Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der. Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Letzte Nachrichten. * Hannover, 23. Mai. In einer geſtern hier abge⸗ haltenen Verſammlung der Nationalliberalen Partei er⸗ klärte der nationalliberale Reichstagsabge⸗ ordnete Dr. Arning, daß ſeine Partei im preuß. Abgeordnetenhauſe die Wahlrechtsvorlage in der Faſſung des Herrenhauſes ablehnen werde. Wien, 23. Mai. Die Verhandlung gegen den Oberleutnant Hofrichter wird am Freitag 27. Mai vor einem delegierten Kriegsgerichtshof in Wien ſtattfinden. Brüſſel, 23. Mai. Nach amtlicher Meldung ſind m Brüſſel 9 Klerikale, 7 Liberale und 5 Sozialiſten ge⸗ vählt worden. Nach dem Geſamtergebnis ſind 49 Kleri⸗ ale, 22 Liberale und 13 Sozialiſten gewählt. Die So⸗ ſialiſten gewinnen einen Sitz von den Klerikalen. Politiſche Rus dſchau. n Deutſches Reich. 5 Abſchaffung des Armeerevolvers. Wie die V Allgemeine Armee ⸗Korreſpondenz“ erfährt, hat ſich die bor einiger Zeit bei den Fußtruppen an Stelle des Armee⸗ Revolvers eingeführte Piſtole 08 derart gut bewährt, daß nunmehr wohl eine baldige Umbewaffnung der berittenen Waffen(Unteroffiziere) bevorſtehen dürfte. Da der bis⸗ her dort im Gebrauch befindliche Revolver nicht unweſent⸗ alſo der Revolver wohl bald völlig aus der Bewaffnung unſeres Heeres ausſcheiden. f ' Die Kölner Nationalliberalen gegen die Wahlrechtsvorlage. In der Vorſtandsſitzung des Na⸗ tionalliberalen Vereins in Köln iſt am Freitag nach ein⸗ gehender Beratung über die Wahlrechtsreform folgende Entſchließung an die Fraktion der natienalliberalen Par⸗ tei des Abgeordnetenhauſes abgeſchickt worden:„Der Vor⸗ ſtand des Nationalliberalen Vereins zu Köln richtet an die nationalliberale Fraktion des preußiſchen Abgeord⸗ netenhauſes die dringende Bitte, die Wahlrechtsvorlage auch in der Faſſung, die ihr das Herrenhaus gegeben hat, nicht anzunehmen.“ *Reichsrichter und Bürgerliches Geſetzbuch. Eine Reihe von Mitgliedern des höchſten deutſchen Ge⸗ richts hofes hat ſich zu einer Erläuterung des Bürgerl. Geſetzbuchs vereinigt. Das Werk ſoll im Manufkript nahe⸗ zu vollendet vorliegen und bereits nach den Gerichtsferien als abgeſchloſſenes Ganzes erſcheinen. Nachdem nunmehr bald eine zehnjährige Praris des Büraerl. Geſetzbuchs Hmtsblaft der Bürgermeisterämter Seckenk Huesheim, Hecarhansen und Edimg x. Dienstag, den 23. Mai 1910 Hinter uns liegk, ſteht zu erwarten, daß die Bearbeitung eine Kriſtalliſation der in dieſem Zeitraum fortgebildeten Rechtsſätze des Bürgerl. Geſetzbuchs darbieten wird. Schweiz. Die Kommiſſion des Ständerates für die Prüfung des Gotthardvertrages war Freitag und Samstag zur zweiten Beratung verſammelt. Sie konſtatierte, daß der Staatsvertrag mit Deutſchland und Italien im weſent⸗ lichen als Anwendung der alten Konventionen auf die neuen Verhältniſſe ſich qualifiziere und daher weder aus berkehrspolizeilichen noch aus nationalen Gründen be⸗ anſtandet werden könne; die Vorwürfe gegen den Bundes⸗ rat und die Unterhändler ſeien grundlos. Die Kommiſſion zeſchloß einſtimmig, dem Ständerate die Annahme des Staatsvertrages zu empfehlen. f Ungarn. Die„Ungarländiſche Deutſche Volkspartei“ veröffenk⸗ licht einen Wahlaufruf an die deutſchſprachigen Wähler, denen empfohlen wird, ſich dort, wo ſie in der Minoritä ind, mit Wählern der verſchiedenen Nationalitäten zu ver⸗ binden und nur für den Kandidaten einzutreten, der für das allgemeine, gleiche geheime Wahlrecht eintritt unk ich zur Durchführung des Nationalitätengeſetzes verpflich tet. Anläßlich der Anweſenheit des Grafen Tisza ir Arad kam es abermals zu blutigen Demonſtrationen, wo⸗ bei ein Mann erſchlagen wurde. In Halmi mußte die Gendarmerie mehrere Bajonettangriffe ausführen, wobei zahlreiche ſchwere Verwundungen erfolgten. Nach den neueßen Berichten zählt die Regierung auf mindeſtens 220 Mandate. Türkei. Zwiſchen den Kreta⸗Schutzmächten findet, wie ver⸗ lautet ein Meinungsaustauſch über die Beſtimmung des definitiven Regimes auf Kreta ſtatt auf Grund einer ge⸗ eigneten Autonomieformel, welche angeblich von Frank⸗ beich herrührt. Rifaat Paſcha ſoll darüber mit Miniſter Pichon und Staatsſekretär Grey beraten. Das kretiſche Parlament erteilte Freitag Abend nach zweitägigen Debatten dem Miniſterium Veniſelos ein Ver⸗ trauensvotum. Die Majorität betrug einſchließlich der mitſtimmenden Miniſter 59 gegen 55 Stimmen. Das Parlament ſtellte dabei feſt, daß die muſelmaniſchen Ab⸗ geordneten von den Sitzungen endgültig auszuſchließen find. Als Grund hierfür bezeichnete Veniſelos die Be⸗ fürchtung von Unruhen, die Oppoſition dagegen unver⸗ hüllt die Weigerung der Muſelmanen, den Eid für König Georg zu leiſten. Das Parlament vertagte ſich ſodann auf 40 Tage. Laut Ausführungen des Kriegsminiſters betrachtet die Pforte Albanien als Schuldner der für die Reformen aufzuwendenden Summen. Sobald das Land dazu in . I e e n Ung, Edinger Zeitung 4 Infertiouspreis 0 Dic einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. 1 Fernſprechanſchluß Nr. 16. ——.——— 10. Jahrgang. Schuld herangezogen werden. Mahmud Schefket Paſcha betonte die völlige Unzuläſſigkeit der albaniſchen Privi⸗ legien Er fordert den Militärdienſt der Albanier, welche die Rechte und Pflichten anderer Naitonen zu teilen hätten. 25 85 Belgien. 9 Sonntag fanden zur Erneuerung der Hälfte der Sitze der belgiſchen Kammer Wahlen ſtatt. Gewählt wurde in 85 Bezirken, die bisher vertreten waren durch 50 Kleri⸗ kale, 23 Liberale und 12 Sozialiſten. Wahlen fanden ſtatt in Brüſſel, Antwerpen und Namur, ſowie hauptſächlich in flandriſchen ländlichen Kreiſen. Bis 12¼ Uhr nachts waren folgende Ergebniſſe bekannt: 40 Klerikale, 17 Liberale und 7 Sozialiſten. Miniſterpräfident Schollaert iſt in Löwen wiedergewählt worden. Die Klerikalen ver⸗ lieren einen Sitz. 5 Rußland. Aus der Behauptung der ausländiſchen Preſſe, Ruß⸗ land verübe einen Anſchlag auf die Verſaſſung Finn⸗ lands, ſowie aus den an die Duma gerichteten Petitionen zugunſten Finmands folgert die offiziöſe„Roſſija“, daß es der öffentlichen Meinung Weſteuropas am Verſtändnis für Forderungen internationalen Anſtands ſehle, der die Einmiſchung in innere Angelegenheiten anderer Staaten verbiete. Das Blatt gibt der Ueberzeugung Ausdruck, der politiſch reifere Teil der weſteuropäiſchen öffentlichen Meinung werde ſich gegen die Taktloſigkeit einiger Parla⸗ mentarier ablehnend verhalten. Die ausländiſchen Für⸗ ſprecher hätten Finnland, das nicht ein unabhängiger Staat, ſondern nur eine privilegierte Provinz des ruſſi⸗ ſchen Reiches ſei, einen ſchlechten Dienſt erwieſen.— Der Kriegsminiſter hat in der Reichsduma eine geheime Vorlage, betr. die Reichswehr, eingebracht. Nach der Beiſetzung König Ednards. Der Miniſter des Innern veröffentlicht folgende königliche Botſchaft:„An mein Volk! Die Stimme der Zuneigung und liebevollen Ergebenheit, die zum Ge⸗ dächtnis meines lieben Vaters in allen Teilen des Reiches laut geworden iſt, ſowie die öffentlichen Kundgebungen, beſonders in der Hauptſtadt während der beiden Etappen auf ſeinem Wege zur letzten Ruheſtätte, und die rührende Art, in der eine ungeheure Menge liebevoller Unter⸗ tertanen geduldig und ehrfürchtig die Gelegenheit erwarte⸗ ten, ſeinem Andenken den letzten Tribut darzubringen, hat mich und meine Familie tief gerührt. Dieſer ſo plötz⸗ liche und unerwartete Tod, ſo überwältigend er ſein mag, hat durch die Gefühle, die er hervorgeruſen, mich erkennen laſſen, daß es ſich um einen Verlust handelt, der mich und mein Volk gemeinſam betrofſen hat. Ich ſtehe nicht allein. Mit ſolchen Gedanken babe ich den Mut, boff⸗ S—— Vermißt. Roman von Ewald Au guſt König. 86)(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „Nun denn: Ums Ganze!“ Die Blicke aller An⸗ weſenden hefleten ſich auf ihn; er warf das kahle Haupt zurück und ein ſelbſtbewußtes Lächeln umſpielte ſeine wulſtigen Lippen. „Welche Karte?“ fragte Didier gelaſſen. „Die Dame.“ n Gut,“ nickte Garnier, die Karten abziehend. Das Spiel war bald entſchieden: Werner Unger verlor auch diesmal; er riß ein Blatt aus ſeinem Notizbuch und ſchob es dem Banlhalter hin. „Dreißigtauſend?“ fragte Garnier wieder mit un⸗ erſchütterlicher Ruhe. zue: Die Hälfte ſchulde Hefte biete ich als Revanche,“ antwortete der Rentier, einlösen ich, ſo werde ich den Schein binnen 5 Tagen „Fimverſanden, nickte Garnier.„Welche Karted⸗ Nochmals die“ ame.“ i 5 Die Kartenbilder fielen, nach einigen Sekunden hatte Unger auch dieſen Einſatz verloren. a Achſelzuckend rückte er vom Spieltiſch fort, nur das Zittern ſeiner Hand, die das Champagnerglas kaum halten konnte, verriet ſeine Erregung. Das Spiel wurde noch eine Weile fortgeſetzt, dann legte Garnier die Karten hin; einige Minuten ſpäter trennte ſich die Geſellſchaft. f f „Das nenne ich Pech!“ wandte Garnier ſich be⸗ dauernd zu dem Rentier, während ſie im Vorzimmer ſich die Ueberröcke anzogen, und die Kellnerin, die ihnen Hut und Rock überreichte, mit einem Trinkgeld erfreu⸗ len. Es iſt mir übrigens auch ſchon ſo ergangen, For⸗ na 15 ihbe Launen.“ ah, bah, machen Sie nicht ſo viel Aufhebens davon!“ unterbrach 8 8 ich Ihnen und die andere ch Werner Unger ihn mit einer ge⸗ daran. Ich werde ſofort ringſchätzigen Gebärde.„Was liegt mir an den vierzig⸗ tauſend Franken! Wenn es ſo viele Hunderttauſende wären, der Verluſt würde mich nicht arm machen.“ „Sapperment, ſo früh bin ich ſelten heimgegangen!“ ſagte Unger ſcherzend. N „In Brüſſel lebt man anders als bei Ihnen,“ er⸗ w'iderte Didier in demſelben Tone.„Wir ſind gewohnt, die Nächte durchzuſchwärmen; in unſerer Tagesbeſchäf⸗ tigung ſtört uns das nicht.“ „Na, ich kann's auch aushalten,“ antwortete der Rentier, indem er den Hut ſchief aufs Ohr rückte und mit ſeinem dicken Rohrſtock einen Hieb in die Luft ührte. n„Nur dürfte Ihre Frau Gemahlin Ihnen jetzt nicht begegnen!“ ſpöttelte Garnier. „Wäre mir auch Wurſt! Aber malen Sie den Teu⸗ fel darum doch nicht an die Wand, verehrter Herr!“ Wie kann man nur überhaupt ſo früh am Mor⸗ gen ſchon ſo ſchlechte Witze machen!“ ſagte Henry Di⸗ dier ironiſch.„Wir bringen Sie zu Ihrem Hotel, Herr Unger, und wenn Sie ausgeruht haben, beſuchen Sie mich, ich ſtehe jederzeit zu Ihrer Verfügung.“ „Das Amt als Führer unſeres Gaſtes habe ich mir bereits vorbehalten,“ erwiderte Garnier.„Sie können getroſt nach Hauſe gehen, beſter Freund, es genügt vollſtändig, wenn ich Herrn Unger begleite.“ „Mein Weg führt ja am Hotel vorbei.“ „Wie Sie wollen, meine Herren,“ ſagte der Ren⸗ tier.„Ich möchte niemand beläſtigen, im Notfalle finde ich den Weg allein. Aber eins müſſen Sie mir ſagen: Revanche! Ich werde ſie heute abend fordern!“ „Und es ſoll mich freuen, wenn Sie alsdann mich nötigen, Ihren Schuldſchein Ihnen zurückzugeben,“ ent- „Ich bedaure aufrichtig, daß Sie ſchon am erſten Abend ſo fabelhaftes Pech gehabt ha. gegnete Garnier. ben.“ Tür zeigen. und mir von ihm einen Kreditbrief ſchicken laſſen; er wird übermorgen ſchon hier eintreffen.“ „Sind Sie bis dahin genügend mit Geld ver⸗ ſehen?“ fragte Didier. „Ich habe im Hotel noch eine Summe in Gold; beim Spiel heute abend müßte ich freilich Kredit be⸗ anſpruchen, wenn ich abermals verlieren ſollte.“ „Was ſich nicht vorausſeben läßt,“ meinte Gar⸗ „Im übrigen kreditiere ich Ihnen jede Summe.“ „Und ſollten Sie in Verlegenheit kommen, ſo wen⸗ den Sie ſich nur an mich,“ fügte Didier hinzu,„meine Kaſſe ſteht Ihnen zur Verfügung.“. „Sehr verbunden, aber ich werde wohl keine Ver⸗ anlaſſung finden, davon Gebrauch zu machen,“ erwi⸗ derte der Rentier, das Haupt ſtolz zurückwerfend,„ich ſchreibe heute vormittag noch an meinen Bankier“ „Ich werde gegen Mittag kommen, um Sie abzu⸗ holen,“ ſagte Garnier, während ſie in die Straße ein⸗ bogen, an der das Hotel lag. Wir frühſtücken im Cafe Roche und machen dann eine Spazierfahrt.“ Unger war einverſtanden, nahm in ſcheinbar heite⸗ rer Stimmung von den beiden Abſchied und trat in das Hotel. ö Didier ſchob ſeinen Arm in den ſeines Begleiters, die beiden nickten dem Rentier noch einmal lächelnd zu und ſetzten dann ihren Weg fort. „Nun?“ fragte Henry Didier nach „Fürchten Sie nicht, daß die Verluſte der erſten Nacht den Rentier abſchrecken werden?“ nier. „Nein,“ anlwortete Garnier,„er wird heute abend mit derſelben Leidenſchaftlichkeit ſpielen.“ „Und abermals verlieren?.. Er könnte Ver⸗ dacht ſchöpfen!“ f „Dann ſoll er ſich hüten, eine Silbe davon zu zußern; die Geſellſchaft würde ihm augenblicklich die Laſſen Sie mich nur macken ich bin „Bitte, dieſe Bagatelle iſt ſchon verſchmerzt.“ iel vorſichtig genug, ſolchen Verdacht fern zu hallen.“ Unger ihm in die Rede;„erinnern Sie mich nicht mehr e b 22 1 an meinen Bankier ſchreiben 2035(Fortſetzung folgt.) der Lage iſt, wird es zur allmählichen Tilgung Dieſer einer Weile. . 88 8 FP TTT 3 nungsvoll in die Zukunft zu blicken, ſtark im Glaube an Gott, voll Vertrauen zu meinem Volk und in treuer Wahrung der Geſetze und der Verfaſſung meines ge⸗ liebten Landes. Gezeichnet: Georg.“ Aus Anlaß ſeiner Thronbeſteigung hat König Georg allen Strafgefangenen in England je nach der Länge ihrer Strafen einen Straferlaß von einer Woche bis zu drei Monaten zuteil werden laſſen. N Kaiſer Wilhelm nahm am Samstag das Frühſtüch beim Prinzen Chriſtian von Schleswig⸗Holſtein ein, und beſuchte nachmittags die deutſche Botſchaft, wo er den Tee einnahm, zu dem die Herren und Damen der Bot⸗ ſchaft befohlen waren. Vor dem Botſchaftshotel hatte ſich eine größere Menſchenmenge angeſammelt, die den Kaiſer bei der Abfahrt ſympathiſch begrüßte. Abends fand im Marlboroughouſe ein Diner ſtatt. An dem Mahl im Buckinghampaleft nahmen teil: aiſer Wilhelm, die Könige von Griechenland, Spanien. Portugal, Norwegen und Dänemark ſowie die Prinzen und Prinzeſſinnen des Kgl. Hauſes. Der Herzog und die Herzogin ſowie die Prinzen Philipp und Leopold n Sachſen⸗Koburg⸗Gotha ſind Sonntag früh nach Deutſch. land abgereiſt.— Schon Tags zuvor waren abgereiſt der König der Belgier, der König der Bulgaren und Mi⸗ niſter Pichon; ferner der Kronprinz von Serbien, der Erbprinz von Montenegro, Prinz Max von Baden, der berzog von Aoſta und die türkiſche Sondergeſandtſchaſt. Wilhelm II. und Miniſter Pichon. Der franzöſiſche Miniſter des Aeußern, Pichon, der als Führer der franzöſiſchen Delegation Frankreich bei dem Leichenbegängniis König Eduards vertrat, iſt von Kaiſer Wilhelm in ein längeres Geſprüch gezogen worden. Der Miniſter hat dem Korreſpondenten des „Matin“ folgendes über die Unterredung mitgeteilt: „Kaiſer Wilhelm entwickelte mit großer Beredſamkeit die ihm ſehr ſympathiſche Idee des europäiſchen Staaten⸗ bundes. Im Intereſſe der Menſchheit und der Zi⸗ viliſation ſollten die großen europäiſchen Völker einig bleiben, einander zu unterſtützen und ſo einen großen Friedensbund zu bilden.“ 5 Das erſtemal wurde Miniſter Pichon, wie er erzählt, beim Frühſtück im Schloß Windſor auf beſonderen Wunſch der Königin Mary an den Tiſch der Souveräne heran⸗ gezogen. Miniſter Pichon ſaß zwiſchen Erzherzog Franz Ferdinand von Oeſterreich und Prinz Heinrich von Preußen. Prinz Heinrich ſprach längere Zeit mit Miniſter Pichon, den er aus ſeiner Botſchafterzeit in Peking näher kannte. Die zweite Begegnung Pichons mit Kaiſer Wil⸗ helm erfolgte Donnerstag abend bei dem Diner im Buckinghampalaſt in London. Miniſter Pichon, der bemerkte, daß der König von Spanien ihm zuwinkte, ver⸗ fügte ſich zum König, um ihn zu begrüßen. Neben dem König von Spanien hielt ſich Kaiſer Wilhelm auf. Als der Kaiſer den Miniſter herannahen ſah, trat er einige Schritte vor und ſtreckte ihm die Hand entgegen. Der Kaiſer begrüßte den Miniſter ſehr herzlich wie jemanden, den man ſchon lange und gut kennt. Pichon erzählte dem Korreſpondenten, daß das Geſpräch mit Kaiſer Wilhelm den Charakter großer Herzlichkeit getragen habe. Der Kaiſer erkundigte ſich zunächſt nach einigen ihm perſönlich bekannten franzöſiſchen Perſönlichteiten und lenkte ſo⸗ dann das Geſpräch auf die allgemeine Politik, wobei er ſich in der eingangs erwähnten Weiſe über den Gedanken eines europäiſchen Friedensbundes ausſprach. Wohnungsfürſorge für die badiſchen Eiſenbahnbeamten und Arbeiter. Tie Zahl der von der großh. badiſchen Staaks⸗ bahn verwaltung für Beamte und Arbeiter errichteten Wohnungen hat nach dem Jahresbericht über die Staatseiſenbahnen im Großherzogtum im Jahre 1908 wiederum eine Vermehrung erfahren. Am Schluſſe des Jahres 1908 waren 3421 bahneigene und 67 ge⸗ mietete Wohnungen vorhanden. Ferner wurden aus Mit⸗ teln der Arbeiterpenſionskaſſe hypothekariſche Dar⸗ lehen zu mäßigem Zinsfuß gewährt, und zwar a) an emeinnützige Baugenoſſenſchaften: Im Jahre 1908 keine Ceränderung gegen 1907(8 Fälle mit 578 700 Mk.); b) an Kaſſenmitglieder: 1. in früheren Jahren in 101 Fällen mit 341 075 Mk., 2. im Jahre 1908 in 6 Fällen mit 26 190 Mk., zuſammen in 107 Fällen mit 367 265 Mark. Die Kapitalien verteilen ſich auf 107 Wohnhäuſer, welche durchweg kleinere Wohnungen enthalten. In er⸗ freulicher Weiſe hat zwar die großh. Staatseiſenbahn⸗ verwaltung ouch im Jahre 1908 in der Wohnungsfür⸗ ſorge für ihre Beamten und Arbeiter fortgefahren, jedoch iſt hier im ganzen betrachtet, ſeit dem Jahre 1903 zum erſtenmale ein kleiner Stillſtand eingetreten, denn wäh⸗ rend im Jahre 1907 den 9041 Beamten 2921 Beamten⸗ wohnungen, und den 16.667 Arbeitern 420 Arbeiter⸗ wohnungen gegenüberſtanden, wies das Jahr 1908 mit 10 389 Beamten nur 2954 Beamtenwohnungen, und mit 17381 Arbeitern nur 467 Arbeiterwohnungen auf. Noch deutlicher kommt dieſer Rückgang zum Vorſchein, wenn man die Vermehrung des Geſamtperſonals ſeit 1903 mit derjenigen der Wohnungen vergleicht. Während ſich das Perſonal der badiſchen Eiſenbahnverwaltung in den Jahren 1903—1907 um 2835 erhöhte, betrug die Ver⸗ mehrung der Wohnungen 372; im Jahre 1908 betrug die Zunahme des Geſamtperſonals 2061, diejenige der Wohnungen dagegen unr 80. Da im Jahre 1909 und auch im laufenden Jahre eine Anzahl von Dienſtwoh⸗ nungen zum Teil bezogen werden konnten, zum Teil in Bälde beziehbar ſein werden, ſo kann vielleicht nach Er⸗ ſcheinen des nächſten Jahresberichts eine Beſſerung feſt⸗ geſtellt werden. Bei der großen Bedeutung, welche die Wohnungsfrage für die Beamten und Arbeiter der bad. Staatseiſenbahnen in den verſchiedenſten Richtungen hat, wäre es zu begrüßen, wenn mit dem Erbauen von Tienſt⸗ wohnungen in etwas größerem Maßſtabe als in den letzten Jahren weitergefahren würde. 8 5 5— 2 3 5 8 a 1 9 8 . 23 R Lokales. Seckenheim, 24. Mai. Preisgekrönt kehrte am Sonntag abend der Geſang⸗ verein„Liedertafel“ von dem in Hohenſachſen ſtattgehabten Nationalen Geſangswettſtreit zurück. Der Verein errang in der 3. Landklaſſe den Ia⸗Preis beſtehend aus 100 Mk. nebſt goldener Medaille. Ferner wurde dem Verein der ſog. Amerikaner⸗Preis zu teil in Anerkennung der dritt⸗ beſten Leiſtung bei dieſem Wettſtreit, an dem ſich 24 Vereine beteiligten. Wir gratulieren der„Liedertafel“ zu dieſem ſchönen Erfolge und wünſchen, daß ſie unter der bewährten Leitung des Herrn Hauptlehrer Schloer noch weitere Siege erringen möge! Wichtig fur Obſtbaumbeſitzer! Ein für Obſtbaum⸗ beſitzer ſehr lehrreicher und intereſſanter Kurs wird hier am Donnerstag, den 2. Juni, von vormittags 8 Uhr ab durch Herrn Kteisinſpektor Blaſer über„Sommerbehand⸗ lung der Obſtbäume und Gartenreben“ abgehalten. Ganz beſonders wird der Kursleiter die Teilnehmer über das Entſpitzen. Formieren und Grünſchnitt an Formbäumen, jungen Hochſtämmen und Spalierreben unterweiſen. In Anbetracht, daß die Teilnahme an dem Kurs für die Fd Obſtbaumzüchter von nicht zu unterſchätzender edeutung iſt, ſei auch an dieſer Stelle empfehlend darauf hingewieſen. „Beber die Tätigkeit des Reichstages“ wird 1 1 abend im Saale des Gaſthauſes„Zum Lamm“ R dlagsabgeordneter Dr. L. Frank ſprechen.(Siehe Ji erat) Die nächſte Nummer dieſes Blattes erſcheint 55 F wegen am Samstag, den 28. 8. Mts. Aus Nah und Fern. ( Karlsruhe, 23. Mai. Ter Landesverband deut⸗ ſcher Gewerbe- und Handwerker⸗Vereinigungen hat nun⸗ mehr endgiltig für die Veranſtaltung einer Landes⸗Aus⸗ ſtellung für Gewerbe, Handwerk und Induſtrie das Jahr 1915 und als Ort Karlsruhe beſtimmt. () Heidelberg, 23. Mai. Auf dem Heidelberger Schloß weilte in den letzten Tagen ein Bauſachverſtändiger aus Berlin, nach dem„Heidelberger Tageblatt“ angeblich ein Geheimrat, um an Hand von Plänen eingehende Unterſuchungen über die Steinverwitterung am Otto⸗ Heinrichsbau vorzunehmen. Dem Herrn aſſiſtierten bei ſeinen Unterſuchungen die bekannten Heidelberger Bau⸗ räte Koch und Seitz, ſowie der badiſche Regierungsbau⸗ meiſter Steinmetz. Dieſer Umſtand, ſowie die Tatſache, daß dem„Tageblatt“ das Schloßbaubureau Auskunfl über die Perſönlichkeit des Berliner Beſuchers und den ſpeziellen Zweck ſeiner Unterſuchungen verweigerte, legte die Annahme nahe, daß man beſtimmte Gründe hatte, die Oeffentlichkeit über den Charakter des Beſuches im Unklaren zu laſſen. Das Heidelberger Blatt hofft indes, in den nächſten Tagen Mitteilungen darüber machen zu können, ob es ſich bei den Unterſuchungen um eine private Arbeit eines intereſſierten Fachmannes oder um einen von dem bekannten„Wind aus Norden“ nach Heidelberg gewehten Experten handelte. (Lahr, 23. Mai. Einen ſonderbaren Streich hat ein hieſiger Gaſtwirt begangen. In ſeiner weltbekannten Schlauheit glaubte er mit ſeiner Familie der prophezeiten Kataſtrophe mit dem Kometenſchweife dadurch entgehen zu können, daß er in feinem Keller ein mehrohmiges leeres Faß als Wohnraum mit allem möglichen Proviant ausſtaffierte und in Verbindung» dieſem ein weiteres Faß mit komprimierter Luft anfügie. Ter Schlaumeier glaubte, auf dieſe Weiſe vor dem Kometenſchweif ge⸗ ſichert zu ſein. In der Tat ſoll er auch Mittwoch Nacht alle Anſtalten zum Bezug dieſer ſonderlichen Wohnung getroffen haben. Jedenfalls machte der gute Mann laut „Lahr. Anz.“ am andern Morgen recht ſonderbare Augen, als er wahrnehmen mußte, daß er und ſeine Frau nicht die einzigen Ueberlebenden waren. (9) Lörrach, 23. Mai. In dem vor dem hieſi Schöffengericht verhandelten umfangreichen politiſ Beleidigungsprozeß, der, wie bekannt, ein Nachſpiel zun Landtagswahl in Lörrach⸗Land bildete, erging am Sams⸗ tag das Urteil. Es wurden wegen Beleidigung des Rechts. anwalts Vortiſch verurteilt: Rechtsanwalt Harrer zu 20 Mark und Redakteur Reinhard zu 10 Mk HGeldſtrafe. * Graz, 21. Mai. Ueber das ganze Raabtal ging heute nacht ein furchtbares Gewitter mit heftigem Wol⸗ kenbruch nieder. Weite Ackerflächen wurden von der Raab überſchwemmt. Bei dem Waizer Clektrizitätswerk wurde eine Arbeiterbaracke mit 19 flowakiſchen Bauarbeitern von der Raab weggeriſſen. Alle Arbeiter ertranken. 12 Leichen ſind geborgen. Der Schaden wird auf viele Mil⸗ lionen geſchätzt. * Madrid, 21. Mai. Die Königin iſt heute früh von einem toten Knaben entbunden worden. Das Be⸗ finden der Königin iſt durchaus befriedigend. b Neues aus aller Welt. »Das Urteil im Prozeß Tarnowska. Im Pro⸗ 55 wegen Ermordung des Grafen Komarowski wurde 5 ſpät abends das Urteil gefällt. Es erhielt: Nau⸗ mow 3 Jahre 1 Monat, Prilulow 10 Jahre, die Eräfin Tarnowska 8 Jahre 4 Monate Zuchthaus. Die Unter⸗ ſuchungshaft geht ab. Die Zofe Perrier murde freige⸗ ſprochen. Der Prozeß hat faſt/ Jahr gedauert. 8 1 Ein Radfahrer vom Zuge zermalmt. Ein gräßliches Unglück ereignete ſich Freitag vormittag kurz nach 9½ Uhr an dem Bahnübergang der Beeberesſraße in Offenbach. Ter Bauunternehmer Jakob Vetter von Hauſen(Kreis Offenbach) kam mit dem Rad von Bieber her 3 den e 93 vor 8 treffen des D⸗Zuges aus Hanau paſſieren. Die großen Schwanken waren Pereits esche len die kleinen 8 en 4 Büfrcgerpperg äbſchlfeßen, ſtanden noch halb öffen, Vetter fuhr auf den Bürgerſteig unter der jenſeitigen Schranke durch. Inzwiſchen ging die diesſeitige Schranke vollends nieder, ſo daß Vetter eingeſchloſſen war. Im ſelben Augenblick brauſte der D⸗Zug heran, erfaßte Vetter, ſchleifte ihn ſamt dem Rad etwa 50 Meter weit und trennte ihm ſchließlich den Kopf vom Rumpfe. Ebenſo wurden ihm beide Beine unterhalb des Knies abgefahren. Vetter iſt 60 Jahre alt, Witwer und Vater von fünf er⸗ wachſenen Kindern. Der franzöſiſche Kriegsminiſter im Aero⸗ plan. Kriegsminiſter General Brun hat am Freitag auf dem Flugfelde von Mourmelons le Grande bei Cha⸗ lons einen längeren Beſuch abgeſtattet und iſt zweimal ſelbſt aufgeſtiegen. Der Miniſter teilte ſeine Eindrücke berſchiedenen Berichterſtattern mit.„Mit größtem Ver⸗ gnügen konſtatiere ich,“ ſagte er,„die ungeheuren Dienſte, die die Flugtechnik im Kriegsfalle für die Terrainbeobach⸗ tung leiſten kann. Der Beobachter befindet ſich in der Tat in einer vollkommen ſtabilen Lage und hat daher Gelegenheit, das Panorama zu ſtudieren, das ſich unter ihm wie auf einer Reliefkarte zeigt.“— Nach den zwei Flügen des Kriegsminiſters auf dem Flugplatz von Mour⸗ melon le Grand erklärte er einem Berichterſtatter, er habe mit Freuden feſtgeſtellt, welch außerordentliche Dienſte die Aviatik im Kriegsfalle durch Beobachtung des Ge⸗ ländes leiſten werde. „Ein 13jähriger Lebensretter. Eine mutige Tat vollführte der 13jährige Sohn des Bademeiſters Beier in Rixdorf. In der Volksbadeanſtalt an der Canner Chauſſee war ein Schulknabe, obwohl er des Schwim⸗ mens unkundig war, in das Schwimmbaſſin geſprungen und ſofort untergegangen. Der junge Beier ſprang dem Verunglückten ſofort nach und entdeckte ihn nach mehr⸗ fachem Tauchen auf dem Grunde des Baſſins, von wo er ihn an die Oberfläche brachte. Die mit dem bewußt⸗ loſen Knaben angeſtellten Wiederbelebungsverſuche waren glücklicherweiſe von Erfolg begleitet. 5 3 Verheerender Brand. Das oberſchleſiſche Städt⸗ Skotſchau iſt am Samstag von einer furchtbaren Feuers⸗ brunſt heimgeſucht worden. Das Feuer kam auf dem ziemlich großen Ringplatz aus bisher unbekannter Urſache zum Ausbruch. Fs ſtanden alsbald 15 Häuſer in Flam⸗ men. Die Lage war äußerſt gefahrdrohend. Sämtliche Feuerwehren der Umgegend ſind in Skotſchau eingetroffen. Von Bielitz iſt ein Extrazug mit der ſtädtiſchen Feuerwehr und 100 Mann Militär nach Skotſchau geſandt worden. Weiter wird dazu gemeldet: In Skotſchau ſind bis 5 Uhr nachmittags zwei Seiten des Ringplatzes niedergebrareit. Die Feuersbrunſt wütet fort, ſcheint aber lokaliſiert werden zu können. Nachmittags wurden weitere 100 Maren Mili⸗ tär aus Bielitz requiriert, da die am Vormittag eingetrof⸗ fenen Mannſchaften gänzlich erſchöpft waren. Das Fener iſt wahrſcheinlich durch Ausſtreuen glühender Aſche ent⸗ ſtanden.. Ein falſcher Militärreviſor. Einem eigentüm⸗ lichen Schwindler, der nach dem Muſter des„Haupt⸗ manns von Köpenick“ arbeitete gelang es, in der Kaſerne eines Berliner Garderegiments Einlaß zu erhalten. Er erſchien in der Uniform eine? ſitätcwicro ſſtziers und revidierte in aller Ruhe die Naanſchellen, wobei er ver⸗ ſchiedene Gegenſtände mit ſich gehen hies. Wir erfahren über den ſonderbaren Fall folgendes: Vor einiger Zeit erſchien in der betreffenden Kaſerne ein Mann, der die Mütze und Litewka eines Sanitätsunteroffiziers trug. Er erklärte, daß er vom Garniſonlazarett abgeſandt worden ſei, um zu revidieren. Die Mannſchaften zeigten ihm auch alles, was er zu ſehen wünſchte. Erſt nachdem der Reviſor die Kaſerne wiede v.laſſen hatte, zeigte es ſich, daß allerhand Sachen, Utenſilien für den Revier⸗ krankendienſt, ſogar ein Seitengewehr uſw., verſchwunden waren. Ic kam man dahinter, daß man es mit einem Schwindle. zu tun gehabt hatte. Das geſtohlene Seiten⸗ 23 entdeckte die Kriminalpolizei ſpäter bei einem Tröd⸗ ler, an den der Schwindler es verkauft hatte. Der Ver⸗ dacht fiel auf einen Mann, der ſchon öfter miſug mit Uniformen getrieben hat. Der falſche Reviſor wurde nunmehr ermittelt und iſt jetzt geſtändig. Es iſt ein geiſtesgeſtörter Arbeiter, der ſich ſchon wiederholt in der Irrenanſtalt befunden hat, meiſtens aber harmlos iſt und ſeiner Beſchäftigung nachgehen kann. * Ein 14jähriger Ausreißer. Eine Belohnung von 1000 Mark iſt auf die Ermittelung eines 14jährigen Knaben aus Bremen ausgeſetzt worden. Es handelt ſich um einen in Amerika geborenen Sawar jetzt mit ſeinen Eltern in Bremen wohnt und dort das Gymmaſium beſuchte. Der Knabe verſchwand am 10. d. M. aus der elterlichen Wohnung und ließ ſeitdem nichts mehr von ſich hören. Die Eltern Hermuten, daß er nach Berlin gegangen iſt. Er trug, als er wegging, einen dunklen Pele⸗ rinenmantel, einen grauen Joppenanzug, eine graue Sportmütze und ſchwarze Snürſchuhe, ferner trägt er einen Kneifer und eine gelbe Reiſetaſche aus Krokodilleder. Die Einigung der deutſchen Kurzſchriften. In der Frage der Vereinigung der beſtehenden Kurzſchriften iſt zum 8. Juni eine Konferenz von Vertretern der Reichs⸗ vegierung und der Bundesſtaalen einberufen worden. Auch der öſterreichiſchen und ſchweizeriſchen Regierung iſt eit Vertretung durch Entſendung von Kommiſſaren, die wit beratender Stimme an der Konferenz teilnehmen können, anheimgeſtellt. Den Vorſiß dürfte der Geh, 981 regierungsrat im preußiſchen Kultusminiſte 141. Matthias führen. Das ſehr umfangreiche Mal aßet de von den Intereſſenten⸗Gruppen ſeinerſt a zwi den zuſtändigen Reichs veſſorts eingegangen wer, iſt inzwiſchen bon drer ſachverſtändigen Vertrekern de Gaben hegerſchen und der Stolze⸗ ſchen Schule zu Gutachten verarbeitet worden. Auf Grund dieſer Gutachten ſoll wum der Kon. enz am 8. Juni durch Formulierun von Fragen und faufteean 8 eſe 15 a Veralung sſtoff vorbereitet werden für vie groß ae der die endgültig * .* 1*. 7 1 Sawarius, der ———— 1 N— 0 Der Kampf im Baugewerbe. Wie die„Saarpoſt“ in Saarbrücken hört, ſind die Vorſtände der Ortsgruppen des Arbeitgeberbun⸗ des für das Baugewerbe telegraphiſch nach Berlin beordert worden.(Von anderer Seite hören wir, daß die Verhandlungen zwiſchen den Zeutralverbänden wieder aufgenommen werden pollen. Aus Berlin wird hierzu gemeldet: Das Reichs⸗ amt des Innern hat ſich Freitag an den Vorſtand des Deutſchen Arbeitgeberbundes gewandt und ſeine Vermittlung in dem Kampfe im Baugewerbe angeboten. Der Vorſtand des Bundes hat zu der Anregung des Reichsamts des Innern noch nicht end⸗ ültig Stellung genommen, doch ſoll nach der„B. Z. am Mittag“ die Annahme des Vorſchlages zu neuen Eini⸗ ngsverhandlungen ſicher ſein. Nach der jetzt abgeſchloſ⸗ 3 neuen Zählung des Arbeitgeberbundes ſind am 15. Mai in Deutſchland noch 197240 Bauarbeiter aus⸗ geſperrt geweſen. Der Vorſchlag des Oberbürgermeiſters euttler⸗Dresden, in Einigungsverhandlungen bezüglich der Ausſperrung in Sachſen einzutreten, iſt vom Deutſchen Arbeitgeberbund mit Rückſicht auf die Anregung des Reichsamts abgelehnt worden. Die älteſte Frau der Welt. Zu welchem ſagenhaften Alter es Menſchen bringen können, davon gibt unſer heutiges Bild ein beredtes Zeug⸗ nis. Es ſtellt die gegenwärtig wohl unbeſtritten älteſte Frau der Welt mit ihrem Sohne dar. Die alte Dame die 126jährige Bäuerin Vaſilka, iſt eine trotz ihres enor⸗ men Alters immer noch ſehr rüſtige Greiſin, die ſich —— eee eee eee Die Streste Frab der Weir 1 Die 10 jsnrige gulgarin Vas, nur ihrern ſal jahr Sohne, beſonders durch Spinnen von Flachs uſw. beſchäftigt, ſiehn nicht viel älter ar? als ihr neben ihr ſtehender Sohn. Dieſer, ein„junger Mann“ von 101 Jahren, iſt eben⸗ falls noch ſehr auf dem Poſten. Das Eldorado, in welchem dieſe Nachfolger Methuſalems leben, i ſtdas Dorf apvelsko imbulgariſchen Radoppegebirge. 1 Zur Donauverfickerung. Aus Tuttlingen wird dem„Schwäb. Merkur“ zut Donauverſickerung geſchrieben: Das auch von der badi⸗ ſchen Regierung der württembergiſchen empfohlene Elta⸗ Umleitungsprojekt ſcheint jetzt ernſtlich in Er⸗ wägung gezogen zu werden, denn mit den Beſitzern der beiden in Betracht kommenden Mühlen an der Elta ſoll wegen des Ankaufs verhandelt werden. Zu verwundern iſt, daß dies nicht ſchon früher geſchehen iſt. Einer förm⸗ lichen Umleitung der Elta würde es überhaupt nicht be⸗ dürfen, denn die Elta hat ſeither ſchon 2 Mündungen in die Donau: die eine, die natürliche, liegt beim Bahnhof, die andere, die des Mühlkanals, 1200 Meter flußabwärts bei großen Straßenbrücke in der Stadt ſelbſt; es ſchen d Uebelſtände der bedarf alſo nur der Auflaſſung des Mühlkanals, um das 1 Eltawaſſer beim Bahnhof, alſo oberhalb der Stadt, dau Kilometer flußabwärts von der badiſchen Grenze, der Donau zuzuführen. Auf der Flußſtrecke zwi⸗ 1 5 8 ut für S0 die Quelle der g anitärer Art für die Stadt Tutlingen und weiter dhent dort Das durch ein Wehr e ona bett en ort bei niederem Waſſerſtand etwa 50 000 Kubikmeter Waſſer, das nach dem Ausbleiben des Zu⸗ Fäulnisprozeß wi ö ee beſchleunigt Wenn i fluſſes vom Schwarzwald her ſo ziemlich ſtagniert; der wird durch 2 1 55 e und di olgen ſind aunt. nun die aus der Baar kommende Elta, die nach amtlichen Meſſungen auch bei längerer Trockenheit täg⸗ lich noch 15.—18 000 Kubikmeter Waſſer führt, ku wieder durch ihre natürliche Mündung oberhalb der Stadt in die Tonau geleitet würde, ſo könnte hierdurch das Waſſet der Donau auf der i ierenden Strecke in erneuert werden.„dann keine Fäulnis ſers mehr eintreten könnte, wird 3 0 b it wären alſo die ſanitären Nachteile für utt⸗ . E F 5.* . e 1 f obne aroße Hoſten zwar nicht ganz, aber in der Haußtſache beseitigt, ohne daß man auf das Wohlworlen Badens angewieſen wäre. Wenn dann, ſoweit dies eben möglich iſt, die Verſickerungsſtellen bei Fridingen noch verſchloſſen würden, ſo wäre die Stellung gegenüber Baden erte Diel günstigere; dann könnte ruhig länger zugewarke und vielleicht auch damit gerechnet werden, daß Baden im Intereſſe ſeiner Stadt Möhringen doch ein kleines Quantum Waſſer die Donau abwärts leiten ließe, was zuch Tuttlingen zugut käme. Zu wünſchen wäre, daß dis Verhandlungen mit den Eltamüllern bald zu einem Ab⸗ ſchluß führen, ehe ſich etwa die Spekulatijon der An⸗ gelegenheit bemächtigt.. Amerikaniſche Greuel. Aus Neuyork wird gemeldet: 35 Sträflinge ſind bei einem großen Brande in Bibbs Councy in Alabama um⸗ gekommen, während andere von ihren Wächtern ſchwer verwundet und erſchoſſen wurden. Die Sträflinge waren von der Stadt der Read Feather Coal Co. verpachtet und von dieſer in einem großen hölzernen Ge⸗ bäude unter bewaffneter Bewachung untergebracht worden. Dienstag fanden verſchiedene Fluchtverſuche ſtatt, wo⸗ durch die Aufmerkſamkeit der Wächter verdoppelt wurde. Patrouillen mit ſcharfgelodenen Gewehren gingen auf und ab, und die Wachen wurden alle 8 Stunden er⸗ neuert. Ein Neger, der daran verzweifelte, die Linie durchdringen zu können, ſteckte das Gebäude in Brand in der Hoffnung, bei der allgemeinen Verwirrung ent⸗ rinnen zu können. Die Flammen ergriffen bald das ganze trockene Haus und dehnten ſich über den ganzen Bau aus. Die Sträflinge verſuchten mehrere Male, den Weg durch die Flammen ſich zu bahnen, wichen aber ſtets vor den Gewehren der Wächter zurück. Ein Ge⸗ fangener, der in Schrecken und Angſt die Todeslinie zu paſſieren verſuchte, erhielt eine Kugel durch das Herz. Nach dieſem Schickſal ihres Kameraden wagten die übrigen Neger keine neuen Fluchtverſuche, ſondern rotteten ſich zuſammen unter dem Schutz der einen Steinmauer des Hauſes Schließlich wurden ſie von dort durch die Flam⸗ men wieder in die Gewehrlinie getrieben. Eine Salve krachte, und eine Anzahl Neger ſtürzte verwundet zu Boden. Man trug ſie raſch in Sicherheit, und die Wächter richteten von neuem ihre Gewehre auf die im Gebäude befindlichen Neger. Man konnte in den Flammen die Neger hin und her ſpringen ſehen. Viele wurden auch erſchlagen, andere ſtürzten erſchreckt neben den glühenden Mauern nieder und verbrannten zu Kohle. Einige, die es verſtanden hatten, ſich aus der Ziellinie der Gewehre zu halten, vermochten, als die Flammen vordrangen, ſich in das Innere des Gebäudes zurückzuziehen, und als auch dieſes erreicht wurde, auf die ausgebrannten Stellen zurückzuſpringen. Die Nachrichten, die in Neuyork vor⸗ liegen, enthüllen ein entſetzliches Bild von dieſer Maſſen⸗ verbrennung von Menſchen mit den in der amerikaniſchen Preſſe üblichen einzelnen Darſtellungen der Schreie, der Rufe und der Verzweiflung unter den Opfern. * Was koſtet Württemberg? Nach der neueſten Ueberſicht über die Grund⸗, Ge⸗ bäude⸗ und Gewerbekataſter in Württemberg ſtellen alle Gebäude des Landes einen Wert von 3919 Millionen Mk. dar. Es ſind das insgeſamt 353 000 Haupt⸗ und 291 000 Nebengebäude, von denen allein auf den Bezirk Stut⸗ gart 13000 Haupt⸗ und 12 000 Nebengebäude mit einem Geſamtwert von 985 Millionen Mk. entfallen. Der zweit⸗ „teuerſte“ Bezirk unſeres engeren Vaterlandes iſt der von Ulm, obwohl er nicht ſo viele Gebäude wis der Heilbronner in ſich ſchließt. Die Gebäude des Remer Bezirks repräſentieren einen Wert von 156 Millionen Mark, die desjen den von Heilbronn einen ſolchen von 152 000 Mt. Dabei zählt der Bezirk Ulm 8000 Haupt⸗ und 5400 Nebengebäude, der von Heilbronn 7500 Haupt⸗ und 7400 Nebengebäude. In weitem Abſtand folgt dann nicht der Bezirk Reutlingen, ſondern der Induſtrie⸗ bezirk Göppingen. Dieſer wird mit ſeinen 8600 Haupt⸗ und 3800 Nebenhäuſern auf 103 Millionen Mk. geſchätzt, während der von Reutlingen für„nur“ 102 Mil⸗ lionen Mk.(bei 7700 Haupt⸗ und 3800 Nebengebäuden) zu kaufen iſt. Mit dem Bezirk Reutlingen iſt auch die Zahl der 100⸗Millionen⸗Bezirke abgeſchloſſen. Der Steuer⸗ bezirk Eßlingen erfordert 95, der von Ludwigsburg 92, der von Gmünd beiſpielsweiſe nur 59, der Obern⸗ dorfer gar nur 40 Millionen Mark. Nach Kreiſen gerechnet, ſteht natürlich an der Spitze der Neckarkreis mit nicht ganz 200 000 Gebäuden im Geſamtwert von 1776 Millionen Mk. Ihm folgen mit 159 000 Gebäuden der Donaukreis, mit 143 000 Gebäuden der Jagſt⸗ kreis und mit 142 000 Gebäuden der Schwarzwald⸗ kreis. Hier ſtände alſo merkwürdigerweiſe der land⸗ wirtſchaftliche Jagſtkreis an dritter, der mehr induſtrielle Schwarzwaldkreis dagegen an vierter Stelle. Dieſes Ver⸗ hältnis erklärt ſich jedoch daraus, daß der Jagſtkreis er⸗ heblich mehr Nebengebäude als der Schwarzwaldkreis be⸗ ſitzt, der letztere jedoch wiederum mehr Hauptgebäude auf⸗ wweiſt. Dementſprechend koſten auch alle Gebäude des Schwarzwaldkreiſes zuſammen 764 Millionen Mk. Der Donaukreis erhält ſeinen Wert im weſentlichen von den Städten Ulm, Göppingen und Ravensburg. Er ſteht unter den Kreiſen an zweiter Stelle mit einem Gebäudeanſchlag von 901 Millionen Mark. Fronleichnam. Hört ihr der Glocken feierlich“ Geläute, Hört ihr die vielen Böllerſchüſſe heute, Hört ihr wie aus Millionen Kehlen Auch fromme Lieder ſich erheben? Fronleichnam iſt's, der Tag des Herrn, Den jubelnd wir begrüßen gern. g Der Heiland iſt's, der heute durch die Straßen wallt In lichter hehrer Brotsgeſtalt. Altäre ſchmücken wir und Häuſer Mit friſchen Blumen, zartem Grün Und mit erhöhtem Feuereifer Zieh'n wir zum Tempel Gottes hin. . 5 8 Die Fahne weht im Morgenwind Und duftende Blumen bedecken den Weg. Es freut ſich heute ein jedes Kind, Weil heute der Heiland mit uns geht. Und wenn dann am Abend vom Turme herab Die Glocke uns ruft zur Abendandacht, Dann kommet doch alle und eilet herbei, Denn Gott unſer Heiland iſt immer dabei. Redaktion, Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenheim e Kath. W. Auszug aus dem Standesregiſter G der Gemeinde 4 Edingen für den Monat April 1910. 1 Getraute: f 23. Schloſſergeſelle Ph. Martin Böhle von Heddesheim 5 mit der Näherin Maria Magdalena Roth von Wieblingen 30. Zigarrenmacher Fr. Matthias Hirn von hier mit dem Dienſtmädchen Barbara Bauder von Lampenhain Geborene:— 11. Ferdinand Hans(unehelich) 3 15. Maria Katharina, T. d. Packers Jak. Ludw. Kettner f u. ſ. E. Katharina, geb. Wenzel 1 14. Georg Jakob Peter, S. d. Landwirts Peter Jung 3. 1 u. ſ. E. Eva geb. Boll 9 20. Maximilian, S. d. Zigarren⸗ Fabrikanten Georg 9 Miülbert u. ſ. E. Margareta geb. Jänner 8 21. Maria, T. d. Bahnarbeiters Philipp Jänner u.. G. Juliana geb. Wenzel 3 25. Oskar, S. d. Packers Heinrich Oskar Köchle u. ſ. E. 1 Roſa, geb. Fritſche a 23. Helena, T. d. Zigarrenmachers Michael Adam Quick 8 u. ſ. E. Suſanna geb. Jung 7 Geſtorbene: 1. Barbara Hirn, geb. Gippert, Witwe, 72 J. 5 M. alt 24. Katharina Marei, geb. Schäfer, Witwe, 62 J. 8 Malt Gottesdienſt⸗Ordnung. Fronleichnamsfeſt(26. Mai.) . 7 Uhr: Frühmeſſe. ½9 Uhr: Hauptgottesdienſt, nachher Fronleichnams⸗ prozeſſton. ½2 Uhr: Fronleichnamsandacht mit Segen. Bekanntmachung. Die Verhütung von Waldbränden betr. Nr. 2122. Gemäß 8 368 Ziffer 8 R.⸗Str.⸗G.⸗B. und§ 23 Ziffer 2 P.⸗Str.⸗G.⸗B. wird hiermit verfügt, daß für die Zeit bis 1. Oktober ds. Js. bei anhaltender Trockenheit das Rauchen in den Waldungen der Gemarkug Seckenheim verboten iſt. Zuwiderhandlungen werden— vorbehaltlich etwaiger f ſtrafrechtlicher Verfolgung wegen fahrläſſiger Brandſtiftung 9 — polizeilich mit Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 5 9 Seckenheim, 20. Mai 1910. f 1 gürgermeiſteramt: Ratſchreiber 1 Volz. Koch. Turnerbund„Jahn“ Seckenbeim. Samstag, den 28. Mai, abends ½9 Uhr Turnratsſitzung im„Bierkeller“. 1 Hierzu ladet freundlichſt ein 1 Der Vorſtand. 7 Flechten f nlss. u. trockene Schuppenflechte, skroph. Ekzema, Hautausschläge, 3 Apeol der beste offene Füße 1 1 Beinschäden, Beingeschwüre, Ader- 1 Insektentöter/ 2 e wer bisher vergeblich hoffte eheilt zu werden, mache noch einen ersuch mit der bestens bewährten RNRino-Salbe e frei von schädlichen Bestandteilen. 3 Dose Mark 1,158 u. 2,25. 1 Dankschreiben gehen täglich ein. Zusammensetzung: Wachs, Terpentin je 25,0, Birkenteer 3,0, Eigelb 20,0, Salicyl, Bors. je 1,0. ur echt in Originalpackung weiss- grün- rot und mit Firma Schubert Co., Weinböhlla- Dresden. Fälschungen weise man zuviel Wirkt sofort gegen Käfer, Wanzen samt der Brut, überhaupt gegen alles Ungeziefer. 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Im Intereſſe der Bauherren und der Durchführung der Vor⸗ ſchriften der Unfallverſicherung wird daher auf die folgen⸗ den Beſtimmungen hingewieſen; a Nach§ 24 des Bauunfallverſicherungsgeſetzes vom 30. Juni 1900 ſind die Bauherren, welche Bauarbeiten in Eigenunternehmung ausführen und dazu mehr als ſechs Tagewerke verrichten laſſen, verpflichtet, binnen 3 Tagen nach Ablauf eines jeden Monats die vorgeſchriebene Nach⸗ weiſung an das Bürgermeiſteramt einzureichen und die danach von der Berufsgenoſſenſchaft berechnete Prämie an die Gemeindebehörde zu zahlen. In den Nachweiſungen ſind ſämtliche bei der Bauausführung tätig geweſenen Perſonen mit Angabe der Arbeitstage und des verdienten Lohnes aufzuführen. Die Bauherren können ſich ihrer Nachweiſungspflicht nicht dadurch entziehen, daß ſie die Bauarbeit mit Unterbrechungen oder ewa im Akkord aus⸗ führen laſſen. Formulare zur Aufſtellung der Nachmeiſungen haben ſich die Bauherren ſelbſt zu beſchaffen. Dieſe Formulare werden bei den meiſten Bürgermeiſterämtern auf Lager gehalten und ſind außerdem erhältlich in den Büros dor Berufsgenoſſenſchaft ſowie in der Maclott'ſchen Buchdruckerei in Karlsruhe und der Straßburger Druckerei und Verlagsanſtalt in Straßburg i. Elſ. Die Nichtein⸗ reichung oder verſpätete Einreichung der Nachweiſung iſt nach dem Geſetz ſtrafbar. Den Bauherren, welche Bauarbeiten an Arbeiter übertragen, liegen alle Pflichten des Unternehmers ob und haben ſie ſich mit den einſchlägigen geſetzlichen Beſtimmungen, ſowie mit den Unfallverhuͤtungsvorſchriften vertraut zu machen. Sie haben auch für die Beiträge für Kranken-, Invaliden⸗ und Altersverſicherung aufzukommen. Die Bauherren ſind unter eigener Verantwortung verpflichtet, für die Beobachtung der Unfallverhütungsvor⸗ ſchriften der Baugewerks⸗Berufsgenoſſenſchaft und der all⸗ gemein anerkannten Regeln der Baukunſt zu ſorgen. Die⸗ ſelben ſetzen ſich wegen Verſtößen gegen dieſe Beſtimmungen ſtrenger Beſtrafung aus und haften außerdem für alle diejenigen Unfälle, welche ſte durch Fährläſſigkeit mit Außerachtlaſſung derjenigen Aufmerkſamkeit herbeigeführt der ſie vermöge ihrer Bauausführung beſon ders ſind. ch§ 35 Abſatz 2 der Gewerbeordnung kann die Berufsgenoſſenſchaft die ſofortige Einſtellung der Jau⸗ arbeiten, bei denen gegen die Unfallverhütungsvorſchriften und gegen die allgemein anerkannten Regeln der Baukunſt verſtoßen wird, beantragen, ſo daß auch in dieſer Hinſicht die Bauherren bei Uebertragung von Bauarbeiten an Arbeiter ſchwere Nachteile erleiden können. Schließlich wird noch auf die Gefahren aufmerkſam gemacht, welche für einen Grund beſitzer entſt ehen, der Bauten aufführt, welche entweder ährend der Aus führ ung oder nach Vollendung derſelben einſtürzen. Straßburg, den 15. Mai 1910. Der Genossenschaftsvorstand der Südwestlichen naugewerks⸗ Berufs genos senschaft. Beſchluß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 23. Mai 1910. i gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Schmitt. Das Krauten in der Spelz iſt vom Montag, den 30. Mai ab verboten. 5 Seckenheim, den 20. Mai 1910. gürgermeiſteramt: Volz. 8 N 8 37 20 8 5 Hiftenkarten Bekanntmachung. Geſuch der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloidfabrik v. inau um Genehmigung zur Vergrößerung des Keſſelhauſes auf ihrem Fabrikanweſen in Rheinau betr. Die Rheiniſche Gummi⸗ und Celluloidfabrik Rheinau hat um Genehmigung zur Vergrößerung des Keſſelhauſes auf ihrem Fabrikanweſen in Rheinau nachgeſucht. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt— das iſt vom 21. Mai bis 3. Juni l. Js. einſchließlich— auf dem Rathaus Seckenheim, Zimmer 7 und der Kanzlei des Großh. Bezirksamts Mannheim zur Einſicht offen. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß etwaige Einwendungen bei dem unterzeichneten Gemeinderat oder dem Großh. Bezirksamt Mannheim während der obigen Einſprachsfriſt vorzubringen ſind, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln be⸗ ruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Seckenheim, den 21. Mai 1910. Nr. 2588. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. g Koch. Bekanntmachung. Die Bekämpfung der Blutlaus betr. Das häufige Vorkommen der Elutlaus veranlaßt uns, die Beſitzer von Obſtbäumen zur Vertilgung dieſer ſchädlichen Tiere aufzufordern. Als billig und ſehr wirkſam gegen Blutläuſe hat ſich das Streichen und Ueberſpritzen der befallenen Stellen mit einer Löſung von 12½ Gramm übermanganſaurem Kali in 10 Liter Waſſer erwieſen. Dieſes Salz iſt ſehr billig in der hieſigen Apotheke zu erhalten. Seckenheim, den 21. Mai 1910. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Verſteigerung von Farrendung betr. Am Mittwoch, den 25. Mai 1910, vormittags 10 Ahr wird im Farrenſtall dahier der Farrendung öffentlich meif.»ierend verſteigert. f Seckenheim, den 17. Mai 1910. Gemeinderat: Koch. Ham Hannu Versteigerung. Am Freitag, den 28. ds. Mts., vormittags 10 Uhr verſteigere ich im Saale zum Lamm dahier: 10 Stück ſehr guterhaltene Weinfäſſer 40— 180 Ltr. haltend. Gleichzeitig kommen um mein Flaſchen⸗Lager etwas zu räumen f 100 Flaschen cognac zur Verſteigerung. 5 Es iſt hierdurch jedermann Gelegenheit geboten, ſich einen guten Tropfen zu ſichern, zumal bei der heißen Jahreszeit ein guter Cognac im Hauſe geradezu Be⸗ dürfnis iſt. Ratſchreiber Proben ſind gerne geſtattet. 255 Achtungs voll L. Sckafiner Branntweinnandinng. in allen Deſſins liefert zu bill. Preiſen die Druckerei des„Neckar⸗Boten“. Bekanntmachung. Am Donnerstag, den 2. Juni, vormittags s Uhr wird in Seckenheim ein Kurs über Sommerbehandlung der Obſtbäume und Gartenreben abgehalten, bei welchem Herr Kreisinſpektor Blaſer praktische Unterweiſungen über Entſpitzen, Formieren und Grünſchultt an Formbäumen, jungen Hochſtämmen und Spalierreben erteilen wird. Zusammenkunft am Rathaus. Der Beginn der Arbeit am Nachmittag wird mündlich vereinbart werden. Hierzu werden die Freunde des Obſt⸗ baues, Damen ſowie Herren, ergebenſt eingeladen. Seckenheim, 19. Mai 1910. Bürgermeisteramt: Ratſchreiber: Volz. Koch. Bekanntmachung. Das Fahren des Gieswagens wird im Wege der Submiſſion vergeben. Die Bedingungen ſind auf dem Rathaus dahier einzuſehen. Angebote müſſen bis zum 30. Mai 1910 bei uns eingereicht ſein. Seckenheim, den 18. Mai 1910. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Koch. Sozlaldemdkraiiscer Verein. Mittwoch, den 25. d. M., abends ½9 Ahr, wird im„Lamm“ Reichstagsabgeordneter Dr. Frank über die Tätigkeit des* . Reichsfages Wir können der Einwohnerſchaft den Beſuch dieſer Verſammlung aufs beſte empfehlen. Ner Uorstand. Zu Raule gesucht 90 bis 100 Zentner 240 Speiſekartoffeln Offerten mit Preisangabe ſind zu richten an die Expedition dieſes Blattes. 4 Frauenleiden arznei⸗ u. operationsloſe Beratung und Behand⸗ lung nach Thure Brandt. 080 Natur- und Lichtheil-Verfahren. 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