Seckenheim 0 ö 5 1 1 1 er Hnzeiger, Iiuesheimer Hnzeiger, Heckarhauser Zeitung, Edinger Zeifung Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. — Nr. 75. 8 Letzte Nachrichten. 2 * Berlin, 29. Juni. Der Bundesrat hat heute dem Entwurf eines Geſetzes über den Ausbau der deutſchen Waſſerſtraßen und die Regelung von Schiffahrtsabgaben in der von den Ausſchüſſen beſchloſſenen Faſſung die Zuſtimmung erteilt. * Osnabrück, 29. Juni. Mit Hilfe der aus Osna⸗ brück und Münſter eingetroffen zwei Kompagnien Sol⸗ daten ſind die Abmontierungsarbeiten an dem Wrack des Luftſchiffs„Deutſchland“ begonnen worden. Die Gas⸗ zellen wurden herausgenommen und die äußere Hülle entfernt. Auch die Gondeln wurden abmontiert und das Aluminiumgerippe zerſägt. Das Wrack wird dann ver⸗ mutlich nach Friedrichshafen geſchickt werden. Mie Mo⸗ tore ſind zum Teil unverletzt geblieben. Der Material⸗ ſchaden wird auf 150000 bis 200 000 Mark geſchätzt. * Allenſtein, 29. Juni. Frau v. Schönebeck⸗Weber befindet ſich gegenwärtig in einem derart erſchöpften Zu⸗ ſtand, daß die Befürchtung entſteht, ſie werde in den nächſten Tagen nicht mehr verhandlungsfähig ſein. Man muß alſo mit der Möglichkeit der Dertagung des Pro⸗ zeſſes vechnen. Straßburg, 29. Juni. Vor der Begründung der Verfaſſungsanträge erklärte Unterſtaatsſekretär Petri, dieſe Anträge beanſpruchen eine unzuläſſige Einwirkung auf Angelegenheiten der Reichsgeſetzgebung, weshalb die Regierung die Beteiligung an der weiteren Beratung ab⸗ lehne. Die Regierungsvertreter verließen darauf den Saal unter dem Gelächter des Landesausſchuſſes, der alsdann in die Beratung der Anträge eintrat; jedenfalls ein noch nie dageweſener Vorgang. 8 Das Unglück des„Deutſchland“ Kaum eine Woche, nachdem Graf ſtes Luftschiff in ſtolzem Fluge nach Tüſſeldorf verbracht und es unter anderer Führung ſeine Zweckbeſtimmung zu erfüllen begonnen hat, iſt es auch ſchon ein Opfer des in dieſem Jahre beſonders tückiſchen Wetters geworden. Juſt in dem Augenblick, da Graf Zeppelin ſich auf der Eiſenbahnfahrt nach Kiel zum Antritt ſeiner Nordpolar⸗ fahrt befand, iſt ein ſchwerer Schickſalsſchlag über ſein herrliches Werk hereingebrochen, den bereits der Tele⸗ graph in alle Welt hinausgemeldet hat. Nach den voran⸗ gegangenen glücklichen Paſſagierfahrten im rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Induſtriegebiet unternahm der„Deutſch⸗ land“ trotz der kritiſchen Witterungsverhältniſſe um 8½, Uhr morgens eine längere Fahrt nach Münſter und Osnabrück. In der Nähe dieſer Stadt wurde der„Deutſch⸗ land“, deſſen hinterer Motor gegen 12 Uhr einen Defekt erlitten batte und nicht mehr tätig war, von einem ſmäch⸗ Seckenheim, Donnerstag den 30. Ini 1910 Zeppeltn ſein neue⸗ Hmisblaft der Bürgermeisteramier Seckenheim, Ilvesheim, necarhansen und Edingen. tigen Nordweſtſturm ſüdoſtwärts gegen den Teuto⸗ burger Wald, das ausgedehnte Bergland zwiſchen Lippe und Weſer, abgetrieben. Dort kam es zur Kata⸗ ſtrophe. Die darüber vorliegenden Meldungen beſagen: Das Luftſchiff„Deutſchland“ iſt geſtern nach neun⸗ ſtündiger Fahrt um 5.20 Uhr im Teutoburger Walde in der Nähe der Kreisſtadt Iburg geſtrandet. Das Luft⸗ ſchiff hatte 6 Stunden zwiſchen Gelſenkirchen, Münſter und Osnabrück gegen den gewaltigen Sturm angekämpft und machte ſchließlich den Verſuch, auf dem Exerzierplatz Senne bei Osnabrück zu landen. Das Luftſchiff wurde jedoch vom Sturm abgetrieben und hoch in die Wolken entführt. Ungefähr eine halbe Stunde lang zog es mit raſender Geſchwindigkeit durch die Wolken. Dann fiel es infolge des ungeheuren Druckes eines Wirbels wieder plötzlich rapid herab und geriet zwiſchen die Bäume des Teutoburger Waldes bei Wellendorf. Einige Aeſte dran⸗ gen in die Kajüte und in die Hülle ein, wodurch das Luftſchiff feſtgeſtalten wurde. Das Steuer und die Mo⸗ toren ſind beſchädigt. 50 Mann Militär ſind von Osna⸗ brück zur Hilfe abgerückt. Das Luftſchiff muß abmontiert und mit der Bahn nach Düſſeldorf zurücktransportiert werden. Die eine Hälfte wurde geknickt, während die andere weniger beſchädigt worden iſt. Eine andere Meldung lautet: Die Landung des „L 3 7“ erfolgte um 6½ Uhr bei Wellendorf, nachdem das Luftſchiff infolge widriger Winde aus einer Höhe von 1500 Metern herabgedrückt wurde, am ſogenannten kleinen Freden. Das Luftſchiff brach kurz vor den hinteren Propellern durch. Man iſt jetzt damit beſchäftigt, das Luftſchiff von den Bäumen zu be⸗ freien. Der hintere Teil iſt vollſtändig ver⸗ lo ren. Die Hülle weiſt zahlreiche Riſſe auf. Der Ballon muß anſcheinend vollſtändig abmontiert werden. Militär iſt von Osnabrück zur Hilfeleiſtung um 8 ¼ Uhr an der Unfallſtellen eingetroffen. Aus Osnabrück wird berichtet: „Deutſchland“ liegt im Walde auf der Seite. Die Bal⸗ lonetts wurden entleert. Das Luftſchiff wird abmontiert. Ein Monteur erlitt einen Beinbruch. Militär ſperrt den Platz ab.„Deutſchland“ flog ungefähr eine halbe Stunde lang mit einer Schnelligkeit von 20 Sekundenmetern und ſtieg aus einer Höhe von 250 Metern bis auf 1250 Meter in die Wolken. Als er aus den Wolken herauskam, fiel er rapid auf eine Höhe von nur 100 Metern und geriet in den Teutoburger Wald. Bei dem unfreiwilligen Auf⸗ trieb hatte das Luftſchiff ſehr viel Gas verloren. Zum Unglück verſagte noch in einem kritiſchen Mo⸗ ment der vordere Motor. Der„Deutſchland“ ge⸗ riet in die Bäume. Ein Baum drang durch den Boden der Paſſagierkabine und einige andere Bäume durch⸗ bohrten die Hülle. Dadurch wurde das Luftſchiff feſt⸗ gehalten. Es ſoll der Verſuch gemacht werden. 4 durch — ͥ ͤ..— Das Luftſchiff Infertions preis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechanſchluß Nr. 16. 10. Jahrgang. Fällen von Bäumen derart freizubekommen, daß möglichſt viel Material gerettet wird. a Zu dem Auffſtieg des„Deutſchland“ teilt das Aachener Obſervatorium folgende Windmeſſungen von Dienstag früh 9 Uhr mit: Am Boden Südweſt 10—12, in Höhe von 500 Metern Südweſt 16, in Höhe von 600 Metern Südweſt 17 und in Höhe von 1000 Metern Südweſt 18 Sekundenmeter. Die Wetterkarte zeigt ein neues Tief über Irland. 8 Soweit bisher feſtgeſtellt worden, iſt die Kataſtrophe auf das Verſagen zweier Motoren, den ungenügenden Benzinvorrat und den ſtarken Gasverluſt zurückzuführen. Eine neue Lehre für ſpäter! Die Hauptſache iſt, daß bei dem Unglück keine Menſchenleben zugrunde gingen und nie⸗ mand, außer einem Monteur, verletzt wurde. Ueber die Standung des Paſſagierluftſchiffs„L 3 7“ telegraphiert dem„Berliner Lokalanzeiger“ deſſen Berichterſtatter Herr v. Gottberg, der die Fahrt michtmachte, aus Osnabrück: Wir fuhren über Rem⸗ ſcheid, dann über Solingen. Von ½11 Uhr ab verſuchten wir vergeblich nach Elberfeld zu fahren. Der auf 16 Meter angeſchwollene Wind ward immer ſtärker und drückte uns ab. Ein Nebel fiel und entzog die Landſchaft unſeren Blicken. Aber ſo groß iſt das Gefühl der Sicher⸗ heit in dem trotz alledem dem Winde entgegenfahrenden Luftſchiff daß ein Knall im hinteren Motor niemand erſchreckt. Ein Klingelzeichen ruft Direktor Colsmann nach vorn. Er meldet einen kleinen Motordefekt. Es wird beabſichtigt, zur Reparatur zu landen. Nach einer Stunde gelang es, den Motor wieder in Lauf zu bringen. Aber der Wind war nun ſo ſtark geworden, daß es nichts nützte. Gegen einen Orkan hatte das Schiff anzukämpfen. Und wir trieben vor dem Sturm. Direktor Colsmann teilte den Paſſagieren nunmehr mit, daß die Landung verſucht würde. Das mißglückte. Dann hieß es ver⸗ ſuchen mit einer Schwenkung des Windes, aber immer noch gegen ihn ankämpfend, nach Münſter zu fahren. Nicht ſelten glaubten wir uns in der Gondel ein Spiel des Windes. Direktor Colsmann meldete, daß der Wind un auch von Münſter abdrücke. Wir wollten nun nach Osna und Senne. Jetzt halten wir ½% Stunde lang über einen Fleck, um dann wieder weitergeriſſen und abgedrückt 31 werden. Wir kommen an den Teutoburger Wald. De packt die Libelle eine Sturmwoge und hebt ſie höher und höher, bis die Apparate 1200 Meter zeigen. Da ober war es bitter kalt und die Ohren ſauſen. Klingelzeicher rufen einige Paſſagiere nach vorn, um Ballaſt an der Spitze zu haben und das Schiff herabzudrücken. Es war nicht lange nötig. Das Schiff verlor dort oben Gas, unt die undurchſichtige Nebelhülle durchnäßte es. Es ſan!] ſo urplötzlich wie es geſtiegen war. Und dann, geradt als wir vor uns einen waldigen Hößenkamm ſaben, als Vermißt Henry Didier ſaß auf dem Schreibſtuhle, den früher[angezogen hatte.„Ich wollte Sie nur darauf aufmerk⸗ 0 Theobald eingenommen hatte; er ſpielte ſcheinbar ruhig ſam machen, daß auch für Sie einmal die Stunde der R 7 ſp oman von Ewald Auguſt König. mit einem Lineal, aber das blitzartige Aufleuchten in Vergeltung kommen kann.“ 101)(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „Bah, der Branntwein iſt ſo teuer nicht!“ „Ich trinke keinen mehr!“ „Parbleu, Sie trinken jetzt Wein? Dann werde ich Ihnen wohl auf die Finger ſehen müſſen, mein Beſter; von Ihrem Gehalt können Sie ſolche Ausgaben nicht beſtreiten.“ „Nein, und eben deshalb trinke ich überhaupt nicht mehr,“ ſagte Labelle, der ſeiner Erregung nur mühſam gebieten konnte.„Ich habe mir vorgenommen, an die Vergangenheit nicht mehr zu denken, nur die Erinne⸗ rung zwang mich ſtets, bei der Flaſche Vergeſſenheit zu ſuchen. Vielleicht geſtaltet ſich meine Zukunft doch noch beſſer, als ich es bisher befürchtet habe.“ Der ſtechende Blick Didiers ruhte ſo durchdringend auß ihm, als ob er ſeine geheimſten Gedanken erforſchen a„Ihre Zukunft? Ich meine nur einen einzigen Weg, der vor Ihnen liegt und den Sie, durch die Ver⸗ hältniſſe gedwungen, gehen müſſen; dieſer Weg ſührt an ſeinem Endziele ins Armenhaus.“ „Es kann noch andere Wege geben, die Sie nicht ſehen,“ antwortete Labelle, der einen Blick auf die Uhr geworfen hatte und nun ſein Tagwerk beſchloß. „Dann müßten Sie ſehr gute Freunde haben, die Ihnen unter die Arme greifen wollen.“ „Das wäre möglich!“ „»Und Ihre Freunde könnten nur meine Feinde ſein, das werden Sie nicht beſtreiten.“ e dieſe Vorausſetzung beweiſt ein böſes Gewiſſen,“ pottete Labelle, während er die Geſchäftsbücher in den Schrank trug.„Herr Garnier wird allerdings niemals mein Freund werden können.“ N „Es gab eine Zeit, in der er es war!“ i 7 Vielleicht bereuen Sie „Und die Torheit, in ihm einen Freund zu ſehen, habe ich bitter bereuen müſſen. dieſe Torheit auch noch einmal.“ der unterdeſſ ſeinen tückiſch funkelnden Augen und das raſtloſe Nagen an der Unterlippe bewies, daß dieſe Ruhe nur er⸗ zwungen war.„Ich vermute, Sie haben ſich vorge⸗ nommen, für Ihre bitteren Erfahrungen an mir jetzt Rache zu nehmen,“ ſagte er mit ſcharfer Betonung. Vor einigen Tagen ſchon, als der junge Weimar ver⸗ haftet wurde, deuteten Sie darauf hin; Sie werden wohl tun, die Anlwort nicht zu vergeſſen, die ich Ihnen damals gegeben habe.“ „Rache an Ihnen?“ erwiderte Labelle mit einem ſpöttiſchen Achſelzucken.„Wenn ich ſie hätte nehmen können, würde ich es längſt getan haben.“ „Ah, das war ein aufrichtiges Geſtändnis. Bisher haben Sie mit dieſen Geſinnungen hinter dem Berge. gehalten.“ „Haben Sie damals danach gefragt? Sie behandel⸗ ten mich damals wie einen Sklaven, ich mußte für Sie arbeiten und Sie zahlten mir dafür, daß ich kümmer⸗ lich leben konnte.“ „Dafür hatten Sie früher von meinem Gelde jahre⸗ lang alle Genüſſe des Lebens gekoſtet!“ höhnte Didier. „Die Suppe, die man ſich einbrockt, muß man auch aus⸗ löffeln, mein Beſter; es iſt kindiſch, andere dafür ver⸗ antwortlich machen zu wollen.“ f „Ich will Sie an dieſe Worte erinnern, wenn Sie einmal mit dem Auslöffeln Ihrer Suppe beginnen.“ „Was wollen Sie damit ſagen?“ fuhr Didier auf, und er ſchlug dabei mit dem Lineal ſo gewaltig auf das Pult, daß der alte Mann erſchreckt zuſammenſuhr. Wie kommen Sie dazu, mir zu drohen? Haben Sie ſich vorgenommen, die Rolle des Denunzianten zu ſpie⸗ len? Wenn Sie jemals eine Handlung bereut haben, ſo würden Sie dieſe bereuen; Sie ſollten doch wiſſen, wie gefährlich es iſt, meinen Zorn herauszufordern!“ „Habe ich Ihnen denn gedroht?“ höhnte Labelle, ſen ſein dünnes, fadenſcheiniges 1* 3 .. 5 ee. 915 S 22 2 93 Röckchen „Und dafür wollen Sie im Vereine mit Ihren guten Freunden ſorgen, nicht wahr?“ „Auch davon iſt keine Rede geweſen!“ i „Mit dürren Worten freilich nicht, aber mir braucht man nicht mit dem Scheunentor zu winken! Na, ich will Ihnen etwas ſagen, mein Beſter, ich kann für Ihren Poſten Leute genug finden, die mir die Hand küſſen, während Sie ſich berechtigt glauben, mir Grob⸗ heiten ins Geſicht zu werfen, ich verzichte auf Ihre ferneren Dienſte.“ a Das ſchien Labelle nicht erwartet zu haben; ſtarr, im erſten Moment keines Wortes mächtig, blickte er ſei⸗ nen höhniſch lächelnden Chef an.„Sie entlaſſen mich?“ ſragte er mit bebender Stimme.. „Danken Sie mir auch dafür nicht einmal? Mit dieſer Entlaſſung komme ich ja Ihren Wünſchen ent⸗ gegen. Aber wenn dies auch nicht der Fall wäre, was ich einmal geſagt habe, das habe ich geſagt; ſehen Sie nun zu, was Ihre guten Freunde für Sie tun können und werden. Wenn Sie am Hungertuche nagen, dann erinnern Sie ſich, wie oft ich Sie gewarnt habe.“ Der alte Mann hatte ſeine Faſſung wieder ge⸗ funden; er erinnerte ſich der Worte Leontines, und ein ſtolzes Gefühl verbot ihm, ſich vor dem Schurken durch eine Bitte zu demütigen. f „Sei es denn,“ ſagte er mit einem tiefen Atem⸗ zuge.„Rechnen wir ab, ich habe noch einige Franken von Ihnen zu fordern, und meine Verhältniſſe ſind leider nicht ſo glänzend, daß ich dieſe geringe Summe im Stich laſſen könnte.“ Didier holte ſeine Börſe aus der Taſche und warf ihm ein Goldſtück hin.„Sie werden weniger zu for⸗ dern haben,“ erwiderte er;„betrachten Sie den Ueber⸗ ſchuß als ein Almoſen.“ i a b (Fortſetzung folgt.) ————— 22 gart, n mit einer letzten Anſtrengung des Motors zu überſteigen, gab es vorn einen kleinen Knall und wir alle wußten— der Mo tor iſt dahin. Krachend fuhren wir etwa 200 Meter nach vorwärts und hinunter und überall brachen die Kronen der Bäume durch die Kabine, bis das Schiff feſtſaß. Das war unſer großes Glück. Der Wind konnte das Schiff nicht davontreiben, und unſer Glück war einfach lächerlich. Drang doch ein Baum⸗ ſtamm durch den Boden der Kabine und riß ihn auf die Länge eines Meters auf, ohne einen von uns zu verletzen. Als das Ziſchen und Brauſen all der defekten Apparaſe etwa eine Minute nach dem Krachen verklungen war, ſtürzten von vorn und hinten Direktor Colsmann und Dr. Eckener in die Gondel, und der blondbärtige rklich eine eiſerne Ruhe in der Gefahr be⸗ hebt über dem Wirrwarr ſeine klare helle m— es iſt faſt lächerlich!— uns die offizielle A der Geſellſchaft über die Urſache des Unfalls mit⸗ zuteilen. Nicht weniger ruhig iſt Direktor Colsmann, der uns in der Kabine hält, bis das Material geborgen iſt. Man mag über den Luftſport denken wie man will, aber man muß bekennen, daß er von nationalem Wert iſt, wenn er Männer wie Colsmann, Dr. Eckener und Ka⸗ pitän Kahlenberg erzielt. Angeſichts der Gefahr hat auch nicht einer der Drei mit der Wimper gezuckt. Sie dachten nur an die Rettung ihres Materials, während ich beiſpiels⸗ weiſe rieſig froh war, als Direktor Colsmann mich endlich an die Strickleiter zum Herabklimmen auf den Boden des Teuboburg Waldes ließ. Ich betrachte das Wrack als total verloren angeſichts der Lage in der Wildnis. Trup⸗ pen waren natürlich ſchon unterwegs, als ich 1½ Stunden ſpäler in Osnabrück eintraf. Aber viel machen werden ſie nicht können.. Politiſche Nundſchau. N Deutſches Reich. Verſtändigung über die Reichsverſiche⸗ rung zordnung. In den letzten Tagen haben dem„Tag“ zufolge zwiſchen Mitgliedern der konſervativen Partei und des Zentrums vertrauliche Beſprechungen ſtattgefunden, die vorausſehen laſſen, daß Zentrum und Rechte in der zweiten Leſung der Kommiſſion zu einer Einigung unter ſich und mit der Regierung kommen werden, und daß das Ergebnis die Annahme der Regierungsvorlage im großen und ganzen nur mit einigen nicht erheblichen Aenderungen ſein dürfte. Insbeſondere ſollen die in der erſten Leſung geſtrichenen Verſicherungsämter, auf die ſeitens der Re⸗ n entſcheidender Wert gelegt wird, in der zweiten 5 eſung angenommen werden, wogegen die Regierung ſich 1 51 einigen Zugeſtändniſſen, insbeſondere hinſichtlich der Regelung der Beiträge für die Krankenkaſſen, verſtehen würde. Es heißt, daß das Kompromiß auf dieſer Grund⸗ lage abgeſchloſſen werden wird, und daß demnach mit dem Zuſtandekommen des umfangreichen Entwurfs trotz der bisherigen ſchlechten Ausſichten ſchließlich doch noch ge⸗ rechnet werden muß. ö E Friede im Baugewerbe. Von unterrichteter Seite wird unter der Ueberſchrift„Friede im Baugewerbe“ geſchrieben: Der Dresdener Schiedsſpruch hat die Strei⸗ tigkeiten für ſämtliche Städte und Orte des Deutſchen Reiches, mit Ausnahme von wenigen Städten wie Leipzig, Solingen, Hagen i. W., beigelegt. Gegenüber den vielen tauſenden Orten, in denen der Frieden vollkommen her⸗ geſtellt iſt, ſind dieſe Ausnahmen ohne weſentliche Bedeu⸗ tung, zumal in einigen dieſer Orte nur eine der beteiligten Organiſationen, z. B. der Zimmerer, die Arbeit noch nicht aufgenommen hat. Die chriſtlichen Bauarbeiter nah⸗ men, getreu dem Schiedsspruch, überall ſofort die Arbeit auf. Bei dieſer Sachlage kann von einer Gefährdung des geſamten Friedenswerkes keine Rede ſein. Derartige Störungen pflegen in der Praxis die natürliche Begleit⸗ erſcheinung aller großen Ausſperrungen und Streiks zu ſein und ſind bei der Bauarbeiterausſperrung, die alle herigen derartigen Bewegungen an Umfang und Be⸗ utung übertroffen hat, für jeden Kundigen erſt recht verſtändlich. „Wieder ein Miniſterwechſel. Dem preußiſchen Finanzminiſter Frhrn. v. Rhein baben iſt die erbetene Entlaſſung aus dem Amte in Gnaden be⸗ willigt worden. Sein Scheiden aus dem Staatsdienſ dürfte jedoch nur vorübergehend ſein, da die große Be⸗ deutung und Arbeitskraft des Miniſters für den öffent⸗ ichen Dienſt allſeitig anerkannt wird, wozu die noch ausſtehende Beſetzung des rheiniſchen Oberpräſidiums dit Gelegenheit bieten dürfte. Die„Kreuz⸗Zeitung“ ſchreibt; „Wie weit die Angriffe, die Rheinbaben als Nebenbuhler des Reichskanzlers bezeichnen, zu ſeinem Entlaſſungs. geſuch beigetragen haben, bleibe dahingeſtellt. So vie! iſt aber ſicher, daß ſein Rücktritt dem eigenſten Wunſche heinbabens entſpricht und daß ſein Entlaſſungsgeſuck ohne Wiſſen des Reichskanzlers eingereicht worden iſt.“ — Auch Frhr. v. Schön, der Staatsſekretär des Aus⸗ wärtigen Amtes, will ſeine Entlaſſung einreichen und einen Botſchafterpoſten übernehmen. Sein Nachfolger ſoll der Württemberger v. Kiderlen⸗Wächter, deutſcher Geſandter in Bukareſt, werden. Dieſer iſt, wie erinnerlich, ſeinerzeit durch die vielerörterte„Spätzles⸗Affäre“ be⸗ kannt geworden. b f Derlin, 28. Juni. Zum Nachfolger des zurück⸗ tenen Finanzminiſters v. Rheinbaben iſt Ober⸗ bürgermeiſter Lentze in Magdeburg ernannt worden. Dem Botſchafter in Paris, Fürſten Radolin iſt die nachgeſuchte Emlaſſung unter Verleihung der Brillanten Großkreuz der Großkomture des Hohenzollernſchen gt worden. Sein Nachfolger wird Frhr. itt ein Schreiben des Reichskanzlers e ur Reichstagserſatzwahl in Zſchoppau⸗ Marienberg. Im 20. ſächſiſchen Reichstagswahlkreiſe Zſchoppau⸗ Marienberg hat ſich jetzt der Kampf um Zim⸗ mermanns Erbe auf der ganzen Linie entwickelt. Weit voran ſind die Sozialdemokraten, die den Kreis eit Jahren unter ſtändigem agitatoriſchen Feuer hielten. Ihr Kandidat Göhre iſt im Kreiſe gut bekannt und er findet, was agitatoriſche Kraft anlangt, bei den Gegen⸗ kandidaten keinen gleichwertigen Gegner. Eine Einigung der bürgerlichen Parteien iſt nicht zuſtande gekommen. Sie wurde wohl von einer kleinen einflußreichen Gruppe angeſtrebt, fand aber wenig Gegenliebe. Nur die Konſer⸗ vativen gehen mit den Antiſemiten. Daß ſie für Herrn Curt Fritzſche ſtimmen— der übrigens mit dem Leip⸗ ziger Theologen Fritſch nicht zu verwechſeln iſt— beweiſt, daß ſie wenig Hoffnung haben, den Kreis für einen Geſinnungsgenoſſen des ihnen politiſch ſehr naheſtehenden Zimmermann zu erhalten. Die Nationakliberalen haben einen Kommerzienrat Schmidt aufgeſtellt, der in weiteren politiſchen Kreiſen gänzlich unbekannt iſt: für die Fortſchrittliche Volkspartei kandidiert nun doch Land⸗ tagsabgeordneter Roch⸗ Buchholz, ein charaktervoller Po⸗ litiker. Der erſt vielgenannte Paſtor Richter als allge⸗ meiner„Ordnungskanudidat“ iſt völlig beiſeite geſchoben. Störungen unterbrochen ſind. fortan jeder unnützen Konkurrenz und ſichern einander auf dem Gebiete der unterſeeiſchen Telegraphie wirkſame Unterſtützung zu. Mit dieſem Vertrag würde eine bedeut⸗ ſame Annäherung zwiſchen Deutſchland und Frankreich auf ökonomiſchem Gebiet erfolgen, die auch politiſch nicht ohne Bedeutung iſt. Frankreich. 5 Die Deputiertenkammer ſetzte am Montag die Be⸗ ratung der Interpellation über die allgemeine Politik fort. In Beantwortung der Ausführungen verſchiedener Redner erklärte Miniſterpräſident Briand, die Regierung wolle ſich bei Ausübung der öffentlichen Gewalt auf die republikaniſche Mehrheit ſtützen. Bei den Kämpfen, die die Republik zu beſtehen gehabt habe, habe ſie bisweilen, um ſich den Sieg zu ſichern, bis zum äußerſten gehen müſſen. Wenn aber die Schlacht gewonnen ſei, ſei es die Pflicht eines Führers, der ſeine Armee achte, ſie anzu⸗ halten, damit ſie ihren Sieg nicht beſchmutze.(Lebhafter Beifall links und im Zentrum.) Die republikaniſche Partei habe die Macht, und ſie habe, um die Regierung für alle führen zu können, gewiſſe Verpflichtungen, ohne deshalb ihre Anſichten aufzugeben. Der„Temps“ kommentiert den Botſchafterwechſel in Paris und betont, die Verdienſte des ſcheidenden Fürſten Radolin um die Erhaltung der freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen beiden Ländern und ſtellt dem zurück⸗ tretenden Botſchafter das Zeugnis aus, daß er ſich nie vorgedrängt habe. Mit Befriedigung begrüßt das Blatt dann die Ernennung des Frhrn. v. Schön zum Botſchafter und hebt hervor, daß derſelbe als Staatsſekretär auch ſeinerſeits viel zur Erhaltung der guten Beziehungen Deutſchlands zu Fraukreich beigetragen habe. In Kopen⸗ hagen habe er eine ähnliche Rolle geſpielt. Auch dem zum Staatsſekretär des Aeußern ernannten v. Kiderlen⸗ Wächter lobt das Blatt als einen Mann, der das Re⸗ nommee habe, klug und beſonnen zu ſein. Die Beilegung des Caſablanca⸗Zwi.—illles ſei auch teilweiſe ſein Ver⸗ dienſt geweſen. a f 8 N England. N In der Dienstag⸗Sitzung des Unterhauſes brachte Premierminiſter Asquith den angekündigten Geſetzentwurf ein, durch den die Erklärung des Königs bei der Thron⸗ beſteigung geändert wird. Nach der Vorſchrift dieſes Geſetzes bekennt ſich der König als treues Mitglied der proteſtantiſchen reformierten Kirche und verſpricht, nach beſten Kräften und dem Geſetz entſprechend für eine pro⸗ teſtantiſche Thronfolge Sorge zu tragen. Der Geſetzent⸗ wurf wurde, nachdem der Premierminiſter ihn befürwortet und Balſour ſich den Ausführungen des Premierminiſters angeſchloſſen hatte, in erſter Leſung mit 383 gegen 42 Stimmen angenommen. „Daily Chronicle“ erklärt, daß die iriſche Partei entſchloſſen ſei, gegen das Budget zu ſtimmen, falls ſich die liberale Partei mit den Konſervativen auf ein Kompromiß in der Frage des Vetorechts der Lords einlaſſe. e f Rumänien. Nachdem Griechenland den Vorſchlag Italiens und Rußlands als der Vertreter der Intereſſen Rumäniens und Griechenlands angenommen hat, wonach Rumänien die wegen des Zwiſchenfalls im Piräus geforderte Ent⸗ ſchädigung feſtſetzen ſoll, hat der Miniſter des Aeußern, Djuvara, erklärt, er ſei bereit, hierauf zu antworten, ſobald er wiſſe, in welcher Weiſe die griechiſche Regierung die Forderung Rumäniens zu erledigen beabſichtige. i f Türkei. Die Regierung bereitet eine Note an Deutſchland und Oeſterreich vor, die im Miniſterium des Innern gegen⸗ wärtig redigiert und die Meinung der beiden Mächte über die definitive Löſung der Kretafrage erbitten wird. Der Miniſter des Innern teilte geſtern durch Zirkular den Villajets mit, die Schutzmächte hätten die türkiſche Souveränität über Kreta vollkommen geſichert. Alle Auf⸗ regung der Bevölkerung ſei daher grundlos. ECeulenburg. a klenbur 1 f des Meineidverfahrens aus dem Wege zu ge Prozeß im September in der erſten Schwurgerichtsperiode Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ ſchreibt: Zum Fall aben in den lezten Tagen einige Blätt wieder aufnehmen wolle. Dieſe Nachrichten ſind völlig unzutrefſend. Seitens der Staatsanwaltſchaft iſt Fürſt Eulenburg nach eingeholtem Gerichtsbeſchluß durch Me⸗ dizinalrat Dr. Stormer im April und Mai d. J. unter⸗ ſucht worden, und zwar bei dem zweitenmal auch mittels Röntengenapparats und mittels Orthodiagraphs. Dieſe Unterſuchungen haben erneut ergeben, daß Fürſt Eulen⸗ burg nicht verhandlungsfähig iſt und daß ſein Herzleiden (Arterioſcleroſe und Herzvergrößerung) weiter fortbeſteht. Die Staatsanwaltſchaft iſt daher außer ſtande, die An⸗ beraumung eines neuen Hauptverhandlungstermins zu beantragen. Verbandstag der badiſchen Gewerbe⸗ und Handwerker⸗Vereinigungen., 5 Die diesjährige Landesverſammlung des Verbande badiſcher Gewerbe- und Handwerker⸗Vereinigungen fan am Sonntag in der Turnhalle zu Lahr ſtatt. Etwa 400 Delegierte hatten ſich hierzu eingefunden. Präſiden Niederbühl(Raſtatt) eröffnete den Verbandstag un 10 Uhr und begrüßte mit herzlichen Worten die Delegier ten und Verbandsmitglieder, insbeſondere den Vertreten des Großh. Miniſteriums des Innern, Herrn Mini, ſterialrat Dr. Schneider(Karlsruhe), den Direktor dez Großh. Landesgewerbeamts Herrn Geh. Regierungsra, Dr. Eron(Karlsruhe), den Vertreter des Großh. Be⸗ zirksamtes Herrn Geh. Reg.⸗Rat Beck, den Oberbürger⸗ meiſter der Stadt Lahr, Herrn Tr. Altfelix, den Prä- ſidenten des Verbandes Elſaß⸗Lothringer Gewerbeverein Herrn Stadtrat Schleiffer(Straßburg), den Prä⸗ ſidenten des Verbandes deutſcher Gewerbe⸗ und Handwer⸗ kervereine Herrn Geh. Reg.⸗Rat Noack, die Vorſitzender der badiſchen Handwerkskammern Herren Sättele(Kon⸗ ſtanz, Bea(Freiburg), Nickolaus(Mannheim), die Sekretäre der Kammern Herren Müller(Konſtanz), Eckert(Freiburg), Dr. Loth(Karlsruhe), Haußer (Mannheim) und die Vertreter der Preſſe. Sodann ſpricht Redner der Großh. Regierung den Dank des Verbandes für das dieſem auch im verfloſſenen Geſchäftsjahre wiede ⸗ rum entgegengebrachte Wohlwollen und für die finanzielle Unterſtützung aus. 5 Im Auftrage des Großh. Miniſteriums des Innern dankt Miniſterialrat Dr. Schneider dem Präſidenten des Landesverbandes für die der Tätigkeit der badiſchen Regierung gezollte Auerkennung und wirft ſodann einen längeren Rückblick auf die Ergebniſſe des letzten Jahres Die badiſche Regierung beweiſe, daß ſie den Handwerker⸗ und Gewerbeſtand als den beſten Kern des Mittelſtandes betrachtet, und ſeien daher die oft gehörten Behauptungen, daß die Regierungsvertreter auf den Tagungen zwar wohl⸗ tuende Worte hätten, hinterher aber die Taten fehlten, unwahr. In Bezug auf das Submiſſionsweſen tue die Regierung ebenfalls ihre volle Pflicht, könne aber ſelbſt⸗ verſtändlich keinen Druck oder Einfluß auf die Preiſe der handwerklichen Arbeiten ausüben. Sie ſchaffe viel⸗ mehr den äußeren Rahmen, in dem ſich das Handwerk entwickeln könne, ſo daß die Selbſthilfe unbedingt die Staatshilfe ergänzen müſſe. Geh. Reg.⸗Rat Dr. Cron ſchließt an die Ausführungen des Vorredners an und hebt ſodann ſpeziell auf das ab, was das Landesgewerbeamt mit dem Landesverband verbindet und was von ſeiten des Landesgewerbeamts zur Förderung des Gewerbes und Handwerkes geſchehen ſei. f An den Großherzog und die Großherzogin⸗Witwe duiſe wurden Telegramme abgeſandt, die n) während der Tagung durch huldvolle Antworttelegramme erwidert wurden. Als erſter Punkt der Tagesordnung wird ſodann der Voranſchlag des Verbandes, in Einnahmen und Ausgaben mit 42 000 Mk. abſchließend, genehmigt. Zum nächſten Punkt hält Herr Bibliothekar Lohr Karlsruhe) einen Vortrag über Geuoſſenſchafts⸗ wveſen im Handwerk, ſpeziell deſſen Einrichtungen in Baden. Ueber die Sterbekaſſe des Landesverbandes berichtete ſodann der Schriftführer derſelben, Herr Ge⸗ werbeſchulvorſtand Krum(Raſtatt). Das Vermögen derſelben beträgt 73 493.42 Mk., hat alſo im letzten Jahre um 13 904.11 Mk. zugenommen. Verſichert ſind 1394 Mitglieder mit 662 950 Mk. An Sterbegeld wurden in 10 Jahren des Beſtehens derſelben an die Hinter⸗ zlliebenen von 133 verſtorbenen Mitgliedern 49 955 Mk. ausbezahlt, während deren geſamte Beiträge nur 6654 Mk. betrugen. Ueber das Erholungsheim Friedrichs hort Bad Sulzburg referierte Verbandspräſident Herr Nie⸗ 5 derbühl. Der folgende Punkt der Tagesordung lautet auf Abänderung der Satzung des Landesverbandes, die einſtimmig genehmigt wird. Bemerkenswert iſt, daß der Verband nunmehr auch Einzelmitglieder aufnimmt. Line längere Debatte entſpinnt ſich ſodann bei der Bera⸗ ung der Satzung der vom Verband neu zu gründenden trankenkaſſe. Dieſe Verhandlungen ergeben ein außerordentlich hohes Intereſſe der Mitglieder an dieſer teuen Einrichtung des Verbandes, ſo daß derſelben eine ute Zukunft vorhergeſagt werden darf. Es wird beſchloſ⸗ Zſen, daß während der Uebergangszeit, alſo in den nächſten zwei Monaten, ſämtliche Mitglieder des Verbandes bis zum 65. Lebensjahre, ſofern ſie geſund ſind, beitreten kön: 55 ten. Die Kaſſe zahlt je nach Wahl der Klaſſe 4, 3 und 2 Mk. Krankengeld pro Arbeitstag, die wöchentlichen Bei⸗ träge ſind 75, 55 und 35 Pfg. Die Kaſſe wird am L. Juli in Wirksamkeit treten. Der folgende Punkt ſieht die Wahl des Vorſtandes vor. Einſtimmig werden die drei 1 0 g 2 78. 5 777 0 tt) ausſcheidenden Herren, 1. Präſident Riederbühl(Raſtatt), 2. Präſident Wagner(Pforzheim), ſowie Schriftführer Krum(Rastatt), wiedergewählt. Die Herren nehmen die Wahl nochmals an. a Als Ort für die nächſtjährige Landesverſammlung wurde einſtimmig Villingen gewählt. Sodann macht noch der Präfident die Mitkeilung, daß er wohl nächſtes Jahr in der Lage„ der e wieder Einrichtung vorſchle 5 * Lokales. Seckenheim, 30. Juni. V. Bergfeſt des X. Deutſchen Turnkreiſes auf der Friedrichshöhe bei Baden ⸗ Baden. Die Abhaltung der Bergfeſte des Oberrheiniſchen Turnkreiſes(Baden, Elſaß und die bayr. Pfalz) findet bei der Turnerſchaft ſtets mehr Intereſſe. Immer findet ſich eine auserleſene Schar ausgebildeter volkstümlicher Turner, ſobald der Ruf an ſie ergeht zu dieſem Feſte ein, um im Kreiſe der Beſten aus dem rund 70 000 Mitglieder zählen⸗ den Turnkreis um die Palme des Sieges zu ringen. Und das nicht nur allein, ſondern es gilt auch hier zu lernen und Anregungen zu neuem Streben und neue Vorteile zu ſammeln. Wird doch hier in vieler Hinſicht geradezu vollendetes geleiſtet. Wenn auch dieſes Bergfeſt nur den Turnern Gelegenheit gibt, in volkstümlichen Uebungen ihr Können zu zeigen, ſo iſt aber doch die außergewöhnliche Art, wie hier dieſe Uebungen ausgeführt werden, vielfach frappierend. Die Beherrſchung der Körpers im geeigneten Moment, die Gewandtheit und Zuſammenfaſſung der Kräfte bei den verſchiedenen Sprungarten, die auch mit Eleganz bei dem Stoßen und Heben beſtimmter Gewichte zum Aus⸗ druck kommt, übt eine wunderbare Wirkung aus. Alles dies konnte in beſonderer Weiſe gerade bei dem am letzten Sonntag ſtattgefundenen V. Bergfeſt wahrgenommen werden. Es waren ca. 200 Turner, die um 8 Uhr antraten und ſich dem Urteil des Kampfgerichts unterwarfen, die auch die Elite der volkstümlichen Turner dieſes großen Kreiſes dar⸗ ſtellten. So waren auch die Leiſtungen. Es kann daher nicht auf Einzelheiten eingegangen werden. Nur ſchade darum, daß das Wetter am Sonntag in Baden-Baden geradezu ekelhaft war. Schon beim Antreten regnete es ſchwach, ſpäter goß aber der Regen in Strömen herab, ſodaß es unmöglich war, das Turnen im Freien fortzuſetzen. Es mußte daher unterbrochen werden, teilweiſe wurde es in eine Turnhalle verlegt. Durch dieſes Unwetter verzögerte ſich auch die Abwicklung ganz bedeutend. Als Uebungen waren feſtgeſetzt: 1. Weitſprung 6m= 10 Punkte, 2. Stab⸗ hochſprung 2,80 m= 10 Punkte, 3. Steinſtoßen 30 Pfund 6m 10 Pkt., 4. Gewichtheben 75 Pfund 20 mal 10 Pkt., 5. Schnellaufen 150 m 18 Sekunden 10 Pkt. und eine Frei⸗ übung. Die beſten Leiſtungen waren im Stabhochſpringen 3 m, im Weitſprung 6,40 m, im Steinſtoßen 7,50 m und im Schnellaufen 150 mein 16 Sekunden. Die höchſte Punkt⸗ zahl, 57½, erzielten die Turner Hübner⸗Lörrach und Feg⸗ beutel aus Waldhof. Sieger wurde, wer 40 Punkte erreichte. Vom hieſigen Turnverein beteiligten ſich 3 Turner, die alle drei Sieger wurden und zwar erhielt Gg. Volz J. 45 Punkte, Joh. Erny 43½ und Fritz Gebauer 48. Unter den obwaltenden Verhältniſſen iſt das Ergebnis ein durch⸗ aus zufriedenſtellendes. Es muß beachtet werden, daß ſich das Turnen von 8 Uhr früh bis 6 Uhr abends ausdehnte und daß die Sprungbahnen, ſowie die Geräte vollſtändig naß waren. Es darf auch noch lobend hervorgehoben werden, daß alle am Wetturnen teilnehmenden Turner trotz aller ungünſtigen Momente, tapfer bis zum Schluſſe ausgehalten haben. Ein Beweis, in welch hohem Maße die Ausdauer und Widerſtandsfähigkeit bei dieſen Leuten entwickelt iſt. Vorſicht bei Wechſelformularen. In Handels⸗ kreiſen begegnet man ſeit Anfang dieſes Jahres vielfach Wechſelformularen, bei deren Ausſtellungsdatum die Zahl „190“ zum Ausfüllen der Jahreszahl vorgedruckt war. Um das im vorigen Jahrzent gültig geweſene Formular auch noch weiter benützen zu können, hilft ſich der Aus⸗ ſteller damit, daß er die überflüſſig gewordene„0“ ent⸗ weder durchſtreicht oder überſchreibt. Beides verſtößt aber gegen den Wortlaut des Wechſelgeſetzes, wonach Aenderungen auf Wechſelformularen im Text des Wechſels unzuläſſig ſind. Es dürfte ſich ſonach empfehlen, nur ſolche Formulare in Gebrauch zu nehmen, bei denen die überfluͤfſige Null nicht vorgedruckt iſt, um unliebſamen Weiterungen vorzu⸗ beugen. f 5 Hochwaſſer. Infolge der ſtarken Niederſchläge der letzten Zeit ſteigt das Waſſer wieder. Am Rheinpegel in Mannheim lagen geſtern 664 Zentimeter Waſſer, heute früh 681; der Neckar ſtieg von geſtern auf heute von 657 auf 671 Zentimeter. Beide Flüſſe ſteigen noch weiter. Die diesjährige Landesverſammlung des Ver⸗ bandes bad. Gewerbe⸗ und Handwerker⸗Vereinigungen fand am letzten Sonntag in Lahr ſtatt. Einen eingehenden Bericht über die Verhandlungen und dort gefaßten Beſchlüſſe finden Intereſſenten auf der zweiten Seite ds. Bl. Aus Nah und Fern. ) Karlsruhe, 29. Juni. Die Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung der Zweiten Kammer gab in ihrer geſtern nachmittag abgehaltenen Sitzung dem Ge⸗ ſetzentwurf über die Abänderung des Ortsſtraßengeſetzes ihre Zuſtimmung. Es handelt ſich bei dieſem Geſetze um die Verpflichtung der Hauseigentümer und Angrenzer bei eintretendem Glatteis die Gehwege zu beſtreuen. Fer⸗ ner ſtimmte die Kommiſſion dem von der Erſten Kammer an dem Geſetzentwurf, hetr. die Gebührenordnung vor⸗ genommenen Aenderungen zu. Auch der Geſetzentwurf über die Aenderung der Kirchenſteuern fand Annahme. () Vom Doerrhein, 29. Juni. Infolge der Re⸗ gengüſſe der letzten Tage zeigt der Rhein eine ſehr be⸗ drohliche Haltung. Auch die Nebenflüſſe Birs und Wieſe beginnen über die Ufer zu treten. Der Bodenſee iſt ſeit 2 Tagen beträchtlich geſtiegen. Lahr, 29. Juni. Es war ein glücklicher Ge⸗ danke, gelegentlich der Landesverſammlung des Verbandes badiſcher Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen eine Wanderausſtellung für Handwerkstechnik zu verbinden. Seit drei Tagen bildete die Aula der Luiſenhalle, in der ie Ausſtellung etabliert iſt, der Treffpunkt zahlreicher Zandwerker und Intereſſenten, die an dem dort gezeigten Belehrung. und weitere Anregung für den praktiſchen Be⸗ 1 3 3285 9888 8 1 N. 7 5 5 1 79 erregender Vorfall ſpielte ſich Neues aus aller Welt. * Vom Friedberger Bankraub. Der Genoſſe des Friedberger Bankräubers, Schieferdecker Karl Werner aus Kaiſerslautern, welcher auch von München aus wegen verſchiedener Straftaten verſolgt wird, iſt in Lüttich(Bel⸗ gien) verhaftet worden, wohin er nach dem Friedberger Bankraub geflüchtet iſt. Werner lernte ſeinen Genoſſen und Rädelsführer Wengis, der ſich bei der Verfol⸗ gung vor Nauheim erſchoſſen hat, im Münchener Ge⸗ fängnis kennen. Durch einen an ſeine 16jährige Geliebte in Kaiferslautern von Belgien aus gerichteten Brief hat er ſeinen Aufenthalt verraten. Dieſem Brief war auch ein Schreiben an ſeinen Bruder beigefügt, worin er er⸗ klärte, daß er die Tat bereue und Selbſtmord begehen werde, was er aber nicht tat. Nun hat ihn ſein Geſchick erreicht. * Fünf Perſonen beim Segeln ertrunken. Während eines Picknicks an der Küſte von Ayrſhire(Eng⸗ land) ſchlug ein Segelboot um, und fünf Perſonen er⸗ tranken. Ein Bauer und ein Geiſtlicher ſchwammen auf die Unglücklichen zu, und es gelang ihnen, ſechs von den elf Paſſagieren zu retten. Die fünf anderen ertranken. * Banditenſtreiche. In Lynn(Maſſachuſetts) wurde nach einer Meldung aus Neuyork ein Schuhfabrikant am hellen Tage in belebter Straße von drei Räubern ier⸗ ſchoſſen und ſeiner Barſchaft in Höhe von fünftauſend Dollar beraubt. Zwei Räuber find von der Polizei nach hartnäckiger Verteidigung erſchoſſen worden, den dritten nahmen die Beamten gefangen. * Keine Auslieferung Porter Charltons. Der „New Mork Herald“ erfährt, daß entgegen allen an⸗ deren Meldungen die italieniſche Regierung die Aus⸗ lieferung Porter Charltons, der ſeine Frau mit einem Hammer erſchlagen und in einem Koffer in den Comerſee verſenkt hat, nicht verlangt. Sollte ſie auf dieſem Stand⸗ punkt verharren, dann wird der Prozeß in Amerika ſtatt⸗ finden, da die Regierung freiwillig keinen Gefangenen ausliefert. Der Staatsanwalt von Neuyork hat dieſelbe Erklärung abgegeben. Porter Charlton fügt 10 mit Gleichmuk in ſein Schickſal und immt völlig gelaſſen alle Anordnungen hin. Er wurde den ihn überwachenden Aerzten endgültig für irrſinnig erklärt worden. * Liebestragödie vor Gericht. Ein Aufſehen Dienstag nachmittag in der 3. Stunde im Berliner Landgerichtsgebäude in der Brunoſtraße ab. Dort wurden vor der Abteilung für Rechts hilſeſachen nach der Beendigung eines Alimenta⸗ tionstermins von einem gewifſen Alexander Dupick aus Wichte bei Schlochau fünf Revolverſchüſſe auf ſeine frühere Braut, das Dienſtmädchen Anna Blume, abgegeben. Das Mädchen wurde ſchwer verletzt in das Krankenhaus am Friedrichshain gebracht, wo es ſich einer Operation unter⸗ ziehen muß. Der Täter verſuchte zu entfliehen, wurde aber feſtgehalten und auf das Polizeipräſidium geführt. um 23 000 Mark beraubt. En ei ies Mal⸗ heur hat einen Brennmeiſter betroffen, der ſich in harter, jahrelanger Arbeit in Afrika ein Kapital von 23000 Mark zuſammengeſpart hatte. Er glaubte, jetzt genug Geld zu beſitzen, um ſich in der Heimat ſelbſtändig zu machen. Dieſer Tage kehrte er nach Berlin zurück und trat, wie ſo mancher, der Berlin zum erſtenmal wiederſeht, eine Bierreiſe an. Schließlich geriet er in eine kleine Gaſt⸗ wirtſchaft im Norden Berlins. Dort mag er mit ſeinem Geld zu ſehr geprahlt haben. Er erregte dadurch die Gier des Wirtes und eines anderen Gaſtes. Beide tranken mit dem Afrikaner Brüderſchaft und machten ihn an⸗ geblich völlig betrunken. Als der Fremde eingeſchlafen war, zogen ſie ihm ſein Portefeuille aus der Taſche und verſchwanden. Der Afrikaner erwachte aber bald aus ſei⸗ nem Schlafe, entdeckte den Verluſt des Geldes und lief zur Polizei. Der Komplice des Wirtes konnte verhaftet werden, während ſich der Wirt ſelbſt einſtweilen noch auf freiem Fuße befindet. 5 Das Opfer einer Kartenlegerin wurde die 24 Jahre alte Studentin der Muſik Marie Sterba in Berlin, Das junge Mädchen, das aus Böhmen ſtammt, nimmt ſeit ½ Jahren an einem Charlottenburger Konſer⸗ vatorium Unterricht im Celloſpiel. Seit einem halben Jahr unterhielt Marie Sterba mit einem 39 Jahre alten Kauf⸗ mann freundſchaſtliche Beziehungen. War der Geliebte auf geſchäftlichen Reiſen, ſo ſchrieb er zahlreiche Karten und Briefe. Seit einiger Zeit blieben aber dieſe Liebes⸗ grüße aus. Die Studentin glaubte daher, daß ſie von ihrem Bräutigam verlaſſen worden ſei. Voller Verzweif⸗ lung wandte ſie ſich am Samstag an eine Kartenlegerin, um„ſich Gewißheit zu verſchaffen“. Ganz aufgeregt kehrte ſie zurück und erzählte einer Nachbarin, ihre Vermutungen haben ſich beſtäligt, auch die Kartenlegerin habe ihr ge⸗ ſagt daß ihr Bräutigam ſie hintergehe. Die Nachbarin erwiderte, ſie ſolle doch der Kartenlegerin nicht glauben, und gab ſich alle Mühe, ſie zu beruhigen. Alles war jedoch umſonſt. Dienstag morgen um ſechs Uhr hörten Hausgenoſſen in der Wohnung des Mädchens einen Schuß fallen. Man ließ durch einen Schloſſer die Tür öſfnen und fand die Studentin tot auf ihrem Belt liegen. Sie hatte ſich eine Revolverkugel in die Bruſt geſchoſſen. * Die Erholungsbedürftigkeit der Telepho⸗ niſtin ſt in dieſem Jahre ganz beſonders groß. Die im betriebe eingeführten Neuerungen ſowie auch die A ung des Fernſprechverkehrs haben es mit ſich gebracht, baß an die Nervenkraft der bedienenden Dame die größten Anforderungen geſtellt werden. Die Folge davon iſt eine geſteigerte Nervenabſpannung, die ſich in zahlreichen ärztlichen Atteſten lundgibt. Tie kaiſerliche Poſtverwaltung ſieht dies auch ein und iſt in der Urlaubs⸗ erteilung äußerſt kulant. Jeder jungen Dame, die ein kreisärztliches Atteſt vorlegt, wird der ihr zuſtehende Ur⸗ laub bereitwilligſt bis zur Dauer von 5 Wochen verlängert, auch wenn ſie vielleicht ſchon im vorigen Jahre einen ſolchen Kururlaub gehabt haben ſollte. Bei den Ve. iter Fernſprechämtern ſind es etwa 2000 Damen, denen 4 ein ſolcher Urlaub in dieſem Jahre genehmigt wurde. Eine erſtaunlich hohe ahl. die große Stellge treiunas⸗ . . liges Erſcheinen erwartet A. Rech, Mannheim 8 b 10. 168 2 n 8* 1 5 3 2 5 22.— kosten verurſacht und die Reichskaſſe erheblich belaſtet. Mal erſieht hieraus wieder deutlich, daß der weibliche Organismus ſolchen Strapazen nicht gewachſen iſt. 9 *Sonderbare Rache eines Siebhabers. In Ha⸗ vos(Schweiz) hatte ein Liebhaber mit ſeiner„Geliebten“ einen Span auszutragen. Sein Rachegefühl brachte ihn auf die tolle Idee, ſeine Angebetete dadurch öffenklich bloßzuſtellen, daß er ihre ſämtlichen Briefe am Garxken⸗ zaun und Laternenpfoſten während der Nacht ſeſtnagelte. Am Morgen gab's dann zahlreiche Neugierige, die ſich um die Liebeskorreſpondenz eifrig intereſſierten. Redakkton Druck und Verlag non g. Zimmermann in Secfenßeim —— Auszug aus dem Standesregiſter der Gemeinde 8 Seckenheim für den Monat Mai 1910. Verkündete: 25 4. Johann Keller, Kaufmann in Seckenheim und Veronika Heidinger, ohne Beruf, in Friedrichsfeld.. 7. Georg Kilz Witwer, Maurer und Georg Grieſer Witwe, Katharina geb. Quick, Fabrikarbeiterin, beide in Secken⸗ 3 heim. 5 f 18. Berthold Senf Witwer, Hilfsarbeiter und Anna Ch iſtina Guggolz, Köchin, beide in Seckenheim, letztere vorher in Ittlingen. 4 Geborene: 55 1. Rudolf, S. d. Landwirts Georg Volz., Gg. Leonh. Sohn, u. ſ. E. Anna Maria geb. Marzenell. 5 2. Roſa, T. d. Schleifers Georg Schmitt u. ſ. E. Agnes geb. Reichle. 1 3. Luiſe, T. d. Wirts Adam Straub u. ſ. E. Katharina geb. Gruber.. 4. Rudolf Hermann, S. d. Landwirts Georg Eduard Bühler u. ſ. E. Luiſe geb. Söllner. 375 5. Adalbert, S. d. Taglöhners Johann Wittmann u.. E. Maria geb. Egner. 5 5. Katharina(unehelich). 38 6. Karl Erwin, S. d. Wirts Franz Karl Kretzſchmar u.„E. Friederike geb. Müller. eee eee 6. Pauline, T. d. Schmieds Adam Holzwarth u. ſ. E. Friederike geb. Heckler. 8. Lydia Eliſabeth(unehelich). f 1. Max, S. d. Sägers Leonhard Obermeier u. ſ. E. Anna Barbara geb. Bächtel. 5 14. Maria Margareta, T. d. Bahnarbeiters Johann Emil Elsner u. ſ. E. Barbara geb. Erny. 18. Katharing, T. d. Fabrikarbeiters Wilhelm Volk u. ſ. E. Mina geb. Frank. 21. Margareta, T. d. Bahnarbeiters Wilhelm Jakob u. ſ. E. Katharina geb. Volz. 23. Karl Thomas. S. d. Bahnarbeiters Philipp Herdt u. ſ. E. Maria geb. Schreck. f 23. Alois(unehelich). 23. Karl, S. d. Wäſchers Konrad Bollenbach u. ſ. E. Ka⸗ tharina geb. Kolb. 7 88 8 23. Engelbert, S. d. Taglöhners Ernſt Emil Lang u. ſ. E. Barbara geb. Emig. N 3 27. Eva, T. d. Schmieds Friedrich Heußler. u. ſ. E. Eli⸗ ſabeth Anna geb. Sößer. f 27. Friedrich Wilhelm, S. d. Fabrikarbeiters Martin Hart⸗ mann u. ſ. E. Evo Margareta geb. Weißling. 30. Emilie Katharina, T. d. Spenglers Wilhelm Friedrich Hirſch u. ſ. E. Eliſabetha geb. Weiher. f Geſtorbene: a 2. Johannes Fedel, Landwirts⸗ Witwe, Eva Katharina geb. Seitz, 82 Jahre alt. 1 2. Georg Leonhard Klumb, Georg Jakob Sohn, Landwirts⸗ Ehefrau Anna Maria geb. Treiber, 65 Jahre alt. 10. Landwirt Philipp Seitz, 80 Jahre alt. 5 11. Luiſe, T. d. Bahnarbeiters Adam Moog u. si E. Ka⸗ tharina geb. Loos, 5 Jahre alt. a 20. Richard Peter, S. d. Landwirts Johann Jakob Gropp u. ſ. E. Katharina geb. Wolf, 1 Monat 1 Tag alt. 29. Straßenwart Adam Sichler, Ehefrau, Katharina geb. Noe, 69 Jahre alt. 1 29. Hermann, S. d. Fabrikarbeiters Anton Griesbaum u. ſ. E. Eliſabeth geb. Schnabel, 1 Jahr alt. 29. Ein totgeborenes Mädchen des Verſicherungsbeamten Eduard Schläfer. a 4 Bekanntmachung.. 5 Das Steuer⸗Ab⸗ und Zuſchteiben betr. Nr. 2016. Das diesfährige Ab- und Zuſchreiben der Einkommen- und Vermögensſteuer im Stadt⸗ 3 teil Fendeuheim wird am Donnerstag, 7 Juli 1910, von 8— 12 und nachmittags von 2—5 Ahr im Rathaus in Feudenheim vorgenommen. f Mannheim den 28. Juni 1910. gürgermeiſteramt: Ritter. Seſchinß⸗ f Nr. 3381. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. 1 Seckenheim, den 28. Juni 1910. Ratſ dreier Bürgermeiſteramt: J. V.: Hoerner. Koch. Männergesangverein Wolznung f 1 beſtehend aus 2 Zimmern, Heute abend ½9 Uhr Küche nebſt Gartenanteil zu Oesangprobe vermieten.* Peter Schreck, Mittelſtr. 22. Sie sparen Geld! Verkaufe billig gebrauchte möbel, Schuhe u. Kleider. Söhles, Mannheim Pünktliches und vollzäh⸗ Der Vorſtand. S Kleidet, Koffer ſind wegen großem Vorrat billig abzugeben bei eee e Mein erster Beachten Sie meine Annonce in der Samstags- nummer dieses Blattes Planken O 3, 4 ung aller Systeme ausbesſearl 2 Uebernahme Sämtl. „ Installationen. Empfehle mich zur Herstellung sanitärer 0 Klosett-, Bade- u. Pissoir-Einrichtungen 9 Anlagen für Kalt- und Warmwasserleitungen. Uebernahme sämtl. Hausentwässerungs- Arbeiten. Reparaturen werden prompt und billig ausgeführt. Voranzeige! Saison-Ausverka beginnt Illontag, A. Iuli, uvurmifiags 8 Uhr. Ich biefe NHussergewühnlichies. Gewerbe-Gerein Seckenheim. Montag abend 8 Uhr Monats- Versammlung im Gaſthaus„Z. bad. Hof.“ Tagesordnung: 1. Berichterſtattung d. Dele⸗ gierten vom Landesver— bandstag 2. Verſchiedenes. Um zehlreiches pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Sängerbund Seckenheim. Sing-Probe. Um vollzähliges Erſcheinen ſt j bittet Der Varſtand N 1 58 und der Dirigent 0 5 8 15 2 Liedertafel a 5 A dngungen Seckenheim. 11. i Heute abend punkt ½9 Uhr ee 555 5 8 2 Geſang⸗Probe. N Phili Jo Vollzähliges, pünklliches Er⸗ N ſcheinen iſt unbedingt erfor— . derlich. . Lnisenstr. 33 Installateur Iuisenstr. 33 Der Vorſtand. eee a 3. Mielwein N Eine wichtige Tebensfrage! Ia. Apfelwein 5 59 1* J Neu! Erfindun en! in bekannter Güte, verſendet naturrein, hell, liefert in „ e r been dannn Hie bie 85 40 20 85 5 e V. ier von 40—5. Ab eor iſterer 2 Reform⸗Regnawa 8 Unbekannten gegen Nach- 31 Seen f * f e 15 8 nahme. 5 N eſetzlich geſchützt), bewirkt solortige Jakob Seitz 1 U 5 ellung des Senk⸗ und Schweißfußes, felwei el N. 13 Eeunenenkunger, Grmddungen er⸗ Apfelweinkelterei, 3 E mpe f renkungen und Einwärtsgehen, ſowie Schriesheim a. d. Bergſtr. e 5 5 Erhaltung geſunder, we Teleon Nr. 26. f. Behörden, Vereine, Private 90 Nur eine einmalige Anschaffung. E bee ee E uſw. werden ſchnell und . Keinerlei Reparaturen. billig geliefert von 9 Proſpekte umſonſt. Nüchſte Badiſche G 2 4 Schuhhaus Wanger 3g. Zimmermann. 1 NN Mannheim, f 1, 7. Inwaliden⸗ . a I lotter e . Geld⸗Lotterie. Ziehung ſicher 14. Juli 0 ö R 44000 MK. N Hauptgewinn 20000 MK. N 27 Gewinne . HOOO MK. N 3 2900 Gewinne 320 1300OO MK. * Lose à 1 Mk. 1 8 11 Loſe 10 M., Porto u. Liſte 30 Pf. 11 empfiehlt . Lotterie-Unternehmer 5 J. Stürmer. ir 817. ee eee e e Heute abend punkt ½¼9 Uhr e Julius Sehatt Spenglerei und Installations- Geschäft MANNHEIM, Schwetzingerstr. 162 empfiehlt sich zur Ausführung aller ins Fach einschlagenden Arbeiten als Ornament- und Bauspenglerei, Sowie Installation für Gas- und Wasseranlagen, Klosett- u. Bade- einrichtungen und Aus führung Sämtl. Kanalisations arbeiten. Die von mir übernommenen Arbeiten 9 werden auf das Solideste bei billigster Berechnung ausgeführt. Kosten-Voranschläge gratis. Besichtigen Sie bevor Sie Ihre Einkäufe machen meine Schaufenster „Mannheim neden der Hauptpost Kath. Arbeiterverein Seckenheim(F. V.) Heute abend ½9 Uhr im Gaſthaus„Zum Hiiſch“ D Fihung des Feſlausſchuſes. Der Vorſitzende. o8o Haarkrankheiten wie: Haarausfall, Haarſchwund, beginnende Kahl⸗ köpfigkeit, kreisförmige Kahlheit, Schuppen uſw. behandelt mittelſt Eiſenlicht nach Profeſſor Kromayer Lichtneil-Institut Elektron, nur N 3, 3 Mannkeim. i Dir. Hch. Schäfer. vis-à- vis dem Reſtaurant„Zum wilden Mann“. Geöffnet v. 8—9 Uhr abends. Sonntags v. 8½ 12 Uhr mittags Telefon 4320. N 8 Zur Einmachzeit Pergamentpapier suo empfehle Gläser- Schildchen Gg. Zimmermann. Preiswertes Angebot! Ein Poſten Reſte u Satin, Kattun, Schirting etc. Emil Werber. Fypotbeken- u. Immobiſſenvermittlung, An- und Uerkauf von Grundstücken. Georg Röser. empfiehlt —— 5