ee ee e e Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der, Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Letzte Nachrichten. Berlin, 27. April. Wie in parlamentariſchen Kreiſen verlautet, werden die Kommiſſionsanträge auf Verſchärfung der Geſchäftsordnung des preußiſchen Ab⸗ geordnetenhauſes vom Plenum nicht zum Beſchluß er⸗ hoben werden, da auch das Zentrum die politiſchen und rechtlichen Bedenken gegen die Anträge in großem Um⸗ fang teilen dürfte. Auf der linken Seite des Hauſes, ein⸗ ſchließlich der Nationalliberalen, hegt man nicht nur die größten Zweifel an der rechtlichen und verfaſſungs⸗ mäßigen Zulaſſung eines ſich über mehrere Tage erſtrecken⸗ den Ausſchluſſes von Abgeordneten, ſondern man hält die ganze Aktion für unzweckmäßig und politiſch un⸗ Alxeulich. 8 Berlin, 26. April. Wie die„Nordd. Allg. Zkg.“ mitteilt, iſt der Reichskanzler an Influenza erkrankt und muß das Bett hüten.. * Berlin, 26. April. Wie von unterrichteter Seite verlautet, ſoll der„Z III“ vom Reiche angekauft und ſofort nach Köln überführt werden, damit die Luftſchiff⸗ übungen nicht unterbrochen werden. * Wilmersdorf(Berlin), 26. April. Heute früh ſtürmten einige hundert Streikende auf mehrere Arbeits⸗ willige der Vereinigten Gerüſtbau⸗ und Verleihanſtalten los, die mehrere Wagen begleiteten. Sie verletzten acht Pferde durch Meſſerſtiche, bombardierten die Arbeiter mit Steinen und beſchoſſen ſie mit Revolvern. * Limburg, 26. April. Heute iſt die hintere Gondel des Luftſchiffes„Z II“ losgelöſt worden. Die Ballonhülle iſt jetzt vollſtändig abgelöſt. Das Gerippe liegt noch an derſelben Stelle wie geſtern und bildet einen Trümmer⸗ haufen. Ueber Nacht wurden des ſtrömenden Regens we⸗ gen die Bergungsarbeiten ausgeſetzt. Das Bataillon aus Diez wachte während der Nacht an der Unfallſtelle. Heute früh wurden die Bergungsarbeiten wieder aufgenommen. Dieutſcher Reichstag. i Berlin, 26. April. In der heutigen Sitzung wurden nur Wahlprü⸗ fungen erledigt. Für gültig erklärt wurden die Wah⸗ len der Abgg. Glowatzky(Ztr.)⸗Oppeln III; La⸗ broiſe(Lothr.), v. Arnſtadt(konſ.)⸗Erfurt III; Mayer(3tr.)⸗ Pfarrkirchen; v. Caphengſt(konſ.)⸗ Sternburg; Schwartz(Soz.) ⸗Lübeck; Struve(Ftſch. Vp.) ⸗Ploen; Spindler(natl.)⸗ Bergzabern; Wehl (natl.)⸗Celle; Sievers(natl.)⸗ Hannover 16; Voltz (natl.)⸗ Saarbrücken; Hennings(konſ.); Böhle(S.) ⸗ Straßburg; Lenze(Fortſchr. Vp.) und v. Elm(Soz.) ſowie Enders(Fortſchr. Vp.). An die Wahlprüfungs⸗ kommiſſion zurückgewieſen: Kleye(natl.)-Braun⸗ eckar- Hofe Seckenheimer HNnzeiger, luesheimer Amtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, vesheim, nearhausen und Edingen. ſchweig II. Beweiserhebung wird beſchloſſen bezüglich der Wahl des Abg. de Wendel(Lothr.). Hierauf erfolgt Vertagung auf Mittwoch nachmittag 2 Uhr. Tagesord⸗ nung: Dritte Leſung des deutſch⸗ſchwediſchen Handels⸗ vertrags, des Geſetzentwurfs betrefſend die Haftung des Reiches für ſeine Beamten, Reichsſchuldbuch und anderes. Schluß 7 Uhr. 1 Berlin, 27. April. Die Eröffnung der heutigen Sitzung erfolgte um 2 Uhr 15 Minuten durch den Präſidenten Grafen Schwe⸗ tin⸗Löwitz. Auf der Tagesordnung ſtand zunächſt die dritte Leſung der Vereinbarung über die Verlängerung des Handelsvertrags mit Schweden bis zum 8. Dezem⸗ ber 1911. Nach einer kurzen Bemerkung des Abg. Graf Tanitz(konſ.), die deutſchen Unterhändler möchten dafür beſorgt ſein, daß bei den Verhandlungen über einen neuen Vertrag nachteilige Maßregeln für die deutſche Eiſen⸗ induſtrie verhindert würden, wurde die Verlängerung widerſpruchslos genehmigt. Es folgte die dritte Beratung des Geſetzentwurfs über die Haftung des Reiches für ſeine Beamten. Abg. Heine(Soz.) erklärt ſich gegen die Be⸗ ſchlüſſe der zweiten Leſung. Die Abgg. Schulz(Rsp.), Erzberger(Ztr.) und Roth(W. Vg.) beantragen Aus⸗ dehnung dieſes Geſetzes auf die Schutztruppen. Mit dieſem Antrag wird nach kurzer Debatte das ganze Geſetz end⸗ gültig angenommen, ebenſo die Vorlage betr. das Reichs⸗ ſchuldbuch und zwei Rechnungsſachen ohne Debatte. Hier⸗ auf tritt das Haus in die dritte Leſung des Antrags betr. die Veteranenbeihilfe ein. Nachdem Abg. Prinz Schönaich⸗Carolath(natl.) dem Staatsfekretär Wermuth nahegelegt hat, eine Konferenz von Mit⸗ gliedern aller Parteien einzuberufen, um über die Deckungsfrage eine Einigung zu erzielen, bemerkte der Staatsfekretär, daß nach der Abſtimmung vom Samstag für die Wehrſteuer keine Mehrheit vorhanden ſei. Doch hoffe er, aus den Erträgniſſen der Wertzuwachs⸗ ſteuer noch etwas für die Veteranen herauszuſchlagen. Deshalb ſei eine ſchleunige Verabſchiedung dieſes Geſetzes nötig. Abg. Gröber(Ztr.): Wenn wir zu den Aus⸗ gaben Stellung nehmen ſollen, ſo iſt die Vorlage eines beſtimmten Geſetzentwurfs dazu nötig. Abg. v. Arn⸗ ſtadt(konſ.) erklärt, daß ſeine Partei an der Wertſteuer feſthalte, ſolange die Regierung keinen beſſeren Vorſchlag mache. Abg. Kopſch(f. Vp.) erklärt ſich namens ſeiner Freunde zu einer Konferenz bereit und empfiehlt die Abſchaffung deer Liebesgabe für die Schnapsbrenner. Abg. v. Liebert(Reichsp.): Mit ſchönen Reden iſt den Veteranen nicht geholfen. Es müſſe ſofort eingegriffen werden. Staatsſekretär Dr. Wermuth: Ausgaben ohne gleichzeitige Deckung können wir nicht zuſtimmen. Die Deckung muß ſofort beſchafft werden, und dies ſei möglich aus Mehrerträgen der Wertzuwachsſteuer. Abg. Schöpf⸗ Hnzeiger, Nekarhauser Zeitung, Edinger Zeitung Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchlußt Nr. 16. ——ͤ—— 19. Jahrgang. lin(Soz.) polemiſiert gegen die Wehrſteuer. Nachdem die Abgg. Bindewald(Wirtſch. Vg.) und Dr. Arendt (Reichsp.) die Regierung aufgefordert hatten, Deckungs⸗ vorſchläge zu machen, erklärt Staatsſekretäär Dr. Wer⸗ muth, daß das Defizit für 1909 erſt bis auf 60 Mill. gedeckt ſei, da die neuen Steuern noch nicht die erwarteten Erträgniſſe gebracht hätten. Jedenfalls werde man ohne neue Steuern die Veteranenhilfe nicht gewähren können. Hierauf wird der Antrag betr. die Veteranenhilfe en bloc angenommen.(Lebh. Beifall.) Nächſte Sitzung Frei⸗ tag nachmittag 2 Uhr. Tagesordnung: Handelsabkommen mit Aegypten, Nachtragsetat für Südweſtafrika und Stel⸗ lenvermittlungsgeſetz.— Schluß: ½5 Uhr. Ae Der Arnautenaufſtand. Die türkiſchen Streitkräfte bereiten ſich ninmehr zu einem konzentriſchen Vorgehen gegen die aufſtändiſchen Albaneſen vor, deren Stärke auf ungefähr 35 000 Mann geſchätzt wird, wogegen die Türken etwa 40000 Mann ſtark ſein dürften mit nicht ganz hundert Schnellfeuer⸗ und Gebirgsgeſchützen. Schevket Turgot Paſcha befin⸗ det ſich, wie es heißt, in Veriſſowitſch, wohin er einen Kriegsrat einberufen hat. Der Hauptſtoß, an dem an 30 Bataillone mit 60 Geſchützen teilnehmen werden, ſoll von Veriſſowitſch aus erfolgen, während gleichzeitig andere Kolonnen über Djakowa in der Richtung auf Fpel dann nach Priſtina und Mitrowitza und nach dem be⸗ rühmten Amſelfelde vorgehen werden, das wieder einmal zum Schauplatze blutiger Kämpfe werden dürfte. Die Meldung, daß die türkiſche Operationsarmee umzingelt, ſei, wird entſchieden beſtritten, doch liegen anderſeits zu⸗ verläſſige Nachrichten über die Stellungen der Albaneſen vor, aus denen hervorgeht, daß ſie ihre Streitkräfte in einem Bogen von Iſtib aus bis nach Ipek verteilt haben, ſo daß die Türken alle Anſtrengungen machen müſſen, die Bahnlinie zu halten, die bereits von den Albaneſen arg bedroht wird. So wurde ein Militärzug bei Kacanik von ihnen angehalten, und die darin befindlichen türkiſchen Truppen von der albaneſiſchen Uebermacht ohne Wider⸗ ſtand entwaffnet. Ein Poſtzug bei derſelben Station wurde Vermißt. Roman von Ewald Auguſt König. 77 Tortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „„Was ich hier wollte, das wiſſen Sie ſo gut wie ich,“ erwiderte Theobald;„hätten Sie nicht Grund, meine Abſichten zu fürchten, ſo würden Sie dieſe In⸗ trigue, die Ihnen ſelbſt gefährlich werden kann, nicht gewagt haben.“ N „Sie führen ſeltſame Reden,“ ſagte Didier kopf⸗ ſchüttelnd;„ich erkenne darin nur das Beſtreben, den Spieß umzudrehen, um Ihre Schuld zu leugnen. Da kommt der Herr Kommiſſar; wir werden nun auch ſeine Anſicht hören.“ Er ging dem eintretenden Poli⸗ zeikommiſſar entgegen und bot ihm einen Stuhl an, dann nahm er den Brief an die Bank vom Schreib⸗ tiſch und, indem er ihn dem Beamten überreichte, be⸗ richtete er das Vorgefallene. Einige Briefe, die Theo⸗ 11 55 geſchrieben hatte, legte er vor; die täuſchende ehnlichkeit der Handſchrift war unverkennbar. 6„Und Sie behaupten, dieſen Brief nicht geſchrie⸗ den zu haben?“ wandte der Kommiſſar, ein ſehr ern⸗ ſter 25 ruhiger Mann, ſich zu Theobald „Ja, das behaupte ich und ich kann dieſe Behaup⸗ 1 mit einem Eide bekräftigen!“ lautete die Ant⸗ wort. Henrg Didier lächelte ſpöttiſch. Welche Bewandt⸗ nis es damit hat und welcher Wert auf ſolchen Eid zu legen wäre, wird Ihnen klar we den, wenn ich Ihnen einige weitere Mitteilungen gemacht habe,“ ſagte er ach⸗ ſelzuckend.„Sie erinnern ſich wohl noch eines Pro⸗ fan den ich vor einem halben Jahre mit einem deut⸗ chen Kaufmann hatte? Weimar hieß der Mann; er hatte einen Meineid geſchworen, durch den er mich um eine namhafte Summe betrügen wollte.“ 8 „Gewiß, gewiß,“ nickte der Kommiſſar,„dem Mann wurde d. Meineid bewieſen, und das Gericht ſchickte Ihn in d. Zuchthaus.“. 5 8 „Ganz recht; dieſer Mann hat einen Sohn, und es hieß ſpäter, der Sohn ſei im Feldzuge gegen Frankreich gefallen. Nach jenem Feldzuge kam dieſer Herr in mein Haus; er legte mir einen franzöſiſchen Paß und Zeugniſſe von einem Geſchäft in Lyon vor; ſämtliche Papiere trugen den Namen Theodor Winter und unter dieſem Namen hatte der Herr ſich mir auch vorgeſtellt. Und wiſſen Sie, wer er in Wahrheit iſt? Der Sohn jenes Weimar, das hat er ſelbſt vorhin ge⸗ ſagt. Ich frage Sie nun, welchen Wert kann man auf die Behauptungen eines Mannes legen, deſſen Va⸗ ter im Zuchthauſe ſitzt und der unter falſchem Namen, mit gefälſchten Papieren ſich in ein achtbares Haus einſchleicht? Muß ich nicht glauben, daß er dieſe Fäl⸗ ſchung begangen hat, um den Betrug zu vollenden, der ſeinem Vater nicht gelungen iſt? Jener Prozeß hat ihn an den Bettelſtab gebracht; nun möchte er das ver⸗ lorene wieder gewinnen, und da er es auf ehrenhaftem Wege nicht kann, ſo ſucht er es auf der Bahn des Verbrechens.“ Mit verſchränkten Armen ſtand Theobald den bei⸗ den gegenüber.„Wenn das alles wahr wäre, ſo hätte ich wohl doch die Sache nicht ſo dumm angefangen,“ ſagte er verächtlich.„Gegen dieſe Lügen mich zu ver⸗ teidigen, halte ich unter meiner Würde.“ „Das ſind die alten bekannten Redensarten, zu de⸗ nen man ſeine Zuflucht nimmt, wenn die Beweiſe feh⸗ len,“ fiel Didier ihm in die Rede.„Sie werden daran nicht gedacht haben, daß die Bank mir den Empfang meines Briefes anzeigen würde. Haben Sie nicht vor⸗ hin mich erſucht, Sie für heute zu entlaſſen, da Sie zur Arbeit unfähig ſeien? Geſetzt, die Bank ſchrieb mir nicht, ſo entließ ich Sie, und während ich Sie krank daheim wähnte, fuhren Sie nach Antwerpen, nahmen dort das Geld in Empfang und morgen früh konnten Sie ſchon in Paris oder London ſein.“ Der Kommiſſar hatte ſich erhoben.„Sie geben alſo zu, daß Sie nicht Winler, ſondern Meimar ei⸗ ßen?“ fragile er ihn ſcharf. 5 wollte.“ „Ihre Papiere, mein Herr!“ Theobald holte ſie ohne Zögern aus ſeinem Porte⸗ feuille und überreichte ſie ihm.„Sie ſind echt,“ ſagte er.„Graf Monterau, der meine Abſichten billigte, ver⸗ ſchaffte ſie mir.“ Der Beamte entfaltete die Papiere und prüfte ſie. Es kann ſein, es kann aber auch nicht ſein, und in jedem Falle ſind Sie ſtrafbar,“ erwiderte er kühl.„Das Geſetz verbietet die Führung eines falſchen Namens, das wird Ihnen doch nicht unbekannt ſein.“ „Dieſe Geſetzesübertretung läßt ſich im vorliegenden Falle entſchuldigen,“ ſagte Theobald,„ich verfolge keine ſchlimmen Abſichten.“ „Parbleu, Sie betrachten es alſo als ein gutes Werk, mich zu betrügen und zu beſtehlen,“ höhnte Di⸗ dier.„Der Himmel mag wiſſen, welche Betrügereien Ihnen in meinen Dienſten ſchon gelungen ſind; ich verlange jetzt die ſtrengſte Unterſuchung.“ „Auch ich verlange ſie,“ erwiderte Theobald.„Ich will den Fälſcher ermittelt wiſſen, deſſen Fertigkeit Ihnen damals in dem Prozeſſe gegen meinen Vater gute Dienſte geleiſtet hat.“ „Herr, hüten Sie Ihre Zunge!“ fuhr Didier auf. „Sie dürfen ſich wahrſcheinlich nicht beklagen, wenn ich keine Nachſicht mit Ihnen habe. Ihr Beneſmen macht es mir ganz unmöglich, Sie zu ſchonen.“ 5 Der Kommiſſar war ins Kontor getreten; er for⸗ derte Theobald auf, ihm ſein Schreibpult zu öffnen. Der Beamte griff in das Pult hinein und holte nach längerem Suchen ein kleines, dünnes Paket her⸗ aus, deſſen Inhalt Theobald nicht zu kennen erklärte. „Mich ſollte nicht wundern, wenn es eine Teufelei en hielt“ ſagte er in einem trotzigen Tone, aber e ne Ve ſorgnis konnte er dabei n nicht verhehlen. Fortſetzung folgt.) ſtimmtes darüber. Welchen Umfang die Bewegung in Albanien ange⸗ nommen hat, geht aus folgenden Zahlen hervor: Bei Ghilan ſtehen 3000, an der Drenitza 2000, in der Gegend bon Lipljan 4000, bei Padrima 5000, in der Umgegend bon Prizrend bei Podgori 3000, bei Lapleſeli und bei FDijuma je 6000 bewaffnete Arnauten. Hierzu kommt noch der 2000 Mann ſtarke Stamm der Oſtroſops. Weitere 12 Bataillone und 4 Batterien find nach Albanien unter⸗ wegs, ſo daß die Geſamtzahl der Truppen 52 Bataillone und 16 Batterien beträgt. Die Reſerviſten von Saloniki ind einberufen worden. Nach ferner eingetroffenen Meldungen befinden fich 52 Bataillone Infanterie und 15 Batterien Feldartillerie unter dem Oberkommando Schevket Paſchas im Kampf ge⸗ en 28 000 aufſtändige Albanier. Die türkiſchen Truppen machen verzweifelte Verſuche, den Paß von Katſchanik, eſſen Beſetzung verſäumt worden iſt, einzunehmen. 3000 Arnauten, die den Engpaß beſetzt halten, haben jedoch bisher alle Angriffe des Militärs erfolgreich zurückge⸗ ſchlagen. Im Beſitze des Paſſes iſt es ihnen möglich, alle Truppenverſtärkungen und jegliche Zufuhr von dem Heere Schevket Turgot Paſchas abzuſchneiden. 775 Aus Priſtina wird berichtet, daß eine regelrechte Schlacht zwiſchen den Arnauten und den Regierungstrup⸗ pen in vollem Gange iſt. Der Kanonendonner iſt bis Weriſowitſch hörbar. Alle Einzelheiten fehlen jedoch, da Telephon und Telegraph durch die Aufſtändigen zerſtört worden ſind. Bei Stimlia ſoll türkiſches Militär von den 5 nach heftigem Kampfe zurückgeſchlagen worden 38000 Albaneſen unternahmen, wie noch aus Belgrad depeſchiert wird, auf die türkiſchen Truppen einen Angriff. Letztere beſtanden aus 15 Bataillonen Infanterie, wenig Kavallerie, 10 Geſchützen, 8 Maſchinengewehren und ſtan⸗ den unter dem Befehl Dourgut Paſchas. Bei dem Kampfe, der in der Nähe des Paſſes Wrelo Tzernoljewo ſtattfand, wurde der rechte türkiſche Flügel zurückgeſchlagen. Das Zentrum der Truppen war bemüht, ſich durch die feind⸗ lichen Linien nach Prizrend durchzuſchlagen, jedoch erfolg⸗ los. Nach blutigem achtſtündigem Kampfe flüchteten die türkiſchen Truppen nach Lilljane. Auf beiden Seiten gab es große Verluſte, die ſich auf etwa 300 Mann beliefen. Die Verwundeten wurden nach Weriſowitſch gebracht. im ſelben Tage wurde türkiſches Militär in der Nähe von Priſchtina und Djakowitza von Albaneſen angegriffen. B türkiſche Bataillone wurden von etwa 5000 Albaneſen Ldingeſchloſſen, die türkiſchen Truppen ſind von Uesküb ab⸗ geſchnitten, wo große Panik herrſcht. e Peoulitiſche Rundschau. 185 Deutſches Reich. Die Reichseinnahmen für 1909. Die jeßt voll⸗ ſtändig vorliegenden Reichseinnahmen für das Etatsjahr 1909, deren endgültige Geſtaltung ſich allerdings noch in manchen Punkten ändern wird, und welche ohne den Vergleich mit der Geſtaltung der Ausgaben noch kein Urteil über den Finalabſchluß zulaſſen, haben ſich im allgemeinen günſtig entwickelt. Die Erträge— reichseigene und Ueberweiſungsſteuern— haben den Voranſchlag um kund 76 Millionen Mark überſtiegen. Im einzelnen iſt der Vergleich deshalb nicht durchzuführen, weil für die neuen Zölle und Steuern für 1909 nur ein Geſamtpau⸗ ſchale von 85 Millionen Mark angenommen worden iſt, welche Summe beim Etatsvoranſchlag bei dieſem Ver⸗ 50 mit verrechnet worden iſt. Die Zündwaren⸗ und beuchtmittelſteuer hat nur 10.6, die Talonſteuer nur 3 Millionen, der Scheckſtempel 3 Millionen, die Stempel für Grundſtücksübertragungen 24,4 Millionen ergeben. Die Brauſteuer brachte trotz der ſtarken Erhöhung nur ein Plus von 8 Millionen. Die Mehreinnahmen werden wenigſtens einen Teil der ungedeckten Matrikularbeiträge ausgleichen. * Ein Aſſeſſorenparagraph im Verwaltungs⸗ ege? Die„Kölniſche Volksztg.“ bringt folgende weithin ufſehen erregende Mitteilung:„Nach einer im letzten Entſtehungsſtadium begriffenen— oder mittlerweile viel⸗ leicht bereits perfekt gewordenen— Juſtizminiſterialver⸗ gung ſoll in Zukunft die Anſtellung als Richter nicht von dem Beſtehen des Aſſeſſorexamens abhängig ge⸗ nge Aſſeſſor eine Zeitlang— wie lange, iſt noch nicht ekannt— bei einem Gericht ſelbſtändig beſchäftigt worden iſt, wird er je nach dem Grade der dabei zutage ge⸗ tretenen Tüchtigkeit von ſeinem Landgerichtspräſidenten in eine von drei Liſten— nennen wir ſie A, B, C— eingetragen. In die Liſte A kommen nur die ganz her⸗ vorragenden, in B die weniger guten(d. h. die ſich über den Durchſchnitt erheben), die noch befähigt erachtet wer⸗ den, eine Richterſtelle zu bekleiden, in C endlich alle übrigen, die„auf Anſtellung nicht zu rechnen haben“. Die Verteilung auf die Liſten hängt von dem freien Ermeſſen des Landgerichtspräfnidenten ab. In nächſter Zeit ſoll ſereits einer größeren Anzahl von Aſſeſſoren eröffnet werden, daß für ſie keine Ausſicht auf Anſtellung beſtehe.“ Die Verfügung würde die alten Kämpfe um den Aſſeſ⸗ renparagraphen von neuem aufleben laſſen. Eine authen⸗ ſche Aufklärung ſollte unverzüglich erfolgen. Erzbergers Niederlage. Abgelehnt wurde in der Budgetkommiſſion am Dienstag gegen die Stim⸗ men des Zentrums und des Abg. Lattmann von der Wirtſchaftlichen Vereinigung der vielgenannte Antra Erzberger, der von den Geſellſchaften aller Art und allen erſonen im ſüdweſtafrikaniſchen Schutzgebiet mit einem 5 Jahren al Das hickſe der verpäſſert von 36 Millionen Mark, zahlbar in 6 Jahren, beginnend bei einem Vermögen von 300 000 Mk. erhoben haben wollte. Auch der Antrag der Sozialdemokratie fand keine Mehrheit. Er wollte die Koſten für den Aufſtand zur Schuld des Schutzgebietes machen und ſchlug zur Deckung dieſer Schuld eine Wertzuwachsſteuer vor, die in dem Schutzgebiet erhoben werde. 5 5 8 Frankreich.„%%. Vie bis geſtern aus 588 Wahlkreiſen bekannten Wahlreſultate ſind folgende: Republikaner 58, Radikale und ſozialiſtiſch Radikale 154, unabhängige Sozialiſten 10, geeinigte Sozialiſten 28, Progreſſiſten 43, Nationaliſten 12 und Konſervative 53. In 231 Wahlkreiſen iſt Stichwahl erforderlich. Nach einer vom Miniſterium des Innern veröffentlichten Statiſtik verlieren die Reaktionären 3 Sitze, die Nationaliſten gewinnen 1, die Progreſſiſten verlieren 1, die Republikaner der Linken gewinnen 8, die Radikalen und Sozialiſtiſch⸗Radikalen verlieren 2 und die geeinigten Sozialiſten gewinnen 3 Sitze. Unter den Wahlreſultaten, welche noch ausſtehen, befindet ſich auch das den ehemaligen Miniſter des Aeußeren betreffende. Delcaſſe iſt in ſeinem Wahlkreis als radikaler Kandidat von einem radikal⸗ ſozialiſtiſchen Gegner Lafagette ſtark bedrängt. Die Wahl⸗ bewegung dort ſehr heftig und es iſt in drei Gemeinden zu Störungen gekommen, bei denen die Wähler die Wahl⸗ urnen zerbrochen haben, infolgedeſſen kann das Reſultat erſt am Donnerstag offiziell feſtgeſtellt werden. Von den drei Gemeinden abgeſehen, hat Delcaſſe bisher 9302 Stim⸗ men gegen 9877.. Belgien. 8 5 5 Die Eröffnung der deutſchen Ausſtellung wurde Dienstag abend durch ein Bankett gefeiert, zu dem etwa 350 Perſonen geladen waren, darunter die Miniſter Da⸗ vignon, Helleputte und Hubert, ferner die Kommiſſäre der verſchiedenen Länder, die Herren der deutſchen Ge⸗ ſandtſchaft uſw. Die erſte Rede hielt in kurzer, taktvoller Form der deutſche Geſandte v. Flotow, der auf den König der Belgier toaſtete. Darauf ſprach Handelsminiſter Hu⸗ bert, der den deutſchen Kaiſer feierte und ſpäter in einer weiteren Rede der überſprudelnden Aktivität des deutſchen Fleißes huldigte. In geiſtreicher Form ſprach der Präſi⸗ dent der Ausſtellung, Baron Janſens, anerkennende⸗ Worte, worauf Miniſterialdirektor Juſt(Berlin) des ver⸗ ſtorbenen Präſidenten de Mot gedachte. Bürgermeiſter Map erwiderte ſchlagfertig und formgewandt. Als letzter Redner äußerte ſich der Geheime Kommerzienrat Gold⸗ berger in geiſtreicher und intereſſanter Form. 5 England. 15 Wie aus London berichtet wird, nahm das engliſche Unterhaus geſtern die zweite Leſung des Finanzgeſetzes (Budget) mit 328 gegen 242 Stimmen an. Die iriſchen Nationaliſten ſtimmten mit der Regierungspartei, die O'Brieniſten mit der Oppoſition. Im Laufe der Debatte erklärte der Schatzkanzler Lloyd George, daß ſeit der erſten Einbringung des Budgets der Handel zugenommen und die Beſchäftigungsloſigkeit abgenommen habe; er ſei der feſten Ueberzeugung, daß das Land ſich auf dem Wege zu einem geſchäftlichen Aufſchwung befinde, wie es einen ſolchen größer ſelten erlebt habe. Der Kampf im Bau gewerbe. Nach Mitteilungen des Deutſchen Arbeit⸗ geberbunds für das Baugewerbe ſind bisher als entlaſſen gemeldet worden im Königreich Sachſen 28 000, in Elſaß⸗Lothringen 6000, in Baden 2500, im Frankfurter(mitteldeutſchen) Bezirk 12 000, in Poſen 4100, in Mecklenburg 4800, in Pommern 2500, in der Lauſitz 1000, in Oſtpreußen 2800, Weſtpreußen 4500, im bergiſchen Bezirk 3100, Braunſchweig 2200. Dieſe 12 Bezirksverbände haben demnach zuſammen 70000 Mann ausgeſperrt. Die übrigen 15 großen Bezirksver⸗ bände(darunter Bayern, Württemberg, Thüringen, Provinz Sachſen, Brandenburg, Schleſien) werden ihre Zahlen noch im Laufe der Woche bekannt geben, ebenſo die dem Bund direkt angeſchloſſenen Ortsverbände. Aus⸗ geſperrte Arbeiter werden weder von den Baugeſchäften in Hamburg und Berlin, noch in den Nachbarſtaaten Deſterreich, Schweiz, Belgien, Dänemark, Schweden und Norwegen eingeſtellt. Die großen Verbände der Induſtrie und der Verband der deutſchen Tiefbauunternehmer wer⸗ den ebenfalls jeden Bauarbeiter zurückweiſen, ſolange die Tarifbewegung ihren Fortgang nimmt. Wie aus Berlin gemeldet wird, haben jetzt auch die Zentralverbände der Arbeiter ihre Zuſam⸗ menſtellung über den Umfang der Bauarbeiteraus⸗ ſperrung gemacht. Danach ſind 150 000 Arbeiter von der Ausſperrung betroffen, und zwar 70000 Maurer 24000 Zimmerer und 24000 Bauhilfsarbeiter von dei Freien(ſoz.) Gewerkſchaften, die übrigen Aus geſperrten entfallen auf den Chriſtlichen Verban! und die unorganiſierten Arbeiter. 2 Kohlenverſorgung der ſüdweſtdeutſchen 5 Induſtrie. Naur Die Form aufnahm und eine Vermögensſteuer 5 1 1 dem aber kann in der Anſiedelung des preuß. Bergfisrirs in Mannheim wohl der Ausdruck der Abſicht gefunden werden, daß der Fiskus auch in Zukunft ſeine Maßnahmen unabhängig von denen des Kohlenſyndikats treffen will. Im Zuſammenhang hiermit dürfte die Nachricht intereſ⸗ ſieren, daß auch die Firma Thyſſen ein großes Areal auf der Rheinau gekauft hat und dort große Verlade⸗ anlagen mit eigenem Hafen plant. 9 Die Tſchechen und Zeppelin. Der Prager Stadtrat beſchloß am Dienstag, den Grafen Zeppelin einzuladen, auf ſeiner Fahrt von Wien nach Dresden mit„3 III“ in Prag zu landen. Die De⸗ batte über dieſen Gegenſtand gab zu längeren Auseinander⸗ ſetzungen Anlaß darüber, ob die tſchechiſche Stadt Prag den deutſchen Luftſchiffer empfangen könne. Es wurde hervorgehoben, daß Prag bereits Franzoſen, Türken und Polen empfangen habe, und daß es nicht angehe, die berühmte tſchechiſche Gaſtfreundſchaft dem Grafen Zep⸗ pelin zu verweigern. Das Einladungsſchreiben an Zeppelin ſoll in rſchechiſcher Sprache abgefaßt werden, ebenſo will man den Grafen in tſchechiſcher Sprache begrüßen. Der Stadtrat hat weiter be⸗ ſchloſſen, alle Maßnahmen zu treffen, um etwaige dentſch⸗ nationale Demonſtrationen zu verhindern. f Badiſche Politik. Verhandlungen des Landtags. Karlsruhe, 26. April. In der heutigen(69.) Sitzung der Zweiten Kammer wurde die Spezialberatung über das Budget der Forſt⸗ und Domänenverwaltung fortgeſetzt. In der Debatte wies zunächſt Oberforſtrat Gretſch den Vorwurf zurück, daß die badiſche Forſtverwaltung rückſtändig ſei, daß ſie die Waldungen nicht genügend ausnutze und demgemäß die Verzinſung nicht entſprechend ſei. Volkswirtſchaftliche 0. Gründe ſprechen gegen eine ſtärkere Ausnutzung unſerer Waldungen, mit der wir heute ſchon an der äußerſten Grenze angelangt ſeien. Angeſichts der hohen Holzpreiſe wäre es falſch, unſere Waldbeſtände vorzeitig zu ver⸗ ringern. Die augenblicklichen Verhältniſſe ſeien für eine richtige Beurteilung dieſer Frage nicht maßgebend, da die ganze Entwicklung ins Auge gefaßt werden müſſe. Er bedauere, daß auf dieſe Weiſe die öffentliche Meinung irre geführt worden ſei. Miniſterialdirektor Göller unter⸗ ſtrich die Ausführungen des Vorredners und ſprach ſich gegen den Antrag Rebmann u. Gen,, betr. Schaf⸗ fung eines Reſervefonds für die Forſtverwaltung aus. An der weiteren Debatte beteiligen ſich die Abgg. Gie rich (konſ.), Rebmann(fnatl.) und Fehrenbach(3tr.). Letzterer wandte ſich gegen den Antrag Geck(Soz.) u. Gen., betreff. die Kalifalzlager, und ſtellte namens ſeiner Fraktion den Antrag, daß die Regierung über den Umfang der Kaliſalzlager Erhebungen anſtellen und die Ergebniſſe 50 derſelben in einer Denkſchrift mitteilen ſolle. Abg. Geck (Soz.) zog hierauf ſeinen Antrag zurück. Der Antrag Fehrenbach wurde einſtimmig angenommen. Der An⸗ trag Rebmann betr. Forſtreſervefonds gelangte mit 34 gegen 23 Stimmen zur Annahme, ebenſo der Antrag Venedey betreff. Verpachtung der Domänenjagden, mit 31 gegen 26 Stimmen. Sämtliche Positionen des Budgets wurden hierauf genehmigt. Endlich gelangte debattelos zun Annahme der Geſetzentwurf über die Irrenfürſorge nach den Beſchlüſſen der Erſten Kammer. Nächſte Sitzung Donnerstag vorm. 9 Uhr. Tagesordnung: Petitionen. () Kar'sruhe, 27. April. Die Budgetkommiſſion der Zweiten Kammer ſetzte geſtern ihre Beratungen über das Eiſenbahnbudget fort. Im Gegenſatz zu den Vorjahren ſind für Bahnbauten erheblich geringere Summen in das Budget eingeſtellt. In der Kommiſſion wurden Bedenken laut, wonach verſchiedene genehmigte Bahnprojekte mit Rückſicht auf die geſpannte Finanzlage hinausgeſchoben werden ſollen. Genehmigt wurden die angeforderten Sum⸗ men für die Bahnprojekte Walldürn— Hardheim, Tauber⸗ biſchofsheim— Königheim, Wertheim— Miltenberg, Bühl —Ketſch, Singen— Beuren und Kappel— Bonndorf. Lokales. . Seckenheim, 28. April. Ueber die Erhebung der Kirchenſteuern im Jahre 1909 in der evang. Landeskirche teilt der Ober⸗ kirchenrat mit, daß bei der Feſtſtellung der Landeskirchen⸗ ſteuer im Jahre 1909 inſofern wieder recht günſtige Ergebniſſe erzielt worden ſind, als die Geſamtſumme an angeſetzter Steuer um 40 440 Mk. 09 Pfg. gegenüber dem Vorjahr zugenommen hat. Der letzte Schweinemarkt war mit 90 Stück Milchſchweinen befahren, welche alle zum Preiſe von 33 bis 39 Mk. pro Paar verkauft wurden. Aus Nah und Fern. ()) Karlsruhe, 86. April. Am Samstag wurde auf Veſchluß des Verbandes der Brauereien 20 Prozent der Arbeiter, welche in hieſigen Brauereien beſchäftigt find, die Kündigung zugeſtellt. 150 Brauereiarbeiter ſollen nach 14 Tagen ihre bisherige Arbeitsſtätte verlaſſen. Darunter befinden ſich Leute die 10 und 12 Jahre im Betrieb ind. ö 6 Baſel— 21 Uhr äfertal ein chlug die n unter jungen, nach Mü (Pforzheim, 27. April. Der Unglücksfall, der ich am Samstag im Stalle des Maurermeiſters Wallburg zreignete, wo ein Pferd den 60 Jahre alten Fuhrmann Jakob Brezing derart verletzte, daß er nach einer Stunde arb, gibt Anlaß zu Erinnerungen an die Ermordung des Jagdauffehers Chriſtian Britſch, die ſich im Jahre 1879 im Seehauswald bei Pforzheim zutrug. Der jetzt auf ungewöhnliche Art geſtorbene Brezing war einer der Mörder. Er war mit einer Verwandten des Jagdaufſehers Britſch verheiratet, hatte binnen Jahresfriſt das Ver⸗ mögen ſeiner Frau verlebt und ſich der Wilderei ergeben. Zweimal wurde er dann wegen Wilderns beſtraft, das erſtemal auf eine Anzeige des Britſch. Das entfachte bei ihm einen glühenden Haß gegen den Jagdauffeher. Von Mittwoch, den 22. Januar 1879, an wurde der Jagdauf⸗ ſeher Britſch vermißt. Am darauffolgenden Samstag fan⸗ den Mitglieder einer Jagdgeſellſchaft ſeine Leiche mit durchſchnittenem Halſe im Walde unweit des Seehauſes. Der Verdacht der Täterſchaft lenkte ſich alsbald auf Bre⸗ zing, der dann auch nach ſeiner Feſtnahme eines Nachts ein Geſtändnis ablegte, die Hauptſchuld aber auf ſeinen Ge⸗ noſſen, den Ziegler Joſef Geiſel aus Mühl hauſen, der eben⸗ falls verhaftet war, ſchob. Auch Geiſel war ſchließlich ge⸗ ſtändig. Am 19. Juni 1879 ſtanden die beiden Mörder vor dem Schwurgericht. Sie waren am 22. Januar jenes Jahres von Britſch beim Wildern getroffen worden. Zwi⸗ ſchen dem Jagdaufſeher und den beiden Männern kam es zu einem Zuſammenſtoß, bei dem Britſch getötet wurde. Wegen dieſer Tat verurteilte das Schwurgericht Karls⸗ ruhe den Brenzing zum Tode und den Geiſel zu lebens⸗ länglichem Zuchthaus. Das Urteil gegen Bren⸗ zing wurde dann vom Großherzog in lebens⸗ längliche Zuchthausſtrafe umgewandelt. Nachdem Brezing 28 Jahre ſeiner Freiheitsſtrafe abgebüßt, wurde er anläßlich der goldenen Hochzeitsfeier des Großherzogs im Jahre 1906 auf Wohlverhalten aus dem Zuchthaus entlaſſen. Er führte ſich dann auch ſo gut, daß man nichts mehr gegenn ihn zu ſagen hatte. Da ſeine Frau während der Verbüßung der Strafe geſtorben war, heiratete er nochmals. Doch ſtarb auch ſeine zweite Frau voriges Jahr, worauf er zum drittenmal, mit einer Karlsruherin, eine Ehe einging. Jetzt iſt Brezing durch den Huftritt eines Pferdes ums Leben gekommen; ſein ehemaliger Genoſſe Geiſel iſt ſchon früher geſtorben. (Oberkirch, 27. April. Bei einer hier ſtattge⸗ fundenen Hochzeitsfeier ſchoß nach vorhergegangenem Wortwechſel ein Gaſt auf die anderen Gäſte und Lerletzte dadurch zwei derſelben. Weißgerber Kunen ſe, ug ihn darauf mit einem Stuhlbein auf den Kopf, ſo daß er im Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen iſt. (Ecchesheim, 2. April. Vorgeſtern nachmittag Nen 3 Uhr brach in der Scheuer des Landwirts Baſilius iſtner auf bis jetzt noch unbekannte Weiſe Feuer aus. Das Feuer griff ſehr raſch um ſich, ſo daß das ganze Anweſen: Wohnhaus, Scheuer und Stallung, ein Raub der Flammen wurde. 5 (J Baden-Baden, 2.7 April. Nach dem vorläufigen Ergebnis ſiegte bei der vorgeſtrigen Wahl zur allgemeinen Ortskrankenkaſſe die Liſte der chriſtlichen Gewerkſchaft, ſtädtiſchen und kaufmänniſchen Angeſtellten, gegen den Wahlvorſchlag der freien Gewerkſchaft. N () Freiburg, 27. April. Der Stadtrat hat der Geſellſchaft„Motorwagenverkehr Todtmoos“ pro 1910 einen Zuſchuß von 2000 Mk. bewilligt. 0 Raſtatt, 25. April. Eine ſchwere Bluttat wurde vorgeſtern nachmittag nach 2 Uhr verübt. Der in der Gärtnerſtraße wohnende Taglöhner Scherzinger war mit einer im gleichen Hauſe ſich aufhaltenden Frau in Streit geraten und ſoll dieſe geſchlagen haben. Die Frau holte ihren abweſenden Ehemann, den Maurer Blechner, aus dem Wirtshauſe herbei, und dieſem ſchloß ſich ſein Zech⸗ genoſſe, der verheiratete Taglöhner Eiſenmann, an. Die beiden drangen nun in die Wohnung des Scherzinger ein und ſtießen dieſem ihre bereitgehaltenen Meſſer mit ſolcher Wucht in den Unterleib, daß die Gedärme heraus⸗ quollen. Scherzinger, der verheiratet und Vater von vier Kindern iſt, konnte ſich trotz des großen Blutverluſtes noch zu Fuß in das Spital begeben, wo ihn die Aerzte ſofort in Behandlung nahmen. Seine Verletzungen ſind aber ſo ſchwer, daß ſeine Wiederherſtellung fraglich iſt. Neues aus aller Welt. Das engliſche Armee⸗Luftſchiff zerſtört. Das Armeeluftſchiff, das geſtern bei Farnborough in einem Sturm zu einem Probeflug aufſtieg, hat ſich überſchlagen. Die Gashülle iſt geplatzt und das Gerippe zerbrochen. „ Parſeval⸗Luftfahrten in München. Der Auf⸗ ſichtsrat der Parſeval⸗Geſellſchaft hat nun offiziell dem Wiederaufbau der Halle am alten Platze durch das Eiſen⸗ der München ſeine Zuſtimmung gegeben. Der Beginn b Fahrten wird durch den Zwif chenfall nur eine Verſchie⸗ f ung um wenige Wochen erfahren. Als Urſache des Zu⸗ ammenbruchs der Halle wird von einem Münchener Blatte 11 5„Fundierung angegeben, während die Eiſen⸗ wi egeſellſchaft bekanntlich ſelbſt erklärt hat, daß ein n Grund ſich nicht feſtſtellen laſſe. Es ſei übrigens bemerkt, daß gelegentlich der Veſichtigung ber Unfallſtelle von verſ nen fachkundigen Leuten die Situation der Halle ſelbſt für Ballonlandungen als nicht ſehr günſtig bezeichnet wurde.— Für die Fahrten gibt ſich allent⸗ halben lebhaftes Intexeſſe kund; namentlich haben ſich ö Anchen kommenden Amerikanern kleine Klubs und Vereinigungen gebildet, die gemeinſam ſich das Vergnügen einer ſolchen Luftfahrt machen wollen. Feſte Beſtellungen liegen übrigens bei dem mit anderen internationalen Bureaus in Verbindung ſtehenden Reiſe⸗ eau Schenker, ausgenommen eine, nicht vor. Die be⸗ kannte Reiſefirma hatte auch eine Anfrage für Veran⸗ ſtaltung von mehreren Parſevalfahrten in Genua er⸗ halten. Der Transport eines Parſevalballons dorthin und zurück, die Füllung uſw. hätte ſich aber ſo hoch geſtellt, nämlich auf rund 20000 Mk., daß die Unternehmer von der Ausführung abſahen. N * Wieder ein ruſſiſcher Diebſtahl. Aus Moskau wird die Entdeckung eines enormen Diebſtahls in der Patriarchenſchatzkammer gemeldet: Dort wird der wert⸗ vollſte Kirchenſchatz des geſamten griechiſch⸗katholiſchen Oſtens aufbewahrt. Die Schätze repräſentieren nicht nur fabelhafte Koſtbarkeiten, ſondern haben auch einen hohen hiſtoriſchen und künſtleriſchen Wert, der einzig in ſeiner Art iſt. Zur Feſtſtellung des Wertes der Edelſteine berief die Moskauer Synodalabteilung einen Bergingenieur. Die Unterfuchung ergab ein erſchreckendes Reſultat: Der größte Teil der Koſtbarkeiten war geſtohlen und durch einfaches Glas erſetzt worden. Unter den verſchwundenen Reliquien befindet ſich auch ein reich mit Edelſteinen beſäter Deckel des Evangeliums, ein Geſchenk der Zarin Natalie Khril⸗ lowna. „Ermordung eines Miſſionars in Deutſch⸗ Oſtafrika. Aus der Nordweſtprovinz Deutſch⸗Oſtafrikas, Sultanat Ruanda, wird ſoeben die Ermordung eines katho⸗ liſchen Miſſionars gemeldet. Nach einem telegraphiſchen Bericht des ſtellvertretenden Gouverneurs hatte Pater Loupias den gegen den Sultan Mſinga rebelliſchen Grenz⸗ häuptling Lukarra aufgefucht um die Klage der Einge⸗ bovenen wegen Viehraubes zu vertreten. Lukarra wollte ſich entfernen, angeblich um das Vieh zu holen. Der Pater faßte ihn am Arm, um ihn zurückzuhalten, worauf die Leute Lukarras auf deſſen Befehl den Pater mit Speeren töteten. Die Mörder flüchteten nach der anderen Seite des Muhavura au' kongo⸗belgiſches Gebiet. ö Alles Gute kommt von oben. Man ſchreibk aus Bingen: Wie jetzt bekannt wird, iſt am Freitag bei der Fahrt der Militärluftſchiffe von Köln nach Homburg unweit von Caub auf einen Schleppkahn des Schiffers Mundſchenk von hier von dem Parſeval⸗Luftſchiff ein ſechs Pfund ſchwerer Schinken gefallen. Der Hund des Schif⸗ ſers entdeckte den Leckerbiſſen ſofort, worauf auch die Schiffsleute darauf aufmerkſam gemacht wurden. Das Schiff hatte das Erſcheinen der Luftſchiffe gerade durch Böllerſchüſſe begrüßt, vielleicht wurde ihm als Dank da⸗ für der ſaftige Schinken beſchert. Das zuſammengewachſene Schweſternpaar in Prag hat mit dem„freudigen Exeignis“, das bei der einen Hälfte eingetreten iſt, einen„Treffer“ gemacht. Wie aus Prag telegraphiert wird, ſind mehrere Impreſarii in Prag eingetroffen, darunter Ike Roſe aus London, der einſtige Gatte und Manager der Saharet. Er hat das Schweſtern⸗ paar Blaſchek gegen eine hohe Monatsgage für eine Turnee durch Europa und Amerika in Begleitung des Kindes auf ein Jahr engagiert. Vorher werden die Schweſtern in Prag gaſſ ieren. Die Mutter des Luftſchiffers, Man ſchreibt aus Bitterfeld: Die Mutter des bei der Ballonkataſtrophe bon Reichenſachſen getöteten Führers Karl Luft erläßt für die ihr zuteil gewordenen Beweiſe der Teilnahme eine öffentliche Dankſagung, die das prächtige Zeugnis einer ſeelenſtarkei Frau iſt. Sie ſagt:„Die Gewißheit, daß das letzte Lebensjahr meines lieben Sohnes ſein glück⸗ lichſtes und ihn der Flug in die Lüfte der höchſte und reinſte Genuß war, verleiht mir Kraft, das Furchtbare zu ertragen. Sehnſüchtig ging er von Hauſe fort und beglückter kehrte er ſtets zurück. Seiner Mutter hat er es immer gedankt, daß ſie ſeiner Sehnſucht Verſtändnis ent⸗ gegenbrachte und nicht durch kleinliche Sorgen ihm die Freude verdarb. Nur das Bewußtſein, daß dieſer jähe Tod ein vollbefriedigtes Leben geendet und es mir ver⸗ gönnt geweſen, es ihm lieb und in ſeinem Sinne lebens. wert zu machen, hält mich aufrecht.— Frau Marie Luft.“ Möchten alle Pioniere einer neuen Idee ſolche Mütter haben! Verſuche der Eiſenbahnverwaltung mit akuſtiſchen Signalen. Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten hat vor kurzem im preußiſchen Abgeordnetenhauſe die Einführung akuſti⸗ ſcher Signale zur Erhöhung der Betriebsſicherheit auf der Eiſenbahn in Ausſicht geſtellt. folgendes: Bekanntlich befinden ſich etwa 5—600 Meter oder Sperrung der Strecke anzeigen, ſogenannte Vor⸗ vor den Hauptſignalen der Fahrtſtrecken, die freie Fahrt ſignale, die den Zugführer auf das Hauptſignal vorbe⸗ reiten. Dieſe beiden Arten Signale, die als optiſche zu bezeichnen ſind, ſollen nun eventuell durch akuſtiſche Sig⸗ nale ergänzt werden, zu welchem Zweck gegenwärtig Ver⸗ ſuche in den Eiſenbahndirektionsbezirken Berlin, Halle, Danzig und Hannover im Gange ſind. Sie ſind dazu beſtimmt, dem Lokomotivführer, der aus irgend welche Früünden das oßtiſche Signal nicht rechtzeitig bemerkt, ein deutliches Zeichen zu geben, woraus er ſchließen kann, daß er ſich dem Vorſignal nähert. Ihre Entfernung von dem Vorſignal würde auf zirka 150 Meter bemeſſen wer⸗ den. Das eine Syſtem dieſer hörbaren Signale beſteht in der Anwendung eines Schleifhebels, der über einen er⸗ höhten Teil neben der Schiene ſtreicht, und durch den ein Sirenen⸗ oder Dampfpfeifenſignal auf der Lokomotive ertönt. Ferner wird ein elektriſches Syſtem zurzeit ver⸗ ſucht, bei dem ein Kontakt vorgeſehen iſt, durch den ein Klingelzeichen auf der Maſchine in Bewegung geſetzt wird. Abgeſehen hiervon hat die Eiſenbahnverwaltung noch be⸗ ſondere Verſuche mit drahtloſer Telegraphie auf der Strecke nach Angermünde gemacht. Hierbei kam die Uebertragung drahtloſer Wellen auf die Lokomotive zur Anwendung. Die hiermit gemachten Erfahrungen haben aber günſtige Re⸗ ſultate bis jetzt nicht ergeben. 6 Die Kataſtrophe des Z II. Die Zerſtörung des Zeppelin⸗Luftſchiffes bedeutet, ſo wird der„Frkf. Ztg.“ aus fachmänniſchen Kreiſen ge⸗ ſchrieben, einen harten Schlag für das Anſehen des ſtarren Syſtems das durch die Beliebtheit des Grafen Zeppelin in der öffentlichen Meinung hervorgerufen iſt. Aber ganz zu Unrecht! Wenn hier ein Syſtem zu tadeln iſt, ſo iſt es das der Militärverwaltung, welche die Parade der Luftſchiffe vor dem Kaiſer trotz des un⸗ günſtiaen Wetters und trotz des Abratens der Meteoro⸗ F 5 Hierzu erfährt man logen durchſeßte..——ů—ů— Am Tage der Abfahrt— ſo wird verſichert— war der Kommandeur der Verkehrstruppen, von Lyncker, ge⸗ ſagt worden, daß die Luftſchiffe wohl nach Hombuerg ge⸗ langen würden, doch vorausſichtlich in abſehbarer Zeit nicht wieder zurückfahren könnten, weil andauernd weſt⸗ liche Winde in Ausſicht ſtänden. Die Fahrt wurde trotzdem angetreten und— wie bekannt— mit gutem Erfolge. Aber die Rückfahrt machte, wie vorauszuſehen war, Schwie⸗ rigkeiten. Das„M“ Schiff wurde entleert, die Fahrt der übrigen verſchoben Als nun in der Nacht vom Samstag zum Sonntag zwiſchen zwei Tiefdruckgebieten vorübergehend ruhiges Wetter auftrat, hat der Parfeval⸗ Ballond ie günſtige Situation mit ſchnellem Entſchluß be⸗ nutzt. Wäre das Luftſchiff„Z II“ ebenfalls mitgefahren, Ilſo würde auch dieſes vorausſichtlich glücklich in Köln an⸗ gekommen fein. Statt deſſen hat man darauf beſtanden, bis Sonntag zu warten und iſt dann trotz ungünſtiger Wet⸗ terausſichten losgefahren ohne die Wettertelegramme ab⸗ zuwarten. Das hat ſich bitter gerächt. Man iſt noch nicht ſoweit, daß die Luftſchiffe dem Wetter zum Trotz auf Befehl eines Vorgeſetzten fahren können; nur durch möglichſte Ausnutzung aller Vorteile, welche die Wetterkunde bietet, kann man mit den bisherigen Motor⸗Luftſchiffen günſtige Erfolge erzielen. Keineswegs darf man das ſtarre Syſtem für den Mißerfolg verantwortlich machen. Auch ein Parſevalbal⸗ lon hätte am Sontag die Fahrt nicht durchführen können, wenngleich er infolge ſeiner Konſtruktion nicht zertrüm⸗ mert worden wäre, ſondern hätte entleert werden können. Die Zeppelin⸗Ballons verlangen eben eine gediegenere Ausbildung der Führer. Die Luftſchiff⸗Kataſtrophen des Aprils 1910 werden zur Folge haben, daß man die Meteorologie bei der Ausbildung der Ballonführer mehr in den Vordergrund ſtellt.— Ein Augenzeuge gibt der„FIrkf. Ztg.“ folgende Dar⸗ ſtellung:„Es war gegen 1 Uhr, als ich den„Z II“ be⸗ ſichtigen wollte. Der Wind pfiff ganz gehörig, ſo daf das Luftſchiff hin und her flog. Dann und wann wurden die Soldaten, die es hielten, einen Meter über den Erd⸗ boden in die Lüfte gehoben. Ich ging um das Luftſchiff herum und hörte verſchiedene Kritiken, daß es nicht allzu ſicher befeſtigt ſei. Auf einmal ſetzte ein orkanartiger Sturm ein, das Luftſchiff hob ſich mit aller Wucht von dem Erdboden, zerriß jämtliche Stricke. am denen es befeſtigt war und ſtieg langſam ſenkrecht in die Lüfte. Alles lief durcheinander. Die Verſuche der Soldaten, den„Z II“ feſtzuhalten, waren ſelbſtverſtänd⸗ lich vergeblich. In ſtolzer Freiheit ſchwebte„Z. II“ da⸗ hin und entſchwand nach einiger Zeit den Blicken der Zuſchauer.“ 5 Redaktion, Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenheim er ˙˖ 7——— ů————————— TTT Tur gefl. Beachtung! Der Unterzeichnete gibt hiermit bekannt, daß von Montag ab wieder laufende Baekstein- Lieferungen an ſeine verehrl. bisherige Kundſchaft, ſowie an andere Bauluſtige erfolgen. 176 Es wird mein Beſtreben ſein, meine Kundſchaft in jeder Hinſicht zufrieden zu ſtellen. Ludwig Schäfer Dampfziegeleibesitzer Iuesheim. Kauft Stroh-Huüte bei Heinen& Töller K 1, 3 Mannheim K 1, 3 Breitestr. Breitestr. 1 Zimmer, Küche nebſt Zubehoͤr ſofort zu vermieten. f 182 Tuiſenſtraße 42. 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Koch. Gewerbe⸗Uerein Seckenheim. Samstag abend ½9 Uhr im Gaſthaus„Zum roten Löwen“ 12 2 f Mitelieder-Versammlung. Tagesordnung: Die Wahlen zur Handwerkskammer. Um zahlreiches Erſcheinen aller Mitglieder bittet Der Vorſtand. Turn⸗Oerein Seckenheim. 0 Am Chriſti Himmelfahrtstag, den 5. Mai unternimmt unſer Verein eine Turnlahrt nach Heidelberg und von da aus in das Gebirge. Marſchzeit ca. 5 Stunden. Diejenigen Mitglieder, welche ſich an dieſer Turnfahrt beteiligen wollen, werden gebeten, ſich in der im Lokal „Zum Zähringer Hof“ aufliegenden Liſte einzuzeichnen. Zu reger Beteiligung ladet freundlichſt ein Der Tururat. Ciberaler Uolksverein Seckenheim. Nächſten Samstag, den 30. April, abends/ Uhr veranſtalten wir im Saale„Zum roten Löwen“ eine Verſammlung in welcher Herr Profeſſor Thorbecke aus Mannheim über „Kamerun“ auf Grund eigener Reiſen ſprechen wird. Der Herr Vortragende wird ſeine Ausführungen durch eine Reihe Lichtbilder ergänzen. Zu dieſem Vortrage laden wir die hieſige Einwohner- ſchaft, ſowie unſere Mitglieder ergebenſt ein. Uersteigerung. Unterzeichneter verſteigert am Famstag, 30. April, vormittags 9 Uhr in ſeinem Hauſe, Hauptſtr. 80, gegen Barzahlung: 136 2 Bordwagen, Heuleitern mit Zubehör, 1 Pfuhlfaß, 1 Pritſche, 1 Futterſchneide⸗ maſchine, 1 Rübenmühle, 1 eiſerner Pflug, 1 Hackpflug, 2 Eggen, 1 Wind⸗ mühle, 1 Sattel, 1 große Leiter, 1 Bett⸗ lade, 1 polierte Bettlade mit Roſt, verſchiedene Stühle, 1 Aufzugmaſchine mit Kette, 1 Badewanne, 2 Wagen⸗ decken und verſchiedenes andere. Männergesangverein Seckenheim. Heute Abend ½9 Uhr Oesangprobe Pünktliches und vollzäh⸗ liges Erſcheinen erwartet Der Varſtand. 1 1 7 3 N. Sängerbund 75 Seckenheim.. e 0 * Heute abend Sing-Probe im Lokal, nicht in der Kapelle. Vollzähliges Erſcheinen iſt dringend erforderlich. Der Vorſtand. Liedertafel Seckenheim. Heute abend ½9 Uhr Geſang⸗Probe. Vollzähliges, pünktliches Er⸗ ſcheinen iſt unbedingt erfor⸗ derlich. 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