Nuesheimer Hnzeiger, neckarhauser Zeifung, Hmtsblatt der Bürgermeister Iinesheim, Donnerstag und Samstags. eis beträgt monatlich 35 Pf. Erſcheint Dienstag, Der, Abonnementspr bei freier Zuſtellung. oſt bezogen pro Qnartal Mk. 1.50. umter Semenheim, necarhansen und Edingen. Durch die P ———̃̃ itiſche Ueberſicht. Frankreich. ch dem Empfang beim Miniſter Millerand, erklärten die Direk⸗ ſchaften, daß den Beamten und unetze, ſoweit ſie in Paris an⸗ 1. Januar n. J. ein Mindeſt⸗ Tag, an dem ſie Dienſt getan Das Eiſenbahnperſonal werde benachrichtigt werden.— Nach ſterium der öffentlichen Arbeiten andauernd günſtiger. Zahlreiche chen Weſtbahn haben ſi wiede Der Betrieb der großen Linien iſt ndig. Der Dienſt im Vorortsver⸗ fe des heutigen Tages en. Auf der Nordbahn ſind ge⸗ ſſen worden, gegenüber 124 am der Reiſenden hat ſich bedeutend Menge von Lebensmitteln bonnte tugal Verwahrr alle im Staa 8 Paris, 15. Okt. Na höheren kirchli der öffentlichen Arbeiten, toren der Eiſenbahngeſell Arbeitern aller Eiſenbah ſäſſig ſind, ſpäteſtens am gehalt von 5 Fr. für jeden haben, bewilligt werde. bon dieſer Aufbeſſerung Erkundigungen im Mini lungen an die treter des engli ſchen Geſandten in Liſſabon perſönliche Eigentum des Königs Manuel ausge⸗ chſten Wahlen erfolgen nach dem allgemeinen Stimmrecht. err Aſſeſſor. ngeſtellte der ſtaatli N 1450 zum Dienſt gemeldet. wieder beina kehr wird w wieder vollſt Der preußiſche A mal„reformiert“ werden. merkwürdiger Fra d ſchleunigſt retenden Veränd Familien⸗ und ahrſcheinlich im Lau ändig werde rn 174 Züge abgela onnerstag. Die Zahl hrt. Eine große ibgeliefert werden. In ber großen u Co. in Saint⸗Imie von 8 Spezialarbeitern, cht angehörten, ein Stre Oktober ſtellten 400 Ar ik die Streikende nun größere Au chweizeriſcher Uhr Fabrik Lon Sverhältniſſe knärverhältniſſe, en und Zeit er mögen „Die Militär⸗ hrenfabrki e„ r im Berne Longines“, Francillor r Jura iſt wegen Ein⸗ die der Arbeitergewerk, ik eingetreten. Bereits beiter die Arbeit ein, u ausſperrte. Die Be⸗ sdehnung anzunehmen; enfabriken hat nämlich gines in dieſem Kampfe mit n. Wenn die ſtreikenden Ar⸗ Oktober mit der Direk am 22. Oktober 42 Uhr perren. Die Fabrik Francillon& Arbeiter und insgeſamt Sgeſperrt werden. wegung ſcheint der Verband f beſchloſſen, die allen Mitteln zu beiter ſich bis zu geeinigt haben, werden ſämtliche Arbeiter aus Co. allein beſf würden über 10000 Arbeiter au Patriarch hatte mit dem Kultus⸗ zwiſchen der Pforte eitfragen. Die Blät⸗ Miniſters, daß nun⸗ dniſſe zwiſchen der Regierung und griechiſche Kabinett Veni⸗ Pforte ihren Geſandten ie diplomatiſchen Beziehungen Der ökumeniſche ſter eine Beſ und dem Patriar ter veröffentliche mehr alle Mißverſtän dem Patriarchat beho ſelos gebildet in Athen abberufen und d zu Griechenland abbrechen. Portugal. n melden die„Daily News“: ung über alle chat ſchwebenden Str Erklärung des 5 den 8e gt in den beteiligten rgnis, daß die höheren r ſonſtigen Gründen n Leuten vorbehalten werden i U 8 r peinlich berührt jedenfalls auch das nüffeln in den Familienverhältniſſen. Was geht ſtizverwaltung an. ob der Vater der erklärt, falls das würde, werde die möglicht Rut len.“ Nicht minder Aus Liſſabo's eine hohe Ju Edinger Zeitung Infertionsprieis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 10. Jahrgang. a erleuchteter preußiſcher Staatsminiſter geweſen iſt? Ar⸗ tikel 4 der preußiſchen Verfaſſung beſtimmt: „Alle Preußen ſind vor dem Geſetz gleich. Standes⸗ geſtellten Bedingungen, für alle dazu Befähig⸗ ten gleich zugänglich.“ Was die Befähigung mit dem Stande des Schwieger⸗ vaters, mit Orden und„ſonſtigen“ Auszeichnungen— ſie werden ſelbſt in unſerer ordengeſegneten Zeit bei den Aſſeſſoren noch ſpärlich vorhanden ö einem etwaigen„Religionswechſel“ zu tun hat, wird kei⸗ Jeder geht wieder ſeiner Beſchäftigung nach. Daß die zapften, waren gut beſucht. Alles in allem genommen, kann man mit hoher Befriedigung über den Verlauf der Aus Nah und Fern. (90 Karlsruhe, 15. Okt. Der in Ausſicht genommene Parteitag der nationalliberalen Partei Badens ſoll am Sonntag den 6. Novenber, in Karlsruhe ſtattfinden. Auf ihm wird u. a. die Neuwahl des Parteivorſitzenden vorgenommen werden. ( Baden⸗Baden, 15. Okt. Die Fleiſ cher⸗ innungen Badens und der Pfalz hielten dahier einen gutbeſuchten Obermei ſtertag ab. Nach einem Referat des Stadtrates Obermeiſter Koch(Heidelberg) wurde fol⸗ gende Reſolution einſtimmig angenommen:„Die heute iſt wahrſcheinlich nur ein Fuchs, der den Hund gewit⸗ tert hat; aber Die Türken vor zum Aufbruch, Mittag iſt Geſchichtliche Erzählung von Ot Wien, 1683. frid Mylius. es iſt Zeit wie höhniſch und dann ſtreckte er vorhin hatte fallen laſſen. Elzevir⸗Ausgabe des l dauerhaft in Kalble gegriffen durch „Ah, du biſt's?“ murmelte der nieder und ruh Drauf legte er ſich iet ſein Atem, daß Gräfin— ſie ſtellte te unter den langen r ſich zwar an den ſinnend daſaß, hlgefallen ſeine er endlich mit und aus einer wird ſchon wa r und bald darauf verr Nicht ſo die fend, aber ſie blinzel Wimpern herr nach Fridolin, de Boden nieder ge dann lange und ruhende Pflegebefoh einem leiſen Seufzer d he ein kleines Buch 0 len dann emſig las. Tiefe Ruhe herrſchte über ge Leſer hatte kein de von einer, die ſich da ſchlug der Hund ſche und ſetzte mit laute N chtigen Tiere durch den W zufgeſprungen und hatt dann aber den Fi ngen gedehnten Pfiff beobachtete, bis Blick abwandte ervorholte, worin er blätterte der Gruppe, denn der daß er ſelber beob⸗ erhand Gedanken über ch an und fuhr hinter irgend athias war r gegriffen, nd tat einen ſagte er;„es Die beiden Männer los den Pferden die Sã legen, horchten aber dab Wald hinab. den Hufſchlag, welcher Sprache ſich beide mächtig ſputeten ſich, mö ttel auf⸗ und die Z temloſer Spannung den Stimmen mengte ſich in cht zu unterſcheiden der Feind; dann und die beiden Männer glichſt geräuſch⸗ äume anzu⸗ Ruf verworrener aber es war ni ob Freund o e nach ſeinem Geweh nger an den Mund u »Es iſt nichts,“ in die Ferne atmeten leichter auf, trieben die Roſſe die Böſchung hinan und beeilten den Aufbruch. Der jungen Gräfin war die Gefahr nicht entgangen, worin ſie geſchwebt hatten, und als die beiden Männer mit den Pferden zur Stelle kamen, fanden ſie ſchon Decken und Bundas zuſammengepackt und den Reſt der Mahlzeit wieder in den Satteltaſchen geborgen. In der nächſten Minute ſaßen ſie im Sattel und die Pferde klimmten den Hoch⸗ wald hinan, der höchſten Kuppe des Hügels zu, von wo man einen Ausblick auf die Gegend zu haben hoffte. Und ſiehe da, als unſere drei Reiter oben waren und Fridolin ſich vorſchlich unter die Bäume, ſah er zwei oder drei Häuflein von Reitern durch die Um⸗ gegend ſprengen und erkannte an den langen Speeren und weißen Turbahnen türkiſches Kriegsvolk. „Jort, fort!“ rief er;„dort unten bei Stammers⸗ dorf ſind die Heiden ſchon in hellen Haufen unterwegs und gegen Kronneuburg hin rauchen brennende Häuſer und verkünden, daß die Türken oberhalb der Stadt über die Donau geſetzt ſind.“ „Dann werden ſie ſicher auch auf Wolkersdorf zie⸗ hen, und wir müſſen die Straße ver ſen, welche uns der hochwürdigſte Herr angegeben hat, erwiderte Mat⸗ thias.„Ich denke, wir flüchten am beſten nach den Wäldern des Mannhartsberges!“ „Mit nichten, Alter; ein Soldat befolgt den erhal⸗ tenen Befehl; halten wir lieber auf Wolkersdorf!“ Es entſpann ſich ein Streit, den die Gräfin ver⸗ gebens zu ſchlichten ſich bemühte; der alte Hegereiter ſchien eigenſinnig auf ſeinen Plan beharren zu wollen, und ſchlug vor, wenigſtens vorerſt in den Wäldern zu bleiben, welche ſich auf dem langen Hügelzuge beinahe geradeaus gen Norden hindehnten. N t ortſehung folgt. f . „ ine n el. — ̃7˙ ˙————— e — ———— e 2 8 n* 8 ———ä — 2 8 * R N— F f Oele enthält, in Baden⸗Baden verſamntelten Oßermeiſker und Tee. ierten der Fleiſcherinnungen des Bezirksvereins Baden⸗ Pfalz im Deutſchen Fleiſcherverbande legen mit aller Entſchiedenheit Verwahrung dagegen ein, daß die der⸗ zeitige Fleiſchteuerung in irgend einer Weiſe dem Fleiſcher⸗ gewerbe zur Laſt gelegt werden könnte, betonen vielmehr, daß die eigentliche Urſache ausſchließlich in dem andauern. den empfindlichen Mangel an ſchlachtreifem Vieh und den dadurch bedingten dauernd hohen und ſogar immer noch ſteigenden Viehpreiſen zu ſuchen iſt, unter denen gerade das Fleiſchergewerbe am allermeiſten zu leiden hat. Eine wirkſame Abhilfe iſt nur von einer weſentlichen Erleichterung der Schlachtvieheinfuhr aus dem Auslande und einer angemeſſenen Herabſetzung der Viehzölle, die Erleichterung der Einfuhr von Zucht⸗ und Jungvieh, die Ermäßigung der Frachttarife für Schlachtvieh, die Aufhebung 1575 Fleiſchſteuer und die Verminderung der Schlachthaus⸗ und Fleiſchbeſchau⸗Gebühren dringend zu empfehlen. Auch ſollte der Staat, ſoweit ſein Einfluß reicht, insbeſondere bei der Verpachtung der Domänen ernſtliche Vorſorge treffen, daß die Landwirte einen zur rationellen Bewirtſchaftung ausreichenden Viehſtand halten.“ „ Saldpshut, 15. Okt. Das Plakat der Landwirt⸗ ſchaftlichen Ausſtellung, welches die Kritik hauptſächlich don ſeiten der Landbewohner herausforderte, iſt kein Phantaſieſtück des Verfertigers, Profeſſors Hildenbrand, in Pforzheim. Als Modell diente ihm der„Wagner⸗ . von Bernau, der am letzten. 90 in dem nzuge, in welchem er dargeſtellt iſt, die hieſige Aus⸗ ſtellung beſuchte. Leider hat ihn der Hauptkritiker aus dem St. Blaſier Bezirk nicht zu Geſicht bekommen, ob⸗ wohl er ihn kennen ſollte. 0 Villingen, 15. Okt. Für den 2. Reichstags⸗ wahlkreis hat die ſozialdemokratiſche Partei Arbeiter⸗ 1 Martzloff(Freiburg) als Kandidaten aufge⸗ Neues aus aller Welt. 5 „Ein ſchweres Eiſenbahnunglück meldet der folgende amtliche Bericht aus Frankfurt a. O.: Freita früh 1 Uhr überfuhr in Wellmitz der Eilgüterzug 605 das Halteſignal und fuhr auf Güterzug 7739 auf. Hilfs⸗ bremſer Treſchenſchi aus Frankfurt a. O. iſt tot. Lo⸗ komotivführer Scheemann, Heizer Rudolf aus Berlin, ackmeiſter Kitzler aus Breslau ſind ſchwer verletzt. Die komotiven und zwölf Wagen ſind zertrümmert. Der Betrieb iſt auf beiden Gleiſen auf 8 Stunden geſperrt. bal Perſonenverkehr wird durch Umſteigen aufrechter alten. Bombenexploſion in Paris. Freitag nacht er⸗ folgte vor dem Hauſe Rue de Berri 6 im achten Pariſer Arondiſſement, dem vornehmen Viertel der Champs Ely⸗ ſeées, die Exploſion einer Bombe, deren Knall weithin hörbar war. Das Haus tor ſowie ein Teil der Vorder⸗ front wurden zerſtört. Viele Fenſterſcheiben der ganzen Gegend ſind zerſprungen. Die Exploſion erfolgte kurz, nachdem einer von den Bewohnern, Herr Joanrides, ein bekannter Schriftſteller und Verfaſſer einer Geſchichte des „Theater francais“, das Haus betreten hatte. Opfer an Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Der Polizeipräfekl Lepine leitete perſönlich die erſten Feſtſtellungen. Als Täter kommt ein junger Menſch in Frage, der mit einem Paket im Arm längere Zeit vor dem Hauſe promenierte. Das Motiv des Attentats iſt unbekannt. Man vermutet einen anarchiſtiſchen Anſchlag. Das angebliche Martyrium des Paters Mathos. Italienische klerikale Blätter erhielten eint Depeſche aus Liſſabon, daß Pater Mathos, der Chefſ⸗ redakteur des„Portugal“, nicht tot iſt, ſondern ſich nach Spanien geflüchtet hat. Das mit dramatiſchen Einzelheiten erzählte„Martyrium“ des Prieſters hatte im Vatikan Anlaß 1 den grimmigſten Anklagen gegen die junge Republik gegeben. In Rom war 5 5 bereits eine Kollekte für ein Denkmal des angeblichen Opfers der HKeimaurerei eingeleitet worden. 7 Zollſchwindeleien in Höhe von einer Million Dollars. In Neuyork wurden die beiden Inhaber der Antiquitätenfirma Duveen Brothers verhaftet. Sie wer⸗ den beſchuldigt, im Laufe der letzten Jahre Zollſchwin⸗ deleien in Höhe von einer Million Dollars verübt zu e Die Verhaftung der Antiquitätenhändler wird iesſeits und jenſeits des Ozeans großes Aufſehen er⸗ regen, da die Firma Duveen Brothers als die größte Antiquitätenhandlung Englands und Amerikas angeſehen wird. Sie ebſitzt Niederlaſſungen in London und Paris und war in den letzten Jahren an den wichtigſten Kunſt⸗ verkäufen nach Amerika beteiligt. Der Begründer der Firma, der vor zwei Jahren ſtarb, hatte es vom Lehrling zum vielfachen Millionär ebracht. Er vermachte den Londoner Muſeen eine große Zahl von wertvollen Ge⸗ mälden. Die Verhaftung der Brüder Duveen dürfte auf das ſcharfe Vorgehen des Neuyorker Zolldirektors Loeb zurückzurführen ſein. 704 Vom Kunſt⸗ und Auslandhonig. In zahlloſen Schaufenſterläden ſind viele Gläſer vom ſogenannten Kunſthonig zu ſehen. Der Inhalt wird in Fabriken hergeſtellt. Solcher Fabrikanten gibt es in Deutſchland gar viele, die oft auch zugleich Imker ſind, welche in ungeheuren Mengen, dieſes künſtliche Erzeugnis herſtellen, das chemiſch alle Beſtandteile des echten Honigs und alle Beſtandteile auch in demſelben Verhältnis wie dieſer enthält, ſo daß die Chemie keinen Unterſchied zwiſchen dieſem Erzeugnis und dem reinen Bienenhonig nachweiſen kann und der Nachweis nur durch den Geſchmack und Geruch erfahrener Sachverſtändiger möglich iſt. Dieſem Kunſterzeugnis ſetzen dieſe Honigfabrikanten vielfach einen kleinen Teil wirklichen Honig bei und leiten Geruch und Geſchmack des Käufers irre, geben ihrem Er⸗ zeugnis dadurch noch mehr den Schein echten Honigs, da es nun auch etwas Blütenſtaub und Spuren ätheriſcher die bisher ſicherſten Kennzeichen reinen Blüten⸗ ter dem Namen Zuckerhonig, dadurch den Deutſcher Honig und zahlreichen anderen wird dieſes — in den Handel gebracht und von dem nicht ſach⸗ igen Publikum als Honig gekauft. Das iſt aber ein⸗ eine Nahrungsmittelfälſchung; will nicht Zucket fach Betrug, denn wer Honig kauft, erte Erzeugnis der Honigbiene. Iſt alſo, wie aus diefen Ausführungen erſichtlich, der Schwindel mit Kunſt⸗ honig erſchreckend groß, ſo iſt der Betrug unglaublich, der getrieben wird mit dem Auslandhonig. Dieſer kommt von Havanna, Kuba, Chile, Afrika und anderen heißen Ländern. Dort leben in Erdlöchern wilde Bienen, die nach dem täglichen Tropenregen das ſüße Waſſer aus den Blüten ſammeln und in ihrer Wohnung auf⸗ ſpeichern. Die ſchwarzen Eingeborenen reißen den Waben⸗ bau heraus, und Bienen, Brut, Waben, Honig und Blüter⸗ ſtaub wird gekocht zur Wachsgewinnung. Daneben kocht eine braune, zähe, ſüßlich ſchmeckende Flüſſigkeit heraus. Dieſe Maſſe iſt faft wertlos, ſie wird als Schiffsbalaſt unverpackt im Schiffskiel verſtaut und bis Rotterdam geführt. Unterwegs holt ſich die Schiffsbemannung oft von dieſer„ſüßen Schmiere“, wie der Fachausdruck heißt, und ißt davon. Um das Gewicht wieder herzuſtellen, wird Meereswaſſer zugeſchüttet. In den großen Hafenplätzen wird die„Süßigkeit“ umgeladen, in Tonnen gefüllt und zu Waſſer in die Binnenhäfen gebracht. So landen wöchentlich viele Tonnen auch im Mannheimer Zollamt. Es koſtet das Pfund von dieſem Auslandhonig frei Mannheim—— 6 Pfennig. Zoll beträgt 25 Pfg., Arbeitslohn, Klärung uſw. 810 Pfg. Um etwas zu verdienen, ſchlägt dieſe Sorte von Honigmachern noch 20 Pfg. zu und verkauft für 60 Pfg. pro Pfund an Hauſierer. Dieſe wieder ſchlagen 20 Pfg. darauf, be⸗ rechnen das Glas zu 20 Pfg. und verkaufen zu einer Mark als„garantiert echten Odenwaldhonig“ was in Wirklichkeit im Mannheimer Hafen zu 6 Pfennig berechnet wird. Unglaublich, aber wahr! Und die heimiſchen Bienen⸗ züchter ſollten nicht dagegen kämpfen? 12 abgel — Die Halbblutzucht in Mittelbaden. (Schluß). Der bekannte Oekonomierat Felix Hoeſch⸗Neukirchen berechnet die Koſten der intenſiven Aufzucht eines ſchwe⸗ ren Kaltblüters, welche ſeiner Anſicht nach allein ein⸗ träglich iſt, bis zum 4. Lebensjahr nach Abzug des Arbeitswerts auf 1142 Mark und bemerkt dazu noch, „daß ſelbſt über die nicht geringen Aufwendungen der hier als intenſive Aufzuchtsweiſe angeführten Berech⸗ nung noch mit den Futtergaben und ſomit auch mit den Aufzuchtkoſten hinaufgegangen werden muß, wenn man ſchwerſtes Material erzüchten will und keine reiche Weide zur Unterſtützung der ſo reichen Jugendernährung her⸗ anziehen kann.“ zur ernſten Kontrolle, damit„die“ Aufzuchtkoſten nicht die Verkaufswerte überſteigen“.“) In der gleichen Schrift betont der bedeutende Hippologe Prof. Dr. Simon aus Nathuſius:„Zucht und Aufzucht eines ſchweren Pferdes ohne großen Futterreichtum iſt ein Unding“. Dieſer ſcharfblickende Autor, der ein großer Freund der Kalt⸗ blutzucht, oder, wie er ſie nennt, der Schrittpferdezucht iſt, hält auch an anderem Ort mit ſeinem offenen Ur⸗ teil, das mitunter wie eine Warnung klingt, nicht zu⸗ rück, und wir dürfen ihm dafür ſehr dankbar ſein. In ſeinem vielbeachteten Vortrag über:„Die allgemeine Lage der Pferdezucht und der Kleinbeſitz“(Heft 128 der Arbeiten der Deutſchen Landwirtſchafts⸗Geſellſchaft 1907, S. 136 ff.) finden ſich folgende beherzigenswerte Darlegungen, Seite Ausbildung wirklich ſchwerer Pferde nicht, ſo läuft man Gefahr, ſchließlich vollſtändig den Typ nicht nur der be⸗ treffenden Raſſe, ſondern des Schriitpferdes überhaupt zu verlieren. Eine ſolche Zucht kann aber nicht mehr rentabel ſein. Für die große Gefahr dieſer Entartung habe ich auch zahlenmäßige Beweiſe erbringen können.“ Der Autor teilt die vielen von ihm gemeſſenen Pferde ein in die 3 Gruppen: Original⸗Belgier, rheinländiſche Belgier und„andere deutſche Belgier“, wozu u. a. auch die„unterbadiſchen Belgier“ gehören, und kam zu fol⸗ gendem Ergebnis: Wir fanden im allgemeinen große Uebereinſtimmung zwiſchen den Original⸗Belgiern und den Rheiniſchen, während häufig und gerade in beſon⸗ ders wichtigen Maßen, die anderen deutſchen Belgier bedeutend zurückſtehen, was übrigens um ſo bemerkens⸗ werter iſt, als ſie in der Widerriſthöhe in einigen Alters⸗ klaſſen erheblich kleiner ſind.“ In der Bruſttiefe unter⸗ chei ſich das Schrittpferd ganz beſonders von dem Laufpferd; jene ſoll bei guten Kaltblütern die Beinlänge übertreffen.„Eine usnahme machen nur die alten Stuten der andern deutſchen Belgier.“ Dieſe„andern deutſchen Belgier“ nehmen mehr oder weniger die Formen der ſchweren Laufpferde an; es gibt aber unter letzteren viele, welche eine größeee Bruſt⸗ tiefe haben als die Beine lang ſind, und gerade in der mittelbadiſchen Halbblutzucht wird dieſes zielbewußt und einheitlich angeſtrebt. S. v. N. fährt fort:„Man ſann mir ja einwenden, daß vielleicht gerade der neue Typhus der ſelbſtgezogenen Belgier den Wünſchen der Züchter entſpräche. Ich muß die Möglichkeit zugeſtehen, andererſeits aber betonen, daß der Einwurf mit größter Wahrſcheinlichkeit nicht den Tatſachen entſpricht. Und wenn ich z. B. bedenke, wie 4 8 die provinzialſäch⸗ ſiſche Pferdezucht in der ſchon ſo lange gepflegten bel⸗ ischen Zuchtrichtung geleiſtet hat, liegt doch der Ge⸗ hanke nahe, einen Zuſammenhana Aschen dieſen man⸗ gelnden Erfolgen und der oben beſprochenen Entartung u ſuchen. Entweder, man ſetzt alles daran, recht ſchwere wpiſche Pferde zu erzeugen, oder in orbeitet ohne Erfolg.“—„So entſchieden ich nun für die Schritt⸗ pferdezucht eintrete, wo ſie den wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſen entſpricht, ſo ſcharf muß es getadelt und bekämpft werden, wenn in Gegenden künstlich eine Kaltblutzucht⸗ Bewegung verpflanzt wird, in denen ſie nicht dauernd 8 feen kann, weil ſie nicht hingehört. Haidzuckerhonig, f ſt geradezu unverantwortlich, wenn man den Züchtern da zur ſchweren Pferdezucht rät. wo nicht ein 9 8 1 8 9* 95 aben, und Honig ift nur das aus Pflanzenſäften ſtammende und in den Wachszellen Und dieſer berühmte Züchter ermahnt f 151:„Beachtet man die möglichſte großer Füttekreichtüm herrſcht; ſle kant dort nichr ge⸗ deihen. Ich bekam vor wenigen benwirtſchaft der N aus einer Nü⸗ Provinz Sachſen die Mitteilung, daß die Pferde neben einer Heugabe von 20 Kilogramm für das Paar pafer und 3 Kilogr. grüne Melaſſe bekommen. Pferde, die ſolche Futtermengen gebrauchen, nicht groß hungern. Alſo Futter, viel Futter, je nach der Arbeit 20—25 Kilogramm X kann man natürlich ſehr viel Futter muß die erſte und wichtigſte Grundlage einer jeden Schrittpferdezucht bilden. Wo dies fehlt, da bleibe man ihr fern!“ Wenn hien der Kaltblutzucht, wie deren deutſchen Belgiern“ aus Baden nicht viel Rühmlicheres zu len die mittelb die belgiſche Zucht gewiß nicht zumuten. und Futterverhältniſſen ein ſo gewiegter Kenner und Freund S. v. Nathuſius von den„an⸗ der Provinz Sachſen und berichten wußte, ſol⸗ Pferdezüchter ſich dennoch für erwärmen?! Das kann man ihnen Sie können nach ihren Boden⸗ kräftiges, unterſetztes Halb⸗ ach ein adiſchen blutpferd, niemals aber das ſchwere Schrittpferd züch⸗ ten, das nach S. v. N. allein durch ſeine Schwere ren⸗ tabel iſt und uneinträglich wird, ſobald es unter ihm nicht zuſagenden Verhältniſſen ausartet. Entartung ſich rer belgiſcher Schläge“ folgerichtig vermuten, ſen der Verkau gewiſſen Grenze rentabel bleiben kann, ſchließlich aber in eine gefährli fern man nicht don Zuchtmaterial greift und damit die hauernd macht. Wenn dieſe namentlich an den„alten Stuten ande⸗ bemerkbar macht, ſo darf man daß unter ſolchen Zuchtverhältniſ⸗ f abgeſäugter Fohlen nur bis zu einer che Zuchtſchädigung umſchlagen muß, ſo⸗ immer und immer wieder zur Einfuhr Kunſtzucht Die mittelbadiſchen Züchter werden ſich mit ſolchen gefährlichen Experimenten die Finger nicht verbrennen, ondern ihre Zucht auf einer natürlichen Grundlage, dem vorhandenen Stutenmaterial, unter Verwendung zon dem Zuchtziel in jeder Hinſicht entſprechenden Heng⸗ ten aufbauen. Das ſcheint ihnen das allein Vernünftige für ihre Verhältniſſe zu ſein. jüchtende Pferd ſoll in der Tat Und das von ihnen zu „Herr und Bauer“, 5. h. ein vorzügliches, gängiges und dauerndes Ge⸗ drauchspferd nicht nur für die mittelbadiſche ſchaft, ſondern auch für Choiſen⸗Fuhrhaltereien, zer Karoſſiers uſw. in. den an das Militär Landwirt⸗ für die Induſtrien und Gewerbe, für private Freunde kräfti⸗ Städten ſein. Der Verkauf kommt erſt in letzter Linie in Betracht; 4 doch wird die Zucht auch in allmählich ſteigender Zahl kräftige Reit⸗ und Artillerieſtangenpferde zu liefern ver⸗ mögen. Die ſtarken Halbblutpferde im Typ der Olden⸗ burger, Oſtfrieſen und der unterſetzten Anglonormänner alter Form, ſind in der Tat arten bei einigermaßen richtiger tere, ſachgemäßer Aufzucht und „Herr und Bauer“ und Auswahl der Zucht⸗ Fütterung jedenfalls weit weniger aus, als die belgiſchen Kaltblüter außer⸗ halb Belgiens und der Rheinebene. An Abſatz jetzt noch nicht kräftigen Laufp für die ſchweren Laufpferde hat es bis gefehlt. Man ſchätzt vielfach an den ferden ihre von altersher erwieſene ln; 1 gere Brauchbarkeit und Ausdauer, ihre höhere Befruch⸗ ſungsziſfer beim Zuchtbetrieb, ſowie ihre geringere Nei⸗ gung zur Erkrankung an ſchwarzer Harnwinde und an⸗ ſteckender Rückenmarksentzündung. f Jedem das Seinel Wer ſchwere Schrittpferde i braucht, möge ſolche züchten, wenn er es mit Vorteil fertig bringt oder in Gegenden, wo die Natur ihre. Lich ohne weiteres iebhaber ſchwerer und Käufer das und Bedürfniſſen zu richten. Der Roman eines Fiſcherknaben. Eine ebenſo ermöglicht, kaufen. Aber auch dem Laufpferde laſſe man als Züchter Recht, ſich nach ſeinen Verhältniſſen ** Vermiſchtes. rührſame als romantiſche Geſchichte, die aber den Vor⸗ 1 zug der Wahrheit beſitzt, iſt in Bari(Italien) paſſiert. Am 16. Juli Juli 1890 wurde in einem dortigen Hotel eine junge Straßburgerin, Margarethe W., von einem Knaben entbunden, der bei der Geburt ſo ſchwach und elend ſchien, daß jeden Tag das Ableben erwartet wurde. Die Mutter ſelbſt war ſo krank, daß der Gatte mit ihr ein Bildchen d chleunigſt nach Deutſchland zurückfuhr. kümmerten ſich die Eltern nicht e Um das Kind n 7 nachdem ſie ihm es heiligen Antonius um den Hals ge⸗ hängt, und es dem Findelhauſe übergeben hatten. Mittler⸗ weile ſchlug den Vermögen gebracht hatten, das Gewiſſen, und zu großem ſie erkundigten Eltern, die es in Straßburg inzwiſchen ſich mit Hilfe des deutſchen Konſuls nach dem Schick al des Kindes, das beide tot geglaubt hatten. Und ſiehe da! Herr Marſtaller, der deutſche Konſul in Bari, fand heraus, daß der Sohn des deutſchen Ehepaares nicht geſtorben war, ſondern lebte und von armen Fi⸗ ſchersleuten an Kindes Statt angenommen war. Jetzt war dieſer Tage zum Militär einberufen vor Freude kam der Jüngling zwanzig Jahre alt und ſollte gerade wurden. Außer ſich die Mutter dieſer Tage in Bari an, wo ſie in dem Fiſcherkind das Ebenbild ihres Gatten erkannte 5* und es ſtürmiſch umhalſte. Der junge Mann, der na⸗ türlich kein Wort deutſch spricht, wurde ſofort in ſtädtiſche elegante Kleidung geſteckt und wird ſeine Mutter nach Deutſchland begleiten. ö „Das Dorado des Telephons. So könnte meg die Stadt Neuyork mit vollem Rechte nennen, denn es wird in keiner anderen Stadt der Welt mehr telephoniert als in dieſer Rieſenkarawanſerei. Aus den jüngſten öffentlichungen nenten erfährt phonadreßbuch 12 es ſich aus 800 eng Ver⸗ des Verbandes Neuyorker Telephonabon⸗ man, daß vor dreißig Jahren das Tele- der Stadt nur 252 Namen aufwies; heute bedruckten Seiten zuſammen. r dreißig Jahren beſaß die Stadt nur ein einziges Telephonamt; heute hat ſie deren Telephoniſtinnen arbeiten. 85, in welchen 5000 Das größte dieſer Aemter hat mehr Telephonabonnenten als Griechenland und 0 Bulgarien zuſammen. 0 Telephonnetz von Neuyork überhaupt nicht; die wenigſte Arbeit hat es z Ruhepauſen kennt das ungeheure 4 zwiſchen 3 und 4 Uhr morgens,. in 1 pro Minute nur zebn Ver- —— — 3. 8 8 2 Stunde ſpäter hat ſich verdoppelt. Zwiſchen ſonen das este die Zahl geſtellt. durch in Portugal ganzen Staatsform. unſinnigen Wette ſchwindigkeit in einen Tot ſind der junge ſtellter der kommen dürfte. umzäunt worden. Fenn Berfängt Zßdiſchen 5 und 6 Uhr nutzen ſchon 2000 Neuyorker das Telephon. Eine die Zahl der Verbindungen ſchon 7 und 8 Uhr ſtören 25 000 Per⸗ rühſtück 25 000 anderer Perſonen. Um 8 Uhr 30 Minuten überſteigen die verlangten Verbindun⸗ 7 150 000. Der größte Telephonverkehr herrſcht zwiſchen 11 und 12 Uhr vormittags; in dieſer Zeit werden 180 000 Verbindungen verlangt und her⸗ Wieviel Republiken gibt es? Dieſe Frage iſt die Revolution und die Proklamierung der Republik aktuell geworden. Europa zählt nun im fünf Republiken, außer- der jüngſten, noch Frankreich, die Schweiz, die älteſte der heutigen Republiken, Zeiten der chriſtlichen Aera exiſtier“ es nur einen einzigen Staat, als Rep. lik, Liberia, d ſen Andora und San Marino, Bevölkerung ſich ganz aus Negern zuf Aſien noch Auſtralien weiſen Länder auf, niſche Staatsformen haben. Dagegen ſind Nord⸗ Südamerika das gelobte Land der Republiken. Es würde zu weit führen, dieſe alle aufzuzählen; von der größten, den Vereinigten Staaten, bis zur kleinſten, Coſta Rica mit ſeinen nur 320 000 Einwohnern, ſind es im ganzen 17. Alles in allem gibt es alſo auf hliken, das heißt nur ein verhältnismäßig der 1500 Millionen Erdbewohner lebt in Ländern dieſer * Automobilunglück. Ein ſchweres Aukomobil⸗ inglück ereignete ſich Freitag nacht auf der Straße von Hachenburg im Weſterwald nach Oberhattert. Infoge einer fuhr das Automobil mit raſender Ge⸗ Graben und zerſchellte vollſtändig. 1 Kaufmann Thewalt, Sohn des Leder⸗ 3 fabrikanten Thewalt aus Hachenburg, und ein Ange⸗ . Lederfabrik. Sehr ſchwer verletzt wurde der Automobilbeſitzer Henney, der kaum mit dem Leben davon⸗ 1 Eine merkwürdige Erdöffnung. Auf einem Grundſtück des in Mühlberg bei Erfurt anſäſſigen Guts⸗ beſitzers Otto Beck zeigte ſich plötzlich eine mehrere Meter breite Erdöffnung. Im Innern hörte man Waſſer rau⸗ ſchen. Man warf Steine in die Tiefe und hörte den Schall des Aufſchlagens erſt nach neun Sekunden. Man ließ einen großen Stein an einem über 100 Meter langen Bindfaden hinab und fand keinen Grund. Um Un fälle zu verhüten, iſt von den Behörden der Erdfall Vom Sparen. Die 239 deutſchen Sparkaſſen, die wrgens be⸗ halbe Portugal, da ſie ſeit den erſten In Afrika gibt ammenſetzt. Weder die republika⸗ und der Erde 23 Repu⸗ geringer Teil lücks⸗ Vizeadmiral Eliſabeth“, letzteres Schiff Spareinlagen repräsentieren, berechnet die Zeitſchrift „Sparkaſſe“ den Geſamtzuwachs für den Monat Auguſt ruf 36 Millionen Mark. Gegen den Zuwachs des ahves ſind die Sparkaſſen bisher um zirka 125 Millionen Mark zurückgeblieben. Es beſteht aber immer noch die lusſicht, daß alle früheren Jahre, mit Ausnahme des zahres 1909, übertrofefn werden. b Der deutſche Schulſchiffverein, 5 der es als ſeine Aufgabe anſieht, die deutſche Handels⸗ flotte mit tüchtigen, von ihm leuten zu verſehen, hat Donnerstag in Stutt ſeine Mitgliederverſammlung abgehalten, nachdem woch abend im Rathaus ei funden hatte. Die Haupt⸗Mitgliederverſammlung im Lan⸗ unter dem Vorſitzdes Gro ß⸗ desgewerbemuſeum fand herzogs von Oldenburg, 5 Verhandlungen wohnte der König eins, ſtatt. Den nebſt einigen Mitgliedern des Kgl. war ferner das ganze Staatsminiſterium mit Ausnahme des Kriegsminiſters. Die freien Lübeck, Bremen und Hamburg hatten Vertreter entſandt, für den Reichskanzler und das Reichsmarineamt war Winkler anweſend. Im übrigen ſetzte ſich das Publikum aus einer größeren Anzahl hochgeſtellter Perſönlichkeiten zuſammen. Nachdem der Großherzog von Oldenburg die Be te Vizeadmiral Wi beſten Verlauf. Profeſſor S wünſch den Geſchäftsbericht. Beſchluß, Ausbildun⸗ erhielt den Namen Ausgabe der Zahlung der Bauſumme für das neue ſchiff in der ne Begrüßungsfeier ſtattge⸗ n 8 geſprochen, chilling ⸗ Bremen erſtattete Das abgelaufene Geſchäftsjahr iſt danach für die Entwicklung des Vereins in jeder Be⸗ ziehung von großer Bedeutung geweſen. Der letztjährige ein neues Schulſchiff zu bauen, von Seeleuten in derſelben Weiſe zu be⸗ treiben wie bisher auf dem Schulſchiff„Großherzogin f aber vom April 1910 an zur Ausbildung von Dampferdeckmannſchaften zu verwenden, iſt in die Tat umgeſetzt worden. Das zweite Schulſchiff „Prinzeß Eitel Friedrich“; es wurde zu Beginn des laufenden Geſchäftsjahres in Dienſt ge⸗ ſtellt Die Zahl der Mitglieder des Vereins beträgt gegen⸗ wärtig 722 gegen 573 im Vorjahr. erfolgte die Gründung einer Vereinigung der bayeriſchen Mitglieder des Vereins, deren Protektor Prinz Vor⸗ ausgebildeten jungen See⸗ art itt des Protektors des Ver⸗ Hauſes bei. Vertreten Hanſaſtädte ler den Verhandlungen auf ihm die Im Sommer 1909 Die Bilanz wurde von 14 Millionen Mark für den genannten Monat auf, hre Geſchäftsergebniſſe für den Monat Auguſt der Zeit⸗ ſchrift„Sparkaſſe“ mitgeteilt haben, wieſen eine Zunahme ſepen 21½ Millionen Mark im gleichen Monat des Vor⸗ ahres und 28 Millionen Mark im verfloſſenen Juli. da dieſe Sparkaſſen mit einem Geſamteinlagenbeſtand zon über 4½ Milliarden Mark etwa ein Drittel aller 1 1 Profeſſor Güntter⸗Stuttgart über das Intereſſe der Schwaben an der Seeſchiffahrt. hiederfeld: i 21 a 06 qm, Beim Eſelspfad 13 a 90 qm, Unter der Wieſengewann⸗Weglänge 28 à 42 qm, Unter der Wieſengewann⸗Weglänge 15 a 46 qm, Beim Arnauer⸗ weg 12 à 10 qm, Beim Kloppen⸗ heimer Winkel 12 a 10 qm, Beim Kloppen⸗ heimer Winkel. 17 heckatauerteld: 18 a 62 qm, Beim Haus⸗ giebel i 13 a 86 qm, Bei den Eich⸗ 40 wäldchen 1᷑5 a 68 qm, Beim Bösheck. e Mittelfeld: aa 51 qm, Am Sauloch 1 15 a 91 qm, Rheinſchall 1. 10 a 03 qm, Hinter der 1 Riedgaſſe ö 8 12 a 96 qm] Kaiſersgewann N 12 a 96 qm] Kaiſersgewann 1660 qm, Beim Spitzenberg. Nächſten . * Liberaler Uolksverein Seckenbeim. en Mittwoch, den 19. Oktober d. J. findet abends ½ Uhr in unſerem Vereinslokale eine Mitglisderversammlung att. l i Vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder iſt dringend nötig. Neckerverpachtung. Freitag, den 21. d. Mts., Mittags 2 Uhr läßt Jakob Bühler, Landwirt hier, unten verzeichnete Grundſtücke auf einen zjährigen Zeitbeſtand auf dem Rathaus hier öffentlich verpachten: Oberteld: 12 a 48 am Beim Stock 12 a 48 qm. Beim Stock 9 a 82 qm, Heidelberger⸗ ſtraße ö 11 a 25 qm, Heidelberger⸗ ſtraße 14 a 46 qm, Neuer Grenz⸗ höferweg 20 a 62 qm, hoferweg 15 a 03 qm, Neuer Grenz⸗ höferweg b 14 à 42 qm, Haag 1 14 a 54 qm, Langgewann 15 3 52 qm, Friedrichsfelder ck. a 11 Neuer Grenz⸗ Straßenheimer f Sand: 24 a 12 qm, Brunnenfeld 18 a 42 qm, Hollerſpitze 16 a 50 qm, Untere Halle 14 a 41 qm, Hochſtätt, 10 a 58 qm, Entenfang (Friedrichsfeld). 630 Der Vorſtand. 8 Freiw. Sanitätskolonne Seckenheim. Allen denen, wele dem guten G 5. Ectaßläbung betgebagen haben, fegen ue unferen In ſchöner Lage, Mittel⸗ u. Luiſenſtraße, ein Wohnhaus mit Laden, geeignet für Friſeur⸗ od. Zigarrengeſchäft, zu verkaufen eventl. zu bert mieten. Ig. Keller Baugeſchäft. Wohnhaus mit Obſt⸗Garten zu verkaufen. a Peter Schreck Mittelſtr. 22. Schöne, abgeſchloſſene 2 Zimmer und Küche mit Zubehör bis 1. November zu vermieten. Zu erfragen bei Brüſtle oder Kettner(Unt. Garten⸗ ſtraße, Neubau). 591 697 zu vermieten. Schöne 3 Jimmer Wohung (mit ſeparatem Eingang) Küche, Hühnerſtall u. Garten⸗ anteil zu vermiete. Schloßſtraße 27. Wollstaub in beſter Qualität iſt fort⸗ während ab Station Fried⸗ richsfeld zu Mk. 1.05 per Ztr. zu kaufen bei 574 Carl Arnold. 1 Noßes Zimmer in welchem 1 Herd ſteht Friedrichſtraße 90. Schöne 3—4 i Zimmer⸗Wohnung billig zu vermieten. Wilhelmſtraſſe 64. 588 Bekanntmachung. In Mannheim⸗Käfertal iſt die Rotlaufkrankheit erloſchen. Seckenheim, 17. Oktober 1910. gürgermeiſteramt nz 85 Schmitt. Bekanntmachung. In der Gemeinde Feudenheim iſt die Notlanf⸗ krankheit erloſchen. Seckenheim, den 15. September 1910. gürgermeiſteramt Volz. FBekanntmachung. Bekämpfung der Schnakenplage betr. Infolge der kühlen Witterung haben ſich die Schnaken ſchon tötet werden. ſich gebracht. Asbeſtwolle in Spiritus getränkt und ausgedrückt ſoll hierbei als beſonders zweckmäßig erwieſen haben. Auch werden ſogenannte Schnakenfackeln in den Handel Prtloren An ſchmutzigen, insbeſondere an lichsten Dank. 9. A.: Herdt, Kolonnenführer. ſchwärzten Wänden ſind die f ſchwer ſichtbar. i maſſenhaft in die Keller zurückgezogen. 515 Hier können ſie gedrückt oder durch Abflammen ge⸗ n Kohlenſtaub N vo rnden S e- ken Die heurige Weinmißernte in Württemberg, ueber den augenblicklichen Stand der Weinberge in Württemberg gibt folgender kurzer Bericht Aufſchluß, der uns aus Neckarſulm zugeht, aber bezeichnend für die Lage im ganzen Lande iſt: f „, Wie im ganzen Lande, ſo ſind auch hier die Wein⸗ herbſtausſichten geradezu troſtlos. Die Reben haben be⸗ ſonders unter der Pilzkrankheit zu leiden, die nach neuer⸗ lichen Feſtſtellungen eines Sachverſtändigen aus Amerika eingeſchleppt wurde. Das große Faßlager im hieſigen Bandhaus, unter dem ſich auch ein 1903 erbautes, 31 700 Liter faſſendes Faß befindet, iſt leer. Die Fäſſer werden auch leer bleiben; denn den Weingärtnern bleibt nichts übrig, als die geringen noch zu erhoffenden Erträgniſſe ſchleunigſt zu verkaufen, um ihre bedeutenden Unkoſten zu decken. Man befürchtet geſchäftliche Kriſen.“ Wenn hier die Lage der Winzer auch etwas Zu peſſimiſtiſch geſchildert ſein mag— ein Spaziergang in den Weinbergen Stuttgarts lehrt, daß es dieſes Jahr überaus ſchlecht beſtellt iſt. Man kann geradezu von einer Weinmißernte ſprechen. Und doch hat das Wein⸗ jahr ſo vielverſprechend angefangen. Der Traubenanſatz war ein reichlicher, die Schädlinge traten zu Beginn nur in geringem Maße auf. Jetzt hat aber das ſchlechte Wetter die Hoffnungen auf ein Minimum herabgedrückt. Es iſt nicht daran zu denken, daß der letztjährige Ertrag auch nur annähernd erreicht werden könnte. Den letzten Fehl⸗ jahren ſchließt ſich ſomit ein neues an. Während der Durchſchnittsertrag in den Jahren 1875/1907 über 300 000 Hektoliter betrug, wurden 1907: 174000, 1908: 244 000, 1909: 254 000 Hektoliter erzielt. Das Ergebnis des diesjährige: Herbſtes wird ſich wohl dem des Jahres 1907 annähern. Was das an Geldverluſt für unſere Winzer bedeutet, kann zurzeit noch gar nicht in Ziffern zum Ausdruck gebracht werden. Jedenfalls wirkt noch verſchlechternd die mindere Qualität des zu erwartenden Weines. Wahrſcheinlich wird eine Folge des heurigen Ausfalls eine weitere ſtarke Abnahme der Weinbau⸗ flächen im Lande ſein. Redakkion, Druck und Perlag von Gg. Zimmermann in Seckenhelm Frauenleiden lung nach Thure Brandt. Natur- und Lichtheil-Verfahren. Frau Dir. Hoh. Schäfer Schülerin vn Dr. med. Thure Brandt. Mannheim nur N 3, 3, Mannheim vis-à-vis dem Restaurant„Zum wilden Mann“ Sprechſtunden: 2½—5 Uhr nur Wochentags. Viſtenkatten in allen Deſſins liefert zu bill. Preiſen Luftlöcher und nach vorheriger Ausräumug von Nah⸗ rungsmitteln empfohlen. a Wir fordern alle Hauseigentümer auf, ſchon jetzt in ihrem eigenſten Intereſſe und in dem der Allgemeinheit mit der Vernichtung der Schnaken in Kellern, Ställen, Schuppen und dergleichen zu beginnen. 0 Bei ſorgfältigem geſchloſſenem Vorgehen wird wie anderwärts der Erfolg nicht ausbleiben. Zur Vertilgung der im Frühjahr Brut der den Winter dere Maßnahmen vorbehalten. b Mannheim, den 22. September 1910. Großh. gezirksamt Abt. III: Dr. Sauter. auskommenden Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. 9 Seckenheim, 17. Oktober 1910.. 5 gürgermeiſteramt: a Volz. Schmitt. Bekanntmachung. Das Waſſerrechtsbuch, hier die Entwäſſerung von Straßen in Seckenheim betreffend. Der Entwurf für die Eintragung der Entwäſſerungs⸗ anlagen und der der 0 Nutzungsrechte in das Waſſerrechtsbuch liegt zur Einſicht⸗ nahme für die Beteiligten im Rathaus zu Seckenheim öffentlich auf. 8 f Etwaige innerhalb der kanntmachung Vorlage von Urkunden, andernfalls die Eintragung wurfe erfolgen wird. Mannheim, 7. Oktober 1910. Groth. gezirksamt II. Hofheinz. Veſchlufß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur Einwendungen gegen dieſen Entwurf ſind nächſten vierzehn Tage nach erfolgter Be⸗ Zeichnungen u. a. zu begründen, wurf auf dem Rathaus vom 17. bis einſchließlich 30. d. Mts. aufliegt. Seckenheim, den 17. Oktober 1910. 5 gürgermeiſteramt Volz. Schmitt. vom Gaſthaus zur Roſe bis zum Schwanen 1 roſa-ſeidene Schal. ird gebeten, arznei⸗ u. operationsloſe Beratung und Behand⸗ 2 die Druckerei des„Neckar⸗Boten“. überſtehenden Schnaken bleiben beſon⸗ Gemeinde Seckenheim eingeräumten bei dem Amte vorzubringen und durch die ohne Weiteres nach dem Ent⸗ b allge⸗ n meinen Kenntnis gebracht mit dem Anfügen, daß der. Ratſchreiber Der redliche Finder 5 1 dieſelbe in der Expedt. ds. Blattes abzugeben. 5 0 Bekanntmachung. Maul⸗ und Klauenſeuche betreffend. Im Stalle des Karl Platz in Schwabenheim iſt bis zwei vom Magerviehhof in Berlin bezogenen Kühen der Ausbruch von Maul⸗ und Klauenſeuche feſtgeſtellt worden. Wir ſehen uns veranlaßt, darauf aufmerkſam zu machen, daß der Beſitzer von Tieren bei Vermeiden der in 8 65 Ziffer 2 des Reichsſeuchengeſetzes vom 23. April 1880 1. Mai 1894 angedrohten Strafe(Geldſtrafe von 10—150 Mk. oder Haft von 1 bis 6 Wochen, ſofern nicht nach den beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen eine höhere Strafe verwirkt iſt, verpflichtet iſt, von dem Ausbruche der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche in ſeinem Viehbeſtande und von allen verdächtigen Erſcheinungen bei demſelben, welche den Ausbruch der Seuche befürchten laſſen, ſofort der Ortspolizeibehörde Anzeige zu machen. Die gleiche Pflicht liegt demjenigen ob, welcher in Vertretung des Beſitzers der Wirtſchaft vorſteht, ferner bezüglich der auf dem Transport befind⸗ lichen Tiere dem Begleiter derſelben und bezüglich der in fremdem Gewahrſam befindlichen Tiere dem Beſitzer der betreffenden Gehöfte, Stallungen, Koppeln oder Weiden. Wer dieſe Vorſchriften nicht beachtet, haftet zugleich fuͤr den hieraus erwachſenden Schaden. Gleichzeitig verweiſen wir auf die unten abgedruckte „Belehrung über die Maul⸗ und Klauenſeuche“. Wir empfehlen den Viehbeſitzern dringend, ſich mit dem Inhalte genau vertraut zu machen. Belehrung über die Maul- und Klauenſeuche. Die Maul⸗ und Klauenſeuche iſt eine anſteckende Krankheit des Rindes, Schafes, Schweines und der Ziege. Wo ſie auftritt, hat eine Anſteckung, d. h. eine Ueber⸗ tragung des ſehr wirkſamen und flüchtigen Anſteckungs⸗ ſtoffes von einem kranken Tier entweder unmittelbar oder durch Zwiſchenträger ſtattgefunden. Eine andere Art der Entſtehung gibt es nicht. Wenn daher jede Berührung geſunder Tiere mit kranken oder der Seuche bezw. der Anſteckung verdächtigen Tieren, ſowie mit Perſonen oder Gegenſtänden, welche den Anſteckungsſtoff zu verſchleppen geeignet ſind, vermieden wird, kann man ſich vor Maul⸗ und Klauenſeuche ſchützen. Die Merkmale der Krankheit die gewöhnlich 2—4 Tage nach erfolgter Anſteckung zum Ausbruch kommt, ſind kurz folgende: Die Tiere find tranrig, die Freßluſt iſt verringert oder fehlt ganz; vor der Mundſpalte häuft ſich ſchaumiger Speichel an, der teilweiſe in langen Fäden abfließt. Ab und zu wird die Maulſpalte geöffnet, wobei ein ſchnalzender Ton entſteht. Die Tiere äußern Schmerzen in den Füßen, indem ſie dieſe entweder unter den Leib ſtellen oder öfters heben. Im Maule, das die Tiere nicht gern öffnen laſſen, zeigt ſich Röte und Hitze, ebenſo an den Lippen, am Floß⸗ maul,(bei Schweinen an der Rüſſelſcheibe, ferner an der Krone der Klauen, dem Klauenſpalt, ſodann oftmals auch am Euter und um die Augen und Hörner herum. An dieſen Stellen bilden ſich unregelmäßig geformte Blaſen, welche ſich mit einer anfänglich hellen, ſpäter gelblichen Flüſſigkeit füllen und nach kurzer Zeit platzen. Anſtelle der Blaſen findet man dann wunde Stellen, die allmählig abheilen. Während der Dauer der Erkrankung brechen die Tiere an der Milch ab und werden mager. Manchmal tritt die Seuche— wie dies in den letzten Jahren wiederhott der Fbll war— auch in einer ſehr bösartigen Form auf, indem die Tiere plötzlich verenden. Die Maul- und Klauenſeuche iſt auch auf den Menſchen uͤbertrsgbar. Am leichteſten findet die Uebertragung durch den Genuß roher Milch ſtatt, welche von kranken Kühen ſtammt. Durch längeres Abkochen wird der Anſteckungs⸗ ſtoff in der Milch zerſtört. Der Verlauf der Seuche kann in der Regel durch ge⸗ eignete Maßnahmen— gründliche Lüftung des Stalles, geeignete Fütterung und Pflege der kranken Tiere und peinlichſte Reinlichkeit im Stalle— günſtig beeinflußt werden. Man verabreiche den kranken Tieren gutes, weiches Futter(Schrot⸗ und Mehltränken, Grünfutter), ſowie reines und kühles Trinkwaſſer, das man demſelben öfters am Tage vorſetzt. Der verſeuchte Stall iſt täglich zu reinigen und der Stallboden und insbeſondere die Stand⸗ plätze der Tiere ſind mit Kalkmilch(bereitet durch Auflöſen von etwa 2 Liter friſch gelöſchten Kalkes in einem Kübel voll Waſſer) zu beſprengen. Die Streu werde recht häufig erneuert und möglichſt reichlich gegeben; Streu, Dünger und Kehricht durchtränke man vor der Verbringung aus dem Stall mit Kalkmilch. Wenn nebſtdem die von poltzeilicher Seite getroffenen Maßnahmen auf das Genaueſte befolgt werden, ſo darf man in der Regel einen raſchen und gutartigen Verlauf der Seuche erwarten, und die Bekämpfung und Tilgung derſelben wird umſo erfolgreicher ſein, je beſſer der Selbſt⸗ 5 235 den geſetzlich gebotenen Maßregeln Hand in and geht. Droht die Maul⸗ und Klauenſeuche, ſo beachte man folgende Vorſichtsmaßregelnn 1. Man treibt ſein Vieh nicht mit fremdem Vieh zur Weide, tränke dasſelbe nicht an gemeinſchaftlichen Brunnen, ſpanne es nicht mit fremdem Vieh zuſammen, beteilige es nicht bei der Leiſtung gemeinſchaftjicher Fuhren und benütze keine fremden Geſchirre und Fahrzeuge. Man vermeide es auch, Tiere, welche vom Markte kommen oder von kaufen, da die Seuche nicht ſelten von den Viehmärkten und aus Händlerſtallungen ihre Weiterverbreitung findet. 2. Viehhändlern, Milchhändlern, Metzgern, ſowie Leuten, welche aus verſeuchten oder verdächtigen Gehöften oder aus fremden Orten kommen, verwehre man das Betreten des Gehöftes. 3. Freude Wiederkäuer und Schweine verhindere man durch geeignete Abſchließung des Hofes tunlichſt an dem Betreten des letzteren. Das eigene Vieh laſſe man, ſoweit tunlich, im Stalle und beſchränke etwa erforderliche Veränderungen im Viehbeſtand auf das Allernotwendigſte. Hauſterhändlern zugeführt werden, zu Auch ſperre man das Geflügel, welches das Seuchengift ebenfalls verſchleppen kann, wenn immer möglich ein. 4. Neu eingeſtellte Dienſtboten ſind zur gründlichen Reinigung ihrer Kleidung und ihres Schuhwerks zu ver⸗ anlaſſen. 5. Rauhfutter, Stroh, Streu, Dünger uſw. führe man nur aus unverdächtigen Orten ein. 6. Man vermeide das Betreten von fremden Stallungen und Gehöften, den Beſuch von Viehmärkten, ſowie jeden perſönlichen Verkehr mit Viehhändlern, Metzgern uſw. und ſorge dafür, daß dies auch von den übrigen Hausgenoſſen beachtet wird. 7. Es iſt dringend zu empfehlen, unmittelbar vor dem Eingang zum Stalle eine flache, muldige Vertiefung anzubringen und dieſelbe mit abgelöſchtem Kalk, welcher von Zeit zu Zeit anzufeuchten iſt, zu füllen. Iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche trotzdem infolge irgend einer Unvorſichtigkeit in einen Stall eingedrungen, oder iſt der Verdacht des Ausbruchs der Seuche vorhanden, ſo mache man vor Allem unverzüglich die geſetzlich vorge⸗ ſchriebene Anzeige beim Bürgermeiſteramt und ſperre ſeinen Hof und Stall ſofort ab. Nur wenn es tunlichſt frühzeitig geſchieht, iſt es möglich, die Weiterverbreitung der Seuche zu verhüten. Die von der Polizeibehörde angeordneten Maßregeln befolge man auf das Genaueſte. Wer dieſem zuwiderhandelt oder die Anzeige von dem Seuchenausbruch unterläßt, iſt ſtrafbar.. Fürgermeiſteramt J. V.: Hoerner. Mannheim, den 3. Oktober 1910. Groh. gezirksamt Dr. Sauter. Geſchluß. 5 Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. i Seckenheim, den 13. Oktober 1910. gürgermeiſteramt Volz. Bekannſmachung. Die Kaminfegertaxen betr. Nachſtehend bringen wir die vom Bezirksamt mit Zuſtimmung des Bezirksrats vom 14. Juli ds. Js. erlaſſene und von Gr. Herrn Landeskommiſſär mit Erlaß vom 1. Aug. 1910 Nr. 5279 für vollziehbar erklärte bezirks⸗ polizeiliche Vorſchrift die Kaminfegertaxen betr. zur all⸗ gemeinen Kenntnis.. Die Bürgermeiſterämter des Landbezirks haben die Vorſchrift ortsüblich bekannt zu machen und den Vollzug anzuzeigen. f Mannheim, den 2. Auguſt 1910. Groſth. gezirksamt Abt. IV: Dr. Bechtold. Bezirkspolizeiliche Vorſchrift. Die Kaminfegertaxen betr. I. Die Taxen für die Verrichtungen der Kaminfeger werden gemäߧ 77 Gewerbeordnung,§ 20 der Kaminfeger⸗ ordnung vom 29. November 1887 unter Aufhebung der be⸗ zirkspolichen Vorſchrift vom 15. 3. 1888 und der orts⸗ pozeilichen Vorſchrift vom 3. 15. 1888 Kaminfegertaxen betreffend, mit Zuſtimmung des Bezirksrats Mannheim und zwar mit Wirkung für den ganzen Amtsbezirk wie folgt feſtgeſetzt: i 1. Für das Reinigen der Kamine(der ſteigbaren und der engen(ruſſiſchen). 88 8 und 13 der Kaminfegerordnung): für ein einſtöckigs Kamin 15 Pfg. für ein zweiſtöckiges Kamin 25 Pfg. fuͤr ein dreiſtöckiges Kamin 35 Pfg. fur ein vierſtöckiges Kamin 45 Pfg. für ein fünfſtöckiges Kamin 55 Pfg. für ein mehr als fuͤnfſtöckiges Kamin 60 Pfg. 2. Für die Unterſuchung neuer oder unter Dach aus⸗ gebeſſerter Kamine(§ 18 der Kaminfegerordnung): für ein einſtöckiges Kamin 0.50 Mk. für ein zweiſtöckiges Kamin 0.80 Mk. für ein drei⸗ und mehrſtöckiges Kamin 1.20 Mk. 3. Für die Unterſuchung nicht benützter Kamine(8 16 Kaminfegerordnung) find die unter Ziffer 1 feſtgeſetzten Taxen zu entrichten. 4. Für das Ausbrennen der Kamine(88 13 Ziffer 3, 14 Kaminfegerordnung): für ein einſtöckiges Kamin 1.50 Mk. fur ein zweiſtöckiges Kamin 1.75 Mk. für ein dreiſtöckiges Kamin 2.00 Mk. für ein vier⸗ und mehrſtöckiges 3.00 Mk. Wird das zum Ausbrennen erforderliche Material von 355 9 geſtellt, ſo mindern ſich dieſe Taxen um g. 5 5. Für die Unterſuchung neu errichteter, ausgebeſſerter, ſowie teilweiſe erneuter Fabrikkamine und für die Mit⸗ wirkung an der Unterſuchung von Fabrikkamine, deren Reinigung dem Eigentümer überlaſſen iſt(§ 15 Ziffer 6 Abſ. 8 Kaminfegerordnung): für ein Kamin 2.00 Mk. 6. Für das Reinigen eines Fabriktamins von Ruß G. 16 Ziffer 6 Kaminfegerordnung) bei einer Heizfläche des Dampfkeſſels bis zu 10 qm 2.00 Mk. von 10 20 qm 4.00 Mk. von 2040 qm 6.00. Mk. über 40 qm 8.00 Mk. Wird die Reinigung eines Fabrikkamins auf beſon⸗ deren Antrag an Sonntagen oder geſetzlichen Feiertagen, ſowie an Werktagen außerhalb der in§ 15 Ziffer 7 der Kaminfegerordnung vorgeſehenen Zeit(in der Zeit vom 1. Oktober bis 1. April von morgens 7 Uhr bis abends 5 Uhr, in den übrigen Monaten von 6 Uhr morgens bis 7 Uhr abends) vorgenommen, ſo iſt für das Kamin eine Zuſatztaxe von 1 Mk. zu entrichten. 7. a) Für das Auskehren einer Räucher⸗ kammer 20 Pfg. b) für das Unterſuchen neu errichteter, ausgebeſſerter oder veränderter Räucherkammern(§ 141 Landes⸗ bauordnung) 50 Pfg. o) für das Ausbrennen: einer häuslichen Räucherkammer 50 Pfg. gewerblicher Räucherkammern: für eine einſtöckige Räucherkammer 1.50 Mk. für eine zweiſtöckige Räucher⸗ kammer 2.00 Mk. für eine drei⸗ und mehrſtöckige Räucherkammer 2.50 Mk. 8. Daneben iſt zu entrichten: a) für das Reinigen der Kanäle und Füchſe bei Backöfen und ähnlichen Feuerungen: bei einer Länge der Kanäle und Füchſe bis zu einem Meter 10 Pfg. über einen Meter 20 Pfg. b) für das Reinigen von Zuleitern in angeſetzten Kaminen, welche vom Kaminfeger zwecks Reinigung aus⸗ und eingeſetzt werden: bei einer Länge bis zu einem Meter 5 Pfg. bis zu 2 Meter 10 Pfg. über 2 Meter 20 Pfg. 1.00 Mk. 1.50 Mk. d) für Kamine(Fabrikkamine ausgenommen), welche auf beſonderen Antrag außerhalb der in§ 15 Ziffer 7 der Kaminfegerordnung vorgeſehenen Zeiten(in der Zeit vom 1. Oktober bis 1. April von morgens 7 Uhr bis abends 5 Uhr, in den übrigen Monaten von 6 Uhr morgens bis 7 Uhr abends) gereinigt werden, eine Zuſatz⸗ taxe von 50 Pfg. II Bei der Unterſuchung neuer, oder erneuter Kamine und Räucherkammern(12 und 7b), ſowie bei der Unter⸗ ſuchung und Reinigung von Fabrikkaminen(15 und 6) außerhalb des Wohnortes des Kaminfegers, welche nicht gelegentlich der regelmäßigen Reinigungsarbeiten vor⸗ genommen werden können, iſt außer den in Ziffer I feſt⸗ geſetzten Taxen bei einer Entfernung bis zu 4 Kilometer einſchließlich eine Taxe von 1 Mk.(Ganggebühr) zu ent⸗ richten. Bei weiteren Entfernungen erhoht ſich die Taxe um 15 Pfg. für jeden angefangenen Kilometer. Der Berechnung der Ganggebühren wird die Ent⸗ fernung des Hin⸗ und Rückwegs zu Grunde gelegt. Werden mehrere Unterſuchungen und Reinigungen während des gleichen Geſchäftsganges vorgenommen, ſo iſt die Ganggebühr von den beteiligten Kaminbeſitzern ge⸗ meinſchaftlich zu tragen. III. Bei der Berechnung der Taxen ſind alle Stock⸗ werke zu berückſichtigen, welche das Kamin durchzieht oder überragt, auch wenn von ihnen keine Feuerungen in das Kamin geleitet werden. Unter dieſer Vorausſetzung gelten als Stockwerke auch Dachräume bis zum Kehlgebälk oder bis zur Höhe des Kehlgebälks, Dacheinbauten(Manſarden, Gaupen uſw.), Knieſtöcke, Halbſtöcke und Souterrains; Kellergeſchoſſe jedoch nur dann, wenn die Kamine von dort aus benutzt werden. IV. Dieſe bezirkspolizeilche Vorſchrift tritt am 1. Auguſt 1910 in Kraft. Mannheim, 14. Juli 1910. Grof. gezirksamt, Abt. IV: Dr. Bechtold. Veſchlußf. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 12. Oktober 1910. gürgermeiſteramt Volz. Schmitt. In grosser Auswahl sind eingetroffen: Herbst- Winter Neuheiten n Herrenstoffen n Damenstoffen Buxkins, Tuche, Cheviots Tuche, Chevlots in allen Farben Spezial-Qualität in Blousen-Reste Werktagshosenstoffen Halbwolle, Biber Wollwaren: Weiss waren: Kinderhäubchen Kragen Kindermützen Manschettten Swoaters Vorhemden Unterhosen Zierschürzen Unterjacken Krausen Lamaschals Kinderlappchen Handschuhe Vorhänge Jagdwesten Tischwäsche Strümpfe, Socken Handtücher Sämtliche Besatzar tikel. Cravatten, Hosenträger, Portemonnaies, Papier-Wäsche Hüte schwarz und farbig Mützen: Blaue Teller- und Schüulermützen GR UNE RABATT MARKEN Emil Werber Hypotdeken- u. Immobiſſendermittiung, An- und Verkauf von Grundstücken. Georg Röser.