9 leidet unter der e * Neckar- Bote Seckenheimer Hnzeiger, lluesheimer Hnzeiger, nekarhauser Zeitung, Edinger Zeifung Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Die Fleiſchteuerung. Die Preiſe für Schlachtvieh ſind gegenwärtig ſtark im Steigen begriffen, und man muß mit der unerfreulichen Tatſache rechnen, daß eine neue erhebliche Fleiſch⸗ teuerung im Anzuge iſt. Von einer ſolchen Fleiſch⸗ teuerung werden die weiteſten Kreiſe unſeres Volkes aufs empfindlichſte berührt, ganz beſonders leiden darunter der Mittelſtand und die induſtrielle Arbeiter⸗ ſchaft. Dieſe Erwerbsſtände können bei hohen Fleiſch⸗ preiſen nur ſelten Fleiſch eſſen und müſſen ſich hauptſäch⸗ lich mit Kartoffelſpeiſen ernähren. Eine derartige Nah⸗ rung iſt namentlich für den Fabrikarbeiter, deſſen Ge⸗ ſundheit an ſich ſchon durch den täglichen elfſtündigen Aufenthalt in den Fabriken ungünſtig beeinflußt wird, keineswegs genügend und mit den Grundſätzen der Volks⸗ hygiene durchaus unvereinbar. Doch auch noch aus an⸗ deren Gründen iſt das Steigen der Fleiſchpreiſe höchſt be⸗ dauerlich. So bedeutet die mangelhafte Fleiſchverſorgung geradezu eine Gefahr für die Wehrfähigkeit unſerer Armee. Die Ernährung des ſtehenden Heeres übermäßigen Höhe der Fleiſchpreiſe, außerdem wird der Heereserſatz durch eine ungenügende Volksernährung ſchwer beeinträchtigt. Ueber die Urſache der Fleiſchteuerung, die ſich bei uns nachgerade zu einer ſtändigen Kalamität heraus⸗ gebildet hat, wird hin und her geſtritten. Am letzten Ende iſt die Not darauf zurückzuführen, daß unſere Landwirt⸗ ſchaft den heimiſchen Fleiſchbedarf durch inländiſche Pro⸗ duktion nicht zu decken vermag, die Zufuhr ausländischen Viehs aber faſt völlig abgeſchnitten iſt. Die Agrarier wollen das freilich nicht zugeben und ſuchen die Schuld auf den Handelsſtand abzuwälzen. Sie führen jede Preisſteigerung auf Kniffe der Händler zurück, die an⸗ geblich das Vieh aufkaufen, um ſich dann durch Speku⸗ lationsgeſchäfte zu bereichern. In Einzelfällen mag das nun allerdings vorgekommen ſein. Der Grund der ſtän⸗ digen Fleiſchnot iſt aber gewiß nicht auf Händlerpraktiken zurückzuführen. Dagegen ſteht die Tatſache ſeſt, daß die in unſerem Vaterlande allmächtigen Großgrundbeſitzer bisher alle Maßnahmen zu einer Linderung der Fleiſch⸗ not zu verhindern gewußt haben. a Mittel zur Abhilfe gibt es zur Genüge. Das wich⸗ tigſte iſt die Erleichterung der Einfuhr lebenden Schlachtviehs. Bisher hat man ſich gegen dieſe Er⸗ leichterung ſtets mit dem Hinweiſe darauf gewehrt, daß ſie mit einer Verſeuchungsgefahr der heimiſchen Vieh⸗ beſtände verbunden ſein würde. Allein dieſer Einwand geht fehl, weil ſich die von den Agrariern gefliſſentlich in den ſchwärzeſten Farben gemalte Gefahr durch ve⸗ terinärpoltzeiliche Vorſchriften beſeitigen läßt. Zur Linderung der herrſchenden Not würde ferner weſentlich beitragen die Erleichterung der Einfuhr fri⸗ ſchen Fleiſches. England läßt die Einfuhr fremden Fleiſches, das in gefrorenem Zuſtande aus Auſtralien und Amerika kommt, in weitgehendem Maße zu. Dieſes Fleiſch gibt für die engliſche Arbeiterſchaft eine billige und kräftige Nahrung ab, ohne daß dadurch der Volks⸗ geſundheit irgendein Nachteil erwachſen wäre. Ein weiteres Mittel zur Verbilligung der Fleiſch⸗ preiſe iſt eine durchgreifende Tarifermäßigung für den binnenländiſchen Fernverſand friſchen Fleiſches aus viehreichen Gegenden in die großen Städte und die In⸗ duſtriebezirke. N Die beſtehende, noch im Wachſen befindliche Fleiſchnot, die die Lebenshaltung breiter Kreiſe in hohem Maße verteuert und verſchlechtert, macht ſchleunige Maßnahmen zur Abhilfe dringend erforderlich, und die Regierung g bwilß endlich ſolche Maßnahmen treffen, wenn ſie nicht es daß die Unzufriedenheit und Erbitterung im Lande bheer ger cle 25 das 1 5 5 Ernſt 1 ozialen Fürſorge gewidmeten Beſtre ungen aufs ſchwerſte erſchüttert wirb. f Politiſche Nundſchau. Deutſches Reich. 5 „Das Kaiſerpaar in Hannover. Die Kaiſerin empfing Samstag nachmittag im königlichen Schloß Frau General Emmich und Frau Oberpräſident v. Wentzel. Späterhin beſuchte die Kaiſerin das Henriettenſtift, das evangeliſch⸗lutheriſche Diakoniſſenſtift, wo ſie von der rinzeſſin von Sachſen⸗Meiningen empfangen wurde, und das Annaſtift, Pflege⸗ und Heilanſtalt für bildungsfähige Krüppel, welches aus Anlaß der ſilbernen Hochzeit der kajeſtäten erweitert worden iſt. Konſiſtorialpräſident Hei⸗ nichen empfing hier die Kaiſerin. Die Ahreiſe des Kaiſers und der Kaiſerin nach Wilhelmshöhe erfolgte nachmittags Uhr 15 Minuten im Sonderzuge unter den herzlichſten ebungen des Publikums. Auf dem Bahnſteig waren kommandierende Ge⸗ Kund zur Verabſchiedung erſchienen der Hmtsblaff der Bürgermeisferämter Seckenheim, Ilvesheim, Heckarhansen und Edingen. Eine kaiſerliche Kundgebung. Die Einweihung der Kaiſerpfalz in Poſen iſt als politiſcher Akt anzuſehen. Ter Kaiſer, den der Reichskanzler beleitet, wird eine Rede halten, deren Entwurf ſorgfältig vorbereitet iſt. Keine Anmeldepflicht für Vergnügungen geſchloſſener Geſellſchaften. Das Landgericht Halle, wie auch in der Reviſionsinſtanz das Kammergericht in Berlin haben eine vom Merſeburger Regierungspräſi⸗ denten erlaſſene Polizeiverordnung für ungültig erklärt, nach der Gaſt⸗ und Schankwirte, die ihre Lokale geſchloſ⸗ ſenen Geſellſchaften zum Gebrauche überlaſſen wollten, davon der Polizei Anzeige zu machen hatten. Die Ge⸗ richte vertraten den Standpunkt, daß polizeiliche Vor⸗ ſchriften zum Schutze des öffentlichen Intereſſes erlaſſen würden. Ein ſolches wurde aber nicht für vorliegend erachtet, wenn Gaſthauslokalitäten an eine geſchloſſene Geſellſchaft vermietet würden, da ſie dadurch dem öffent⸗ lichen Verkehre entzogen würden. Rußland. Der finnländiſche Landtag ſoll, zuverläſſigen Mel⸗ dungen aus Petersburg zufolge, zum 14. September zu einer außerordentlichen Tagung einberufen werden. Es handelt ſich um die Wahl von Finnländern in die Reichs⸗ duma und in den ruſſiſchen Reichsrat, die nach dem be⸗ rüchtigten„Reichsgeſetz“ über Finnland vom finnländi⸗ ſchen Landtag vorgenommen werden ſoll. Um jenem Stolypinſchen„Reichsgeſetz“ einen Schein von Entgegen⸗ kommen dem Großfürſtentum gegenüber zu verleihen, wurde eine Beſtimmung aufgenommen, wonach Finnland in der Duma durch vier und im Reichsrat durch einen De⸗ putierten vertreten ſein ſollte. Der Landtag wies in ſeiner Antwort auf das Stolypinſche„Memorial“ in erſchöp⸗ fender und überzeugender Weiſe nach, daß eine derartige Vertretung nicht dazu angetan iſt, die Intereſſen und Rechte Finnlands zu wahren, ſondern im Gegenteil nur dazu dienen würde, den Beſchlüſſen der erdrückenden Ma⸗ jorität in den Augen der Unwiſſenden den Schein gerechter Prüfung zu verleihen. Abgeſehen von der offenbaren Geſetzwidrigkeit des Verfahrens würde deshalb der Land⸗ tag auch ſchon aus dieſem praktiſchen Grunde nie darauf eingehen, die vorgeſchlagenen Wahlen vorzunehmen. Wenn die ruſſiſche Regierung den Landtag nun dennoch zu dieſem Zwecke einberuft, ſo bezeigt ſie damit die offen⸗ kundige Abſicht, den Konflikt noch weiter zu verſchärfen und den Landtag zu einem Beſchluß zu zwingen, der ihr den langgeſuchten Vorwand bieten kann, die Aera des vollen Chaos in dem Großfürſtentum zu inaugurieren. Spanien.. Die für Sonntag geplanten Demonſtrationen ſeitens der regierungsfeindlichen Katholiken in San Sebaſtian ſind auf direkten Befehl des Papſtes unterblieben. Der Papſt wollte damit den Gerüchten entgegentreten, daß die Demonſtrationen vonkatikan aus vorbereitet worden ſein ſollen. In San Gebaſtian lagen ſtarke Truppen⸗ maſſen, die auch die Umgebung und die Eisenbahnlinien beſetzt halten. Eine Schar von einigen Hundert Land⸗ leuten traf am Sonntag unter Führung von Geiſtlichen in Unkenntnis der Gegenorder ein. Die Leute flohen beim Anblick der Truppen. Im Carliſtenklub wurden Vereat⸗ rufe auf Spanien und daneben auch Hochrufe auf den Papſt ausgebracht, worauf eine Schar Liberaler ſich vor dem Gebäude anſammelte und die Carliſten zu lynchen drohte. Schließlich drang die Polizei unter Führung des Gouverneuers in den Klub ein. Mehrere Perſonen wurden verletzt, 44 verhaftet. Im Zentrum der Stadt herrſcht Ruhe. Bei verſchiedenen Hausſuchungen wurden viele Waffen vorgefunden. Der Papſt hat einen eigenhändigen Brief an den König Alfons geſandt, worin er die drin⸗ gende Bitte an den König richtet, ſeinen Einfluß zur ge⸗ rechten Löſung des Konflikts geltend zu machen. Indien. Die„Times“ melden aus Bacca(Indien): Die Be⸗ hörden zeigen ſich gegenüber dem neuerdings aufgedeckten Komplott ſehr reſerviert, Verhaftungen wurden ſowohl in der Provinz als auch in der Hauptſtadt Kalkutta vor⸗ genommen. Unter den Verhafteten befinden ſich auch viele angeſehene Inder, die in Kalkutta vorgenommenen Hausſuchungen führten eine Menge belaſtender Papiere zutage, die ein helles Licht auf die politiſche Agitation wer⸗ fen und verſchiedene Attentate aufdecken, die für die nächſte Zeit geplant waren. i Die Auslandsreiſe des deutſchen Kron⸗ prinzen. Der deutſche Kronprinz wird eine aroße Auslands⸗ CC ⁵˙ AAA Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 10. Jahrgang. reiſe antreten, wie die offiziöſe Mitteilung lautet, vor⸗ ausſichtlich im November, und zwar„eine Studien⸗ und Informationsreiſe nach Oſtaſien unter Berührung In⸗ diens“. Der Plan iſt ſchon ſeit langem erwogen worden, und zwar geht der Gedanke vom Kaiſer aus, der damit einem lebhaften Wunſche ſeines älteſten Sohnes ent⸗ gegenkommt. Die Reiſe nach Oſtaſien gilt Studien⸗ zwecken und hat mit Politik nicht das mindeſte zu tun. Der Kronprinz hat fremde Länder und Völker moch wenig geſehen. Er iſt nur einige Male bei Repräſentations⸗ anläſſen an auswärtigen Höfen geweſen. Das wichtige Bildungsmittel weiter Reiſen iſt ihm aber bisher verſagt geweſen. In einer Zeit des Weltverkehrs und der Welt⸗ wirtſchaft iſt es jedoch nur angezeigt, daß der dereinſtige Kaiſer eines Landes wie Deutſchland, das ſo ſtarken Anteil am Welthandel und an der Schiffahrt hat, ſich auch einmal in der Fremde umtut, um mit eigenen Augen die deutſchen Intereſſen im Auslande zu betrachten. Die Söhne des engliſchen Königs hauſes bereiſen regelmäßig fremde Weltteile. Auch von deutſchen Fürſten gehen manche hinaus; zuletzt hat Johann Albrecht, Herzog⸗Re⸗ gent von Braunſchweig, eine ſolche Fahrt gemacht. Es 8 den Blick und die Auffaſſung des deutſchen Kron⸗ prinzen nur erweitern, wenn er jetzt Indien, China, Japan perſönlich kennen lernt. Der junge Herr wird, wie verlautet, nur mit kleinem Gefolge reiſen— ſchon der Koſten wegen. Wir wünſchen aber, daß in ſeiner Reiſe⸗ geſellſchaft nicht bloß höſiſche und militäriſche Begleiter, ſondern auch tüchtige Kenner der aſiatiſchen Handels⸗ und Schiffahrtsverhältniſſe Platz finden. 0 Vierzigjahrfeiern der Schlachten bei Weißen, burg und Spichern. r 2 In Weißenburg wurde am Samstag die 40. jährige Wiederkehr des Schlachttages durch die Veteranen⸗ und Kriegervereine gefeiert, wozu auch Feldmarſchall Graf Häſeler Grüße des Kaiſers überbrachte und zün⸗ dende Anſprachen gehalten wurden. Später wurde auch am Franzoſendenkmal ein Kranz niedergelegt. Die 40jährige Jubelfeier der Schlacht auf den Spicherer Höhen wurde von der Bevölkerung des Saartales feſtlich begangen. An der Feier nahmen viele Tauſende von Veteranen und eine große Anzahl von kriegervereinen teil. Ferner wohnten der Feier an der ſommandant des 8. Armeekorps von Plötz und Landrat v. Miquel, die Anſprachen hielten. Nachmittags begab ſich ein großer Zug nach den Spicherer Höhen. Abends fanden kleinere Feiern in der Stadt ſtatt, die feſtlich illuminiert war. 8 Oſtelbiſches aus Baden. In den Zeitungen von Engen und Singen am Ho⸗ hentwiel findet ſich, nach der„Frankf. Ztg.“, ſeit einigen Tagen folgendes Inſerat: g. 2 „Warnung. e 5 Zur Verhinderung von Unglücksfällen, welche durch die bei den Rehrufjagden jetzt häufig gebrauchten weit⸗ tragenden Gewehre leicht herbeigeführt werden können, wird von dem Beſuche der Waldungen auf den Gemar⸗ kungen Engen, Bittelbrunn, Schlatterhof, Waſſerburg, Eckartsbrunn, Dornsberg, Honſtekten, Emmingen ab Egg, Bieſendorf, Mauenheim, Bargen und Schopfloch während der Zeit vom 1. bis 10. Auguſt eindringlich gewarnt. Das Sammeln von Holz, Beeren, Schwämmen, Gras uſw. in den Fürſtlich Fürſtenbergiſchen Waldungen iſt wäh⸗ rend dieſer Zeit aus Sicherheitsgründen ſtrengſtens verboten. Fürſtl. Fürſtenb. Forſtamt Engen.“ Sind die Rehrufjagden ſo wichtig und Anand daß zehn Tage lang für zwölf Gemarkungen mit einer Bevölkerung von über 4500 Menſchen der Verkehr um dieſe Zeit unterbunden werden muß? Da iſt es kein Wunder, wenn in ſolchen Gegenden die Bevölkerung langſam, aber unaufhaltſam ſeit 40 Jahren zurückgeht. Von 1871 bis 1905 verminderte ſich im Amtsbezirk Engen, in dem 11 dieſer Gemarkungen liegen, die Bevölkerung von 22 396 auf 21 279, alſo um 1117, gleich 5 Prozent, während zu gleicher Zeit der benachbarte Amtsbezirk Konſtanz um 70 Prozent zunahm. „Die Annexion Liberias, die, wie bekannt, von dem amerikaniſchen Staatsſekretär des Auswärtigen Knox geplant wird, ruft in England und in Frankreich arge Beklemmungen hervor. So ſchrei⸗ ben die„Times“!: „Es iſt ein kurioſes Beiſpiel von Ironie der Ge⸗ ſchichte, daß im Laufe der geit, dasjenige Land, das die Monroedoktrin als den Grundſtein ſeiner nationalen Po⸗ litik gewählt hat, jetzt ſelbſt die Hand dazu bietet, die Monroedoktrin zu durchbrechen und ſich in die inneren Verbältniſſe einer afrikaniſchen Neaerrevublik einzu⸗ 0 — PCCVCCCCTTTCCCCCCTCCCTCTCTCTCTCCCTC(TCTCTCTCTCCTCTCTTTTTT miſchen. Wie es ebenſo kurios iſt, daß Monrovia, die Hauptſtadt dieſer Republik, ihren Namen von dem Präſi⸗ denten Monvoe herleitet. Aber der amerikaniſche Senat iſt kein Freund einer Abenteurerpolitik, er ſpielt nicht mit dem Gedanken an internationale Komplikationen. Man iſt ohne Zweifel in Amerika in vernünftigen Kreiſen überzeugt, daß Frankreich, der Beſitzer von Franzöſiſch Guiana und der Beſitzer der Elfenbeinküſte, gegen die beabſichtigte Aktion der Amerikaner Widerſpruch erheben könnte, und ebenſo iſt man nicht ſicher, daß England, der Beſitzer der Sierra Leoneküſte, nicht ohne Pvoteſt die Amerikaner in Afrika handeln laſſen würde.“ Meuterei in Konſtantinopel. Freitag früh wurde in Pera Gewehrfeuer gehört, das die verſchiedenſten unkontrollierbaren Gerüchte her⸗ vorrief. Es wurde unter anderem davon geſprochen, daß die für das Haurangebiet beſtimmten Truppenteile ge⸗ meutert haben ſollen, wobei es viele Tote und Verwundete gegeben habe.— Der für Donnerstag in Ausſicht ge⸗ nommene Truppentransport iſt Freitag abgegangen.— Die Regierung hat bekanntlich zur Niederwerfung der aufſtändiſchen Bewegung in Hauran den General Sami Paſcha, einen Schüler des Generaloberſten Frhrn. v. d. Goltz, beauftragt, mit einer Truppenexpedition, die aus 27 Bataillonen und 4 Batterien beſteht, dorthin abzu⸗ rücken. Der Abgang des Gros der Truppen, die ſich offenbar aus der Konſtantinopler Garniſon rekrutieren, war für nächſten Dienstag beſtimmt. Die Smyrnager Re⸗ ſervebrigade iſt bereits nach Beirut entſandt worden. Lokales. Seckenheim, 9. Auguſt. Mitteilungen aus der Gemeinderats ⸗ Sitzung vom 5. Auguſt. Die Koſtenfrage über die Wieder⸗ herſtellung der Hochwaſſerſchutzmauer dahier ſoll durch bezirksrätliche Entſcheidung geregelt werden. Der Gemeinde⸗ tat hält ſeinen Standpunkt aufrecht, daß die Koſten vom Staat und der Gemeinde hälftig zu tragen ſind.— Das Geſuch der Firma Lechner u. Crebert in Rheinau um Ge⸗ nehmigung zur Erſtellung einer Lagerhalle auf ihrem Fabrikanweſen wird für zuläſſig erklärt.— Ein Friſtgeſuch wird verbeſchieden.— 4 Geſuche um Kanalanſchluß werden genehmigt.— Von der Zuſchrift des Gewerbevereins dahier betr. die Arbeitsvergebung der Waſſerleitung wird Kenntnis genommen und ſoll den darin enthaltenen Wünſchen nach Möglichkeit Rechnung getragen werden— Die Abhörbemerkungen zur Krankenhauskaſſe, Gemeinde⸗ krankenverſicherungs⸗ und Ortsviehverſicherungsanſtaltskaſſe werden beantwortet und dieſe Beantwortungen vollzogen. — Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. Am gleichen Tag vor 40 Jahren! Alle Ereigniſſe aus dem Kriege 1870/71 fallen in dieſem Jubiläumsjahr auch wieder auf denſelben Wochentag wie damals. So werden auch die Schlachten von Weißenburg und Wörth an demſelben Tag gefeiert, an dem ſte vor 40 Jahren geſchlagen wurden. Aus Nah und Fern (Karlsruhe, 6. Auguſt. Oekonomierat Georg Frank, Mitglied der Erſten badiſchen Kammer, iſt am Tonnerstag im Alter von 74 Jahren hier geſtorben. In dem Verſtorbenen iſt ein Mann dahingegangen, der ſich unvergängliche Verdienſte um die badiſche Landwirtſchafl erworben hat. Durch ſein reiches Wiſſen und Können, ſeine praktiſchen Erfahrungen und nicht zuletzt durch ſeinen vornehmen Charakter und ſeine perſönliche Liebenswürdig⸗ keit erwarb ſich Frank allgemeines Vertrauen, ſo daß er mit einer Reihe bedeutungsvollen Ehrenämtern der ver- ſchiedenen landwirtſchaftlichen Berufsvereinigungen be⸗ traut wurde. So war er langjähriges Mitglied des frühe⸗ ren badiſchen Landwirtſchaftsrats, ſtellvertretender Vor⸗ 8 der landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft und Mitglied der Landwirtſchaftskammer für den Kreis Dur⸗ lach— Pforzheim, von der er auch als Mitglied der Erſten Kammer gewählt worden war. ö () Karlsruhe, 6. Auguſt. In den Jahresberichten der verſchiedenen Handelskammern wird lebhaft Klage führt über die Gründung von Sparvereinen für Beamte. s wird als tieftraurig bezeichnet, daß derartige Grün⸗ dungen von der Regierung nicht verhindert werden, umſo⸗ mehr, als der Handelsſtand die meiſten Steuern aufbringe alſo zur Bezahlung der Beamten ganz erheblich beitrage. (Freiburg, 6. Auguſt. Im Schreinergewerbe ſchwebten ſeit Monaten Verhandlungen wegen Abſchluſſes eines neuen Tarifvertrags. Die Gehilfen ſuchten dabei ünſtigere Bedingungen bezüglich der Arbeitszeit und des Lohnes zu erreichen. Die Verhandlungen zwiſchen Ar⸗ beitgebern und Arbeitnehmern ſcheiterten jedoch, und ſo traten in einer Reihe von Geſchäften die Schreinergeſellen ſowohl die in den freien, wie die in den chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften organiſierten, in den Ausſtand. () Donaueſchingen, 6. Auguſt. Donnerstag war der zweite Jahrestag des großen Brandes. Der damals in Schutt und Trümmer verwandelte Stadtteil mit 125 Anweſen ſteht jetzt ſchöner als zuvor und bildet heute für alle Freunde moderner Baukunſt eine hervorragende Sehenswürdigkeit. Sämtliche damals bei der Schreckens⸗ kataſtrophe niedergebrannten Häuſer ſind ſchon längere Zeit fertiggeſtellt und wieder bewohnt, außer dem Rat⸗ hauſe, das noch im Bau begriffen iſt. Die damals er⸗ N richteten, von der Stadtgemeinde angekauften Notbaracken, ſind jedoch immer noch bewohnt. (Reutlingen, 6. August. Bei Potsdam iſt geſtern abend in der Havel der hieſige Volksſchulrektor Robert Schäfer, der zu der Hochzeit ſeines Sohnes in Berlin weilte, ertrunken. Schäfer, der früher Hauptlehrer in Reutlingen war, iſt erſt ſeit kurzem Volksſchulrektor.— Zu dem bedauerlichen Vorfall wird weiter aus 1 5 * demeldet: Der Uualücksfall spielte ſich aeſtern abend bekannt, die Afſäre des Gra Uhr an der nächſt dem Eiſenbahnhotel in Potsdam ge⸗ legenen Landungsſtelle der Dampfer ab. Zwei Herren kehrten von einem Dampferausflug zurück und kehrten in dem Hotel ein. Die beiden Herren ſind zwei Schwie⸗ gerväter, deren Kinder ſich auf der Hochzeitsreiſe be⸗ finden. Plötzlich, während der Unterhaltung, verließ einer der Herren, Volksſchulrektor Schäfer aus Reutlingen, den Tiſch und verſchwand. Als ſein Begleiter ihn ſuchen wollte, vernahm er plötzlich lautes Schreien und ſah den Schwiegervater ſeiner Tochter inmitten der Havel treiben und bald darauf im Waſſer verſchwinden. Man verſuchte ſofort, den Verunglückten zu retten, aber ohne Erfolg. N 5 ( Heilbronn, 6. Auguſt. Heute und an den fol⸗ genden Tagen fand hier auf Veranſtaltung des Zweig⸗ vereins Heilbronn der 25. Kongreß der Allgemeinen Rad⸗ fahrerunion ſtatt. Das Feſt wurde geſtern abend einge⸗ leitet mit einer prächtigen Lampionfahrt durch mehrere Straßen unſerer Stadt. Daran ſchloß ſich eine Begrü⸗ grüßungsfeier im Neckarhotel, bei der der Vorſtand des hieſigen Vereins, Maier, die zahlreichen Gäſte von aus⸗ wärts mit warmen Worten bewillkommte und ein„All Heil!“ auf ſie ausbrachte. Namens derſelben dankte Het⸗ ſchel⸗ Mannheim mit einem„All Heil!“ auf die Feſt⸗ ſtadt. Heute mittag war Empfang der Dauerfahrer von Friedrichshafen hierher. () ulm, 6. Auguſt. Mächtige Rauchwolken ſtiegen geſtern nachmittag in der Nähe des Augsburger Tors in Neu⸗Ulm auf. Es ſtand das Rauhfuttermagazin der Gar⸗ niſon Neu⸗Ulm in Flammen. Der mächtige Schuppen⸗ bau, der mit mehreren tauſend Zentnern neuen Heues gefüllt war, ſollte in nächſter Zeit entfernt werden, um der neuen Donaubrücke Platz zu machen. Wie das Feuer auskam, iſt noch unaufgeklärt. Das Feuer hat das Gebäude vollſtändig beſeitigt. Die Feuerwehr war im Verein mit dem Feuerpikett des bayer. Infanterie⸗ Regiments Nr. 12 hauptſächlich bemüht, das nebenan ſtehende Schlachthaus, das eine Zeitlang ſchwer gefährdet war, zu retten. (Erbach(O. A. Ehingen), 6. Auguſt. Dem Eil⸗ zug 15 drohte eine ſchwere Gefahr. Während der Vorbei⸗ fahrt nahe der Station ſtürzte eine Rammkatze, 5 Zentner ſchwer auf das Dach eines Perſonenwagens. Der don⸗ nernde Krach verſetzte die Reiſenden in großen Schrecken. Der Zug hielt dann an, bis das Hindernis beſeitigt war. () Biberach, 6. Auguſt. Als geſtern vormittag der Dekonom Hecht von Ellmannsweiler die Bahnüberführung herunterfuhr, beging er die Unvorſichtigkeit, die Mücke aufzutreiben. Infolgedeſſen kam der Wagen in Schuß und zum Unglück hängte die vordere Wagenkette aus. Die auf dem Wagen ſitzende Mutter des Fuhrmanns wurde heruntergeſchleudert. Sie brach den Arm und wurde mit ſonſtigen ſchweren Verletzungen ins Bezirkskrankenhaus übergeführt. Dem Fuhrmann ſoll nichts paſſiert ſein. Eines der Pferde iſt ſchwer verletzt.— Vorige Woche wurde dem Viehhändler Gaum in Rottum eine Ruh im Werte von 300 Mk. aus dem Stall geſtohlen. Geſtern iſt ein gleicher Anſchlag verübt worden, doch ſcheint das Tier ſtörrig geweſen zu ſein, weshalb die Diebe es ſchwer mißhandelt haben und im Stalle laſſen mußten. ( Attenweiler, 6. Auguſt. Geſtern ſtürzte ein Kellergewölbe ein, wobei mehrere Maurer verſchüttet wur⸗ den; ſie kamen glücklicherweiſe alle mit dem Schrecken davon. Ein der Arbeit zuſehender Mann erlitt einen Knöchelbruch. 5 () Saulgau, 6. Auguſt. In Ebersbach ſtürzte die Ehefrau des Landwirts Bentele vor den Augen ihres Mannes ſo unglücklich vom Oberling, daß ſie ſofort tot liegen blieb. Dieſem Unglücksfall iſt dadurch mehr Be⸗ achtung beizumeſſen, weil der Vater der Verunglückten letzten Herbſt ebenfalls durch Abſturz in derſelben Scheuer den Tod fand. () Waldſee, 6. Auguſt. Ein im Oberamt ange⸗ ſtellter junger Mann mit Namen Gawatz iſt geſtern vor⸗ mittag wegen Geldunterſchlagung im Amte verhaftet und nachmittags einem Zſtündigen Verhör im Amtsgericht unterzogen worden. 1 ) Friedrichshafen, 6. Auguſt. Mit der kleber⸗ 9 des Luftkreuzers„L 3 6“ nach Baden-Baden behufs Aufnahme von Paſſagierfahrten ſcheint es nun⸗ mehr Ernſt zu werden, denn ſchon in den nächſten Tagen werden Probeaufſtiege unternommen. Man iſt hier nicht ſehr erbaut, daß die Luftkreuzer immer nach auswärts gebracht werden; die hieſige Geſchäftswelt möchte die Fahr⸗ euge ſtets hier in Aktion ſehen, da der Fremdenbeſuch fehr zu wünſchen übrig läßt. a Kleine Nachrichten. * Berlin, 6. Auguſt. Wie die„Nordd. Allgem. Ztg.“ meldet, wird der Kronprinz im November eine Studien⸗ und Informationsreiſe nach O ſt⸗ aſien antreten, wobei er auch Indien beſuchen wird. * Berlin, 6. Auguſt. Der Preis der an die tür⸗ kiſche Marine verkauften deutſchen Panzerſchiffe„Kur⸗ fürſt Friedrich Wilhelm“ und„Weißenburg“ beträgt 18 Millionen Mark. 5 * Bamberg, 6. Auguſt. Hier wurde ein Regierungs⸗ baumeiſter 1 Unterſchlagung von 30 000 Mk. Di⸗ ſtriktsbaugeldern verhaftet. 5 * Konſtantinopel, 6. August. In der kaiſerlichen Fezfabrik wurden Unterſchlagungen größten Stils ent⸗ deckt, die noch unter die Aera Abdul Hamids fallen. Es ee ſich um 40 Mill. Piaſter— 7½ Mill. Mk. in besonderer kaiſerlicher Erlaß überweiſt den früheren Direktor der Fabrik Muhiedin Paſcha und mehrere un⸗ getreue Beamte dem Kriegsgericht. 5 Neues aus aller Welt. * Einen Rattenkönig von Prozeſſen hat, wie fen Hans Pfeil und ſeiner 1 10 e 925 1 905 3 985 erſten, geſchiedenen Gattin, der Gräfin Stephanie Pfeil, geborenen Heim, bis jetzt zur Folge ehe d Die Sache iſt aber noch lange nicht zu Ende, es ſteht vielmehr noch eine ganze Reihe von Prozeſſen bevor. Wie jetzt mit⸗ geteilt wird, hat die Staatsanwaltſchaft ein Ermittelungs⸗ berfahren wegen Meineides gegen den Geheimen Hof⸗ baurat Heim, den Vater der Gräfin Pfeil, eingeleitet. Der Beſchluß hierzu iſt gefaßt worden, nachdem der Ge⸗ neralſtaatsanwalt Klein ſelbſt das fragliche Material der genaueſten Prüfung unterzogen hat. Geheimrat Heim iſt eine in Berlin ſehr bekannte Perſönlichkeit und im Be⸗ ſitze eines nach Millionen zählenden Vermögens, das wohl hauptſächlich aus erfolgreich vorgenommenen Grund⸗ ſtückkäufen und ⸗verkäufen ſtammt. Es ſchweben ferner zwei Beleidigungsklagen, die der General v. Mackenſen, der kommandierende General des 17. Armeekorps in Danzig, angeſtrengt hat, und von denen ſich die eine gegen die Gräfin Pfeil, die andere gegen ihren Rechtsbeiſtand, den Rechtsanwalt Sprenger in Bremen, richtet. Die Handakten des Rechtsanwalts Spre er in Sachen Pfeil gegen Pfeil ſind inzwiſchen von behördlicher Seite be⸗ ſchlagnahmt worden. Dann hat die Gräfin Stephanie Pfeil den Generalmajor v. Brüſewitz, Kommandanten des Trup⸗ penübungsplatzes Elſenborn bei Aachen, wegen Beleidi⸗ gung angeklagt. Und ſchließlich hat Graf Pfeil nunmehr auch gegen ſeine zweite Gattin, die Gräfin Marie Pfeil, geborene v. Behr, die Eheſcheidungsklage erhoben. Fer⸗ ner laufen jetzt noch bei den dem Grafen vorgeſetzten militäriſchen Behörden fortwährend Anzeigen gegen ihn ein, die vom Danziger Generalkommando ſämtlich aufs gewiſſenhafteſte nachgeprüft werden. Da Graf Pfeil, wie behauptet, noch immer auf Schritt und Tritt von Detek⸗ tivs verfolgt wird, hat er die Kriminalpolizei um Schutz ſeiner perſönlichen Freiheit erſucht. * Eine Unglücksfahrt. Ein tragiſches Mißgeſchick widerfuhr dem Uhrenſabrikanten Allemann in Court im Berner Jura. Er fuhr mit ſeinem Automobil in lang⸗ ſamem Tempo durch die Stadt. Ein ſiebenjähriger Knabe wurde durch die Alarſignale aufgeſchreckt und lief direkt in das Automobil hinein. Er wurde überfahren und erlitt ſchwere Verletzungen am Kopf. Als Allemann dann nach Court zurückfuhr, ſtieß er gegen einen in der Mitte der Straße ſtehenden Wagen, wurde von der Deichſel durchbohrt und war ſofort tot. 5 * Der Ausſtand der Werftarbeiter. In Ham⸗ burg wurden am Freitag 7600 Werfarbeiter abgelohnt. Samstag begann dort der Streik, der an beide Parteien große Anforderungen ſtellen wird; die Arbeitnehmerorga⸗ niſation hat allein an Streikunterſtützungsgeldern wöchent⸗ lich 100 000 Mark zu zahlen. Die Werftarbeiter der übrigen großen Häfen haben ſich bisher zum größten Teile dem Ausſtand noch nicht angeſchloſſen. Es wird be⸗ richtet: Die Kieler Werftarbeiter beſchloſſen in drei großen, von mehr als 4000 Perſonen beſuchten Verſamm⸗ lungen, zunächſt nicht in den Streik einzutreten, vielmehr Gewehr bei Fuß abzuwarten, welche taktiſchen Maß⸗ nahmen die Werftbeſitzer anzuwenden gedenken. Es wurde hervorgehoben, die Hämburger Arbeiter müßten zuerſt ins Feld geſchickt werden, weil ſie auch zuerſt die Forde⸗ rungen geſtellt hätten und weil die Werftbeſitzer in Ham⸗ burg am empfindlichſten getroffen würden. Bei Teilaus⸗ ſperrungen, die zu erwarten ſeien, ſollen alle Ueber⸗ ſtunden abgelehnt werden. Die Ausſichten der Arbeiter in Kiel, etwas zu erreichen, ſind nach Meldungen der Werftunternehmungen ſehr gering, weil die Werften keine großen und eiligen Aufträge beſitzen. Als weiteres un⸗ günſtiges Moment für die Arbeiter müſſe noch hervor⸗ gehoben werden, daß in Kiel angeblich ein Ueberfluß an Schiffs⸗ und Maſchinenbauarbeitern vorhanden ſei. Die Lübecker und Bremer Werftarbeifer wollen vor⸗ läufig, wie die Kieler, abwarten, wie ſich die unternehmer verhalten werden. a * Deutſche Apszeichnungen an franzöfiſche Soldaten. Der Ka hat dem Quartiermeiſter eines Marine⸗Füſilier⸗Bata es Peter Danial die Medaille des Roten⸗Adler⸗Ordens und dem Füſilier Jean le Meurt die Medaille des Kronenordens verliehen. Die beiden waren der deutſchen Botſchaft während der Ueberſchwem⸗ mung in Paris zugeteilt geweſen. Der Fagse hd Marine⸗ miniſter überſandte den Soldaten die einem Glückwunſchſchreiben. * Ein Potocki als Mörder. Im vornehmſten Gaſthof des Städtchens Gamatrafapp(Ruſſiſch⸗Polen) hat ſich der Graf Stanislaus Potocki erſchoſſen, nachdem er zuvor ſeine Geliebte Korecka erdolcht hatte. Der Graf hatte die Abſicht, die Korecka zu heiraten. Es war ihm aber nicht möglich, da ſeine Familie ſich widerſetzte. Po⸗ 5 hätte in abſehbarer Zeit eine Millionenerbſchaft ge⸗ macht. b * Grauſige Tat eines rumäniſchen Haupt⸗ manns. Der Hauptmann Grigoreska in Botoſchau i halte wegen einer Dame Streit mit einem Rechtsanwalt, der ihn zum Duell forderte. Der Hauptmann lehnte ab, da der Doktor angeblich nicht ſatisfaktionsfähig ſei, worauf dieſer den Hauptmann auf der Straße mit einer Hunde⸗ peitſche bedrohte. Der Hauptmann zog ſeinen S“ und ſchlua dem Rechtsanwalt mit einem Hieb alatt d dopf * Zum Werftarbeiterſtreik. Ueber den drohenden Geſamtſtreik im Schiffbaugewerbe wird aus Stettin gemeldet. Es iſt ſo gut wie ſicher, daß die Werftarbeiter⸗ ſchaft die Ausführung des Ausſperrungsbeſchluſſes der „Gruppe deutſcher Seeſchiffwerften“ mit der ſofortigen allgemeinen Arbeitsniederlegung beantworten wird. Der Arbeitskampf in der Werftinduſtrie würde dann 37 deutſche Werften mit insgeſamt 40 000 Arbeitern umfaſſen. In Stettin würden etwa 7000 Arbeitnehmer getroffen werden. Die Werftarbeiter, die ſich in vier Verſammlungen mit ihren Hamburger Kollegen ſolidariſch erklärt haben, wer⸗ den am 11. Auguſt ebenfalls in den Ausſtand treten, falls keine Einigung erzielt wird, ſo ungelegen ihnen der Streik bei dem gegenwärtigen Arbeitsmangel im„Vul⸗ kan“ auch käme. Zurzeit ſind auf dieſer größten Stettiner Werft nur 6 Torpedoboote und der Erſatzkreuzer„Falke“ im Bau, ſo daß nur von 7 bis 4 Uhr gearbeitet wird, 8 uszeichnungen mit TTF 6 5 8 C e 4 CCF 6CC6GCGCTCTCTCTͥÿͤ/ͥ ↄĩ —— —— 1 5 4 ab, ſo daß er in den Rinnſtein vollté. Diẽ empörte Bẽ⸗ völkerung wollte den Offizier lynchen. Schließlich wurde er jedoch von der Polizei in Sicherheit gebracht. Die Verluſte der Dentſchen 1870—71. Die vierzigjährige Wiederkehr der Tage von 1870/71 gibt Veranlaſſung, einmal im Zuſammenhang der Ver⸗ luſte zu gedenken, welche das deutſche Heer damals er⸗ littenhat. Nach dem Generalſtabswerk über den Deutſch⸗ franzöſiſchen Krieg beträgt der Geſamtverluſt der deutſchen Heere 129 610 Mann, einſchließlich 6151 Offiziere, 125 Aerzte und Beamte. In dieſer Zahl ſind 12854 Ver⸗ mißte einbegriffen, die in die Hand des Feindes fielen. Wenn man den Geſamtverluſt nach Offizieren und Mann⸗ ſchaften gliedert, dann ergibt ſich, daß 1871 Offiziere und 26 397 Mann im Kriege vor dem Feinde gefallen ſind; verwundet wurden 4184 Offiziere und 84 304 Mann; vermißt wurden 102 Offiziere und 12 752 Mann. Es iſt noch von Intereſſe, zu betrachten, wie groß der Ver⸗ luſt des deutſchen Heeres in den einzelnen Monaten des Krieges war. Im Auguſt 1870 betrug er 64093 Mann einſchließlich Offiziere. Dieſer Monat war der blutigſte. Im Monat September war der Verluſt 13 824, im Oktober 7070, im November 8633, im Dezember 20 183; im Januar 1871 betrug er 15 104 und im Februar nur noch 703 Mann. Die Einigung im Gipſergewerbe. Karlsruhe, 6.» euſt. Das Zentralſchiedsgericht im Gipſergewerbe nahm Freitag 1 Uhr ſeine Arbeiten wieder auf. Die Entſcheidungen die jetzt getroffen werden, ſind end⸗ zültig und haben ſich des Parteien dieſer letzten und höch⸗ ſten Inſtanz zu fügen. Das jetzige Schiedsgericht ſetzt ſich aus den gleichen Perſonen zuſammen, wie das letzte nur hat jede Partei das Recht, einen ſogenaunten Berufs⸗ vertreter als techniſchen Berater in das Schiedsgericht zu entſenden. Gegen die meiſten örtlichen Schiedsſprüche ſind mit wenig Ausnahme, ſowohl ſeitenz der Arbeitgeber wie der Arbeitnehmer, Berufungen eingelegt worden. Zu⸗ nächſt wurde über Karlsruhe verhandelt. Die örtlichen Verhandlungen ſind in Karlsruhe bekanntlich nicht zum Abſchluß gekommen. Das Zentralſched ge t faßte in dieſer Angelegenheit folgenden Schiedsſpruch 1. Da ausweislich des Protokolls über die Einigungs⸗ verhandlungen des örtlichen Schiedsgerichts Karlsruhe für das Gipfergewerbe vom 2.—3. Auguſt 1910 nicht alle für dieſen Ortsvertrag weſentlichen Punte geregelt ſind, insbeſondere nicht die Beſtimmungen üh den Um⸗ fang der Gegenleiſtung und über die Lohnahlung, er⸗ achtet das Zentralſchiedsgericht einen ordnungsgemäßen örtlichen Schiedsſpruch für dieſen Lohnbezrk nicht als vorliegend.. 2. In Ausübung der hiermit ſich für as Zentral⸗ ſchiedsgericht ergebenden Befugniſſe überträg dieſes dieſe örtliche Regelung dem örtli Schiedsgerhte Karls⸗ ruhe, welches den aufgehobenen Schiedsſpruchzefällt hat, mit der Maßgabe, daß ein die geſamte Reflung ent⸗ an örtlicher Schiedsſpruch noch heute efällt wer⸗ den muß. 6 i 3. Das Zentralſchiedsgericht behält ſich ve, in ſeiner morgigen Sitzung zu prüfen, ob der hiernac ergehende örtliche Schiedsſpruch formell in Ordnung i und den Beſtimmungen des Hauptvertrages nicht widepricht. 4. In Uebereinſtimmung mit dem Vorſimnden des örtlichen Schiedsgerichts Karlsruhe wird Termi zu dieſen Verhandlungen auf heute nachmittag 2 Uhr in n kleinen Rathausſaal feſtgeſetzt. Hierzu werden die cweſenden Vertreter der hieſigen Organiſation geladen midem Be⸗ 0 daß ſie ihre bisherigen Beiſitzer zur Termin un zubringen haben. 5, Erſcheint ein Beiſitzer nicht, oder entfernſich der⸗ ſelbe ſpäter, ſo ernennt, falls nicht die betreffen Partei einen Erſatzmann ſtellt, der Vorſitzende den Stellrtreter Die örtlichen Vertreter von Karlsruhe und er Zen tralorganiſation erklärten, daß die Arbeit in Klsruh heute aufgenommen wird und zwar zu den Bediſungen wie ſie durch die maßgebenden Inſtanzen feſtgeſetzberden In Heidelberg haben die Gipſer in einer Vſamm lung den von dem lokalen Schiedsgericht gefällten chieds ſpruch mit 21 gegen 19 Stimmen abgelehnt. Die diesjärigen größeren Truppenübugen in Baden. Die größeren Uebungen der Truppen des 14. mee⸗ ſorps werden auch in dieſem Jahre größtenteils i Ge⸗ nete des Großherzogtums Baden und nur in geigem Anfange in Elſaß⸗Lothringen, auf den Truppenüngs⸗ ben, abgehalten. Teilweiſe ſind die Regiments ⸗ und Brigadeübungen ſchon beendet. Von den Truppe der 28, Diviſton haben die Infanterieregimenter Nr. 10und 110(585 Infanteriebrigade) dieſe Uebungen ſcho im Mai und Juni auf dem Truppenübungsplatz Hanau abgehalten. Da egen werden die Truppen der 56In⸗ ſanteriebrigade, die Infanterieregimenter Nr. 40 undl 1, die Regimentsübungen vom 19. bis 24. Auguſt undie Brigadeübungen vom 25. bis 30. Auguſt 7 dem Tp⸗ penübungsplatz Hagenau abhalten. Die Brigademayer finden vom 2., bezw. 3 bis 5., bezw. 6. Septembebei Villingen(55. Infanteriebrigade) und bei Döggingen6. Infanteriebrigade) ſtatt. Die Dragonerregimenter Nec und 21(28. Kavalleriebrigade) haben vom 3., bezw. 4is 11. Auguſt Märſche mit Uebungen im Aufklärungsdſt von den Garniſonen Karlsruhe, bezw. Bruchſal(Schwez⸗ gen) aus; dann vom 12. bis 23. Auguſt Regiments⸗ d Brigadeübungen auf dem Truppenübungsplatz bei Da⸗ ſtadt, und dann bis zum 28. Auguſt wieder Märſche! Uebungen im Aufklärungsdienſt(Rückmarſch nach d Standort). Vom 2., bezw. 3. September ab nehmen an den Manövern der Infanteriebrigaden und der* ſion teil, und zwar das Dragonerregiment Nr. 20 bei 55, und das Dragonerregiment Nr. 21 bei der 56. gade. Die Feldarkillerieregimenter Nr. 14 und 50 hab 1 im Falle der Verhinderung Stellvertter mit- vom 22. bis 27. Auguſt Regimentsübungen, erſteres be Löffingen, letzteres bei Bonndorf; und vom 29. Auguſt bis 1. September Brigadeübungen bei Hüfungen, alsdann nehmen ſie an den großen Manövern, erſteres bei der 55., letzteres bei der 56. Infanteriebrigade teil. Am 8. und 9. ſind Diviſionsmanöver bei Villingen, am 12. und 13. bei Donaueſchingen, am 10. iſt Diviſionsmänöver gegen markierten Feind. Am 15. und 16. September findet bei Tuttlingen Korpsmanöver ſtatt. Von den Truppen der 29. Diviſion haben die In⸗ fanterieregimenter Nr. 112 und 142(58. Infanterie⸗ brigade) vom 6. bis 11. Auguſt Regimentsübungen auf dem Truppenübungsplatz Bitſch und daſelbſt vom 12. bis 17. Auguſt Brigadeübungen; dann hat daſelbſt das In⸗ fanterieregiment Nr. 142 nochmals am 18. und 19. Auguſt Uebungen im Regimentsverbande. Vom 18. bezw. 20. Auguſt finden an zwei Tagen bei beiden Regkmentern Gefechtsſchietzübungen im Gelände ſtatt, darauf kehren beide bis zum 2. September in ihre Standorte zurück. Vom 3. bis 6. September ſind Brigademanöver bei Winterlingen(57. Infanteriebrigade) und bei Meßkirch 58. Infanteriebrigade). Vom 8. bis 13. September finden Diviſionsmanöver bei Winterlingen und Meßkirch ſtatt. worauf ſich dann die Diviſion an dem Korpsmanöver beteiligt. Das Dragonerregiment Nr. 22 und das Jäger⸗ regiment zu Pferde Nr. 5 haben vom 20. bis 23. Auguſt Regimentsübungen auf dem Truppenübungsplatz Hagenau und dann vom 24. bis 31. Auguſt ebendaſelbſt Brigade⸗ übungen. Erſteres nimmt dann an den Manövern der 57. letzteres an denen der 58. Infanteriebrigade teil. Von den Truppen der 39. Diviſion haben das Infanterier⸗ regiment Nr. 171 vom 23. bis 28., und das Infanterie⸗ regiment Nr. 172 vom 20. bis 28. Mai Regiments⸗ übungen, und dann vom 30. Mai bis 3. Juni auf dem Truppenübungsplatz Bitſch Brigadeübungen bereits ab⸗ zehalten. Vom 7. bis 14. September iſt Diviſionsmanö⸗ der bei Stockach und Heiligenberg und dann am 15. und 16. September Korpsmanöver. Das Dragonerregiment Nr. 14 und das Jägerregiment zu Pferde Nr. 3(39. ſavalleriebrigade) haben vom 12. bezw. 13. Auguſt von der Garniſon aus Märſche und Uebungen im Aufklä⸗ rungsdienſt, am 20. bezw. 22. bis 23. Auguſt Regiments⸗ übungen bei Nenzingen und vom 25. Auguſt bis 1. Sept. Brigadeübungen daſelbſt; alsdann nimmt erſteres an der Manövern der 82. Infanteriebrigade, letzteres an dener der 84. Infanteriebrigade teil. Das Feldartillerieregi⸗ nent Nr. 66 hat vom 22. bis 27. Auguſt Regiments⸗ übungen und vom 29. bis 31. Auguſt Brigadeübungen mit zer 29 Feldartilleriebrigade bei Neuhauſen ob Eck und timmt dann vom 3. September ab an den Manövern der 82 und 84. Infanteriebrigade teil. Das Jäger⸗ 5 Nr. 8 mit der Maſchinengewehrabteilung Nr. 10 m 12. bis 17. Auguſt an den Brigadeübungen 8 Infanteriebrigade, dann vom 3. September ab mum Manövern der 55. Infanteriebrigade und der 28. Diviſion teil; vom 27. Auguſt an nimmt das Jäger⸗ jataillon Nr. 14 an den Manövern der 84. Infanterie⸗ zrigade, die Maſchinengewehrabteilung Nr. 9 an denen er 29. Kavalleriebrigade und die Unteroffizierſchule Ett⸗ 8 vom 2. September ab an den Manövern der 56. Infanteriebrigade teil. Das Fußartillerieregiment Nr. 4 beteiligt ſich mit einem Bataillon am Korpsmanöver. bom Pionierbataillon Nr. 14 wird je 1 Kompagnie im 2. bezw. 3. September den einzelnen Infanterie⸗ ſrigaden zugeteilt, ebenſo vom Trainbataillon Nr. 14 e eine Abteilung. Je eine Fernſprech⸗Abteilung wird den 15 Infanteriebrigaden Nr. 55, 58 und 82 zugeteilt. 16. bezw. 17. September kehren die Truppen in hre Standorte=„3 ꝛſten Arbeiterſtatiſtil e er vom Kaiſerl. Statiſtiſchen Amt im„Rei arbeitsblatt“ veröffentlichten neuen Keane n len wir unſeren Leſern folgende intereſſante Ziffern mit: Bei einer Geſamtbevölkerung des Deutſchen Reiches 1 Jahre 1908 von 63 Millionen zählte man 16 Mil men Lohnarbeiter, nämlich enter 31 Millionen Män⸗ rn 11 Millionen Loh unter 32 Millionen zauen 5 Millionen Lohn nnen. Fragt man wei⸗ „welchen Berufen die ſcillionen Lohnarbeiter gehören, ſo erfahren m de Ziffern: Landwirt⸗ aft 35 Millionen, Ir 3½ Millionen, Handel 2 Millionen, Dienſtbo; Millionen, Lohnarbeit chſelnder Art, öffentlich und freie Berufe rund Million. Von dieſen ſind 13 insgeſamt 23 057 Ka zu bekanntlich die Arbe ern, wurden im Jahre Mark, d. h. für jeden Ve m gegen Krankheit ichert. An Beiträgen, die Arbeitgeber ½ bei⸗ fgebracht 351 Millionen u 26,6 Mk., im Jahre. Dieſen Beiträgen ſtehen 331 Millionen Mk. 8 e d. h. durchſchnittlich 58 Mk. für einen rankte. In der Unfallverſicherung waren 114 Be⸗ Wesowoktonedkecten tätig meſchen 6 Millionen Betriebe nußten im genannten Jahr Millionen Mk., wovon zerletzte und 204 000 An⸗ gehörige e wurden. In die 41 Anſtalten der In validen⸗ und Al⸗ tersverſicherung floſſen 184 Millionen Mk. Bei⸗ Der zweite Simplontunnel. 5 Der Bau des zweiten Simplontunnels gelangt vermutlich dieſer Tage zur öfflentlichen Konkurrenzausſchreibung. Am 14. Juli war die Friſt abgelaufen, die der Firma Brand, Brandau& Co. zur Entſcheidung geſetzt war, ob ſie den Bau des zweiten Simplontunnels zu den ſeiner⸗ 15 von ihr angenommenen Bedingungen ausführen oder ie vereinbarte Konventionalſtrafe von zwei Millionen Frank bezahlen wolle. Die Firma weigerte ſich, den Bau zu den Vertragsbedingungen auszuführen und hält auch zur Stunde noch an ihrer Weigerung feſt. Immerhin dauern die Unterhandlungen zwiſchen der Generaldirektion der Bundesbahnen und Unternehmerfirma fort. Für den Fall, daß dieſelben ergebnislos verlaufen, ſind don der Generaldirektion Vorbereitungen getroffen, um ſofort die Bauarbeiten ausſchreiben zu können. Der Widerſtand der Unternehmerfirma rührt von verſchiedenen Hründen her: durch Todesfälle und Alter iſt dieſelbe heute ſo dezimiert, daß davon eigentlich nur noch der bekannte Induſtrielle, Nationalrat Sulzer in Winterthur in der Vollkraft ſeiner Jahre ſteht. Sodann ſind die Rohmaterialienpreiſe und Arbeitslöhne ſeit dem Bau des erſten Tunnels derart ſtark geſtiegen daß die damals vereinbarten Preiſe bei weitem nicht die Selbſtkoſten decken würden. Dazu treten noch die Rieſenſtrapazen der Leitung eines zweiten Tun⸗ nelbaues und der oſſenbare momentane Mangel an ge⸗ ſchulten Arbeitskräften, ſo daß es auch bei lohalem Ent⸗ gegenkommen der Bundesbahnen in der Finanzfrage un⸗ wahrſcheinlich iſt daß die Unternehmerfirma auch den zweiten Tunnel bauen wird. Immerhin muß das Re⸗ ſultat der gegenwärtigen Verhandlungen abgewartet werden. Redaktion, Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenheim Für die Hochwaſſer⸗Beſchädigten gingen in der Expedition des„Neckar⸗Boten“ ein: Ungenannt. 5.— Mk. Ungenannt l. 10.— Mk. Bisher eingegangen 2.50 Mk. a zuſammen 17.50 Mk. Weitere Gaben nimmt entgegen Die Expedition des„Neckar⸗Boten“. Er AAA. Bekanntmachung. Die Tabakfelderaufnahme betr. Die Aufnahme der Tabakfelder mit Einſchluß der amtlichen Feſtſetzung der zu vertretenden Gewichtsmenge auf der hieſigen Gemarkung beginnt vorausſichtlich am 12. Auguſt 1910. Indem wir dies den Tabakpflanzern der Gemeinde bekannt geben, machen wir auf folgendes aufmerkſam: 1. Bis zu dem bezeichneten Tage muß die zur Re⸗ gelung der Blattzahl erforderliche Behandlung der Tabak⸗ pflanzen(das Köpfen und Geizen) vollſtändig gewirkt und müſſen etwa vorhandene Erſatzpflanzen entfernt ſein. 2. Die Pflanzer ſollen den amtlichen Ermittelungen auf ihren Grundſtücken tunlichſt anwohnen oder ihre Grundſtücke in geeigneter Weiſe bezeichnen(etwa durch Aufſtellung von Stäben, auf denen der Name des Pflanzers angegeben iſt, an beiden Grundſtücksenden). 3. Den Pflanzern iſt bis zum Beginne der Aufnahme een gegeben, Unrichtigkeiten in der Anmeldung zu eſſern. Seckenheim, 8. Auguſt 1910. gürgermeiſteramt Volz. Ratſchreiber Koch. Es empfiehlt ſein Lager in ſämtlichen hursten- und inselwaren Sohwümmen, Teppiohklopfern und Türvorlagen. in Haus— N 3 ler au 8 8 Gele lö,“ dle Neem mn 60 Eingan kehr le werden in der Werk zeichneten eingeflochten. 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