5 Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. 5 n bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. — Der Verband der bingen erblichen Unternehmer in Frankfurt a. M., unterzeichnet K. Lüſer, verſendet an die Zeitungen mit dem Ersuchen um Wiedergabe einen Artikel:„Der Kern des Streites“. Die darin enthaltenen Ausführungen über Akkord, Einheitslöhne uſw. ſind bekannt, neu und bedeutungsvoll iſt nach⸗ ſtehende Stelle, die einen tieferen Einblick in die eigent⸗ lichen Urſachen der Bewegung gewährt. Sie lautet: „Der Kern des Streites liegt nornehmlich nicht auf materiellem Gebiet. Die höchſten idealen In⸗ tereſſen ſtehen in Gefahr. Soll der Arbeitgeber auf ſeinem eigenen Bau noch etwas zu ſagen haben? Soll er noch von den eigenen Leuten reſpektiert werden, ſollen ſeine Anordnungen noch gelten? Soll er noch die Leute ein⸗ ſtellen können, die er zur Ausführung ſeiner Bauten nötig hat, oder muß er von den Organiſationen beſtim⸗ ſtimmen laſſen, welche Leute bei ihm arbeiten dürfen? Sollen nur organiſierte Leute bei ihm arbeiten? Darf ihm der Bau geſperrt werden, wenn er andere beſchäftigt? Mit einem Wort: Soll der Arbeitgeber noch Herr auf ſeinem Bauplatz bleiben, oder ſollen es die ſozialdemokrati⸗ ſchen Organiſationen noch mehr werden, als ſie es heute ſchon ſind 5 Soll der Arbeitgeber von den geheimen Fäden der Organiſationen und von den Launen ſeiner Arbeiter abhängen? Die Verhältniſſe in dieſer Richtung haben ſich in den letzten Jahren unendlich verſchlechtert. Treu und Glauben ſind immer mehr im Schwinden begriffen. Ein Gang über den Bauplatz gehört nicht mehr zu den Annehmlichkeiten des Lebens. Die deutſchen Bauarbeit⸗ geber ſind der ewigen Nadelſtiche müde, die ihnen von den Organiſationen verſetzt werden. Darum wollen wir, daß unſere Verträge zentral abgeſchloſſen und von den großen Organiſationen geſchützt werden. Wir wollen einen ehrlichen, feſt bindenden Tarifvertrag, und wir er⸗ kennen die Arbeitgeberorganiſationen ebene an, wie den Deutſchen Arbeitgeberbund für das Baugewerbe, aber wir wollen nicht mehr mit den vielen kleinen Organiſationeint verhandeln und Verträge abſchließen. Die Arbeiter ſind in den wenigſten Bezirken reif und willens, ſie aus eigener Kraft 1 erfüllen. Die Arbeit, welche unſer Bundes⸗ vorſtand in der letzten zweijährigen Tarifperiode in bezug auf lokale Streitigkeiten zu leiſten hatte, war unendlich und doch großenteils vergeblich. So geht es eben nicht weiter.“ Hierzu bringt die„Frkf. Ztg.“ zwei andere Zitate. Ein früherer Ausſpruch des Baumeiſters Feliſch, eines Führers im Arbeitgeberbunde für das Baugewerbe: „Nicht Ideale zu vertreten gelte es, ſondern den Kampf um die Macht; eine große Kataſtrophe Der Kein des Sete un 55 ö Baugewerbe.. Hmisblatf der Brgermeisterämter Seckenheim, Iivesheim, Heckarhausen und Edingen. Deutſcher Reichstag. a. Berlin, 16. April. Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung, die um 11 Uhr 15 Minuten vom Präſidenten Grafen Schwerin⸗ Löwitz in Anweſenheit des Staatsſekretärs Dr. Wer⸗ muth eröffnet wurde, ſtand die erſte Beratung des Reichsbeſteuerungsgeſetzes. Abg. Brunſter⸗ mann(Rp.) begrüßt die Feſtlegung des Rechtsanſpruchs für die Gemeinden auf Beſteuerung der Reichsbetriebe. Abg. Gr öber(Ztr.) erklärt ſich namens ſeiner Freunde mit den Grundzügen der Vorlage einverſtanden. Staats⸗ ſekretär Dr. Wermuth: Der Geſetzentwurf will den Gemeinden mit Reichsbetrieben(Heer und Marine) einen geſetzlichen Anſpruch auf die Zuſchüſſe des Reiches ver⸗ ſchaffen, an Stelle der ſeitherigen gnadenweiſen Zuſchüſſen. Auch für Elſaß⸗Lothringen iſt eine ähnliche Regelung ge⸗ plant. Die Abgg. Ahlhorn(fortſchr. Vp.) und Heinze (natl.) begrüßen die Vorlage, auch wenn noch in einzelnen Punkten Bedenken beſtehen. Abg. Emmel⸗(Soz.) erklärt ſich mit den Grundgedanken der Vorlage einverſtanden und beantragt Verweiſung derſelben an eine Kommiſſion von. 21 Mitgliedern. Gegen dieſen Antrag wendet ſich Abg. v. Richthofen(konſ.), der Kommiſſionsberatung nicht für nötig hält. Abg. Vonderſcheer(tr.) regt für El⸗ ſaß⸗Lothringen eine beſondere Regelung der Angelegenheit 7 Bo iger, Iluesheimer Hnzeiger, nekarhauser Zeifung, Edinger Zeitung E Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. an. Darauf geht die Vorlage an die Budgetkommif⸗ ſion. Das Haus tritt nunmehr in die erſte Leſung des Geſetzentwurfs, betreffend die Abrechnung über den Aufſtandin Südweſtafrika ein, wozu Abg. Er z⸗ berger(Ztr.) bemerkt, daß in der Budgetkommiſſjon genau zu prüfen ſei, warum zu den bisherigen Ausgaben noch 23 700 000 Mk. zu zahlen ſeien und ob hiefür Deckung vorhanden ſei. Redner wünſcht hiezu die Heranziehung der großen kapitalkräftigen Geſellſchaften mit 5—10 Proz., da dieſe von den Ausgaben Nutzen gehabt hätten. Dieſem Vorſchlage ſchließt ſich auch Abg. Dr. Görke(natl.) an. Abg. Stolle(Soz.) bemängelt die Art der Rechnungs⸗ legung über die Ausgaben für Südweſtafrika und erklärt, es ſei unerhört, wie mit dem Gelde der deutſchen Steuer⸗ zahler umgegangen worden ſei. Staatsſekretär Dern⸗ burg legt aufs ſchärfſte Verwahrung ein gegen einen ſolch' groben ungerechtfertigten Vorwurf, der deutlich beweiſe, daß Stolle von dieſen Dingen nichts verſtehe. Abg. Gothein(f. Vp.): Es iſt richtig, daß Stolles Angriff unberechtigt iſt, er beruht auf einer irrigen Vor⸗ ausſetzung.(Hört, hört!) Hierauf geht die Vorlage an die Budgetkommiſſion. Es folgt die erſte Leſung des Ent⸗ wurfs, betr. die Fernſprechgebührenordnung, die vom Staatsſekretär Krätke begründet wird. Wir wollen damit nicht neue Ueberſchüſſe erzielen, ſo fährt auf Seiten der Vielſprecher beſeitigen, wodurch die 65 0% der wenig Sprechenden benachteiligt werden. Die Vorlage, die nicht überall beifällig aufgenommen worden ſei, entſpreche den Wünſchen der Mehrheit des Hauſes. Darauf erfolgt Vertagung auf Montag 12 Uhr. Tagesordnung: Reichs⸗ verſicherungsordnung.— Schluß: 4½ Uhr. Berlin, 18. April. Die heutige Sitzung wurde vom Präſidenten Grafen Schwerin⸗Löwitz um 11 Uhr 15 Minuten eröffnet, wobei er dem Hauſe Mitteilung von dem Ableben des Abg. Grafen Oriola machte und dieſem einen warm empfun⸗ denen Nachruf widmete. Das Andenken des Verſtorbenen wird vom Hauſe durch Erheben von den Sitzen geehrt. Nachdem der Präſident weiter mitgeteilt hatte, daß Staatsſekretär Dr. Delbrück erkrankt ſei, tritt das Haus in die erſte Leſung des Entwurfs der Reichs vers iche⸗ rungsordnung ein. Abg. Spahn(3tr.) erklärt, die Bedeutung und Tragweite der Vorlage auf ſozialem und wirtſchaftlichem Gebiete für ſo groß, daß an eine Verabſchiedung derſelben vor dem 1. Januar 1911 kaum u denken ſei. Seine Partei ſtehe dem Entwurfe vor⸗ behälllic einiger Einzelheiten ſympathiſch gegenüber. Be⸗ züglich der Verſicherungsämter äußert Redner Bedenken, ebenſo hinſichtlich des Verhältniſſes der Aerzte zu den ſenbeamten. für die eine Dienſtordnung nötig ſei. Abg. Jetzt wurde die Tür des Kontors geöffnet. Theo⸗ bald trat auf den Flur hinaus, um zum Mittageſſen zu müſſe herbeigeführt werden, eher gebe es nicht Ruhe.“ ——— 8———— Vermißt. Roman von Ewald Auguſt König. gehen 73)(Fortſetzung.) Nachdruck verboten.) „Nun, wir werden ſehen!“ Garnier erhob ſich. „Darüber, was mit der Gouvernante geſchehen ſoll, reden wir ſpäter.“ e „Sie muß meine Frau werden!“ „Bah, weshalb gleich heiraten?“ höhnte Garnier. „Vielleicht läßt die Sache ſich anders arrangieren.“ „Das glaube ich nicht.“ i „Geduld, erſt das eine, dann das andere; warten wir, bis der Rentier Unger angekommen iſt. Mathieu ſoll unterdeſſen ſeine Beobachtungen fortſetzen.“ „Soll ich die Morgenpromenade verbieten?“ „Nicht doch, laſſen Sie die Deutſchen ſo vertrau⸗ lich mit einander ſchwatzen, wie es ihnen beliebt, es bleibt doch leeres Gewäſch, von dem wir nichts zu — haben. Kommen Sie heute abend in den ub?. „Gewiß,“ nickte Didier, während ſie der Tür zu⸗ ſchritten:„ich würde Sie gern zu Tiſch einladen, aber ich weiß nicht, ob Cäcilie.“ Nein, nein, ich verzichte darauf!“ die Tur und ſchritt hinaus. In dieſem Moment wurde ungeſtüm an der Haus⸗ glocke gezogen; die beiden blieben ſtehen; ſie konnten, 5 geſehen zu werden, alles, was unten vorging, ören ⸗Es werden die Mädchen ſein,“ ſagte Didier leiſe, Die Haustür wurde geöffnet. a „Wohnt hier Herr Didier?“ fragte eine Stimme, bei deren Klang Didier zuſammen uhr. Mathieu antwortete bejahend. „Dann bitte ich Sie, Fräulein Renard zu ſagen, Bruder ſei angekommen und wünſche ſie zu ſpre⸗ Garnier öf nee Rechnung mit dem anderen geordnet iſt. 1 25 3 5 5 e. A „Herr Weimar!“ rief Renard in höchſter Ueber⸗ raſchung.„Leben Sie denn noch!“ Was Theobald erwiderte, verſtanden die Lauſcher nicht, ſie hörten nur, daß er gleich darauf das Haus verließ und daß Mathieu erklärte, Fräulein Renard ſei „ werde aber in einer Stunde zu Hauſe ein Garnier hatte ſeinen Freund in den Salon zurück⸗ ezogen und die Tür verſchloſſen.„Nun haben wir ewißheit,“ ſagle er mit heiſerer Stimme.„Dieſer Hu⸗ ſarentrompeter hat ihn ſofort wieder erkannt. Teufel, er iſt der Bruder der Gouvernante. Ich hörte damals ſeinen Namen wohl, aber ich dachte nicht weiter dar⸗ über nach“ a 5 „Sie kennen dieſen Renard?“ fragte Didier, eben⸗ falls in großer Aufregung. „Ja, und ich habe mit ihm noch ein Hühnchen zu pflücken“ „Was iſt der Mann?“ fragte Didier. „So viel ich weiß, Handwerker!“ „Ob ſeine Schweſter ihn hieher berufen hats“ „Nein, ſonſt hätte ſie ihn auf die Begegnung mit Weimar vorbereitet und er hätte hier das Geheimnis des Freundes nicht verraten. Ueberlaſſen Sie den Bur⸗ ſchen mir, ich werde eine Gelegenheit finden, ihn ins Gefaͤngnis zu bringen. Wir müſſen ihn jedenfalls für einige Zeit unſchädlich machen, ſo lange, bis unſere Sie werden das begreifen, wenn Sie bedenken, wie dieſer Mann ſeinen Kriegsgefährten verteidigen wird.“ 8 „Und was ſoll nun geſchehen?“ Didier fuhr mit der Hand über ſeine feuchte Stirn. f „Von Ihrer Seite nichts. Es iſt ein glücklicher Zufall, daß wir bei dieſer Erkennungsſzene zugegen waren, wir können uns alſo immer den Anſchein ge⸗ i leiſeſten Arg i werden Weimar morgen einladen und ihre Hilfe bereit⸗ willigſt zuſagen, wenn Fräulein Renard dieſelbe für ihren Bruder erbittet. Nehmen Sie den Burſchen aber freundlich auf und verſprechen Sie ihm alles; mich aber darf er nicht ſehen. Unſere Begegnung kann nur zu Feindſeligleiten führen. An irgend einem abgelege⸗ nen Orte, wo ich mit ihm unter vier Augen wäre, würde ich ihm ohne Bedenken Stockhiebe geben, aber in Ihrem Haufe natürlich nicht. Ich werde mich ihm fernhalten, um aus dem Hinterhalte deſto ſicherer ihn treffen zu können. Sitzt er dann im Gefängnis, ſo mögen Sie die Rolle des edelmütigen Beſchützers über⸗ ne men; vielleicht werden Sie dadurch die Liebe ſeiner Schweſter erwerben.“ i f „Keine üble Idee! Und was ſoll mit Weimar geſchehen?“ 5 5 „Das ſage ich Ihnen morgen abend; ich werde heute nach Tiſch mit meinen Vorbereitungen beginnen und, wenn es ſein muß, die Nacht durcharbeiten. Komme ich nicht in den Klub, ſo wiſſen Sie, was mich zurückhält Weimar wird Ihre Einladung annehmen, trinken Sie ihm wacker zu; an den ſchweren Burgun⸗ derwein iſt er noch nicht gewöhnt, und es kann nicht ſchaden, wenn es übermorgen in ſeinem Kopfe nicht ganz klar iſt. Gegen acht Uhr erwarte ich Sie unten; laſſen Sie ihn nur getroſt mit den Damen allein in ihrer Geſellſchaft wird er Sie nicht miſſen, und wir könnten ziemlich lange zu tun haben.“ „Sie denken alſo übermorgen den Schlag zu füh⸗ ren?“ fragte Didier erwartungsvoll. „Ja, wenn ich bis dahin mit allem fertig bin,“ erwiderte Garnier.„Nur nichts Halbes, nichts Unfer⸗ tiges wir wollen lieber noch warten. Halten Sie ſich ſtreng an meine Weiſungen, dann muß und wird alles gelingen“ Didier fuhr mit der Hand über ſeine Augen und atmete tief auf.„Und Labelle?“ fragte er. (Fortſetzung folgt.) Eo 19. Jahrgang. derſelbe in der Begründung fort, ſondern nur Auswüchſe Kaſſen und der Qualifikationsanforderungen an die Kaſ⸗ 5 . 85 8 5 Schterert(konſ.): Meine Partei wird kräftig an der Vereinfachung des Verſicherungsweſens mitarbeiten. Die Bedenken, die wir in einzelnen Punkten haben, werden wir in der Kommiſſionsberatung geltend machen. Auch auf die Hausgewerbetreibenden iſt die Invalidenverſiche⸗ rung auszudehnen. Abg. Horn(natl.) erklärt die Zu⸗ ſtimmung ſeiner Partei zur Ausdehnung der Ver⸗ ſicherungspflicht auf die ländlichen Arbeiter und die Hausgewerbetreibenden. Die Ausſchließung der Per⸗ ſonen mit mehr als 2000 Mk. Gehalt von der Verſiche⸗ rung ſei unſozial. Abg. Dr. Mugdan(fortſchr. Vp.): Ein Cunctator hat den Geſetzentwurf ausgearbeitet; er hat einen Schritt vorwärts und zwei zurück getan. Die Vorlage bietet ja manche Vorteile, ſo z. B. die Ein⸗ beziehung der Dienſtboten und der landwirtſchaftlichen Arbeiter. Den geplanten Landkaſſen können wir unter keinen Umſtänden zuſtimmen, ebenſowenig der Regelung des Verhältniſſes der Aerzte zu den Kaſſen. Die Pro⸗ portionalwahl iſt zu begrüßen. Abg. Molkenbuhr (Soz.) kritiſiert ebenfalls ſcharf den Entwurf, insbeſon⸗ dere die Beſchränkung der Selbſtändigkeit der Orts⸗ krankenkaſſen, die in politiſcher Hinſicht weniger Miß⸗ brauch damit getrieben hätten als die Berufsgenoſſen⸗ ſchaften. Hierauf vertagt ſich das Haus auf Dienstag mittag 12 Uhr. Tagesordnung: Weiterberatung.— Schluß: 6½ Uhr. 55 i Päaolitiſche Rundſchau. Deutſches Reich. * Zur Poſener Reichstagserſatzwahl. Das „Polniſche Provinzialwahlkomitee“ hat in ſeiner Sitzung vom Samstag folgende Entſchließung angenommen und in Form eines Aufrufs an die Kreiswahlkomitees und die Wähler bekanntgegeben:„Bei der Stichwahl am 21. d. M. ſind die polniſchen Wähler verpflichtet, ihre Stimme für Herrn Stanislaus Nowicki aus Poſen abzugeben. Herr Nowieki iſt jedoch nicht unſer legaler Kandidat und verpflichtet, im Falle ſeiner Wahl ſein Mandat niederzu⸗ legen oder ſich dem Beſchluſſe einer neuen Verſammlung des Provinzialwahlkomitees zu unterwerfen.“ Der „Kuryer“ fügt dieſer Meldung hinzu, daß die in Aus⸗ ſicht geſtellte Verſammlung am 27. April ſtattfinden wird. In dieſer ſoll über die Vorkommniſſe bei der Wahl verhandelt und das Provinzialwahlkomitee ſeinen Stand⸗ punkt gegenüber Nowieki feſtlegen.— Soweit bekannt, wird Nowicki das Mandat nicht niederlegen. Die Regelung der Schiffahrtsabgaben ver⸗ ſchoben. Trotz des Wunſches der Regierung, daß die Borlage über die Aenderung des Artikels 54 der Ver⸗ aſſung, betreffend Schiffahrtsabgaben, noch jetzt vom Reichstag erledigt werde, hat ſich der Seniorenkonvent einſtimmig dagegen ausgeſprochen. Auch auf der Rech⸗ zen glaubt man vielfach kaum mehr an die Möglichkeit, den Widerſpruch Oeſterreichs und Hollands zu beſeitigen. Vom Kaligeſetz. Die Kalikommiſſion des Reichs⸗ tags beſchloß nach kurzer Debatte auf einen von der großen Mehrheit der Kommiſſionsmitglieder unterzeich⸗ neten Antrag gegen die Stimmen der fortſchrittlichen Volksparteiler,§ 1 des Kaligeſetzes wie folgt zu faſſen: „Kaliſalze dürfen von Kaliwerksbeſitzern nur nach Maß⸗ gabe der Beſtimmungen dieſes Geſetzes abgeſetzt werden.“ Zur Begründung des Antrags hatte ein Zentrumsabge⸗ ordneter kurz ausgeführt, daß es ſich um eine Kontin⸗ eme des Abſatzes und eine Preisregulierung handle. Die Einzelheiten des Geſetzes würden ſich aus der Spe⸗ zialberatung ergeben. Landtagswahl in Altenburg. Bei der Land⸗ tagswahl in Sachſen⸗Altenburg ſind gewählt worden: 7 Sozialdemokraten(früher 5), 3 Nationalliberale, 20 Konſervative und Bund Bund der Landwirte, 2 Frei⸗ ſinnige(früher 1). a 5 5 f 3 Rußland. 5 Die Reichsduma hat am Samstag das Rekruten⸗ kontingent entſprechend dem vorjährigen in der Höhe von 456 635 Mann angenommen. Der Gehilfe des Kriegs⸗ miniſters erklärte, die Regierung beabſichtige, auf dem Wege der Geſetzgebung Veränderungen der Wehrordnung durchzuführen. Ins Auge gefaßt ſei u. a. die Abſchafſung der zweiten Klaſſe der Freiwilligen, eine Erhöhung der Dienſtzeit der Freiwilligen 1. Klaſſe auf zwei Jahre mit der Maßgabe, daß die Freiwilligen nach Abſolvierung des Offiziersexamens die übrige Zeit als Offiziere ab⸗ dienen, ferner die bereits eingebrachte Geſetzesvorlage über über die neue Landſturmordnung. Das Miniſterium be⸗ abſichtigt, die Zahl der der Armee verbleibenden aus⸗ gedienten Unteroffiziere zu erhöhen, unp zwar bereits vom nächſten Jahre ab.— Eine von der extremen Rech⸗ tetn eingebrachte Reſolution, nach welcher die Juden zum Militärdienſt nicht zugelaſſen werden ſollen, wurde gegen die extreme Rechte abgelehnt, dagegen wurde der Antrag der Landesverteidigung angenommen, demzu⸗ folge im Amurgebiet und in Transbaikalien Ausländer zu der Kronlieferung für Kriegsarbeiten nur in Aus⸗ nahmefällen nach einer vom Miniſterrat erteilben Zu⸗ ſtimmung zugelaſſen werden ſollen. a Türkei.. Bisher ſind 40 Führer der Aufſtändiſchen aus Priſch⸗ tina und ſeiner Umgebung verhaftet worden. Sie werden beſchuldigt, die Regierung gegen den Sultan und die Behörden aufgewiegelt zu haben. Die Bevölkerung von Priſchtina, Ipek und Prizrend unterſtützt die Bemühun⸗ gen der Behörden, der Unruheſtifter habhaft zu werden und ihre Schuld ans Tageslicht zu bringen. 1 3 Griechenland. 925 i Bei der Ankunft des Königspaares in Korſu am Samstag brachte eine große Volksmenge beſonders leb⸗ hafte Ovationen unter Hochrufen auf den König, den Kronprinzen und den Prinzen. Vom Schloßbalkon aus verſicherte der König in einer Anſprache die Menge, daf er niemals an den treuen Geſinnungen des Volkes für die Dynaſtie gezweifelt habe, und daß ſeine einzige Sorg de ück es No ſei, dem on gat en e Graf Oriola rpg. Kurze Zeit nacheinander ſind zwei Reichstagsabge⸗ ordnete an den Folgen von Unglücksfällen geſtorben. Der Abg. Delbrück hat bei einer ſtürmiſchen Ballonfahrt ſein Leben eingebüßt, und nun iſt auch Graf Oriola, der neulich vor dem Reichstagsgeräude einen Trambahnunfal und infolgedeſſen kurz nacheinander zwei Schlagan⸗ fälle erlitten hat, geſtorben. Er hat ein Alter von nicht ganz 56 Jahren erreicht. Im Auguſt 1854 in Bonn geboren, abſolvierte er das Studium der Jurisprudenz und war ſodann eine Zeitlang als Referendar und bei der Regierung in Wiesbaden tätig. Im Jahre 1880 trat er aus dem Staatsdienſt aus. Graf Oriola war von 1887 bis 1904 Mitglied der Zweiten heſſiſchen Kammer; im Reichstag vertrat er ſeit 1893 den zweiten heſſiſchen Wahlkreis Friedberg⸗Büdingen. Bis Juli vorigen Jahres gehörte der der katholiſchen Konfeſſion angehörende Graf der nationalliberalen Partei an, hielt jedoch ſtets gute Beziehungen zum Bund der Landwirte aufrecht. Er war ſogar Landesvorſitzender des Bundes für Heſſen. Mit dem Frhrn. v. Heyl und dem Abg. Lehmann trat er aus der nationalliberalen Partei aus, als die Reichstagsfrak⸗ tion für die Ablehnung der Reichsfinanzreform den Frak⸗ tionszwang beſchloß. Graf Oriola hat ſich im Reichstag ſtets mit beſonderer Wärme der Kriegsveteranen 20 nommen. Die Leiche des Verſchiedenen wird nach Schloß Büdesheim(Oberheſſen) überführt. i Badiſche Politik. Verhandlungen des Landtags. 970„Karlsruhe, 16. April. In der heutigen(63.) Sitzung der Zweiten Kammel wurde nach verſchiedenen geſchäftlichen Mitteilungen die Beratung des Geſetzentwurfs betr. Abänderung des Ein⸗ zommen⸗ und Vermögensſteuergeſetzes fortgeſetzt. An der Debatte beteiligten ſich die Abgg. Neuhaus(8.), Dr. Heimburger(f. Vp.), Wittemann(8.),Süßkink Soz.), König(natl.), Vogel⸗Mannheim(f. Vp.) und Schmitt⸗ Bretten(konſ.) ſowie Miniſterialdirektor Göl⸗ ler. Von Seite der Redner des Zentrums wurde der Antrag dieſer Partei auf Ermäßigung der mittleren Stufer des Steuertarifs zugunſten des Mittelſtandes befürwortet Seitens der Regierung wurde dieſer Antrag für unan⸗ nehmbar erklärt, da die Regierung den Anträgen der Kommiſſion auf Ermäßigung der unterſten Steuerſtufer ſoweit als möglich entgegengekommen ſei. Weiter könne die Regierung nicht gehen, den Anträgen der Kommiſſior aber werde ſie zuſtimmen. Die Redner der anderen Par⸗ teien ſtellten ſich auf den Boden der Kommiſſionsbeſchlüſſe. Nach verſchiedenen perſönlichen Bemerkungen wurde die Sitzung geſchloſſen. Nächſte Sitzung Montag nachmittag 4 Uhr. Tagesordnung: Fortſetzun gn. VHV i Kärfsku ne, 18. April.“ In der heutigen 64.) Sitzung der Zweiten Kammer wurde zunächſt in die Spezialberatung des Geſetzentwurfs, betreffend die Einkommen⸗ und Vermögens ſteuer eingetreten. Die Art. 1—21 fanden ohne Debatte Annahme. Zu Art. 21 lag der Antrag des Zen⸗ trums, betreffend Aenderung des Steuertarifs vor, der mit 37 gegen 24 Stimmen des Zentrums und der Kon⸗ ſervativen abgelehnt wurde. Der Reſt der Vorlage wurde ohne Debatte genehmigt. Daraufhin ſtimmte das Haus einſtimmig dem ganzen Geſetzentwurf nach den Kommiſſionsanträgen zu. Weiter wurden genehmigt der Geſetzentwurf, betreffend Aenderung des Geſetzes über die Wohnungsgelder vom 12. Juni 1902 und der Geſetzentwurf über die Einwirkung öffentlicher Armen⸗ unterſtützung auf die öffentlichen Rechte. Nächſte Sitzung: Dienstag vormittag 9 Uhr: Tagesordnung: Forſt⸗ und Domäneetat. 3 5 „ 5 Lokales. Seckenheim, 19. April. Prüfungsrennen des Pferdezucht ⸗ Vereins. Wie vorauszufehen war, verfehlte das am Sonntag abge⸗ haltene Prüfungsrennen auf den Wörtelwieſen ſeine An⸗ ziehungskraft nicht; es waren etwa 2000 Zuſchauer von hier und aus der näheren Umgebung herbeigeſtrömt. Auch die Ilvesheimer hielten in großen Scharen das gegenüber⸗ liegende Neckarufer beſetzt. Schwarze Wolken hielten am Sonntagmorgen den Himmel bedeckt, ſodaß die Befürchtung naheſtand, es könnte jeden Augenblick ein dichter Regen herniedergehen. Zum Glück war dies jedoch nicht der Fall und nahm daher das intereſſante Schauſpiel einen glatten Verlauf. Einen guten Griff hatte der Pferdezucht⸗Verein mit der Engagierung der Kapelle Schwörer⸗Mannheim gemacht, welche die Pauſen zwiſchen den einzelnen Rennen mit gut zu Gehör gebrachten Muſikſtücken ausfüllte. Hier das Reſultat: 1. Eröffnungsrennen: Trabreiten für Zjährige und ältere Stuten, die in das Zuchtregiſter des Vereins eingetragen ſind. Diſtanz ca. 1000 Meter. Ehrenpreis dem ſiegenden Reiter, 40 Mk. dem erſten, 25 Mk. dem zweiten, 15 Mk. dem dritten Pferde. Es liefen 5 Pferde. 1. Herrn Wilh. Bühler's 4jähr. Rapp⸗Stute„Miß“, Reiter Herr Wilh. Buͤhler jun. 2. Herrn Herm. Bühler's 5jähr. kaſt.⸗br. Stute„Freyin“, Reiter Herr K. M. Volz. 3. Herrn Wilh. Bühler's„Ilſe“, Reiter Herr Ludwig Lochbühler II. Zuchtrennen. Galoppreiten, offen nur für gjährige Pferde. Diſtanz ca. 800 Meter. Ehrenpreis dem ſiegenden Reiter, 40 Mk. dem erſten, 25 Mk. dem zweiten, 15 Mk. dem dritten Pferde. Es liefen drei Pferde. 1. Herrn K. M. Volz'„Wanderer“, Reiter Beſitzer. 2. Herrn H. Zimmermann's„Lilly“, Reiter Herr Albr. Volz. 3. Herrn Karl Bühler's„Mella“, Reiter Herr Jak. Ding. III. Preis vom Neckar. und ältere Pferde. Diſtanz ca. 100 dem ſiegenden Reiter, 40 Mk e 15 Mk. dem dritt Ehrenpreis Mk Galoppreiten für Zjähr. Bühler jun. 2. Herrn Wilh. Karl's„Kneiſel U.. Reiter 29 3. Herrn Ed. Volz„Miß“, Reiter Herr Albrecht 8 5 „ IV. Frühlings ⸗Trabreiten. Trabreiten für 3jährige und ältere Pferde. Diſtanz ca. 1000 Meter. Ehrenpreis dem ſiegenden Reiter, 40 Mk. dem erſten, 25 Mk. dem zweiten, 15 Mk. dem dritten Pferde. Es liefen 4 Pferde. 1. Herrn Hermann Bühler's„Freyin“, Reiter Herr K. M. Volz. 2. Herrn Karl Dehouſt's „Bella“, Reiter Herr Auguſt Ries. 3. Herrn Wilhelm Zahn's„Edelſtein“, Reiter Beſttzer. V. Schnellſatteln. 1. Herr Heinr. Seitz 5 Mk., 2. Herr Karl 3 Mk., 3. Herr Ludwig Lochbühler 2 Mk. Vl. Rennen der Seckenheimer Jugend. 1. Ernſt Söllner 5 Mk., 2. Hartmann 4 Mk., 3. Oskar Söllner 3 Mk., 4. Lochbühler 2 Mk., 5. Jakob Dehouſt 1 Mk., 6. H. Lochbühler 1. Mk., 7. Hartmann 1 Mk. VII. Troſtrennen. Galoppreiten, offen für alle angemeldeten und bereits geſtarteten Pferde, mit Ausnahme der Sieger und plazierten Pferde der vorherigen Galopp⸗ reiten. Mk. 25.— dem erſten, Mk. 15.— dem zweiten, Mk. 10.— dem dritten, Mk. 5.— dem vierten Pferde. Diſtanz ca. 800 Meter. Es liefen 4 Pferde. 1. Herrn Albert Treiber's Frieda, Reiter Herr K. M. Volz. 2. Herrn Wilh. Zahn Edelſtein, Reiter Beſitzer. 3. Herrn N. Hanf's Max, Reiter Herr Heinr. Seitz. Aus Nah und Fern. () Karlsruhe, 18. April. Nach dem Scheitern der vom Reichsamt des Innern veranlaßten Einigungsver⸗ handlungen im Baugewerbe hat das großh. Miniſterium des Innern ſich darüber verlläſſigt, ob durch ſeine Vermitt⸗ lung der Abſchluß einer Sondervereinbarung für Baden irgend welche Ausſicht auf Erfolg böte. Hierbei hat ſich ergeben, daß Vermittlungsverſuche zurzeit ausſichtslos ſind, ſo daß wenigſtens vorläufig von weiteren Verhand⸗ lungen abgeſehen werden mußte.— Im Baugewerbe wur⸗ den hier bis jetzt 23 Poliere, 364 Maurer und 179 Bau⸗ hilfsarbeiter ausgeſperrt, f () Mannheim, 18. April. Die Ausſperrung im Bauhandwerk iſt hier eine vollſtändige; ſämtliche Bau⸗ geſchäfte ſind geſchloſſen. Die Zahl der Ausgeſperrten dürfte ſich auf 1800 belaufen.— Unſere Stadt zählt Ende Februar 193 805 Einwohner.— Die ſüddeutſche Geſell⸗ ſchaft für ſtaatswiſſenſchaftliche Fortbildung veranſtaltet vom 11. bis 25. Mai eine Studienreiſe in die Schweiz. Die ſtaatswiſſenſchaftliche Führung wird Profeſſor Flei⸗ ner⸗Heidelberg, die volkswirtſchaftliche wie bisher Geh. Hofrat Profeſſor Dr. Gothein übernehmen. Der Beitrag für die Studienreiſe beträgt 10 Mk., die Koſten der ganzen Reiſe werden ſich auf ungefähr 200 Mk. belaufen. Ferner finden vom Montag 25. April bis Samstag 7. Mai in Heidelberg ſtaatswiſſenſchaftliche Kurſe ſtatt. Das Ho⸗ norar des vierzehntägigen Kurſes beträgt 15 Mk. Die Teilnehmer der Studienreiſe, zu der nur eine beſchränkte Anzahl, etwa 20, zugelaſſen werden können, verpflichten ſich bis zu der Zuſammenkunft im Januar ein Referat tu übernehmen. Anmeldungen zur Studienreiſe und zu den Kurſen ſind an die Geſchäftsſtelle der Geſellſchaft in Mann⸗ heim, Handelskammer zu richten. i ( Mannheim, 18. April. Vorgeſtern nachmittag Nah, 3 Uhr wurde, auf der Fahrt von Mannheim nach udwigshafen in einem elektriſchen Wagen der Kgl. Bau⸗ amtmann Bär von Speyer von einem Schlaganfall betrof⸗ fen. Der ſo unerwartet Verſtorbene war in den weiteſten Kreiſen ein allſeits beliebter und hochgeachteter Beamter. Bei der Ausgrabung der Kaiſergräber und Herſtellung der⸗ ſelben war ihm die Leitung übert igen.— Auf der Neckar⸗ ſpitze geriet heute mittag der bei der Firma Boſer beſchäf⸗ tigte 33 Jahre alte Arbeiter Brotz zwiſchen die Puffer zweier Eiſenbahnwagen, die ihn derart quetſchten, daß er ſchwerverletzt mit dem Sanitätswagen abgeholt werden mußte. Er ſtarb auf dem Transport nach dem Allgem. Krankenhauſe. s 3 (J Bad. Rheinfelden, 18. April. Zu der Frage 3 der Schiffbarmachung des Oberrheines von Baſel bis 4 Konſtanz hat ſich Miniſter von Bodman nicht gerade 7 günſtig geäußert. Unter anderem hat er auch geſagt, daß 7 gerade hier die Uefer zum Anlanden und Ausladen zu 1 hoch ſeien. Dies dürfte aber an der Stelle, wo hier der Rheinhafen errichtet werden ſoll, nicht zutreffen. In⸗ genieur Gelpke, der ſich ſchon eingehend mit dem hieſigen Projekt befaßt hat, hält den von der Gemeinde gewählten 25 Platz für ſehr geeignet zu einer Hafenanlage, da gerade 5 die Uferhöhe das richtige Maß hat. Die Großſchifffahrts⸗ a ſchleuſe in Augſt⸗Wyhlen iſt geſichert, auch die hieſigen großen Werke haben namhafte Beiträge gezeichnet. Es 5 unterliegt keinem Zweifel, daß mit der Inbetriebnahme 1 des Wyhlener Werkes, d. h. der damit verbundenen, Stau⸗. ung des Rheines bis hierher, der Rhein bis hierher ſchiffbar wird und dann die Erſtellung eines Haſens hier direkte Notwendigkeit iſt. ö () Karlsruhe, 16. April. Beim Miniſter Frhr. 1 9. Marſchall fand vorgeſtern ein parlamentariſcher Abend* a ſtatt. Die Mitglieder beider Häuſer unter ihnen ihre Prä⸗ identen Prinz Max und Abg. Rohrhurſt, waren zahlreich erſchienen. Weiter waren anweſend Staatsminiſter Frhr. b. Tuſch, der Leiter des Finanzminiſteriums Miniſterial⸗ direktor Göller, ſowie die Miniſterialdirektoren der ver⸗ ſchiedenen Reſſorts der Staatsverwaltung. Prinz Max unterhielt ſich im Laufe des Abends mit einer großen Anzahl Herren, ſo auch mit den ſozialdemokratiſchen geordneten Dr. Frank, Geiß und Kolb. Beſonders letz⸗ teren zog er in ein längeres Geſpräch. Bei lebhaftem Gedankenaustauſch verlief der Abend in anregender Weiſe. (9) Heidelberg, 16. April. Vorgeſtern nachmittag halb 7 Uhr brachte ſich ein etwa 24 Jahre alter junger Mann aus Mannheim beim Bismarckturm mit einem Re⸗ daß der Tod ſofort r hie 4 meiſteramt gerichteten Brief den Vorwurf erhob, der Ge⸗ meinderat treibe zur Deckung des Gemeindebedarfs„Vet⸗ terleswirtſchaft“. Das Schöffengericht Eppingen, vor dem die Sache in erſter Inſtanz ſeinerzeit verhandelt wurde, ge⸗ langte zu einer Freiſprechung. Gegen dieſes Urteil hatte die Staatsanwaltſchaft Berufung eingelegt, die aber als unbegründet verworfen wurde, da nach Anſicht der Straf— kammer Heidelberg der Angeſchuldigte in Wahrnehmung berechtigter Intereſſen gehandelt und eine Beleidigungs⸗ abſicht nicht gehabt habe. . 1 16. April. Der wegen Verdachts der Brandſtiftung verhaftete ehemalige Mitinhaber des Gaſt⸗ hauſes zur„Krone“, Fuhrer, wurde auf freien Fuf r ſich Frau Straub noch in Konſtanz in Neues aus aller Welt. z Ein führerlofer Ballon. Am Donterskag mittag in der fünften Stunde ſchwebte in geringer Höhe über der Feldmark von Söhlde bei Hoheneggelſen(Han⸗ nover) ein Ballon ohne Inſaſſen. Arbeiter zogen den Ballon herab. Im Korbe befanden ſich einige Flaſchen Wein und etliche Butterbrote, ferner mehrere Militär⸗ mützen vom 70. Infanterieregiment in Saarbrücken. Das Ankertau des Ballons fehlte, ſo daß anzunehmen iſt, daß der Ballon nach der Landung bei dem ſtürmiſchen Wetter der letzten Tage ſich losgeriſſen hat und weitergeflogen iſt. Die Ballonhülle wurde von dem Gemeindevorſteher in Verwahrung genommen. Einer ſpäteren Meldung zu⸗ folge iſt der Ballon der dem Saarbrücker Verein für Luft⸗ ſchiffahrt gehörende Aeroſtat„Prinzeſſin Viktoria“. Der Meßapparat regiſtrierte 6000 Meter Höhe. Daß dieſe Höhe auch wirklich erreicht wurde, beweiſt die Tatſache, daß der Inhalt der in der Gondel gefundenen Flaſchen gefroren war. Der Gemeindevorſteher machte dem Saar⸗ brücker Regiment Mitteilung. 5 Noch ein Schiffsunglück vor Saßnitz. Aus Saßnitz wird gemeldet: Auf dem Torpedoboot„S 140“ iſt Donnerstag gegen 1 Uhr nachmittags der Verdampfer geplatzt und zwar bei der Einfahrt kurz vor dem Stet⸗ tiner Hafen. Drei Heizer wurden ſchwer verbrüht. Sie ſind durch den Kreuzer„München“ im Lazarett unter⸗ gebracht worden.— Donnerstag nachmittag um 4.20 Uhr lief das Torpedoboot„121“ im Stettiner Hafen ein. Es 55 die Kriegsflagge halbmaſt geflaggt. Es brachte an ord die Leiche des geſtern abend vor Arcona auf dem Torpedoboot„S 122“ tödlich verunglückten Maſchiniſten⸗ maaten Kruſter. Die Leiche des gleichfalls verunglückten Maſchinen⸗Ing.⸗Aſpir. Genee wurde Freitag mittag in Swinemünde eingebracht und geht von dort zu der Heimat des Verunglückten nach Bremen. Die auf dem Torpedoboot „S 140“ verunglückten Heizer Lönſer und Eckert ſowie der Oberwächter Meyer wurden Freitag an Bord des Panzerkreuzers„Friedrich Karl“, in deſſen Schiffslazarett ſie untergebracht ſind, nach Schwinemünde überführt. Ein Teil des vor Saßnitz liegenden Geſchwaders mit den Panzerſchiffen geht gleichfalls nach Swinemünde in See. Nur eine Flottille von 25 Torpedobooten wird noch bis Montag vor Rügen liegen bleiben. Lebendig im Backofen. Ein entſetzlicher Mord⸗ verſuch wurde in dem Dorfe Neuhäuſel im Weſterwald verübt. Dort begoß, wie ein Telegramm meldet, eine Bäckersfrau ihren etwas ſchwachſinnigen Mann mit Pe⸗ troleum und ſchob ihn mit Hilſe des Geſellen in den Back⸗ ofen, um ihn zu verbrennen. Auf das verzweifelte Ge⸗ ſchrei des Unglücklichen kamen Leute hinzu und befreiten ihn, die Täter wurden verhaftet. 5 * Das lenkbare Luftſchiff„Kiel 1“. Ingenieur Steffen in Kiel hat ein lenkbares Luftſchiff konſtruiert, das von Prinz Heinrich von Preußen beſichtigt wurde. Die Einzelheiten der Konſtruktion haben dem Prinzen ge⸗ fallen. Er glaubte, daß dieſer Konſtruktion noch eine woße Zukunft beſchieden ſei. Der Erbauer hat mit ſeinem ahrzeug ſchon wiederholt ſehr günſtige Flugreſultate erzielt. ö * Präſident Taft und die Suffragettes. In einer Verſammlung des na. alen Bundes für Frauen⸗ ſtimmrecht wurde Präſident Taft Sonntag abend wegen einiger Aeußerungen, die den extremen Suffragettes nicht entgegenkommend genug waren, von einem Teile der anweſenden Kämpferinnen gründlich ausgeziſcht. Im Laufe ſeiner Anſprache ſagte nämlich der Präſident, wenn den Frauen das Stimmrecht gewährt werde, ſo ſei zu befürchten, daß ein großer Teil von ſeinem Rechte keinen Gebrauch machen, aber die unerwünſchten Elemente mit Nachdruck ihre Stimme in die Wagſchale werfen würden. Den Lärm, der ſich darauf erhob, wehrte der Präſident mit der ironiſchen Bemerkung ab:„Meine Damen, Sie Hic ja ſolch ein hübſches Talent zur Selbſtbeherrſchung.“ Die der Leitung des Stimmrechtsbundes war übrigens mi Kundgebung ganz und gar nicht einverſtanden; dit Vorſitzende ſprach gegen die Demonſtrantinnen einen ſchar⸗ ſen Tadel aus und bot dem Präſidenten Genugtuung durch eine formelle Entſchuldigung. Darin wurde anerkannt, daß 8. ſident Taft Dank verdiene, da er der erſte Präſident ſei, der der Vereinigung die Ehre erwieſen habe, in ee Verſammlungen ihre Ziele mit ihr zu erörtern. Die„Schwarze Hand“ in Europa. Aus Cher bourg wird berichtet: Die„Schwarze Hand“, die in Ame⸗ rika ihr Unweſen treiht, macht ihren Opfern nicht nur in den Vereinigten Staaten das Leben zur Hölle, ſie verfolgt ſie auch über den Ozean. Bei der Ankunft der„Phila⸗ delphia“ im Hafen bon Cherbourg rief einer der von Neuyork gekommenen Paſſagiere, der aus Italien ge⸗ bürtige Bankier Francesco di Jeo die Hilfe der Polizei ſen. gab an, wenige Tage vor ſeiner Abreiſe einen Brief vom Komitee der„Schwarzen Hand“ erhalten zu haben, worin ihm mitgeteilt wurde, daß ſeine Tage gezählt ſeien. Er ſei darum ſo ſchnell es ſich nur einrichten ließ, zu Schiff gangen, um ſich nach Europa in Sicherheit zu bringen. chon bald nach der Abreiſe, auf hoher See, aber fielen ihm zwei Männer auf, die ſich ſtets in ſeiner Nähe hielten 115. allem fähig zu ſein ſchienen. In ſeiner Todesangſt er ſich in ſeiner Kabine ein und verließ ſie erſt bei der Ankunft in Cherbourg, um ſofort die Poltzel gu benachrichtigen, der er zum Beweiſe, wie begründet ſeine Furcht ſei, den von der„Schwarzen Hand“ ihm zugeſtellten Brief vorwies. Die Polizei ſetzte alle Hebel in Bewe⸗ gung, um die verdächtigen Männer, die ſpurlos verſchwun⸗ den waren, aufzuſpüren und unſchädlich zu machen. „In der Affäre der Frau v. Schönebeck⸗Weber iſt eine neue Entſchließung des Allenſteiner Landgerichts zu verzeichnen. Nachdem die Angeſchuldigte für ihre Ent⸗ laſſung aus der Unterſuchungshaft 50 000 Mk. Kaution geſtellt hatte, erhielt ſie die Mitteilung vom Allenſteiener Landgericht, daß die Gerichtskaſſe 15 000 Mk. ihres Ver⸗ mögens als Sicherheit für die Koſten eines eventuellen Strafprozeſſes beſchlagnahmt habe, weil durch die amtliche Verſicherung des Erſten Staatsanwalts in Allenſtein glaubhaft gemacht ſei, daß die Schuldnerin anderweitig über ihr Vermögen zu verfügen gedenke. Die Aufhebung ihrer Pflegſchaft beim Allenſteiner Vormundſchaftsgericht hat Frau von Schönebeck⸗Weber bisher noch nicht erreicht, obwohl bereits im Januar ihr Pfleger den Antrag auf Enthebung von der Pflegſchaft ſtellte, nachdem die Wiſſen⸗ ſchaftliche Deputation in Berlin die Pflegebefohlene als geiſtig geſund erklärt hatte.— Die Beſchlußkammer des Allenſteiner Landgerichts hat, wie weiter ein Telegramm aus Allenſtein meldet, Samstag vormittag gegen die ver⸗ witwete Frau Major v. Schönebeck das Hauptver⸗ fahren vor dem Schwurgericht in Allenſtein wegen Anſtiftung zum Morde eröffnet. 5 Das 34. Kind. Eine in Boſton erſcheinende Zeitung ſchildert in einem langen Artikel die reine„Freude“, die der in derſelben Stadt lebende Tiſchler Joſeph Lears empfand, als ihm dieſer Tage die Hebamme meldete, daß ſeine liebe Gattin ihm ſoeben das 34.— in Worten: vierunddreißigſte— Kindlein geſchenkt habe. Der glück⸗ liche Vater war einen Augenblick ſtumm und ſtarr vor un⸗ endlicher Wonne, dann aber legte ſich ihm ein Schleier vor die Augen und er ſenkte das Haupt, nahm ſeinen Hut und verließ das Haus mit den Worten:„Solche Weiber, lieber Gott, ſolche Weiber!“ Das war eine Art Anerkennung der Tüchtigkeit der beiden Frauen, die er ſein eigen hatte nennen dürfen. Der Tiſchler iſt jetzt 57 Jahre alt; mit 17 Jahren heiratete er Miß Lueh Bandrie, die ihm 17 Jahre ſpäter durch den Tod entriſſen wurde, nach⸗ dem ſie ihm 18 Kinder, darunter drei Zwillingspärchen, geboren hatte. Der Witwer führte dann die offenbar mit hohem Mut begabte und vor keiner Gefahr zurückſchreckende Roſalie Chamberlain heim, und die tapfere Roſalie ließ kein Jahr ins Land gehen, ohne einen neuen Sprößling zur Welt zu bringen. Sie hatte bis jetzt 16 Kinder, die zuſammen mit den 18 Kindern der erſten Frau das ſtatt⸗ liche Sümmchen von 34 Sproſſen des geſegneten Hauſes Lears bilden. Der Papa erklärte treuherzig, daß er nicht genau wiſſe, wie jedes ſeiner Kinder heiße, und daß er in der größten Verlegenheit ſei, wie er den Jünſtgeborenen nennen ſolle, da er in ſeiner Familie bereits alle„gang⸗ baren“ Namen erſchöpft habe. ö Der Humor und die Vierpreiserhöhnng. Auch in Oeeſtrreich hält die Bierpreiserhöhung die Ge⸗ müter in Aufregung. In den Wirtſchaften des Unter⸗ inntales iſt ſeit kurzem folgender humoriſtiſch⸗ſatiriſcher Anſchlag in den Wirtſchaften zu leſen: 8 N Lieber Gaſt! Wenn dir zu hoch die Bier⸗ und Weinpreiſ' ſcheinen, Darfſt du's dem Wirt nicht übel meinen; Denn ſtatt mit dieſem dich zu zanken, Magſt du beim Landtag dich bedanken; Und ſtatt zu grollen und zu zetern, Beſchwer dich bei den Volksvertretern, Die du voll Weisheit und Verſtand N Im Jahr 1907 haſt nach Innsbruck geſandt. Drum trag die neue Steuer heiter Und ſei ein andermal geſcheiter! Der Ballon„Delitzſch“ vom Blitz vernichtet. Der Ballon„Delitzſch“, der am Samstag nach⸗ mittag in Bitterfeld aufgeſtiegen war, geriet über Reichen⸗ ſachſen, unweit von Eſchwege, an der kurheſſiſchen Grenze, in ein Gewitter und wurde vom Blitz getroffen, wobei alle vier Inſaſſen den Tod fanden. Es ſind dies der Kaufmann Karl Luft aus Bitterfeld als Fuhrer, der jetzt ſeine 25. Fahrt unternahm, weiter Herr euchſenring von der Luftfahrzeuggeſellſchaft, der den Münchener Ballon der Geſellſchaft führen ſollte, und Paul Höcker ſowie ein Herr Graupner aus Leipzig. Der Ballon iſt Samstag abend 6 Uhr 15 Min. am Werke Elektron II aufgeſtiegen. Er gehört dem Bitterfelder Luft⸗ ſchifferverein. Der Aufſtieg ging ſehr glatt von ſtatten bei beinahe windſtillem Wetter. In langſamer Fahrt zog der Ballon in weſtlicher Richtung davon. Aus Leipzig wird verſichert, daß die Herren ſämtlich erprobte Fahrer waren. Unter ihnen waren zwei Führeraſpiranten. Die Fahrt des verunglückten Ballons ging über Halle, Delitzſch, Nieder⸗Eichſtadt und Soemmerda. Um 12 Uhr nachts paſ⸗ ſierte der Ballon in 440 Meter Höhe Eiſenach. Um dieſe Zeit ſcheint er in einen Gewitterſturm geraten und nach Weſten getrieben worden zu ſein. Die Gondel iſt wahrſcheinlich mit furchtbarer Gewalt aufgeſtoßen, denn die Leichen weiſen gräßliche Verletzungen auf. Zwei Leichen waren herausgeſchleudert und zwei befanden ſich in der Gondel. Der Befund der Leichen läßt erkennen, daß die Luftſchiffer einen ſchrecklichen Tod gefunden haben. Auf dem Antlitz des einen iſt die Todesangſt deutlich ausge⸗ prägt. Alle hielten die Hände krampfhaft geballt. Ein Ortsbewohner von Reichenſachſen wurde nachts gegen 1 Uhr durch Krachen aus dem Schlafe geweckt und glaubte, der Blitz habe eingeſchlagen. Als er jedoch nichts bemerkte, begab er ſich wieder zur Ruhe. Sonntag früh um 6 Uhr, als er nach den Ställen ging, fand er den Ballon in den Zweigen eines Kirſchbaums hängen und die Gondel zer⸗ ſchmettert am Boden liegen. Die Leichen wurden nach Feſtſtellung des Todes durch den Kreisarzt nach Eſchwege gebracht.— Nach den neueſten Meldungen ſoll der Ballon nicht vom Blitz getroffen, ſondern durch eine zu ſtarke Vertikalluftſtrömung zu Boden geriſſen und geplatzt ſein . 8 * Gg. Zimmern ann. Ein neuer Taucherapparat. Da ſelbſt die geübteſten Taucher nur zwei Minuten auf dem Meeresgrunde verharren und überhaupt nur bis einer Tiefe von 40 Metern hinabtauchen können, ſo hat man von jeher verſucht, durch geeignete Vorrichtungen, Taucherapparate, Taucherglocken uſw. dieſe Zeit⸗ und Tie⸗ fengrenzen möglichſt auszudehnen. Dennoch waren auch mit dieſen Hilfsmitteln bisher längere Arbeiten in grö⸗ ßeren Tiefen von demſelben Taucher ausgeführt, un⸗ möglich, da in dieſen Tiefen der Druck des Waſſers ſo ſtark wird, daß ihm der menſchliche Organismus auch mit den angeführten Hilfsmitteln keinen längeren Wider⸗ ſtand leiſten kann. Wohl das vollkommenſte auf dieſem Gebiete ſtellt unſer beiſtehendes Bild dar, welches die zur Zeit im Hafen von Vigo verankerte rieſige Taucherglocke Ein rede TauHHefApp E bei vollſter Tätigkeit ihrer Inſaſſen zeigt. Auf den Meeresgrunde vor dem genannten ſpaniſchen Hafen liegen bekanntlich ſeit Jahrhunderten die Reſte der ſpaniſchen „Armade“, jener rieſigen Silberflotte, die ein ſo trauriges Schickſal hatte. Es iſt begreiflich, daß die ſpaniſche Regie⸗ rung, ſowohl als auch viele andere Perſönlichkeiten, ein hohes Intereſſe daran hatten, wenigſtens einen Teil der verſunkenen, Hunderte von Millionen werten Schätze zu heben; und ſo iſt denn auch ſeit Jahrhunderten mancher Verſuch in dieſer Richtung gemacht worden, allerdings meiſt mit wenig nennenswerten Erfolgen, da die ungemein ſtarken Strömungen jedes längere Verweilen der Taucher n der Tiefe unmöglich macht. Dieſen Uebelſtänden ſoll der fetzt erbaute große und beſonders kräftig konſtruierte Ap⸗ barat abhelfen, deſſe. Einzelheiten aus unſerem Bilde deutlich zu erſehen ſind. Redaktion, Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenheim Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren innigſtgeliebten Gatten, Vater, Bruder, Schwager, Schwiegerſohn und Onkel Leonhard Rern nach langem Leiden zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. 141 Um ſtilles Beileid bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Seckenheim, den 19. April 1910. Die Beerdigung findet am Mittwoch, 20. April, nachmittags 1 Uhr vom Trauerhauſe aus ſtatt. Soeben eingetroffen: Schön klingende Mundharmonikas und Spielballen in grosser Auswahl und in allen Preislagen RRR VVV N 0 N 0 4 1— D 9 5 g 5 5 F TCC eee ee ex n N eee ee ler e e 1 FFF eee 85 ee eee eee, de e ae e Un eee eee eee Bekanntmachung. Die ſtaatliche Zuchtviehſchau im Jahre 1910 betreffend. Die ſtaatliche Zuchtviehſchau für den diesſ. Bezirk findet am Mittwoch, den 11. Mai ds. Js., nachm. 3 Uhr in Ladenburg ſtatt. Die Bürgermeiſterämter und Stabhalterämter werden beauftragt, dieſes den Zuchtviehbeſitzern in ortsüblicher Weiſe bekannt zu geben mit der Aufforderung, etwaige Anmeldungen zur Zuchtviehſchau bis ſpäteſtens 25. April d. Js. bei dem Burgermeiſteramt oder dem Stabhalteramt zu machen. Die einlaufenden Anmeldungen ſind in das vorgeſchriebene Formular aufzunehmen und ſofort hierher vorzulegen, eventl. wäre Fehlanzeige zu erſtatten. Mannheim, 22. März 1910. Großh. Lezirksamt: Dr. Clemm. i Beſchluf. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht, mit dem Anfügen, daß die Grundbeſtimmungen an der Ortstafel dahier angeſchlagen ſind. Seckenheim, den 18. April 1910. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber: Volz. Koch. Bekanntmachung. Die Bekämpfung des Rotlaufs der Schweine betr. Nr. 1850. Im Hinblick auf den günſtigen Erfolg, der ſeit mehreren Jahren mit der Anwendung des Rot⸗ laufferums„Suſſerin“ als Heil⸗ und Schutzmittel gegen den Rotlauf der Schweine erzielt worden iſt, erſcheint es erwünſcht, daß von dieſem Mittel in allen Gemeinden, in denen der Rotlauf unter den Schweinen auszubrechen droht, oder erfahrungsgemäß in größerem Umfange aufzutreten pflegt, ein möglichſt ausgedehnter Gebrauch gemacht werde. Die Schweinebeſitzer hieſiger Gemeinde werden daher auf den Nutzen der Impfung mit„Suſſerin“ hingewieſen und darauf aufmerkſam gemacht, daß ſich im Intereſſe der Koſtenerſparnis die gleichzeitige Vornahme der Schutz⸗ impfung aller in einer Gemeinde vorhandenen Schweine empfehle. 5 Der erforderliche Impfſtoff wird den Großh. Bezirks⸗ tierärzten auf Staatskoſten geliefert, ſodaß den Schweine⸗ beſitzern lediglich die Koſten des Impfgeſchäftes ſelbſt zur Laſt fallen. f Seckenheim, den 13. April 1910. Bekanntmachung. Die Förderung der Viehzucht im Kreiſe Mannheim betr. 5 Der Verband der mittelbadiſchen Rindviehzuchtge⸗ noſſenſchaften veranſtaltet am Dienstag, den 10. und am Mittwoch, den 11. Mai 1910 ſeinen dies⸗ jährigen Zentral-Zuchtviehmarkt in Offenburg. Auf dieſem Markte können Landwirte ihren Bedarf an gezüchteten Jung⸗ und Großvieh(Farren, Kuhrinder, Kalbinnen und Kühen) decken. Die Kreisverwaltung wird, wenn eine genügende Anzahl von Anmeldungen einkommt, eine Kommiſſion von Sachverſtändigen, darunter einen Bezirkstierarzt, behufs Mitwirkung beim Einkauf der Tiere nach Offenburg ſenden. Die Kreisverwaltung wird außerdem für eingeführte Farren und für weibliche Zuchttiere angemeſſene Kieis⸗ prämien bewilligen, vorausgeſetzt, daß zum Ankauf der Tiere die Kreiskommiſſion ihre Zuſtimmung gegeben hat. Die Eiſenbahnfrachtkoſten werden je hälftig von der Großh. Staatskaſſe und von der Kreiskaſſe übernommen. Die Landwirte werden gebeten von dem beabſichtigten Einkauf weiblichen Zuchtviehs längſtens bis 30. d. Mts. dem unterzeichneten Bürgermeiſteramt Mitteilung zu machen. Seckenheim, 18. April 1910. Bürgermeisteramt: Volz. Stellung ſucht tücht. junger Mann in ein⸗ facher Buchkührung u Lotre⸗ spondenz gut erfahren zum 1. Juli ds. Jahres.[137 Gefl. Angebote wolle man richten u. W. 525 an Haasen; stein& Vogler, N. G., Mann⸗ heim. Radchen welches das Nähen erlernen will, per ſofort geſucht. A. Woll. Ein belgiſches 134 Fohlen zu verkaufen. Georg M. Frey, 5 ib .. er Luer. 28. Frühjahrs- Ein guterhaltener 127 Kontroll- Oersammlungen lolo im Landwehrbezirk Mannheim, Bezirk des Hauptmeldeamts Mannheim, für die Ortschaften des Amtsbezirks Mannheim. Zur Teilnahme ſind verpflichtet: Sämtliche Unteroffiziere, Mannſchaften und Erſatz⸗ reſerviſten der Jahresklaſſen 1897 bis 1909, mit Aus⸗ nahme derjenigen der Jahresklaſſen 1897 und 1898, welche bereits zur Landwehr II. Aufgebots übergeführt worden ſind und derjenigen der Jahresklaſſe 1898, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1898 eingetreten ſind. Es haben zu erſcheinen: In Seckenheim(Schlösschen): mittwoch, den 20. Apr 1910, nachmittags 2.30 Uhr die Mannſchaften der Infanterie von Seckenheim und loesheim. mittwoch, den 20. April 1910, nachmittags 4 Uhr die Mannſchaften der übrigen Waffen, die Erſatzreſerviſten aller Waffen und die zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften aller Waffen von Seckenheim und lloesheim. Militär-, Erſatzreſerve⸗Päſſe und Kriegsbeorderungen ſind mitzubringen. Die Jahresklaſſe jeden Mannes befindet ſich auf der Vorderſeite des Militär⸗ bezw. Erſatzreſerve⸗Paſſes verzeichnet. Unentſchuldigtes Fehlen und Erſcheinen zu einer unrichtigen Kontroll⸗Verſammlung werden beſtraft. Bezirks-Rommando Mannheim. Beschluss. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. N Seckenheim, den 11. April 1910. Bürgermeisteramt: Volz. Bekanntmachung. Das Steuer⸗Ab⸗ und Zuſchreiben in der Gemeinde Ilvesheim betr. Das Ab- und Zuſchreiben der Einkommens- und Vermögenssteuer in der Gemeinde Ilvesheim für das Steuerjahr 1911 findet am Freitag, den 29. April 1910, vormittags von 8—12 Uhr und nachmittags von 25 Ahr im Rathauſe zu Ilves⸗ Schmitt. heim ſtatt. Ilvesheim, den 12. April 1910. gürgermeiſteramt: Bühler. geſchinß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 14. April 1910. f gürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Koch. Sportwagen zu berkaufen. Hauptſtraße 110. Dickrüben und Kartoffeln zu verkaufen. 8² Schloßſtr. 46 ll. St. Schalbord und Sparrenhölzer ſowie verſchiedene Hölzer billig abzugeben. 1133 Mannheim, IJ 3, Wirtſchaft, Filzbach“, Berger. Schöne 3⸗ oder 89 4.Zimmer⸗Wohnung mit Waſſerleitung, Garten⸗ onteil ſofort oder ſpäter zu aermieten. Hauptſtraße 85. Schöne 130 3, Zimmer⸗Wohnung mit Gartenanteil per 1. Mai oder ſpäter zu vermieten. l Gg. Müller, Mittelſtr. 8. 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