miene. Mit dem Briefe ſtieg Didier die Treppe hinauf; er glaubte die Sache ſchlau einzufädeln, aber er dachte nicht daran, daß Theobald Leontine gewarnt habe, wenn ſie in der Tat mit ihm verbündet war. Leontine und Cäcilie ſtanden in Hut und Mantel zum Ausgehen bereit, als er eintrat. „Kommt ihr zurück oder wollt ihr noch gehen?“ wandte er ſich zu ſeiner Nichte. „Wir wollen in der Stadt einiges beſorgen, On⸗ kel, zun: Diner ſind wir längſt zurück.“ i„Apropos, Fräulein Renard, dieſer Brief iſt vor einigen Tagen hier eingetroffen, haben Sie ihn viel⸗ leicht abgeſandts“ Dieſe gänzlich unerwartete Frage brachte Leontine doch in einige Verlegenheit; ſie erbleichte und der kleine zierliche Brief zitterte in ihrer Hand. 5 „Er kommt aus Ihrer Vaterſtadt,“ fuhr Didier ſie ſcharf beobachtend fort,„vielleicht lernten Sie dort den Herrn kennen; vielleicht ſagten Sie ihm, Sie wür⸗ den Ihre Briefe an ihn an mich adreſſieren.“ Leontine hatte ihre Faſſung wieder gefunden und ſchüttelte ruhig den Kopf.„Sie irren, ich kenne den Herrn nicht,“ ſagte ſie.. Cäcilie hatte nun auch einen Blick auf die Adreſſe geworfen und rief erſtaunt:„Weimar? So hieß ja der Mann, mit dem du den ſchlimmen Prozeß hatteſt.“ „Ja, er hieß auch Weimar,“ nickte Didier; aber da er ſelbſt im Zuchthauſe ſitzt und ſein einziger Sohn im Kriege gefallen iſt, muß der Adreſſat dieſes Briefes wohl ein anderer ſein.“ Wieder ſtreifte ſein lauernder Blick das Antlitz Leontinens, die ihre ganze Aufmerk⸗ ſamkeit den Handſchuhen zu widmen ſchien, die ſie eben anzog. „Seltſam bleibt es allerdings, daß dieſer Brief hier ankommt und nicht abgeholt wird; ich muß ihn nun wieder zurückgehen laſſen, denn ihn zu öffnen, habe ich ja doch keine Berechtigung.“ Hatte er erwartet, daß Leontine darauf eingehen würde, ſo ſah er ſich getäuſcht; ſie reichte ihm mit unbefangenem Lächeln die Hand zum Abſchied und entfernte ſich mit Cäcilie. Nun meldete Mathieu: Herr Garnier erwarte ihn im Kabinett. 8 Er ließ ihn bitten, herauf zu kommen. „Wir ſind hier am wenigſten der Gefahr ausge⸗ ſetzt, belauſcht zu werden,“ ſagte er, nachdem er dem Freunde einen Seſſel angeboten und ihm gegenüber Platz genommen hatte.„Sie wiſſen, Fräulein Renard iſt geſtern zurückgekommen, heute morgen hatte ſie ſchon eine Zuſammenkunft mit dem deutſchen Korreſponden⸗ ten Cäcilie hatte ſie begleitet, Mathieu fand dieſen frühen Spaziergang verdächtig und ſchlich ihnen nach.“ „Hat er die Unterredung belauſcht?“ „Nein: Mathieu behauptet, ſo nahe habe er ſich nicht wagen dürfen.“ Mathieu iſt ein kluger Burſche, geizen Sie nicht mit der Belohnung, er kann uns noch ſehr nützlich werden. Cäcilie verſteht die deutſche Sprache nicht, ſo konnten alſo die beiden ſich in ihrer Gegenwart un⸗ geniert unterhalten. Mathieu wird ebenfalls keine Silbe verſtanden haben. Was taten Sie nach dieſer Ent⸗ deckung?“ 5 ö „Ich zeigte Fräulein Renard den bewußten Brief und fragte ſie, os) ſie vielleicht den Adreſſaten kenne. Sie verneinte, wurde aber verlegen? 3 „Hm, Sie hätten das nicht tun ſollen, es iſt beſ⸗ ſer, wenn niemand erfährt, welchen Verdacht wir he⸗ gen. Ich ſagte Ihnen das geſtern abend ſchon, als Sie mir die Zuſammenkunft Labelles mit dieſem Men⸗ ſchen berichteten. Sie müſſen ihn zu morgen einladen. Zeigen Sie ſich in Gegenwart der Damen ihm gegen⸗ über von der liebenswürdigſten Seite, erhöhen Sie ſein Salär und ſprechen Sie die Erwartung aus, ihn noch recht häufig in Ihrer Familie zu ſehen. Es iſt ja na⸗ türlich, daß man einen tüchtigen Arbeiter an ſeine Perſon zu feſſeln ſucht.“ „Vergeſſen Sie nicht, daß wir immer noch keine Gewißheit haben.“ f Wir werden ſie nun bald erhalten; ich habe an den Rentier Unger geſchrieben und erwarte ihn in den nächſten Tagen.“ Ein tückiſcher Blick zuckte aus Didiers Augen. „Wenn wir uns nicht getäuſcht haben?“ „Für dieſen Fall iſt mein Plan ſchon fertig. Folgen Sie nur meinem Rat; laden Sie den jungen Mann ein und verraten Sie nur ja mit keinem Wort, mit keinem Blick Ihren Argwohn.“ „Ich ſoll auch Labelle mit ins Gebet nehmen.“ „Wollen Sie ihm verraten, daß Mathieu in unſe⸗ rem Auftrage ſpioniert?“ Ja ſo, Sie haben recht! Und Fräulein Renard? Ob ſie mit dem Deutſchen verbündet iſt?“ Daran zweifle ich nicht,“ Garnier ließ in nervö⸗ „Ich fürchte ſogar, daß auch Cäcilie in dieſes Bünd⸗ nis eingeſchloſſen iſt. Oder ſollte die Zuſammenkunft 10 25 Gemäldeausſtellung geſtern zufällig geſchehen ein? g .„Warum nicht? Cäcilie wird ſich zu einem ſolchen Bündnis gegen ihre Verwandten nicht bereit finden laſſen; ſie weiß, was ſie uns verdankt und we ches Elend ſie erwartet, wenn ich die Hand vonn. ziehe.“ nne 1 8 5 2 zum Herbſte zu verſchieben. 1 ſer Haſt ſeinen Schnurrbart durch die Finger gleiten. 1 5 2 28 —— 8 ö England. Lord Roſebery brachte folgende Reſolution im Ober⸗ hauſe zur Diskutierung im Komitee ein: 1. In Zukunft ſoll das Oberhaus aus Lords des Parlaments beſtehen, welche a) durch die geſamte Körperſchaft der erblichen Peers aus ihrer Mitte und durch Nominierung der Krone gewählt ſind, b) die Sitze kraft ihres Amtes und ihrer ſonſtigen Qualifikationen inne haben, e) anderweitig ge⸗ wählt ſind. 2. Die Zeit der Berechtigung ſoll für alle Lords des Parlaments dieſelbe ſein, ausgenommen für diejenigen, welche infolge ihres Amtes ſitzen. Dieſe ſollen ſo lange Mitglieder des Oberhauſes ſein, als ſie ein Amt inne haben, das ihnen dieſe Berechtigung gibt. Der Zeit⸗ punkt für die Erörterung dieſer Reſolutionen iſt noch nie! ſeſtgeſetzt.— Lord Roſeberys Programm vermeide! viederum alle näheren Beſtimmungen und iſt, wie Roſe⸗ berys Antrag, die Oberhausfrage zu diskutieren, wohl ruch nur berechnet, eine vorläufige generelle Ueberein⸗ Badiſche Politik. Verhandlungen des Landtags. . Karlsruhe, 14. April. In der heutigen(62.) Sitzung der Zweiten Kammer wurde die Beratung des Budgets des Miniſteriums des Innern Titel„Zoll ⸗und Steuerverwaltung“ fortgeſetzt. Gleich zu Beginn der Verhandlungen kann Miniſterial⸗ direktor Göller auf die Beamtenverhältniſſe zu ſprechen und wies die Vorwürfe zurück, daß das Miniſterium bei den Uebergangsbeſtimmungen nicht das Wohlwollen habe walten laſſen, wie es von der Kammer ſeinerzeit gewünſcht worden ſei Das Miniſterium ſei bis zur äußer⸗ ſten Grenze des Wohlwollens gegangen. Wenn in ein⸗ zelnen Fällen Härten zutage getreten ſind, ſo liege das am Geſetz ſelbſt nicht an den Uebergangsbeſtimmungen. Eine Vermehrung der etatsmäßigen Stellen könne die Regierung nicht in Ausſicht ſtel⸗ len, da bei der Schaffung ſolcher nur dienſtliche und ſachliche Gründe„nicht aber perſönliche Wünſche der Be⸗ amten maßgebend ſein dürften. Bezüglich der Neurege⸗ lung des Titelweſens ſchweben Verhandlungen zwi⸗ ſchen den einzelnen Miniſterien, die dem Abſchluſſe nahe ſeien. Hierbei ſei vor allem eine Vereinfachung ange⸗ ſtrebt worden Der Miniſter geht dann noch auf andere Fragen, die zur Sprache kamen, ein und bemerkte bezüglich des freien Grenzverkehrs an der badiſch⸗ſchweizeriſchen Grenze, daß die Regierung den Wünſchen der Bäckermeiſter nicht weiter entgegenkommen könne. Damit ſchloß die allgemeine Erörterung es folgte die Einzelberatung, an der ſich zahlreiche Abgeordnete beteiligten. Sämtliche An⸗ forderungen wurden bewilligt. Hierauf trat das Haus in die Beratung des Geſetzentwurfs betr. Aenderung des Einkommen⸗ und Vermögensſteuergeſetzes ein. Die Kommiſſion hat verſchiedene Aenderun⸗ gen daran vorgenommen und beantragt Genehmigung in dieſer Faſſung. Hierzu iſt ein Antrag des Zentrums auf Aenderung des Steuertarifs eingegangen, der ſofort ge⸗ druckt und dem Hauſe vorgelegt werden ſoll. Die Sitzung wird geſchloſſen Nächſte Sitzung Samstag vormittag 9 Uhr. Tagesordnung: Fortſetzung. —— (0 Karlsruhe, 14. April. Die Schulkommiſſion der Zweiten Kammer trat geſtern in die Spezialberatung des Geſetzentwurfes, betreffend die Abänderung des Ele⸗ mentarunterrichtsgeſetzes, ein. Eine längere Debatte knüpfte ſich an den§ 2 des Geſetzes, der den Schulanfang auf 1. Mai verlegen will. Die von Lehrern vorgeſchlagene Verlegung des Schulſchluſſes auf das Spätjahr wurde als praktiſch undurchführbar abgelehnt. Es wurde beſchloſſen, den Schluß des Schuljahrs wie bisher auf Oſtern zu be⸗ laſſen. Der 8jährige Schulbeſuch für Knaben- und Mäd⸗ chen wurde nach dem Regierungsvorſchlage geſetzlich feſt⸗ gelegt. Der 8 3, welcher beſtimmt, unter welchen Umſtän⸗ den Kinder vom Schulbeſuch diſpenſiert oder ausgeſchloſ⸗ ſen werden können, wurde nach dem Regierungsvorſchlage angenommen. () Karlsruhe, 15. April. Die Schulkommiſſion ber Zweiten Kammer ſetzte geſtern ihre Beratungen fort. Eine längere Debatte rief die Frage der Vertretung der Lehrer in den Schulkommiſſionen hervor. Die ſozialdemokratiſche Fraktion ſprach ſich für die Gleichberechtigung der Lehre⸗ rinnen mit den Lehreren und das Recht der Wahl der Lehrervertretung für die Schulkommiſſion durch die Leh⸗ rer und Lehrerinnen aus. Denſelben Standpunkt vertra⸗ ten die Demokraten. Die Mehrheit der Kommiſſion ſprach ſich gegen dieſen Vorſchlag aus. Eine Abſtimmung wurde vertagt. Bezüglich der Beſetzung der Stelle des erſten dehrers beſchloß die Kommiſſion einſtimmig, daß an Mädchenſchulen auch Lehrerinnen auf ſolche Stellen be⸗ rufen werden können. Im 8 11 iſt vorgeſehen, daß an Volksſchulen mit 10 Lehrern ein Schularzt beſtellt werden muß. Die Mehrheit der Kommiſſion war für den Regie⸗ rungsvorſchlag. 8 11 e wurde unverändert angenommen. Tie Beratung über 8 11, der die Rechte der Gemeinden erheblich beſchränkt, wurde zunächſt ausgeſetzt, da er vor⸗ ausſichtlich eine lebhafte Debatte hervorrufen wird. Die Regierung trat energiſch für die vorgeſchlagene Faſſung ein. — Lokales. Seckenheim, 16. April. Das Prüfungsrennen des Pferdezucht⸗Vereins Seckenheim wird, wie an dieſer Stelle bereits mitgeteilt, morgen nachmittag auf den Wörtelwieſen abgehalten. Schon ſeit einigen Jahren bildet dieſe Veranſtaltung in unſerm Orte neben der Kirchweih der Clou aller Feſte, worauf ſich jung und alt freut. Und das auch mit Recht, denn das alljährige Prüfungsrennen bildet gleichſam den Gradmeſſer, auf welch bedeutender Höhe ſich die heimiſche Pferdezucht befindet. Auch als Vorübung für das nächſtens in Mannheim beginnende Maimarkt⸗Rennen, an dem ſich bekanntlich zahlreſche hieſige namhafte Pferdezüchter be⸗ n telligen, gilt das Prüfungsrennen. Es können die bei dieſem erzielten Erfolge als Maßſtab der in Mannheim zu erhoffenden Siege dienen. Zum guten Gelingen eines jeden Feſtes— und das iſt bei uns das Prüfungsrennen — iſt ſchöncs Wetter erforderlich. Möge deshalb morgen der Wettergott ein freundliches Geſicht machen und uns Sonnenſchein und Frühlingspracht beſcheren, damit ſich auf den Wörtelwieſen ein fröhliches Leben und Treiben ent⸗ wickelt. Den Reitern aber wünſchen wir zu ihren Erfolgen, daß ſie ohne Unfall den Rennplatz verlaſſen mögen.— Die Rennen enden aller Vorausſicht nach gegen 6 Uhr, worauf um 8 Uhr im oberen Saale des Gaſthauſes„Zum Reichsadler die Preisverteilung vorgenommen wird. Ein von einer gutgeſchulten Kapelle ausgeführtes Konzert wird den Abend verſchönern, wozu der Verein die Familien⸗ angehörigen der Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner freundlichſt einladet. Die für das Rennen beſtimmten Ehrenpreiſe ſind im Schaufenſter des Herrn Ludwig Loch⸗ bühler, gegenüber dem„Badiſchen Hof“, ausgeſtellt. Wie uns noch mitgeteilt wird, ſind die Eintrittspreiſe für Kinder unter 14 Jahren bedeutend ermäßigt worden und zwar koſtet der erſte Platz 30 und der zweite 20 Pfg. Die Mit⸗ glieder haben gegen Vorzeigung der Mitgliedskarte freien Zutritt zum Rennplatz. o- Die hieſige Volksſchule zählte am Beginn des Schuljahres(Oſtern) 1909 956 Schüler: 496 Knaben und 463 Mädchen. Im Laufe des Schuljahres hat ſich die Schülerzahl um 16 vermehrt, ſo daß ſie an Oſtern l. Js. 972 betrug. Davon wurden 109 entlaſſen, nämlich 50 Knaben und 59 Mädchen. Dem Religionsbekenntniſſe nach waren es 63 evangeliſche und 46 katholiſche Schüler. Neu aufgenommen wurden am 23. März l. Js. 66 Knaben und 86 Mädchen, zuſammen 152 Schüler; ſomit iſt ein Zuwachs von 43 Schülern zu verzeichnen. Von dieſen 152 Schulrekruten ſind 111 hier und 41 auswärts geboren. Die Anzahl der Schüler beträgt zurzeit 1011. Dieſe werden von 14 Lehrern in 27 Klaſſen unterrichtet; auf eine Lehrkraft kommen alſo 72 Schüler. Nur durch Ein⸗ legung von Ueberſtunden und Verkürzung der Unterrichts⸗ zeit für die Oberklaſſen iſt es möglich, ſämtliche Klaſſen in den zurzeit vorhandenen Unterrichtsräumen unterzubringen. bald in Angriff genommen würde. Kleine Notizen. Die Kontrollpflichtigen ſeien daran erinnert, daß die diesjährige Frühjahrs⸗Kontroll⸗Verſamm⸗ lung für die Gemeinden Seckenheim und Ilvesheim am die in heutiger Nummer enthaltene diesbezügliche Bekannt⸗ machung aufmerkſam durch.— Im Saale des Gaſthauſes „Zum Lamm“ wird heute abend halb 9 Uhr eine öffent⸗ Adler“. Aus Nah und Fern. (5) Karlsruhe, 15. April. Vorgeſtern abend fiel einem unbewachten Augenblick das 5 ßährige Töchterchen eines Schmiedes in der Rüppurrerſtraße aus einem zirko 3 Meter über dem Boden ſich befindlichen Fenſter des Treppenhauſes in den zementierten Hof, wobei ſich dasſelbe einen Schädelbruch zuzog. ( Karlsruhe, 15. April. In einer vorgeſtern ab⸗ gehaltenen Sitzung des Gewerkſchaftskartells Karlsruhe wurde der einſtimmige Beſchluß gefaßt, über die hieſigen Brauereien den Bierboykott zu verhängen. Das Gewerk⸗ ſchaftskartell fordert die Konſumenten auf, alle Biere zu meiden, ebenſo Selterswaſſer und Limonade, da auch dieſe häufig in Brauereien hergeſtellt werden, und auf den Be⸗ ſuch von Wirtſchaften möglichſt zu verzichten. Am kom⸗ menden Sonntag findet unter freiem Himmel auf dem hieſigen Meßplatz eine Volksverſammlung ſtatt, welche den Beſchluß des Kartells beſtätigen ſoll. ( Pforzheim, 15. April. Ein ſchweres Unglück betraf die Familie des hieſigen Exporteurs Joſ. Kuhn. Seine in Michelſtadt in einem Sanatorium weilende Frau ſtürzte ſich in einem Anfall von Schwermut daſelbſt aus dem Fenſter und erlitt dadurch ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie bald darauf ſtarb. 5 () Kippenheim, 15. April. Dieſer Tage wollte der Stierwärter Albert Müller einen Stier nach Etten⸗ heim führen, woſelbſt die Prämierung der Zuchtſtiere der Zuchtgenoſſenſchaft ſtattfand. Als der Stier aus dem Stalle in dem Hof war, verſetzte er dem Wärter, der ihn führte, einen ſolch heftigen Stoß, daß dieſer an das Tor flog und regungslos liegen blieb. Glücklicherweiſe war der unerſchrockene zweite Wärter dabei. Dieſer trieb durch Schläge das große und ſtarke Tier weg, ſonſt hätte es den Wärter durchbohrt. Die Verletzungen ſcheinen keinen 5 Charakter zu haben, wie man anfangs befürch⸗ ete. ( Konſtanz, 15. April. Ingenieur Loſch und Ka⸗ pitän Lau vom Luftſchiffbau Zeppelin W ſich ins Engadin, auf den Morteratſch-Gletſcher, wo ſie proviſo⸗ riſche Verſuche mit Inſtrumenten anſtellten, die der Ver⸗ ankerung auf dem Eis dienen ſollten. In 2—3 Wochen will man die Verſuche wiederholen. () Bötzingen, 15. April. Vorgeſtern mittag wurde Stephan Zimmerlin⸗Höflin, Landwirt hier, bei der Ar⸗ beit in den Reben um Schlage gerührt und mußte in bewußtloſem Zuſtande mittels Fuhrwerks nach Hauſe ge— bracht werden. 8 ( Emmend ingen, 15. April. Vorgeſtern kam ez in der Schwarzwaldſtraße zwiſchen einem italieniſcher Ehepaar zu Streitigkeiten, wobei der Mann die Frar .. 8 5 1——— 1 3 32* 2 durch einen Stich in die Lunge erheblich verletzte. Es wäre daher nur zu wünſchen, wenn der Neubau recht nächſten Mittwoch im hieſigen Schloßhof ſtattfindet. Um Unannehmlichkeiten zu vermeiden, leſe jeder Kontrollpflichtige liche Volks⸗Verſammlung abgehalten, welche ſich mit der faſt in jeder Zeitung zur ſtehenden Rubrik gewordenen Bierpreiserhöhung befaſſen wird. Die Tagesordnung lautet: „Die Bierpreiserhöhung und die Konſumenten!. Auf der Tagesordnung der am 21. April ſtattfindenden Bezirks⸗ rats⸗Sitzung ſtehen zwei Wirtſchaftsgeſuche von hier. Es ſind dies das Geſuch des Herrn Wilh. Frey,„Zum Zähringer Hof“ und das des Herrn Jakob Arnold um Erlaubnis zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft„Zum goldenen d Berlin, II. April. Reichstagsabgeordneker Graf Oriola, der bekanntlich wegen ſeiner abweichenden Hal⸗ tung bei der Reichsfinanzreform aus der nationalliberalen Partei ausgeſchieden iſt, verunglückte heute nachmittag in der Dorotheenſtraße, indem er von einem Wagen der Straßenbahn zu Boden geworfen wurde. Er erlitt eine erhebliche Verletzung am rechten Bein und Quetſchungen am Kopfe. Mittels Droſchke wurde er in ſein Hotel derbracht. Anlaß zu ernlichen Befürchtungen für das Leben des Verletzten beſteht nicht. * Pau i. M., 14. April. Heute morgen gegen 10½ Uhr wurde, als mit dem hier befindlichen Parſeval⸗ lieger Flugverſuche angeſtellt wurden, der Apparat, der ich noch auf dem See befand, durch den böigen Wind um⸗ gekippt. Die Führer, Ingenieur Blochmann und In⸗ zenieur Hoff, fielen ins Waſſer, konnten jedoch gerettet verden. Der Apparat liegt in der Nähe von Bad Seuer zuf der Seite. Man iſt mit ſeiner Bergung beſchäftigt. * Kopenhagen, 14. April. Der Böttchergeſelle Wahl erſchoß geſtern ſeinen Zjährigen Sohn und teilte in einem Brief an ſeine Mutter mit, er habe auch ſeine Ge⸗ liebte, die Mutter des Kindes, in ihrer Wohnung er⸗ ſchoſſen. Sie wurde als Leiche aufgefunden. —— Neues aus aller Welt. * mMädchenhändler verhaftet. Der ruſſiſche Mäd⸗ henhändler Wallerſtein iſt geſtern auf dem Potsdamer Bahnhof in Berlin in dem Augenblick verhaftet worden, wo er in Begleitung zweier Mädchen über Paris nach Südamerika fahren wollte. Wallerſtein wohnte mit einem anderen Ruſſen, Silberreich, ſeit einiger Zeit in einem kleinen Hotel in der Grenadierſtraße als Stellenvermittler. Das Treiben der Männer war einer Aufwartefrau auf⸗ gefallen, die die Polizei benachrichtigte. Dieſe ſtellte dem Händler eine Falle, in die er auch hineinging. Silber⸗ reich, der ſich auch andere Namen, wie Kieve und Meyer, zugelegt, iſt ebenfalls verhaftet worden. 3 * Der Fall Scheuer. Aus Kolbermoor wird de „Münch Poſt“ gemeldet: Marie Trautſch, das Opfer des flüchtigen und ſteckbrieflich verfolgten Pfarrers Scheuer, hat nun ebenfalls einen„Urlaub“ angetreten, aus dem ſie wohl kaum je wieder zurückkommen wird. Sie iſt am Dienstag mit dem Frühzug abgereist, wohin iſt vorläufig unbekannt. Das Münchener Ordinariat, dem die bevorſtehende Schwurgerichtsverhandlung ſicherlich we⸗ nig angenehm geweſen wäre, iſt ſo von einer bangen Sorge befreit worden. 55 * Ein vereiteltes Attentat. In Saint Etienne wurde ein Dreher namens Duplanil verhaftet, der in das Hotel, in welchem Miniſterpräſident Briand auf ſeiner Wahlreiſe abgeſtiegen war, ſich begab und dort dringend den Miniſterpräſidenten zu ſehen wünſchte. Bei ihm wurden ein Dolchmeſſer und zwei geladene Revolver gefunden. Er erklärte er habe Briand köten wollen, weil dieſer ihm ſeine Ehre geraubt habe. Später beklagte er, das Opfer eines Spiritiſten geworden zu ſein. Vermutlich handelt es ſich um einen Wahnſinnigen. a „ueber 1 Million im Klingelbeutel. Die größte Summe, die je ein Klingelbeutel enthielt, ergab die Kol⸗ lekte der Fifth Avenue Baptiſt Church in Neuyork, die gewöhnlich als Mr. Rockefellers Kirche bezeichnet Die Sammlung am letzten Sonntag morgen ergab die Rieſenſumme von 324000 Dollars oder etwa 1400 000 Mark, die in etwa 28 Minuten erzielt wurde. Seit einiger Zeit ſchon hatte der Paſtor Rev. C. F. Aked, der früher einer Kirche in Liverpool vorſtand, dringend auf die Notwendigkeit hingewieſen, eine neue Kirche zu errichten, da nach ſeiner Meinung die alte weder ihrer Lage noch ihren reichen Mitgliedern entſprechend prächtig genug ſei. Am Sonntag erneuerte er wiederum energiſch ſeinen Auf⸗ ruf für einen Neubau vor einer Gemeinde in der ſich auch Mr. John D. Rockefeller und mehrere andere ſehr reiche Männer befanden. Das Ergebnis war, daß die Sammlung faſt ausſchließlich Checks, Vankno ten und Gold⸗ münzen enthielt. Mr. Rockefeller wartete„bis die Ge⸗ ſamtſumme des Ergebniſſes angezeigt wurde, und als ſie mit 162 000 Dollar verkündet wurde, ſtiftete er ſelbſt einen Check in derſelben Höhe, ſo daß das Geſamtergebnis auf l Dollar(annähernd 1400 000 Mk.) gebracht wurde. 5 12 2 * Einſturz der Parſevalhalle auf dem Mün⸗ heuer Ausſtellungsgebäude. Auf dem Gelände der Ausſtellung hat ſich geſtern nachmittag ein ſchweres Un⸗ zlück ereignet. die Arbeiter kurz vor 4 Uhr von der Brotzeit zurückkehrten und die erſten bereits wieder die ſür die Aufnahme des Parſevalballons beſtimmte 27 Meter hohe, aus vier eiſernen Bogen konſtruierte Halle beſtiegen hatten ſtürzte das mächtige Gerüſt in ſich zuſammen, Unter den Trümmern wurden ein Schloſſer mit lebensgefährlichen Verletzungen und ſechs Arbeiter mehr oder weniger ſchwer verletzt, hervorgezogen. Außer⸗ dem erlitten leichte Verletzungen Hauptmann Endreß von der Luftſchifferabteilung, ſowie der Direktor Märkert vom Eiſenwerk München vorm. Kießling u. Moradelli, der Firma, die den Bau ausgeführt hat, in dem Augenblick, als ſie ſich über den Fortſchritt, den die Arbeiten in letzter Zeit genommen haben, unterrichten wollten. Die verun⸗ glückten Arbeiter wurden mittels Sanitätswagen ins Ho⸗ ſpital gebracht, Hauptmann Endreß und Direktor Mär⸗ kert in ihre Wohnungen. Eine kleine Weile ſpäter wären mehr als 100 Arbeiter von dem Einſturz betroffen wor⸗ den. Die wuchtigen Eiſenkonſtruktionen liegen wie Streich⸗ hölzer zerknickt am Boden.— Zum Einſturz der Parſeval⸗ halle wird weiter berichtet: Bisher ſind 8 ſchwer verletzte Perſonen aus den Trümmern hervorgezogen worden, von denen zwei nach wenigen Minuten ſtarben. Durch den Einſturz wird wahrſcheinlich die Inbetriebſetz⸗ ung des regelmäßigen Luftſchiffverkehrs von München aus eine Verzögerung erleiden. Geplant war die Aufnahme des Verkehrs in den erſten Tagen des Mai nach Ober⸗ bayern, insbeſondere nach Oberammergau. Unter den Bauarbeitern macht ſich infolge des Einſturzes aroße Er⸗ .* 1 — e 6...... 3 —.. ̃— è' — 8 3 2 e vegurrer Bemerrgar Man hört von alſen Seifen Ver⸗ wünſchungen gegen die Bauleitung, welcher die ganze Schuld an dem Unglück beigemeſſen wird. Der Bauleiter Ritter wurde von einem Trupp Arbeiter, die ihm die Schuld an dem Unglück gaben, ſchwer mißhandelt. Zwei Ingenieure, gegen welche die Arbeiter nach dem Ein⸗ ſturz ebenfalls eine drohende Haltung annahmen, ſind plötzlich verſchwunden. * Frauenmörder Kosziol wiederum zum Tode verurteilt. Das Schwurgericht in Liſſa verurteilte ge⸗ ſtern den Luſtmörder Kosziol wegen zweier Luſtmorde und wegen Vergehens gegen 8 175 des Strafgeſetzbuchs zweimal zum Tode, ſowie zu 4 Jahren Gefängnis und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehreurechte. Das Schwurgericht hat damit das Urteil des erſten Schwurge⸗ richts, gegen das Kosziol beim Reichsgericht erfolgreich Reviſion eingelegt hatte, in 2 Fällen beſtätigt, während es ihn in 2 anderen Fällen freiſprach, nachdem es ihn ir 5 früheren Verhandlung viermal zum Tode verurteil! atte. Hörbare Eiſenbahnſignale. Zu der Einführung hörbarer Signale auf der Eiſenbahn, die Miniſter v. Breitenbach in ſeiner Rede im preußiſchen Abgeordneten⸗ hauſe in Ausſicht geſtellt hat, äußerte ſich Geheimrat Hoo⸗ en, der Dezernent für Stellwerksanlagen im preußiſchen Giſenbahnminiſterium, zu einem Mitarbeiter eines Ber⸗ liner Blattes folgendermaßen:„Seit längerer Zeit ſind in einer größeren Reihe von Eiſenbahndirektionen Ver⸗ ſuche im Gange die auf die Einführung hörbarer War⸗ nungszeichen zur Ergänzung der optiſchen Signale ab⸗ zielen. So hat man Verſuche mit drahtloſer Telegraphie unternommen, die mit einer Wellenübertragung auf die Lokomotive operieren. Dieſe Verſuche haben bisher zu einem abgeſchloſſenen Reſultat noch nicht geführt. Beſon⸗ dere Behandlung erfahren gegenwärtig zwei Methoden akuſtiſcher Zeichengebung, von denen wahrſcheinlic eine zur Einführung gelangen dürfte: die elektriſche Methode ſieht einen Kontakt vor, durch den ein Klingelzeichen auf der Maſchine in Bewegung geſetzt wird, die mechaniſche Methode, die Anbringung eines Schleifhebels, d. h. eines erhöhten Teiles neben der Schiene, durch den auf der Lokomotive eine Dampfpfeife(Sirene) in Funktion tritt. Die Anlagen für dieſe hörbaren Signale befinden ſich kurz vor den optiſchen und machen den Führer der Ma⸗ ſchine, der infolge Nebels oder aus anderen Gründen das optiſche Signal nicht rechtzeitig bemerkt, auf dieſes e Frühjahrs- Rontroll-Uersammlungen ol im Landwehrbe zi Mannheim, Bezirk des hauptmeldeamts mannheim, für die Ortschaften des Amtsbezirks mannheim. Zur Teilnahme ſind verpflichtet: Sämtliche Unteroffiziere, Mannſchaften und Erſatz⸗ reſerviſten der Jahresklaſſen 1897 bis 1909, mit Aus- nahme derjenigen der Jahresklaſſen 1897 und 1898, welche bereits zur Landwehr II. Aufgebots übergeführt worden ſind und derjenigen der Jahresklaſſe 1898, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1898 eingetreten ſind. Es haben zu erſcheinen: In Seckenheim(Schlösschen): mittwoch, den 20. April 1910, nachmittags 2.30 Uhr die Mannſchaften der Infanterie von Seckenheim und loesheim. mittwoch, den 20. April 1910, nachmittags 4 Uhr die Mannſchaften der übrigen Waffen, die Erſatzreſerviſten aller Waffen und die zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften aller Waffen von Seckenheim und lloesheim. Militär-, Erſatzreſerve⸗Päſſe und Kriegsbeorderungen ſind mitzubringen. Die Jahresklaſſe jeden Mannes befindet ſich auf der Vorderſeite des Militär⸗ bezw. Erſatzreſerve⸗Paſſes verzeichnet. Unentſchuldigtes Fehlen und Erſcheinen zu einer unrichtigen Kontroll⸗Verſammlung werden beſtraft. Bezirks-Rommando mannheim. Beschluss. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 11. April 1910. Bürgermeisteramt: 8 Volz. Ja. Aplelwein Schöne 5 in ekannter Güte, verſendet der Lier zn, Prot 3⸗Zimmer⸗Wohunn hier von 40—50 Etr. ab. mit großer Küche nebſt Zu⸗ Unbekannten gegen Nach⸗ behör und Gartenanteil per nahme. 1. Mai zu vermieten. 85 Jakob Seitz 5 Kaſpar Eren, Apfelweinkelterei, Friedrichſtraße 45. Schriesheim a. d. Bergſtr. Telefon Nr. 26. 2 Zimmer Tehrling und Küche ſofort zu ver⸗ mieten. unter günſtigen e 801 Dammſtr. 18. ucht. geſuch Schöne 3= oder 89 Sigm. Oppenheimer. e. 2„Iimmer⸗Wohnun Madchen mit dame n mung welches das Nähen erlernen vnteil ſofort oder ſpäter zu will, per ſofort geſucht. aermieten. 5 1 R. 0 Schmitt. 3 auptſtraßßſe 858. Handel und Verkehr. Getreide⸗Wochenbericht der Preisberichtsſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats vom 5. bis 11. April 1910. Infolge günſtiger Witterungsverhältniſſe im In⸗ und Auslande und bei nachgiebigeren Forderungen Ruß⸗ lands und Argentiniens geſtaltete ſich die Tendenz auf dem Weltmarkte in der Berichtswoche überwiegend matt. Daran vermochte zunächſt auch der Bericht des amerikani⸗ ſchen Ackerbaubureaus, wonach der Saatenſtand von 95,8 am 1. Dezember auf 80,8 Proz. zurückgegangen iſt, nichts zu ändern„da man einerſeits den ſtarken Mehranbau, andererſeits die inzwiſchen günſtig gewordene Witterung in Betracht zog. Ebenſowenig Anregung bot die abge⸗ laufene Woche in ſtatiſtiſcher Beziehung, denn die Welt⸗ verſchiffungen zeigten infolge ſtarker Beteiligung Ruß⸗ lands eine anſehnliche Zunahme gegenüber der Vorwoche. In Uebereinſtimmung mit dem Auslande machte ſich auf dem Berliner Markte anfangs eine ſchwächere Stimmung geltend, ohne daß die Preiſe für Weizen aber ſonderlich nachgaben, da die andauernde Disparität gegenüber dem Auslande und die Knappheit des inländiſchen Angebots bei den Abgebern Zurückhaltung veranlaßte und gelegent⸗ liche Rückgänge durch Deckungen der Provinz meiſt ſchnell wieder ausgeglichen wurden. Dazu kommt, daß ſich für das, wie erwähnt, geringe Weizenangebot im Inlande günſtigere Verwendung bietet„ſo daß es nicht leicht ſein dürfte, die zur Erfüllung von Mai⸗Verbindlichkeiten nö⸗ tigen Weizenmengen aus dem Inlande heranzuziehen. Während Weizen ſich infolgedeſſen allmählich beſeſtigen konnte, behielt Roggen andauernd matte Haltung. Das Angebot war zwar auch darin nicht allzu reichlich, aber bei mangelnder Exportnachfrage und vorſichtiger Kauf⸗ luſt im Inlande konnten die Preiſe ihren Stand nur ſchwer behaupten. Lieferung war durch Abgaben der Provinz gedrückt und zum Schluß um 4,25, bzw. 3,25 Mk. niedriger als vor acht Tagen. Dabei zeigt ſich für einwandfreie Ware doch hier und da Begehr. Das gleiche iſt bei Hafer der Fall, während zu den wenig nachgiebigen, zum Schluß ſogar erhöhten Forderungen der Provinz im allgemeinen wenig Unternehmungsluſt beſtand, zumal der Abſatz an den Konſum andauernd zu wünſchen übrig läßt. Für die nur noch ſpärlich anzutreffenden feinen Qualitäten vor Braugerſte gab ſich in letzter Zeit noch mehrfach Intereſſe kund. Seger auf Abladung war von Rußlaud etwas billiger offeriert. Für Mais zeigte ſich Amerika nach giebig, während Argentinien an ſeinen weſentlich höheren Forderungen feſthielt. 1— Redaktion, Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenheim Gottesdienſt⸗Ordnung. Evgl. Gottesdienſt. Sonntag den 17. April 1910. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 1 Uhr: Chriſtenlehre. Kath. Gottesdieuſt. 3. Sonntag n. Oſtern(17. April). ½8 Uhr: Frühmeſſe. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 1 Uhr: Chriſtenlehre. ½2 Uhr: Herz⸗Jeſu⸗Andacht. 3 Uhr: Verſammlung des Müttervereins. Bekanntmachung. Das Steuer⸗Ab⸗ und Zuſchreiben in der Gemeinde Ilvesheim betr. Das Ab- und Juſchreiben der Einkommens- und Vermögensſteuer in der Gemeinde Zlvesheim für das Steuerjahr 1911 findet am Freitag, den 29. April 1910, vormittags von 812 Uhr und nachmittags von 2—5 Ahr im Rathauſe zu Ilves⸗ heim ſtatt. Ilvesheim, den 12. April 1910. Hürgermeiſteramt: Bühler. Beſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 14. April 1910. Hürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Koch. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur Kenntnis der Intereſſenten, daß die Jungviehweide Hellmuth bei Neckargemünd Mitte Mai eröffnet wird und auch gut gebaute Rinder der Fleckviehraſſe(nicht unter 9 Monaten) aus dem Kreis Mannheim angenommen werden konnen. Die Weide⸗ taxe beträgt 65 Mark. Zeit des Auftriebs iſt noch nicht beſtimmt. Meldungen ſind bis ſpäteſtens 20. April ds. 2s. bei der Direktion des landw. Bezirksvereins Ladenburg einzureichen. Seckenheim, 15. April 1910. Bürgermeisteramt: Volz. Bekanntmachung. Erbgroßherzog Friedrich⸗Stiftung betr. Nr. 1906. Aus Anlaß der Geburt Sr. Kgl. Hoheit des Erbgroßherzogs wurden von Ihren Kgl. Hoheiten dem Großherzog Friedrich und der Großherzogin Luiſe die Erbgroßherzog Friedrich⸗Stiftung für dürftige Kinder badiſcher Landesangehöriger errichtet. Das für den diesſeitigen Amtsbezirk zu vergebende Gnadengeſchenk(in Höhe von 10 Gulden- 17 Mk.) erfolgt im laufenden Jahre an ein Kind evangeliſcher Konfeſſion. Bewerbungen ſind binnen 14 Tagen bei dem unter⸗ zeichneten Bürgermeiſteramt bezw. dem Stabhalteramt Rheinau anzumelden. Seckenheim, den 14. April 1910. Gemeinderat: Vo lz. 8 3 33 Ratſchreiber G e Frlihiohrs-Sd/S,n 5 Meuhelten in N Hſejdersloſten, Damen- U. Hinderhonteklion Houmwolſcharen, Puta, Pei hiucrenl. Miiſche Gordinen, Teppiche i. Bellen. Billige Ppeiſe/ 1 5 Boulls Dandauen, Mannheim Hneltestnasse O J, J. 5 . Turnerbund„Jahn“ Seckenheim. Samstag, den 16. April, abends ½9 Ahr Turnratsſitzung im Gaſthaus„Zum Kaiſerhof“. Hierzu ladet freundlichſt ein Gute Bedlenung/ Der Vorſtand. Empfehlung. Der titl. Einwohnerſchaft von Seckenheim und Um⸗ gegend bringe ich nachſtehende Artikel in empfehlende Erinnerung: g Wetzſteine(„Carbonit u.„Akrens“) mehrfach patentiert per Stück 50 Pfg. Stielbefeſtiger(Spiralen) für Schrubber und geſen per Stück 15 Pfg. Univerſalkitt(Emaille⸗Joktor) per Paket 30 Pfg. Futterzuſatz„Alt⸗Bewährt“ für Pferde, Kühe, Rinder und Ziegen per Paket 80 Pfg. Futterwürze„Alt⸗Bewährt“ für junge und alte Schweine per Paket 80 Pfg. Garbenbinder„Blitz“ mit Pakenlverſchluß (Erſatz für Strohſeil) per 1000 Stück 22.50 Mk. Natürlicher Geſundheitsherſteller für Erwachſene und Kinder in verſchiedenen Preis⸗ lagen, je nach Packung, von 2.35 bis 4.20 Mk. Um geneigten Zuſpruch bittet Stephan Fedel, Hauptstrasse 103. Frauen⸗Verein Seckenheim. Die verehrlichen Vorſtandsfrauen und Beiräte wer⸗ den hiermit zur Verſammlung auf Dienstag den 19. ds. Mts., abends 8 Uhr im Rathaus freundlichſt eingeladen. Um vollzähliges Erſcheinen wird dringend gebeten. Seckenheim. 15. April 1910. Die 1. Präſidentin: M. Volz. Freiw. Sanitäskolonne Seckenheim. Sountag, den 17. April, nachmittags ½2 Uhr Aulreten in der Friedrichſchule. Abmarſch 2 Uhr. Es iſt dringend notwendig, daß ſämtliche Mitglieder pünktlich erſcheinen. Der 1. Kolonnenführer: Herdt. Südd. Samenhaus Constantin s Töffler Breite Strasse neben 75 l, 3 Mannheim Strumpfwarengesch. Daut Wir empfehlen unſere hochkeimenden und ſortenechten Gemüſe⸗ u. Blumenſamen, Saaterbſen u. Bohnen, Runkelrüben⸗, Klee⸗, Gras⸗ und landw. Samen, Düngemittel, Rafffabaſt, Cocosfaſerſtricke, Kraftfuttermittel für Geflügel, Schweine Hunde ze: Preislisten ſtehen gratis u. franko zu Dienſten. Verſand nach auswärts. Jeder, auch der kleinſte Auftrag wird ſorgfältig und ſchnell ausgeführt. Geschäfts-Lebernahme- und Empfehlung. Mache hierdurch der titl. Einwohnerſchaft von Seckenheim und Umgebung die ergebene Mitteilung, daß ich unterm heutigen das von Herrn Ph. Arnold betriebene Frachtführ-Ceschäft käuflich erworben habe. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, allen an mich geſtellten Anforderungen gerecht zu werden und erlaube mir gleichzeitig zu be⸗ merken, daß jeder Auftrag, ob klein oder groß, prompt und billigſt erledigt wird. Mit der Bitte, das Herrn Arnold erwieſene Wohlwollen auch auf mich zu übertragen, zeichne Hochachtungsvoll Karl Barth, rachtfuhrmann. —— 222 ³¹Ü ¹1iA ·mmm C e 5 A Achtung! Biertrinker! Samstag, den 16. April, abends /½9 Uhr faall. Joacs-Wersaung im Saale„Zum weißen Lamm“. 86 Tagesordnung: Die gierpreiserhöhung und die Konſumenten. Zu dieſer Verſammlung laden wir die Einwohnerſchaft und beſonders die Wirte und Flaſchenbierhändler ein. Die Einberufer. Freie Diskussion. Lager, Ich bringe heute: 50 die 10 koſten Vergünſtigung 2⁵⁵ 00 75 die 14 koſten Vergünſtigung 3⁵ 00 50 die 7 koſten Vergünſtigung 45 00 50 die 23 koſten Vergünſtigung 5 Rieſige Auswahl! Auch hier beſondere Preisvergünſtigung: für Herren 5 für Knaben aus Reſten in Leinen, Loden und verblüffend billig aussen Husen Sommer-Joppen 75 25 1 75 die 3 koſten Vergünſtigung 1 die 8 koſten 75 50 50 die 5 koſten Vergünſtigung 1 die 10 koſten 75 25 00 die 7 koſten Vergünſtigung 2 die 12 koſten Männergesangverein Seckenheim. Heute Abend ½9 Uhr Oesangprobe Pünktliches und vollzäh⸗ liges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Wie ſüß ſieht ein roſiges, jugendfriſches Antlitz und ein reiner, zarter, ſchöner Teint. Alles dies erzeugt: Steckenpferd⸗Lilienmilch⸗Seiſe v. Bergmann& Co., Radebeul Preis à St. 50 Pf., ferner macht d. Lilienmilch⸗Cream Dada rote u. ſpröde Haut in einer Nacht weiß und ſammetweich. Tube 50 Pf. in der Apotheke und bei Georg Röſer. ligkeit meiner Anzüge erregt täglich Aufsehen! 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Liederkranz Seckenheim. Mittwoch abend Gesangprobe. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorstand. Sängerbund Seckenheim. Morgen nachmittag 2 Uhr Sing-Probe. Vollzähliges Erſcheinen iſt dringend erforderlich. Der Vorſtand. 110 Pfg. das Los! der Triberger Lotterie. Ziehung sicher 11. Mai. Geſamtwert HOOO MK. Hauptgewinn 4000 Mk. 1263 Gewinne 7000 Mk. 11 Loſe 5 M., Porto u. Liſte 25 Pf. Offenburger à1 Mk. Geſamtwert 30000 MK. Die Hälfte der Einnahme wird verloſt. 11 Loſe 10 M., Porto u. Liſte 25 Pf. Ziehung sicher 11. Juni. empfiehlt Lotterie-Untern. 1 Stürmer. Zee 10 Schalbord und Sparrenhölzer ſowie verſchiedene Hölzer billig abzugeben. 1133 Mannheim, J 3, Wirtſchaft, Filzbach“, Berger. Ein guterhaltener[127 Sportwagen zu verkaufen. Hauptſtraße 110. Ein belgiſches 134 Tohlen zu verkaufen. Mich. Frey, Luiſenſtr. 23. Dickrüben und Kartoffeln zu verkaufen. 82 Schloßſtr. 46 II. St. 2 Zimmer mit Zubehör per 1. Mai zu vermieten. 1132 Heinrich Wagner Ww., Friedrichſtraße 14. 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Die Schweinebeſitzer hieſiger Gemeinde werden daher auf den Nutzen der Impfung mit„Suſſerin“ hingewieſen und darauf aufmerkſam gemacht, daß ſich im Intereſſe der Koſtenerſparnis die gleichzeitige Vornahme der Schutz⸗ impfung aller in einer Gemeinde vorhandenen Schweine empfehle.. Der erforderliche Impfſtoff wird den Großh. Bezirks⸗ tierärzten auf Staatskoſten geliefert, ſodaß den Schweine⸗ beſitzern lediglich die Koſten des Impfgeſchäftes ſelbſt zur Laſt fallen. Seckenheim, den 13. April 1910. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber . Volz. Koch. Bekanntmachung. Die ſtaatliche Prämiierung von Zuchtſtuten, die Erteilung von Freideckſcheinen und die Gewährung von Kaufpreisnachläſſen betreffend. Die Bürgermeiſterämter und die Herren Stabhalter werden beauftragt, die unten abgedruckten Grundbe⸗ ſtimmungen für die ſtaatliche Prämiierung von Zuchtſtuten, die Erteilung von Freideckſcheinen und die Gewährung von Kaufpreisnachläſſen in geeigneter Weiſe zur Kenntnis der Pferdezüchter zu bringen, auf die Aenderungen der Ziffer 1 der Grundbeſtimmungen ausdrücklich hinzuweiſen und den⸗ ſelben weiter zu eröffnen: 1. Die Bewerbungen um Prämien, Freideckſcheine und Kaufpreisnachläſſe ſind längſtens bis zum 25. April l. Is. bei den Bürgermeiſterämtern einzureichen und von dieſen ſofort dem Gr. Bezirksamte vorzulegen. Anmeldungen, welche nach dieſem Zeitpunkte erfolgen, können nicht berückſichtigt werden. Die Bewerbungen müſſen enthalten: a) Vor⸗ und Zunamen, Stand und Wohnort des Eigen⸗ tümers des Tieres. b) Name, Abſtammung, Geburtsjahr, Farbe und Ab⸗ zeichen der Stute und eventuell ihrer Nachkommen. c) Die Angabe, ob und und wann die Stute prämiiert oder mit einem Freideckſchein bedacht worden iſt. 2. Bei den im laufenden Jahre ſtattfindenden Tag⸗ fahrten zur Prämiierung müſſen vorgeführt werden: a) Alle in dem betr. Bezirk aufgeſtellten ſubventionierten Hengſte. b) Die im Jahre 1897 und den folgenden Jahren mit Staatsunterſtützung angekauften und eingeführten Stuten und Stutfohlen, inſofern dieſelben von der Kommiſſton noch nicht für zuchtuntauglich erklärt worden ſind. Die vor dem Jahre 1897 eingeführten Stuten werden freigegeben, falls ſie nicht während der letzten 3 Jahre prämiiert worden ſind. e) Diejenigen Stuten, welche in den Jahren 1906, 1907 oder 1908 einen Staats⸗ oder Aufmunterungs⸗ preis erhalten haben. d) Diejenigen Stuten bezw. Stutfohlen, welche zur letztjährigen Pferdeprämiierung hätten vorgeführt werden ſollen, aber nicht zur Vorführung gelangt ſind. 3. Wenn die Beſitzer der unter Ziffer 2a— d be⸗ zeichneten Pferde an deren Vorführung behindert ſind, haben ſie dieſes vor der Prämiierungstagfahrt dem Gr. Bezirksamt mit Angabe des Behinderungsgrundes und des Standorts des Pferdes anzuzeigen. 4. Die Beſitzer von Stuten, welche ſich um Prämien oder Freideckſcheine bewerben, ferner die Beſitzer, welche gemäß Ziffer 8b der Grundbeſtimmungen bezw. Ziffer 20d oben zur Vorführung ihrer Stuten verpflichtet ſind, haben zur Prämiierungstagfahrt die zur Erbringung der verlangten Nachweiſe erforderlichen Deck⸗ bezw. Geburts⸗ ſcheine mitzubringen. 5. Wir verweiſen auf§ 1 der Grundbeſtimmungen, wonach nar dem Zuchtziel des Bezirks entſprechende Stuten prämiiert werden können und bemerken, daß es den in einem Halbblutprämiierungsbezirk wohnhaften Beſitzern von Kaltblutpferden überlaſſen bleibt, letztere auf der nächſtgelegenen Prämiierungsplatte für Kaltblüter zur Vorführung zu bringen, wie umgekehrt Halbblüter eines Kaltblutbezirks an dem nächſten für die Prämierung von Halbblütern beſtimmten Ort vorgeſtellt werden können. Die gemäß Ziffer 1 dieſer Verfügung einkommenden Bewerbungen, ſowie ein Verzeichnis der gemäß Ziffer 2 von 2 Kyffhäuserhütte Karlsruhe-Rheinhafen en de, ganzen Wen. Unerreicht in Bauaftt. Material u. Leistung. Unverwüstlich haltbar. 7a dieſer Verfügung im laufenden Jahre vorzuführenden Stuten und Stutfohlen, ſind uns von den Bürgermeiſter⸗ ämtern bezw. Stabhaltern ſpäteſtens am 28. April l. Js. vorzulegen. Kommen Bewerbungen nicht ein, oder ſind vorzu⸗ führende Stuten oder Stutfohlen nicht vorhanden, iſt F hlanzeige zu erſtatten. Mannheim, den 1. April 1910. Groſth. Bezirksamt l. Dr. Clemm. Geſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht mit dem Anfügen, daß die Grundbeſtimmungen an der Ortstafel dahier ausgehängt ſind. Seckenheim, 14. April 1910. Bürgermeisteramt: Ratſchreiber Volz. Koch. empfiehlt l 0 I er J. Helfrich 1 N Nachf. 5 SEE