Neckar- Bote Seckenheimer Hmzeiger, Iluesheimer Hnzeiger, Heckarhauser Zelſung, Edinger Zeitung Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Qnartal Mk. 1.50. (Zweites Blatt) Die Aufzucht von Kücken in der künſtlichen Glucke. Wie oft hört man im Frühjahr die Klage:„Meine Hühnchen gehen ein. Es iſt noch zu kalt, wie ich ſie auch füttere, und welche Mühe ich mir auch gebe, von den 12 oder 10 Ausgeſchlüpften habe ich nur noch vier bis fünf Stück; jetzt bei dem feuchten Boden machen auch dieſe Bückelchen und gehen ein. Solch frühe Brut iſt ſchwierig, darum wollen wir erſt ſpäter, wenn's wärmer iſt ausbrüten laſſen.“— Bei der Mal⸗ und Junibrut kommt ein anderes Uebel; die ſchönen Kücken wachſen und gedeihen, man gibt ſich unendliche Mühe mit ihnen, füttert alle möglichen be⸗ ſonderen Sachen wie Käſe, Eier, das Gedeihen entſchädigt ja für die Mühe und Unkoſten; da werden die Kücken ſo munter, daß ſie auf und davonlaufen, und wieder beklagt man den Verluſt von vier bis fünf Hühnchen auf acht oder zehn Stück; das eine kam unter den Heuwagen, das andere verlief ſich, ein drittes holten die Ratten uſw. Noch ſpätere Bruten aber wie Mai und Juni, das weiß jedermann von etwas Erfahrung in der Huͤhnerzucht, gedeihen nicht mehr. Die Kücken ſind ſchwach und im Oktober noch nicht ausgewachſen, kaum, daß bis Februar die ſpät erbrüteten Hennen etwas zu legen beginnen. Allen dieſen Mißſtänden, welche ſind: Eingehen durch Näſſe, Verunglücken, Zurückbleiben im Wachstum und dergl. mehr wird abgeholfen, wenn wir die Kückenaufzucht in rationeller Weiſe mittels künſtlicher Glucke und einer ein⸗ fachen billigen Fütterungsart betreiben.— In den folgenden Zeilen ſoll die Aufzucht von 40 Kücken beſchrieben werden, die durch eine Brutmaſchine erbrütet, zu 50 Pfg. das Stück angekauft, und in 2 künſtlichen Glucken ſieben Wochen lang aufgezogen wurden. Es iſt am einfachſten und billigſten, falls an einem Orte eine Brutmaſchine iſt, geſchlüpfte Kücken zu kaufen. Man ſpart ſich die Mühe des Gluckenſetzens, was eine unſichere Sache iſt; wie oft läuft die Henne davon, wie oft tritt ſie die eben erbrüteten Hühnchen tot oder pickt nach ihnen. Eine künſtliche Glucke, meiſt für 20 Stück Hühnchen gebaut, iſt ein zweiteiliger aus Brettern gefügter Kaſten von 1,80 Meter Länge, 90 em Breite und 90 em Hoͤhe mit Glasfenſtern. Der eine Teil enthält die Heizung, welche aus einer kleinen Lampe, und einem mit Waſſer gefüllten Kaften beſteht. Die Lampe heizt das im Kaſten befindliche Waſſer, welches in die ſeitlich angebrachten Röhren ſteigt. Da derſelbe bis faſt an die Röhrenhöhe mit Erde gefüllt wird, ſo können die Kücken unter die Heißwaſſertöhren ſchlüpfen, um ſich zu erwärmen. Wie unter den Flügeln der Henne ſitzen die Hühnchen da, und wie bei dſeſer ſchauen ſie zuerſt von Zeit zu Zeit unter der Röhre hervor, um, nach und nach mutiger geworden, im Kaſten umherzulaufen oder gar in dem zweiten unge⸗ heizten, aber geſchloſſenen und daher trockenen Raum zu ſcharren; morgens putzt man die Lampe und verſieht ſie mit Petroleum, wenn nötig, wird heißes Waſſer in die Röhre nachgeſchüttet. All dieſes iſt in einigen Minuten getan und macht nicht mehr Mühe wie die Fütterung einer Glucke, mit dem Vorteil, daß eine Heizung nicht wie eine Henne ſo oft tut, davon laufen kann. Die Aufzucht der erwähnten 40 Kücken in zwei wie eben beſchriebenen künſtlichen Glucken, geſtaltet ſich höͤchſt einfach und billig wie folgt: In den erſten zwei Tagen werden die Kücken gar nicht gefüttert und moͤglichſt dunkel und bei entſprechender Wärme nur im geheizten Teil der künſtlichen Glucke ge⸗ laſſen. Nach Ablauf dieſer Zeit bekommen die Tiere altes Schwarzbrot und allerlei Körner in den Kaſten auf die Erde geſtreut im Werte von 46 Pfg.; nachdem ſie bald munter zu ſcharren beginnen von Zeit zu Zeit Waſſer nicht Milch. aus dem bereitgeſtellten Trinkgefäße. Die Kücken gedeihen munter und vortrefflich, trozdem ſie die erſten 8 Tage nur für 46 Pfg. Futter erhalten; aber was bei ſolch kleinen Tieren die Hauptſache iſt: Wärme⸗ Trockenheit und Ruhe kann man ihnen dank der künſtlichen Glucke angedeihen laſſen. Sie werden nur zwei⸗, dreimal im Tag gefüttert und ſonſt gar nicht nach ihnen geſchaut; alſo iſt auch ihre Arbeit eine geringe. Nach acht Tagen wird der ungeheizte, mit einem Fenſter im Deckel verſehene Teil der kuͤnſtlichen Glucke geöffnet; hier ſind kleine Blechtröge den Wänden entlang angebracht und nun vereinfacht ſich die Arbeit noch mehr. Eine Futtermiſchung wird wie folgt hergeſtellt: 5 Pfund Weizenſchrot, der Ztr. 8 Mk. 0.40 Me 2½„ Maisſchrot, der Ztr. 6 Mt. 0.15 Mk. „ ̃ ÜYXUXXͤ ͤ T 0.20 Mk. 1„ Hühnerreis(Bruchreis) 0.14 Mk. JJCCJJCCCCC„0.25 Mk. ä 0.15 Mk. 11½ Pfund dieſer Miſchung belaufen ſich auf 1.29 Mk. Hmtsblaff der Bürgermeisferämter Seckenheim, Ilvesheim, Hlearhansen und Edingen. Samstag, den 23. pril 1910 Von dieſer Futtermiſchung(gut vermengt) werden nach Ablauf der erſten 8 Tage, den Kücken jeden Morgen beim Reinigen der Lampe die Blechtroͤge gefüllt. Da das Futter vollkommen trocken gegeben wird, ſo iſt ein Sauerwerden ausgeſchloſſen, und kann daher dies Futter für den ganzen Tag in die Tröge gefüllt werden; ſehen wir, daß die Kröpfe der Tiere ſtark anſchwellen, ſo geben wir am nächſten Tage weniger Futter in die Tröge; nichts ſchadet mehr als Ueberfütterung, welches die Tiere träge und krank macht. Bei dieſer trockenen Fütterungsmethode, welche den großen Vorzug hat zeitſparend und billig zu ſein, iſt nur neben friſchem Waſſer eines zu beobachten, und zwar die reich⸗ liche Verabreichung von Grünzeug. Auch das kann ſchnell und leicht beſorgt werden. Brenneſſeln, die meiſt mehr wie genug zu finden ſind, werden als Sträuße mit Bind⸗ faden gebunden und im ſogenannten Scharraum, dem un⸗ geheizten Teil des Kaſtens, aufgehängt. Ein Paar Brenneſſelſträuße können auf Vorrat gebunden und ins Waſſer geſtellt werden. Bei der jedesmaligen Fütterung iſt ſolch ein Bündel mit zu verabreichen. Es iſt unglaublich, wie die Tiere bei Trocken⸗ fütterung, Waſſer und der Grünzeugbeigabe gedeihen: Jeden Morgen beim Lampenreinigen und Füttern die Erde im Kaſten etwas gelockert, dann ſcharren die Hühnchen und bleiben durch die Bewegung geſund. Die Aufzucht der Kücken iſt allerdings am vorteil⸗ hafteſten im Mai; erſtens iſt das Wachstum, welches im März⸗April die kühlere Witterung, im Juni⸗Juli die Trockenheit beeinträchtigt, in dieſem Monat das ſchnellſte, zweitens brauchen wir nach Ablauf von 14 Tagen nur an ganz kalten Tagen oder Nächten die Lampe anzu⸗ zünden; die Aufzucht geſtaltet ſich ſo billig, und wenn nach 14 Tagen die Reinigung der Lampen in Fortfall kommt, noch müheloſer. Bei der Aufzucht der 40 Italiener Kücken in zwei künſtlichen Glucken wurden 9½ Liter Petroleum, der Liter zu 24 Pfg., insgeſamt für 2.85 Mark Heizung verbraucht. Die Gefahr des Verlaufens iſt bei den Hühnern in der künſtlichen Glucke ausgeſchloſſen, denn wenn nach 14 Tagen bis 3 Wochen, je nach der Witterung, die Hühnchen durch ein im ungeheizten Teil des Kaſtens angebrachtes Türchen ins Freie gelaſſen werden, ſo können ſie aus dem feſt daran anſchließenden Drahtaus⸗ lauf nicht entſchlüpfen. Die gefürchtete Durchfallkrankheit der Tiere fällt durch die Trockenfütterung, die auch ein Reinigen der Tröge unnötig macht, fort. Nach 3 Wochen haben die 40 Kücken 11½ Pfund für 1.29 Mark gefreſſen und bekommen eine zweite Miſchung. 10 Pfd. Weizenſchrot, der Ztr. 8 Mk.. 0.80 Mk. 5„ Maisſchrot, der Ztr. 6 Mk. 0.30„ 3 5 Huhn zu 0 ihr 8 2 0 nerreis(Bruchr.) d. Pfd. 14Pfg. 0.28„ 1„ Haferflocken 5 a 8 0.25„ 2 Ileiſchmehl, das Pfd. zu 15 Pfg. 0.30„ 21 Pfd. dieſer Juttermiſchung bel. ſich auf 2.13 Mk. Drei weitere Wochen mit dieſem Futter aufgezogen, entwickeln ſich aus den kleinen Kücken kräftige, verkaufs⸗ fähige Hähne und Hennen; allerdings gehören die Tiere der ſchnellwüchſigen und leicht aufzuziehenden Leghorn⸗ raſſe an(rebhuhnfarbiges Edelleghorn). Die anderen Raſſen, mit welchen auch ſchon Verſuche angeſtellt wurden, ſind bei der Aufzucht teurer und erfordern mehr Pflege und Mühe. Die Ausgaben und Einnahmen bei Aufzucht von 40 Kücken im Laufe von 7 Wochen ſtellen ſich wie folgt: Ausgabe: Ankauf von 40 Kücken je 50 Pfg.. 20.— Mk. 9½ Ltr. Petroleum, der Ltr. 24 Pfg. 2.28 Futter: Erſte 8 Tage.. 0.46 Mk. 1„„ 8 Wochen 129„ „ Weitere 3 Wochen. 2.13„ 3.78„ Summe der Ausgabe 26.16 Mk. Einnahme: Verkauft wurden nach 7 Wochen: 17 junge Hähne zu je 70 Pfg. 11.90 Mk. 23 junge Hennen zu je 1.50 Mk.„„ Summe der Einnahme 46.40 Mk. 77 Einnahme 46.40 Mk. Ausgabe 26.16„ Reingewinn 20.24 Mk. Berechnet man die Unkoſten bei der Aufzucht von 40 Kücken mit doch mindeſtens fünf Glucken, welche im Jahre jede 4 Mk. Futterunkoſten machen, ſo kommen allein die Brüterinnen auf 20 Mk. Futter im Jahre; gute Brüterinnen legen ſchlecht, alſo iſt der Gewinn durch Eierverkauf kein großer. Kommen nun bei dieſer Art Aufzucht die unvermeidlichen Verluſte durch Krank⸗ eee Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 10. Jahrgang. heit und Unglücksfälle hinzu, ſowie das teure Futter mit Käſe, Brot, Milch, Eier, ſo wird die Aufzucht von 40 Kücken, von denen am Schluß vielleicht 20 bis 25 verkaufsmöglich ſind, zu einer höchſt koſtſpieligen, mühe⸗ vollen, zeitraubenden, oft gar nicht lohnenden Arbeit. Es wäre zu wünſchen, daß eine Arbeitsteilung in der Hühnerzucht überall durch Genoſſenſchaften oder Vereine eingeführt würde, wie in manchen Bezirken des Rheinlands und Weſtfalens dies bereits mit Erfolg geſchehen iſt, daß einige mit Brutmaſchinen arbeiten, an zweite erbrütete Kücken abgeben, welche dieſelben mit Profit aufziehen, an dritte verkaufen, die eine eierlegende, daher brutungünſtige Raſſe halten, und durch den aus einer ſolchen Raſſe zu erzielenden größeren Eierertrag auch wieder höhere Einnahmen erhalken, ohne ſich durch mühſame Kückenaufzucht gerade in der arbeitsreichen Feldbeſtellungs⸗ und Erntezeit aufhalten laſſen zu müſſen. Im Frühjahr, wenn die Eier billiger werden, verkauft derjenige, welcher einen raſſereinen Geflügelhof hält, ſeine Eier als teure Bruteier an den Brutmaſchinen⸗ beſitzer. So kann ein Jeder bei dieſer Einteilung einen Vorteil aus der Hühnerzucht ziehen, welcher ſtets ein angenehmer Nebenverdienſt für Frauen oder Töchter der Landwirte iſt, ſtatt daß es wie früher heißt: „Willſt Geld verlieren du und Zeit und Müh', So halte dir viel Federvieh.“ Schutz den Schwalben. „In dieſen Tagen kehren die Schwalben zu uns zurück. Wir geben hier wieder, was ein Landbewohner über die Nützlichkeit des kleinen Vogels, die nicht ge⸗ nügend erkannt wird, ſchreibt: Wenn wir zur goldenen Frühlingszeit wieder die leichtbeſchwingten Vögel durch die Luft dahinſchießen ſehen, iſt's uns, als ob erſt ihre Wiederkehr uns volle Gewißheit vom Sieg des Früh⸗ lings über den grämlichen Winter geben könne. Wir betrachten die lieben, kleinen Hausgenoſſen, wie ſie ge⸗ ſchäftig hin⸗ und hereilen, um auf einem Nagel oder Vorſprunge an der Decke des Stalles oder im des Daches, des Fenſterbogens an der Außenſeite des Hauſes ihr kleines Neſt zu bauen. Heiteren Blickes ver⸗ folgen wir den pfeilſchnellen Flug, der Rauch⸗ oder Stall⸗ ſchwalbe bei ihrer unermüdlichen Jagd auf Fliegen und Mücken. Vorbei ſind die Zeiten, da wir mit einer Art zärtlicher Rührung die bedächtig am Ofen oder an der Zimmerdecke entlang ſpazierende, einzig übrig gebliebene Stubenfliege betrachteten. Jeder neue Sonnentag weckt tauſende und abertauſende von Fliegen und Mücken zum Leben. Und nur zu raſch werden dieſe ſtetig wechſelnden Schwärme eine unausſtehliche Plage für Menſchen und Vieh. Wir könnten uns ihrer ſchwerlich erwehren, wenn wir nicht in den Vögeln, namentlich den Schwalben, ſo treffliche Bundesgenoſſen im Vernichtungskampfe fän⸗ n. Es liegt darum in unſerem ureigenſten Intereſſe, den Schwalben recht viel und bequeme Niſtgelegenheit zu bieten. Unſere Hausgenoſſen haben es ja nicht ſo leicht wie ihre Schweſtern. die Strand⸗ oder Uferſchwalben. die in der weichen Sandſchicht des Ufers oder einer Sandgrube mit verhältnismäßig geringer Mühe ihre Brutlöcher fertigen können. Nicht ſelten hört man die Klage, daß die Schwalben ſelbſt da, wo ſie ſeit Jahren niſteten, weggeblieben ſind. Ihr Fernbleiben hat ſeinen Grund nicht allein in dem in manchen Ländern leider Gottes noch immer geſtatteten Vogelmaſſenmorde, ſon⸗ dern auch darin, daß ſehr häufig beim Weißen der Häuſer und Ställe die alten Neſter oder Niſtgelegenheiten ent⸗ fernt werden, und daß es den Schwalben zu ſchwer wird, auf dem neuen, glatten Anſtriche die Lehm⸗ und Kot⸗ kügelchen, aus denen ſie ihr Neſt bauen, zu befeſtigen. Ihnen da durch Anbringung eines kleinen Brettchens zu Hilfe zu kommen, iſt Pflicht jedes Vogelfreundes. Die Tierchen werden ihm danken. Vergeſſen wir es nicht, daß die Schwalben nur bei uns in Europa während der kurzen Nächte im Juni ihrem Brutgeſchäfte nachgehen, nicht aber in den Tropen mit ihren 12 Stunden langen, ſehr kühlen Nächten, die ein Aufkommen der Brut un⸗ möglich machen. Nur uns Europäern iſt ſomit Gelegen⸗ heit geboten, durch Erleichterung des Neſtbaues etwas fr Vermehrung der Schwalben beitragen zu können. er es weiß, wie ſchwer mitunter Menſchen und Tiere unter der Mückenplage zu leiden haben, der wird auch ern ſeine Pflicht gegenüber den kleinen, gewandten Ju⸗ ſettenjägern erfüllen. Die Vermehrung der Schwalben gewinnt aber erhöhte Bedeutung, wenn wir erwägen, ob nicht auch in unſeren Kolonien in Afrika die Schwalben durch Maſſenvertilgung von Mücken und Stechfliegen der Ausbreitung von Malaria, Schlafkrankheit und Vieh⸗ ſeuche wirklich entgegenarbeiten können. Darum: Schutz den Schwalben! 1 Redaktion, Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenheim e ee eee ee e eee e* e GGW e JN!!! R e R Kalbinnen und Kühen) decken. Mitwirkung beim Einkauf der Tiere ſenden. Bekanntmachung. Die ſtaatliche Prämiierung von Zuchtſtuten, die Erteilung von Freideckſcheinen und die Gewährung von Kaufpreisnachläſſen betreffend. Die Bürgermeiſterämter und die Herren Stabhalter werden beauftragt, die unten abgedruckten Grundbe⸗ ſtimmungen für die ſtaatliche Prämierung von Zuchtſtuten, die Erteilung von Freideckſcheinen und die Gewährung von Kaufpreisnachläſſen in geeigneter Weiſe zur Kenntnis der Pferdezüchter zu bringen, auf die Aenderungen der Ziffer 1 der Grundbeſtimmungen ausdrücklich hinzuweiſen und den⸗ ſelben weiter zu eröffnen: 1. Die Bewerbungen um Prämien, Freideckſcheine und Kaufpreisnachläſſe ſind längſtens bis zum 25. April l. Js. bei den Bürgermeiſterämtern einzureichen und von dieſen ſofort dem Gr. Bezirksamte vorzulegen. Anmeldungen, welche nach dieſem Zeitpunkte erfolgen, können nicht berückſichtigt werden. Die Bewerbungen müſſen enthalten: a) Vor⸗ und Zunamen, Stand und Wohnort des Eigen⸗ tümers des Tieres. b) Name, Abſtammung, Geburtsjahr, Farbe und Ab⸗ zeichen der Stute und eventuell ihrer Nachkommen. c) Die Angabe, ob und und wann die Stute prämiiert oder mit einem Freideckſchein bedacht worden iſt. 2. Bei den im laufenden Jahre ſtattfindenden Tag⸗ fahrten zur Prämiierung müſſen vorgeführt werden: a) Alle in dem betr. Bezirk aufgeſtellten ſubventionierten Hengſte. b) Die im Jahre 1897 und den folgenden Jahren mit Staatsunterſtützung angekauften und eingeführten Stuten und Stutfohlen, inſofern dieſelben von der Kommiſſion noch nicht für zuchtuntauglich erklärt worden ſind. Die vor dem Jahre 1897 eingeführten Stuten werden freigegeben, falls ſie nicht während der letzten 3 Jahre prämiiert worden ſind. c) Diejenigen Stuten, welche in den Jahren 1906, 1907 oder 1908 einen Staats⸗ oder Aufmunterungs⸗ preis erhalten haben. d) Diejenigen Stuten bezw. Stutfohlen, welche zur letztjährigen Pferdeprämiierung hätten vorgeführt werden ſollen, aber nicht zur Vorführung gelangt ſind. 3. Wenn die Beſitzer der unter Ziffer 2a— d be⸗ zeichneten Pferde an deren Vorführung behindert ſind, haben ſie dieſes vor der Prämiierungstagfahrt dem Gr. Bezirksamt mit Angabe des Behinderungsgrundes und des Standorts des Pferdes anzuzeigen. 4. Die Beſitzer von Stuten, welche ſich um Prämien oder Freideckſcheine bewerben, ferner die Beſitzer, welche gemäß Ziffer 8b der Grundbeſtimmungen bezw. Ziffer 20 d oben zur Vorführung ihrer Stuten verrflichtet ſind, haben zur Prämiierungstagfahrt die zur Erbringung der verlangten Nachweiſe erforderlichen Deck⸗ bezw. Geburts⸗ ſcheine mitzubringen. 5. Wir verweiſen auf 8 1 der Grundbeſtimmungen, wonach nur dem Zuchtziel des Bezirks entſprechende Stuten prämiiert werden können und bemerken, daß es den in einem Halbblutprämiierungsbezirk wohnhaften Beſitzern von Kaltblutpferden überlaſſen bleibt, letztere auf der nächſtgelegenen Prämiierungsplatte für Kaltblüter zur Vorführung zu bringen, wie umgekehrt Halbblüter eines Kaltblutbezirks an dem nächſten für die Prämtierung von Halbblutern beſtimmten Ort vorgeſtellt werden können. Die gemäß Ziffer 1 dieſer Verfügung einkommenden Bewerbungen, ſowie ein Verzeichnis der gemäß Ziffer 2 dieſer Verfügung im laufenden Jahre vorzuführenden Stuten und Stutfohlen, ſind uns von den Bürgermeiſter⸗ amtern bezw. Stabhaltern ſpäteſtens am 28. April l. Js. vorzulegen. 5 a Kommen Bewerbungen nicht ein, oder ſind vorzu⸗ führende Stuten oder Stutfohlen nicht vorhanden, iſt Fehlanzeige zu erſtatten. Mannheim, den 1. April 1910. Groß. gezirksamt l. Dr. Clemm. Beſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht mit dem Anfügen, daß die Grundbeſtimmungen an der Ortstafel dahier ausgehängt ſind. Seckenheim, 14. April 1910. Ratſchreiber gürgermeiſteramt: Volz Koch. Bekanntmachung. Die Förderung der Viehzucht im Kreiſe Mannheim betr. Der Verband der mittelbadiſchen Rindviehzuchtge⸗ noſſenſchaften veranſtaltet am Dienstag den 10. und am Mittwoch, den 11. Mai 1910 ſeinen dies⸗ fährigen Zentral-Zuchtviehmardt in Offenburg. Auf dieſem Markte können Landwirte ihren Bedarf an gezüchteten Jung⸗ und Großvieh(Farren, Kuhrinder, Die Kreisverwaltung wird, wenn eine genügende Anzahl von Anmeldungen einkommt, eine Kommiſſion von Sachverſtändigen, darunter einen Bezirkstierarzt, behufs nach Offenburg Die Kreisverwaltung wird außerdem für eingeführte Farren und für weibliche Zuchttiere angemeſſene Kreis⸗ prämien bewilligen, vorausgeſetzt, daß zum Ankauf der Tiere die Kreiskommiſſion ihre Zuſtimmung gegeben hat. Die Eiſenbahnfrachtkoſten werden je hälftig von der Großh. Staatskaſſe und von der Kreiskaſſe übernommen. Die Landwirte werden gebeten von dem beabſichtigten Einkauf weiblichen Zuchtviehs längſtens bis 30. d. Mts. dem unterzeichneten Bürgermeiſteramt Mitteilung zu machen. Seckenheim, 18. April 1910. Bürgermeisteramt: Pp 8 20 Str. Wieſenhen per 2p 377 2 1 verkaufen: 50 Ztr. gutes Kleehen per Ztr. zu 5 Mk. . Ztr. zu 4 Mk. 200 Ztr. Dickrüb en, bei Abgabe von einzel. Zentnern 55 Pfg., bei einer ganzen Fuhre zu 50 Pfg. per Ztr. 30 tr. gute Gfkar⸗ toffeln per Ztr. 3 Mk. Jakob Bühler, Friedrichſtraße. Vertreter für Darlehen u. Hypotheken- Vermittlung geſucht. Nur wirklich reelle Herren finden Berückſichtigung.(152 Offerten an das Bank- u. Hypotheken- Büro ö Hans Ziegler nürnberg, Rückertſtraße 6. Tüchtiger 153 Tüncher der ſelbſtändig arbeiten kann, geſucht. Wo? ſagt die Expdt 151 Vorzüglicher Rotwein empfehlenswert auch für Blut- arme, Bleichsucht, magen u. Darmkranke; Ltr. 90 Pfg. / Fl. 70 Pfg. ohne Glas, größere Gebinde billiger. Ph. Hörner, Riedſtr. 50. prima Apfelwein verſendet in Gebinden von 40 Ltr. an, pro Ltr. 26 Pfg., an Unbekannte gegen Nach ⸗ nahme. 80 Gg. Ph. Ullrich, Schriesheim a. d. B. Ia. Apfelwein in bekannter Güte, verſendet per Liter zu 26 Pfg. an, hier von 40—50 Ltr. ab. Unbekannten gegen Nach⸗ nahme. Jakob Seitz, Apfelweinkelterei, Schriesheim a. d. Bergſtr. Telefon Nr. 26. 5 50 die 10 koſten 00 die 14 koſten 00 die 7 koſten 00 die 28 koſten Rieſige Auswahl! 75 die 3 koſten 75 die 5 koſten 75 die 7 koſten 14. an ind üstlich 3 Sind unverwüsthe 1 elegant und üg E. Fremierwerke 2 Mürnberg-Doos IRE NIER Schön möbliertes[138 Zimmer mit Kaffee ſofort billig zu vermieten bei ö A. Dannbacher, Wilhelmſtraße. Schöne 3⸗ oder 89 4. Zimmer⸗Wohnung mit Waſſerleitung, Garten⸗ vunteil ſofort oder ſpäter zu aermieten. Hauptſtraße 85. 2 Zimmer und Küche an ruhige Leute ſofort zu vermieten. 135 Wos ſagt d. Exp. d. Bl. Vertreter: Ed. P. Schmich, Il Seckenheim. 2 IEEE Sruteier von Goldfaſanen hat abzu⸗ geben f 139 Franz Berlinghof, Tonröhrenfabrik. Nussbaum- Bettstelle nebſft Roſt und Matratze preiswert zu verkaufen. 140 Wer? ſagt d. Expedt. d. Bl. r j23j7j2] ¾U K ⁵˙¹wꝛ‚A ˙—— 2 T 3232 ĩ?ẽé6k o ³ Af ³ĩð2 50 Vergünſtigung 2 75 Vergünſtigung 3 50 Vergünſtigung 1 5⁵⁰ Vergünſtigung Knaben- Anzüge 9 Die Abteilung iſt ſehr umfangreich und bietet in Bluſen⸗, Norfolk⸗ und Schiller⸗ faſſon ganz Hervorragendes.— Das neueſte der Saiſon und neue Formen jeder Art!— Auch hier beſondere Preisvergünſtigung: Vergünſtigung Vergünſtigung 2²⁵ Vergünſtigung 5 Hosen far A0 aus Reſten Sommer-Joppen Halles 8 Breitestrasse vis-à-Vis Kaufhaus Liebhold. Erstklassige Bezugsquelle für moderne Herren- und Knabenbekleidung. Die 8 illigkeit Anzüge erregt täglich „ Aufsehen! Um mein enorm überfülltes! Lager, beſtehend aus nur erſtklaſſigen Stoffen und Fa⸗ brikaten, zu verkleinern, laſſe ich wiederum eine Vergünſti⸗* gung eintreten, welche jedem 3 anderen Angebot die Spitze bietet. Die meiſterhafte Branchekundigkeit und die finanziellen Vorteile beim Ein⸗ kauf ſind die Grundpfeiler meiner populären Billigkeit! Verdienſt Nebenſache! Umſatz Hauptſache! Ich bringe heute: Herren-Anzüge nur moderne Sachen, jedes Faſſon, auch für die elegante Welt! 00 80 die 26 koſten Vergünſtigung 8 00 50 die 29 koſten Vergünſtigung ü 7 00 00 die 36 koſten Vergünſtigung N 00 00 die 45 koſten Vergünſtigung 12 25 1 75 1 die 8⁷ koſten 50 5 50 50 1 die 5 koſten Vergünſtigung die 12 koſten 75 Vergünſtigung 2 42⁵ Vergünſtigung von Mk. 1.45 an von 85 Pfg. an von 9 O n 5 in Leinen, Loden und verblüffend billig Simon 3 Mannheim. 3 Stadtsparkasse Ladenburg 3 verzinst Einlagen bis zu 20, 000 Mk. zu und gibt mässigem Zinsf uss 84 Darlehen dee D Soeben eingetroffen: 4 Sam, Mundharmonikas“ klingende und Spielbalen in grosser Auswahl und in allen Preislagen. ig. Zimmermann. auf J. Hypotheke zu F 6