Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Qnartal Mk. 1.50. Setzte Nachrichten. * Nürnberg, 11. Juli. Geſtern hat ſich hier eine Familientragödie abgeſpielt. Der angeſehene 75 Jahre alte Kaufmann Wittmann und ſeine 64jährige Frau wur⸗ den bewußtlos in ihren Betten aufgefunden. Als morgens die Tür nicht geöffnet wurde, riefen Nachbarn, durch ſtarken Gasgeruch beunruhigt, die Polizei herbei, die ge⸗ waltſam die Türe öffnen ließ. Das Ehepaar rang bereits mit dem Tod. Beide wurden ſofort ins Krankenhaus ge⸗ bracht, wo bald nach der Einlieferung die Frau ſtarb, während der Maun hoffnungslos daniederliegt. Was die beiden zu der Tat getrieben hat, iſt völlig unerklärlich. * Bochum, 11. Juli. Die ſeit Donnerstag auf der Zeche Haſenwinkel im benachbarten Linden durch Geſteins⸗ bruch verſchütteten beiden Brüder Neuhaus konnten bisher nicht geborgen werden obwohl die Rettungsmannſchaften ununterbrochen Tag und Nacht gearbeitet haben. Am Samstag vormittag gaben die Verſchütteten Klopfzeichen. Man hatte alle Hoffnung„die beiden noch lebend zu bergen. Die Arbeiten waren auch ſchon ſo weit gediehen, daß man den Verſchütteten ganz nahe war, als plötzÜwich ein gewaltiger Nachſturz erfolgte. Seitdem iſt jede Ver⸗ ſtändigung unterbrochen. Trotzdem hat man die Hoff⸗ nung noch nicht aufgegeben. Luzern, 11. Juli. Geſtern nacht verſchüttete ein Erdrutſch in Zell ein Haus, wobei zwei Frauen und zwei Kinder getötet wurden. Aſchabad, 11. Juli. Bei Kiſil Arvat enkgleiſte ein Eiſenbahnzug. Hierbei verunglückten 10 Perſonen töd⸗ lich, 31 wurden verwundet. f MNeuyork, 11. Juli. Noch immer hält die kropiſche Hitze im öſtlichen Teil des Landes an. 23 Todesfälle und zahlloſe Hitzſchläge ſind geſtern vorgekommen. Das badiſche Miniſterium und die Volksmeinung. In der„Frankfurter Zeitung“ iſt bereits auf Grund guter Informationen dem Zweifel darüber Ausdruck ge⸗ geben worden, ob die politiſchen Vorgänge der letzten Tage, insbeſondere die ſchwere Niederlage des Eiſeubahn⸗ miniſters und die damit verknüpften ſonſtigen Kriſe⸗ erſcheinungen in Regierungskreiſen die Anſicht von der Notwendigkeit eines Miniſterwechſels wirklich gezeitigt haben. Dieſe Zweifel erfahren unmittelbar eine Beſtäti⸗ gung durch eine Karlsruher Korreſpondenz eines rheini⸗ ſchen Blattes, die, wenn auch wohl kaum auf Veranlaſſung der Regierung geſchrieben, ſo doch ihrer ganzen Art nach die Denkweiſe leitender Stellen wiedergibt, die wir bei unſeren Zweifeln im Auge hatten. Es wird da behauptet, daß die Auseinanderſetzungen zwichen Volksvertretung und Reoierung zu einem Mi⸗ Hmtsblaft der Bürgermeister ämter Seckenheim, Ivesheim, nearhausen und Edingen. niſterwechſel keinen Anlaß geben, und insbeſondere ein Trauerfall in der Familie des Eiſenbahnminiſters v. Marſchall, für den ihm nirgends die geziemende menſch⸗ liche Teilnahme verſagt blieb, iſt ganz ſachwidrig benutzt, um für die ſchweren politiſchen Fehler des Miniſters mil⸗ dernde Umſtände zu konſtruieren. Die Darlegung ſchließt mit dem Hinweis auf das Vertrauen, deſſen ſich die heutigen Mitglieder des Staatsminiſteriums, auch Mi⸗ niſterpräſident v. Duſch und Eiſenbahnminiſter v. Mar⸗ ſchall, beim Großherzog zu erfreuen hätten, und meint ſchließlich, wenn nicht außerordentliche Ereigniſſe ein⸗ treten ſollten, ſo werde wohl der Landtag in zwei Jahren dieſelben Männer auf der Regierungsbank ſitzen ſehen wie heute. Dagegen wendet ſich in bemerkenswerter Weiſe die nationalliberale„Badiſche Landeszeitung“: So einfach liegen die Dinge denn aber doch nicht. Es verkennt in ſehr bedauernswerter Weiſe die Stimmung im Volk, wer da glaubt, nun mit ein paar Redensarten alles wieder glattſtreichen zu können. Aber es iſt nicht übermäßig geſchmackvoll, die rein perſönlichen Sympa⸗ thien, die Freiherr v. Marſchall genießt und verdient, und die anläßlich des Schickſalſchlages, der ihn traf, auch zum Ausdruck gekommen ſind, in die leider nun einmal nüchterne politiſche Praxis einzuführen. Die verlangt ganz andere Maßſtäbe und muß ſie verlangen, wenn nicht die Staatsintereſſen zu Schaden kommen ſollen. Das hätte ein einſichtsvoller Beobachter allmählich einſehen können. Vl.ielleicht, ſetzt ſich die richtige Auffaſſung aber doch noch durch und man will bloß in Regierungskreiſen einſt⸗ weilen nicht wahr haben, wie die Dinge wirklich liegen. Rücktritt des Prinzen Hohenlohe vom Reichstagspräfidium. Der Erborinz de Hoyrntohyhe⸗Sangenburg gat ſein Amt als zweiter Vizepräſident des Reichstags niedergelegt. Tie Gründe für ſeinen Austritt aus dem Reichstagspräſidium hat er dem„Lokal⸗ Anzeiger“ zufolge in einem längeren Schreiben dem Präſi⸗ denten Grafen Schwerin⸗Löwitz mitgeteilt. Es heißt darin: „Als bei der Neuwahl des Reichstagspräſidiums im Jahre 1909 die nationalliberale Fraktion es ablehnte, aus ihrer Mitte einen Kandidaten für das Amt des zweiten Präſidenten zu bezeichnen, entſtand an beach⸗ tenswerten Stellen die Auffaſſung, daß die Wiederan⸗ näherung derjenigen Parteien, die bis zur Entſcheidung über die Finanzreform in wichtigen politiſchen Fragen zuſammengewirkt hatten, durch die Bildung eines partei⸗ politiſch einſeitigen Präſidiums beim Neubeginn der par⸗ lamentariſchen Arbeiten von vornherein ernſtlich gefähr⸗ det ſein würde. Um ſolche Gefahr zu mildern und dem Gedanken einer Wiederannäherung zu dienen, entſprach ich damals einem von perſchiedenen Seiten an ee Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 19. Jahrgang. mich gerichteten Wunſch, indem ich die Kandidatur für das Amt eines zweiten Vizepräſidenten annahm. Der Entſchluß wurde mir dadurch erleichtert, daß die Frak⸗ tion, deren Hoſpitant ich bin, während der vorangegan⸗ genen Kämpfe ſtets eine vermittelnde Stellung eingenom⸗ men hatte. Inzwiſchen haben die Vorgänge bei einer Reihe von Erſatzwahlen zum Reichstage und die jüngſt veröffentlichte Erklärung des offiziellen Organs der na⸗ tionalliberalen Partei eine erhebliche Vertiefung der Gegenſätze zwiſchen den einſtigen Blockparteien ge⸗ zeigt. Der beim Beginn der Tagung gerechtfertigte Ver⸗ ſuch, durch den die Möglichkeit einer Wiederannäherung offen gehalten werden ſollte, iſt gegenſtandslos ge⸗ worden und damit der innere Grund für meinen da⸗ maligen Eintritt in das Präſidium fortgeſallen. Glaubte ich in dieſer Entwicklung der Dinge an und für ſich noch keinen zwingenden Grund zur Niederlegung des einmal übernommenen Amtes erblicken zu müſſen, ſo erhob ſich dagegen angeſichts des Inhalts und der Wirkungen der Borromäus⸗Enzyklika für mich die Frage, ob in der nun entſtandenen Lage die Fortdauer meiner Zuge⸗ hörigkeit zu einem Präſidium, wie es ſich durch die partei⸗ bolitiſche Verbindung ſeiner Beſtandteile darſtellt, mit den Grundſätzen vereinbar iſt, die mich bisher geleitet haben. Ich muß dieſe Frage verneinen, und be⸗ ehre mich deshalb ergebenſt zu erklären, daß ich hiermit das Amt eines zweiten Vizepräſidenten des Deutſchen Reichstags niederlege.“ a f Politiſche Nundſchau. Deutſches Reich. * Getreidezölle und Güter⸗Pachtprei te. Im⸗ mer neue Beispiele für die engrme Steigerung der dallilar⸗ uno Pachtpreiſe, in der der Mehrertrag der Getreidezölle kapitaliſiert wird, werden bekannt. So wird jetzt von deutlich ſprechenden Ergebniſſen bei der Verpachtung der der Domänen im Kreiſe Kulm(Provinz Weſtpreußen) berichtet. Auf die etwa 1600 Morgen große Domäne Unislav, die bisher etwas mehr als 12000 Mark Pacht brachte, gab Herr Gohlke in Unislav ein Höchſtgebot von über 25 100 Mark ab: für die 1915 Morgen große Domäne Griewe, die Herr Amtsrat Meyer für etwas über 13000 Mark in Pacht hatte, bot der bisherige Pachtinhaber 30 256 Mark und erhielt den Zuſchlag. Wenn ſolche Pachterhöhungen gefordert und gezahlt werden, dann werden allerdings die Getreidezölle niemals hoch genug ſein! 8 i * Reichskanzler und Oſtmarkenpolitik. Di Julinummer der„Oſtmark“ veröffentlicht ſoeben ein Aeußerung des Reichskanzlers v. Bethmann Hollweg zu⸗ Polenfrage. Am 19. Juni veranſtaltete die Ortsgrupp des Oſtmarkenvereins Kulm(Provinz Meſtpreußen) einer Vermißt. Roman von Ewald Auguſt König. 106)(Fortſetzung.) „Ich danke Ihnen, ich werde mich kurz faſſen,“ ſagte Anger.„Ich war ſchon im vorigen Jahre ein⸗ mal hier und wurde bei dieſer Gelegenheit mit einem Herrn befreundet, der in der liebenswürdigſten Weiſe mir alle Sehenswürdigkeiten Brüſſels zeigte. Er führte mich damals in einen Spielklub, wo ich einige hundert Franken verlor. Ich machte mir nicht viel aus dieſem Verluſt, denn ich bin ein reicher Mann, und ſo blie⸗ ben mir noch unangenehme Erinnerungen, als ich wie⸗ er abreiſte. Dieſer Herr beſuchte mich vor einiger eit in meiner Heimat, und ich verſprach ihm, wieder eher zu kommen. Vor einigen Tagen kam ich an; der Herr nahm ſich wieder meiner an und führte mich am jenem Abend in den Spielklub. Heute ſchulde ich ihm bereits hundertzehntauſend Franken, die er im Spiel von mir gewonnen hat, und ich hege begründe⸗ ten Verdacht, daß dies nicht mit rechten Dingen zu⸗ 6 gehen kann.“ „le haben nie gewonnen?“ fragte der Richter. „Nur dann, wenn der Einſatz gering war.“ „Und was ſpielten Sie!? 5„Pharao oder ein anderes Kartenſpiel, das ich nicht enne.“. „Hatten Sie viele Mitſpielere?“ „Ein halbes Dutzend; aber jener Herr war immer Bankhalter.“. f 12„Und die übrigen Mitſpieler? Verloren Sie eben⸗ alls?“ i „Sie verloren und gewannen wieder; ſo viel ich bemerken konnte, kamen ſie im ungünſtigſten Falle mit einem blauen Auge davon, während ich große Sum⸗ men verlor.“ d 5 5„Auf Kredite“ i „Ja, ich ſtellte Schuldſcheine aus, die ich nun 8 (Nachdruck verboten.) f mir aus einem kleinen Verluſt, ſagen wir: aus einigen taufend Franken nichts zu machen brauche, ſo habe ich doch keine Luſt, mich ſo gewaltig betrügen zu laſſen, und daß ich im Spiel betrogen worden bin, das unter⸗ liegt für mich gar keinem Zweiſel.“ „Hm, war das Haus, in dem geſpielt wurde, ein Privathaus oder...“ N „Eine Weinſchenke, ſie liegt in einer Sackgaſſe. Wir tranken dort nur ſchweren Bordeaux und Cham⸗ pagner, und nur die Eingeweihten wurden eingelaſſen.“ „Ich kenne das Haus,“ meinte der Kommiſſar, als Antwort auf den fragenden Blick des Richters.„Wir haben ſchon längſt unſer Augenmerk darauf gerichtet; aber wir konnten nichts Sicheres erfahren, und der vor⸗ nehmen Geſellſchaft wegen, die dort verkehrt, durften wir nicht einſchreiten, ſo lange wir nicht durch Anklage ermächtigt wurden.“ „Und der Herr?“ wandte der Richter ſich wieder zu Unger, der noch immer mit dem Taſchentuch über ſein rotes Geſicht und kahles Haupt fuhr.„Sie müſ⸗ ſen mir ſeinen Namen nennen.“ f „Herr Garnier.“ „Ah, wie das ſich trifft,“ meinte der Richter über⸗ raſcht, während er mit dem Kommiſſar einen bedeu⸗ tungsvollen Blick wechſelte.„Kennen Sie vielleicht auch einen Herrn Didier?“ „Natürlich, er gehört ja ebenfalls zu den Mitglie⸗ dern des Spielklubs. Er iſt der beſte Freund Gar⸗ niers.“ „Haben Sie auch an ihn verloren?“ „Nein, er war ja nicht Bankhalter.“ „Aber er iſt jeden Abend dort?“ „Geſtern abend nicht; vorgeſtern blieb er auch nicht lange. Ob er heute kommen wird, weiß ich nicht.“ „Sie ſagen, Garnier ſei ein Betrüger, halten Sie Didier für ſeinen Genoſſen?“ eee heute einlöſen ſoll. Wenn ich auch als reicher Mann unterſuchen. miſſar. die Geſellſchaft aufzuheben?“ was unſer Vorhaben verraten könnte. aus Ihrer Heimat kommen laſſen?“ aus,“ riet der Kommiſſar. Garnier den Kreditbrief und ſagen Sie ihm, Sie wür⸗ den morgen das Geld in Empfang nehmen; ihn wird das reizen, Sie heute abend nochmals zu hohem Spiel zu verleiten. ſich den Anſchein, als ob Sie entſchloſſen ſeien, das Glück zu zwingen, Ihnen alles zurückzuerſtatten; das wird die Aufmerkſamkeit der Spieler feſſeln und mir die Löſung meiner Aufgabe erleichtern.“ „Das will ich nicht behaupten, aber auch nicht be — ſtreiten,“ erwiderte er zögernd.„Ich habe Didier bis her für einen ehrlichen Mann gehalten, aber ſeine in⸗ time Freundſchaft mit Garnier weckt nun doch Zweife in mir. Bin ich verpflichtet, das Geld zu zahlen?“ „Geſetzlich nicht,“ erwiderte der Richter„Sie wiſ⸗ ſen, ſolche Schulden ſind Ehrenſchulden; glauben Sie Garnier hat mit gefälſchten Karten geſpielte“ „Das iſt ſogar meine Ueberzeugung.“ i „Gut, dann iſt es meine Pflicht, dieſe Anklage zu Wollen Sie es übernehmen, Herr Kom—⸗ „Wenn Sie es mir befehlen, ſehr gern. Es wird keine leichte Arbeit ſein, aher ich hoffe, meine Aufgabe zu löſen. ſich der Beamte an Unger. Um welche Zeit beginnt das Spiel?“ wandt „Nach zehn Uhr.“ „Sehr gut, Sie werden natürlich alles vermeiden Haben Sie Geld „Ich empfing heute morgen von meinem Bankier einen Kreditbrief auf ein hieſiges Bankhaus, aber ich ſcheue mich, die große Summe zu fordern.“ „So ſchieben Sie die Zahlung bis morgen hin⸗ „Zeigen Sie heute abend Gehen Sie getroſt darauf ein, geben Sie „Gut, gut, es ſoll alles geſchehen, wie Sie es an⸗ ordnen,“ nickte Unger lebhaft.„Sapperment, hundert⸗ tauſend Franken verliert man nicht gern.“ Forts etzung folgt.) deutſchen Tag. An ein Begrüßungstelegramm äntworkett der Reichskanzler:„Den 1500 deutſchen Männern de⸗ Kulmer Landes bitte ich für ihre Grüße aus Althauſer meinen herzlichſten Dank zu übermitteln. Preußens Staa und Volk hat vor der Nation die Ehrenpflicht, in der Oſtmark das Werk unſerer Väter fortzuſetzen. v. Beth mann Hollweg.“ 5 35 Wieutſch⸗ſchweizeriſcher Auslieferungsver⸗ trag. Nach dem deutſch⸗ſchweizeriſchen Auslieferungs⸗ vertrag findet, wie der„Reichsanzeiger“ meldet, die Aus⸗ lieferung künftig auch wegen vorſätzlicher Fälſchung und Vecfälſchung von Lebensmitteln in einer für die menſch. liche Geſundheit ſchädlichen(gefährlichen) Weiſe ſowie we⸗ gen Feilbietens und Inverkehrbringens von ſolchen ge fälſchten oder verfälſchten Lebensmitteln ſtatt. * Diamantenſchmuagel. Dem Reichskolonialam und der Diamantenregie iſt von privater Seite die An, zeige erſtattet worden, daß für mehr als zwei Millioner Mark auf den Feldern von Südweſtafrika geſchürfter Dia⸗ manten aus Lüderitzbucht hinausgeſchmuggelt worden ſind und daß der Landesfiskus auf dieſe Weiſe um die ihm zu⸗ ſtehenden Zollgebühren im Betrag von mehr als 700 000 Mark betrogen worden ſei. Die Verfolgung der Schmugg⸗ ler iſt bereits eingeleitet worden. Dieſer neue Diamanten, ſchmuggel ſtellt ſich als der größte dar, der je verübt wor⸗ den iſt. Wie aus der den Kolonialbehörden erſtatteten Anzeige hervorgeht, die von einem Privatdetektiv ſtammt, ſind die Diamanten in der Weiſe aus Lüderitzbucht ge⸗ ſchmuggelt worben daß ſie von den Eigentümern mehre⸗ ren Frauen anvertraut wurden, die von Lüderitzbuchl nach Kapſtadt reiſten. Die Frauen verbargen die Dia⸗ manten unter ihren Kleidern. Als auf die Anzeige hin die Frauen verfolgt und ſeſtgenommen wurden, fand man die Diamanten nicht mehr bei ihnen vor. ö Frankreich. 28 Glückliches Frankreich! kann man ausrufen, wenn man folgende Meldung aus Paris lieſt: Die Einnahmen aus den indirekten Steuern und Monopolen ergeben im Juni gegenüber dem Budgetvoranſchlag einen Mehrertrag von 14 832 000 Frank. Die Geſamteinnahmen des erſten Halbjahrs überſteigen den Budgetvoranſchlag um 75 Mil⸗ lionen Frank.— Aber in Deutſchland wird das Fiaske der ſchwarzblauen„Finanzreform“ von Tag zu Tag offenſichtlicher! F Spanien Wie das„Pariſer Journal“ aus Madrid meldet, ſteht eine Miniſterkriſis bevor. Miniſterpräſident Cana⸗ lejas hat dem König über die Schwierigkeiten, die ſich der Entwicklung ſeines Programmes entgegenſtellen, Be. richt erſtattet. Dieſe Schwierigkeiten lägen nicht in der religiöſen Frage, ſondern auf finanziellem Gebiet. Mil den Plänen des Miniſterpräſidenten ſeien einige ſeiner Miniſterkollgegen nicht einverſtanden und ſie haben des⸗ halb ihre Abſicht kundgegeben, zu demiſſionieren, wenn Canalejas nicht einige Punkte ſeines Programmes einer radikalen Aenderung unterglehe.— * Volksparteiler und Nationalliberale in Sachſen. Die mit Mühe erreichte fortſchrittlich⸗national⸗ liberale Kompromißkandidatur im Reichstagswahlkreis Zſchopau⸗Marienberg iſt durch den Rücktritt des Abg. Roch(Fortſchrittl. Volksp.) hinfällig geworden. Der vor⸗ geſchützte Geſund heitszuſtand ſoll anſcheinend tiefergehende politiſche Verſtimmungen verdecken. Vorausſichtlich wird jetzt eine nationalliberale Kandidatur aufzeſtellt werden. Das Eintreten der Volksparteiler für den nationalliberalen abgeordneten Streſemann bei der nächſten Hauptwahl im 21. Reichstagswahlkreis iſt durch dieſe Vorgänge zweifel⸗ haft geworden. f * Hinweg mit Baſſermann! Die au en⸗Harwiſch⸗ allteutſch⸗rechtsnationalliberale„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ be⸗ merkt zu der Mitteilung, daß der Abgeordnete Baſſer⸗ mann die Abſicht kundgetan habe, für die nächſten Reichs⸗ tagswahlen nicht mehr zu kandidieren:„Die Nachricht, daß Baſſermann nicht mehr kandidieren wolle, iſt ſehr intereſſant.. Für die Entwicklung der nationalliberalen Partei wäre ein Ausſcheiden Baſſermanns, des eigent⸗ lichen Führers des linken und ſüdweſtdeutſchen Flügels der Partei, von hoher Bedeutung. Es iſt klar, daß die jetzige innere Spaltung in der nationalliberalen Partei kaum mehr verſchärft werden darf, ohne zu einer Kriſis der Geſamtpartei zu führenñ C. Bulgarien. In Sofia trafen 150 Delegierte zum Slawenkongref ein, darunter zahlveiche ruſſiſche und öſterreichiſche Parla⸗ mentarier. Das Publikum bereitete den meiſten der Gäſte begeiſterte Ovationen, namentlich dem Dumapräſidenter Gutſchkow, dem Grafen Bobrinſky, den Profeſſoren Po⸗ 5 und Florinſky und dem Tſchechenführer Kramarz r ruſſiſche General Stoljetow, der im ruſſiſch⸗türkiſcher Kriege eine Landſturmdiviſion kommandiert hat. wurde bot den un) Jem Bahnhoſe verjammelten Veteranen auf die Schultern gehoben und durch die Menge getragen. N Türkei. 5 7 Meldungen aus Konſtantinopel zufolge hat nunmehr die türkiſche Regierung das ganze 3. Armeekorps an der theſſaliſcchen Grenze konzentriert und ſchiebt mit großer Beſchleunigung das 2. nach. Es heißt, daß bis zur Stunde gegen 80 600 Mann an der griechiſchen Grenze ſtehen. Umgekehrt hat auch Griechenland an 40000 Mann nach und nach im Norden des Reiches zuſammengezogen. Die Lage wird in dortigen unterrichteten Kreiſen als hoch⸗ ernſt bezeichnet; die Hoffnung auf Aufrechterhaltung des Friedens iſt ziemlich geſunken. Weiter heißt es, daß eine türkiſche Grenzwache auf türkiſchem Gebiet zwei griechiſche Soldaten überraſchte, welche einen Waffentransport ge⸗ leiteten. Da die Griechen auf Anruf nicht Halt machten, feuerten die Türken und verwundeten die beiden Griechen, die flüchteten. Die beladenen Pferde und zwei Treiber fielen in die Hände der türkiſchen Grenzwache. Die Frauenſtimmrechtsbewegung in England. Die Frauenſtimmrechtlerinnen haben einen neuen Angriff auf das Parlament gemacht, um ſich das Wahl⸗ recht zu ſichern. Einige unternemhende Parlamentsmit⸗ glieder haben eine Vorlage eingereicht, welche den Frauen das Wahlrecht ſichern ſoll, und dieſe hat ſogar ſchon ihre erſte Leſung geſehen, was allerdings unter der Ge. ſchäftsordnung des engliſchen Parlaments nicht allzu viel heißen will. Der eigentliche Kampf beginnt erſt mit der zweiten Leſung, und es ſcheint, als werde die Vorlage eine ziemlich ſtarke Oppoſition von ſeiten der Herren der Schöpfung ſehen. Miniſterpräſident Asquith hat ſich bis⸗ her immer ſympathiſch geäußert, ohne jedoch irgendwelche Verpflichtungen einzugehen. Dieſe Politik wird er nicht zu lange mehr befolgen können. Dieſer Tage, wo die Vorlage zur zweiten Leſung kommt, wird er wohl Farbe bekennen müſſen. Inzwiſchen hat ſich im Parlament ſel⸗ ber bereits eine Partei zu dem Zwecke zuſammengetan, den Frauen den Eintritt in das hohe Haus, koſte es was es wolle, zu verwehren. Dieſe Partei will den Kampf gegen das Frauenwahlrecht mit aller Kraft aufnehmen. Zur Abwehr dieſes An⸗ ſchlages haben ſich gleichfalls die Freunde der Vorlage zuſammengetan, und man erwartet für den Montag und Dienstag jedenfalls einige lebhafte Auftritte im Unter⸗ hauſe, zumal die Suffragettes mit der Idee umgehen, einen Angriff auf das Unterhaus von außen zu machen. Sowohl die Reihen der Freunde als der Gegner der Vorlage ſind gemiſcht, und die Regierung hat die Abſicht, in dieſem Falle nicht nach Parteien ab⸗ ſtimmen zu laſſen, ſo daß jedermann ſeine Meinung unab hängig ſagen kann. 70 Franzöſiſcher Zolltarif. Der neue franzöſiſche Zolltarif, der nun bald ein Vierteljahr in Kraft getreten iſt, hat ſeine ungünſtigen Wirkungen für Deutſchland ſchon ſtark bemerkbar gemacht. Er bringt nicht nur durch die Erhöhung vieler Zollſätze, ſondern auch durch die neue Faſſung zahlreicher Stellen des Tarifſchemas den deutſchen Exporteuren viele Unan⸗ nehmlichkeiten„Die franzöſiſchen Zollſchikane zwingen, wie in einer in der„Württembergiſchen Induſtrie“ ver⸗ öffentlichten Zuſchrift eines induſtriellen Unternehmens der Maſchinenbranche ausgeführt wird, manche Firma eine Fabrikfiliale in Frankreich zu errichten, wenn ſie nicht den franzöſiſchen Markt vollſtändig verlieren will. „Wenn unſere Regierung fortfährt,“ ſo führt dieſe Zu⸗ ſchrift weiter aus,„alle Angriffe und Schädigungen un⸗ ſerer Nachbarn gegen die deutſche Induſtrie gelaſſen ein⸗ zuſtecken, während unſere kleinen Nachbarn, Belgien und die Schweiz, ſich energiſch dagegen wehren, ſo wird ſich dieſe vornehme Gelaſſenheit in einen Verluſt an National⸗ vermögen umſetzen, der ſich in den Steuererträgniſſen recht deutlich fühlbar machen muß. Aber nicht allein unſeren „Abſatz ins Ausland verlieren wir nach und nach mangels genügender Feſtigkeit unſerer Regierung, ſondern auch uc ikallengmelhebcat, anſexe mübſam errungenen Herſtellungsverfahren und Fertigkeiten gehen ins Aus⸗ land und der Deutſche hat wieder einmal koſtenlos die Befruchtung fremder Induſtrien, die Belebung fremder Märkte, die Hebung fremden Wohlſtandes beſorgt, wäh⸗ rend unſere inländiſchen Betriebe zurückgehen und unſere einheimiſche Arbeiterſchaft mangels genügender Beſchäf⸗ tigung auf die Straße geſchickt wird.“ Lokales. Seckenheim, 12. Juli. s. Der Verein ehem. 111er beging am letzten Sonntag im Saale„Zur Kapelle“ die Feier des Geburts⸗ tages Sr. Kgl. Hoheit des Großherzogs, der morgens bei Beteiligung einer ſtattlichen Anzahl Kameraden die Kirchen⸗ parade vorausging. Abends fand im gen. Saale ein Feſt⸗Bankett ſtatt, zu dem ſich auch wieder viele Kameraden, deren Angehörigen und zahlreiche Feſtgäſte eingefunden hatten. Als Feſtredner war der 2. Gauvorſitzende, Herr Mayfarth aus Neckarau gewonnen, welcher ſich ſeiner Aufgabe in glänzender Weiſe entledigte. Am Schluſſe ſeiner Rede brachte er einen begeiſtert aufgenommenen Toaſt auf den geliebten Landesfürſten aus. In einer weiteren Rede behandelte Herr Mayfarth die Zuſammen⸗ gehörigkeit der alten Soldaten in den militärlſchen Vereinen, um ſodann diejenigen Kameraden, welche bisher einem der⸗ artigen Vereine nicht angehören, zum Beitritt aufzufordern. Sein Hoch galt der Einigkeit und dem ferneren Blühen und Gedeihen der Militär⸗Vereine. Ehrenmitglied Sichler feierte im Laufe des Abends in gut durchdachter Rede Se. Majeſtät den Kaiſer als oberſten Kriegsherrn. Das aus⸗ gebrachte Hoch fand brauſenden Wiederhall. Den humoriſ⸗ tiſchen Teil hatte Kamerad Ph. Roth übernommen, welcher ſeiner Aufgabe in allen Teilen gerecht wurde; ferner wirkten in ausgezeichneter Weiſe mit die Kameraden Franz Maier, Joſef Tranſier jun., Joſef Eder, Ludwig Neudinger und Heinr. Schäfer. Die Klavierbegleitung wurde tadellos von Herrn Hemrich Raufelder durchgeführt. 11 Uhr war es als der offizielle Teil zu Ende war und zum ge⸗ mütlichen Teil übergegangen wurde. Terpſichore wurde von jung und alt fleſßig gehuldigt, und der Morgen graute ſchon, als die letzten Teilnehmer das Feſtlokal mit dem frohen Bewußtſein verließen, einige ſchöne Stunden ver⸗ lebt zu haben. Aus Nah und Fern 0 Karlsruhe, 11. Juli. Die Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung der Erſten Kammer hat die Beratungen über den Geſetzentwurf, betreffend die Abänderung der Gemeinde⸗ und Städteordnung beendet und das Geſetz mit einer Reihe von Abänderungen angenommen. Dieſe Aenderungen ſind zum Teil einſchneidender Natur und dürften kaum in ihrem Hanzen Umfange die Zuſtimmung der Zweiten Kammer finden. Wenn das Plenum der Erſten Kammer auf den Beſchlüſſen der Kommiſſion voll⸗ ſtändig beharren ſollte, erſcheint ein Zuſtandekommen des Geſetzes fraalich. Nach den Beſchlüſſen der Kommiſſion 8 2 300070ß j der Erſten Kammer wurde die von der Zweiten Kammer geſtrichene Beſtimmung über die Ausübung der niederen Polizeigewalt durch Standes⸗ und Grundherrn wieder hergeſtellt. Des weiteren brachte die Kommiſſion die ſelbſtändige Lebensſtellung als Vorausſetzung für das Wahlrecht wieder in das Geſetz hinein. Ferner wurden eine Reihe von der Zweiten Kammer vorgenommenen Aenderungen nach der Regierungsvorlage wieder her⸗ geſtellt, ſo die Beſtimmung über die Penſionierung der Bürgermeiſter, über die hälftige Erneuerung des Ge⸗ meinderats und Bürgerausſchuſſes. Die von der Zweiten Kammer beſchloſſene neue Beſti nmung, wonach der Stadt⸗ rat verpflichtet ſein ſoll, Beſchliſſe, die er auf Anregung der Stadtverordneten gefaßt hat unter Angabe von Grün⸗ den dem Bürgerausſchuß mitzuteklen, wurde von der Kom⸗ miſſion geſtrichen. Auch wurde; hinſichtlich der Beſtim⸗ mungen über die Steuerermäß ung Aenderungen vor⸗ nommen. Karlsruhe, 11. Juli. Die Hochſpannsleitungen für den Wechſelſtrom von 8000 Volt⸗Spannung für den elektriſchen Bahnbetrieb der Albtalbahn ſind auf den Strecken Ettlingen— Herrenalb und Buſenbach—Itters⸗ bach nahezu fertiggeſtellt, und es wird heute mit der Um⸗ änderung der ſeitherigen Gleichſtromoberleitung in Hoch⸗ ſpannsleitung mit Wechſelſtrom auf den Strecken Karls⸗ ruhe— Ettlingen und Ettlingen— Holzhof— Ettlingen— Staatsbahnhof begonnen. (Pforzheim, 11. Juli. In Triberg hat ſich der Oberbuchhalter einer hieſigen Bank, infolge nervöſer Ueber⸗ reizung, durch Gift das Leben genommen. Der Verblichene war ein überaus tüchtiger Arbeiter, ein zuverläſſiger, Mann, der das Vertrauen ſeines Chefs in hohem Maße beſaß. Seine Verhältniſſe ſind durchaus geordnet, und hat die Tat mit irgend welchen Geldſachen nichts zu tun. Der Unglückliche kam jedenfalls nur infolge ſeiner nervöſen Ueberretzung auf den Gedanken der unglück⸗ ſeligen Tat.— Nach einer Auseinanderſetzung mit ihrem Geliebten hat in der Nacht vom 7. auf 8. ds. Mts. ein noch nicht 19jähriges Dienſtmädchen in einer hiefigen Familie ihrem Leben freiwillig ein Ende gemacht. Das Mädchen ſchloß ſich über Nacht in die Küche ein, öffnete die Gashahnen und atmete, nachdem es alle Oeffnungen in der Küche ſorgfältig verſchloſſen hatte, das Gas ein. Samstag früh fand man das Mädchen in der verſchloſſenen Küche tot vor. Offenburg, 11. Juli. Am 30., 31. Juli und 1. Auguſt wird hier der 23. badiſche Landesfeuerwehrtag derbunden mit einer Ausſtellung von Löſchgeräten, ab⸗ gehalten. a (Eichen, 11. Juli. Infolge der anhaltenden regne⸗ riſchen Witterung iſt ſeit zwei Tagen der Eichener See wieder ausgetreten. Das Waſſer iſt noch immer im Steigen begriffen. () Baden⸗Baden, 11. Juli. In einer Sitzung des Aufſichtsrates der Deutſchen Luftſchiffahrts⸗Aktienge⸗ jellſchaft zu Frankfurt a. M. wurde beſchloſſen, das Luft⸗ ſchiff 3 6, welches vom Luftſchiffbau Zeppelin fahrbereit gemacht und mit einen Paffagierkubine berſehen wird, von Mitte Auguſt bis Ende September ds. Is. in der neuen Baden⸗Badener Luftſchiffhalle zu ſtationieren und während dieſer Zeit zur Ausführung von Paſſagierfahrten in der Umgebung von Baden⸗Baden zu verwenden. * Bern, 9. Juli. Wie nunmehr feſtſteht, ſind bei dem bereits erwähnten Lawinenunglück ſie⸗ ben Perſonen umgekommen und zwar außer den beiden deutſchen Touriſten Albert Kühn aus Straßburg und Kaufmann Barthold aus Saarbrücken der Führer Alexander Burgener und deſſen Sohn aus Saas(Kanton Walis) und drei Grindelwaldführer. Berthold hinterläßt Frau und Kinder; er wollte morgen nach Hauſe zurück⸗ kehren. Die ſchwerverletzten Führer Fritz Brawand und Adolf Burgener ſind in das Spital nach Interlaken ge⸗ bracht worden und dürften mit dem Leben davonkommen. Von den 4 Proviantträgern iſt einer erheblich verletzt worden Zwei Träger ſind die Söhne des tödlich ver⸗ unglückten Grindelwaldführers Chriſtian Bohren. Das Unglück ereignete ſich gegen 6 Uhr abends etwa 100 Meter unter der am unteren Mönchsjoch gelegenen Berglihütte. Heute früh iſt eine Kolonne von 30 Grindelwaldführern nach der Station Eismeer zur Bergung der Leichen abge⸗ gangen. . 6 Neues aus aller Welk. * Ein zehnjähriger Knabe als Mörder. Eine grauſige Tat beging in dem weſtfäliſchen Orte Wickede ein zehnjähriger Knabe, dem von ſeinen Eltern die Auf⸗ ſicht über ſeine jüngeren Ceſchwiſter erteilt war. Er fuhr mit einem Kinderſportwagen ſeinen jüngeren Bruder an einen Teich und warf das Kind ins Waſſer. Paſſanten fanden ſpäter den Leichnam des Kindes. Unterdeſſen wird auch die dreijährige Schweſter des Knaben vermißt. Es wird angenommen, daß das Mädchen ebenfalls von ſeinem Bruder ertränkt worden iſt, da der jugendliche Mörder anderen Kindern erzählte, er werde ſeine Geſchwiſter um⸗ bringen. Jetzt iſt auch der Täter verſchwunden. Es dürfte nicht zu bezweifeln ſein, daß der Knabe geiſteskrank iſt. „Ein mißlungener Fluchtverſuch Hofrichters. Ein mißglückter Fluchtverſuch Hofrichters wird jetzt erſt bekannt. Hofrichter hatte den Fluchtverſuch gleich nach ſeiner Einlieferung in die Militärſtrafanſtalt Möllers⸗ dorf gemacht. Die Sache wurde aber ſofort entdeckt. Jetzt ſteht Hofrichter unter ſchärfſter Bewächung. g » Selbſtmordverſuch des Irredentiſten Colpi. Der Irredentiſt Colpi, gegen den gegenwärtig vor dem Wiener Schwurgericht wegen des Bankdiebſtahls in Trient verhandelt wird, machte Samstag einen Selbſtmordver⸗ ſuch, indem er ſich mit einem Stahldraht, den er aus der Schnurrbartbinde herausgezogen hatte, eine Ader öffnete. Die Verletzung iſt jedoch leicht, die Verhandlung konnte ſortgeſetzt werden Colpi erklärte, er habe ſich aus Ver⸗ zweiflung darüber töten wollen, daß es nicht gelungen ſei, den wirklichen Täter, den er Greco nennt, ausfindig zu machen und für den nun er büßen müſſe. 3 566 . 0— 3 2 8 F——ͤ * Der ſchiefe Turm von Piſa in Gefahr. Ganz Italien iſt durch den eben veröffentlichten Bericht der Kommiſſion, die mit der Unterſuchung der Verhältniſſe des ſchiefen Turmes von Piſa betraut war, in Aufregung verſeßt worden Die Unterſuchung ergab, daß der Turm einer ausreichenden Grundmauerung entbehrt. Die Nei⸗ gung hat ſeit 1829 um 20 Zentimeter zugenommen. Die tragenden Grundſäulen ſind auf der Seite der Neigung um 35 Zentimeter eingeſunken. Es beſteht alſo kein Zwei⸗ fel mehr darüber, daß der Turm nicht ſchief gebaut iſt, ſondern wegen der ſchlechten Bodenverhältniſſe einſeitig ſich geſenkt hat. g Frau v. Schönebeck⸗Weber wird, wie verlaukek, aus der Irrenanſtalt Kortau in das Sanatorium von Dr. Julius Weil in Schlachtenſee bei Berlin übergeführt werden, wo bereits für ſie zwei Zimmer belegt ſind. Frau v. Schönebeck⸗Weber, die in den letzten Tagen ruhiger geworden iſt, wird mit ihrem Gatten ſchon in den nächſten gen in dem Sanatorium eintreffen. Eine Ehetragödie ſpielte am Freitag früh gegen 2½ Uhr in der Sedanſtraße in Schöneberg⸗Berlin ab. Der 21 Jahre alte Eiſenbahnanwärter Otto Am⸗ broſius verletzte nach vorausgegangenem Streit den 42. jährigen Bankbeamten Heinrich Marwede, mit deſſen Frau er ſeit längerer Zeit ein Liebesverhältnis unterhielt, durch zwei Revolverſchüſſe in den Unterleib derart ſchwer, daß Marwede hoffnungslos darniederliegt. Dann ſchoß ſich der Attentäter eine Kugel in die rechte Schläfe und ſtarb nach wenigen Minuten. * Schneefall in Italien. In ganz Italien herrſcht rauhes Regenwetter, begleitet teilweiſe von dichtem Nebel und kurzem ſtarken Schneefall. Die Temperatur iſt eine außerordentlich tiefe und ſteht ſtundenweiſe unter Null. Die Bevölkerung leidet ſtark unter der Kälte und den un⸗ gewöhnlichen Witterungsverhältniſſen. Auch der Frem⸗ denzufluß bleibt inſolgedeſſen ſtark im Rückſtande. * Eine Aviatikerin tödlich verunglückt. Die Baronin Delaroche flog am Freitag auf der Flugwoche von Reims(Frankreich) in einer Höhe von etwa 40 Metern dahin, als plötzlich ihr Apparat herabſtürzte und zerbrach. Die Aviatikerin brach den linken Arm und das rechte Bein und zog ſich auch Verletzungen am Kopf zu. Ihr Zuſtand iſt hoffnungslos. Ueber den Unfall wird noch weiter berichtet: Madame Delaroche ſtürzte aus 15 Meter Höhe herab und erlitt gräßliche Verletzungen. Der ſchreckliche Unfall ereignete ſich kurz nach 1 Uhr mittags. Das Wetter hatte ſich aufgeheitert und acht Apparate umkreiſten bereits die Bahn, als auch Madame Delaroche ſich auf ihrem Zweidecker in die Lüfte erhob und bis zu 5 Meter anſteigend in ſehr weiten Win⸗ dungen eine 5⸗Kilometer⸗Runde zurücklegte, worauf ſie unter dem lebhaften Beifall ihrer Freunde eine zweite Runde begann. Von dieſer Runde hatte ſie bereits 3 Kilometer zurückgelegt; ihr Zweidecker umflog eben den vorletzten Hauptpoſten, als der Motor plötzlich ſeine Tätigkeit einſtellte. Im nächſten Augenblick neigte ſich der Apparat vorne über und ſchoßf auf den Erdboden herab. Ein entſetzlicher Auffchret des Publikums begleitete den Sturz. Die Aviatikerin verſuchte noch abzuſpringen, ver⸗ wickelte ſich aber in den Drähten der Steuerung. Man eilte, um zu helfen und fand ſie blutüberſtrömt mit gräß⸗ lichen Verletzungen unter den Trümmern des Apparats. Der rechte Oberſchenkel war förmlich zermalmt, der linke Arm gebrochen, das Geſicht zerriſſen. * Der Bierboykott in der Schweiz. Der Bier⸗ boykott anläßlich des Streiks der Brauer macht ſich be⸗ ſonders für die Wirte recht unangenehm bemerkbar. In ſeiner Verſammlung hat daher der Wirteverein von Baſel beſchloſſen, den ſtreitenden Parteien ſeine Vermittlung anzutragen und Brauer und Arbeiter von Baſel und Rheinfelden zu einer gemeinſchaftlichen Sitzung einzuladen, wo dann der Verſuch zu einer Einigung gemacht werden ſoll Für den Fall, daß eine der Parteien die Teilnahme ab⸗ lehnen ſollte, würde diefer die Verantwortung für die weiteren Folgen zuzuschreiben ſein. Der Kampf nimmt immer ſchärfere Formen an und die Arbeiter, die den Dienſt in den Brauereien verſehen, werden nicht ſelten verhöhnt und inſultiert. ö Graf Zeppelins Nebenbuhler. Die am Sonntag ſtattgefundene letzte Sitzung des Arbeitsausſchuſſes der Zeppelin⸗Polarexpeditions⸗Geſell⸗ ſchaft hat ſich u. a. auch mit der Frage zu beſchäftigen gehabt, wie der Ausſchuß ſich zu dem Vorgehen des Polarfahrers Theodor Lerner ſtellen würde. Lerner hatte bekanntlich gegen den Grafen Zeppelin und Profeſſor 5 Hergeſell die Feſtſtellungsklage erheben laſſen, und hierin ein für ſich außerordentlich günſtiges Urteil erzielt. Es feſtgeſtellt, daß die Beklagten ver⸗ 2—— 2. S wurde vom Geric, — 1 Tolarrziserider eoder lerne pflichtet ſind, den Kläger die Teilnahme an der von ihnen geplanten Expedition in einer, ſeinen Polarerfahrungen entſprechenden Stellung zu gewährleiſten. Wie es heißt, hat der Arbeitsausſchuß Herrn Lerner durch eine ent⸗ ſprechende Entſchädigung und eine Ehrenerklärung zur Verzichtleiſtung auf die Teilnahme an der Expedition bewegen können 5 Prinz Die deutſche arktiſche Zeppelin⸗Expebition Am Samstag hat der Dampfer„Mainz“ Kiel ver⸗ laſſen, um die Teilnehmer an der Vorexpedition für die deutſche arktiſche Zeppilin⸗Luftſchiffexpedition nach den nordiſchen Gewäſſern zu tragen. Der Dampfer wird zu⸗ nächſt Bergen und Troſö anlaufen, um in letzterem Hafen mit dem eigentlichen Expeditionsſchiff, dem früheren Mal! iſchfänger„Phönix“ zuſammenzutreffen. An der Stu⸗ dienreiſe nehmen außer dem Grafen Zeppelin noch Heinrich von Preußen, Profeſſor Her⸗ zeſell und viele andere angeſehene Männer der Aero⸗ nautik und der Wiſſenſchaften teil. Die ozeanographi⸗ ſchen Arbeiten werden von Profeſſor v. Drygalsky und Prof. Reich ausgeführt. Profeſſor Miethe wird 88 Zur arktischen ö ſeine in Aegypten angeſtellten Studien über Danenterbengg⸗ erſcheinungen und Sonnenſtrahlungen in den nordiſchen Gewaſſern fortſetzen. Die zoologiſchen Arbeiten hat Graf Zedlitz⸗Trütſchler übernommen, während das Gebiet der Aerologie Profeſſor Hergeſell leitet. Graf Zeppelin nimmt auch den bekannten Luftſchiffklapitän Lau mit auf die Fahrt. Außerdem beteiligen ſich auch noch einige Aſſiſtenten der Profeſſoren Hergeſell und Miethe an der Fahrt. Die Dauer der Expedition iſt auf 6—8 Wochen in Ausſicht genommen. Der Dampfer„Mainz“ mit den Teilnehmern der Zeppelinſchen arktiſchen Vorexpedition iſt in Bergen(Nor⸗ wegen) eingetroffen. Prinz Heinrich von Preußen und Graf Zeppelin waren abends zur Taſel bei dem früheren Miniſterpräſidenten Michelſen geladen. An der Tafel nahm auch König Haakon von Norwegen teil. Zum Aus ban der Hauptbahnſtrecke Untertürkheim— Plochingen. Anläßlich des 4gleiſigen Ausbaues der Hauptbahn⸗ ſtrecke von Stuttgart nach Plochingen muß außer dem Cannſtatter Bahnhof auch der von Untertürkheim umgebaut werden. Dieſe Station wird gegen Cannſtatt verſchoben und ein neues Verwaltungsgebäude errichtet werden. Die Mühlſtraßenunterführung, durch die künftig die elektriſch betriebene Straßenbahn Wangen—Untertürk⸗ heim geleitet wird, iſt zu verbreitern und ihre Durchfahr⸗ brücke zu vergrößern. Die neue Linie verläßt bald nach dem Notübergang den Zug der beſtehenden Bahn und wird unmittelbar dem Neckar entlang nach Obertürk⸗ heim geführt. Dieſer Bahnhof wird gleichfalls ausge⸗ baut unter Ausführung einer Neckarverlegung. Das be⸗ ſtehende Verwaltungsgebäude wird entfernt und dafür ein neues Gebäude an anderer Seite erbaut. Die beſtehende Wegunterführung kommt in Wegfall und wird durch eine neue Unterführung erſetzt, die den Zugang zu dem rechts von der Bahn dem Neckar entlang führenden Parallelweg ermöglicht. Die Beſeitigung des ſchienengleichen Ueber⸗ gangs für die Straße nach Hedelfingen macht eine neue Ueberführung dieſer Straße und im Zuſammenhang damit eine neue Neckarbrücke notwendig. Der Halte⸗ punkt Mettingen wird um etwa 350 Meter gegen Obertürkheim verſchoben. Die Erweiterung des Bahn⸗ hofs Eß lingen iſt auf dem Gelände der Maſchinen⸗ fabrik Eßlingen vorgeſehen. Das Empfangsgebäude bleibt beſtehen und der Ortsgüterbahnhof wird im weſentlichen beibehalten Vom Bahnhof Eßlingen an verläuft die Bahn in gerader Linie, wie die beſtehende Bahn, bis nach Obereßlingen. Dagegen kann der Haltepunkt Ober⸗ eßlingen in ſeiner jetzigen Lage nicht beibehalten wer⸗ den. Nach dem Verlaſſen des Bahnhofs Obereßlingen folgt die Linie bis gegen Zell dem Zuge der beſtehenden Bahn. Bei ihrer Durchführung durch den Ort und der Anlegung eines Haltepunktes Zell iſt die Beſeitigung ver⸗ ſchiedener Gebäude nicht zu umgehen. Der Bahnhof Alt⸗ bach iſt in der Breitenausdehnung durch den Ort einer⸗ ſeits und das Elektrizitätswerk andererſeits beſchränkt. Die Hauptgleiſe ſind deshalb ohne jede Weichenberbin⸗ ECC ˙ UD N N dung durchgeführt und nur zur Gewinnung des für die Zwiſchenbahnſteige erforderlichen Plaßes auseinanderge⸗ zogen. Das alte Verwaltungsgebäude kann beibehalten werden. Der Güterbahnhof iſt räumlich getrennt von dem Perſonenbahnhof und gegen Plochingen verſchoben, von wo aus er auch bedient wird. Die Einführung des weiteren Gleispaares in den Bahnhof Plochingen vollzieht ſich ohne Schwierigkeiten. Alle zurzeit vorhandenen 19 Weg⸗ übergänge und 3 Fußwegübergänge müſſen beſeitigt und durch 3 Unterführungen, 7 Ueberführungen und 3 Fuß⸗ wegunterführungen erſetzt werden. Die Geſamtkoſten des biergleiſigen Ausbaus der Hauptbahnſtrecke Untertürkheim Plochingen ſind zu rund 20 Millionen Mark berechnet. Vermiſchtes. Ein lichter Moment. Ein Mann, der an der ſiren Idee litt, er habe eine Kanone erfunden, die es ermögliche, im Kriegsfall den ganzen Feind mit einem einzigen Schuß zu töten„ſollte wegen Geiſteskrankheit entmündigt wer⸗ den. Bei der zu dieſem Zweck ſtattfindenden Vernehmung unterhielt ſich der Amtsrichter Krauſe des längeren mit ihm über ſeine angebliche Erfindung. Schließlich ſtellte er ich als Kriegsminiſter vor, der ihm ſeine Erfindung ab⸗ laufen wolle. Da kommt er aber ſchlecht bei ihm an, denn 2s wird ihm erwidert:„Was du Schafskopf? Du biſt a der Amtsrichter Krauſe.“ Nichtsdeſtoweniger wurde hie Entmündigung aber angeordnet, und in dem Beſchluß Ferüber heißt es, der Mann ſei geiſteskrank, habe aber Sismarck und die Kreter. Im Anſchlu) an die politiſchen Erörterungen, die in den letzten Wochen und Monaten durch die Kretafrage veranlaßt worden ſind wird es nicht ohne Intereſſe ſein, an einen Brief Vismarcks zu erinnern, in dem er ſein Urteil über Kreta und ſeine Bewohner in ziemlich ſcharfe Formen faßt. In einen Geſpräch, das der Kanzler im Juni 1896 mit einem ſeiner Beſucher führte, äußerte er u. a. über die damals im Mittelpunkte des europäiſchen Intereſſes ſtehende Inſel, daß ihm an ihr nicht ſo viel gelegen ſei, wie an dem kleinſten Winkel ſeines Gartens. Darauf erhielt er einen Brief, in dem ihm über ſeine abfälligen Bemerkungen ernſte Vorhaltungen gemacht wurden: zugleich wurde die Bitte an ihn gerichtet, etwas chriſtlicher über das unter⸗ drückte Volks zu urteilen. Dieſen Brief beantwortete Bis⸗ marck am 25. Juli 1896 mit einem kurzen Hinwei auf den Brief des Apoſtels Paulus an Titus, 1. Haun.iſtück, 12. und 13. Vers. Der Empfänger ſchlug die angeführte a Stelle nach und fand dort:„Die Kreter ſind von jeher Litgner, böſe Were, faule Bäuche. Dieſes Zeugnis iſt wahr.“ d 5 Zeitgemüßes Schnadahüpferl im Juli 1910. Und geſtern hot's g'regnat Und heut regnat's a Und morgen regnat's wieda Und übermorgen ma. Holdiri Holdira. Handel und Verkehr. ) Mitteilungen der Zentralvermitt⸗ lungsſtelle für Obſtverwertung in Stytt⸗ gart,(Eßlingerſtraße 15). 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