Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Qnartal Mk. 1.50. —— Rr. 138. Letzte Nachrichten. * Berlin, 22. Nov. Dem Hir hbureau wird von zuſtändiger Stelle mitgeteilt, daß die Nachricht, der Kron⸗ prinz werde im Juni nächſten Jahres den Kaiſer bei der Krönungsfeier in London vertreten, auf bloßer Vermu⸗ tung beruht. Mit dieſer Frage habe ſich die maßgebende Stelle noch nicht befaßt, ebenſowenig ſei eine Perſönlich⸗ keit in Ausſicht genommen, die den Kaiſer vertreten ſoll. * Berlin, 22. Nov. Die erſte Lefung des Geſetz⸗ entwurfs über die Schiffahrtsabgaben wird am 28. No⸗ vember erfolgen. * Hanau, 22. Nov. Im eee Friedberg⸗ Büdingen wird die FJortſchrittliche Volkspartei diesmal einen eigenen Kandidaten aufſtellen. * München, 22. Nov. Der zum Domprobſt beför⸗ derte Domkapitular Dr. Pichler, welcher ſeit 1893 den Wahlkreis Paſſau im Reichstage vertrat und der Zen⸗ trumsfraktion angehört, wird nicht mehr kandidieren. * Lemberg, 22. Nov. In ganz Galizien herrſcht ein heftiger Schneeſturm. Züge ſind ſtecken geblieben, der Verkehr iſt größtenteils unterbrochen. Berlin, 23. Nov. Der Abgeordnete Scholtz [Reichs partei), der ſeit 1907 den Wahlkreis Bromberg vertritt, hat ſich bereit erklärt, das Amt des 2. Vize⸗ präſidenten des Reichstags anzunehmen. * Berlin, 23. Nov. Von den Nationalliberalen und dem Zentrum wurden heute Interpellationen be⸗ treffend Bekämpfung der Rebſchädlinge im Reichstage eingebracht. * Berlin, 23. Nov. Heute wurden im Moabiter Krawallprozeß die engliſchen Journaliſten Wile, Law⸗ rence und Shaw vernommen. Ihre Ausſagen lauten ſehr ungünſtig über das Vorgehen der Schutzleute. Danach iſt ſeſtgeſtell, daß die Schutzleute im blinden daben auf die unbeteiligten Journaliſten eingehauen en. f * London, 23. Nov. Der Gattenmörder Crippen iſt heute vormittag 0 Uhr im Pentonville⸗Gefängnis hinge⸗ richtet worden. Ein Geſtändnis hat er nicht abgelegt. Die Meldung der„Evening T s“, daß Crippen die Ermordung ſeiner Gattin eingeſtanden haben, iſt er⸗ Anden. e 8 Deutſcher Reichstag. Berlin, 22. November. Die Winterſeſſion des Reichstags iſt heute nachmittag 2.25 Uhr vom Präſidenten Grafen Schwerin ⸗ öwitz mit einer Begrüßungsanfprache eröffnet worden. Am Bundesratstiſche befanden ſich die Staatsſekretäre Dr. Delbrück. Dr. Lisco und Kraetke. Vor Eintritt Seckenheim, Donnerstag den 24. november in die Amtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, UHuesheim, Neckarhausen und Edingen. das Andenken der während der Pauſe verſtorbenen Mit⸗ glieder. Sodann werden verſchiedene geſchäftliche Ange⸗ legenheiten erledigt. Die Sozialdemokraten haben eine Interpellation über die Fleiſchteuerun und eine ſolche über die Kaiſerrede eingebracht. Auch von ſeiten der Konſervativen iſt eine Interpel⸗ lation wegen der Fleiſchteuerung eingegangen. Als erſter Beratungsgegenſtand ſteht auf der Tagesord⸗ nung die Vorlage, betteſfend Aenderung des Gerichts ⸗ koſtengeſetzes. Die Vorlage wird auf Antrag des Abgeordneten Dr. Wagner ⸗Sachſen(konſ.) der Juſtiz⸗ kommiſſion überwieſen. Hierauf tritt das Haus in die erſte Beratung des Geſetzentwurfs, betreffend den Schutz des Reichsbanknotenpapiers gegen unbeſugte Nachahmung, ein. Es entſpinnt ſich eine kurze Debatte, an der ſich der reichsparteiliche Abgeordnete Dr. Arendt und der Nationalliberale Ortel beteiligen. Sie treten für die Vorlage ein. Da eine Kommiſſionsberatung nicht beantragt wird, iſt damit die erſte Leſung beendigt. Nun⸗ mehr folgt die erſte Beratung des Geſetzentwurfes, be⸗ treffend die Beſeitigung von Tierleichen. Hier⸗ zu bemerkt Staatsſekretär Dr. Delbrück, daß ſich ein Be⸗ dürfnis nach einheitlicher Regelung dieſer Angelegen⸗ heit aus geſundheitlichen Gründen heraus eſtellt habe. Abg. Siebenbürger(konſ.) ſpricht ſich für die Vor⸗ lage aus und weiſt auf verſchiedene Mängel im Abdeckerei⸗ weſen hin. Er beantragt Verweisung an eine Kommiſſion. Aba. Dr. Fiſchbeck(Fortſchr. Vp.) begrüßt namens ſeiner Freunde die Vorlage in geſundheitlichem Intereſſe und erklärt ſich mit der Kommiſſionsberatung einver⸗ ſtanden. Hierauf geht die Vorlage an eine Kommiſſion von 14 Mitgliedern. Damit iſt die Tagesordnung er⸗ ſchöpft. Der Präſident Graf Schwerin⸗Löwitz gibt hierauf den Eingang einer 4., fortſchrittlichen, Inter⸗ pellation und eine 9 des Reichskanzlers bekannt, daß der Geſetzentwurf über die Penſionsverſicherung der Privatbeamten in den nächſten drei Monaten dem Hauſe zugehen werde.— Nächſte Sitzung Mittwoch nachmittag 1 Uhr. Tagesordnung: Die vier Interpellationen und der konſervative Mittelſtandsantrag.. Berlin, 23. November. Die heutige Sitzung wurde um 1.15 Uhr in An⸗ weſenheit der Staatsſekretäre Dr. Delbrück und des Landwirtſchaftsminiſters v. Schorlemer⸗Lieſer vom Präſidenten Grafen Schwerin⸗Löwitz eröffnet. Auf der Tagesordnung ſtand zunächſt die Interpel⸗ lation der Sozialdemokraten wegen der Fleiſch⸗ teuerung und im Zuſammenhang damit die den glei⸗ chen Gegenſtand betreffende Interpellation der Kon⸗ ſervativen. Seitens der Regierung erklärte ſich Staatsſekretär Dr. Delbrück zur ſoforkigen Beantwor⸗ tung bereit. Aba. Emmel(Soz.) bearündet die Inter⸗ Tagesordnung ehrt das Haus in der üblichen Weife 13 Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 19. Jahrgang. pellätion mit dem Hinweiſe auf den gegenwärtigen Not⸗ ſtand, der noch durch allgemeine Lebensmittelverteuerung verſchärft wird. Das Steigen der Löhne macht dieſe Ver⸗ teuerung nicht wett. Redner verlangt Oeffnung der Grenze für argentiniſches Vieh. Die Bevorzugung der Agrarier auf Koſten der konſumierenden Bevölkerung müſſe aufhören. Abg. Rupp(konſ.) begründet alsdann die konſervative Interpellation, indem er zu⸗ gibt, daß trotz der geſtiegenen Fleiſchproduktion eine Fleiſchteuerung beſtehe. Nicht die Viehzüchter und Metz⸗ ger ſeien die Fleiſchverteurer, ſondern der Viehhandel und die enorm hohen Schlachthausgebühren, die eine Um⸗ gehung des aufgehobenen Oktrois ſeien. Durch Oeffnung der Grenzen könne eine wirkſame Abhilfe nicht geſchaffen werden(Widerſpruch und Beifall). Staatsſekretär Dr. Delbrück: Die geſundheitspolizeilichen Vorſchriften dürfen nicht abgeſchwächt werden. Aus der Schweiz ſei die Einfuhr von Rindvieh und Ziegen ſeit September wie⸗ der geſtattet, ebenſo neuerdings aus Frankreich, von wo Rindvieh und Schweine zur ſofortigen Schlachtung nach Deutſchland eingeführt werden dürfen. Weiter iſt die Einfuhr aus Dänemark auf dem Seeweg bei 10⸗ tägiger Quarantäne erlaubt. Verboten iſt die Ein⸗ fuhr aus Holland und Belgien, weil dort die Maul⸗ und Klauenſeuche herrſcht. Aus Amerika iſt die Rinder⸗ einfuhr verboten; für andere Wiederkäuer iſt die Ein⸗ fuhr bei Quarantäne aber geſtattet. Schweine⸗, Schaf- und Ziegenfleiſch kann aus anderen Län⸗ dern außer Rußland und den Balkanſtaaten ein⸗ geführt werden. Die Fleiſcheinfuhr aus Rußland könnte wegen der dort herrſchenden Rinderpeſt kaum geſtattet werden. Die Einfuhr aus Amerika würde veterinärpolizei⸗ lich weniger bedenklich ſein. Sie müßte aber ohne Wirkung bleiben, ſolange wir die Beſtimmung haben, daß geſchlach⸗ tetes Fleiſch nur in in ganzen oder halben Tierkörpern zuſammenhängend mit den inneren Organen eingeführt werden kann. Dieſe Beſtimmung wird vom Reichsgeſund⸗ heitsamt befürwortet; ihre Abſchaffung würde die Preiſe kaum herabmindern. Es darf nicht an ihr gerüttelt werden. Das beſte Mittel gegen die Preisſteigerung liegt in einer Verſtärkung der in hohem Maße erweiterungsfähigen eigenen Produktion(ſehr richtig! rechts). Die Eiſenbahntarife ſind nicht hoch. Die Ausnahmetarife wer⸗ den übrigens bis 1912 unverändert bleiben. Landwirt⸗ ſchaftsminiſter Frhr. v. Schorlemer⸗Lieſer: An Uebertreibungen bezüglich der Fleiſchnot hat es nicht ge⸗ fehlt. Eine Fleiſchteuerung iſt allerdings vorhanden, aber keine dauernde. Die Statiſtik beweiſt, daß die Haus⸗ ſchlachtungen zugenommen haben. Die Statiſtiken der Städte über die Schlachtungen ſind nicht immer zuverläſ⸗ ſig. Der Pferdefleiſchkonſum iſt zurückgegangen. In Bay⸗ ern iſt allerdings der Viehbeſtand zurückgegangen, aber zu dauernden Beſorgniſſen gibt dies keinen Anlaß. Die Fleiſchvreiſe ſtehen nicht immer im Einklana mit den Die Türken vor Wien, 1683. Geſchichtliche Erzählung von Otfrid Mylius. A(Fortſetzung.) Der türkiſche Soldat hatte ſich im Schlafe gedreht und den Zipfel der Decke losgelaſſen, und Juſſuf ſchlüpfte nun behend aus der Decke, ſtand leiſe auf und ſtieg über einige der Schläfer hinweg bis er außerhalb ihres Kreiſes war; dann kroch er auf Händen und Füßen nach der Pferdekoppel hin und ſuchte ſich einem der edleren Tiere zu nähern, ohne einen d dazwiſchen umherliegenden Troßknechte zu wecken oder die Pferde ſelber zu erſchrecken. Er hatte eines der Pferde erreicht, das bei ſeinem Näher⸗ kommen plötzlich aufgeſtanden war und puſtete; er klopfte es auf Hals und Nacken; er fuhr ihm mit der Hand über die Naſe und liebkoſte es, bis des Tieres Angſt wich und 5 den Kopf noch etwas ſcheu zwar aber doch ohne Miß⸗ Garen ihm herüberbog; dann erfaßte er es an den de en, blies ihm in die Nüſtern und hitſchelte es, bis e Stute zutraulich wurde und ſich von ihm faſſen ließ. Hierauf bog er ſich herunter, ſuchte am Boden nach dem Kampierpflock und der Leine, lockerte den Plock im Boden und wickelte die Leine auf und richtete ſich eben auf, um das Pferd an der Trenſe vorſichtig aus der Koppel heraus⸗ zuführen, als beinahe im ſelben Augenblick eine dunkle Geſtalt auf der anderen Seite des Pferdes erſchien und im nächſten Moment ein Arm mit einer blitzenden Klinge ſich erhob, während eine kräftige Fauſt ihm nach der Kahle griff. Allein Juſſuf war behender als ſein Gegner: im Nu hatte er denſelben an der Kehle gefaßt und mit der andern Hand die zum Stoß erhobene Fauſt ergriffen. „Verdammter Türkenhund!“ murmelte Juſſuf;„einer von uns beiden bleibt auf dem Platze!“— Aber zu ſeiner Verwunderung ſagte der andere ſo gut als ſeine zu⸗ ſammengeſchnürte Kehle es ihm erlaubte, in gutem Deutſch:„Laß los, Brüderl! ich bin ja auch ein Chriſt! um Gotteswillen, laß los, oder wir ſind beide verloren!“ —„Wer biſt du, Menſch?“ fragte Juſſuf leiſe und lauernd.—„Ein chriſtlicher Sklave, einer von den Troß⸗ knechten,“ war die Antwort;„ich will dir nichts zu leide tun, ſondern nur fliehen.“—„Dann gehen beide denſelben Weg; nimm den nächſten Gaul und folge mir, aber ſei vorſichtig!“ Der andere ließ ſich dies nicht zweimal ſagen; ebenſo leife als Juſſuf machte er das Pferd ledig und führte es behutſam den Wieſplan hinab und folgte Juſſuf der in weitem Bogen die äußerſten Grenzen des türkiſchen Lagers umging und ſich nach dem Dorfe Abſtetten wandte. Nach einer Viertelſtunde hielt Juſſuf an, knüpfte den Zaum von dem Halſe ſeiner Stute und begann ſie auf⸗ zuzäumen; dann ſchlang er den Zügel um ſeinen Arm und wandte ſich zu ſeinem Gefährten mit der Frage: „Nun ſag' mal, Kamerad, wer biſt du denn eigentlich?“ „Ich? ah, ich bin der Hansjörgl Fechthelm aus Hittendorf an der Schwechath meine Zeichens ein Flei⸗ ſchergeſell, aber ſeit drei Jahren ein armer Chriſtenſklav unter den Türkenhunden“, erwiderte der andere treu⸗ herzig;„vor drei Jahren auf der Wanderſchaft drunten in Ungarn fiel ich einem Haufen Raubgeſindels in die Hände, der mich mitſchleppte und in Semlin an türkiſche Händler verkaufte. Nun bin ich mit dem Troß hieher gekommen und lauere ſchon ſeit zehn Tagen auf die Ge⸗ legenheit, das Weite zu ſuchen, denn die Heimatluft hat mir es angetan, daß ich frei werden möchte, und da ich hier herum jeden Weg und Steg kenne, ſo...“ „So kannſt du mich alſo führen, nicht wahr?“ fiel ihm Juſſuf ins Wort, welcher ſich die Gelegenheit nicht entgehen ließ, ſeinem Gefährten ſogleich einen gewiſſen Reſpekt einzuflößen.„Soll dein Schade nicht ſein, wenn du dich geſchickt und treu erweiſeſt. Du kennſt alſo die Straßen?“ „Jeden Fußſteig hier herum, Herr; ich ſtand fünf Jahre in Arbeit beim Fleiſcher Pichlmayr in der Himmel⸗ pfortgaſſen und hab' Tag und Nacht manches Paar Ochſen in die Stadt getrieben.“ „Und wohin willſt du nun reiten, Hansjörgl?“ „Hm, ich denke, nach St. Pölten hin und am Fluß hinauf wird es am ſicherſten ſein; das iſt wohl auch Euer Weg, Herr?“ „Mit nichten, Brüderchen! ich will nach der Stadt Wien oder nach Groß⸗Enzersdorf zum Heere,“ verſetzte Juſſuf;„dort hinauf gegen St. Pölten kommen wir nicht durch; da wimmelt alles von Streifkorps und tatariſchen Reitern. Ich will lieber nach Wien zurück und dort die Stadt verteidigen helfen. Beſſer ein ehrlicher Soldaten⸗ tod auf einer Baſtei, als wie ein Stück Vieh niedergemetzelt werden von den Türken. Bringſt du mich nach der Stadt, ſo ſoll dir ein hübſches Stück Geld werden.“ „Na, meinethalben denn, meinte Hansjörgl;„dort drüben vor Wien ſucht uns freilich niemand und den Weg kenne ich. Alſo in Gottes Namen aufgeſeſſen und fortgeritten. Wenn ich nicht irre, ſo ſeid Ihr der Mann, der geſtern die Kunſtſtücke gemacht hat, und wohl ein Spion, he?“ „Nein, Hansjörgl! das iſt mein Handwerk nicht. Wer ich bin, wirſt du wohl bald noch erfahren; für jetz! vorwärts!“ a. Die beiden Männer ritten nun nach dem Flüßchen Tuln hinunter, durchſchwammen es und hielten auf Dieterskirchen und Königsſtetten und Hansjörgl hielt was er verſprochen hatte und führte ſeinen Begleiter über Feld und Wieſen den Anhöhen zu. welche ſich an den Kahlenberg anlehnen. Als der Morgen graute, ſahen ſie ſich in einem einſamen Waldtale vor einem Weiler, der ſich um ein Kloſter herum angeſiedelt hatte. Es war Kloſter Maurbach, wie Hansjörgl ſagte; aber die Kar⸗ thauſe war verlaſſen wie der Weiler und Kloſter und alle übrigen Gebäude geplündert und verwüſtet. Sie fanden nur noch Obſt im Kloſtergarten und Futter für ihre Pferde, die ſie etwas ruhen ließen, dann zogen ſie über den Tafeln weiter in der Richtung gegen Sallmanns⸗ dorf, ver i ſich über Mittag im Walde, denn von den Höhen rab ſahen ſie jedesmal nach allen Richtungen hin türkiſche Streifkorps und Marodeurs ziehen. (Fortſetzung folgt.) 8 n 2 1 ..... Viehpreiſen. Oft ſind letztere längſt geſunken, ohne daß erſtere folgen. Der Gefahr der Verſeuchung unſeres Vie Staaten Europas und in Amerika die Seuche weit ver⸗ breitet iſt. Wir haben nicht die Intereſſen der Agrarier im Auge, ſondern wir ſchützen damit die Intereſſen der Kleinbauern und Arbeiter. Auf Antrag des Abgeord⸗ neten Singer erfolgt die Beſprechung der Interpella⸗ tion. Daran beteiligen ſich die Abgg. Herold(3tr.) und Stauffer(W. V.), die eine Fleiſchnot nicht aner⸗ kennen und ſich gegen die Oeffnung der Grenzen wenden. Denn dieſe komme nur dem großkapitaliſtiſchen Viehhandel zugute. Darauf wird die Beſprechung abgebrochen. Mor⸗ gen nachmittag 1 Uhr Fortſetzung, vorher Wahl des „Vizepräſidenten. i Zur Vieh- und Fleiſchpreiſefrage. Die badiſche Landwirtſchaftskammer hat neuerdings genaue Ermittelungen über die Bewegung der Fleiſch⸗ preiſe im Verhältnis zu den Viehpreiſen an Hand des amtlichen Materials angeſtellt. Dieſelben ergeben u. a. die intereſſante Tatſache daß der Unterſchied zwiſchen dem Preiſe des Schweinefleiſches in den größeren Städten einerſeits und dem Preis der Schweine auf den ſtädti⸗ ſchen Schlachtviehmärkten andererſeits zurzeit etwa drei⸗ mal ſo hoch iſt als in den Jahren 1897-1900 und etwa zweimal ſo hoch als in den Jahren 19041906. Die Fleiſchpreiſe ſind alſo in erheblich ſtärkerem Maße ge⸗ ſtiegen als die entſprechenden Viehpreiſe. Beſonders wich⸗ tig erſcheint ferner folgendes Ergebnis: Im Publikum iſt vielfach die Meinung verbreitet, daß die Schweinepreiſe hätten. In Wirklichkeit iſt aber in dieſem Jahre der Preis für Schweine erheblich niedriger als in früheren Jahren und zum Beiſpiel im Vorjahre. Seit Beginn dieſes Jahres iſt der Preis für Schweine bis zum Hochſommer ſtark geſunken und erſt gegen den Herbſt wieder etwas in die Höhe gegangen, um ſeit Anfang Oktober wieder herunterzugehen. Er blieb dabei auch bei ſeinem jüngſten Höchsſtand ganz erheblich unter dem Preisſtand zu An⸗ fang dieſes Jahres zurück. Die Schweinepreiſe haben alſo im allgemeinen in dieſem Jahre und zwar bis in ie jüngſte Zeit eine fallende Richtung gehabt. Der Preis des Schweinefleiſches hat dagegen in den meiſten größeren Städten ſeinen Preisſtand von Anfang dieſes Jahres erhalten oder noch erhöht. Noch kraſſer wird der Unter⸗ ſchied in der Preisbewegung, wenn man mit den ſtädtiſchen Fleiſchpreiſen nicht wie hier geſchehen die ſtädtiſchen Schlachtviehpreiſe, ſondern die auf dem Lande bezahlten Viehpreiſe vergleicht. Mit Recht wird hervorgehoben, daß es deshalb durchaus unbegründet ſei, für jede Fleiſchpreis⸗ ſteigerung, wie es meiſt geſchieht, die Landwirtſchaft ver⸗ antwortlich zu machen, wenn auch andererſeits zugegeben werden kann, daß die Metzger und Viehhändler zu ihren höheren Forderungen durch entsprechende geſteigerte Ge⸗ ſchäftsu. oſten veranlaßt werden. Die Einführung fran⸗ zöſiſchen Viehes wird, ſo meint die„Korreſpondenz der Landwirtſchaftskammer“, vorausſichtlich keine große Fleiſchpreisherabſetzung zur Folge haben und inſofern zur Aufklärung des Publikums wertvoll ſein. Sie bringt aber die ernſtliche Gefahr, daß die einheimiſchen Landwirte auf dem Lande mit der Zeit Schwierigkeiten im Abſatz ihres Viehes erhalten werden, weil die Händler und Metzger den bequemeren Weg des Bezuges der eingeführ⸗ ten Tiere einſchlagen werden. Politiſche Rundſchau. a Deutſches Reich. „ Beileidstelegramm des Kaiſers an die Gräfin Tolſtoi? Die„Wiener Allg. Korr.“ verbreitet folgende Meldung aus Berlin, die wir mit Vorbehalt elm an die Witwe Leo Tolſtois eine Depeſche gerichtet, in der er ſeine herzliche Teilnahme an dem Tode des roßen Dichters zum Ausdruck bringt. Man muß ab⸗ warten, ob dieſe Nachricht ſich beſtätigen wird. * Kein Anſchluß Sachſens an die preußiſch⸗ eſſiſche Eiſenbahngemeinſchaft. Die von einem Berliner Blatte verbreitete Nachricht, daß Verhandlun⸗ gen ſchweben, Sachſen an die preußiſch⸗heſſiſche Eiſenbahn⸗ gemeinſchaft anzugliedern, wird in einem Dresdener Tele⸗ ramm des„B. T.“ als unbegründet bezeichnet. Nicht nur die Zweite Kammer, ſondern auch die Erſte Kammer nd die ſächſiſche Regierung hätten wiederholt erklärt, daß, ganz abgeſehen von materiellen Gründen, Sachſen im ntereſſe der Landeshoheit nicht in die preußiſch⸗heſſiſche Gemeinſchaft einzutreten wünſche. Oeſterreich⸗Ungarn. Der böhmiſche Landtag wurde vertagt. Bekanntlich urde in den letzten Tagen vielfach der Gedanke disku⸗ tiert, ob es nicht möglich wäre, den Landtag unter Ver⸗ meidung der Vertagung auch während der Reichsrats⸗ ſeſſion verſammelt zu halten. Hiervon wurde jedoch ab⸗ geſehen, weil der Oberſtlandmarſchall auf an ihn ge⸗ richtete Anfragen ebenſo wie die meiſten maßgebenden Peerſönlichkeiten der Landtagsparteien ſich dagegen aus⸗ geſprochen hatten. Zum Tode Tolſtois. Auf die ſchriftliche Mitteilung des Miniſters des nnern vom Ableben Tolſtois machte der Zar folgenden igenhändigen Vermerk:„Ich bedaure herzlich den Tod des großen Schriftſtellers, der in der Blütezeit ſeines Schaffens vaterländiſche Typen der ruhmvollſten Jahre es ruſſiſchen Lebens verkörpert hat. Gott der Herr ſei hm ein gnädiger Richter.“ 3 In der Si der Rußland durch das Hinſcheiden des Grafen Tolſtoi, des„großen Denkers, Künſtlers und Genies“, des„Stol⸗ ußlands und des Ruhmes der Menſchheit“ betroffen 2 have beſtandes dürfen wir uns nicht ausſetzen, da in vielen in dieſem Jahre eine noch nie dageweſene Höhe erreicht wiedergeben:„Wie beſtimmt verlautet, hat Kaiſer Wil⸗ zu ehren und die Arbeiten für heute zu unter⸗ brechen. Mit Ausnahme einiger Extremrechter erhoben ſich alle Abgeordneten von ihren Plätzen. Dem Antrag des Präſidenten, die Arbeiten zu unterbrechen, wurde von dem extremrechten Abgeordneten Samyslowski widerſprochen. Ter Tod eines Denkers und Künſtlers dürfe die Beſchäftigung der Reichsduma nicht unterbrechen. Die Duma müſſe dem Lande dienen, das ſie bezahle(Zu⸗ ſtimmung rechts). Außerdem habe Tolſtoi in der letzten Zeit die Kirche, den Staat, die Familie und das Eigen⸗ tum negiert und ſei im Bruch mit der Kirche geſtorben. Seine Ehrung durch die Duma wäre eine Herausforderung der Kicche(Beifall rechts, Widerſpruch im Zentrum). Die Duma ſei eine Staatseinrichtung. Tolſtoi habe die Einrichtung des Staates, insbeſondere die Duma, be⸗ kämpft. Der Antrag des Präſidenten wurde ſodann mit großer Mehrheit gegen einen Teil der Extrem⸗ rechten und einige Nationaliſten angenommen und darauf die Sitzung geſchloſſen. Aus Warſchau wird gemeldet: Zu den Sonderzügen nach Moskau am Begräbnistag Tolſtois ſind bereits 10 000 Fahrkarten gelöſt worden. In Moskau werden am Begräbnistag alle Schulen und Bureaus geſchloſſen bleiben. Sogar am Sonntag waren trotz eines direkten Verbots alle Privattheater und Konzertlokale geſchloſſen. Die Behörden werden verbieten, den Leichenzug über Moskau zu führen, aus Augſt vor Volkskundgebungen. Die Lage der Familie Tolſtoi und der Zeitungskorre⸗ ſpondenten in Aſtapowo wurde durch zahlreiche Verbote erſchwert. Die Trauerfe er in Jasnaja Poljana. Dienstag früh um 8 Uhr traf der Trauerzug auf Station Saſſjeka ein, von einer großen Volksmenge er⸗ wartet. Die Söhne Tolſtois und Bauern trugen den Sarg die drei Werſt bis Jasnaja Poljana. Voran ſchrit⸗ ten Bauern, die weiße Leinwandſtreifen mit der Aufſchrift trugen:„Lew Nikolajewitſch, das Andenken an deine Güte wird unter uns verwaiſten Bauern nie erlöſchen.“ Hierauf folgten Studentenchöre, die abwechſelnd den Cho⸗ ral„Ewiges Gedenken“ ſangen. Dann kamen vier Wagen mit Kränzen. In Jasnaja Poljana wurde der Sarg in einem Gemach aufgebahrt, aus dem außer einem Bücher⸗ ſchrank, einer Büſte Buddhas und einem Porträt von einem Bruder Tolſtois alle Möbel entfernt waren. Eine lange Reihe Menſchen, die von Tolſtoi Abſchied nehmen wollten, ſchreitet an der Bahre vorbei. Zuerſt treten die Bauern von Jasnaja Poljana an den offenen Sarg. Aus Nah und Fern. Karlsruhe, 23. Nov. Von den 34 Kandidaten die ſich der erſten juri hen Prüfung unterzogen, haben 23 dieſe Prüfung beſtanden und ſind unter die Zahl der Rechtspraktikanten aufgenommen worden. a() Bruchſal, 23. Nov. Auf Anordnung des hieſ. Stadtrats wurden ſämtliche Kinder der Volksſchule einer ſchulärztlichen Unterſuchung unterworſen. Hierüber iſt der Stadtverwaltung Bericht erſtattet worden. Die bei der Unterſuchung beſonders feſtgeſtellten Mängel wurden den betreffenden Eltern der Kinder mitgeteilt. Hoffent⸗ lich wird das Vorgehen des Stadtrats, beſonders in den Kreiſen, denen Mitteilungen zugegangen ſind, richtig ge⸗ würdigt werden und man darf annehmen, daß die durch den Schularzt erteilten geſundheitlichen und hygieniſchen Ratſehläge Befolgung finden. Die Stadtverwaltung will auch in dieſem Winter wieder an bedürftige Kinder warmes Frühſtück abgeben. ( Heidelberg, 23. Nov. Seit einigen Tagen wird Frau Schreckenberger von hier vermißt. Sie entfernte ſich von ihrer Familie, an welche ſie einen Brief ſandte, mit dem Bemerken, daß ſie ſich das Leben nehmen würde Furcht vor gerichtlicher Strafe ſcheint die Frau in den Tod getrieben zu haben. f () Mannheim, 23. Nov. Seit 16. ds. Mts. wird die 16jährige Arbeiterin Kath. Finſterle vermißt. Das Mädchen arbeitete an jenem Tage wie gewöhnlich bis 6 Uhr abends. Nachmittags hatte ſie aber ſchon zu Neben⸗ arbeiterinnen geſagt, ſie gehe nicht mehr nach Hauſe, ſon⸗ dern tue ſich etwas an. Seit Geſchäftsſchluß iſt die Finſterle verſchwunden. Es iſt zu befürchten, daß das Mädchen den Tod im Waſſer geſucht hat. () Mannheim, 23. Nov. Die geſtrigen Zufuhren von franzöſiſchem Schlachtvieh waren größer als vorige Woche. Es kamen aus Frankreich 170 Stück Großvieh (95 Ochſen und 75 Farren) an den Markt. Ein hieſiger Großſchlächter war ſelbſt nach Frankreich gefahren, um ſeinen Bedarf zu decken. Die Preiſe ſtellen ſich etwas niedriger als vor acht Tagen, da auch Vieh aus Huſum zugeführt worden war. Man bezahlte das franzöſiſche Vieh pro Zentner Schlachtgewicht mit 84— 90 Mark für Ochſen, 75—82 Mark für Farren. Die Qualität war zum größtenteil wiederum erſtklaſſig. () Freiburg, 23. Nov. Zu einem verabredeten Rekrutenabſchiedseſſen der aus dem Orte Urloffen ſtam⸗ menden Rekruten ſchoß der jetzige Musketier M. T. von da am 1. Oktober einen Faſanenhahn. Da er kein Recht beſaß, die Jagd auszuüben, ſuchte er mit ſeiner Beute heimlich nach Hauſe zu gelangen. Er wurde aber auf dem Heimwege von Jagdaufſehern abgefaßt. Jetzt hatte ſich T. vor dem Kriegsgericht wegen Wilderns zu verantworten. Er wurde mit 14 Tagen Gefängnis beſtraft. () Wiesloch, 23. Nov. In der Nacht zum Sonn⸗ tag wurde dem Wirt zur„Sonne“ in Rot aus der Wirtskaſſe der Geldbetrag von 60 Mk. geſtohlen. Der Dieb ſcheint über ſeine Tat inzwiſchen Reue bekommen zu haben, denn geſtern früh lag das geſtohlene Geld auf einem Fenſterſims der Wirtſchaft, wo es von dem Sonnenwirt gefunden wurde. (Sickingen. 23. Nov. Der Knecht R. Stabl ver⸗ Mn habe. Der Präſibent ſchlüg dem Hauſe vor, zum Zeichen. ungli der tiefen Trauer, die das Haus erfülle, das An⸗ denken des Toten durch Erheben von den Sitzen lun daß die Stöhr ſich ſeitigt wird. 5 () Waibſtadt, 23. Nov. In der Schweinezucht⸗ anſtalt des Prinzen zu Löwenſtein in Langenzell ſind noch weitere 22 Schweine an einer Schweineſeuche zu⸗ grunde gegangen. In die Verbandsabdeckerei Waibſtadt wurden bis jetzt 130 verendete Schweine verbracht. () Pforzheim, 23. Nov. Vom Miniſterium des großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten iſt nunmehr der Bau einer elektriſchen Straßenbahn für die hieſige Stadt ausgeſchrieben worden. Es iſt in Ausſicht genommen, 2 Linien zu erſtellen: vom Lokalbahnhof in der Vorſtadt Brötzingen bis zum Gaswerk und vom Staatsbahnhof bis zu den Anlagen Ende der Bleich⸗ ſtraße. Der Bau dieſer Bahn erfordert erhebliche Mittel. („) Vom Schwarzwald, 23. Nov. Während es in der Ebene und auf den Schwarzwaldvorbergen regnet. fällt in den Lagen des Schwarzwaldes von 600 Meter id höher faſt ununterbrochen Schnee. Es macht ſich nun auch ſchon der Schneeſchuhſport an verſchiedenen Orten geltend, da ſich bei hartem Schnee ausgedehnte Skifelder gebildet haben: a () Radolfzell, 23. Nov. Die Sägewerksbeſitzer Badens halten kommenden Sonntag, den 27. November, nachmittags 1 Uhr, hier im Hotel zum„Schiff“ eine Verſammlung zum Zwecke der Gründung einer Verkaufs⸗ genoſſenſchaft der Sän werksbeſitzer des Landes. () Freiburg, 22. Nov. Eine ſkandalöſe Ange⸗ legenheit, die lange Zeit in dem Orte Königsſchaffhauſen am Kaiſerſtuhl Tagesgeſpräch bildete, fan am Samstag vor der hieſigen Strafkammer ihre gerichtliche Erledi⸗ gung. Vor derſelben hatte ſich der verwitwete 61 Jahre alte Landwirt K. J. Tibi aus Königsſchaffhauſen und deſſen 35 Jahre alte Tochter Frieda wegen Blutſchande, Abtreibungsverſuchs bezw. Anſtiftung hierzu zu verant⸗ worten. Die in geheimer Sitzung durchgeführte Ver⸗ handlung endete mit der Verurteilung des Tibi zu 4 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 10 Jahren Ehr⸗ verluſt, der Tochter zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis. () Mannheim, 22. Nov. Ein gräßlicher Unfall ereignete ſich in der Nacht zum Sonntag in Neckarau. Der ſeit längerer Zeit kränkelnde 74 Jahre alte Land⸗ wirt Pet. Anton Simon wohnhaft in der Fiſcherſtraße, wollte ſich ſeinen Umſchlag erneuern. Dabei kam er dem Kerzenlicht zu nahe, ſodaß die Lappen Feuer fingen und auch das Bett in Brand geriet. Der Mann, der ſich in⸗ folge ſeines Gebrechens nicht helfen konnte, erlitt am ganzen Unterleib ſchwere Brandwunden. Man brachte den Unglücklichen ins ſtädziſche Krankenhaus; es iſt aber keine Hoffnung vorhanden, ihn am Leben zu erhalten. (Offenburg, 22. Nov. In das Zentralkomitee der Zentrumspartei wurden auf der hieſigen Landesverſamm⸗ neu gewählt: Abg. Schmunck, Reviſor Trenkle, Rechtsanwalt Trunk in Karlsruhe, Stadtpfarrer Weiß (Meersburg), Abg. Weißhaupt, Abg. Wittemann, Rechts⸗ anwalt Siebert(Waldshut), Stadtpfarrer Bopp(Buchen), Stadtpfarrer Epp(Tauberbiſchofsheim), Dompfarrern Brettle(Freiburg), Abg. Hauſer, Arbeiterſekretär Kaiſer (Lörrach), Abg. Knebel, Redakteur Dr. Lauer(Donau⸗ eſchingen) und Chefredakteur Menger(„Bad. Beob.“). Das Zentralkomitee wählte ſein altes iſidium wieder: Geiſtl. Rat Wacker als Vorſitzenden, A.. Fehrenbach als Stell⸗ vertreter, Abg. Dr. Schofer als Schriftführer, und Bankier Dold als Kaſſier. () Baden⸗Baden, 22. Nov. Der hier verſtorbene Landgerichtsdirektor a. D. Geh. Juſtizrat Rommel hat die Stadt Halle zur Erbin ſeines Nachlaſſes im Betrage von 110 000 Mk. eingeſetzt, wovon 36 000 Mk. für Legate abgehen. 172 (O Mosbach, 22. Nov. Ratſchreiber Weber in Muckental hatte dieſer Tage das ſeltene Glück, auf einem Anſtand zwei Rehe auf einen Schuß zu erlegen. () Doſſenheim, 22. No. Am Freitag fand auf dem Rathauſe die Ziviltrauung der 31 Jahre alten Lotte Stöhr mit einem 41 Jahre alten Landwirt, ſtatt. Am andern morgen ſollte die kirchliche Trauung vorgenommen werden. Der Bräutigam hatte aber vergeblich das hoch⸗ zeitliche Kleid angelegt. Die Braut erſchien nicht, viel⸗ mehr kam ſeitens der Eltern die Unglücksbotſchaft, daß ihre Tochter ſich am Abend, nachdem ſie den Ehering auf dem Tiſch niedergelegt hatte, aus der elterlichen Wohnung entfe“ habe und nicht mehr zurückgekehrt ſei. Wie man ſich im Dorf erzählt, hatte das Mädchen mit ſeinen Eltern, die mit der Verbindung nicht einverſtanden waren, eine Auseinanderſetzung, worauf es ſich in den Richtung nach dem Neckar entfernte Man nimmt an, Neckar ertränkte. a ( Pforzheim, 22. Nov. In der Ketteninduſtrie ſind etwa 2000 Arbeiter ausgeſchieden worden. Im 1 der nächſten Woche werden noch ungefähr 6000 nas folgen. 8 Eingeſandt. 5 Für Artikel unter dieſer Rubrik trägt die Redaktion nur die preß⸗ geſetzliche Verantwortung ö Seit einiger Zeit brennt die an der Ecke der Wilhelm⸗ und Huldaſtraße befindliche elektriſche Lampe nicht, was ſchon zu argen Unzuträglichkeiten für die Paſſanten geführt hat. Nicht nur allein, daß die an bezeichneter Ecke liegenden Erdhaufen bei eintretender Dunkelheit ein großes Verkehrshindernis bilden, die bald fortzuräumen ſehr er⸗ wünſcht wäre, läuft man auch Gefahr, von Radfahrern, welche ohne brennender Laterne auf den Gehwegen fahren, umgeworfen zu werden. Hoffentlich tragen dieſe wenigen Zeilen dazu bei, daß angeführter Mißſtand baldigſt be⸗ i Eine für viele Redaktion. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Sedengeim 176 1e in allen Deſſins liefert zu bill. Preiſen 1 iſitenkarten die e des„Nedaar⸗ Boten“. g 2 * bezirks werden hiermit zur Darnachachtung auf die Be⸗ Photographie! Bekanntmachung. Maul- und Klauenſeuche betreffend. In der Gemeinde Hambach(Mittelhambach) iſt die Maul- und Klauenſeuche ausgebrochen. Die Egyptenſtraße von Nr. 146 mit 189 wurde als Sperrbezirk erklärt. Hiervon iſt ſofort öffentliche Bekanntmachung in orts⸗ üblicher Weiſe zu erlaſſen. Mannheim, 19. Oktober 1910. Groß. Sezirksamt Abt. III: a Dr. Sauter. Seſchluiß. Vorktehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 28. November 1910. Bürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Koch. Weihnachts Aufträge Bestene. eie künstlerische Photographie, unabhängig vom Tageslicht und jedweden Witterungsein- flüssen herzustellen. Das Atelier befindet sich im oberen Saale der„Schloss wirtschaft“ und eröffne ich dasselbe am Sonntag, den 27. November. 5 erbitte rechtzeitig und erhält jeder vergoldete Brosche Fer. Anhanger mit Portrait ETB Sigmund Lewin, Photograph Schlossstrasse 23. NB. Bitte um gefl. Beachtung der ausgestellten Bilder im Schaufenster des Bekanntmachung. Ausbruch der Maul- und Klauenſeuche betr. Infolge Auftretens der Maul- und Klauenſeuche im Stalle des Johannes Dittemar in Flommersheim wurde heute über das verſeuchte Gehöft Sperre verhängt. Hiernach iſt in den Gemeinden ſofort ortsübliche Be⸗ kanntmachung zu erlaſſen. Mannheim, 19. November 1910. Groß. Bezirksamt Abt. III: Dr. Sauter. 5 Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht.. Seckenheim, 23. November 1910. Bürgermeisteramt: Ratſchreiber Volz. Koch. FE! ⁵²˙66 2 i Wie 3 F l. 2. Breitestrasse 50% Rabatt! 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L. Sehad, Bäcker. Bekanntmachung. Die Handhabung der Baupolizei im Landbezirk Mannheim, hier das Bauen bei Froſt betr. Die Bauunternehmer und Bauhandwerker des Land⸗ mmungen der bezirkspolizeilichen Vorſchrift vom 5. März 1898 hingewieſen. Dieſe Beſtimmungen lauten: Sobald die Temperatur unter den Gefrierpunkt ſinkt, darf nicht mehr gemauert werden. Das friſch erſtellte offenliegende Mauerwerk iſt durch Abdeckung genügend gegen den Froſt zu ſchützen. 2. Mit durchkrorenem Material darf nicht ge⸗ mauert werden. Mauerwerk, welches dur t gelitt een; elches durch Froſt gelitten hat, muß 8 3. Y in einzelnen Ausnahmefällen die Fort⸗ ſetzung oder Vornahme von Maurerarbeiten während der Froſtzeit notwendig, ſo kann das Bezirksamt durch be⸗ londere Genehmigung die Vornahme der Arbeiten bei künſtlicher Erwärmung und mit entſprechendem Material . i uwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchrift werden mit Geld dis zu 150 Mk. oder mit Haft beſtraft. annheim, 7. November 1910. Groß. gezirksamt, Abt. 1 2 8 1 8 Gee Eeſchlnf. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, 23. November 1910. Hürgermeiſteramt Ratſchreiber a Koch. Volz. Bekanntmachung. Maul⸗ und Klauenſeuche betr. Im Gehöfte des Ackerers Balthaſar Floͤrchinger in Speyer, Piſtoreigaſſe Nr. 9 iſt die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche ausgebrochen. 0 1 vorgeſchriebenen Schutzmaßregeln wurden ange— ordnet. Mannheim, den 19. November 1910. Groh. Sezirksamt Abt. III. Dr. Sauter. Beſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 23. November 1910. gürgermeiſteramt Ratſchreiber Volz. Koch. Brunnenmeſstersteſſe. Die Stelle eines Brunnenmeiſters für die errichtet werdende Waſſerleitung dahier iſt alsbald zu beſetzen. Die Vertragsbedingungen und die Dienſtvorſchriften ſind auf dem Rathaus— Zimmer Nr. 6— einzuſehen. Reflektanten wollen ihr Bewerbungsgeſuch bis ſpäteſtens zum 5. Dezember bei uns einreichen. Seckenheim, den 19. November 1910. Gemeinderat: Ratſchreiber Bolz; Koch. . Pferdedecke in verſchiedenen Qualitäten empfiehlt Emil Werber. Herrn Spenglermeister Schmidt, Friedrichstrasse. 604 2 —:]] ˙·⅛vwß Kath. Mlänner⸗ Verein, Centrum Seckenheim Einladung. Am Sonntag, 27. November, nachm. 3 Uhr findet im Gaſthaus zum„Adler“ eine Versammlung ſtatt. Redner: Redakteur Kraus aus Mannheim. Thema: Das neue Gemeindewahlgeſetz. Es werden hierzu die Mitglieder des Männer⸗ ſowie Arbeitervereins und alle Beſinnungsgenoſſen freundl. eingeladen. Der Vorſtand. Orts krankenkasse Seckenheim. Einladung. Am Sonntag, den 27. November, nach⸗ mittags 2 Uhr findet im Rathaus zu Secken⸗ heim eine ausserordentliche General-Versammlung ſtatt, wozu die Herren Vertreter eingeladen werden. Tagesordnung: Stellungnahme zu dem Antrag, daß die Mit⸗ glieder die Vertreter zur Generalverſammlung getrennt in Seckenheim und Rheinau wählen. Der Vorſtand: L. Volz. Tranſier. Turn-Oereſn Seckenheſm. 8 2 Am Sountag, den 27. d. M., abends 8 7 Ahr findet in unſerem Lokal zum„Zähringer 8 Hof“ unſere diesjährige 1 Rbendunterhaltung verbunden mit turneriſchen und th eatraliſchen Aufführungen ſtatt. Wir laden unſere verehrl. Mitglieder, ſowie die Eltern der Turner und Zöglinge freundl. ein mit dem Bemerken, daß der Eintritt frei iſt. Freunde und Gönger unſeres Vereins ſind hier zu ebenfalls freundl. eingeladen. Der Eintrittspreis beträgt für letztere 30 Pfg. Schulpflichtige Kinder haben keinen Zutritt. Der Turnrat. la Apfelwein zu 26 Pfg. pro Ltr. empfiehlt Gg. Jakob Seitz Weinhandlung 695 Seckenheim. 1 großes Zimmer mit großer Küche zu ver⸗ mieten. Gg. Hecht Untere Gartenſtr. Gebrauchter Kinder- und Sportwagen preiswert zu verkaufen. testf. F. I. 4% ness ge 7s 10 S———— Mannheim Ein anſtändſger junger Schuhmacher per ſofart geſucht. 7 Heinrich Weickum ee ee Hauptſtraße 153. empfiehlt G. Zimmermann Briefpapier cs. 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Dezember 1910 im Rathaus— Zimmer 6— zur Einſicht der Beteiligten aufgelegt. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß etwaige Einwendungen während der ange⸗ gebenen 14tägigen Friſt bei Ausſchlußvermeiden bei uns geltend zu machen ſind. Seeckenheim, den 19. November 1910. Gemeinderat: Volz. Bekanntmachung. Die Herſtellung der Unteren Gartenſtraße betr. Laut Gemeinderatsbeſchluß vom 10. September 1910 wird die Untere Gartenſtraße neu hergeſtellt. Zur Tragung dieſer Herſtellungskoſten werden dſe Angrenzer nach Maß⸗ gabe des vom Bürgerausſchuß auf Grund des Ortsſtraßen⸗ geſetzes und der Vorzugsverordnung hierzu aufgeſtellten Se Statuts vom 18 Jann 1510 und der aufgeſtellten Liſte der beitragspflichtigen Grundbeſitzer beigezogen. Es werden daher die vorgeſchriebenen Vorarbeiten, nämlich: 5 a. die detaillierten Berechnungen des Anfwandes zu deſſen Beſtreitung die Grundbeſitzer beigezogen werden ſollen, b. die Straßenpläne, aus welchen die Lage der ein⸗ ſchlägigen Grundſtücke zu erſehen iſt während 14 Tagen vom 21. November bis 5. Dezember 1910 im Rathaus— Zimmer 6— zur Einſicht der Be⸗ teiligten aufgelegt. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß etwaige Einwendungen während der ange⸗ gebenen 14tägigen Friſt bei Ausſchlußvermeiden bei uns geltend zu machen ſind. 5 Seckenheim, den 19. November 1910. Gemeinderat: Volz. Bekanntmachung. Anweiſung von Rechnungen betr. Diejenigen Geſchäftsleute, welche noch Forderungen an die Gemeinde haben, werden hiermit aufgefordert, Rechnungen hierüber in Aktenformat und getrennt nach den einzelnen Lieferungsarten innerhalb 14 Tagen bei uns einzureichen. 5 5 Seckenheim, den 18. November 1910. Gemeinderat: Volz. Ratſ chreiber Koch. Ratſchreiber Koch. und der aufgeſtellten