Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Qnartal Mk. 1.50. W Letzte Nachrichten. Breslau, 7. Sept. Die unaufhörlichen Regen⸗ güſſe haben den Flüſſen von neuem ſehr ſtarke Waſſer⸗ mengen zugeführt, die rapid ſteigen. Es wird diesmal ein verheerendes Hochwaſſer geben, was um ſo ſicherer zu erwarten iſt, als die Oder und ihre Nebenflüſſe noch vom Regen der vorigen Woche reichlich angefüllt find. Die Gemeinde Zernitzſch ſteht teilweiſe unter Waſſer. Die Wieſen, Felder und Gärten gleichen einem großen See. Das Waſſer reicht bis an die Häuſer. * Glatz, 7. Sept. Die Neiße iſt geſtern um 1¼ Meter geſtiegen und über ihre Ufer getreten. Die unteren Stadtteile von Glatz ſind überſchwemmt. Auch die Neben⸗ 5 der Neiße haben große Ueberſchwemmungen ver⸗ urſacht. Petersburg, 7. Sept. Eine ſenſationelle Verhaf⸗ tung hat in Irkutsk ſtattgefunden. Ein Hauptmann der were Grenzwache hat über 300 000 Mark aus der Regiſentskaſſe geſtohlen. Zugleich mit ihm wurden meh⸗ rere höhere Beamte der Reichsbauknebenſtelle feſtge⸗ nommen. Die Kaiſertage in Stolp. „ Der Kaifer und die Kaiſerin habe ſich am Montag früh 7.25 Uhr vom Stettiner Bahnhof in Berlin nach Stolp(Pommern) zur Feier des 600 jährigen Beſtehens dieſer Stadt begeben. 5 Die Stadt hat ſich aus dieſem Anlaß in glänzenden Schmuck gehüllt. Vor dem ſehr ſtattlichen neuen Rathaus erhebt ſich das bronzene Standbild Kaiſer Wilhelms des Großen von Profeſſor Broeſe auf breitem Granitſockel, Vom frühen Morgen an durchziehen Männer und Frauen in Koſtümen die Straßen. Um 8 Uhr war in der Marien⸗ kirche Feſtgottesdienſt. um 11 Uhr war Feſtſitzung der ſtädtiſchen Körperſchaften im Rathaus. Hierbei wurde u. a. beſchloſſen, die in der Stadt lebenden Veleranen von 1848 bis 1870/71 von der Einkommenſteuer zu befreien. Der Kaiſer und die Kaiſerin ſind um 1 Uhr 30 Minuten in Stolp eingetroffen und haben ſich unter dem ſtürmiſchen Jubel der Bevölkerung nach dem Stefans⸗ platz begeben, wo das Kaiſer⸗Wilhelm⸗Denkmal feierlich enthüllt wurde. g Auf dem Stefansplatz hatten in einem weiten Viereck um das Denkmal die Kriegsveteranen Aufſtellung ge⸗ nommen, bei dem Kaiſerzelt eine Gruppe von weißge⸗ kleideten kleinen Mädchen, ferner die Vertreter der Stadt mit dem neuernannten Oberbürgermeiſter und dem bis⸗ herigen erſten Bürgermeiſter Zielke an der Spitze, die Geiſtlichkeit, Oberpräſident Frhr. v. Maltzahn, komman⸗ dierender General Mackenſen. Landrat b. Brünina. die Die Türken vor Wien, 1683. Geſchichtliche Erzählung von Otfrid Mylius. 12(Fortſetzung.) ö Mittlerweile eilte der Kapuziner raſchen Schrittes nach dem Pflegbof des Kloſters Neuburg, um den Bi⸗ ſchof Kollonitſch aufzuſuchen; allein er fuhr daſelbſt, daß der hochwürdige Herr nach der Hofburg gegangen ſei, um an einem Kriegsrate teilzunehmen, welchen der Kaiſer hielt. f a „Wohlan,“ ſagte der Mönch,„ſo gehe ich ebenfalls dorthin; mein Gewand öffnet mir alle Pforten. Ich kann den Zettel nicht in andere Hände geben, denn es hängt ein Menſchenleben daran!“ Und er verabſchiedete ſich von den Chorherren, die ihn im Kloſter Neuburger Hofe empfangen hatten, und lenkte ſeine Schritte nach er Hofburg. Dort ſtand um dieſe Zeit der Kaiſer Leopold ſelbſt n einer Fenſterniſche mit ernſter gedankenſchwerer Miene, und ſchaute über den Wall und die Vorſtädte hinaus in die Ferne, als ob er fürchte, daß dort gen Süd⸗ weſten hin jeden Augenblick gerötete Rauchſäulen am Horizonte vor ſeinem beſorgten Blicke auſſteigen würden, um das Herannahen der Muſelmänner mit feuriger und blutiger Schrift zu bezeichnen. Hinter dem Kaiſer auf einem Tiſche, woran der Hofkanzler Benedilt⸗Geiger mit zwei Sekretären ſtand, lagen friſch erbrochene Depeſchen, deren Inhalt den Kaiſer ſo ernſt und nachdenklich ge⸗ ſtimmt zu haben ſchienen. In dieſem Augenblick mel⸗ dete ein Kämmerer den Biſchof von Neuſtadt Grafen Kollonitſch, und auf eine Handbewegung des Kaiſers trat dieſer ein. 5„ „Seien Sie mir willkommen, mein hochwürdigſter Herr!“ ſprach Leopoldus und ging dem Biſchof entge⸗ gen;„Sie haben meinen Brief erhalten?“ „Ja, Eure Majeſtät, und Hochdieſelben mögen über mich verfügen,“ erwiderte Kollonitſch.„Was nur mein Kopf und Arm noch vermag, das ſteht bis zum letzten Setenneim, Donnerstag den Hmisblatt der Bürgermeisteräamter Seckenheim, Ivesheim, Neckarhausen und Edingen. Bürgermeiſter der Nachbarſtädte, die Vertretung des Krei⸗ ſes, der landſäſſige Adel und der Bildhauer Profeſſor Broeſe, der den Roten Adlerorden 3. Klaſſe erhalten hat. Das Wetter hatte ſich aufgeklärt. Unter Glockengeläute und Fanfaren, die Ordensritter von der Galerie des neuen Tores ſchmetterten, nahten der Kaiſer und die Haiſerin und das Gefolge in Automobilen vom Bahn⸗ hof, wo ſie um 1 Uhr 30 Minuten unter ſtürmiſchen Hurra⸗ rufen eingetroffen waren. Eine kombinierte Eskadron der Blücher⸗Hufaren zu Fuß erwies die militäriſchen Ehren. Der Kaiſer„der die Uniform ſeines Stettiner Grenadier⸗ regiments trug, ſchritt die Front der Ehreneskadron ab. Die Kaiſerin nahm einen Blumenſtrauß aus den Händen eines kleinen Mädchens entgegen. Dann traten die Ma⸗ jeſtäten unter das Kaiſerzelt. Ein Gymnaſialſingchor, ver⸗ ſtärkt durch einen Männergeſangverein, ſang:„Großer Gott, wir loben dich“. Hierauf hielt Oberbürger⸗ meiſter Zielke die Feſtrede, in der er dem Kaiſer⸗ paar für ſe' Erſcheinen den Dank der Stadt und des Landkreiſes Sbolp ausſprach und hervorhob, mit fraher Begeiſterung ſchlügen aller Herzen dem erhabenen Her⸗ zogspaar Pommerns entgegen. Der Redner gab einen Rückblick auf die 600jährige Geſchichte der Stadt und er⸗ neuerte das Gelübde der Treue und erbat die Erlaubnis zur Enthüllung. Als die Hülle fiel, ſalutierte der Kaiſer und die Ehreneskadron präsentierte. Oberbürgermeiſter Zielke brachte ein Hoch auf den Kaiſer aus; die Muſik ſpielte die Nationalhymne. Der Kaiſer dankte dem Ober⸗ bürgermeiſter durch Händedruck und beſichtigte mik der Kaiſerin das Denkmal; er zog dann zahlreiche Anweſende ins Geſpräch, während die Kaiſerin ſich eine Anzahl Damen vorſtellen ließ. Dann ſchritt der Kaiſer die Front der Kriegsinvaliden ab, ſprach viele alte Leute freundlichſt an und nahm den Vorbeimarſch der Ehreneskadron ab. Darauf ließ er den hiſtoriſchen Feſtzug deſilieren. Im Rathaus hielt der Kaiſer bei der Entgegen⸗ nahme des Ehrentrunks folgende Rede:„Ich bitte Sie, im Namen Ihrer Majeſtät der Kaiſerin und in meinem Namen den herzlichſten und tiefgefühlteſten Dank für den begeiſterten Empfang an die Bürgerſchaft der Stadt Stolp zu übermitteln. Wir ſind mit Freuden der Einladung der Stadt gefolgt, um auch dieſen Landesteil zu befuchen, deſſen Treue erprobt iſt während ſeiner Zugehörigkeit zu unſerem Hauſe, beſonders auch durch die Waffendienſte ſeiner Kinder. Ich bin um ſo lieber gekommen, als die Stadt Stolp ſich den Tag unſeres Beſuches dazu ausgeſucht hat, um das meinem ſeligen Großvater geſetzte Denkmal zu enthüllen. Die Stadt hat damit einen Beweis patrioti⸗ ſchen Fühlens gegeben, welcher der Bürgerſchaft in jeder Beziehung Ehre macht. Die lange Geſchichte, die die Stadt Stolp hinter ſich hat, teilweiſe voller ſchwerer Prüfungen, beweiſt, daß die Bürgerſchaft niemals in ihrer Treue 1910 Infertionspreis i Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 10. Jahrg zu unſerem Hauſe gewankt hat, von dem Zeitpunkte an, wo ſie unter die Herrſchaft der Hohenzollern gekommen iſt. Daß die Stadt im Laufe der letzten Jahrzehnte ſich ſo ſchön hat entwickeln können, iſt von Ihnen zutreffend dem langandauernden Frieden zugeſchrieben worden. Ich hoffe von ganzem Herzen, daß die Stadt auch fernerhin in Ruhe und Frieden ſich ihrer Entwicklung widmen kann. Soweit mir ein kurzer Ueberblick hat zeigen können, habe ich mich überzeugt, daß auch bei Ihnen die Traditionen der Vorfahren hochgehalten werden. Ich freue mich, Ihnen zum Bau des Rathauſes Glück wünſchen zu können, in ang. welchem ich nunmehr auf das Wohl, die Zukunft und die weitere Entwicklung der Stadt dieſen Pokal leere.“ Ein Rachklang zur Kaiferrede. Der Oberpräſident von Pommern gegen die deutſche Preſſe. Während die Kaiſertage in der alten pommerſchen Stadt Stolp, über die wir ſchon berichtet haben, bis zur Abreiſe des Kaiſerpaares einen harmoniſchen Verlauf ge⸗ nommen hatten, iſt am Montag abend durch den erſten Beamten der Provinz eine Taktloſigkeit begangen worden, die in die Feſtſtimmung einen ſtarken Mißklang gebracht hat. Darüber wird gemeldet: Bei dem Feſtmahl, das aus Anlaß des Stadtjubi⸗ läums Montag abend im Schützen hauſe in Stolp ſtatt⸗ fand, hielt der Oberpräſident Freiherr von Maltzahn eine eigenartige Feſtrede. Er führte in ſei⸗ nem Trinkſpruch auf das Kaiſerpaar u. a. aus:„Wenn wir die letzten vierzehn Tage zurückdenken, ſo iſt uns manches begegnet, was uns recht wenig ſym⸗ pathiſch geweſen iſt. Wenn das Gros unſerer deutſchen Zeitungen, redigiert von jungen Leuten, die zum größten Teil noch nicht trocken hinter den Ohren ſind(Bravorufeh, ſich herausnimmt, unſerem allerhöchſten Herrn den Mund zu verbieten, ſo hoffe ich, daß dies hier nicht gebilligt wird. Wir wollen, daß unſer allerhöchſter Herr nicht eine Figur im Schematis⸗ mus iſt, ſondern daß er ein Mann iſt, der ſeine An⸗ ſchauungen auch vertritt wie ein Mann. Deſſen wollen wir uns freuen.“ f 5 Nach einer anderen Verſion hat der begnadete Red⸗ ner einſchränkend bemerkt, daß„gerade jetzt wäh⸗ rend der Ferien“ die Blätter in der Mehrzahl von jungen Leuten der von ihm bezeichneten Art redigiert würden. Der großartige„Witz“ des pommerſchen Ober⸗ präſidenten iſt nicht einmal neu. Offenbar hat in ſeinem Gehirn noch der berühmte Fregeſche„Preßjüngling“ her⸗ umgeſpukt. Im übrigen iſt es eine bekannte Tatſache, daß diejenigen Herren der junkerlichen Bureaukratie, die nach der Preſſe mit den faulſten Eiern werfen, von den Verhältniſſen der deutſchen Preſſe am allerwenia⸗ —— Atemzuge zu meines erlauchten kaiſerlichen Herrn Dien⸗ ſten.“ „Ich wußte es, mein lieber Graf, und ich fühle, daß ich mir keinen würdigeren und erfahreneren Rat zur Seite ſtellen konnte, als Sie, hochwürdigſter Herr, und darum erwiderte ich die Anerbietung Ihrer Dienſte durch ſotane Beſtallung zu Unſerem Geheimen Rat, als 8 Sie ſogleich dem großen Kriegsrate anwohnen ollen.“ f „Meine Taten ſollen Eurer Majeſtät Vertrauen zu rechtfertigen ſuchen,“ ſprach der Biſchof und küßte die kaiſerliche Hand, die ihm ſein Beſtallungsſchreiben über⸗ reichte.„Und darf ich mir die Frage erlauben, ob Euer Majeſtät geruht haben, meine untertänigſten un⸗ maßgeblichen Vorſchläge in Erwägung zu ziehen?“ „Gewiß habe ich das, lieber Graf, und bin geneigt, Ihnen beizupflichten, umſomehr, als Ihre Vorſchläge mit denen meines treuen Kanzlers und derer Erzher⸗ zöge übereinſtimmen. Alle raten mir, wie Sie, unſer liebes Wien zu verlaſſen und mich mit dem Hofe aus dem Bereich der Kriegsgefahr zu begeben. Von den anderen begreife ich das, denn gar manche wollen viel⸗ leicht damit die eigene Haut ſalvieren; aber daß Sie mir dazu raten, Sie, Graf, als ein alter erfahrener Kriegsmann, daß auch Sie mich beſtimmen wollen, ge⸗ gen meinen Willen von hier wegzugehen, das befrem⸗ det mich.“ 5 f N „Ich rate hiezu aus Erfahrung, Majeſtät,“ ent⸗ gegnete Kollonitſch mit der ruhigen Beſtimmtheit der Ueberzeugung.„Laſſen Euer Liebden mich offen reden, ſoldatiſch kurz und ehrlich. Wären Euer Majeſtät ſelber Soldat und ein großer Kriegsherr, dergleichen in einem Jahrhundert kaum einer auf Erden erſcheint, ſo würde ich Eure Liebden fußfällig bitten, hier zu bleiben und ſelber die Verteidigung der Stadt zu übernehmen, an welcher, wie an einem letzten Bollwerke, des Feindes Kraft ſcheitern oder ſiegreich ſich erproben muß. Allein Euer Majeſtät iſt ſich wohl bewußt, daß Hochdieſelben r von jeher mehr die»tunſte des Friedens gepflegt haben, als das harte Waffenhandwerk. ſtarke Hand ſein, in welche die Verteidigung der Stadt Es muß eine andere Benedikt Geiger aufſtehend. gelegt werden ſoll, die Verteidigung bis auf den letzten Blutstropfen. Geben Eure Liebden dem Heere draußen einen eigenen Führer, und der Beſatzung der Stadt ebenfalls einen eigenen; Sie aber, das ſichtbare Haupt des Reiches, müſſen außer dem Bereich der Gefahr bleiben und das Reich und die Kaiſerkrone vertreten und aufrecht erhalten als das Haupt der vielen zer⸗ ſtreuten Glieder, um dieſe zu ſammeln und aufzubieten zu der äußerſten Anſtrengung gegen den Erbfeind „Das iſt auch Eure Anſicht geweſen, lieber Kanz⸗ ler Geiger,“ ſagte Leopold, dem aufmerkſam zuhörenden Manne am Tiſch zunickend. „Es wird die Anſicht aller ſein, welche es ehrlich mit Kaiſer und Reich meinen, Majfeſtät,“ entgegnete „Wer von dem Ernſt der Lage recht durchdrungen iſt, der wird mit uns fü, len, daß unſere feſte Stadt Wien der Eckſtein werden muß daran des Türken Macht zerſchellen ſoll, und darum. pflichte ich in allem den Vorſchlägen des Fochwür igden Herrn Biſchofs bei.“ N „Wir wollen darüber unſern geheimen und Hof⸗ kriegsrat hören,“ erwiderte Kaiſer Leopold gedankenvoſ Es iſt etwas Wahres daran, daß die Verbindung zwi⸗ ſchen dem Kaiſer und dem Reich nicht unterbrochen wer⸗ daß ich als der Kriegsführung unerfahren und von meinem ganzen Hofe umgeben vielleicht nur ein Hin⸗ dernis für die Verteidigung der Stadt wäre, obſchon anderſeits die Teilnahme aller Reichsfürſten und des geſamten deutſchen Volkes auf unſerer Seite wäre, wenn ich die Gefahren der Bürger meiner guten Stadt teilte.“ FJortſetzung folgt.) den darf durch den Krieg und eine Belagerung, ſowie 2 B ......— A u wiſſen und verſtehen. Wir dürfen dieſen rren ob der Vielſeitigkeit ihrer Unkenntnis in Preſſe⸗ gelegenheiten nicht zürnen; wir dürfen ſie darum nur tleiden. Ihre Schimpfereien aber erreichen uns nicht; liegen dieſe tief unter uns. Politiſche Nundſchau. „ Deutſches Reich. * Zeutrumsparole. In einer längeren Ausfüh⸗ rung im„Tag“ widerſpricht Dr. Julius Bachem der Nach⸗ cherlich nicht lauten:„Hie bürgerliche Parteien, hit zialdemokratie“; im übrigen ſei es noch zu frühe, ein ahlparole auszugeben, und das Zentrum werde das falls nicht eher tun können, als klar erſichtlich ſei, je die anderen bürgerlichen Parteien ſich zu ihm ſtellen, d dann werde es ſeine Entſcheidung mit Rückſicht au Gemeinwohl und das eigene wo hlverſtanden, ntereſſe treffen. 5 N * Die Frankfurter ſozialiſtiſche Manifeſta⸗ ion. Der Regierungspräſident von Wiesbaden hat den Gebrauch der nichtdeutſchen Sprache auf der für kommenden Sonntag in Ausſicht genommenen Volksver⸗ mlung zu Frankfurt a. M. unterſagt. Die Veran⸗ ſtalter der Manifeſtation der ſozialdemokratiſchen Partei n Frankfurt teilen jetzt mit, daß die Verſammlung lrotz⸗ dem ſtattfinden wird, da Jaures, Vandervelde und Keyr⸗ Hardie nunmehr deutſch ſprechen werden. Als Ort der Verſammlung war die große ſtädtiſche Feſthalle in Aus⸗ icht genommen. Nachdem die Verwaltung aber zur Be⸗ gung gemacht hatte, daß keine revolutionären Ah chen in der Halle angebracht würden, daß kein Redner und kein Diskuſſionsteilnehmer irgendeine Acußerung ge⸗ 5 Belgien. Koönig Albert iſt nach Brüſſel zurückgekehrt und die erſte ſeiner Regierungshandlungen wird die Löſung der och immer nicht erledigten Miniſterkriſe ſein. Der„Mo⸗ iteur“ hat die Nachricht gebracht, daß für das offene Miniſterium der Eiſenbahnen der Abgeordnete Bvocque⸗ ille und für das noch unbeſetzte Miniſterium des In⸗ nern der Lütticher Senator Berryer ernannt werden wird. Der bisherige Miniſter der Eiſenbahnen Helleputte über nimmt das Portefeuille der öffentlichen Arbeiten. Die 6 Miniſter werden ſoſort dem Könige den id leiſten. 5 Frankreich. Der„Matin“ erfährt bezüglich der deutſchen Mili⸗ tärinſtrukteure, welche nach Braſilien gehen sollen, daß die Abreiſe derſelben nicht erfolgen wird. Das Blatt weiſt darauf hin, daß der Präſident von San Paolo mit den franzöſiſchen Militärinſtrukteuren ſehr zufrieden ſei. Es heiße, daß der Präſident Fonſeca, welcher augenblicklich noch in Berlin weilt, Gegner der Anſtellung der deutſchen Militärinſtrukteure ſei und daß der Beſchluß auf Nicht⸗ anſtellung der Deutſchen auf ſeine Initiative zurückzu⸗ führen ſei. 3 Rußland. er Tod des Khans von Chiwa zu ſehr unliebſamen Kom⸗ plikationen führen werde, die ſich leicht auch auf Buchara erſtrecken können, wo eine ſtarke ruſſenfeindliche Strö⸗ mung vorhanden iſt. Man bedauert, daß man den Todes⸗ fall nicht benutzte, um Chiwa und Buchara eilzuver⸗ leiben und dadurch klare Verhältniſſe zu ſchafſen. Der oktobriſtiſche„Golos Moskwy“, der in oſtaſiatiſchen Fra⸗ 5 gut orientiert iſt, meint, man müſſe auf alle Mög⸗ ichkeiten gefaßt ſein und Vorkehrungen treffen, um jede aufſtändiſche Regung ſoſort niederzuzwingen. Leider ſeien die Petersburger Diplomaten über die Sachlage ſchlecht unterrichtet, man müſſe daher ſchlimmen Dingen entgegen⸗ ſehen. Da der neue Khan nicht den ſtarken Einfluß beſitze wie ſein Vater. ſei die Situation um ſo bedenklicher. Die„Tägl. Rundſchau“ bringt folgende Meldung: Wie uns aus Petersburg von beſonderer, ſtets gut un⸗ errichteter Seite gedrahtet wird, ſteht es nunmehr feſt, daß der Zar in die Entlaſſung Iswolskis als Leiter der uswärtigen Politik Rußlands gewilligt hat. Is⸗ früher In oktobriſtiſchen Kreiſen beſteht die Anſicht, daß wolski wird als Botſchafter nach Paris geſandt werden. N Ungarn. Die Agitation unter der rumänischen Bevölkerung gegen die auf Anregung des Grafen Tiſza von einigen Führern eingeleitete Verſöhnungsaktion mit Ungarn nimmt gehäſſige Formen an. Nach der am Sonntag in Hermanſtadt erfolgten öffentlichen Inſultierung des ru⸗ mäniſchen Vikars Vazul Mangra kam es am Montag in den Gemeinden Celna und Striſa, wo die rumäniſche Bevölkerung trotz des Verbotes demonſtrativ in rumäni⸗ ſchen Farben einhergeht, zu blutigen mammenſtößen mit der Gendarmerie. In Celna wurden zwei Rumänen ge⸗ tötet, vier Bauern und zwei Gendarmen ſchwer verwundet. in Striſa mehrere Rumänen verwundet und ein Gendarm getötet. Jetzt ſind die Gemeinden von Militär beſetzt Lokales. Seckenheim, 8. September. Mitteilungen aus der Gemeinderats ⸗ Sitzung f vom 6. September. 8 Grundſtücke werden geſchätzt. Die Geſuche des Karl Herdt und Peter Pfliegens dörfer um Anſchluß ihrer Anweſen an die gemeinheitliche Kanali⸗ ſation werden genehmigt; jedoch muß jeder Eigentümer für ſich anſchließen. Zu dem Schreiben der Thyſſen'ſchen Kohlenhandels⸗ geſellſchaft wird beſchloſſen, daß dem Kaufabſchluß erſt dann näher getreten werden ſoll, wenn mit dem Bau des Hafens begonnen wird. Die Darſtellungen der Abſchlüſſe pro Auguſt ds. Js. der Kaſſen der Gemeinde werden verkündet. Zur Erwerbung des Straßengeländes der Unteren Gartenſtraße wird Herr Bürgermeiſter Volz bemächtigt. Die Anlieferung der Pumpe und des Motors zur Waſſerleitung wird der Firma Bopp u. Reuther zum LAngebotspreis übertragen. Veerſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. a a Vorſicht! Wir werden um Aufnahme folgender Zeilen gebeten: Die Züricher Verkehrsbank ſucht in Deulſchland auf den kleinſten Plätzen Käufer für ihre Ausſtin Manhattan Shares, zu welchem Zwecke ſie in zunehmendem Maße in der Provinzpreſſe ihre Anpreiſungen und Reklamen ver⸗ öffentlicht. Das geſchieht offenbar in der Meinung, daß ſie dort mehr mit der Unerfahrenheit des Publikums rech⸗ nen kann, dem vielleicht nicht bekannt iſt, daß es ſich bei den Auſtin Manhattan Shares um eine überaus riſiko⸗ volle Anlage handelt, bei der die Gefahr, ſein Geld zu verlieren, ungleich größer iſt als die Ausſicht, auch nur den kleinſten Gewinn zu erzielen.„So wird uns,“ ſchreibt die„Frankf. Zeitung“,„eine Nummer des„Anweiler Wochenblatts“ zugeſandt, das nicht nur im Inſeratenteil die Anpreiſung der Züricher Verkehrsbank abdruckt, ſon⸗ dern auch noch eine r Reklame im redaktionellen Teil veröffentlicht. Wer darauf hereinfällt und Aktien der Auſtin Manhattan Company kauft, kann ſich dafür bei dem genannten Blatt bedanken.“ In Stuttgart und wahrſcheinlich auch anderswo verſuchte die„Bank“ dieſe Werte durch einen Reiſenden an den Mann zu bringen. Darum Taſchen zu! Der letzte Schweinemarkt war mit 117 Stück Milchſchweinen befahren, von denen 105 Stück zum Preiſe von 18 bis 24 Mark pro Paar verkauft wurden. Aus Nah und Fern. Karlsruhe, 7. Sept. Aus Anlaß des ſilbernen Ehejubiläums des Großherzogspaares hat der altkatho⸗ liſche Biſchof an alle badiſchen altkatholiſchen Pfarrämter den Erlaß gerichtet, dieſes Ereigniſſes am 18. September im Gottesdienſt beſonders zu gedenken und die Feier mit dem Danklied„Großer Gott, wir loben Dich“ zu be⸗ ſchließen. 0 () Karlsruhe, 7. Sept. Mit Genehmigung des Großherzogpaares findet am 20. September in hieſiger Stadt ein Margeritentag zum Beſten der beiden Karls⸗ cuher Krippen des Badiſchen Frauenvereins ſtatt Damen und Mädchen werden an dieſem Tage in den Straßen der Reſidenz Margeritenblumen einzeln und in Sträußchen zum Kauf anbieten. Der Preis beträgt für ein Stüc 10 Pfg., doch ſollen der Wohltätigkeit keine Schranken geſetzt werden. Außerdem ſollen Vor⸗ und Nachmittags an verſchiedenen Plätzen Muſikkapellen konzertieren. (0) Karlsruhe, 7. Sept. Nach neuerlichen Dispo⸗ ſitionen für die Feſttage iſt am 20. für die nachmittags gen 3 Uhr geplante Rundfahrt des Großherzogpaares ſolgender Weg beſtimmt: Vom Hauptportal des großh. Schloſſes über den Schloßplatz durch die Karl⸗Friedrich⸗ Kaiſer⸗, Weſtend⸗, Krieg⸗, Karl⸗Friedrichſtraße über den Marktplatz durch die Kaiſer⸗, Waldhorn⸗, Schloßplatz⸗ und Herrenſtraße nach dem großh. Palais. Dieſe Straßen ſollen einen beſonderen Feſtesſchmuck erhalten. Für die Abende des 19., 20. und 21. September iſt die Illu⸗ mination des Marktplatzes vorgeſehen. N () Heidelberg, 7. Sept. Der Bund der deutſchen Frauenvereine hält ſeine diesjährige Hauptverſammlung der Tagesordnung ſtehen Vorträge über:„Das Bürgerrecht der Frau in der Ge⸗ meinde“ und das„Gemeinndebeſtimmungsrecht“.— Am der hier B46 Uhr abgehende Elzug hinter der Bor halle. Bei dem Unfall, der durch den Bruch einer Weichen⸗ zunge entſtannden ſein ſoll, ſind Unglücksfälle nicht vor⸗ gekommen. 7 Offenburg, 7. Sept. In Ortenberg hält der „Verband der Bureau⸗, Kanzlei⸗ und Rechnungsbeamten der großh. Staatseiſenbahnen“ am 25. September eine außerordentliche Generalverſammlung ab. Zur Beratung ſtehen folgende Gegenſtände: 1. Berichterſtattung über die dem Landtag eingereichten Petitionen und deren Erledigung; 2. Aufhebung des bisherigen Fachorgans; 3. Satzungsänderungen und Beitragserhöhung; 4. Aus⸗ bau eines Zuſammenſchluſſes der Beamten der Gehalts- klaſſen H bis K. a (0) Lörrach, 7. Sept. Die im hieſigen Amtsgefäng⸗ nis inhaftierte 24 Jahre alte Luiſe Mutter, die bekannt⸗ lich der Ermordung ihres Vaters beſchuldigt iſt, wurde nach Warmbach verbracht, wo in Anweſenheit des Staats⸗ anwalts Eſchbacher aus Freiburg wiederum Zeugenein⸗ vernahmen ſtattfanden. Die Mutter hat jetzt zugeſtanden, ihrem Vater ſämtliche Stiche beigebracht zu haben. Auf⸗ geklärt iſt aber noch nicht, wer den Vater in den Keller geſchafft hat, wo man ihn tot auffand. (Singen a. H., 7. Sept. Ueber die Herausgabe eines zweiten Zentrumsblattes am hieſigen Platze ſchreibt das Zentrumsblatt in Ettlingen, der„Landsm.“:„Am Samstag iſt in der Stadt Singen a. H. das neue Zen⸗ trumsblatt unter dem Titel„Singener Zeitung“ erſchie⸗ nen. Das„Singener Tagblatt“ eine Nebenausgabe der „Freien Stimme“, der alten Zentrumskämpin am Bo⸗ denſee, wird weiter erſcheinen, ſo daß die noch nichi 10000 Einwohner zählende Stadt Singen einſtweilen 2 Zentrumsblätter und eine liberale Zeitung haben wird. Wir hätten im Parteiintereſſe lieber geſehen, wenn, das Unternehmen, das doch nur mehr oder weniger Exiſtenz⸗ haſcherei iſt, unterblieben wäre. 8 Donaueſchingen, 7. Sept. Die letzten beiden Tage herrſchte hier ganz empfindliche Kälte, ſo daß man gerne die warme Stube aufſucht. b (Waldshut, 7. Sept. Nach verſchiedenen Preſſe⸗ äußerungen rechnet man in Zentrumskreiſen des 3. Reichs⸗ tagswahlkreiſes nicht mehr mit einer Kandidatur des bisherigen Abgeordneten, Landgerichtsdirektors Birken⸗ mayer, bei den nächſten Reichstagswahlen. Die„Obl. Tgpſt“ weiſt darauf hin, daß Herr Birkenmayer 70 Jahre alt und ſchon einige Zeit leidend iſt. Da in dem gleichen Blatte und im Zuſammenhauge zu der Frage der Reichs⸗ tagskandidatur in deutlicher Weiſe von dem Landtags⸗ abgeordneten Neuhaus als„einem der ſchneidigſten Zen⸗ trumsabgeordneten“ geſprochen und ſeine verwandtſchaft⸗ lichen Beziehungen in dem Wahlkreis beſonders betont werden, iſt wohl anzunehmen, daß Herr Neuhaus der Nachfolger Birkenmahers wird.— Turch dieſe Ausfüh⸗ rungen des genannten Blattes findet die von uns vor Monaten ſchon gebrachte Nachricht, daß das Zentrum im 3. dien werb ihre Best Herrn Neuhaus als Kandidaten aufſtellen wird, ihre Beſtätigung. () Vom Schwarzwald, 7. pt. Auf den Höhen des Schwarzwaldes hat es geſchneit. Feldberg und Belchen zeigen eine leichte Schneedecke. Neues aus aller Welt. * Der Mörder der Witwe Feltmeier verhaftet. Aus München wird gemeldet: Die Täter, die den Raub⸗ mord an der verwitweten Kaufmannsgattin Ida Felt⸗ meier am 10. Auguſt in der Frauenhoſerſtraße verübt haben, ſind ermittelt worden und bis auf einen Teilnehmer, deſſen Feſtnahme bereits eingeleitet iſt, verhaftet. Tie an der Tat beteiligten Männer ſind der verheiratete Monteur Anbon Ulerich und der verheiratete Metzger Ludwig Aſchberger von hier. Das angebliche Dienſt mädchen Marie Fink iſt die Frau Karoline Ulerich, welch, tuch diejenige Perſon iſt, welche am 2. Auguſt bei einem grivaiter an der Brudermühlſtraße als Maria Klein in Dienſt getreten iſt und dort mit Ludwig Aſchberger einen Diebſtahl begangen hatt. Die falſchen eugniſſe ſind von dudwig Aſchberger angefertigt. Mit Ausnahme von Anton Ulerich ſind ſämtliche Täter verhaftet und im weſent⸗ lichen geſtändig. 6 n der Straßenbahn. Grobe Ausſchreitungen verübten Montag nacht in dem * Ausſchreitungen auf letzten von Frankfurt nach Offenbach fahrenden Straßen⸗ bahnwagen zwei Fahrgäſte namens Peter Höfferberg und Michael Uhrig. Ta ſie unterwegs die mitfahrenden Per⸗ ſonen beläſtigten, wurden ſie vom Schaffner aus dem Wagen gewieſen. Als ſie der Aufforderung keine Folge leiſteten, ließ der Schaffner an der Kaiſerſtraße durch einen Schutzmann ihre Namen feſtſtellen. Die Beiden ſetzten ſich jedoch zur Wehr, ſchlugen die Scheiben im Straßenbahnwagen ein und bedrohten die Fahrgäſte mit dem Meſſer. Den herbeieilenden Schutzleuten leiſteten ſie Widerſtand, wobei ſie von einigen Kumpanen unterſtützt wurden, ſo daß die Schutzleute ſchließlich blank ziehen mußten. Die Exzedenten wurden dann verhaftet und zur Wache gebracht, wo ihre Namen feſtgeſtellt wurden. Drei Sträflinge ausgebrochen. Aus der Straf⸗ anſtalt in Oslebshauſen bei Bremen ſind am Sonntag nachmittag drei wegen ſchweren Diebſtahls zu längerer Strafe verurteilten Sträflinge ausgebrochen. Es gelang der Kriminalpolizei, zwei der Entſprungenen Montag früh am Oſterdeich wieder einzufangen; der dritte Ausbrecher, — treffen ſoll, dagegen weit ungefährlicher als dieſes iſt. Nach ſeinem Erfinder iſt der Stoff Karl Sonite genannt. Eine vorzeitige Exploſion durch Einwirkung von Feuer, Waſſer, Druck, Reibung oder athmoſphäriſcher Eindrücke iſt angeblich unmöglich. Nur unter ganz beſtimmten Be⸗ dingungen, die vorläufig noch geheim gehalten werden, kann die Exploſion erfolgen. Die Verſuche bei den Bahn⸗ neubauten in der Nähe von Hartfort haben ſich glänzend bewährt, ſo daß demnächſt der Erfinder mit ſeinem Stoff an die Oeſſentlichkeit treten dürfte. ö * Schönebeck⸗Weber. In der Zivilklage des vor⸗ läufig zum Vormund der Frau v. Schönebeck⸗Weber er⸗ nannten Rechtsnawalts Braun gegen den Schriftſteller A. O. Weber, über die wir berichtet haben, fand am Diens⸗ tag vor dem Landgericht J in Berlin Termin zur Verkündigung des Urteils ſtatt. Der Vormund hatte den Antrag geſtellt: Im Wege der einſtweiligen Verfügung anzuordnen, daß dem Ehemann Weber die Verwaltung und Nutzuießung an dem Gute ſeiner Ehe⸗ frau entzogen werde. Das Urteil lautet auf Zurück⸗ weiſung des Antrages auf Erlaß einer einſtweili⸗ gen Verfügung. Die Koſten wurden dem Antragſteller auferlegt. Der Gerichtshof läßt es, wie der Vorſitzende kurz verkündet, dahingeſtellt, inwieweit im einzelnen das Verfahren des Herrn Weber in den Vermögensangelegen⸗ heiten ſeiner Ehefrau unter allen Umſtänden unanfechtbar war. Nach Anſicht des Gerichts iſt die Prüfung dieſer Frage Sache des ordentlichen Prozeſſes. Es liegt jedoch keine Veranlaſſung zu der beantragten ſchleunigen Maß⸗ regel vor. »Aus Hunger in den Tod. Eine Familientragö⸗ die hat ſich in Neuſtadt bei Koburg abgeſpielt. Dort wurde am Dienstag im Rottenbachteiche die Frau des Poſſierers Hermann Wagner als Leiche aus dem Waſſer gezogen. In einem vorgefundenen Briefe hat die Frau angegeben, daß ſie und ihre drei Kinder, Mädchen im Alter von fieben, fünf und dreiviertel Jahren, aus Hunger in den Tod gegangen ſeien. Nach längerem Suchen wur⸗ den auch die Leichen der Kinder gefunden. Der verborgene ruſſiſche Thronfolger. Der Zar, die Prinzeſſinnen und die großherzogliche Familie unternahmen am Dienstag nachmittag im Automobil einen Ausflug von Friedberg nach der Ruine Münzenberg bei Lich. Dort wurde während eines einſtündigen Aufent⸗ haltes der Kaffee eingenommen und dann die Rückfahrt angetreten. Das Automobil des Zaren ſteuerte der Groß⸗ herzog von Heſſen. Die Zarin und der Thronfolger nah⸗ men an dem Ausflug nicht teil. Es wird viel bemerkt, daß der Thronfolger au beim Ausſteigen aus dem Zuge bei der Ankunft bisher noch nicht in der Oeffent⸗ 180 ee 5 1 Später ſtattete Herzog Paul von mecklenburg dem Zaren im Friedberger Schloſſe einen Beſuch ab. F ger Schloſſ Ein Vorkämpfer des amerikaniſchen Deutſchtums. In St. Paul(Minneſota) iſt Heinrich Auguſt Haupt, einer der deutſchen Pioniere des amerika⸗ ſdiſchen Nordweſtens, im Alter von 82 Jahren geſtorben. Beboren in Siglingen im Naſſauiſchen, kam er bereits in jungen Jahren nach Amerika, wo er einer der Vor⸗ kämpfer des Deutſchtums wurde. Haupt, einer der Grün⸗ der des nordamerikaniſchen Turnerbundes, gehörte zu den markanteſten Geſtalten des Weſtens. N Luftſchiffahrt. Die neue Eulerſche Flugmaſchine iſt ſpe⸗ ziell für militäriſche Zwecke konſtruiert. Den Aeroplan hat zwei hintereinander angeordnete Sibe. Die ganze Gondel, die Sitze, Steuerung und Motor in ſich trägt, iſt oben und unten ſowie ſeitlich geſchloſſen, ſo daß beide Perſonen vor Wind und Kälte geſchützt ſind. Der Lauf eines Maſchinengewehres kann direkt vor den Piloten und die Gondel hineingeleat merden. Als Zielvorrichtung werden Höhen⸗ und Seitenſteuer oder eine beſondere im Kopfe der Maſchine angebrachte Vorrichtung benutzt, ſo daß zur Verwendung des Maſchinengewehres nur ſein Lauf nötig iſt. Das Gewehr wird durch einen FJußhebel bedient. Die zum Patent angemeldete Steuer⸗ vorrichtung zeigt zu jeder Zeit die in der Luft vor⸗ handene Windſtrömung an, ebenſo bei der Landung auto⸗ matiſch, ob die Maſchine genau gegen bzw. mit der Wind⸗ richtung fliegt. f Zu der Oktoberflugwoche in Berlin⸗Johannisthal hat das preußiſche Kriegsminiſterium einen Preis von 25000 Mark und außerdem noch 9000 Mark für andere Preiſe der Flugplatzgeſellſchaft zur Ver⸗ fügung geſtellt unter der Bedingung, daß zu dem erſten Preis von 25 000 Mark anderweitig ein zweiter Preis in Höhe von 10 000 bis 15 000 Mark aufgebracht wird. Nachdem bereits am Dienstag vormittag zwei Offiziere, v. Moßner und Haas, in Johannisthal die ilotenprüfung beſtanden hatten, folgten ihnen am Nach⸗ dere auf dem Truppenübungsplatz Döberitz drei wei⸗ tere ffiziere, und zwar Hauptmann de la Roy, Leutnant Parnoczy und Leutnant Mackenthun. Deutſchland beſitzt jezt 30 Flugzeugführer. Den Rieſenpreis von 350 000 Frank für einen Tourenflug im Aeroplan durch Frank⸗ reich will der Gemeinderat Quentin Chauchard beim Pariſer Gemeinderat beantragen. Dieſer Flug ſoll von Paris über Bordeaux, Toulouſe, Marſeille, Lyon und Diſon nach Paris zurückführen. Die Kon⸗ kurrenz ſoll für internationale Flieger offen ſein und jedes Jahr einmal veranſtaltet werden. Vermiſchtes. N Ein Erſatz für Morphium. Ein neues Prä⸗ parat hat jetzt ſeine Proben beſtanden, das die gewünſch⸗ ten Wirkungen des Morphiums erreicht und zum Teil ſogar übertrifft, ohne deſſen ſchädliche Nebenwirkungen zu beſitzen. Es iſt ein Opiumpräparat, von ſeinem Her⸗ ſteller Sahli Pantopon genannt, das nach dem Berichte C. A Ewalds in der„Berliner Kliniſchen Wochenſchrift“ zum Erſatz von Morphium vollkommen geeignet erſcheint. Augenblicklich bat es allerdinas wegen des koboſſalen Preis⸗ 5 8 CCC unterſchiedes noch keine praktiſche Bedeutung. Das Pan⸗ bopon übt, wenn man es als ſchmerzſtillendes, reizmildern⸗ des oder ſchlaferzeugendes Mittel anwendet, ſo gut wie gar keine ſtopfende Wirkung auf den Darm. Und ſowohl für Stillung von Huſten, wie zur Erzeugung von Schlaf und Beſeitigung von Schmerzen bewährte es ſich beſſer als das Morphium und wirkte auch in Doſen, deren Morphiumgehalt in dem betreffenden Fall wirkungs⸗ los war. Der geiſtesgegenwärtige Clemenceau. Georges Cain erzählt im„Figaro“ über die Geiſtesgegenwart Ele⸗ menceaus eine hübſche Anekdote. Der ehemalige Miniſter⸗ präſident befand ſich zu ſeiner Erholung in einem klima⸗ tiſchen Kurorte. Als er eines Tages in ſein Hotel zurück⸗ kehrte, brachte ihm der Direktor die Karte eines Herrn, der ſeit zwei Stunden auf Clemenceau warte. „Ich kenne ihn nicht. Was will er von mir?“ fragte Clemenceau. „Er beſteht darauf, Sie zu ſehen.“ „Laſſen Sie ihn eintreten, damit ich ihn los werde.“ Der Unbekannte erſcheint, und es war ſofort zu be⸗ merken, daß es ein Verrückter war. „Sind Sie Herr Clemenecau?“ „Gewiß, das bin ich.“ „Nun wohl, innere Stimmen ſagen mir, erklärte 1 Verrückte,„daß ich Sie umbringen ſoll, und ich frage mich „Pardon!“ unterbrach ihn der Miniſterpräſident mit einem bewunderungswürdigen Phlegma.„Vorerſt noch ein Wort. Machen Sie hier die Kur?“ „Allerdings—“ „Dann, mein lieber Herr, will ich Ihnen einen guten Rat geben. Vermeiden Sie während Ihrer Kur eine ſo große Aufregung. Das würde für Ihre Geſundheit ſehr ſchädlich ſein. Sprechen Sie erſt mit Ihrem Arzt und dann kommen Sie wieder.“ Hierauf geleitete Clemenceau den gefährlichen Be⸗ ſucher zur Tür, der ganz verdutzt war und zwiſchen den Zähnen murmelte:„Glauben Sie wirklich? Glauben Sie wirklich?“ Redaktſon Druck und Verlag Bon Gg. Iimmermann in Secrenthefm Bekanntmachung. Am Mantag, den 12. September 1910, vor- mittags 10 Uhr werden auf dem Rathaus dahier 5565 abgängige Vorhänge öffentlich meistbietend ver⸗ eigert. d Seckenheim, 7. September 1910. e e e Twangsverstefgerung. Nr. 10 183. J. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſollen die in Seckenheim belegenen, im Grundbuche von Seckenheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Geſamtguts der Errungen⸗ ſchaftsgemeinſchaft zwiſchen Iſdor Gideon, Kaufmann und ſeiner Ehefrau Frida geb. godenheimer in Frankfurt a. M. eingetragenen, nachſtehend beſchriebene Grundſtücke am Donnerstag, den 27. Oktober 1910, vormittags 10 Uhr durch das unterzeichnete Notariat— im Rathauſe zu Secenheim verſteigert werden.. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 10. Auguſt 1910 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen die Grundſtücke betreffenden Nach⸗ weiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet.. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteige⸗ rungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der Ver⸗ teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu⸗ bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegen⸗ ſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Er⸗ teilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ch. ſtellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verfteigerungserlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Seſchrribung der zu verſleigernden Grundſtücze: Grundbuch von Seckenheim, Band 59, Heft 10. Schätzung Mk. 5 Ar 59 qm Moltkeſtraße, 4000 4 Ar 47 qm Luiſenſtraße, 3000 5 Ar 91 qm Moltkeſtraße, 4000 3 3 Ar 32 qm 5 2300 3 Ar 65 qm 8 2500 4 Ar 56 qm Auguſtaſtraße, 3000 4 Ar 44 qm 55 3000 8 Ar 03 qm 5 5600 5 Ar 50 qm Moltkeſtraße, 3800 4 Ar 39 qm Luiſenſtraße, 3000 zuf. 34 200 Mk. Bauplätze im Gewann Ortsetter, Däniſcher Tiſch. Mannheim, den 3. September 1910. Großh. Notariat I, Mannheim 495 als Vollſtreckungsgericht: Schilling. Schäne 3—4 Zimmer-Wohnung da der wegen Verſetzung per 1. Okt. billig zu vermieten 486) 5 a Wilhelmſtraße 64. . 3 Zu haben bei: Magenleiden! 6. J. Seitz, Seczenheim Hautausschläge! Joh. Erny, 5 Kostenlos teile ich a. Wunſch Bekanntmachung. In der Gemeinde Neckarhauſen iſt der Notlauf unter den Schweinen erloſchen. 0 g Seckenheim, 7. September 1910. Für germeiſteramt Volz. Gefunden und auf dem Rathaus hier, Zimmer Nr. 7— abzuholen iſt eine Damenuhr aus Nickel. Seckenheim, den 5. September 1910. Bürgermeisteramt Volz. Saar krankheiten wie: Haarausfall, Haarſchwund, beginnende Kahl⸗ köpfigkeit, kreisförmige Kahlheit, Schuppen uſw. behandelt mittelſt Eiſenlicht nach Profeſſor Kromayer Lichtheil-qnstitut Elektron, nur N 3, 3 Mannheim. Dir. Hch. Schäfer. vis-à- vis dem Reſtaurant„Zum wilden Mann“. Geöffnet v. 8—9 Uhr abends. Sonntags v. 8½-12 Uhr mittags. Telefon 4320. Nicht iibersehen. Zu E trage ich am besten meinen Anzug resp. —— Kleid oder sonstige Tuohsachen zum Reinigen oder Färben hin? In die Erste Seckenheimer Färberei und chem. Wäscherei L. Schäfer Luisenstrasse. Dort werde ich jederzeit gut, reel und billig bedient. Kuonr. Sponagel 2: Branntwein- Brennerei:: empfiehlt Kognak⸗Verſchnitt, deutſcher Kognak(ein- braunt) Marke: Albert Buchholz, Deulſchlands größte Kognak⸗ Brennerei in Grünberg i. Schleſ. Allein⸗Verkauf zu billigſten Preiſen. Lerner offeriere Kirſch⸗ und Zwetſchenwaſſer⸗ Verſchnitt, echtes Kirſch⸗ u. Zwetſchenwaſſer. ¶——Selbſt gebrannt. eee ee a Schöne Breisgauer][ Wohnung MostansatzI u aden gubeher peer oder ſpäter preiswert zu ver⸗ mieten. Näheres 46¹ Wilhelmſtraße 22. geſetzlich erlaubt und geſchützt 437 72 8 handgedroſchenes, r ist das Beste zur Berei- tung eines schmack ⸗ haften und gehaltvollen Haustrunkes. Tagespreiſen l Johannes Meckler Hämorrhoiden! 48 edem, welcher an Magen-, erdauungs- und Stuhlbe⸗ schwerden, Blutstockungen ſowie an Hämorrhoiden, Flechten, oltene Beine, Ent⸗ zündungen etc. leidet, mit, wie zahlreiche Patienten, die oft jahrelang mit ſolchen Leiden behaftet waren, von dieſen läſtſgen Uebeln ſchnell u. dauernd befreit wurden. Hunderte Dank⸗ u. Anerken⸗ nungsſchreiben liegen vor. Krankenschwester Rlar a Wiesbaden, Waltmüßlſtraße 26. unter Garantie f. gute Qualität Günſtigſte Bezugsquelle für BRAUTLEUTE Teilzahlung gestattet! Spez.: kompl. a 1 52 ch 2 Ia. pol. Chiffonſer 48.— „„S Dertiko 48.— „„. Spiegelschrank 75.— Ia. Plüsch-Divan auf Federn 45.—, 55.—, 65.— „ Chaiselongue 32.— „ teilige Wollmatratze mit Polſter 25.— „ Stahlrost mit Gegendruck Grßes Jager lack. model 777755 roßes Lager lack. e 4 2 2 prima lack. Ehiffonjer 35.— Lebens„Unfall Haft 2c. ꝛc. pflicht-, Feuer-, Möbelhaus Wilh. Frey nur H 2, 9/7 MANNNEIAA. Telephon 2388. Eduard Schläfer Hauptstrasse 98 Wasserschaden- Versicherungen 2 N 1 bb Stroh kauft alle Sorten zu höchſten 1 Seckenheim, Hauptſtraße 153. pp———̃ vermittelt Versicherungen N 8 Einbruchsdiebstahl u. —— — Bekanntmachung. Um eine möglichſt raſche Erledigung einkommender gaugeſuche zu ermöglichen, iſt es vor allem erforderlich, daß die zur Vorlage kommenden Geſuche vollſtändig und richtig ſind. Erfahrungsgemäß trifft dies jedoch in den meiſten Fällen nicht zu und verfehlen wir daher nicht im eigenen Intereſſe der Bauenden hierdurch auf die in der Regel vorliegenden Mängel der Baugeſuche beſonders hinzuweiſen: 1. Die Lagepläne ſind oft ungenau und unvollſtändig oder laſſen die Umgebung in zu geringem Umfange erkennen. Oefters fehlt auch die Angabe benachbarter Gebäude, die Art derſelben, die Lage von Brunnen, Düngerſtätten, Abort⸗ und Pfuhlgruben, Waſſerläufe auf eigenen und benachbarten Grundſtücken. Die Entfernung zwiſchen Brunnen⸗, Abort⸗ und Pfuhl⸗ gruben, ſowie Düngerſtätten iſt ſtets mit Maß an⸗ zugeben.(§ 16 und 18 d. L.⸗B.⸗O.) In den Lage⸗ plaͤnen muͤſſen auch beſtehende und in Ausſicht ge⸗ nommene Baufluchten ſowie Maß der Straßenbreite eingetragen ſein.(§ 15 lit a der Landesbauordnung.) 2. In den Grundriſſen fehlen oft die Grenzlinien oder bei gemeinſchaftlichen Mauern die Teilungslinien. (8125 lit b der Landesbauordnung.) 3. Auch iſt in den Grundriſſen die Art der Beſtimmung der Räume, z. B. Küche, Schlafzimmer, Wohnzimmer, Badezimmer, Stall, Waſchküche uſw. uſw. ſehr oft nicht angegeben; ebenfalls die Art der Feuerungs⸗ anlage.(5 125 lit. d der Landesbauordnung.) 4. Um die Lage und Abſtände der einzelnen Gebäude und Gebäudeteile auf eigenen und angrenzenden Grundſtücken prüfen zu können, iſt der Erdgeſchoß⸗ 8 mit der ganzen Grundſtücksgröße, den igentumsgrenzen, den evll. Nebengebäuden der Nachbargebäude, Düngerſtätten, Brunnen uſw. auf⸗ zutragen. Ueber die Gebäudeabſtände uſw. ſind die Maße einzutragen.(88 16, 31, 56, 57, 63 der Landesbauordnung.) a Ebenſo iſt in den Plänen anzugeben, ob benach⸗ barte Gebäudemauern, Brandmauern im Sinne von § 50 und ff. der Landesbauordnung ſind, ferner muß aus den Plänen die Größe der Dachvorſprünge, die Abſtände zwiſchen Gebäude⸗Dachvorſprünge uſw. er⸗ ſichtlich ſein.(8 125 Ziff. 2.) 5. Bei Umbauten, Bauveränderungen uſw. iſt außer dem neu zu erſtellenden Bauteil auch der zu be⸗ ſeitigende anzugeben und mit Farben unterſcheidbar anzulegen.(S 125 Ziffer 5.) f 6. In den Plänen fehlen ſehr oft die Hauptabmeſſungen (Zimmer- bezw Raummaße), die Himmelsrichtung, die Mauer⸗ und Holzſtärken, die Walzeiſenprofile, die Kaminweite und insbeſondere ſind auch die Bau⸗ und Dachdeckungsſtoffe, z. B. Kellerumfaſſungswände in Beton, Bruckſtein uſw.; aufgehende Mauern über Boden in Backſtein, Zwiſchenwände in Bachſtein, Diffſtein, Gipsdielen uſw.; Faſſaden verputzt, in weißen, gelben, roten Verblenden, in roten, weißen Hauſteinen, in ausgefugtem Backſteinmauerwerk und dergl. Dacheindeckung mit Schiefer, mit Falzziegel. mit Bieberſchwänzen und dergl. nicht angegeben. Wir geben daher anheim, vor Einreichung eines Baugeſuches an uns zu prüfen, ob in Hinſicht auf vor⸗ ſtehendes dasſelbe auch vollſtändig und richtig iſt. Seckenheim, den 2. September 1910. Ortsbaukommiſſion: Volz. Bekanntmachung. Bau- und Straßenfluchtenfeſtſtellung betr. Der Gemeinderat Seckenheim hat die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten, Gewann Hopfengärten zwiſchen Hilda⸗, Luiſen⸗ und Neckarauerſtraße in Seckenheim unter teilweiſer Abänderung der früher genehmigten Fluchten beantragt. Der hierüber gefertigte Plan nebſt Beilagen liegt vom Tage der Ausgabe der dieſe Bekanntmachung enthaltenden Nr. des Amtsverkündigungsblattes an während zwei Wochen in dem Nathauſe in Seckenheim zur Einſicht ber Be⸗ teiligten auf. Die Richtungen der Fluchten ſind an Ort und Stelle durch ausgeſteckte Profile erſichtlich gemacht. Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte Anlage ſind innerhalb der obenbezeichneten Friſt bei dem Bezirks⸗ amte oder dem Gemeinderat Seckenheim geltend zu machen. Mannheim, 30. Auguſt 1910. Groſh. Sezirksamt Abt. IV: Dr. Bechtold. geſchluß. N Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht mit dem Anfügen, daß die Pläne dahier vom 5. bis einſchließlich 17. ds. Mts. aufliegen. Seckenheim, den 5. September 1910. gürgermeiſteramt Raſſchreiber Volz. n Koch. 5 Betanntmachung. Das diesjährige Ab- und Zuſchreihen der Ein- naommens- und Vermögensſteuer wird am Montag den 12. September 1910, vormittags von 8 bis 12 und nachmittags von 2 bis 5 Uhr im Rathaus hier vor⸗ Wer ſonen in anderer Weiſe als lediglich in ſeinem Haushalt oder beim Betrieb der Landwirtſchaft gegen Entgelt beſchäftigt, hat das hierfür vorgeſchriebene Formular auszufüllen und dis zum Beginn obiger Friſt deim Schatzungsrat einzureichen. Die hierzu erforderlichen 5 ſind, ſofern ſie nicht zugeſtellt werden, beim zungs rat abzuholen. Zur näheren Belehrung werden die Steuerpflichtigen auf die an der Ortsverkündigungstafel angeſchlagene Be⸗ kanntmachung verwieſen. N Seckenheim, den 10. Auguſt 1910. Der Verſitzende des Schatzungs rats: e Heng. 15 8 Männergesangverein Seckenheim. Heute abend ½9 Uhr Oesangqprobe Pünktliches und vollzäh⸗ liges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Liedertafel Seckenheim. punkt ½9 Uhr Geſang⸗Probe. bittet Der Vorſtand. 1 Mk. Geldlotterie Ziehung sicher 27. September 45 800 MEK. Hauptgewinn 20000 Mk. 327 Gewinne 15000 MͤK. 2960 Gewinne 10800 MK. J. Kür mer, L 610 — Farben trockene, jeder Art zur Zim⸗ mertüncherei und für alle anderen Zwecke, Wandmuster (auch angeſtrichene), Pinsel, plafondbürsten, Spachteln, Lineale. Delfarben feet, zubereitet und in jedem Ton gemiſcht, von 40 und 50 Pfg. an das Pfund; bei größeren Quan⸗ titäten billiger. praktische Anstreichgelässe hierzu gratis. Carbolineum, Leinöl roh und gekocht, Lacke und Firnisse. Bodenlacke Spirituslack und dauer- rasch haft lig trocknend Bodenöl mit und ohne Farbe, Terpentinöl, Parquet- und Linoleum⸗Wichse. Specialität: Universal- Bodenkarbe Pfund 50 Pfg., ſehr aus⸗ giebig, über Nacht trocknend, ohne nachzukleben. Beſter und billigſter uſtrich. für neue, bisher ungeſtrichene, geölt oder mit Oelfarbe ge⸗ ſtrichen geweſene Böden, überhaupt für ſtark benützte Räume wie Wohnzimmer, Kinderſtuben, Bureaus, La⸗ denlokale, Treppen u. Haus⸗ fluren ꝛc. empfiehlt billig in nur guten Qualitäten Joh. Meekler Mannheim K 2, 3 Marktſtraſße Telefon Nr. 909 und Niederlage Seckenheim Telefon 23 Hauptſtr. 153 Eigene Fabrikatſon mit Mo⸗ toren⸗ und Maſchinenbetrieb. Bedienung fachmännisch aufmerksam und zuverlässig. 387 feld entlaufen. lohnung bei 496 Neckarſtraße 2. Donnerstag den 8. Sept., Um vollzähliges Erſcheinen 25 Nächste B.-Badener 3 18 1 Loſe a 1 Alk. Porto u. 2. J0 f— empfiehlt Lotterie⸗Unterneh. Bernsteinlackfarbe Enilaufen. Ein grauer Schnauzer (Pfeffer und Salz) auf den Namen Seppele hörend, iſt am Sonntag in Friedrichs⸗ Abzugeben gegen gute Be⸗ Barth, Bote, Seckenheim Empfehlung. Zur bevorſtehenden Ernte⸗ zeit bringe meine Obstkelterei mit elektriſchem Betrieb in empfehlende Erinnerung. Philipp Hauek Schreinermeiſter. Schöne 138 2 Zimmer⸗Wohnun und Küche zu vermieten. Neckarſtraße 21. ee Wohnung beſtehend aus 3 Zimmer und Küche mit Glasabſchl. z. verm. 16 Gartenſtraße 13. ee Wohnung 2 Zimmer u. Küche, Schweine⸗ ſtall mit Garten ſofort zu vermieten. 480 Schloßſtraßße 36. Jeden Dienstag u. Freitag friſch eintreffend: Süssrahm- Ballen- Bufter per Pfund 1 20 Mk. Süssrahm- Taiel-Butter per Pfund 1.50 Mk. Garantiert friſche Landeier per Stück 8 Pfg. 2 Ferner empfehle täglich iriscie Iflilch per Liter 20 Pfg. frei ins Haus Ph. Blümmel Milchhandlung, Wilhelmſtr. 21. Liberaler Uolksverein Seckenheim. Nationalliberale Partei.. Anläßlich der ſilbernen Hochzeit unſeres allverehrten Graßherzogspaares und der 40. Wiederkehr des Jahrestages der Schlacht bei Sedau veranſtaltet der Nationalliberale Verein Mannheim am Fonntag, den 11. September d. J., nachmittags 3½ Uhr im Garten der Aktienbrauerei zu Edingen ein Vaterländiſches Felt. Wir laden hiezu alle Freunde der liberalen Partei ſowie unſere Mitglieder mit ihren Angehörigen ergebenſt ein und rechnen auf zahlreiches Erſcheinen auch aus der hieſigen Gemeinde. Der Vorſtand. Bürger- Uersammlung Am Samstag, den 10. d. M., abends S Uhr, findet im Saale zur„Kapelle“ eine allgemeine Bürgerversammlung ſtatt. Tages⸗ Ordnung: „Die bevorſtehende Lostreunung der Rheinau“. Zu zahlreichem Beſuche ladet ergebenſt ein Der Einberuler. 1 2 Zuschneideschule Grünbaum K l, 13. Gründliche Ausbildung im Zeichnen, Zuschneiden und An- fertigen von Kostümen aller Art, Kinderkleider, Hauskleider etc. Für tadellosen Schnitt und eleganten Sitz garantiert. Honorar 1. Monat 20 Mk., jeder weitere Monat 10 Mk. 484 Beginn der Kurse am I. und 15. jeden Monats. Laura Grünbaum, Inlannheim akad. gepr. Zuschneidelehrerin, K 1, 13. neben abgebildete und noch viele andere hübsche Gegenstände, wenn Sie das Sehuherèeme N — 12 dl Auna“ NIgrin, SChneckönig in Ihrem Haushalt verwenden. 5 Alleiniger Fabrikant: Carl Gentner Asschenkt bekommen Sie Fabrik chem-techn. Produkte 2 Göppingen. Hof⸗Kalligraphen Gegründet 1857. Faſt neuer Sprechapparat billig zu verkaufen. Hauptſtraße 129. 499 b ſind wegen etragene Kleider, Koffer großem Vorrat billig abzugeben bei A. Rech, Mannheim 8 l, 10. O1, 5 9 N 2 8 N e 5 1 N RRR 1* 1 1 Billiger sparsamer und deltbörer als Bohnermasse Gander's Methode Montag, 12. September, gaudeiskurſe für Kaufleute, geamte, Geſchäftslente etr., ſawie für Damen, Söhne und Töchter in den Fächern Schönſchreiben, Buchführung, Stenographie und Auterrichts dauer 4—6 Wochen. Gebr. Gander, Mannheim * s . 1 5 5 22.* 4 15 25 F 5 43 WVC 8 . 3 8 Flüssiges weder parkett Linoleum u. Moebel Wachs Bequemste Anwendung J SkekEN HEIN =. NMANNHEIN. Diplom 1882 Prämiiert 1896 Patent 1908 eröffnen wir in Mannheim Maſchinen⸗ ſchreiben. Freie Wahl des Caches. Näheres durch den ausführlichen gratis in welcher 1 roſpekt, der Expedition ds. Bl. abgeholt werden kann. n