3— Nr. 338. Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der. Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Cetzte Nachrichten. * Wien, 18. Mai. Erzherzog Franz Ferbinand iſt heute nach London abgereiſt, um den Kaiſer bei den eichenfeierlichkeiten für König Eduard zu vertreten. * liſſingen, 18. Mai. Kaiſer Wilhelm iſt heute vormittag, kurz nach 10 Uhr, hier eingetroffen und hat ſich ſofort an Bord der„Hohenzollern“ begeben, die um 11 Uhr in See ging. * Alexandrowsk(Gouv. Jekaterinoslaw), 18. Mai. Auf dem Dniepr geriet ein von 94 Arbeitern beſetztes Fahrzeug gegen ein Riff; 47 Perſonen ſind dabei er⸗ trunken. * Breslau, 18. Mai. Die Mitglieder eines Königs⸗ hütter Stenographenvereins hatten mit ihren Angehörigen einen Ausflug nach dem Gaſthaus in Gieſchewald unter⸗ nommen. Auf dem Rückweg ſeuerte ein Mann, der ſich im Dickicht verſteckt hatte, Revolverſchüſſe auf die Geſell⸗ ſchaft ab. 2 Damen wurden ſchwer verletzt, 2 weitere Damen und 2 Herren erhielten Streifſchüſſe. ſt unerkannt entflohen. Der Täter Soll ein Millionen olk vor nufern Augen zu Grunde gerichtet wer en? Man lieſt gelegentlich nit Entſetzen, wie früher chriſt⸗ liche Völker in fernen Neltteilen gehauſt haben, und man freut ſich dann, daß wir heute über ſolche Zeiten hinausgekommen ſind. Aber man weiß nicht, daß in den letzten 25 Jahren in Afrihe ein Volk von 25 Millionen auf 9 Millionen zufammengeſchrumpft iſt, einzig und allein durch die Gewalttat eines europäiſchen Volkes. Und man weiß nicht, daß, wenn dieſem Treiben nicht Ein⸗ halt geſchieht, auch dieſe 9 Millionen vollends dahin⸗ ſinken werden und ein großes reiches Land in Afrika zur Wüſte werden wird. Es iſt der Kongoſtaat. Einſt kam der kürzlich ver⸗ ſtorbene Belgierkönig Leopold und legte ſeine Hand auf das neuentdeckte Rieſengebiet, einen Staat, der ſo groß iſt wie ganz Europa 55 Rußland In Berlin wurde im Jahre 1885 auf Anregung Bismarcks der Berliner Vertrag geſchloſſen, in dem die Vertragsmächte, vorab England, Frankreich, Deutſchland ſich verpflichteten,„über die Erhaltung der eingeborenen Völkerſchaften und über die Verbeſſerung ihrer moraliſchen und materiellen Exi⸗ ſtenz zu wachen“. Man hat dann allerlei Herrlichkeiten unſerer europäiſchen Ziviliſation dorthin gebracht, man hat Eiſenbahnen gebaut, bald wird der atlantiſche Ozean mit dem Niltal eine Bahnverbindung haben, man brachte 80 prächtige Dampfer auf die Flüſſe, Automobile durch⸗ ſauſen das Land, die modernſten Maſchinen arbeiten in den Kupferbergwerken, ſchöne modern⸗europäiſche Städte Amtsblatt der Bürgermeisteräamter Seckenheim, Avesheim, necarhausen und Edingen. Donnerstag, den 19. Mai 1910 nd entſtanden. gemartert, ausgeſchunden, ausgeſaugt. Und zwar waren und ſind es nicht einzelne grauſame Sklavenhändler, ſon⸗ dern es handelt ſich um ein förmliches Ausplünderungs⸗ und Ausfaugungsſyſtem. Große Handelsgeſellſchaften haben ſich auf das Land geworfen und treiben ihr Geſchäft mit dem aus den Lianen gewonnenen Kautſchuk. Der Staat ſelbſt hat das Monopol auf große Gebiete. Und nun müſſen die Eingeborenen arbeiten, ſoviel ſie nur vermögen. Maut nennt ſie zwar nicht„Sklaven“. Mit dem verpöntern Wort„Sklavenhandel“ will man nichts zu tun haben. Man ſchließt„Verträge“ mit ihnen, in denen ſie ſich zur Ablieferung eines beſtimmten Quantums Kautſchuk verpflichten. Aber nun ſind die Lianen in der Nähe der Dörfer ausgebeutet, man muß 3—4 Tage wandern, um ſeine Arbeitsſtätte zu erreichen, man ſteht in der Regen⸗ zeit bis zu den Knien im Moraſt, aber das Quantum, zu dem man ſich verpflichtet hat, muß geliefert werden und wenn man 25—28 Tage im Monat arbeitet in fremdem Dienſt. Lieſert man zu wenig ab, ſo tritt die Nilpferdpeitſche und die Kette in Tätigkeit. Der Häuptling eines Dorfes wird verantwortlich gemacht für die Ablieferung des geforderten Quantums; wird diefes nicht eingehalten, ſo holt man wilde, menſchenfreſſende Negerſtämme aus dem Innern, brennt die Dörfer nieder und ſchläat die Bewohner tot. Flüchten ſich die Männer in den Wald, ſo werden die zurückgelaſſenen Weiber, Kinder und Greiſe eingefangen, von ſcharfbewafſneten Wil⸗ den in engen Pferchen bewacht und dem Schmutz und Hunger überlaſſen. Im Gebiet der größten Handels⸗ geſellſchaft, an deren Gewinn der König mit 50 Prozent der Aktien teil hat, waren es auf 35 Stationen 10500 ſolcher„Geiſeln“. Die Geſellſchaften aber verteilen bis zu 1500 Prozent Dividende, die Krondomänen allein haben 140 Millionen verdient. Alle dieſe Schilderungen ſind nicht übertrieben, ſon⸗ dern beruhen auf Tatſachen. Der Baſler Miſſionspräſi⸗ dent Dr. Chriſt⸗Soein hat im Dezember 1909 alle dieſe Tatſachen in der„Chriſtlichen Welt“ veröffentlicht und der Herausgeber dieſer Zeitſchrift hat ausdrücklich zur Widerlegung dieſer Darſtellungen aufgefordert. Eine ſolche Widerlegung iſt bis heute nicht erfolgt und kann nicht erfolgen. In England hat eine Proteſtbewegung begonnen, aber allen ſchönen Worten ſind noch keine Taten ſeitens der Re⸗ gierungg efolgt. Auch im deutſchen Volke beginnt es, ſich zu regen. Am 31. März 1910 iſt in Hannover nach dem Vorbild der Schweiz eine Deutſche Kongoliga gegründet worden, die die Erhaltung und Förderung der einge⸗ borenen Völkerſchaften, die Wahrung völliger Handels⸗ freiheit und die Herbeiführung einer geſunden Boden- med 2————. Vermißt. Roman von Ewald Auguſt König. (Fortſetzung.) Die Karten waren ſehr ſchmutzig und abgegriffen. Ferdinand beſchwerte ſich darüber. Der Kellner zuckte die Achſeln und antwortete: „Jedes Spiel Karten muß ſeine beſtimmte Zeit aus⸗ halten. Paßt das den Gäſten nicht, ſo ſteht es ihnen ledoch frei, ein neues Spiel zu kauſen.“ „Das Spiel iſt dann mein Eigentum?“ fragte Fer⸗ dinand.„Gut, dann bringen Sie mir eins.“ Der Kellner kam dieſer Aufforderung nach. Ferdinand nahm die neuen Karten aus ihrer Um⸗ hüllung, und nachdem man ſich über den Einſatz ge⸗ einigt hatte, begann das Spiel. 8 athieu gewann einen kleinen Betrag, und Fer⸗ bezahlte außerdem die Zeche für ihn, das er⸗ ihn, und er pflichtete nun dem neuen Freunde er dem Haß Garniers kühn die Stirn bieten lte von ihm nicht ins Bockshorn jagen laſſen „Sie werden ihm in der großen Stadt vielleicht gar nicht begegnen,“ ſagte er,„und dann haben Sie noch immer die Wahl, ihm aus dem Wege zu gehen oder ſeinen Angriff abzuwarten.“ „Natürlich, nickte Ferdinand.„Und jeder Ehren⸗ mann wird auf meine Seite Urſache dieſes Haſſes erkläre Ich werde nun nicht länger zögern, mich nach Arbeit umzufehen.“ „Sie können auch nichts Klügeres tun!“ lachte Mathieu.„Wenn man die ſichere Ausſicht hat, einen ſo reichen Schwager zu gewinnen, kann man ſich ge⸗ troſt einigen Unannehmlichkeiten aussetzen. Vergeſſen Sie Ihre Karten nicht.“ i 5 Ferdinand wickelte die Karten in die Umhüllung wieder ein und ſchob das Päckchen in die Bruſttaſche. Die Ausſicht auf den Schwager liegt noch in 84) (Nachdrul verboten.) dinand heiterte bei, daß ——* treten, wenn ich ihm die 8 ziemlich weiter Ferne,“ ſagte er ironiſch,„zudem weiß ich ja auch noch nicht, wie meine Schweſter darüber denkt.“ „Was, eine ſo glänzende Partie?“ „Das beſtreite ich nicht; aber Leontine hängt mit inniger Liebe an ihrer Mutter, von der ſie ſich dann für immer trennen müßte.“ „Die alte Frau kann hieher ziehen.“ „Dazu wird ſte ſich ſchwer entſchließen können,“ erwiderle Ferdinand kopfſchüttelnd.„Aber wir ſind ja noch nicht ſo weit, wir wollen's abwarten.“ Mathieu hatte ſein Glas getrunken und ſich erho⸗ ben.„Ja, wir wollen's abwarten,“ nickte er.„Ich muß nun gehen, es iſt die höchſte Zeit für mich.“ „Und wann ſehe ich Sie wieder?“ „Morgen, wenn Sie wollen, komme ich wieder her.“ Damit entfernte Mathieu ſich und Ferdinand ging ſehr zufrieden in ſeine Stube. Er gab ſich der Hoff⸗ nung hin, an dieſem Manne einen Freund gefunden zu haben, den er vielleicht ſchon im Laufe der nächſten Tage zu unvorſichtigen Aeußerungen verleiten konnte. *** Werner Unger hatte Wort gehalten; er war mit wohlgefüllter Börſe in Brüſſel eingetroffen, und nun wollte er hier das Leben genießen. Natürlich hatte er gleich nach ſeiner Ankunft den Garnier aufgeſucht, der über ſein Kommen ſehr erfreut war und ihm nun auch nicht mehr von der Seite wich. 285 Sie gingen zuſammen zu Didier, der ſich ſogleich bereit erklärte, ſie in den Klub zu begleiten, und auf dem Wege dahin brachte Garnier die Rede auf Theo⸗ bald Weimar. Der Rentier erſchrak, als er vernahm, daß der einſtige Verlobte ſeiner Tochter noch lebte; dann aber, nachdem er erfahren hatte, machte er ſeinem Aerger über ihn in derben Worten Luft. f „Iſt das nicht Fahnenflucht, daß er ſich nach ſei⸗ ner Herſtellung nicht wieder beim Regiment gemeldete“! 3 8 N n 2. n 8 Aber die Menſchen? Die hat man mich an den Bettelſtab bringen können, Seckenheimer Hnzeiger, Iluesheimer Hnzeiger, Neckarhauser Zeitung, Edinger Zeitung ieee Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 10. Jahrgang. Wirtſchaftspolitik im Kongobecken erſtrebt. Wir hoffen, daß dieſe Gründung mit dazu beiträgt, dieſen ſkandalöſen Zuſtänden zu ſteuern. 5 Politiſche Nundſchau. Deutſches Reich. * Von Rooſevelt. Der Kaiſer hat dem früheren Präſidenten Rooſevelt eine mehr als meterhohe Vaſe aus der Porzellanmanufaktur geſchenkt. Auf der Vorderſeite befindet ſich das Bild des Kaiſers mit Flaggen um⸗ geben und darüber der Namenszug des Monarchen. Auf der Rückſeite ſind zwei Aufnahmen des königlichen Schloſ—⸗ ſes angebracht, die eine von der„Langen Brücke“ mit dem Reiterſtandbild des Großen Kurfürſten, die andere mit der Luſtgartenſeite und der Terraſſe, auf der die Standbilder der Oranier ſtehen.— Der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter in Berlin gab abends zu Ehren Rooſevelts ein Diner, wozu außer der Familie Rooſevelt der amerika⸗ niſche Botſchafter und ſämtliche Sekretäre beider Bot⸗ ſchaften geladen waren. Nachher empfing Rooſevelt die Mitglieder der amerikaniſchen Kolonie in der amerika⸗ ſchen Botſchaft.— Theodor Rooſevelt iſt am Pfingſt⸗ ſonntag vormittag von Berlin nach London abge⸗ reiſt. Zur Verabſchiedung waren auf dem Bahnhof u. a. erſchienen der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes Frhr. v. Schön, der amerikaniſche Botſchafter Hill mi dem Perſonal der Botſchaft, der franzöſiſche Botſchafter Cambon, zahlreiche Mitglieder der amerikaniſchen Ko⸗ lonie uſw. An den Staatsſekretär Frhrn. v. Schön rich⸗ tete er folgende Abſchiedsworte:„Es iſt rieſig nett in Berlin geweſen, ganz großartig! Ich danke Ihnen allem aus tiefſtem Herzen.“ Ein o ſizieller Vertrete des Kaiſers 1 1 5 5 N 1 8 1 4 * 1 1 4 S eee war nicht erſchienen, da ſich der Kaiſer in London per⸗ ſönlich von Rooſevelt verabſchieden wird. „„Der Kieler Lehrerverein gegen die weibliche Schulleitung, Der Kieler W erverein nahm einſtim⸗ mig eine Reſolution an, in de e. Einſpruch erhebt gegen die Beſtimmungen der neuen Vezordnungen für das höhere Mädchen⸗ und das Mittelſchulweſen, welche den Einfluß der weiblichen Erziehung in dieſen Schulen noch mehr erweitern und verſtärken, insbeſondere gegen die in dieſen Beſtimmungen für preußiſche öffentliche Un⸗ terrichtsanſtalten geſchafſene Möglichkeit einer Unter⸗ ſtellung von Männern unter die Leitung von Frauen. Er wünſcht die Aufhbung dieſer Beſtimmungen und gibt der Erwartung Ausdruck, daß ſie nicht auf die Volksſchulen ausgedehnt werden. * Keine neue Wertzuwachsſteuervorlage. De „Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ teilt mit:„Eine Zei⸗ tungskorreſpondenz meldet, es ſei beabſichtigt, den dem Reichstage vorliegenden Zuchachsſteuerentwur f fragte Didier.„Würde er in ſeiner Heimat nicht auch wegen Deſertion beſtraft werden?“ „Natürlich,“ nickte Unger,„aber laſſen Sie ihn hier nur einige Jahre brummen, er wird dann wohl drüben ſein Heil verſuchen. Ich wünſche ihn nicht wieder zu ſehen und auch meiner Tochter könnte ein ſolches Wiederſehen nicht ſehr angenehm ſein.“ „Die junge Dame darf vielleicht nicht einmal er⸗ fahren, daß er noch lebt?“ warf Garnier ein. „Ah, bah, ſie würde ſich nichts daraus machen, ſie hat unterdeſſen eingeſehen, daß der Bruch mit ihm notwendig war. Und nach dieſen neuen Erfahrungen muß ſie ihn ja verachten; ein Kerl, der fälſcht, betrüg! und ſtiehlt, verdient doch wahrhaftig keine Achtung.“ „Und ich hoffe, unſer Gericht wird ihm für lange Zeit das Handwerk legen,“ ſagte Didier.„Er hätte wenn ſeine ſchändlichen Betrügereien nicht an den Tag gekommen wären“. „Na, na, ſo ſchlimm wäre es auch nicht geworden,“ lächelte Garnier.„So leicht bringt niemand Sie an den Bettelſtab, Herr Didier, und ſchließlich hätten nicht Sie das Geld verloren, ſondern nur die Banken, welche die gefälſchten Kreditbriefe honorierten.“ „Sapperment, Sie hätten warten ſollen, bis der Betrug eine Tatſache geworden war!“ warf Unger ein.„Sie hätten ihn ruhig reiſen laſſen ſollen, ein geheimer Polizeibeamter konnte ihm folgen und ihn nach Empfang des Geldes verhaften. Jetzt liegt nur Betrugsverſuch vor; ich fürchte, man wird ihn des⸗ halb ſehr milde beſtrafen.“ „An das falſche Geld glaube ich nicht,“ unterbrach Unger ihn kopfſchüttelnd. „Aber es iſt in ſeinem Koffer gefunden worden.“ „Do mag er ſelbſt es eingenommen und nicht ge⸗ wußt haben, daß es falſch war.“ (Fortſetzung folgt.) 1 K 5. dürch eine neue Vorlage zu erſetzen, welche erſt im mächſten Frühjahr eingebracht werden ſollte. Die Nachricht iſt unzutreffend. Nachdem die Wiederaufnahme der Beratungen in Ausſicht denommen iſt, beſteht keinerlei Anlaß zu einer anderweitigen Entſchließung der verbündeten Re⸗ gierungen. Damit entfällt auch die Annahme, daß für die rückwirkende Kraft des Geſetzes ein anderer Termin beſtimmt werden ſoll. Die Induſtriellen gegen die Wahlrechtsvor⸗ lage. Gegenüber einer Meldung der„Berliner Pol. Nachr.“, wonach die Induſtrie für die Wahlrechtsreform in der Faſſung des Herrenhauſes ſei, veröffentlicht der Bund der Induſtriellen eine Erklärung, wonach in den ihm naheſtehenden Kreiſen der Induſtrie die Auffaſſung, die auch vom Hanſabunde vertrelen iſt, herrſche, daß die Beſeitigung der indirekten Wahl zu fordern ſei. Es be⸗ ſtänden ſchwere Bodenken gegen die Verbindung der ge⸗ heimen mit der indirekten Wahl, die auch durch eine Drittelung der Urwahlbezirke in den Gemeinden nicht be⸗ hoben werden können. Nach wie vor vertrete der über⸗ wiegende Teil der deutſchen Induſtrie den Standpunkt, daß die geheime und direkte Wahl nach dem Vorgange faſt ſämtlicher Bundesſtaaten auch in Preußen einzu⸗ führen ſei. Sie befürchte, daß durch die Annahme der gegenwärtigen Vorlage eine Verſchlechterung gegen den früheren Zuſtand eintreten werde, und erwarte daher von den ihr naheſtehenden Parteien eine Ablehnung der Wahl⸗ rechtsvorlage auch in der Faſſung des Herrenhauſes, zu⸗ mal die bisherige Wahlkreiseinteilung beibehalten werden ſolle.. 5* Rußland. N Die Kommiſſion der Duma für die Finnlandvorlage beendete die Beratung und nahm folgende Abänderung an: Die Friſt der Mandate der finniſchen Mitglieder des Reichsrates wird von neun auf drei Jahre herab⸗ geſetzt. Die Zahl der finniſchen Mitglieder des Reichs⸗ rates wird auf zwei ſtatt auf eines feſtgeſetzt, dagegen wird die Zahl der finniſchen Mitglieder der Duma von fünf auf vier herabgeſetzt, indem ein Vertreter der ruſſi⸗ ſchen Bevölkerung Finnlands geſtrichen wird. Der von dem Mitglied der extremen Rechten, Markow, eingebrachte Antrag, das Gouvernement Wiborg Rußland einzuver⸗ leiben, wurde mit ſieben gegen fünf Stimmen abgelehnt. Spanien. Die amtliche Stimmenzählung bei den Wahlen in Spanien ergibt folgendes Wahlreſultat: 229 Liberale, 106 Konſervative, 40 Republikaner, 9 Karliſten, je 7 Ultra⸗ montane und Regionaliſten, 5 Wilde und 1 Sozialiſt. Ju⸗ ne halb der Majorität werden die perſönlichen Anhänger Canalejas auf 105, die Morets und Garcia Prietos auf je 50, die Romanones auf 24 geſchätzt. Del Fort⸗ beſtand der Regierung iſt ſomit von jeder einzelnen dieſer Gruppen abhängig. f. 1 Amerika. 5 Wie amtlich bekannt gegeben wird, hat Staatsſekretär Knox dem engliſchen Botſchafter Bryce den formellen Vorſchlag unterbreitet, ſobald als möglich Unterhand⸗ lungen über einen Handelsvertrag zwiſchen den Ver⸗ einigten Staaten und Kand, einzuleitcu.— Die „Köln. Ztg.“ meldet aus Waſhington: Die Beſorg⸗ nis des deutſchen Wein handels, Amerika werde Angaben des Zuckergehaltes auf den Etiketten fordern, iſt, wie die amerikaniſche der deutſchen Regierung mit⸗ teilt, unbe gründet.. Zur Tranerfeier in London, An der Bahre des 18 Eduard, deſſen Leiche aus dem Sterbezimmer in den Thronſaal des Buckingham⸗ valaſtes gebracht worden iſt, fanden an den beiden Pfingſt⸗ tagen Trauergottesdienſte in Gegenwart der Mitglieder der Königsfamilie ſtatt. Am Dienstag erfolgte die Ueber⸗ führung der Leiche nach der Weſtminſterhalle. Der Trauerzug, der um ½12 Uhr den Buckinghampalaſt in tiefer Stille verließ, war von wahrer Feierlichkeit und erhabener Einfachheit. Dem Sarge ſchritten die erſten Männer des Heeres und der Flotte voraus, an ihrer Spitze die Feldmarſchälle Lord Roberts und Lord Kitchener. Der Sarg wurde von königlichen Leibgardiſten 3 Er trug auf einem gelbſeidenen Bahrtuche die gl. Standarte, Krone und Sfepter mit den Inſignien des Hoſenbandordens. Die Pfeifer der ſchottiſchen Garde ſpielten eine alte ſchottiſche Trauerweiſe und eine tiefe Bewegung ging bei der Annäherung des Zuges durch die Reihen der Zuſchauer. Ein jeder Kopf entblößte ſich in ehrfurchtsvoller Teilnahme vor der leidtragenden Kgl. Familie, die geſenkten Hauptes im Trauerzuge folgte, der um 12 Uhr an der Weſtminſterhalle anlangte. Das Bahrtuch wurde abgenommen und Gardegrenadiere trugen den Sarg in die Halle. Um ½12 Uhr hatte der Sprecher in ſeiner Amtstracht mit den Beamten des Hauſes die Halle betreten, gefolgt von den Kabinettsminiſtern und den Mitgliedern des Unterhauſes. Dann»ogen die Lords, an der Spitze der Lortkanzler, und der Erzbiſchof von rk in feierlichem Zuge in die Halle und nahmen ihren latz gegenüber den Mitgliedern des Unterhauſes ein. Der Erzbiſchof von Canterbury, voran ein Kreuzträger, gefolgt von den Dekanen der Weſtminſterabtei, ſchritt nun zu dem Eingangstore vor, um den Trauerzug zu empfangen, ier dann langſam einzog. Vor der Halle nahmen die Offiziere mit Lord Roberts und Lord Kitche⸗ ner auf der Treppe Aufſtellung. Der Erzbiſchof vom Canterbury ſchritt dem Sarge mit den Reichsinſignien voran. Einen Augenblick ſtockte der Zug, als der Sarg auf den Katafalk geſtellt wurde. Der König nahm mit der Königin Mary und der Kaiſerin⸗Mutter gegenüber dem Sarge Platz, Königin Alexandra auf deſſen Seite. Die Trauerrede des Erzbiſchofs wies darauf hin, was König Eduard für das britiſche Reich getan habe. Nach Schluß des Gottesdienſtes kniete Königin Alexandra in ſtillem Gebet am Sarge nieder. Dann hob der König ſeine Mutter auf und führte ſie und die Kaiſerin⸗Mutter hinaus. Die Leidtragenden fuhren dann nach dem Palaſte. U 8 8 3—— über den Geſetzentwurf für den Herbſt d. J. 8 N 9 d 8 5 3 1 5 e„ Lokales. Seckenheim, 19. Mai. Der Komet. Nun iſt auch die von allen ängſtlichen Gemütern mit nicht gelindem Grauen und Schrecken ent⸗ gegengeſehene Nacht ohne Unheil für unſere Erde verlaufen. Wer heute morgen zwiſchen 3 und 4 Ul aus den Federn kroch und ſeine Blicke nach dem öſtlichen Horizont ſchweifen ließ, wo der Komet zwiſchen der Erde und der Sonne hindurchging, konnte nichts von dem Weltenbummler wahr⸗ nehmen, weil die Sonne in dem Augenblicke des Vorüber⸗ gehens unter dem Horizont ſtand. Schon am 20., alſo morgen, wird er vielleicht ſchon wieder zu ſehen ſein, und zwar nach Erlöſchen der Abenddämmerung am weſtlichen Himmel. Seinen größten Glanz dürfte er in den Tagen vom 20. bis 25. Mai entfalten, am letztern Tage geht er etwa drei Stunden nach der Sonne unter, nimmt aber dann bald ſehr an Helligkeit ab. In den frühen Morgen⸗ ſtunden des 20. Mai wird der Komet wegen ſeines Standes in der hellen Abenddämmerung nicht ſofort günſtige Beobachtungsverhältniſſe bieten; überdies ſtört in den erſten Tagen noch das grelle Mondlicht— Vollmond fällt auf den 24. Mai. Wir können deshalb erſt vom 25. Mai an, von welchem Tage an der Mond ſpät genug aufgeht, auf einen auch für das bloße Auge lohnenden Anblick des Kometen rechnen. Er wird dann im Weſten im ſüdlichen Teile des Sternbildes des„Krebſes“ ſtehen, nachdem er vom 20. Mai an den„Stier“, den nördlichen „Orion“ und die ſüdlichen„Zwillinge“ in ſchnellſtem Lauf durcheilt hat. Ende Mai befindet er ſich im„Sextanten“ und Anfang Juni paſſiert er auf ſeiner nach Suden ge⸗ richteten Bahn den Aequator. Der Gewerbe⸗Verein hält, wie aus dem Anzeigen⸗ teil erſichtlich, am Samstag, den 21. ds. Mts. im Gaſt⸗ haus„Zum Löwen“ eine außerordentliche Mitglieder⸗Ver⸗ fammlung ab, welche ſich mit zwei ſehr wichtigen Tages⸗ ordnungspunkten zu beſchäftigen haben wird. Namentlich dürfte der zur Beratung und Beſchlußfaſſung ſtehende Beitritt zur Landeskrankenkaſſe für jedes Mitglied von außerordentlich großer Wichtigkeit ſein. Aus einem dem Gewerbe⸗Verein vorliegenden Schreiben des Landesverbandes Bad. Gewerbe⸗ und Handwerker⸗Nereine iſt zu erſehen, daß dieſe neu gegründete Krankenkaſſe, die speziell für Handwerker und Gewerbetreibende errichtet wurde, alle bis jetzt beſtehende derartige Kaſſen durch Entrichtung niedriger Wochenbeiträge und Auszahlung hoher Krankenunterſtützung weit überragt. Den Mitgliedern des hieſigen Gewerbe⸗ Vereins wird wohl kaum jemals wieder eine günſtigere Gelegenheit zum Beitritt einer Krankenkaſſe geboten werden. Beſonders zu bemerken iſt noch, daß während der Ueber⸗ gangsbeſtimmungen, d. i. in den erſten zwei Monaten der Gründung, Mitglieder bis zum vollendeten 60. Lebensjahre Aufnahme finden; nach dieſer Zeit iſt die Altersgrenze auf 50 Jahre feſtgeſetzt. An die Mitglieder des Gewerbe⸗ Vereins liegt es, durch zahlreichen Beſuch der Verſamm⸗ lung ihr Intereſſe für die Errichtung dieſer Handwerker⸗ Krankenkaſſe zu bekunden. Geſangs⸗Wettſtreit. Verſchiedene Anhänger des Geſangvereins„Liedertafel“ ſehen mit Spannung dem Reſultat des diesjährigen Geſangswettſtreits in Hohen⸗ ſachſen entgegen. Wird der Verein wieder mit demſelben Erfolge vom Wettſtreite nach Hauſe ziehen, wie im ver⸗ gangenen Jahre? Hoffentlich nicht. Es kann mit Be⸗ ſtimmtheit heute ſchon angenommen werden, daß die trüben Erfahrungen, die der Verein voriges Jahr in Heddesheim gemacht hat, bei dem diesjährigen Wettſtreit in Hohen⸗ fachſen am 22. d. Mts. wieder wettgemacht werden. Um nun aber jedem, der nicht Gelegenheit hat, dem Wettſtreit in Hohenſachſen beizuwohnen, die Leiſtungen des Vereins vorzuführen, ſei auf die am Freitag, den 26. d. Mts. im Saale„Zum Schwanen“ ſtatkfindenden Hauptprobe, in der ausſchließlich nur Chöre zum fragl. Wettſtreit zum Vortrag gebracht werden, aufmerkſam gemacht. Fußball. Am Pfingſtſonntag wurde in Köln das Schlußſpiel um die Meiſterſchaft von Deutſchland zwiſchen dem Meiſter des Verbandes ſüddeutſcher Fußball⸗ Vereine, F.⸗V. Karlsruhe und dem F.⸗C. Holſtein, Kiel (Meiſter des Norddeutſchen Fußball⸗Bundes) ausgetragen. Nach um 30 Minuten verlängerter Spielzeit vermochte der Mittelläufer Karlsruhe's, Breunig einen Elfmeterball zum ſiegbringenden Tor zu verwandeln. Somit iſt der Karlsruher Fußball⸗Verein Deutſcher Meiſter. Gewaltiger Pfingſtverkehr. Die Mannheim⸗ Weinheim⸗Heid berger Nebenbahn hatte an den Pfingſt⸗ feiertagen eine Geſamtfrequenz von 24248 Perſonen. 6620 Perſonen haben von Mannheim aus die Bahn zu Ausflügen benützt. Der Verkehr wickelte ſich glatt ab. Schweinemarkt. Der letzte Schweinemarkt war mit 49 Stück Milchſchweinen befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 30 bis 41 Mk. pro Paar verkauft. Aus Nah und Fern. () Karlsruhe, 18. Mai. Die Einnahmen der badiſchen Staatseifenbahnen betrugen von Januar bis mit April 30 475 760 Mk.; gegen die geſchätzte Ein⸗ nome des gleichen Zeitraums im Vorjahre mehr 700 Mk. und gegen die endgiltige Einnahme mehr Ss 383 Mk. () Singen a. H., 17. Mai. Das Jubiläum der 100jährigen Zugehörigkeit der Stadt Singen zum Groß herzogtum Baden ſoll im Oktober gefeiert werden. Es wurde eine Kommiſſion mit dem Hern Bürgermeiſter an der Spitze gebildet, die das Feſtprogramm im Detail tſtellen wird. 5 f (9). Mannheim, 17. Mai. Im Neckar wurde bei der Holzſtraße die Leiche eines hieſigen 63 Jahre alten Fabrikmeiſters geländet, der ſeit dem 20. April vermißt wurde. Ob ein Unglücksfall vorliegt, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden.— Das Schöffengericht verurteilte den Kaufmann Sally Bösmann aus Frankfurt a. M. wegen Mädchenhandels zu einem Jahr Gefängnis. Bösmann hauſierte in Bordells mit Bluſen und verſorgte nebenbei die Häuſer mit neuem Perſonal. Von Frankfurt brachte er drei Mädchen. darunter ein ſtellenloſes Dienſtmädchen 3 in die hieſige Gutemannſtraße. Für die Verſchleßßüng des Dienſtmädchens wurden dem Angeklagten allein acht Monate zugemeſſen. (Lörrach, 17. Mai. Nach dem für die hieſige Hebelfeier ausgegebenen Programm erfolgt der Empfang des Großherzogpaares am 22. Mai am Eingang der Tumringerſtraße. Dann wird dieſe Straße bis zum „Hirſchen“ und die Turmſtraße zum Einzug benützt wer⸗ den. Die Feier beginnt um 2 Uhr mit einer Anſprache des Bürgermeiſters, Liedern und Muſikvorträgen ſowie einer Huldigung von Markgräflerinnen in alter und neuer Tracht vor dem Denkmal. Nach der Feier findet Em⸗ fang ſtatt und wird die Ausſtellung im Frauenvereins⸗ gebäude beſichtigt werden. eee ) Heidelberg, 18. Mai. Der von den Herren Max Pauſe(Heidelberg) erbaute Aeroplan erreichte am Sams⸗ tag bei ſeinen Probeflügen auf dem Neckarvorland eine Höhe von 2—3 Metern bei einer Fluggeſchwindigkeit von 16 Sekundenmetern. Infolge der kurzen Heidelberger Flugbahn war Pauſe genötigt, den Motor gar bald wieder abzuſtellen und zu landen. Der Apparat wird demontiert und ſoll nach München transportiert werden, wo Pauſe umfangreichere Flugverſuche auf den Rennwieſen anzu⸗ ſtellen beabſichtigt. (Mannheim, 18. Mai. Unter ſtarker Beteiligung wurde an Pfingſten der 1. Süddeutſche Buchdruckerſänger⸗ tag hier abgehalten. Eingeleitet wurde die Feier durch einen Kommers am Samstag Abend. Am Sonntag nach⸗ mittag war im Nibelungenſaal des Roſengartens das Feſtkonzert, das einen ausgezeichneten Verlauf nahm. Im gleichen Saale fand abends ein Bankett ſtatt. (Mannheim, 18. Mai. Nach einer Meldung aus Bremerhaven will Profeſſor Schütte mit ſeinem der Vollendung entgegengehenden Lenkballon„Schütte— Lanz“ von dort aus am 5. Juli die Fahrt nach Brüſfſel antreten. (Mannheim, 18. Mai. Schwere ſittliche Ver⸗ fehlungen an 12—13jährigen Schulmädchen ließ ſich der ledige Volksſchullehrer Sauer in Feudenheim zu ſchulden kommen. Durch eines der bedauernswerten Mädchen kamen die Schandtaten am Sonntag ans Tageslicht. Der Lehrer wurde verhaftet und ins Unterſuchungsgefängnis nach Mannheim eingeliefert. Ueber die Verbrechen herrſcht im Vorort Feudenheim die größte Entrüſtung. Pforzheim, 18. Mai. Am Pfingſtſonntag abends 7½ Uhr fiel ein dreijähriger Knabe, Peter Friedrich B., von einem flachen Dache(Trockenplaß des Hauſes Nr. 14 der Baumſtraße 11 Meter hoch in den Hof und hat ſich ſo ſchwer verletzt, daß er nach einer Viertelſtunde ge⸗ ſtorben iſt. Das Kind hat auf dem Dach mit einem 13. jährigen Knaben geſpielt. () Raſtatt, 18. Mai. In dieſem Jahr hat ſatzungs⸗ Funes eine Delegiertenverſammlung der Sterbekaſſe des Lan desverbandes badiſcher Gewerbe⸗ und Handwerker⸗ vereinigungen ſtattzufinden. Dieſelbe ſoll Ende Mai ab⸗ gehalten werden. 5 5 8 15 Neues aus aller Welt. Ein verheerendes Feuer. Wie aus Beiruk ge⸗ meldet wird, wütet dort eine große Feuersbrunſt. Ter Schaden wird auf 4 Millionen Frank geſchätzt. Der Brand wurde durch eine Gasexploſion verurſacht, die eine große Panik hervorgerufen hat. Mehre Perſonen ſind in den Flammen umgekommen. “„Kampf mit einer Räuberbande. Aus Grodno (Rußland) wird gemeldet: Bei Verfolgung einer Räuber⸗ bande, die den Gutsbeſitzer Martens beraubt hatte, wurden ein Landwächter und ein Bezirksaufſeher getötet und ſechs Landwächter ſchwer verwundet. Vier von den Räubern fielen in dem Kampf. * Der Erpreſſer Caruſos verurteilt. Der Ita⸗ liener Niſiani, der nebſt einem anderen Mitglied der „Schwarzen Hand“ bei Androhung des Todes von Caruſo 50 000 Mk. zu erpreſſen ſuchte, iſt vom Gericht in Neuvork 15 8 28 5 8555 1 5 verurteilt 5 ng kann ſeine Strafe auf fün Jahre acht Monate verringert 3 e Arſenikvergiftung einer Lehrersfamilie. Nach einer 8 von der galiziſchen 85 erhielt der Lehrer Stapinski in Brzezie von mehreren Bauern kleine 8 Butter zum Geſchenk. Als Stapinski und ſeine Fami ie daon aßen, erkrankten ſie unter Vergif⸗ E Bei der Unterſuchung der Butter ſtel te es ſich heraus, daß ein Stück berſelben Arſenik enthielt.. Stapinski und ihr dreijähriges Kind ſind bereits geſtorben. Stapinski ſchwebt in Lebensgefahr. Man vermutet, daß ein Bauer, deſſen Sohn vom Lehrer geſchlagen worden war, einen Racheakt ausgeübt hat. * Aus Liebe zur Diebin geworden. Eine Ver⸗ käuferin, Elsbeth Helf aus der Britzerſtraße in Berlin, war ſeit fünf Jahren in einem großen Goldwarengeſchäft angeſtellt. Hier ſchenkte man ihr das größte Vertrauen. Zu ihrem Unglück aber lernte das Mädchen einen jungen aufmann kennen, der ein leichtſinniges Leben führt, fern ſpielt und als Buchmacher viel auf den Rennbahnen iegt Aus Liebe zu ihm, und um mit ihm dem Vergnügen nachgehen zu können, ſtahl ſie aus dem Geſchäft Gold⸗ chen und machte ſie zu Geld. Erſt kürzlich fiel in dem ſchäft das Verſchwinden größerer Werte auf. Wäh⸗ rend die Verkäuferin ſich krank meldete, geriet ein an⸗ derer Angeſtellter unſchuldig in Verdacht. Er lenkte aber die Aufmerkſamkeit auf die angeblich kranke Verkäuferin, und dieſe Spur erwies ſich als richtig. Es ergab ſich, daß das Mädchen in drei Jahren für 40 000 Mark Goldſachen entwendet hatte. Sie legte dann auch ein Geſtändnis ab und behauptete, außer einigen Pfandſcheinen nichts mehr zu beſitzen. Die meiſten Pfandſcheine hatte ſie nach und nach verbrannt. Auf dem Wege nach dem Unterfuchungs⸗ gefängnis traf die Verhaftete nun im„grünen Wagen“ einen Leierkaſtenmann, der ihr erzählte, daß er etwas abzumachen habe, aber jedenfalls Strafaufſchub bekom⸗ men werde. Dieſem, Manne erzählte ſie nun ſie habe 8 8 3 8 1 3 8 3 2 6 2 8 5 1 %C;ͤ;— m. * . R bei der Verwaltersfrau eines bezeichneten Hauſes in der e zwei Pakete liegen. Der Leiermann möchte freundlich ſein, ſie ſich von der Frau geben zu laſſen und ſie dann zu vernichten. Der Leiermann erhielt in der Tat trafaufſchub, begab ſich auch zu der Verwalters⸗ frau, erhielt aber die Pakete nicht ausgehändigt. Jetzt Ling er zu dem beſtohlenen Geſchäftsmann und teilte dieſem mit, was er im„grünen Wagen“ erfahren hatte. Seneſe beſchlagnahmte die Kriminalpolizei bei der 1 sfrau die Pakete und fand darin noch für 16 9 Mark Goldſachen, die der Beſtohlene jetzt zurück⸗ erhielt. 5 Ein Oberlandesgerichtsrat wegen Unter⸗ ſchlagung verurteilt. Das Schwurgericht in Bayreuth Nrurteilte nach mehrtägiger Verhandlung den 74jährigen Oberlandesgerichtsrat a. D. Oberamtsrichter Greiner von Tronach, der ſeit vielen Jahren Mündelgelder unter⸗ ſhlagen und Akten vernichtet hatte, zu 4 Jahren Zucht⸗ aus und 10 Jahren Ehrverluſt. 6 Monate Unter⸗ ſuchungshaft wurden angerechnet. Berhängnisvolle Berwechſlung. Aus Kiel wird gemeldet: Der Oberwachtmeiſter Schmidt von der aiſerlichen Jacht„Hohenzollern“ wurde, als er ſich auf dem Rückwege von ſeiner Wohnung zur„Hohen⸗ — 98 befand, in dem Stadtteil Garden von einem drei Schüſſe und wurde ſchwer verletzt; die Täterin rich⸗ kete dann einen Schuß auf ſich ſelbſt und wurde bewußt⸗ los ins Krankenhaus gebracht. Der Ueberfallene gab im Lazarett an, daß er das Mädchen gar nicht kenne und an⸗ ſcheinend eine Verwechſlung vorliege. Der Juwelenhandel einer franzöſiſchen stiftsvame. Großes Aufſehen erregt in Paris eine inklage wegen Vertrauensmißbrauchs und U nterſcha⸗ ung gegen Schweſter Candida, die Leiterin eines eimes für Tuberkuloſe in irdens der Ehrenlegion. Ein in der Opern⸗Avenue 29 ablierter Juwelier namens Dagnaux, hat gegen die berin des Stiftes Ormeſſon, die Schweſter Candida, mit amiliennamen Fräulein Boreſſier, die Strafanzeige we⸗ en Unterſchlagung von Juwelen im Werte von einer ſalben Miklionen bei der Staatsanwaltſchaft er⸗ latte. Schweſter Candida ſteht ſeit vielen Jahren an er Spitze verſchiedener religiöſer und wohltäaͤtiger In⸗ . Sie hat u. a. das Tuberkuloſeheim für kranke inder in Ormeſſon gegründet. Außerdem unternahm ie Dame allerlei Spekulationen, die ſich, wie der Matin 5„auf ein Kapital von nicht weniger als vierzehn en Frank erſtrecken. Sie machte allerlei Geſchäfte, und verkaufte Hotels und Häuſer und verwickelte in ihre Rieſenſpekulationen, daß ſie mehr aus und ein wußte. Das Tuberkuloſe heim on, das ſie früher geleitet hat, und für das ſie Se d e e ſeinerzeit mit großen Krach Die Regierung übernahm das In⸗ und die von ihr veranſtaltete Lotterie um den Betr 1400 000 Frank mit der Bedingung, daß Schur be eine Hälfte von 70000 Frank in Geldwert entrichte. Sie hat jedoch dieſe Verpflichtung nicht eingehalten und ſuchte nun auf allerlei Wegen durch Spekulation Gelder einzubringen. So kam ſie zuletzt auf die Idee, ſich zur Platzagentin für Schmuckſachen in Paris zu machen. * Typhusepidemie. In Provinz Sachſen) iſt eine Typhusepidemie ausgebrochen. Amtlich wird bekannt gegeben, daß bis jetzt 36 Erkran⸗ zungen und 1 Todes all zur Anzeige gekommen ſind. Die Anſteckung wird auf einen an Typhus erkranktent Schweizer ele e der die Kraukheit auf die Milch ngen hat. e N Ein Torpedeboot der Luft. Ein neuer deutſcher Flugapparat wird gegenwärtig auf dem Tempelhofer Felde bei Berlin ausprobiert. Es iſt dies die Maſchine des Fliegers Grawert, der ſeinen Apparat zu einer ganz neuartigen Flugmaſchine umgebaut hat, die man wegen ihrer eigentümlichen eleganten Form als Torpedoboot der Luft bezeichnen könnte. Es iſt eine Kombination von Zwei⸗ und Eindeckern mit einem 50pferdigen Ntzinin⸗ motor. Bei vier Mann Beſatzun ſoll der Apparat eine Geſchwindigkeit von 100 bis 120 5 in der Stunde haben. Hauptſächlich will Grawert ſeine Maſchine abſolut kriegstüchtig ausbauen. So ſoll ſie, nachdem die Gleit⸗ flächen landſeitig aufgeklappt ſind, als Automobil ver⸗ wendet werden können und in jedem Ort innerhalb 80 Minuten wieder flugfähig gemacht werden können. Fortſchritte der drahtloſen Telegraphie in Frankreich. Die drahtloſe Telegraphie macht in Frank⸗ reich immer bemerkenswertere Fortſchritte, beſonders in deſſen afrikaniſchen Beſitzungen, wo ſie ſich vor allem als praktiſch erweiſt. Gegenwärtig beſteht in Franzöſiſch⸗ Afrika ſchon ein ganzes Netz von drahtloſen Telegraphen⸗ ationen und dasſelbe iſt im Begriff, noch weiter aus⸗ gebaut zu werden. In Betrieb ſind die Stationen Bizerta in Tuneſien, Oran in Algerien, Port⸗Etienne, Dakar und Rufisgue an der weſtafrikaniſchen Küste, in der Einrich⸗ tung begriffen Konakop und Monrovia ſowie Timbutku im Junern Afrikas, projektiert und im Begriff begonnen zu werden Figig im Süden von Oran an der Grenze der Sahara, Abechr in der Gegend des Tſchadſees und Loango, Libreville und Brazzaville im franzöſiſchen Kongo. Die Zentrale der franzöſiſchen drahtloſen Tele⸗ aphie iſt bekanntlich der Eiffelturm. Auch ſie beteiligt ſich am Fortſchritt So ſoll ſie vom 23. Mai ab täglich er an um Mitternacht mittelſt drahtloſen Telegramms die franzöſiſche Zeit an die auf dem Meere fahrenden Schiffe abgeben, die auf dieſe Weiſe ihren Kurs und ihre Lage genau beſtimmen können, ohne die umſtändliche Regelung ihrer Uhren. Bei Einfübrime Diezer zweckmößi⸗ er Neuerung iſt die Pariſer Ster worte behilflich, wo erſten Verſuche am 9. Mai begannen. Der Streik der Tugend! Ein Ausſtand der Ro. ſieres, jener jungen Mädchen, die wegen ihrer guten ührung, ihres Fleißes und ihrer Aufopferung für Angehörige alliährlich mit Mitaiften von vie en Gemein⸗ 2 82 3 P... 5 dchen mit einem Revolver angeſchoſſen. Er erhielt Ormeſſon und Beſitzerin des Ilfeld bei Nordhauſen meinden Frankreichs, auch häufig aus reichen Spenden, ausgeſtattet werden— das iſt wohl das Origivellſte in unſerer an Ausſtänden reichen Zeit. Der Schauplatz dieſez eltſamen Streiks iſt das ganz anſehnliche Städtchen im Nordweſten von Paris Magny⸗en⸗Vexin. Dort iſt in fedem Jahre eine Summe von 300 Frank aus einer Stif⸗ tung für ein tugendhaftes und verdienſtvolles junges Mädchen zu vergeebn. Aber ſchon im vorigen Jahre wollte lich keine einzige Bewerberin melden, und auch dieſesmal bleiben alle Aufrufe nach einer ſolchen Tugendheldin in Magny⸗en⸗Vexin vergeblich. Die Einwohner des Städt⸗ chens ärgern ſich grün und gelb über dieſen Ausſtand, der ihren Ort bei den Nachbarn in ſchlechten Ruf bringen muß und der ſie außerdem des immer beliebten Schau⸗ ſpieles beraubt, der Krönung einer„Roſiere“ beizuwohnen. Den Schmerz würdigt wohl jedermann! 3 Das moderne deutſche Infanteriegepäck. Die Einführung der grauen Felduniform wird— wie die„Mil.⸗Pol. Korr.“ hört— in abſehbarer geit die Abſchaffung des fellbezogenen Torni⸗ ſters und ſeinen Erſatz durch ein anderes, mehr kriegs⸗ mäßiges Muſter nach ſich ziehen. Die von der deutſchen Heeresverwaltung ſeit faſt zehn Jahren angeſtellten Ver⸗ ſuche und die neuerdings bei der Bekleidungsabteilung des preußiſchen Kriegsminiſteriums in engere Konkurrenz genommenen Proben kommen übereinſtimmend, wenn auch in verſchiedener Ausführung, auf das Ru ckſackmodel! hinaus. Bei einem beſonders brauchbaren Entwurf, der Ausſicht auf Annahme hat, iſt, um dem Gepäckſtück die äußere, feſte Form zu erhalten, die der Körperform ent⸗ ſprechend gearbeitete Rückenfläche aus abgeſteiftem Stoff hergeſtellt, ebenſo die Oberkante, zwecks Befeſtigung von Mantel, Kochgeſchirr und Zeltbahn nebſt Zeltſtöcken. Die beiden Seitenbahnen ſowie das aufſchnürbare Mittelſtück ſind aus weichem, undurchläſſigem Stoff gefertigt und mit mehreren Taſchen verſehen. An jeder Seitenfläche befindet ſich je eine Taſche zur Unterbringung von Pa⸗ tronen und auf der Mittelfläche deren zwei zur Aufbe⸗ wahrung der am häufigſten gebrauchten Gegenſtände. Der Soldat wird dadurch in den Stand geſetzt, nicht wie bisher zur Entnahme einer Kleinigkeit den ganzen Torniſter mühſam aufſchnallen zu müſſen. Der Unterteil des Ruck⸗ ſacks hat, dem Torniſter gleich, eine Stütze in den Taillen⸗ haken. Die naturbraunen Tragriemen ſind viel leichter, aber an den Schulterteilen breiter gehalten, um den Druck abzuſchwächen. Ein Eindringen von Regenwaſſer in das Innere iſt ausgeſchloſſen, da das durch die Abſchnürung verurſachte ſchlauchartige Ende nach unten hängt. Der frühere Widerſtand gegen ein ſolches, angeblich unſoldatiſch wirkendes„Felleiſen“ iſt in der Armee jetzt grundſätzlich geſchwunden. 8 1 Neue Frauenberufe. Für junge Mädchen, ſtehen, iſt als Frauenberuf, welcher weibli 8 nahe liegt und ihnen wirtſchaftliche Selbſtändig⸗ keit zu bieten vermag, vornehmlich auch der Gärtnerin⸗ nenberuf zu nennen. Dieſer verdiente es, ſo ſchreibl das Maiheft der„Frauenwirtſchaft“, geitſchrift für das hauswirtſchaftliche und gewerbliche Frauenwirken, mehr als bisher von Frauen ausgeübt zu werden. Er iſt ſo⸗ wohl für diejenigen Frauen empfehlenswert, die ſpäter nicht in das Erwerbsleben eintreten und durch ihn ihrem Leben Zweck, Ziel und Inhalt zu geben wünſchen, die ihre Gefundheit kräftigen reſp. wiedererlangen wollen, als auch für diejenigen, welche einen Beruf ſuchen, der ſie ihrer Eigenart nicht entfremdet und gleichzeitig geachtete und gut dotierte Anſtellungsmöglichkeiten bietet und die Ausſicht auf wirtſchaftliche Selbſtändigkeit in ſich trägt. In richtiger Würdigung dieſer Vorteile widmen ſich in Deutſchland jährlich Hunderte von jungen Mädchen die⸗ ſem Beruf. Während der Ausbildungszeit lernen die Schülerinnen auch die kleinſte Arbeit pünktlich und ſorg⸗ fältig ausführen, keine Hitze, kein Regen entbindet ſie von den übernommenen Pflichten: helle Augen genießen dafür fröhlich die täglich neuen Schönheiten der Natur. Die Natur iſt eine wunderbare Erzieherin für den den⸗ kenden Menſchen, der Umgang mit ihr und ihr Anblick machen ſtark gegen die Drangſale des Alltagslebens. Da⸗ her hat die Gärtnerei neben der geſundheitlichen auch eine ſtark ideelle Seite. Auch in volkswirtſchaftlicher Hin⸗ ſicht verdient der Gärtnerinnenberuf hohe Beachtung. Wenn wir die hohen Summen betrachten, welche alljährlich für Obſt, Gemüſe, Blumen und Geflügel ins Ausland wandern, ſo drängt ſich uns die Frage auf: Könnte Deutſchland nicht auf ſeinem eigenen Grund und Boden kultivieren, was es jetzt vom Ausland her bezieht? Sind nicht Frauenfleiß und Frauenhände berufen, hier wert⸗ ſchaffend und erhaltend einzugreifen? Stellung als Gärt⸗ nerin bieten: Sanatorien, Erziehungsanſtalten und Pen⸗ ſionate(mit Unterricht in Botanik), Privatgärten(Villen und Landhäuſer), wiſſenſchaftliche Inſtitute(z. B. Pro⸗ vinzialobſtgärten), Gartenbauſchulen, Kindergärtnerinnen⸗ ſeminare, wirtſchaftliche Frauenſchulen auf dem Lande und Hausſeminare, Gartenarchitekturbureaus und Bin⸗ dereien, als Wandergärtnerin uſw. Die Gehälter in dieſen Stellungen ſchwanken bei freier Station je nach An⸗ forderungen und Leiſtungen zwiſchen 400 und 1200 Mark pro Jahr. Auch in Handelsgärtnereien, Baumſchulen, Obſtplantagen werden neuerdings Gärtner'unen als Ge⸗ hilfinnen angeſtellt. Hier iſt Gelegenheit geboten, ſich in Spezialkulturen zu vervollkommnen und das Funda⸗ ment für ſpätere Selbſtändigkeit durch Errichtung eines eigenen Handelsbetriebes zu erlangen. Manche Gärt⸗ nerin iſt bereits dazu übergegangen, handelsmäßig eigene Obſt⸗ und Gemüſeanlagen einzurichten, zuweilen vereinigt mit größeren Blumenkulturen, wie Maiglöckchen⸗, Nelken⸗ treiberei uſw. 3 Aus dem Angeführten ergibt ſich wohl zur Genüge, warum der Gärtnerinnenberuf für Frauen empfehlens⸗ wert genannt werden kann! cher Eigenart Redaktion, Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenheim weiche vor der Berufswhahr 1 R Auszug aus dem Standesregiſter der Gemeinde 7 Feckenheim für den Monat April 1910.. Verkündete: e 8 4. Maurer Philipp Hirſch und Näherin Maria Schreck, beide hier. 1 1 Getraute: 2. Fabrikarbeiter Johannes Emmerich und Dienſtmagd Eliſabetha Ziener, beide hier 9 Fabrikarbeiter Michael Eckert, Witwer und Dienſtmagd 1 Margareta Arnold, beide hier Zigarrenmacher Juſtin Gött in Edingen und Anna Marie Sichler, ohne Beruf, beide hier Zimmermann Samuel Pfliegensdörfer und Dienſtmagd Suſanna Marzenell, beide hier Maurer Philipp Hirſch und Näherin Marie Schreck, beide hier S Geborene: 3. Heinrich, S. d. Schloſſers Peter Schüßler u. ſ. E. Anna, geb. Klein 4. Albert Wilhelm, S. d. Bäckers Wilhelm Aug. Kopp u. ſ. E. Anna, geb. Klumb 5. Karolina Eliſabetha, T. d. Färbers Karl Röſch u. ſ. E. Marie Eliſabeth, geb. Ries 8. Eliſe, T. d. Bahnarbeiters Georg Adam Walter u. ſ. E. Wilhelmine, geb. Müller N 9 2 9. Heinrich Wilhelm, S. d. Tünchers Peter Klumb u. ſ. E. Barbara, geb. Möll 2 Elſa Eliſabetha, T d. Taglöhners Martig Greulſch u. ſ. E. Eliſabetha, geb. Böhm 2* Weber u. ſ. E. Maria, geb. Kaiſer 17. Luiſe Chriſtina, T. d. Malers Michael Weiß u. ſ. G. Roſina Magdalena, geb. Horlacher 13. Richard Peter, S. d. Schuhmachers Wilh. Blümmel 5 u. ſ. E. Katharina, geb. Sichler f 14. Herta Karola, T. d. Prokuriſten Anton Grieſer u. ſ. G. Luiſe Antonia, geb. Münch 15. Otto Philipp, S. d. Bahnarbeiters Philipp Probſt u. ſ. E. Eva, geb. Raule 1 15. Wilhelm, S. d. Aſphaltierers Jakob Ludwig Volz u. ſ. E. Karolina, geb. Karolus 16. Karl Franz Theodor, S. d. Schneidermeiſters Joſef 1 7 1 18. Eliſe, T. d. Töpfers Leonhard Larborgne u. ſ. E. Magdalena, geb. Volz 18. Eliſabetha(unehelich) 19. Peter Richard, S. d. Landwirts Joh. Jakob Gropp u. ſ. E. Katharina, geb. Wolf— 24. Otto Heinrich, S. d. Taglöhners Georg Blümmel u.* ſ. E. Margareta geb. Reinhard* 2 Geſtorbene: e, 5. Heinrich, S. d. Schloſſers Peter Schüßler u. ſ. E. Anna geb. Klein, 1 Tag alt. 2 1. e S. d. Nieters Martin Kegel u. ſ. E. Katharina geb. Jakob, 11 Monate 4 Tage alt. 9. Jakob Stein, Landwirt, 55 e alt. 11. Bahnarbeiter Friedrich Moo Witwe, Margareta geb. Münd, 69 1175 al* 4 13. Ernſt, S. d. Landwirts Peter Kreutzer u. ſ. E. 1 Katharina geb. Schäfer, 6 Monate alt. 2 15. Schneidermeiſter Johann Georg Reuther, 77 Jahre alt.* 17. Bahnarbeiter Jakob Lenz, 65 Jahre alt. f 16. Totgeborener Knabe des Metzgers Georg Michael Baumer u. ſ. E. Karolina geb. Roßwag. 18. Landwirt Leonhard Kern, 31 Jahre alt. 21. Wilhelm Klumb, S. d. Fabrikarbeiters Georg Klumb u. ſ. E. Margareta geb. Raufelder, 9 Jahre alt. 24. Eliſabeth, T. d. Taglöhners Wilhelm Volk u. ſ. E. Mina geb. Frank, 1 Abr alt. 25. Zimmermann Peter Alles Witwe, Katharina geb. Niſchwitz aus Wallſtadt, 75 Jahre alt. 20. Taglöhner Johann Philipp Bausch, 66 Jahre alt. 27. Eliſabeth, T. d. Taglöhners Adam Schwarzmaier u. . C. Sophie geb. Dahm, 6 Monate alt. Radfahrer⸗Geſellſchaft Seckenheim. Unſer diesjähriger Trühjahrs-Ausflug findet am Sonntag, den 22. ds. Mts. ſtatt, wozu wir unſere paſſiven und aktiven Mitglieder zu zahlreicher Beteiligung einladen. Zuſammenkunft um 5 Uhr vormittags im Lokal. Der Porſtand. Liberaler Uolksverein Seckenbeſm. Diejenigen unſerer Mitglieder, welche an dem zur Zeit in Heidelberg über politiſche und volkswirtſchaftliche Fragen ſtattfindenden Vortragszyllus als außerordentliche Hörer teilzunehmen wünſchen, können beim Vorſtande über das Programm Näheres er⸗ fahren. Der Vorſtand. i eee Fußball geſellſchaft Heckenheim 1898. Klubhaus mit WIrtschaftsbetrieb. Einrichtung f. Leichtathletik. Heute abend Uebungs-Spiel ſämtlicher Mannſchaften. Der 1. Spielführer. 8 bis 10 Fuhren guten Strohdung zu verkaufen. 5 Joseph Striehl, Neckarau, Schulſtraße 27. 1 Wagen Dung zu verkaufen. Adam Keil, Roſenſtraße 13. 3 25 Abreißblocks Bücherträger Aktendeckel Caſſabücher d Aktenpapier Caſſetten mit Briefpapier Albums für Poſtkarten, und Briefhüllen in den ver⸗ Photographien ꝛc. ſchiedenſten Ausſtattungen Albumbilder Champagnerkreide Anhänge⸗Etiketten Colo rierbücher Ankleidefiguren Contobücher Anſichtspoſtkarten Conto⸗Corrente in großer Auswahl Copierblätter Aufgabehefte Copierbücher Ausziehtuſche Copierſtifte Bilderbogen Couverts Bilderbücher Crepe⸗Papier Bindfaden in Landesfarben Diarien für Akten Durchſchreibebücher Blätter mit 14 1 Durchzeichenpapier Blankokarten Einlagen für Bleiſtifte Blau⸗ und Rotſtifte Erzählungsbücher Blech⸗Farbenkaſten Etiketten Bleiſtifte Etuis Bleiſtifthalter mit Paſtellſtiften ꝛc. Bleiſtiftſpitzer Farben Blumenbeſtandteile Farbkaſten als Blätter, Schläge u. ſ. w. 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Gemäß 8 3 des Geſetzes vom 4. Mai 1896, die Hundetaxe betr.§ 2 der Vollzugs⸗Verordnungen hierzu vom 5. Mai 1896(Geſ.⸗ und V.⸗O.⸗Bl.) Seite 74 ff.) bringen wir hiermit zur öffentlichen Kentnis, daß in der Zeit vom 1. bis 15 Juni ds. Ja., die Au⸗ meldung der Hunde und die Entrichtung der Hundetare für das Tarfahr 1. Juni 1910 bis 31. Mai 1911 zu erfolgen hat. Anzumelden iſt jeder bis zu dieſem Zeitpunkt über 6 Wochen alte Hund. Ueber 6 Wochen alte Hunde, welche nach dieſem Ter⸗ mine bis zum 31. Mai des nächſten Jahres in Beſitz ge⸗ nommen oder in die Gemeinde eingebracht werden, ſind innerhalb 4 Wochen nach der Beſitzerlangung beziehungs⸗ weiſe der Einbringung, Hunde, welche erſt nach dem An⸗ meldetermin das Alter von 6 Wochen erreichen, innerhalb 4 Wochen nach dieſem Zeitpunkt anzumelden. Eine Anmeldung iſt jedoch nicht erforderlich, wenn der Beſitz des Hundes in der erſten Hälfte des Monats Juni, beziehungsweiſe vor Ablauf der vierwöchigen Friſt des zweiten Abſatzes wieder aufgegeben wurde. Das Glei⸗ che gilt, wenn der Hund an die Stelle eines anderen von demſelben Beſitzer in der gleichen Gemeinde im laufenden Taxjahr ſchon vertaxten Hundes tritt. Bei der Anmeldung iſt zugleich die Tare zu entrichten. Das Mtibringen der Hunde hierzu iſt nicht erforderlich. Die Taxe, welche von dem Beſitzer zu bezahlen iſt, 0 für das vom 1. Juni bis 31. Mai laufende Jahr (Taxjahr). 3 den Gemeinden Mannheim, Sandhofen und Seckenheim 16 Mark. b) In den übrigen Gemeinden des Amtsbezirks 8 Mark. Hat der Beſitzer in keiner Gemeinde des Großher⸗ zogtums einen dauernden Aufenthalt, ſo beträgt die Taxe 3 Mark Für Hunde, die im Beſitze des deutſchen Reiches oder eines Bundesſtaates ſtehen, iſt eine Taxe nicht zu entrichten. Der Beſttzer hat hinſichtlich der Taxe den Rückgriff auf den Eigentümer. Die Anmeldung des Hundes und die Bezahlung der Taxe hat durch den Beſttzer ſelbſt oder einen Stellvertreter des⸗ felben perſöͤnlich und mündlich bei der Steuereinnehmerei am Orte des Wohnſitzes oder des dauernden Aufenthalts des Beſitzers, durch die Hundebeſitzer ohne dauernden Aufenthaltsort am Orte des vorübergehenden Aufenthalts zu erfolgen.. f Hunde, die auf abgeſonderten Gemarkungen gehalten werden, ſind in derjenigen Gemeinde anzumelden, zu welcher 3 e Gemarkung in ſteuerlicher Beziehung zuge⸗ teilt iſt. Die Steuereinnehmerei erteilt für jeden vertaxten Hund eine beſondere Quittung und führt über die Anmeldungen Verzeichnis, welches am 16. Juni abgeſchloſſen wird. 4 laſſen. Auf Grund der zu führenden Norzeichniſſes, Kenntnis haben die Bürgerme angemeldet wurden. * 2 zu den billigsten Preis en 14 N Wer die rechtzeitige Au e 8 unterläßt, hat neben der Tave den doppelten getrag derſelben als Hrafe zu entrichten. 88 8 Vermag der Angezeigte jedoch nachzuwei 8 rechtzeitge Anmeldung nur aus Verſehen und nicht in der Abſicht einer Taxhinterziehung unterblieb, ſo kann eine Strafe bis zum einfachen Betra Hunde, für welche die Taxe nich wird, können eingezogen werden. Die Bürgermeiſterämter un beauftragt, dieſe Verfügung am Rathauſe anzuſchlagen und in ortsüblicher Weiſe wiederholt bekannt machen zu gemäß 8 7 7 Mannheim, den 2. Mai 1910. Groh. Lezirksamt. Polizeidirektion. Dr. Korn. Feſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. eldaus eines Bundes g der Taxe erkannt werden. t rechtzeitig bezahlt d Stabhaltereien werden 1 der Vollzugsordnung vom 4. Mai 1896 anfzuſtellenden Liſte und des von der Steuereinnehmerei über die Anmeldung und Taxbezahlung ſowie ihrer etwaigen ſonſtigen iſterämter ſpäteſtens bis zum 1. Juli ds. Js. hierher anzuzeigen, welche Hunde nicht ſen, daß die ordentliche Krankenkaſſe. Gewerbe. Verein Sechenheim Einladung. Am Samstag, den 21. d. Mts., abends ½ Uhr, findet im Gaſthaus„Zum Löwen“ eine außer- Mitglieder-Versammlung mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Aenderung der Satzungen, 2. Beitritt zu der vom Landesverband gegründeten Der außerordentlich wichtigen Tagesordnung halber ict zahlreiches und pünktliches Erſcheinen unbedingt erforderlich. Der Vorſtand. ſprechen. Fozlaldemokrafischer Uerein. Mittwoch, den 25. d. M., abends ½9 Uhr, wird im„Tamm“ Reichstagsabgeordneter Dt. Frank über die tigkeit des (Z 35 Reichstages Wir können der Einwohnerſchaft den Beſuch dieſer Verſammlung aufs beſte empfehlen. Der Uorstand. Seckenheim, den 9. Mai 1910. 8 gürgermeiſteramt: Ratſchreiber: Volz. Koch Bekanntmachung. a Das Fahren des Gieswagens wird im Wege der köpft. Submiſſion vergeben. Rathaus dahier einzuſehen. Angebote müſſen bis zum 30. eingereicht ſein. Die Bedingungen ſind auf dem Mai 1910 bei uns mittelſt Eiſenlicht Seckenheim, den 18. Mai 1910. Dir. Gemeinderat: Ratſchreiber E Koch. Sangerbund Id. Apfelwein 5 seckenhelm. in bekannter Güte, versendet! Zu vermieten. Morgen abend 8 Uhr Sing-Probe. Vollzähliges Erſcheinen iſt dringend erforderlich. Der Vorſtand. Täglich frische Liegenmich 229) 2 5 22 nahme. per Liter zu 26 Pfg. an. hier von 40—50 Ltr. ab, Unbekannten gegen Nach⸗ Jakob Seitz, Apfelweinkelterei, Schriesheim a. d. Bergſtr. Telefon Nr. 26. Haar krankheiten wie: Haarausfall, Haarſchwund, beginnende Kahl⸗ eit, kreisförmige Kahlheit, Schuppen uſw. behandelt 5 nach Profeſſor Kromayer Lichtheil-Institut Elektron, nur N 3, 3 Mannheim. Hch. Schäfer. g vis-à-vis dem Reſtaurant„Zum wilden Mann“. Geöffnet v. 8—9 Uhr abends. Sonntags v. 8½12 Uhr mittags. 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