——— 3— 8 5 2 8. 07 1 FC.. ²ͤ TK ˙²* ⏑ͤ P Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Letzte Nachrichten. München. Die Prinzen Georg und Konrad von Bayern, Söhne des Generalfeldmarſchalls Prinz Leopold treten am 20. Auguſt in Begleitung des Obe. eutnants v. Nagel zu Aichling und des Hofrats Dr. v. Buer kel über Neapel eine Reiſe nach Britiſch⸗Oſtafrika an, von der ſie erſt im März 1911 über Aegypten zurück⸗ kehren werden. e * Beirut, 9. Auguſt. Der Vali von Syrien meldel amtlich, daß bei dem am 3. d. M. unternommenen An⸗ griff von Druſen gegen brei Dörfer des Haurangebiets 59 Perſonen, darunter 6 Nichtmohammedaner und 12 Frauen, ermordet wurden. Die in Konſtan inopel befind⸗ lichen Druſenbeys forderten die Druſen auf, ſich den Regierunastrupven zu unterwerfen. Bielefeld, 10. Auguſt. Der Geſchäftsſührer der Brackwede⸗Brocker Dampfziegelei in Brackwede hat Wech⸗ ſelfälſchungen und Unterſchlagungen in Höhe von 2 bis 300 000 Mk. begangen und iſt geflüchtet. Die Polizei ſoll ihm auf der Spur ſein. N * Boſton, 10. Auguſt. Geſtern abend gegen 7 Uhr brachen hier zwei große Schadenfeuer aus, das eine im Hafenbezirk von Süd⸗Boſton, das andere im Zentrum der Stadt. Das erſte richtete einen Schaden von 1 Million Dollar an. Auch wurden 50 Mietskaſernen, meiſt von Juden und Syriern bewohnt, eingeäſchert. Der Feuerherd, der ein Gebiet von einer engliſchen Quadratmeile umfaßt, iſt durch Dynamitſprengungen eingeſchränkt worden. Es iſt das größte Feuer, das dort ſeit dem Jahre 1870 ausgekommen iſt. * Tokio, 10. Auguſt. Ganz ungewöhnlich ſtarke Regengüſſe verurſachten Ueberſchwemmungen, insbeſon⸗ dere in der Provinz Shizucka. Hunderte von Häuſern ſind unter Waſſer geſetzt. Eiſenbahnzüge wurden zur Entgleiſung gebracht. Zwei konſervative Stimmen für die preußiſche Wahlreſorm. Der neben Geheimrat Dr. Wagner bedeutendſte deutſche Nationalökonom, Profeſſor Dr. v. Schmoller in Berlin, Mitglied des preußiſchen Herrenhauſes, hatte in der Wablrechtsdebacte merkwürdigerweiſe geſchwiegen. Jetzt hat er in ſeinem Jahrbuch das„rätſelhafte Schwei⸗ gen“ gebrochen und zur Frage der Wahlreform Stellung ſenommen. Er erklärt, Herr v. Bethmann Hollweg 2 von der Notwendigkeit einer Wahlreform überzeugt und werde den Verſuch wiederholen, und er fährt dann fort: „Warum? Weil Preußen als Staat mit dem reaktionärſten Wahlrecht Europas, mit dem Walrechte. wobei nur 32.8 vom Hundert der Wähler Die Türken vor Wien, 1683. Geſchichtliche Erzählung von Otfrid Mylius. Der Sommer des Jahres 1683 brachte für Oeſter⸗ reich trübe Ausſichten, denn von Oſten her wälzte ſich — ſeit 150 Jahren nun ſchon zum drittenmal— der Türken Macht mit gewaltiger Heeresmaſſe heran, die Länder der Chriſtenheit mit Feuer und Schwert zu überziehen. Noch waren die Wunden nicht verheilt, welche der Einfall der Türken kaum zwanzig Jahre zu⸗ vor dem herrlichen Lande Oeſterreich geſchlagen hatte, ſo zog ein furchtbares Heer von 280 000 Mann unter Solimans Großweſir Kara Muſtapha wiederum gegen Deutſchlands Grenzen heran, diesmal herbeigerufen von em ehrgeizigen Ungarn Emerich Tekely und anderen Unzufriedenen, welche aus Erbitterung darüber, daß der ſchlenliche Hofrat in Wien ihnen die Abſtellung ver⸗ 0 Mißbräuche und die Gewährung einiger be⸗ wehiigtes Bitten verſagt, die Hilfe des Erzfeindes der e gegen das Haus Oeſterreich angerufen hat⸗ len, und welche nun ganz Ungarn, von welchem die Türken bereits den größten Teil beſaßen, auch noch den Ungläubigen in die Hände ſpielen wollten Dem ürkiſchen Sultan war dieſer Hilferuf höchſt willkommen zeweſen, denn ihn gelüſtete längſt nach den reichen Ländern an der Donau und Theiß, deren Beſitz ihm nich denjenigen des größten Teils vom öſtlichen Deutſch⸗ and und Böhmen, ſowie von Mähren ſicherte; und die krone Frankreich, von jeher die geſchwotene Feindin der öſterreichiſchen Herrſchaft, hatte nicht verſäumt, des Sultans Grimm gegen das Erzhaus aufs neue anzu⸗ chüren, jenen zum Kriege gegen dasſelbe zu raten und ihn ſogar noch mit tüchtigen Artilleriſten zu verſehen, velche dem Großtürken nicht nur grobes Geſchütz gießen, ondern ſeine Leute auch mit deſſen genauer Führung dertraut machen ſollten. Der Einfall des gewaltigen Oberes der Türken in das deutſche Land war lei hir 2 3 Sekenheim, Donnerstag den 1. August 1910 zur Wahlurne zu bringen find, auf die Tauer die größte m ſo ele zie ir Uren Keößtepteils durch eigenes aufziehenden Tagesgeſtirn ſonſt am Ofthimmel noran Hmtsblaff der Bürgermeisterämter Seckenheim, Ivesheim, nekarhansen und Edingen. politiſche Gefahr läuft. Jede Verfaſſung braucht die Zuſtimmung, die innere Teilnahme der großen Mehrheit des Volkes. Kein Recht der Kvone, der Regierung iſt auf die Dauer haltbar, wenn nicht der größere Teil der Bürger innerlich mit Herz und Geiſt auf ihrer Seite iſt. Ueber eine Augenblicksbewegung kann jede ſtarke und kluge Regierung Herr werden, keine aber kann dauernd der Zuſtimmung u. des Beifalls der großen Mehrheit der Regierten entbehren. Die demokratiſche Strö⸗ mung unſerer Zeit mag zu einem erheblichen Teil übers Ziel ſchießen. Sie iſt eine Macht, der man gewiſſe Kon⸗ zeſſionen machen muß, weil ſie einen ſehr berech⸗ tigten Kern hat. Das Dreiklaſſenwahlrecht ſetzt 82,3 vom Hundert der Wähler in die dritte Klaſſe und erklärt ſie ſo für eine„quantite negligeable“. Die politiſche Bil⸗ dung bleibt damit zurück. Ein Teil der Bürger ver⸗ fällt in politiſchen Stumpfſinn, ein anderer hält ſich für verletzt, wird extremen Parteien zugetrieben. Das preußiſche Klaſſenwahlrecht ſteht nicht ſo ſehr weit von dem franzöſiſchen Wahlrecht ab, das 1830 und 1840 zu Revolutionen führte, und ebenſowenig vom engliſchen, das 1832 und 1867 zu den großen Wahl⸗ reformen führte. Wer dieſe große hiſtoriſche, politiſche Tatſache verkennt, iſt blind. Wer an verantwortlicher Stelle verkündet, das heutige preußiſche Wahlrecht ſei ſehr gut, macht ſichmit verantwortlich für künf⸗ tige große Kataſtrophen.“ t Profeſſor v. Schmoller iſt natürlich ein Gegner der Uebertragung des Reichstagswahlrechts auf Preußen, aber er verlangt die direkte und geheime Wahl. Er fordert Herrn v. Bethmann Hollweg auf, eine Vorlage einzubringen, die weiter gehe als die vorige, und ſagt dann: a „Wenn Herr v. Bethmann Hollweg freilich nicht mit dem entſchloſſenen Mute an die Aufgabe her⸗ antritt, eventuell auch gegen die Konſervativen, wie einſt Bismarck, zu handeln, ſo überläßt er beſſer die Aufgabe einem neuen Miniſterpräſidenten Nicht ohne Sorge ſieht der Patriot in die Zukunft. Die Wahlreſorm aber muß kommen. Wenn die Monarchie mit einem gebildeten, gemäßigten, über den Parteien und Klaſſen ſtehenden Beamtenminiſterium ſie nicht durch⸗ führt, ſo wird die demokratiſche Bewegung ſie in die Hand bekommen. Nur dieſe beiden Möglichkeiten ſtehen zur Wahl.“ Profeſſor v. Schmoller iſt ein konſervativer Mann, den man gewiſſermaßen den preußiſchen„Hofnational⸗ ökonomen“ nennen könnte. Wenn auch er ſo überzeugt für die Wahlreform eintritt, dann iſt dies doppelt be⸗ 9 Fe eichzeitig tritt die angeſehene„LFonſervative Monatsſchrift“ für eine Aenderung des preußiſchen Wahlrechts ein. Sie befürwortet zwar nicht die Ueber⸗ ——.————— Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechanſchlußt Nr. 16. 19. Iahrgang. tragung des Reichstagswahlrechts auf Preußen, wohl aber die Einführung der direkten und geheimen Wahl, indem ſie ſchreibt: „Es iſt nicht konſervativ, auf allem, was ein⸗ mal beſteht, bleiern zu verharren. Es iſt kein Poſtulat des Konſervakismus, daß der Bürger das ihm zuſtehende Naß politiſchen Rechts auf indirektem, nicht auf irektem Wege zur Geltung bringe. Es hat die Oeffentlichkeit der politiſchen Meinungsäuße⸗ rung in unſeren Tagen nicht mehr das abſolute moraliſche Gewicht und kann unter Wahrung aller konſervativen Ueberzeugungen ſehr wohl diskutiert werden.. Man mag gleich der Ueberzeugung ſein, daß das Reichstags⸗ wahlrecht als ein Segen nicht anzuſehen iſt, ſo hat es doch während ſeines vierzigjährigen Beſtandes die Bürger daran gewöhnt, ihren politiſchen Ueberzeugungen oder Stimmungen unmittelbar Ausdruck zu geben. Der Zwang, den eigenen politiſchen Willen gewiſſermaßen einem Dritten zur beliebigen Verwendung abzutreten, wird heute von der überwiegenden Zahl auch der Wohlgeſinnten kaum anders denn als läſtige Bevormundung an⸗ daß ben, Wenn etwas verſtändlich iſt, iſt es die Tatſache, aß das indirekte Wahlverfahren ſich nur noch verſchwin⸗ dend geringer Sympathien erfreut... Die Forderung nach allgemeinem offenem Bekenntnis der polili⸗ ſchen e hat ihre Schranke an der Fülle der menſchlichen Abhängigkeiten, an der gewiß nicht erfreulichen Tatſache, daß dieſe Abhängigkeiten ſo vielfach zum Druck auf die Stimmungen, Meinungen und Ueberzeugungen genutzt werden. Auch wenn die beſten Abſichten patriotiſchen Intereſſes zugrunde liegen, iſt der Druck höherer Macht auf die Freiheit individuellen gei⸗ ſtigen Eutſchluſſes zu verwerfen als eine Verleitung e Unwahrhaftigkeit. Der unzulängliche Zuſtand er menſchlichen Einrichtungen drückt das Maß der ſitt⸗ lichen Forderungen herab auf einen geringeren Grad. Das offene Bekenntnis einer Ueberzeugung hat nur dann Wert, wenn eine Gewähr beſteht dafür, daß die bekannte Ueberzeugung ſelbſt ehrlich iſt. Umgekehrt wie bei der mdtrekten und direkten Wahl läßt ſich beim Veraleich der öffentlichen und geheimen ſagen, daß die geheime ein Uebergangsſtadium iſt zum. Zweck der Volkserziehung, ſie gewöhnt den Bürder dar politiſch ehrlich zu ſein. Es iſt ſehr wohl den bar, da die geheime Wahl einma ihre erzieheriſche Miſſtion erfül hat. Dann iſt der öffent⸗ lichen, die ohne Frage der hö. e Zuſtand iſt, der Weg bereitet. Die geheime Wahl bel umt ihr Recht in unſerel Zeit nicht aus ihren höheren Wert, ſondern aus dem unvollkommenen Zu ande des Jebens... Es iſt abe .. die Erhaltung der öfſentli' en Wahl kein konſervatives Prinzip,. ſondern die Erhaltung und Steigerung der öf⸗ fentlichen Moral— und praktiſche Aufgabe des Kon ſervatismus iſt nicht die Durchführung ſolcher Geſetze die einem unerreich“ ren ſittlichen Ideale dienen, ſon⸗ Gebiet zogen, denn ſogar in Neuhäuſel, 24 Wegſtunden von Wien, ſaß ein türkiſcher Paſcha als Statthalter, und die Ungarn führten dem Türkenheer nicht nur be⸗ reitwillig Lebensmittel, ſondern auch Truppen zu, be⸗ ſonders leichte Reiter, die ſehr zu fürchten waren. Der Augenblick des Einfalls war von den Türken ohnedem günſtig gewählt, denn die deutſchen Fürſten lagen zu jener Zeit wie gewöhnlich wieder einmal unter ſich im Hader, und Oeſterreich ſelbſt, obſchon es ſich mit Stolz als eine Univerſal⸗Monarchie hinſtellte, vermochte nur mit der äußerſten Anſtrengung ein Heer von 33 000 Mann auf die Beine zu bringen, welches nebſt einigen feſten Plätzen längs der Grenze bis zur Ankunft der dringend erbetenen und ſehnſüchtig erwarteten Hilfs⸗ truppen aus dem Reich die einzige Schutzwehr für Land und Volk gegen eine ſolch überlegene Maſſe des wilde⸗ ſten, grauſamſten feindlichſten Kriegsvolkes ſein ſollte. Zu Anfang April ſchon war das türkiſche Heer, welches ohne den zahlreichen Troß über 250 000 ſtreitbare Män⸗ ner zählte, von Adrianopel aufgebrochen und am 30. Juni vor Raab erſchienen, und hatte, während es dieſe Veſte zu belagern Anſtalt machte, ſogleich einige ſtarke Streifkorps von tatariſchen Reitern gegen den Neuſiedler See geſandt, um von hier aus über die deutſche Grenze zu brechen, während das öſterreichiſche Heer, welches einen Teil ſeiner Völker zur Verſtärkung der Beſatzun⸗ gen von Raab, Komorn und Leopoldſtadt abgegeben hatte, nur noch 11000 Mann Reiterei und 12 000 Mann Fußvolk ſtark, in einer leidlich geſicherten Stel⸗ lung zwiſchen den Flüſſen Raab und Raduitz ſtand und hier die Annäherung des Feindes erwartete. So ſtan⸗ den die Sachen in dem Augenblick, wo unſere Erzäh⸗ lung anhebt. 5 Es war ein trüber Morgen im Juni. Die Nacht rang mit dem werdenden Tage. Graue Wolken hingen am Firmament und trübten den Lichtglanz, der dem —— rr———2———— ́— flammt. Weiße Nebel krochen dem niedrigen Ufer der Leitha entlang und kühlten die Luft bis zum Unange⸗ nehmen ab. Kein Wunder daher, daß in der kleinen Feldbefeſtigung am Kirchhofe von Rainsberg die ganze Beſatzung bis auf die Wachen noch im tiefen Schlafe unter den armſeligen Schutzdächern auf dem Stroh lag. Die Wachtfeuer waren heruntergebrannt und erloſchen, und die Schläfer reckten und dehnten ſich im unbehag⸗ lichen Gefühle der Morgenkühle. Draußen im vorſprin⸗ genden Winkel der Schanze ſtand ein junger Arkebuſier oder Büchſenſchütz an die Laffette einer langen Kanone gelehnt, und blickte aufmerkſam in der Richtung von Eiſenſtadt hinaus, als ſähe er dort etwas Ungewöhn⸗ liches. Die Morgennebel, die über dem Waſſer hingen, und die Weiden, Erlen, Pappeln und anderes wirre Gehölz, das die niedrigen Ufer der Leitha beſäumte, erlaubten ihm zwar nicht deutlich zu ſehen, allein ſeine Unruhe und Aufregung verkündeten deutlich, daß ſein Argwohn geweckt war. Er rückte den breitkrempigen Hut tiefer ins Geſicht, beſchattete ſich die Augen mit der Hand und blickte ſchärfer hinaus, aber ohne deut⸗ licher zu ſehen, was ihm Inſtinkt oder Ahnung verriet Plötzlich hob er die ſchwere Büchſe, legte den Lauf auf den Scheitel des Erdwalles auf ſpannte den Hahn und zielte und— ſetzte dann mit einem ungeduldigen Seuf⸗ zer wieder ab.„Es wäre vergeblich! das verwünſchte Rohr trägt nicht ſo weit— es ſind fünfhundert Schritte,“ murmelte er und ſetzte den Hahn wieder in die Ruhe;„ja, wäre es erlaubt, dieſe Kanone da auf die Stelle zu richten, ſo ſollte mir keiner der Heiden den Fuß in die Furt ſetzen!— He, bſt, Kamerad!“ rief er dann der andern Schildwache zu, die halb ein⸗ genickt in einiger Entfernung hinter der Bruſtwehr des Erdwerks auf ihrer Büchſe lehnte;„he, Schütz Zeisl, haſt du nichts geſehen oder gehört? 8 (Fortſetzung folgt.) TE D 8 8 2 n r a ⁵˙“ivU. N 2 2 2 55 88 22 22 ²- 8 5* 3 0* r r N a a 8 8 8 eee 9 5 e A N 8. 8 3 N 2 Sr eee N 5 2— K „%ũĩñn d 8 N r * 6 N K FVV C e eee eee 2 ⁰˙d ˙² e ²·¹r² md ðꝛo mw * 3 n 3 A 5 a dern ſolcher, die ein mögliches Mäß allgemeine! Sittlichkeit gewährleiſten.“ d Politiſche Nundſchau⸗ Deutſches Reich. * Die neuen Unterſchleiſe auf der Kieler Werft ſind einer weiteren Meldung aus Kiel zufolge be⸗ deutend höher, als man anfangs angenommen hatte. Die Kieler Kriminalpolizei erfuhr, daß erhebliche Vorräte ge⸗ ſtohlenen Metalls nachts nach Neumünſter geſchafft worden ind. Infolgedeſſen wurde bei dem dortigen Altwaren⸗ händler Wittko eine Unterſuchung vorgenommen, die zu dem überraſchenden Ergebnis führte, daß für etwa 2000 Mark Metallabfälle in Beſchlag genommen wurden, die Eigentum der Werft ſind. Wittko wurde verhaftet. Bei ſeiner Vernehmung ſagte er aus, daß er die Metallabfälle von einer Kieler Großhandlung gekauft habe. Es ver⸗ lautet, daß an den Diebſtählen auf der Kieler Reichswerft mehrere Perſonen beteiligt ſein ſollen. * Zur Frage der Vereinheitlichung der deutſchen Eiſenbahnen. Der Deutſche Handelstag rich⸗ tete an ſeine Mitglieder ein Rundſchreiben, in welchem er darum bat, ihm über Mängel zu berichten, die ſich aus dem Umſtand ergeben, daß die deutſchen Eiſenbahnen nicht noch weiter, als es bisher geſchehen iſt, vereinheitlicht ſind. Beiſpielsweiſe könne es ſich um Verſchiedenheiten und Verzögerungen an den Grenzen der Eiſenbahnver⸗ waltungen und um Nachteile durch Leitung des Verkehrs auf Umwegen handeln. * Disziplinloſigkeiten im Induſtriegebiet. Auf dem Bezirkskommando in Lennep hatten ſich am 29. Juli eine größere Anzahl Wehrpflichtiger zur Leiſtung einer militäriſchen Uebung zu melden. Unter den Wehrleuten befand ſich ein Arbeiter namens Heidmann, der ſich ſehr widerſpenſtig benahm und einem Vizefeldwebel, der ihn zurechtwies, mit den Worten antwortete:„Das kann jeder dumme Junge ſagen.“ Wegen Achtungsverletzung hatte er ſich vor dem Kriegsgericht zu Düſſeldorf zu ver⸗ antworten, welches ihn zu drei Monaten Gefängnis ver- urteilte. Da ſich in der letzten Zeit ſolche Fälle ſehr oft wiederholten, will die Militärverwaltung in Zukunft Un⸗ 3 und Achtungsverletzung gegen Vorgeſetzte mit u ſtrengſten Strafen belegen. Indien. Infolge der Verſchwörung in Oſtbengalen wurden zahlreiche Verhaftungen in dreizehn Städten vorgenom⸗ men. Die Verhafteten ſind nicht allein junge Leute, ſon⸗ dern es befinden ſich darunter auch ſehr angeſehene Inder, unter anderen der Advokat Minen⸗Gingh, der ſeinerzeit verurteilt und deportiert, im letzten Februar aber be⸗ gnadigt worden war. Eine Anzahl belaſtender Papiere und eine Menge Waffen, darunter Patronen und Ma⸗ ſchinen wurden gefunden. Die in Kalkutta vorgenommenen Hausſuchungen haben zur Auffindung einer großen An⸗ zahl Briefe und ſonſtigen Papiere geführt, die über poli⸗ tiſche Attentate Auskunft geben, die in der nächſten Zeit ausgeführt werden ſollten. In der letzten Sitzung des Kronrates in Simla wurde trotz des Proteſtes der acht indiſchen Mitglieder beſchloſſen, das Geſetz zu erneuern, das die Regierung ermächtigt, aufrühreriſche Verſammlungen zu verbieten. f Perſien. Nach einer Meldung der„Petersburger Telegraphen⸗ agentur“ aus Teheran befindet ſich die Stadt im Kriegs⸗ zuſtande. Die offenen Plätze ſind von Polizei und Gen⸗ darmerie beſetzt; die Bachtiaren haben das Parlaments⸗ gebäude beſetzt und zur Verteidigung eingerichtet. Die Bevölkerung hat die ee der Waffen eingeſtellt, nachdem ſich herausgeſtellt hat, daß Fidai und Leute der Tagiſade⸗Partei in Polizei⸗ oder Militäruniform auf⸗ treten. Die Fidai konzentrierten ſich unter Führung Sattar Khans und Baghir Khans. Wie dem„Reuterſchen ee 3 berichtet er ließen die Re⸗ gierungstruppen gegen die Fidai Geſchütze auffahren und aben Schnellfeuer ab. Montag abend war der Straßen⸗ ampf zu Ende und die Fidai ſtreckten die Waffen. Sie wurden mit den Führern Satkar Khan und Baghir Khan gefangen genommen. Sattar Khan wurde bei den Kämpfen verwundet:: 8 Lokales. Seckenheim, 11. Auguſt. Rege Bautätigkeit herrſcht hier zurzeit: zirka 40 Neubauten wurden in den letzten zwei Jahren errichtet, meiſt Wohnungen für zwei Familien. Hauptſächlich ſind es Mannheimer, die den Zug aufs Land machen, um neben der Annehmlichkeit von geſunden, luftigen Wohnungen größere Gärten zu beſitzen. J. Erſtes national. Fußball⸗Turnier der Fußball⸗ Geſellſchaft Seckenheim 1898. Bei den am letzten Sonntag ſtattgefundenen Fußball⸗Turnieren der Klaſſe A war die Beteiligung, wie vorauszuſehen, eine ziemlich ſchwache. 5 Mannſchaften traten ſich an dieſem Tage gegenüber und zwar„Viktoria“ Mannheim,„Vereinigung“ Schwetzingen,„Vereinigung“ Neckarau,„Alemannia“ Ilvesheim und F.⸗G. Seckenheim 1898. Ließ die Zahl der Wettſpiele infolgedeſſen zu wünſchen übrig, ſo wurde man durch das Gebotene vollauf entſchädigt, denn was in manchen Spielen gezeigt wurde, war wirklich erſtklaſſig. Wir möchten nur erwähnen, daß für Viktoria Mannheim 2 Leute der repräſentativen Mannſchaft des Weſtkreiſes mitſpielten, die am 31. Juli das Propagandaſpiel gegen den Nordkreis mit 6:0 gewann. Bei der um ½6 Uhr vorgenommenen Preisverteilung erhielt den 1. Preis Viktoria Mannheim, den 2. Preis Vereinigung Schwetzingen; Seckenheim konnte ſich leider erſt an 3. Stelle plazieren. Am nächſten Sonntag, dem letzten Tag des Seckenheimer Sportsfeſtes, werden die Turniere der Klaſſe B ausge- tragen. zahlreich eingelaufen, daß mit den Wettſpielen ſchon morgens um 8 Uhr begonnen werden muß. Gemeldet haben ſich: verwundert über dieſe Kunſt der Wahrſagerin. Die Meldungen hierzu ſind bis heute ſchon ſo % „Vereinigung“ Schwetzingen(3 Mannſchaften),„Vereini⸗ gung“ Neckarau(2 Mannſchaften),„Fußballklub“ Karls⸗ ruhe⸗Mühlburg,„Phönix“ Sandhofen,„Concordia“ Mann⸗ heim,„Fußballklub“ Mannheim 1908. Auch die Secken⸗ heimer werden wieder eine Mannſchaft ſtellen, die dann hoffentlich mehr Glück hat wie am vergangenen Sonntag. Daß auch an dieſem Tage wieder äußerſt intereſſante Wettſpiele zu erwarten ſind, dafür garantieren obige Meldungen, von denen wir beſonders noch Schwetzingen, Neckarau und Mühlburg hervorheben wollen. Hoffentlich wird der Beſuch der Turniere, entſprechend dem Gebotenen, ein recht ſtarker werden. Ein Schnakenmittel. Ein Leſer ſchreibt der„W. Ztg.“: Zu Nutz und Frommen der durch die Schnaken Notleidenden teile ich mit, daß ein leichtes Betupfen der den Stichen ausgeſetzten Stellen mit Pyrethrumtinktur etwa 6 Stunden vor Stichen vollſtändig ſchützt. Geſtern ging ich derart gerüſtet durch Wieſen. aus denen bei jedem Schritt Tauſende von Schnaken aufflogen, um, in die Nähe meines Geſichts gekommen, eiligſt umzukehren. Eine Wahrſagerin im Odenwald. Seit einiger Zeit hält ſich im Odenwald eine Zigeunerin auf, die ſich mit Wahrſagen befaßt. Dieſer Tage kam ein Herr aus H. auf dem Nachhauſeweg mit dieſer Zigeunerin ins Geſpräch. Dabei kamen ſie lt„Eberb. Zeitung.“ aufs Wetter zu ſprechen, wobei die Zigeunerin meinte: Dieſes Jahr iſt ein naſſes, das nächſte ein trockenes, das übernächſte ein hungriges und das Jahr 1913 ein blutiges. Der Herr ſetzte lächelnd dieſe Prophezeiung in Zweifel, worauf die Zigeunerin ſagte: Das iſt ſo gewiß, als Sie 152 M. 36 Pfg. in der Taſche haben. Beim Nachzählen des Geldes ſtellte ſich heraus, daß es genau zutraf. Der Herr, der ſelbſt nicht genau wußte, wie viel Geld er bei ſich trug, war ſehr Hoffentlich behält ſie bezüglich der erſten Behauptungen nicht recht. — unterſtützungsberechtigung der zu mili⸗ täriſchen Uebungen Einberufenen. In dieſem Jahre ſind bei der deutſchen Armee ungefähr 350 000 Mann des Beurlaubtenſtandes zu Reſerve⸗ und Landwehrübun⸗ en einberufen worden. Angeſichts dieſer überaus hohen ahl von Einberufenen iſt es wohl nicht überflüſſig, im⸗ mer wieder darauf zu verweiſen, daß den Einberufenen, wenn ſie einen Hausſtand zu unterhalten haben, eine Un⸗ terſtützung zuſteht. Vorausſetzung iſt, daß der Einberufene nicht Staats⸗ oder Gemeindebeamter iſt, dem ſein Dienſt⸗ gehalt ohne Unterbrechung ausbezahlt wird. Für die Un⸗ Sie können fest versichert sein, dass Uermiei- Inserate „Heckar-Boten“ bei billigster Berecmnung dle weilesfe Herbreiiung terſtützung kommen in Betracht Ehefrau und Kinder unter 15 Jahren; ebenſo andere Angehörige(Kinder über 15 Jahre, Geſchwiſter, Verwandte aufſteigender Linie), wenn der Einberufene für deren Unterhalt zu ſorgen hat. Die Entſchädigung beträgt für die Ehefrau 30 Prozent, für alle anderen Angehörigen je 10 Prozent des durch die Verwaltungsbehörde ſeſtgeſetzten ortsüblichen Tagelohnes. Jedoch wird für den einzelnen Haushalt nur je ein Betrag bis zu 60 Prozent ausbezahlt. Die Unterſtützung wird nur auf Verlangen ausbezahlt, und erliſcht der Anſpruch, wenn er nicht innerhalb vier Wochen nach Beendigung der Uebung geltend gemacht wird. Der Antrag auf Unter⸗ ſtützung kann ſchon vor dem Einrücken, jedenfalls aber nach der Entlaſſung von den Einberufenen oder einem Jamilien⸗ angehörigen unter Vorzeigung der Beorderung bzw. des Militärpaſſes mit dem Eintrag der Uebung bei der Ge⸗ meindebehörde desjenigen Ortes eingereicht werden, an dem die Familie ihren ſtändigen Wohnſitz hat. Familien⸗ ſtellung zum Einberufenen und Lebensalter der Angehöri⸗ f 155 ſind anzugeben. Selbſtverſtändlich gilt dieſe durch chsgeſe“ ſeſtgeſetzte Entſchädi ung nicht als Armen⸗ unterſtützuu Aus Nah und Fern (Mannheim, 10. Aug. Ein ſchweres Fuhrwerks⸗ unglück ereignete ſich Montag nachmittag in der Bürger ⸗ meiſter Fuchsſtraße in der Neckarſtadt. Die zwei Ge⸗ ſchwiſter Biſchofsberger, ein Mädchen von 8 und ein Junge von 2 Jahren gerieten unter ein Fuhrwerk und wurden überfahren. Dem einen Kinde wurden die Beine über⸗ fahren, dem anderen das Knie. Bei der Schwere der Verletzungen iſt es fraglich, ob keine Amputation er⸗ forderlich iſt. Die Kinder hatten ſich mit noch anderen Kindern in die unter dem Wagen hängende Pritſche eines beladenen Steinfuhrwerks geſetzt. Der Fuhrmann hatte die Kinder ſchon herausgetrieben, aber wahrſcheinlich nicht bemerkt, daß die beiden Geſchwiſter noch in demſelben ſaßen. Während der Fahrt nun wollten die Kinder aus der Pritſche herauskriechen und wurden hierbei über⸗ 4 8 Den Lenker des Fuhrwerks ſoll keine Schuld treffen. f () Mannheim, 10. Aug. Vermißt wird ſeit eini⸗ gen Tagen die 16 Jahre alte Tochter Elſa des Werk⸗ meiſters Otto Haaſe. Am Donnerstag. ſie ihre Mutter zu einem Sboziargeng in den Luiſenpark, von dem We nicht mehr zurückkehrte. Polizeihunde nahmen die Spur nach dem Neckar auf, und es iſt nicht ausge⸗ ſchloſſen⸗ daß das Mädchen den Tod im Neckar gefun⸗ N r .. ) Heddesbach, 10. Aug. Bei der Bürgermeiſter⸗ wahl iſt der ſeitherige Gemeinderechner Georg Adam Beiſel einſtimmig gewählt worden. (Weinheim, 10. Aug. Montag abend kam zwi⸗ ſchen Weinheim und Großſachſen ein bedauerlicher Un⸗ fall vor. Der verheiratete 35 Jahre alte Bierkutſcher Johann Hönig von Heidelberg wollte gerade nach Hauſe fahren, als ein Auto dahergeſauſt kam. Die Pferde ſcheuten, Hönig, welcher an der Teichſel ſtand konnte ſie nicht mehr anhalten und kam zu Fall, wobei der ſchwere Wagen ihm über die Beine ging. Beide Beine wurden abgedrückt. () Plankſtadt, 10. Aug. Die jüngſte Pilzvergif⸗ tung erforderte zum Glück nur ein Opfer, das öjährige Söhnchen der Familie Klein. Klein, deſſen Frau und die inderen drei Kinder ſind nun wieder aus dem akademi⸗ ſchen Krankenhauſe Heidelberg zurückgekehrt; doch iſt es loch nicht ſicher, ob die Vergiftung keine weiteren Folgen hinterläßt. () Heidelberg, 9. Aug. Auf merkwürdige Weiſt wurde ein Diebſtahl in Neckarau, durch den ein Un⸗ ſchuldiger in ſchweren Verdacht kam, aufgeklärt. Dit Heidelberger Strafkammer hat am 28. Januar ds. Js. die Händler Ludwig Gidini aus Loroſe und Carlos Conb aus Meſſina, die im Sommer vorigen Jahres aus einem Bordell an der Speyerer Landſtraße Schmuckſachen im Werte von über 5000 Mk. entwendet hatten, zu je 4 Jahren Zuchthaus verurteilt. In der Strafanſtalt ver⸗ riet nun Gidini als Mitſchuldige die ehemalige Haus⸗ hälterin des beſtohlenen Bordellwirts Krenkel, Anna Reis⸗ ler aus Stuttgart, und deren Liebhaber, den Alfred Mas⸗ eagni aus Grizzano. Als nun in der Verhandlung vor dem Heidelberger Landgericht gegen die beiden, deren Verteidiger, Rechtsanwalt Leonhard, Gidinis Glaubwür⸗ digkeit angriff, ſprang Gidini erregt auf und ſchrie:„Wenn du auch ein Rechtsanwalt biſt, ſo kannſt du mich doch nicht beleidigen, meine Verbrecherehre laſſe ich mir von dir nicht nehmen“. Zum Beweiſe, daß er die Wahrheit ſage, ge⸗ ſtehe er, daß er im letzten Jahre außer der Tat, wegen der er ſich jetzt im Zuchthaus befinde, beim Akziſer in Mannheim⸗Neckarau einen Einbruch verübt habe, der ihm mehrere tauſend Mark eingebracht habe.“ Der Diebſtahl war bis heute noch nicht aufgeklärt. () Mannheim, 9. Aug. Der 13 Jahre alte Volks⸗ ſchüler Michael Gema, wohnhaft in Waldhof, wurde mit einer ſchweren Atropinvergiftung im Allgemeinen Kran⸗ kenhaus eingeliefert. Der Junge führte vollſtändige wirre Redensarten und es wird mehrere Tage zu einer voll⸗ ſtändigen Beſeitigung der Vergiftung bedürfen. Der Knabe hatte im Walde die Beeren der Tollkirſche, die be⸗ kanntlich ſehr giftig iſt, genoſſen. Alſo Vorſicht beim Beerenſuchen. () St. Georgen, 9. Aug. An einem Schwenninger Fuhrwerk, auf das ſich drei Kinder von hier geſetzt hatten, wurde das Pferd ſcheu. Es ging in raſendem Tempo mit dem Wagen durch. Die 13jährige Anna Gölz fiel herab und geriet zwiſchen Pferd und Wagen, ſodaß ihr zwei Räder über den rechten Fuß gingen und ihr erhebliche Verletzungen zufügten. Die beiden anderen Kinder und der Fuhrknecht kamen, da das Pferd nachher angehalten wurde, mit dem Schrecken davon. () Eſchbach(Amt Staufen), 6. Aug. Hier wurde die 22 Jahre alte Joſephine Hiß beim Garbenbinden vom Hitzſchlag betroffen, der nach zwei Stunden den Tod zur Folge hatte. ) Bühl, 9. Aug. Am Mittwoch, den 17. Auguſt findet hier im Gaſthaus„Badiſcher Hof“ die diesjährige Verbandsverſammlung des Landesverbandes badiſcher Uhrmacher ſtatt. nnn Neues aus alle. Welt. *Der Werſtarbeiterſtreik. In einer am Montag in Hamburg abgehaltenen, von etwa 6000 Perſonen be⸗ ſuchten Verſammlung des Metallarbeiterverbandes wurde zu dem Streik und der Ausſperrung im Werft⸗ gewerbe Stellung genommen. Der Vorſitzende der Or⸗ ganiſation 1 den Nachweis zu führen, daß die Arbeit⸗ nehmer eine Verhandlung mit der Organiſation der See⸗ ſchiffswerften nicht abgelehnt hätten. Sie hätten ſich ledig⸗ lich nicht bereit gefunden, eine Erklärung der Arbeitgeber, warum die een abgelehnt werden müßten, ent⸗ egenzunehmen. Auf Antrag der Leitung wurde beſchloſ⸗ 27 den nicht Organiſierten in den erſten Wochen der Be⸗; wegung eine Unterſtützung nicht zu gewähren. Dienstag traten die Schiffszimmerer, Schiffsreiniger und Dock⸗ arbeiter der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, insgeſamt etwa 700, ebenfalls in den Ausſtand. * Ordensablehnungen durch Lehrer. Nach der eben erfolgten aufſehenerregenden Ablehnung des Adlers der Inhaber vom hohenzollernſchen Hausorden durch den aus Anlaß der Dreihundertjahrfeier damit bedachten Bibliothekar des Bergiſchen Geſchichtsvereins Lehrer Otto Schell in Dortmund iſt jetzt eine zweite Ordensab⸗ lehnuno zu melden. Dem in den Ruheſtand tretenden Lehrer Schnell ſollte auf dem Rathaus ebenda durch den Stadtſchulrat dieſelbe Auszeichnung überreicht wer⸗ den. Er folgte zwar der Einladung, lehnte aber die Annahme des Adlers ebenfalls ab. f „Ein dreizehnjähriger Lebensretter. Ein braves Rettungswerk vollbrachte Sonntag 1 dreizehnjähriger Schüler in Berlin. Der zweijährige Paul Kosmehl, deſſen Eltern Wieſenſtraße 38 wohnen, hatte mit anderen Kindern in der Uferſtraße an der Panke her⸗ umgeſpielt. Der Kleine kroch durch das abgrenzende Git. ter hindurch und ſtürzte in die Panke hinein. Ein dreizehn jähriger Knabe, der den Vorgang beobachtet hatte, ſprang ohne lange zu zögern, dem Ki nach und holte es aus dem Waſſer heraus. Er hielt den Kleinen ſo lange hoch, his Paſſanten eine Leiter angeſtellt hatten. Unter lauten 5 der Zuſchauer ſtieg dann e Le⸗ bensretter mit dem Kind auf dem Arm dis Leiter hinauf, * Ueberfall auf einen Wachtpoſten. Montag morgen um 3 Uhr wurde der Paſten am Pulverbaus Re me Be 0 de ve fo de ve W — „en SSG 3. —— 2 3 8 3 RW RRR des Potsdamer Garde⸗Feldartillerie⸗Regiments zwiſchen debliß und Fahrland von drei Perſonen, die ſich dem Gebäude näherten und auf Anruf nicht von der Stelle gingen, angeſchoſſen. Das Projektil traf den Poſten an dem linken Unterarm. Da nun der Poſten Miene machte, ſich der Angreifer zu bemächtigen, ergriffen dieſe eiligſt die Flucht. Bei der Ablöſung meldete der Poſten den Ueberfall. Er wurde dann ſofort ins Garniſonlazarett racht. Die Kugel konnte entfernt werden und iſt das Feinden des Verletzten befriedigend. Es wurde ſofort eine Unterſuchung eingeleitet, doch fand man bisher keine Anhaltspunkte. * 1 der Verhaftung des Räuberhauptmanns Rarl Mohr, der, wie wir berichteten, an dem Raub⸗ mordverſuch an dem Küſter Röſener in Friedenau bei Berlin beteiligt war und weiter verdächtig iſt, den 1 raubmord an dem Paſtor Vermehren und Gattin, ſowiz den Raubmord an dem Direkla iedrich auf dem Brocken verübt zu haben, werden aus Saßnitz auf Rügen noch folgende Einzelheiten gemeldet: Nachdem am Dienstag, den 2. d. M., vormittags gegen 9 Uhr, der Raubmord⸗ verſuch an dem Küſter Röſener in Friedenau den beiden Werkzeugen Mohrs mißglückt war und beide wenige Mi⸗ nuten ſpäter feſtgenommen waren, begab ſich Mohr ſchleu⸗ nigſt nach ſeiner Wohnung, wo er bekanntlich von ſeinem Pflegebruder den Auftrag erhielt, eine Schreibmaſchine zu verſetzen. Mit dem Erlös von 40 Mk. fuhr M. nach Saßnitz, wo er um 11½ Uhr nachts ankam. Am anderen Morgen ſuchte er eine Stellung als Hausdiener in einem der dortigen Hotels zu erlangen, wobei er die Papiere ſeines Pflegebruders vorzeigte, der einen anderen Namen als er führt. Mehrere Male beſuchte er an dieſem Vor⸗ mittag einen ihm befreundeten Zigarrenhändler. Als er dann am Mittag mit einem Hausdiener am Strande von Saßnitz ſpazieren ging, verkaufte er dieſem den Pfand⸗ chein Über die verſetzte Schreibmaſchine für 9 Mk. Dann kaufte er ſich Berliner Zeitungen, aus denen er angeblich erſt erſehen haben will, daß ſeine Komplizen ergriffen ſeien. In dieſem Augenblick kam der Zigarrenhändler dazu und verwickelt ihn in ein Geſpräch. Wenige Minuten ſpäter erſchien ein Poliziſt, trat auf Mohr zu und fragte ihn, ob er Karl Mohr ſei. Als dieſer bejahte, erklärte der Beamte ihn für verhaftet. Der Verlauf der Unter⸗ duubung hat bereits ſehr gravierende Beweiſe für die Schuld s an den ihm zur Laſt gelegten Verbrechen ergeben. Zur Affäre des Berliner Rektors Bock. Die Unterſuchung gegen den Rektor Bock zieht immer weitere ſtreiſe. Dem Rektor Bock iſt nun einer ſeiner Lehrer in das Unterſuchungsgefängnis geſolgt, und auch ſein zigener Sohn, ein Junge von noch nicht ganz 16 Jahren, hat ſich nach dem böſen Beiſpiel ſeines Vaters mit Schü⸗ erinnen zu ſchaffen gemacht. Der Lehrer war gerade oon einer Alpenreiſe zurückgekehrt. Er ſpielte den Schön⸗ ist trieb viel Muſik und prahlte viel mit vornehmen Liebſchaften. Seine Sangeskunſt ſoll, wie er behauptet, eine Schülerin zu der Bitte veranlaßt haben, ihn in ſeiner Wohnung beſuchen zu dürfen, damit ſie ſich dort an ſeinen Vorträgen erfreuen könne. Die Sache liegt aber anders. Er hat auch oft ehemalige Schülerinnen nach ſeiner Woh⸗ nung mitgenommen und ihnen unſittliche Anträge ge⸗ macht. Rektor Bock unterhielt zwei feſte Abſteigequartiere, die er auch befreundeten und bekannten Herren überließ, nachdem er ihnen Schülerinnen zugeführt hatte. Das ge⸗ ſchah im Amtszimmer, wohin er die Mädchen kommen ließ, damit ſie vor ſeinem Gaſte Gedichte aufſagten. Er berließ dann ſcheinbar gezwungen das Zimmer auf ein Weilchen. Die Bekanntſchaften, die auf dieſe Weiſe ver⸗ mittelt wurden, fanden nach der Schulentlaſſung ihre Lertſe ung. Nicht bloß in ſeinem Amtszimmer führte ck Kinder mit ſeinen Freunden zuſammen, ſondern auch in Cafes und verſchwiegenen Zimmern gewiſſer Wirt⸗ ſchaften. Zu geeigneter Zeit verſchwand er dann und über⸗ ließ es ſeinen Freunden, die Mädchen betrunken zu machen und hierauf nach den Abſteigequartieren zu verſchleppen. Es iſt auch vorgekommen daß der Rektor die Kinder un⸗ mittelbar nach einem Quartier beſtellte, um mit ihnen Schokolade zu trinken und ſeine Freunde zu erwarten. Dieſes ganze Treiben iſt ſchon lange ruchbar geweſen, aber es blieb immer bei Anſpielungen und Andeutungen. Jetzt ehen der Kriminalpolizei tagaus, tagein von ee Schülerinnen Briefe ohne Unterſchrift zu. Ihre Verfaß 5 behaupten, daß ihnen noch unendlich viel mehr atertal, als bis jetzt der Oeffentlichkeit übergeben wor⸗ zen iſt, bekannt ſei. 0. 3 1 Ein Revolverattentat auf den Neuyorker Bürgermeiſter. Auf den Bürgermeiſter von Neuhorl William Gaynor, der im Begriff ſtand, an Bord des Aloyddampfers„Kaiſer Wilhelm der Grgße“ eine ein⸗ monatige Urlaubsreiſe nach Europa azutreten, wurde am da stag von einem 58jährigen Mann namens Gal⸗ dem er ein Revolverattentat verübt. Gaynor ſtand auf 50 Schiff inmitten ſeiner Freunde, von denen er ſich Nich verabſchiedete. Nachdem das erſte Signal für die ichtmi zum Verlaſſen des Dampfers gegeben war, feuerte der Attentäter 3 Schüſſe auf Gaynor ab, von denen 2 fehl gi ähr e 8 a n gingen, während die dritte Kugel in den Hals drang und im Genick ſtecken blieb. Der Atten⸗ täter wurde verhaftet und gab an, er habe die Tat verübt, weil der Bürgermeister ihn um fein Brot gebracht habe. Der Attentäter war Nachtwächter auf den ſtädtiſchen Docks und erſt vor kurzem wegen Trunkenheit entlaſſen worden. Durch eine der Kehl gegangenen Kugeln wurde ein Polizei⸗ zommiſſar getroffen und leicht verwundet. Der Zuſtand Jaynors ist zwar ernſt, aber nicht lebensgefährlich. Er befindet 1 4 75.— Eine neuere Mel⸗ aus Neuyork beſagt: Der Verbre näherte ſich Gaynor bis auf fünf Fuß und 1 Sten 5 f Weinigungskonmmiſtar Edwards warf ſich ſoſort auf den greife. Während beide am Boden kämpften, feuerte Hallagher weitere Schüſſe ab. Unter der Menge auf dem Leer entſtand die größte Panik. Die Abfahrt des Damp⸗ Kaiser Wilhelm der Große“ verzögerte ſich wegen Anſchlages, bei dem auch der Präſident von Chile, neee war. um 25 1 ee— Das Be⸗ —. 2. 8 0 1 1 5 N 5 tellten in Berlin nach einen e finden Gahfors ſſt etwas beſſer. Die Aerzte füchen dae feugel mit Röntgenſtrahlen. Taft und Ros ſevelt 1 von anderen Perſonen ſandten Sympathie⸗ Leichte Eiſenbahnzüge. Aus München wird berichtet: Eine bemerkens⸗ verte Neuerung hat die bayeriſche Eiſenbahnverwaltung eingeführt, die ſogenannten leichten Züge. Dieſe Züge zollen wegen ihres geringen Gewichts eine weſentliche Er⸗ ſparnis an Heizmaterial und Perſonal ermöglichen, und 2s iſt zu dieſem Zwecke ein ä eigener Typ von Wagen und Lokomotiven nach den Angaben des Verkehrsmini⸗ ſteriums im Nürnberger Werk der Maſchinenfabrik Krauß L Co. in München beſtellt worden. Dieſer Tage wurde orobeweiſe der erſte„leichte Zug“ auf der Strecke München —Herrſching unter Beteiligung des Verkehrsminiſters v. Frauendorfer und eine Anzahl dazu geladener Preſſe⸗ bertreter gefahren. Die Lokomotive für den leichten Zug viegt mit der Ausrüſtung für die Fahrt nur 28,7 Tonnen, vährend eine Schnellzugslokomotive neueſter Bauart 130 Tonnen wiegt zder Kohlenverbrauch iſt für den Kilometer 5„5 bis 7,8 Kilogramm. Die Lokomotive vermag einen Zug von 170 Tonnen auf wagerechter Bahn mit 65 Kilo⸗ metern Geſchwindigkeit in der Stunde zu befördern, auf iner Steigung von 10 Prozent mit 35 Kilometern. Die Wagen haben ein Gewicht von 14½ Tonnen gegen ein olches von 32 Tonnen der Schnellzugswagen; ſie haben gur zwei Achſen. Wegen der großen Leichtigkeit der Züge ſt auch die Abnutzung des Oberbaus und der Schienen diel geringer; außerdem kann in den nicht allzu großen zügen der Dienſt von Lokomotivführer und Heizer allein beſorgt werden, da auch eine automotiſche Feuerung der Zokomotiven eingerichtet iſt. So iſt es möglich, mit viel zeringeren Koſten als bisher eine größere Anzahl von zügen zu befahren. Die leichten Züge ſollen auch auf iner Anzahl von Hauptlinien gefahren werden Der wirtſchaftliche Beirat für die Kolonialverwaltung. Der Bund der Induſtriellen hat in einer ausführ⸗ lichen Eingabe an den Staatsſekretär des Reichskolonial⸗ amtes ſeine Sei zu dem neugeſchaffenen Stän⸗ digen Wirtſchaftlichen Beirat für die Kolonialverwaltung ausgedrückt. In der Errichtung einer ſolchen Kommiſſion erblickt der Bund eine Fortſetzung der von dem früheren Staatsſekretär Dernburg durchgeführten Verwaltung un⸗ erer kolonialen Beſitzu ver deſſen von praktiſch⸗ aufmänniſchen Geſichts Aeiketen Kolonialpolitik für die Ex portinduſtrie Rohſtoffgewinnung in deutſchen Kolonien p in Angriff genommen urde Der Bund der N u verſpricht ſich von der perſönlichen Teilnah n praktiſchen Leben ſtehenden Männer im Rahmen des wirtſchaftlichen Bei⸗ rates eine weitere Stärkung der Kolonialfreudigkeit. Die im Bunde der Induſtriellen vertretenen Induſtriezweige 1 den kolonialen Beſtrehungen ſtets ein lebhaftes Intereſſe entgegengebracht, um die Abhängigkeit Deutſch⸗ ands von fremden Rohſtoffländern nach Möglichkeit ab⸗ chwächen. Der Bund glaubt daher annehmen zu ſollen, das Reichskolonialamt auch die großen induſtriellen Kreſſenvertretungen, die u. a. bei der Konferenz der umwollintereſſenten im eigene des Innern wie bei Beſtrebungen des Wollſchaf⸗„t⸗Syndikates tatkräftig ber den Bund der In⸗ portinduſtrien zur Ent⸗ tändige Kommiſſion auf⸗ mitgewirkt haben, insbeſon duſtriellen als Zentrale de endung von Vertretern in ordern werde. Eiuheitliches. Ubeamtenrecht. Dr. Jaffa folgende Reſolu non: Das Paſſagierluftſchiff L 3 6. Wie ſchon gemeldet, ſollen Mitte Auguſt die ſeinerzeit durch die Havarie des Luftſchiffes„Deutſchland“ unter⸗ brochenen Luftſchiffahrten in Baden⸗ Baden wieder aufgenommen werden. Bis Ende September ſollen hauptfächlich kleinere Fahrten von 1—2ſtündiger Dauer veranſtaltet werden, die über die nähere Umgebung des ſchönen Oostales gehen und 100 bis 200 Mk. pro Perſon boſten ſollen. Größere Reiſen ſind bei beſonders ünſtiger Wetterlage zu erwarten. Als Fahrzeug dien 8 im Sommer 1909 erbaute„L 3 6“, der von der Luft⸗ ſchiffbau Zeppelin G. m. b. H. der Deutſchen Luftſchiff⸗ fahrts⸗Aktiengeſellſchaft für die Dauer der Reparatur⸗ arbeiten an dem havarierten„Deutſchland“ pachtweiſt überlaſſen worden iſt. Das Luftſchiff machte unter vieler anderen wohlgelungenen Paſſagier⸗ und Uebungsflügen Ende Auguſt vorigen Jahres die in aller Gedächtnis befindliche große Fahrt zum Beſuch des deutſchen Kaiſers von Friedrichshafen nach Berlin. Es ist inzwiſchen ein⸗ mal umgebaut und vergrößert worden; ſeine Länge be⸗ trägt jetzt 144 Meter, ſein Durchmeſſer 13 Meter, ſein Inhalt 16 000 Kubikmeter. Es iſt mit drei Motoren von je 115 bis 140 Pferdeſtärken und insgeſamt 4 Pro⸗ pellern ausgeſtattet, die teils 450, teils 1000, Umdrehun⸗ en in der Minute machen und dem Luftſchiff eine Ge⸗ chwindigkeit von 60 Kilometern in der Stunde geben. Außer 9 bis 10 Mann Beſatzung kann die Paſſagier⸗ kabine 10 bis 12 Paſſagiere aufnehmen. Das Luftſchiff wird in der neugebauten Halle am Bahnhof Oos bei Baden⸗Baden unteraebracht. 1 Eingeſandt. Für Artikel unter dieſer Rubrik trägt die Redaktion nur die preß⸗ geſetzliche Verantwortung Mit nachſtehendem erlaube ich mir, die Aufmerkſamkeit der hieſigen Polizeibehörde auf verſchiedene nächtliche Ruhe⸗ ſtörer zu lenken, die laut ſingend und lärmend das Ober⸗ dorf durchziehen. nicht nur eine gewiſſe Sorte junger Burſchen, ſondern auch verheiratete Männer, von denen man doch ein derartiges Benehmen nicht erwarten ſoll. Beſonders in der Nacht vom Samstag zum Sonntag erreichte die Ruheſtörung ihren Höhepunkt, indem unter Zuhilfenahme von allerhand Muſtkinſtrumenten die Bewohner gen. Ortsteils in ihrem ſo notwendigen Schlaf unterbrochen wurden. Hoffentlich tragen dieſe wenigen Zeilen dazu bei, daß dieſen Ruhe⸗ ſtörungen ſeitens der Polizei Einhalt geboten wird. Einer für viele. Redaktion, Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenheim Zugelaufen und bei Landwirt Heinrich Seitz hier, Luiſenſtr. Nr. 25 abzuholen iſt ein Hund(Schnauzer, ſchwarz⸗braun mit Halsband). Seckenheim, den 10. Auguſt 1910. Bürgermeisteramt Volz. Gras versteigerung. 0 0 Das Großh. Domänenamt mannheim verſteigert Samstag, den 13. August ds. Js., vormittags 9½ Uhr, im Tanzſaal des 3 Zäbringer Cöwen“ in Rheinau den Graserwachs von 35 13 Backofen⸗ und Riedwieſen der Gemarkung Seckenheim. N Sammel⸗Anzeiger. Bur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Nerkaufsgenoſſenſch. 1 Gabel gefunden. Abzuholen bei Salthaſar Huber. An dieſem Radau beteiligen ſich aber Liedertafel CCC Seckenheim. EV. Kirchenchor. Samstag abend ½9 Uhr Freitag, den 12. Auguſt, gemütliche 3 1 Uhr im Konfir⸗ Zuſammenkunft g be mem Zahn 65 Besprechung Pfalz.“ wegen Ausflugs. 435 Um vollzähliges Erſcheinen FF —— 1 Bad. Invaliden-Geld- Sängerbund Lotterie seckenhelm. re Heute abend punkt 8 Uhr Sing- Probe Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Parſtand. 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Bis zu dem bezeichneten Tage muß die zur Re⸗ gelung der Blattzahl erforderliche Behandlung der Tabak⸗ pflanzen(das Köpfen und Geizen) vollſtändig gewirkt und müſſen etwa vorhandene Erſatzpflanzen entfernt ſein. 2. Die Pflanzer ſollen den amtlichen Ermittelungen auf ihren Grundſtücken tunlichſt anwohnen oder ihre Grundſtücke in geeigneter Weiſe bezeichnen(etwa durch Aufſtellung von Stäben, auf denen der Name des Pflanzers angegeben iſt, an beiden Grundſtücksenden). 3. Den Pflanzern iſt bis zum Beginne der Aufnahme Gelegenheit gegeben, Unrichtigkeiten in der Anmeldung zu beſſern. f Seckenheim, 8. Auguſt 1910. gürgermeiſteramt Volz. Ratſchreiber Koch. M vertaden! 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