Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Qnartal Mk. 1.50. Politiſche Rundſchau. l Deutſches Reich. 425 Die bayeriſche Steuerreform, Die neuen bayeriſchen Steuergeſetze ſtanden, wie aus München ge⸗ meldet wird, Freitag in der Reichsratskammer zur De⸗ batte. Der Finanzminiſter v. Pfaff betonte noch be⸗ ſtimmter als im Abgeordnetenhauſe den proviſoriſchen Charakter diefer Zwiſchenreform. Die künftige Reform müſſe durch Einführung der rein progreſſiven Einkommen⸗ ſteuer mit ergänzender Vermögensſteuer erfolgen. Der Referent und zweite Präſident des Hauſes, Geh. Juſtiz⸗ rat von Auer bezeichnete gleichfalls die jetzige Reform als Stückwerk. Die Generaldebatte ließ erkennen, daß der Widerſtand des Reichsrats gegen einzelne Beſchlüſſe des anderen Hauſes kein dauernder ſein wird, und daß vorhandene Gegenſätze auszugleichen ſind. Büdingen⸗Friedberg. Die halbamtliche„Süd⸗ deutſche Reichskorr.“ unterſucht die Frage, warum es im Wahlkreiſe des Grafen Oriola nicht zu einer gemein⸗ ſamen bürgerlichen Phalanx gegen die Sozialdemokratie gekommen ſei, und kommt dabei zu folgendem Ergebnis: Die Aufſtellung der Kandidaten zog ſich ſo lange hin, da zunächſt Bemühungen im Gange waren, der Sozial⸗ demokratie eine geſchloſſene Front aller bürgerlichen Par⸗ teien gegenüberzuſtellen. Daß es nicht hierzu kam, iſt hauptſächlich die Schuld des Bundes der Landwirte, der, trotzdem es noch keineswegs feſtſteht, daß er die Mehrzahl der bürgerlichen Wähler hinter ſich hat, verlangte, daß der Kandidat ſich auf das Bundesprogramm verpflichten ſowie Mitglied des Bundes der Landwirte ſein müſſe und ſich keiner Fraktion anſchließen dürfe Dadurch waren von vornherein die Freiſinnigen von der gemeinſamen Kandidatur ausgeſchloſſen, da dieſe gerade in Heſſen keine vein agrariſche Kandibatur unterſtützen.“ Daß es dem Bund der Landwirte bei der Verfolgung ſeiner rück⸗ ſichtsloſen Intereſſenpolitik gar nicht darauf ankommt, einen bisher national vertretenen Wahlkreis der So⸗ zialdemokratie auszuliefern, iſt ja nichts neues. Doch iſt es gut„wenn ihm auch einmal aus halbamtlichem Mund beſcheinigt wird, wie ſein Treiben nur Waſſer auf die Mühlen der Sozialdemokraten lenkt. „„ Politiſche Märtyrer. In Frankfurt a. M. hatte die ſozialdemokratiſche Partei am 13. März im Stadtwalde eine Wahlrechts⸗Proteſtverſammlung unter freiem Himmel veranſtaltet, bei der der ſozialdemokratiſche Stadtverordnete Dr. Quarck eine Rede hielt, während der Parteiſekretär Wittich die Verſammlung einberufen 3 Wegen Abhaltung einer unangemeldeten Verſamm⸗ ung unter freiem Himmel wurde Dr. Quarck Freitag 5— Ob es im ſtaatserhaltenden Sinne klug und zweckm Hmtsblaft der Bürgermeisterämter Seckenheim, Ilvesheim, Hearhausen und Edingen. — ͤ— iſt, das Vereinsgeſetz in ſolch extremer Weiſe auszulegen, iſt doch mehr als fraglich. 8 a England. 8 Um Zwiſchenfälle, wie ſie ſich bei der Beiſetzung der königin Victoria in Windſor ereigneten, zu verhindern, werden die Pferde des Leichenwagens und die Pferde des Gefolges eigens trainiert werden. Die Straßen, durch welche ſich der Leichenzug bewegen wird, ſind jetzt bekannt und überall auf Plätzen und Straßenecken wird mit der Errichtung von Tribünen begonnenr. Im Hyde Park wird ein Militärlager errichtet werden, da die Londoner Ka⸗ ſernen für die aus der Provinz eintreffenden Truppen nicht ausreichen. 15000 Reiter werden für die Absperrung der Straßen ſorgen. Königin Alexandra und die Kaiſerin Mutter von Rußland werden dem Leichenzug im Wagen folgen. Der König und die fremden Fürſtlichkeiten wahr⸗ ſcheinlich zu Pferde. Die Beiſetzung wird auf Wunſch des Königs ein militäriſches Gepräge tragen. Ganze Wagen mit Kränzen treffen täglich aus allen Teilen Europas ein. Rußland. Die endgültige Annexion Koreas durch Japan ſteht nahe bevor. Der Text verſchiedener Handels verträge Ja⸗ paus mit anderen Mächten, die am 1. Juli ablaufen, ſoll den Paſſus enthalten:„Japan einſchließlich der Pro⸗ vinz Korea.“ Das ruſſiſche Auswärtige Amt ſteht einer derartigen Aenderung der Dinge in Oſtafien durchaus ruhig gegenüber, da es mit Japan freund⸗ ſchaftliche, nachbarliche Beziehungen aufrechtzuerhalten wünſcht, beſonders jetzt nach dem amerikaniſchen Neu⸗ traliſationsprojekt der Mandſchurei ſowie dem aggreſſiven Vorgehen Chinas in der Schiffahrtsfrage. Eine Depeſche aus Peking an den„New Pork Herald“ beſagt, daß alle ruſſiſchen Konſuln in Korea ſich nach Söul begeben, um eine Beſprechung bezüglich der bevorſtehenden Annek⸗ tierung Koreas durch Japan abzuhalten. Dem Vernehmen nach iſt die Konferenz durch die Forderung aus Peters⸗ burg veranlaßt worden, einen eingehenden Bericht ein⸗ zuſenden über die im ganzen Lande herrſchenden Ver⸗ hältnifſe, die allgemeine Situation daſelbſt und beſonders die Möglichkeit eines erneuten Aufſtandes infolge der Annektierung. Afrika. In Oran iſt ein aus 800 Mann beſtehendes Ba⸗ taillon Senegalſchützen eingetroffen, mit dem entſprechend einem vom Parlament bei der Beratung des Budgets für 1910 angenommenen Geſetz die Verwendung von ſchwarzen Truppen in der Kolonialarmee des Mutter⸗ äßig e Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechanſchluß Nr. 16. ———— 10. Jahrgang. Lokales. Seckenheim, 17. Mai. Die Pfingſtfeiertage liegen nun wieder hinter uns und des Alltags Sorgen und Mühen nehmen uns Menſchen⸗ kinder wieder in ihren Bann. Mit dem Wetter konnte man im allgemeinen zufrieden ſein. Wenn auch am erſten Feiertag⸗Mittag ein ſtarker Regen niederging, der wohl manch geplanten Ausflug zunichte machte, ſo folgte dieſem Niederſchlage, getreu dem Sprichworte, bald Sonnenſchein. Der zweite Feiertag ließ ſich noch beſſer an wie der erſte, denn abgeſehen von einem kleinen Regenſchauer umgab uns den ganzen Tag Sonnenſchein und damit echtes Frühlingswetter. Kein Wunder auch, wenn es die Mann⸗ heimer vorzogen, den Großſtadtmauern den Rücken zu kehren, um ſich auf dem Lande an den Schönheiten der Natur zu erfreuen. Infolgedeſſen war die Nebenbahn, welche in kurzen Zeitabſchnitten Extrazüge von Mannheim abließ, bis auf den letzten Platz beſetzt. Das hieſige Schloß⸗ Reſtaurant bildete wie gewöhnlich das Ziel vieler Mann⸗ heimer und mit Muße konnte man ſich dort dem Studium der diesjährigen Frühjahrsmode hingeben. Kleider von ausgeſuchter Eleganz waren zu ſchauen, dazu Hüte von allen möglichen und unmöglichen Dimenſtonen, ſo daß man aus dem Staunen nicht herauskam. Aus Nah und Fern. (0 Karlsruhe, 14. Mai. In der Strafſache gegen Redakteur Kadel und Verbandsleiter Philipp wegen Be⸗ eidigung des früheren Ettlinger Oberamtmanns Dr. Aſal und des Medizinalrats Fröhlich hat das Juſtizmini⸗ ſterium verfügt, daß dem angeſchuldigten Kadel von dem durch Urteil vom 8. November v. Is. auf ihn entfallenden Gerichtskoſten in Höhe von 609 Mk. zwei Drittel, alſo 406 Mk. nachgelaſſen werden. ( Heidelberg, 14. Mai. Dem Gauleiter des Deut⸗ ſchen Tabakarbeiterverbandes, Krohn hier, ging von der Zoll- und Steuerdirektion Karlsruhe folgendes Schriftſtüch zu:„Wir haben angeordnet, daß den im Herbſt 1908 und 1909 vom Militär entlaſſenen Tabakarbeitern, denen zurzeit die Unterſtützung wegen Nichterfüllung der Vor⸗ ausſetzungen in 8 3b der Beſtimmungen verweigert wor⸗ den iſt, dieſe Unterſtützung auf Anſuchen aus Billigkeits⸗ gründen nachträglich gewährt wird. Dabei wird angenom⸗ men, daß dieſe Arbeiter bei der Wiederaufnahme ihrer alten Berufstätigkeit nach der Entlaſſung vom Militär zu der Erwartung berechtigt waren, daß die Beſchäftigung eine dauernde ſein werde, und daß ſie bereits wieder einige Zeit beſchäftigt waren, bevor die Arbeitsloſigkeit einge⸗ ek landes ihren An nimmt. Bei den Soldaten N von der Strafkammer zu einer Strafe von ſechs Wochen beben lc e und 100 1 05 N treten iſt. Wir ſtellen Ihnen anheim, den Mitgliedern und Wittich zu einer ſolchen von 4 Wochen Haft verurteilt. a Ihres Verbandes hiervon Nachricht zu geben.“ g 7———— 5——. z„Er war mein Kriegskamerad.“„Ich glaube, ſie wird nicht mehr lange auf ſeinen Vermißt. 1„Wußten Sie nicht, was er hier vorhatte?“ Antrag zu warten brauchen.“ f Roman von Ewald Auguſt K önig.„Keine Ahnung!“ rief Ferdinand.„So, ſo,“ ſagte Ferdinand ſcheinbar gedankenvoll, 8³0 g(Fortsetzung.) Nachdruck verboten.)„Aber Sie wußten doch, daß er einen falſchen Na- daran hätte ich freilich nicht gedacht. Aber ich fürchte, Als Ferdinand vor dem Hauſe Didiers von den men führte?“ Herr Garnier wird ſeinem Freund Didier abraten.“ jungen Damen Abſchied genommen hatte, erinnerte er„Ja, ich erklärte es mir aber damit, daß er als Mathieu an die verſprochene Spielpartie. Dieſer nahm die Einladung an, und beide kehrten nun zum Wirts⸗ hauſe zurück. Ferdinand ſchob vertraulich ſeinen Arm in den ſeines Begleiters. „Brüſſel iſt ſchön, ebenſo ſchön wie Paris,“ ſagte er,„da verläßt man es doppelt ungern.“ „Was treibt Sie hier fort?“ fragte Mathieu. „Meine Schweſter wünſcht, daß ich abreiſe. weil ſie für“ et, daß der Haß Garniers mir ſehr gefährlich werden könne. Ich habe allerdings den Mann furcht⸗ bar beleidigt.“ 1 3Ich kenne die Geſchichte; Herr Garnier führte m Kriege eine Franktireursbande, welche Ihre Ka⸗ meraden überfiel.“ „Meuchlings, aus ſicherem Hinterhalt, beſter Freund und fünf date Kameraden mußten dadurch ins Gras beißen. Als ich den Anführer der Bande in meiner Vaterſtadt im Wirtshaus traf, habe ich natürlich ſeine Heldentaten erzählt, und er iſt mit Glanz hinausgewor⸗ fen worden. i Mathieu lachte ſchadenfroh. „Ich hätte ihn ſehen mögen, als er auf der Straße lag,“ ſalcht 15 1 „Da war ni tel zu ſehen; er ſchlich davon wie ein begoſſener Pudel. Und daß ich 58 10 penn Manne feige das Feld räumen ſoll, das wurmt mich“ „So bleiben Sie doch! Was kann er Ihnen tuns“ „Sapperment, ich weiß auch noch nicht, ob ich auf den Rat meiner Schweſter hören werde. Sie iſt ängſt⸗ lich geworden, weil unſer Landsmann ins Gefängnis—“ Sie waren wohl mit dieſem Landsmann e 45 ſehr be⸗ beundetg unterbrach. Mathien ihn Jorſchend. N 866 8 3 F n 1. dee* vermißt galt und ſich beim Regiment nicht wieder ge⸗ meldet hatte. Wenn nun das Regiment erfuhr, daß er noch lebte, wurde er als Deſerteur behandelt, darum führte er einen anderen Namen.“ „Darum wohl nicht.“ „Ja, das weiß ich jetzt auch, keine andere Erklärung.“ Mathieu nickte zuſtimmend. „Es wird ihm ſchlimm ergehen,“ ſagte er dann. „Unſere Richter ſpaſſen nicht, und alle Beweiſe zeugen gegen ihn.“ a „So hörte ich,“ erwiderte Ferdinand achſelzudend. „Na, wenn er ſchuldig iſt, dann hat er die Strafe verdient, wenn er ch zufällig mein Landsmann iſt. Lieber Gott, wenn ich bedenke, daß meine Schweſter ſich mit dieſem Menſchen hätte verlobe können.“ „War davon die Rede?“ forſchte athieu. „Ich weiß nicht, aber ſie hatte ihn gepflegt; er verdankte ihr die Rettung ſeines Lebens, und ſie wa⸗ ren ſeitdem beiſammen geblie n; da lag es wohl nahe, daß er um ihre Hand warb.“ „Er würde ſie nicht erhalten haben.“ „Na, ſagen Sie das nicht, ein junges Mädchen—“ „Herr Didier hätte das nicht gelitten. Er iſt doch gewiß für das Fräulein eine beſſere Partie.“ Ferdinand mußte gewaltſam an ſich halten; daß man den Namen ſeiner Schweſter mit dem Didiers in Verbindung bringen konnte, empörte ihn. „Das gebe ich zu,“ erwiderte er,„aber aus dieſer Partie wird doch wohl niemals etwas werden, weil Herr Didier nicht daran denkt.“ aber früher fand ich nand ruhig,„ein alter Huſar weiß, Fällen zu tun hat, und wo meine wächſt ſobald kein Gras mehr. Na, guter Freund, wir „Weshalb ſollte er das tun?“ „Weil er mich, den Bruder der Braut, ſo ſehr K. haßt. „Was geht das Herrn Didier an? Und ſo viel Macht hat Garnier in unſerem Hauſe nicht, daß er ſeinen Willen durchſetzen könnte.“ „Ich begreife überhaupt nicht, wie ein Mann von Ehre mit ihm befreundet ſein kann.“ „Bah, nur Geſchäftsintereſſen.“ „Weiter erſtreckt ſich die Freundſchaft alſo nicht? Und Sie glauben, daß Herr Didier mich gegen den Haß dieſes Mannes ſchützen würde?“ f „Wenn Ihre Schweſter ſeine Braut iſt, gewiß!“ „Aber er wird das nicht können.“ „Glauben Sie denn wirklich, der Garnier habe in unſerem Hauſe zu befehlen?“ fragte Mathieu mit ſchneidendem Hohn.„Wenn Herr Didier ihm die Tür zeigt, ſo muß er gehen. Freilich ſchützen kann er Sie nicht, wenn Garnier Sie auf offener traße überfällt, da müſſen Sie ſich ſelbſt Ihrer Haut wehren.“ „Es ſoll ihm ſchlecht bekommen,“ erwiderte Ferdi⸗ was er in ſolchen Fauſt hinfällt, da wollen das abwarten; jetzt bleibe ich, den Haß Gar⸗ niers fürchte ich nun nicht mehr.“ Sie hatten die Schenke erreicht und traten ein. Hätte Ferdinand in dieſem Moment das tückiſche Geſicht Mathieus beobachtet, ſo würde er wohl in ſei⸗ nen Aeußerungen vorſichtiger geworden ſein und der Hoffnung entſagt haben, das Vertrauen dieſes Mannes .„Mehr als Sie glauben.“ 5 323 „Wurllich Und meine Schweiter? 5„ 3 zu gewinnen. Doch er ahnte nichts davon, er forderte Wein end Karten und ließ ſich mit ſeinem Begleiter an einem kleinen Tiſche nieber(For. folgt.) 3 233 8 FN 2 3 3 1 C 5 1 —— 3— 5 5 1 31 1 1 g 5 chaffung der — 8 8 Heidelberg, 14. Mai. Der ehemalige hieſige Amtsvorſtand Geh. Regierungsrat Pfiſter, Ehrenbürger unſerer Stadt, feierte vorgeſtern ſeinen 80. Geburtstag, 11 welchem Anlaß ihm zahlreiche Glückwunſchſchreiben und Ehrenerweiſungen zugingen.— Der Zentralverein deutſcher Zahnärzte verlieh dem Direktor des zahnärzt⸗ lichen Inſtituts, Prof. Dr. Port, für hervorragende, wiſ⸗ ſenſchaftliche Leiſtungen die goldene Medaille.— Der Seismograph der Königſtuhl⸗Sternwarte regiſtrierte am itag, den 13. Mai, vormittags ein Fernbeben, deſſen Vorläufer 9.15 Uhr einſetzten. Das Hauptbeben begann 9.35 Uhr.— Bei dem Gewitter am Mittwoch verlor ein am Telefon beſchäftigter Tapezierlehrling infolge Blitzſchlages des Gehör. () Offenburg, 14. Mai. Vorgeſtern erfolgte hier die Konſtituierung des Bezirksvereins Lahr— Offenburg des Verbandes Südweſtdeutſcher Induſtrieller.— Das Offenburger Schöffengericht verurteilte den verantwort⸗ lichen Redakteur des„Ortenauer Bote“ wegen Beleidigung des Abg. Seubert zu 10 Mk. Geldſtrafe. () Sulzfeld, 14. Mai. Bei den vorgeſtrigen ſchwe⸗ ren Gewittern ſchlug der Blitz in die Scheuer des Land⸗ wirts J. Scheffel und zündete. In kurzer Zeit brannten ſowohl die Scheuer wie auch ein anſtoßender Schopf vollſtändig nieder. Verſchiedene Nachbargebäude wurden durch das Feuer beſchädigt. Der Gebäudeſchaden beläuft ſich auf 6400 Mk., der Schaden an Fahrniſſen auf etwa 4200 Mk. 0 Donaueſchingen, 14. Mai. Die Grundſtein⸗ legung zum neuen Rathaus mit der die Gedenkfeier der 100jährigen Verleihung der Stadtrechte an Donaueſchin⸗ gen verbunden iſt, wird nächſte Woche erfolgen. ( Friedrichshafen, 14. Mai. Heute nachmittag fand die Huldigung von 360 ehemaligen König Karl“ Hlanen bei ihrem früheren Regimentskommandeur Grafen Zeppelin ſtatt. Um 1 Uhr erfolgte auf dem Bahnhofsplatz der Empfang durch den ſoeben aus Berlin hierher ge⸗ eilten Grafen, wobei jeder Feſtteilnehmer das von dieſem 9 J 5 Erinnerungszeichen erhielt. Unter dem Geleit Trompeterkorps des Regiments erfolgte dann der Marſch nach dem neuen Gelände, wo der Graf um ½2 Uhr unter dem Tuſch der Muſik erſchien. Auf die Begrüßungs⸗ vede des Kameraden Ferdinand Platz aus Eutingen er⸗ widerte der Graf und ſchloß mit einem begeiſtert aufge⸗ nommenen Königshoch. Nach dem Abſchreiten der Fron⸗ ten und dem Vorbeimarſch der Ulanen nahmen dieſe als Gäſte des Grafen in der Zelthalle einen Imbiß ein. * Köln, 14. Mai. Der Lenkballon„Clouth“ unter⸗ nahm von ſeiner Halle in Bickenfeld aus ſeine erſte mehr⸗ ſtündige Dauerfahrt. * München, 14. Mai. Heute vormittag iſt die Uusſtellung„München 1910“ durch den Prinzregenten eröffnet worden. » Brüſſel, 14. Mai. Der belgiſche Finanzminiſter wurde heute von einem Automobil überfahren und ſchwer verwundet. 1 55 Neues aus aller Welt. * Rettungslos verloren. Aus Whitehaven [(England) wird telegraphiert: Dumpfe Verzweiflung herrſcht in der Stadt. Eine Abteilung von Rettern nach der andern, die mit eigner Lebensgefahr in der bren⸗ nenden Grube vorgedrungen ſind, muß zurückkehren, da giftiger Rauch ſie am weiteren Vorrücken verhindern. Mat hat jetzt die Vermauerung des Schachtes vorgenom⸗ men. Sollte dadurch das Feuer nicht erſtickt werden, ſo wird die Grube unter Waſſer geſetzt. Damit iſt jede Hoff⸗ nung auf Rettung der 141 eingeſchloſſenen Bergleute end⸗ gültig aufgegeebn. * Zyklon in Japan. Nach Meldungen aus London ſt über die Provinz Kobe ein Zyklon niedergegangen. Der angerichtete Schaden auf dem Lande iſt unbedeu⸗ tend. Dagegen iſt ein Dampfer, der nach Nagoya beſtimmt war, geſunken; er hatte kurz vorher 50 Paſſagiere auf⸗ genommen, die ſämtlich umgekommen ſind. Auch mehrere andere Schiffsunfälle ſind zu verzeichnen So wird u. a. ein japaniſches Poſtboot vermißt; man vermutet, daß die geſamte Poſt ein Raub der Wellen geworden iſt. * Hofrichters Zyankali⸗Lieferant ein Be⸗ trüger. Der in Eſſen verhaftete angebliche Chemiker Szibart aus Oppeln, der angegeben hatte, er habe Ober⸗ leutnant Hofrichter im Juli 1909 auf einer Reiſe nach Wien im Eieſnbahnwagen kennen gelernt, ihm Zyankali verabfolgt und dafür 450 Mark Honorar erhalten, ſtammt, wie dem Oberſchleſiſchen Anzeiger mitgeteilt wird, aus Piaſſetzna im ſchleſiſchen Kreiſe Tarnowitz unweit der ruſſiſchen Grenze und heißt Julius Cziba. Er war bei dem Oberſchleſiſchen Knappſchaftsverein beſchäftigt, hat dort Unterſchlagungen verübt und iſt dafür vom Tarno⸗ witzer Schöffengericht mit zwei Monaten Gefängnis be⸗ ſtraft worden. Seine Angaben über die mit Hofrichter gemachte Bekanntſchaft ſind anſcheinend erlogen. * Verhaftung eines Erpreſſers. In Hohers⸗ werda verhaftete die Polizei einen jungen Mann, der als angebliches Mitglied der„Schwarzen Hand“ an eine Millionärswitwe in Frankfurt a. M. einen Erpreſſer⸗ brief gerichtet hatte, in dem er nicht weniger als zwei Millionen Mark verlangte, andernfalls die Frau dem Tode verfallen ſei. Als der Erpreſſer in Hoyerswerda die beſtellte poſtlagernde Sendung abforderte, wurde er verhaftet. Es iſt ein achtzehnjähriger Burſche aus Haide⸗ mühl, einem Grenzdorfe des Kreiſes Hoyerswerda, der ein„perpetuum mobile“ zu erfinden beabſichtige und ſich das Geld dazu auf dieſe Weiſe verſchaffen wollte. * Für 60 000 Mk. Pelzwaren geraubt. Eine Kiſte mit Pelzwaren, die von Leipzig nach Neuyork ge⸗ ſandt worden war, iſt unterwegs geplündert worden. Es fehlten 69 Stück beſonders koſtbarer Zobelfelle im Werte von 60 000 Mark. Bisher konnte nicht ermittelt werden, wo der Diebſtahl verübt worden iſt. Jedenfalls kennen die Diebe den Wert der Waren genau, denn es ſind aus der Kiſte nur die koſtbarſten Sachen herausgenommen worden. Auf die Ermittlung des Täters und Wiederbe⸗ Felle ſind 10000 Mark Belohnung 5 Mito Die Malerinnen und die Männer. Aus Dres⸗ den wird geſchrieben: Geheimer Hofrat Opitz⸗Treuen hatte vor kurzem im„Verein für Frauenſtimmrecht“ in Dresden einen Vortrag über den Konſervatismus und deſſen Stel⸗ lung zur Frauenfrage gehalten Die Ausführungen des Herrn Geheimen Hofrats haben bei den Schülerinnen eines Malinſtituts derartiges Intereſſe erregt, daß ſie„in corpore“ ein Schreiben aufſetzten und an den Redner ab⸗ gehen ließen. In dieſem Briefe heißt es, den„Dresd. Nachr.“ zufolge:„Sehr geehrter Herr Geheimrat. Mit großem Intereſſe haben wir Ihre, die Frauenfrage be⸗ treffende Rede geleſen. Wie alle wichtigen Tagesereigniſſe, wurde ſie in der Malſtunde ſofort zur Debatte gebracht; doch war dieſe ausnahmsweiſe ſehr ſchnell beendet, da wir uns gleich alle offen zu Ihrer Anſicht bekannten. Auch wir ſind der Meinung, daß die Frau nur fürs Haus und zur Gefährtin dens Mannes geſchaffen iſt, doch leider ſind unſere Bemühungen, einen Gefährten zu finden, ſtets an der Heiratsunluſt der Männer geſcheitert. Da Sit aber doch ſicher bereits Wege gefunden haben, dieſer zu ſteuern(ſei es durch Heiratsprämien oder andere An⸗ regungsmittel), wenden wir uns vertrauensvoll an Sie mit der Bitte, uns einige heiratsluſtige Männer zur Auswahl zu ſenden. Wir ſind jeden Dienstag und Don⸗ nerstag im Atelier ſtraße zu ſprechen Der Malerel haben wir uns nur in Ermangelung eines beſſeren Le⸗ benszweckes zugewendet. Wir ſind bereit, ſie ſofort auf⸗ zugeben und nur noch dem Manne zu leben. Ueberhaupt ſind wir ſehr anſpruchslos; einem Manne zuliebe können wir alles aufgeben. Wir ſind übrigens auch alle mehr oder weniger jung und hübſch. Doch möchten wir, falls Sie unſeren Wunſch erfüllen, auch bitten, einen heirats⸗ luſtigen Großpapa für unſere Lehrerin mitzuſchicken, da ſie durch unſeren Abgang doch brotlos werden muß. Aber wir möchten damit nicht etwa ſagen, daß nicht auch wir mit einem älteren Herrn zufrieden ſein würden, wenn er noch rüſtig iſt. In der Hoffnung auf baldige Antwort, Ihre Ihnen dankbar ergebenen...f chen Maljungfrauen. P. S. Als Treffpunkt könnten wir auch die Kunſtausſtel⸗ lung empfehlen, da ſie, außer an Sonntagen, wo es nur 20 Pfennig Eintrittsgeld koſtet, der einſamſte Platz in . und Umgegend iſt und die günſtigſte Gelegenheit zu ungeſtörten Ausſprachen bietet.“ „Ein Schutzmann als Erfinder. Daß Schußleuke in ihren Mußeſtunden ſich als Techniker verſuchen, iſt jedenfalls eine Seltenheit; um ſo bemerkenswerter iſt es, wenn dieſe Verſuche etwas Brauchbares zutage fördern. Dies ſcheint der Fall zu ſein bei einem Experiment des Schutzmanns Ertels in Charlottenburg. Er hat nach jahrelangen Verſuchen zu den Klappfigurenſcheiben,„Pa⸗ tent eines anderen Erfinders“, einen Mechanismus er⸗ funden, der es ermöglicht, beim gefechtsmäßigen Scharf⸗ ſchießen auf militäriſchen Schießplätzen bis 100 Meter lange Schützenlinien plötzlich vor den Scharfſchützen auf⸗ tauchen und ebenſo plötzlich verſchwinden zu laſſen. Dieſe Erfindung hat den Vorteil, daß die vielen Scheiben von zwei Mann in etwa 20 Minuten an deu Latten, mit denen ſie aufgerichtet werden, beſeſtigt werden, und daß die einzelnen Scheiben, ſobald ſie getroffen werden, alsbald umklappen, alſo die Treffer ſofort wahrgenommen wer⸗ den. Die Erfindung iſt beim Patentamt angemeldet und wird ſeit einiger Zeit von der Infanterieſchießſchule auf dem Tegeler Schießplatz geprüft. * Ruſſiſche Verderbnis. Die von Senator Neid⸗ hardt, einem Schwager Stolypins, in Polen vorgenom⸗ mene Reviſion der Verwaltung hat überraſchende Re⸗ ſultate ergeben, die ſo gravierend ſind, daß der General⸗ gouverneur Scalon wohl in Kürze zurücktreten wird. Noch größere Mißſtände hat Neidhardt in der Warſchauer In⸗ tendantur aufgedeckt, von wo aus die Fäden direkt in die Hauptintendantur in Petersburg laufen. Der Chef dieſer, der Oberſt Akimow, wurde verhaftet; Hausſuchungen bei 87 Beamten haben ſchweres Material gegen ſie er⸗ racht. Wettfahrt zwiſchen Lokomotive und Aeroplan. Wie bekannt, hat ein Eiſenbahnzug dem Sieger des 200 000⸗Mark⸗Preiſes, Paulhan, auf ſeinem Fluge von London nach Mancheſter als Führer und Lotſe gedient. Der Lokomotivführer dieſes Spezialzuges hat jetzt dem Berichterſtatter eines Londoner Blattes über den Verlauf dieſer eigenartigen Fahrt folgende Einzelheiten mitge⸗ teilt: Am Morgen, als Paulhan in Lichfield aufſtieg, wehte eine ſtarke Briſe, aber kaum hatte ſich der Wolken⸗ ſchleier der Morgendämmerung zerteilt, als die Sonne warm und leuchtend heraufkam. Der Aviatiker folgte ſtän⸗ dig mit peinlicher Genauigkeit dem Eiſenbahngleis; nur bei Crewe verließ er ganz plötzlich die Bahnlinie und flog ſo ſchnell landeinwärts, daß ich ihn für ein paar Minuten aus den Augen verlor. Bald ſahen wir den Apparat aber am fernen Horizont als ſchwarzen Punkt wieder auf⸗ tauchen, der ſich in etwa 400 Meter Höhe hielt. Es war Paulhan, der ſich meiner Schätzung nach mit der Schnellig⸗ keit von 80 Kilometern in der Stunde bewegte. Er kam vom Felde wieder auf das Gleis zugeflogen und hatte bald ſeine gewohnte Poſition über dem Zuge wieder ein⸗ genommen. Ich ſah ihn dann ſpäter plötzlich eine ſcharfe Wendung nach Weſten ausführen, die ihn über die Bäume im Parke des Lord Crewe hinweg wieder zurück zum Gleis führte. Ich gab Volldampf und ſuchte in raſender Fahrt Paulhan, der mich überflogen hatte, wieder einzuholen. Es war aber alles umſonſt, es gelang mir nicht, ihm nahe zu kommen, und er iſt dann tatſächlich auch einige Mi⸗ nuten vor uns in Mancheſter eingetroffen. Ich habe in meinem Leben noch keinem aufregenderen Schaufpiel. beigewohnt als dieſer nervenſpannenden Fahrt. Manch⸗ mal, wenn ſich der Wind zum Sturm ſteigerte, ſchien es, als ſtände der Aeroplan im Begriff, ſich zu überſchlagen, und ich wußte, vor Erregung zittern, nicht, ob ich meine Maſchine ſtoppen ſollte, um dem Apiatiker der jeden Augenblick herabzuſtürzen drohte, zu Hilfe zu eilen, oder ob ich die Fahrt fortſetzen ſollte. a *Der Kampf gegen die Schundliteratur. Zur erfolgreichen Bekämpfung der Schundliteratur hat die Elberfelder Schulverwaltung in Verbindung mit der Schuldeputation einen Vertrag mit dem Verbande der Papier⸗ und Schreibwarenhändler 18 8 ine N verb Achten fie* 3 es dem Beamten, den ſchwer kaufen und auf Verlangen der Schuldeputation den Ver⸗ kauf beſonders genannter Schriften einzuſtellen. Den Schü⸗ lern werden die vertragſchließenden Firmen von Zeit zu Zeit genannt mit der Aufforderung, bei dieſen ihren Bedarf an Lernmitteln uſw. zu decken. Die Schulen ſelbſt 85 verpflichtet, ihren Bedarf, nur bei dieſen Firmen zu ecken. 5* Liebenzeller Miſſionsſtation in China zer⸗ ſtört. Nach Meldungen aus Peking ſind in Puenſchau Un⸗ ruhen ausgebrochen. Das Gebäude der China⸗Julandmiſ⸗ ſion wurde zerſtört. Einzelheiten fehlen, da die Tele⸗ graphendrähte zerſchnitten ſind. Hierzu bemerkt das Reu⸗ terſche Bureau, daß die China⸗Inlandmiſſion aus Schang⸗ hai ein Telegramm erhalten hat, daß ſich der Ausbruch der Unruhen beſtätigt. Die Miſſionsſtation Muenſchau ſteht unter Leitung der württembergiſchen Lieben⸗ zeller Miſſion und wird von Herrn und Frau Heinrich Witt, Frau Witte, Fräulein Trojahn und Fräulein Leppin verwaltet. * Präſident Taft in Lebensgefahr. Der„New Pork Herald“ meldet: Präſident Taft iſt in der letzten Nacht knapp dem Tode entronnen. Er wollte eine Rede in Paſſaic im Staate New Jerſey halten. Er mußte mit ſeinem Automobil das Gleis der Erie⸗Expreß überſchreiten. Der Präſident war begleitet von einer Abteilung Ka⸗ vallerie und berittener Polizei. Ein Teil der Eskorte war ſchon über die Eiſenbahngleiſe hinweg, als plötzlich, 20 Fuß vor dem Automobil des Präſidenten, der Expreßzug vorüberraſte. Der Reſt der Eskorte wurde durch das plötzliche Auftauchen des Zuges vollſtändig in Unordnung gebracht. Die Bäume, die das Eiſenbahngleis umgeben, die Kurve, die die Eisenbahnlinie vor der betreffenden Stelle beſchveibt, ſowie die Hochrufe, die die Bevölkerung dem Präſidenten ausbrachte, hatten verhindert, daß die Annäherung des Zuges bemerkt wurde. Zwei Faßreiſende auf dem Wege nach Verlin. kin ſeltenes Schauſpiel wird ſich demnächſt den Bewoh⸗ tern Berlins bieten. Es handelt ſich um die Weltreiſe der Italiener Zanardi Attilo und Vianello Eugenio, die 28 auf Grund einer Wette im Betrage von 130 000 Fran⸗ en unternommen haben, in einem großen Faſſe, das ſie dor ſich herrollen, um die ganze Welt zu reiſen. Die ſonderbaren Weltreiſenden ſind vor einigen Tagen in Be⸗ gleitung eines Dolmetſchers in Brauns chweig eingetroffen, bon wo ſie geſtern über Königslutter⸗Oelmſtedt nach Ber⸗ lin weiter„gerollt“ ſind. Das zur Reiſe benutzte Faß iſt etwa 1,39 Meter hoch, 2 Meter lang und an beiden Seiten offen. Im Innern birgt es die Habe der Rei⸗ ſenden und einen großen Hund. Die innere Einrichtung ruht auf einer beweglichen Achſe, ſo daß beim Rollen der Inhalt des Faſſes ſeine Lage nicht ändert. Um das Faß herum gehen ſogenannte Schienenbänder, auf denen das Faß rollt, ſo daß das Holz nicht angegriffen wird. Die deiden Faßroller haben ſich am 20. Juni 1909 von Vene⸗ dig aus auf die Wanderſchaft begeben und müßten, um die Wette zu gewinnen, in zwölf Jahren auf dieſe eigen artige Weiſe den ganzen Erdball umkreiſen. e Der Onkel dreier Hindugötter. Ein ſeltſamer Sektenſchwindel wurde in einem der vornehmſten Neu⸗ horker Viertel aufgedeckt. Die Polizei durchſuchte ein Haus, das wegen der geheimnisvollen Geräusche, die dar⸗ aus klangen, das„Haus der Geheimniſſe“ genannt wurde, und fand dort neun hübſche, junge Mädchen und drei ältere Herren, die ſämtlich mit durchſichtigen Gazegewändern bekleidet waren. Dieſe merkwürdige Geſellſchaft ſaß auf einem großen indiſchen Teppich; in ihrer Mitte balanzierte ihr Prophet, Pierre Bernard Oom, auf einer blanken Glaskugel, während die Mädchen und die Herren wie lende Derwiſche die Leiber und Glieder verrenkten. er Prophet Dom, der über das Eingreifen der Polizei wütend war, de aus, daß in ihm drei indugötter in⸗ karniert wien. Zwei der Mädchen beteuerten, daß Oom ſie vollſtändig hypnotiſiert habe. Dieſer merkwürdige Prophet hatte im ganzen etwa hundert Schliler, deren feder 600 Mark Lehrgeld zahlen mußte. 5 Fahrt Zeppelins und Parſevals nach Schle⸗ 8 Donnerstag abend fand eine gemeinſame Beratung Breslauer ö lugſportintereſſenten mit den ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden ſowie den Militärbehörden ſtatt wegen des Empfangs Zeppelins und Parſevals. Graf Zeppelin wird in der„Woche vom 5. bis 12. Juni auf der Rückfahrt von Wien in Breslau eintreffen, Major Parſeval wird während der Feſtwoche vom 19. bis 26. Juni in Breslau eintreffen Der Magiſtrat wird in der nächſten Sitzung darüber Beſchluß faſſen, beide Luftſchiffer als Ehrengäſte aufzunehmen. * Blitzſchlag in einen Eiſenbahnzug. Bei dem Unwetter am Donnerstag ſchlug der Blitz zwiſchen Mauer und Meckesheim(Baden) in den Perſonenzug, der 5.23 Uhr in Heidelberg abgeht. Die Lokomotive erlitt einen e den g t als man Erſatz 5 hatte ommen laſſen, konnte der it ziemlicher Verſpätung 1 Zug mit zi ſpätung * Der Prozeß gegen Caruſos Erpreſſer. Die beiden Mitglieder der Schwarzen Hand, Antonio Niſſiani und Antonio Cincottato, die angeklagt ſind, von Caruſo 60 000 Mark durch Erpreſſung erlangen zu wollen, werden in dieſen Tagen vor dem Neuhorker Strafrichter abge⸗ urteilt werden. Niſſiani wird wahrſcheinlich zur Höchſt⸗ ſtrafe von 7 Jahren Gefängnis verurteilt werden. Die Urteilsfällung über Cincottato iſt noch hinausgeſchoben worden. Er ſelbſt wurde gegen Stellung einer Kaution von 40 000 Mark vorläufig auf freien Fuß geſetzt. „Ein Kampf auf Leben und Tod. In Myslowitz entſtand zwiſchen dem Polizeiſergeanten Pawlik und dem ruſſiſchen Arbeiter Ziemba ein Kampf auf Leben und Tod. Pawlik überraſchte den Ziemba beim Einbruch. Es gelang dem Ziemba„auf das Dach eines Vorhauſes zu entkommen. Als ihm der Beamte hier nachfolgte, ſchlug der Ruſſe mit einem Stück Bohle ſo heftig au ihn ein, daß der Beamte etwa 3 Meter tief herunterſtürzte. Er raffte ſich jedoch wieder auf und begann von neuem ein wildes Ringen mit dem Ziemba. Schlie verwundeten Ruſſen in 8 2 ßlich gelang e e Rooſevelt über die Reinlichkeit Berlins. Als Rooſevelt am Dienstag nachmittag von der Audienz beim daiſer in Potsdam im Hofautomobil nach Berlin zurück⸗ am, konnte er nicht umhin, ſeiner Begleitung ſein Er⸗ taunen darüber auszudrücken, daß trotz des anhaltenden Regenwetters die Straßen der Reichs hauptſtadt, auch in den weſtlichen Vororten, ſo ſauber ſeien.„Ich ſehe,“ ſo führte Rooſevelt aus,„daß es nicht übertrieben iſt, wenn man in der Welt viel von der Sauberkeit Berlins ſpricht, und ich bin überraſcht, mit welcher Schnelligkeit man die Straßen zu fäubern imſtande iſt. Nach meiner Anſicht muß Berlin über ein ſehr geſchickt angelegtes Kanali⸗ ationsſyſtem verfügen und auch auf die ſanitären Ver⸗ hältniſſe muß dieſe Reinlichkeit großen Einfluß haben. Die Wirkung der modernen Spitzgeſchoſſe. In neueſter Zeit werden in faſt allen militärſſchen Staaten Verſuche angeſtellt, die die Wirkung der modernen Kriegs⸗ mittel in einem Zukunftskriege feſtſtellen ſollen. Neben den franzöſiſchen Schießverſuchen auf das Schlachtſchiff „Jena“ dürften ohne Zweifel die Verſuche des Mün⸗ hener Profeſſors Feßler die intereſſanteſten ſein. Man ſchreibt von militäriſcher Seite: Feßler hat es ſich zur Aufgabe gemacht, beſonders die Wirkung der Spiß⸗ geſchoſſe zu ſtudieren, wobei er zu nachfolgendem Reſultat kam: Der Chirurg ließ, um ein einwandfreies Ergebnis zu erzielen nicht weniger als 26 000 Schüſſe mit kriegs⸗ mäßiger Ladung auf friſche und konſervierte Teile menſch⸗ licher Leichen und auf friſch getötete Hunde und Pferde abgeben 400 Treffer wurden erzielt und zur näheren Betrachtung herangezogen. Es ergab ſich die Tatſache, daß das neue Spitzgeſchoß ſchon bei dem geringſten Wider⸗ ſtand vor der Erreichung des Zieles, dasſelbe nicht mehr mit der Spitze, ſondern mit der Breitſeite trifft, alſo ein ſogenannter Querſchläger erzeugt wird, deſſen furchtbare Wirkung bekannt iſt. Die den Spitzgeſchoſſen eigene große Neigung zum Pendeln iſt der Hauptgrund des Schief⸗ und Querſchlagens ſchon bei dem leiſeſten Widerſtand. Die Soldaten werden in einem Zukunftskriege durch der⸗ artige Geſchoſſe, die beim Uebergang von Weichteilen in 25 einen Querſchläger erzeugen, buchſtäblich in Stücke geriſſen. 5 „Auswanderung nach Mexiko. In Kanada ſoll ſich unter dem Namen Pacific Government Lands and Conceſſion Corporation of Victoria aud Mexico eine Koloniſationsgeſellſchaft zur Beſiedelung des mexikani⸗ chen Staates Guerrero gebildet haben. Die Geſellſchaft ſoll ſich bemühen, deutſche Anſiedler zu gewinnen. Vor einer Auswanderung dorthin wird amtlich gewarnt. Aus⸗ wanderungsluſtige tun am beſten, ſich in jedem Falle an die Zentralauskunftsſtelle für Auswanderer in Ber⸗ lin W. 9, Schellingſtraße 4, zu wenden. Stapellauf des 14. engliſchen Dreadnoughts. In Jarrow on Tyne fand am Dienstag der Stapellauf des 14. engliſchen Dreadnoghts„Hercules“ in Anweſen⸗ heit der oberſten Admiralitätsbeamten ſtatt. Aus An⸗ laß der herrſchenden Landestrauer waren bei der Taufe und dem Stapellauf dieſes erſten Dreadnoughts unter der Herrſchaft König Georgs V. alle Feſtlichkeiten unter⸗ blieben. Der„Hercules“ beſitzt eine Waſſerverdrängung von 22 000 Tonnen. Die Hauptarmierung beſteht aus zehn 12⸗Zoll⸗Geſchützen. 28 Arbeiter vergiftet. In der Franziska⸗Pußta bei Fünfkirchen, Ungarn, ſtahlen flowakiſche Mebeter 125 dom Arbeitgeber zu wenig Salz zu ihren Mahlzeiten er⸗ hielten, einen Sack, worin ſie Salz vermuteten; er ent⸗ hielt jedoch Chlorkalk. Die Arbeiter aßen davon; einer ſtarb ſofort, 27 liegen im Sterben. 5 * Ein Raubmord ereignete ſich Dienstag nach in dem friedlichen Städtchen Dorndiel bei Großumſtad: im Odenwald. Als gegen 3 Ühr der Spezereihändle: Wilhelm Bachmann von ſeinem Schlafzimmer aus, da; ö den gegenüber liegt, plötzlich ein Geräuſch hörte eilte er nach dem Laden. Beim Oeffnen der Tür erhielt er einen Schuß in die Bruſt und ſank ſofort tot zuſammen. Die Ehefrau Bachmann ſprang in ihrer Angſt auf die Straße und beobachtete hier, wie ſich der Täter aus dem Laden entfernte und in der Dunkelheit verſchwand. Nach den bisherigen Ermittelungen iſt der Mörder durch ein Fenſter von der Straße aus eingedrungen und die vor⸗ handenen Blutſpuren deuten darauf hin, daß er ſich dabei verletzt hat. Er hat die Ladenkaſſe und andere Behälter erbrochen, doch fielen ihm nur 8 bis 10 Mark Klein⸗ geld in die Hände. . Der gerettete Schack. Ueber den Geiſteszuſtand des früheren Reichstagsabgeordneten Wilhelm Schack iſt auf Anregung der Familie ein ärztliches Gutachten von den drei Aerzten veröffentlicht worden, die Schack behan⸗ delt haben. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, daß die Schack zur Laſt gelegten Phantaſtſchen Schreiben„in einem Zuſtand vorübergehender krankhafter Störungen der Bewußtſeinstätigkeit“ begangen ſind, und daß Schack für 10 Inhalt der von ihm geſchriebenen Briefe„weder recht⸗ Der woch moraliſch verantwortlich gemacht werden kaun“. Zuſt damals bei Schack vorhanden geweſene krankhafte bderuflic iſt dem Gutachten zufolge auf„langandauernde ien Ueberanſtrengung im Dienſt des von ihm ge⸗ erbunde ne endes und auf die mit den Reichstagsarbeiten 095 d iſt nun mts bewegum en“ zurückzuführen.— Herr Scha 5 e 2 8 5 5 Hoffentlich ſtrengt er ſich 33 82 5 an, daß er auf Triolengeſchichten verfällt. „ Zur Bonner Voruſſen⸗Affäre. Das am 9. April d. J. gegen die Mitglieder des Korps Boruſſia Graf Fink von Finkeuſtein und Hans Werner von Quiſtorp gefällte ſchöffengerichtliche Urteil, das wegen e(Jegen den Einjährigen⸗linteroffizier Jeith begangenen Hausfriedensbruchs auf 14 Tage Ge⸗ füngnis lautete iſt am Dienstag dem Antrage des Staats⸗ anwalts gemäß von der Strafkammer in eine Woche Gefängnis umgewandelt worden. .„ Schreckenstat einer Mutter. Im Wahnſinn kurchſchnitt in dem Dorfe Grünau bei Niendiſch (Wohmen) eine Frau Günter in Abweſenheit ihres Mau aus ihren 3 und 1 Jahr alten Kindern und dann ſich felbſt die Kehle. Alle drei ſind tot. 4 * S eee e 8 — Poſtſcheckverkehr im April. Im vergangenen Monat hat ſich die Zahl der Poſtſcheckkontoinhaber in Württemberg um 70 zugenommen, ſo daß es deren jetzt insgeſamt 2874 gibt. Das Geſamtguthaben der Konto⸗ inhaber nahm im gleichen Zeitraum um rund 473 000 Mk. auf rund 5 528 000 Mk zu.* „St. Bureaukratius. Der heilige Bureaukrakius hat ſich in dem auf der fränkiſchen Platte ſo romantiſch gelegenen althiſtoriſchen Städtchen Dettelbach ein beſon⸗ deres Stückchen geleiſtet. Es iſt ſchon ein halbes Jahr her, wird aber jetzt erſt durch eine Zuſchrift an die„Neue Bayeriſche Landeszeitung“ bekannt. Der Dettelbacher Rentamtmann hatte danach im vorigen Herbſt von den Gemeinden irgendeine ſtatiſtiſche Auskunft bis 15. Ok⸗ tober einverlangt. Ein Gemeindeſchreiber ſchickte das Ge⸗ wünſchte am 11. Oktober ab. Am 12. Oktober kam es wieder zurück mit dem Vermerk, die Einlieferung müſſe erſt am 15. Oktober„betätigt“ werden. Der Gemeinde⸗ ſchreiber ließ die Sendung noch einen Tag liegen, um ſie am 14. Okober wiederutm fortzuſchicken, ſo daß ſie dann zum gewünſchten Termin richtig beim Rentamtmann Warnung vor Darlehensſchwindlern „Auf eine Anzeige in einer Zeitung, in welcher„Dar⸗ lehen in beliebiger Höhe an jedermann“ angeboten wurden, wandte ſich auch ein Handwerksmeiſter an dieſe für ihn ſicher ſcheinende Geldquelle und bat um ein Darlehen von 100 Mark. Der Handwerker erhielt von der betreffen⸗ den Firma ein Schreiben, in welchem um Einſendung eines Vorſchuſſes von 4,25 Mk. gebeten wurde, damit zuerſt über ſeine Perſönlichkeit Auskunft eingezogen wer⸗ den könne. Nachdem das Geld eingeſchickt war, wurde ihm nach einiger Zeit die Mitteilung gemacht, daß er kein Geld erhalten könne, da die über ihn eingezogene Ermittelung ungünſtig ausgefallen ſei. Die als Vorſchuß eingezahlten 4,25 Mk. hatte der Handwerker obendrein ein⸗ gebüßt. Die betreffende„Firma“, gegen die bereits ein Verfahren eingeleitet ſein ſoll, hat ihr Schwindelmanöver mit über 100 anderen Perſonen in gleicher Weiſe aus⸗ geführt.— Wir möchten auch dieſen Anlaß nicht vorüber⸗ gehen laſſen, um vor dieſen Darlehensſchwindlern— meiſt domizilieren dieſe dunklen Ehrenmänner in Berlin— erneut aufs Dringlichſte zu warnen! Faſt in allen uns bekannt gewordenen Fällen war die betrügeriſche Abſicht der angeblichen Gelddarleiher leicht nachweisbar, ſich durch den für die„Auskunft“ geforderten Betrag mühelos zu bereichern und arme, in Not geratene Menſchen um ihre letzten paar Markſtücke zu bringen. Alſo Vorſicht! Die Vogelhändler und das Vogelſchutzgeſetz Es iſt mit Freuden zu begrüßen, daß rer Verband der Vogelhändler und verwandten Berufsgenoſſen Deutſch⸗ lands jetzt ſelbſt gegen etwaige unlautere Elemente in den Reihen der Vogelhändler vorgeht und namentlich eng darauf achtet, daß vor allen Dingen das Vogel⸗ hutzgeſetz auch die nötige Achtung findet. Dem genannten Verbande gehören der größte Teil aller Berliner Händler, viele Händler im Reiche und auch im Auslande als Mit⸗ glieder an. Wie der Verband ſchreibt, iſt es ſein Einfluß, daß die Klagen über ſchlechte Behandlueng der im Beſitz der Händler befindlichen Tiere mehr und mehr verſtummt ind. Auf einem Irrtum beruht aber die Auffaſſung, daß jetzt nach dem 1. März das Geſchäft der ſogenannten Vogelſchieber blühe. Der Händler, welcher ſich einer Mit⸗ kelsperſon bedient, würde ſich ſtrafbar machen, und nicht bloß er allein, ſondern auch der Schieber und der Käufer. Da der Händler nach dem Geſetze die nicht bis zum 1. März verkauften Vögel in ſeinem Beſitz behalten kann, ſo wäre eine Uebertretung ohne den Vogelſchieber viel einfacher und für den Händler gefahrloſer. Eine Forderung des genannten Verbandes: die Warenhäuſer utzuhalten, nur fachlich geſchultes Perſonal zur Pflege der Tiere anzu⸗ ſtellen, verdient wärmſte Unterſtützung. Hoffen wir, daß man auch dort bald einen Erfolg ſieht. Welcher Gegenſatz, und wie abſcheulich! Bringt eine Lokomotive, alſo eine lebloſe Maſchine, den Zug nicht vorwärts, ſo holt man ohne weiteres eine zweite und ſpannt ſie vor; bleibt aber ein lebender Gaul mit ſeiner ſchweren Laſt ſtecken, ſo haut man einfach drauf los. Das eiſerne Beförderungsmittel muß genügend mit Kohlenſpeiſe verſehen werden; einem lebenden Zugtier hingegen mutet man oft die ſchwerſten Leiſtungen zu, auch ohne es ordentlich gefüttert zu haben. Die Maſchine muß immer unverſehrt und blank und geſchmiert ſein; das Pferd dagegen hat oft nicht die notwendigſte Pflege, man ſchneidet ihm ſogar ſein Schutzmittel, den Schweif, ab, und die Mücken mögen es zerſtechen. Der Eiſenbahnzug fährt auf glatten Schienen dahin; das Pferd jedoch ſoll, womoͤglich noch trabend, ſeinen ſchweren Karren auch durch tiefen Sand und über Stock und Stein fortſchleppen. Der Lokomotivführer muß eine Prüfung abgelegt haben über ſeine Maſchinenkenntniſſe; das Pferd hingegen ſieht man oft Leuten anvertraut, die oft überhaupt nichts weiter als zu prügeln verſtehen. Der Lokomotivführer muß zur vorgeſchriebenen Minute abfahren; der nachläſſige Fuhrmann ſitzt im Wirtshaus und läßt dann hinterher das arme Tier für die verlorene Zeit durch Schnellfahren und Peitſchenhiebe büßen. Wenn eine Loko⸗ motive ſchadhaft geworden iſt, ſo kommt ſie in die Werk⸗ ſtätte; fehlt einer Mähre etwas, ſo greift man zunächſt zur Peitſche, als einem Univerſalmittel. Iſt die Lokomotive nicht mehr brauchbar, ſo wird ſie außer Betrieb geſtellt; den altersſchwachen Vierbeiner aber verſchachert man an den Meiſtbietenden, der ihn aufs neue und bis auf den letzten Blutstropfen ausnützt. Wer kann die tiefe Wahrheit unſerer Ausführungen beſtreiten? Wenn es auch nicht an Ausnahmen fehlt, ſo wird doch tatſächlich im allgemeinen den lebloſen, unfühlenden Maſchinen verhältnismäßig viel mehr Verſtändnis und Sorge entgegengebracht, als den lebenden und fühlenden Arbeitstieren. Iſt das menſchlich oder iſt es ſchändlich? Hilf mit, daß es anders werde! Redaktion, Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenheim N * 7 Bekanntmachung. Verſteigerung von Farrendung betr. Am Freitag, den 20. Mai 1910, vormittags 10 Uhr wird im Farrenſtall dahier der Farrendung öffentlich meistbietend verſteigert. Seckenheim, den 17. Mai 1910. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Koch. Bekanntmachung. Am Mittwoch, den 18. Mai 1910, vormittags 9½ Uhr wird das Düngerergebnis im Schulhaus an der Hauptſtraße Nr. 165 öffentlich meiftbietend verſteigert. Seckenheim, den 10. Mai 1910. Bürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Am Samstag, den 21. Mai 1910, vormittags 10 Uhr wird das Graserträgnis von ſämtlichen Feld⸗ wegen, ſowie dem Damm an der Mannheimerſtraße, den Wörthelwegen, der Spitze(ſog. Brechloch) und der Spitzen im Eichwald und am Freitag, den 27. Mai Ds. s., vormittags 9 Uhr das Graserträgnis im Wörthel auf dem Rathaus öffentlich verſteigert. Seckenheim, den 17. Mai 1910. 8 Gemeinderat: Ratſchreiber 4 Volz. Koch. Eiberaler Uolksberein Scckenbeim. Diejenigen unſerer Mitglieder, welche an dem zur Zeit in Heidelberg über politiſche und volkswirtſchaftliche Fragen ſtattfindenden Vortragszyklus als außerordentliche Hörer teilzunehmen wünſchen, können beim Vorſtande über das Programm Näheres er⸗ fahren. Der Vorſtand. Radfahrer⸗Geſellſchaft Seckenheim. Unſer diesjähriger Frühjahrs-Ausflug findet am Fonntag, den 22. ds. Mta. ſtatt, wozu wir unſere paſſiven und aktiven Mitglieder zu zahlreicher Beteiligung einladen. Zuſammenkunft um 5 Uhr vormittags im Lokal. Der Varſtand. Es empfiehlt ſein Lager in ſämtlichen . 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Ich verſuchte daher das Letzte und zwar vertraute ich mich dem altrenommierteſten Lichtheil⸗ nſkitut, nämlich dem des Herrn Direktor Heinrich Schäfer an und ſchon nach 3 wöchentlicher Behandlung trat eine derart auffallende Beſſerung ein, welche ich nicht mehr erhofft hatte. Nach 8 wöchentlicher Kur war mein Zuſtand derart gehoben, ae ich mich wieder vollſtändig geſund fühlte, welches ich lediglich der erfolgreichen und gewiſſen⸗ haften Behandlung, was auf eine langjährige Praxis auf dem Gebiet der Nerbvenkrank⸗ heiten des Herrn Birektor Heinrich Schäfer ſchließen läßt, zu verdanken habe. Ich kann deshalb jedem ä nlich Leidenden die erfolgreiche und gewiſſenhafte Be⸗ handlung des Lichtheil⸗Inſtitut„Elektron“, N 3, 3 mit gutem Gewiſſen aufs beſte empfehlen. Mannheim, den 25. Mai 1908. Frau E. Edelm. Ich Unterzeichneter beſtätige hiermit, daß ich ſeit länger als 7 Jahren an einem Lupusgeſchwür erkrankte, welches ſich mit den Jahren über das ganze Geſicht derart ver⸗ breitete, daß ca. 1 em. dicke Schorfen bildeten, die teils eiterten. Trotz der verſchieden⸗ artigſten Behandlungen wie Aetzen, Brennen ꝛc. wurde mein Leiden immer ſchlimmer. In letzter Zeit Purde ich auf die Heilwirkung der neuen phyſikaliſchen Heilmethode aufmerkſam gemacht und erhielt auch unter anderen verſchiedene Schreiben von einem hieſigen ähnlich lautenden Inſtitut. Lchtheil⸗Jnſtitut Elektron“ des Herrn Direktor Heinrich Schäfer, N 3, 3 in Behandlung u gehen und muß konſtatieren, daß durch die ſachgemäße und gewiſſenhafte Behandlung es Herrn Direktor Heinrich Schäfer, ſchon nach 8 Tagen eine auffallende Beſſerung ein⸗ trat und ich nach einer Kur von ca. 6 Wochen von meinem Leiden befreit war. l Ich kann deshalb Herrn Direktor Heinrich Schäfer für die Wiederherſtellung meiner Geſundheit meinen herzlichſten Dank ausſprechen, und werde nicht verfehlen, das Inſtitut in meinem Bekanntenkreiſe zu empfehlen. Fürth i. O., den 14. Mai 1908. Fr. Hildenbentel. ch 10 es jedoch vor, in das altrenommierteſte und bedeutendſte Unterzeichnete beſtätige Herrn Direktor Heinrich Schäfer, Lichtheil-⸗Inſtitut ektron 10 3 1, daß mich derſelbe durch 15 malige Behandlung von meinem ſeit 20 ahren beſtehenden Lupusgeſchwür vollſtändig geheilt hat. Ich danke Herrn Heinrich fer für die Wiederherſtellung meiner Geſundheit und kann ähnlich Leidenden die Be dle beſtens empfehlen. 5 3 peyer, a. Rh., den 20. Dezember 1907. 5 8 gez. Frau Studienrat Ruſeh Witwe. . Ich Unterzeichneter beſcheinige hiermit, daß mein flockenweiſer Haarausfall durch die Behandlung des Herrn Direktor Heinrich Schäfer N 3, 3, vollſtändig geheilt warde. gez. W. R. Heilung von Nervenläbmung Geehrter Herr Schäfer, Mannheim. Mit dankbarem Herzen kann ich Ihnen nut mitteilen, daß ich durch Ihre erfolg⸗ reiche Behandlung meine vollſtändi e Geſundheit wieder erlangte. Als ich im Juni v J. infolge Nervenlähmung an beiden Beinen und rechtem Arm zu Ihnen kam, glaubte ich nicht mehr an eine Heilung, jedoch ſchon nach 10 Tagen beſſerte ſich mein Zuſtand derart daß ich ohne jede Begleitung zur Behandlung kommen konnte. Nach Verlauf von fünf Wochen war ich vollſtändig wieder hergeſtellt, ſodaß ich wieder jede Haus⸗ und Feldarbeit übernehmen konnte. Was ich nicht mehr für möglich gehalten habe, wurde durch die auf⸗ merkſame und gewiſſenhafte Behandlung bei Herrn Dir. Hch. Schäfer, Lichtheil-⸗Inſtitut Elektron, 800 fac er 1 1 1 Ich ſage Ihnen von ganzem Herzen Dank und kann die Behandlung des Herrn Dir. Schäfer jedem Kranken Vale Art lens empfehlen. Mit beſtem Gruß verbleibt Ihre ſtets dankl e Seckenheim, den 17. 4. 07. Frau Her. Wetzel. Ich litt längere Zeit an hartnäckigem Iſchias und war bei einem hieſigen Arzt Behandlung. Zur Linderung der Schmerzen erhielt ich Morphium⸗Einſpritzungen. diefer Zeit wurde ich auf das Lichtheil-Inſtitut„Elektron“. Mannheim, N 3, 3, auf⸗ 'erkſam gemacht; nachdem ich nun daſelbſt 20 Behandlungen mit Maſſage genommen hatte, war ich vollſtändig von meinem Leiden befreit und habe auch ſeither nicht mehr das eringſte von Schmerzen in den früher angegriffenen Körperteilen verſpürt. Den glänzenden rfolg muß ich der Heilmethode obigen Inſtituts zuſchreiben. A. L gez.. Heilfaktoren: tonb. elektr. 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