ige 5 . en *. — 2 Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der, Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Qnartal Mk. 1.50. * Berlin, 13. Jan Abg. v. Kröcher wurde heute zum Präſidenten des Abgeordnetenhauſes gewählt. * Metz, 16. Jan. Den Vorſitzende des Vereins „Lorraine Sportive“ iſt in Bemstag wieder auf freien 855 geſetzt worden, ebenſo bas Vereinsmitglied Schloſſer Sehl. * Stettin, 16. Jan. Der verſchollene Ballon„Hil⸗ debrandt“ wurde im Hochgötwenſee, in der Nähe von Wildenbruch aufgefunden. Von den verunglückten In⸗ ſaſſen ſtand einer noch in der Gondel, der andere war zur Seite übergeneigt. Der Ballon ſoll von Rohrſchnei⸗ dern entdeckt worden ſein. f * Leipzig, 16. Jan. Die Reviſion des Simpli⸗ ziſſismus⸗Redakteurs Gulbranſſon, der wegen Belei⸗ digung des Biſchofs Dr. v. Keppler vom Landgericht Stuttgart zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt wor⸗ den iſt, wurde heute vom Reichsgericht verworfen. * Paris, 16. Jan. Bei einem Eiſenbahnzuſammen⸗ ſtoß in der Normandie wurden 4 Perſonen getötet, 10 Perſonen erlitten Verletzungen. ö * Newyork, 16. Jan. Die Deutſch⸗Amerikaner be⸗ abſichtigen, Carnegie in Anerkennung ſeiner Verdienſte durch die deutſche Lebensrettungsſtiftung eine Adreſſe zu überreichen. Deutſcher Reichstag f Berlin, 14. Jan. Die Sitzung wird um ½12 Uhr vom Präſidenten Graf Schwerin⸗Löwitz eröffnet. Am Bundesrats⸗ tiſch Staatsſekretär Dr. Lisco. Ohne Debatte wird. der Geſetzentwurf betreffend Abänderung des Militär⸗ ſtrafgeſetzbuchs und der Militärſtrafprozeßordnung in g. eſung angenommen. Es wird dann in die Fortſetzung der Beratung der Novelle zum Strafgeſetzbuch einge⸗ treten bei Naturaldiebſtähle und Mundraub, für die ent⸗ gegen der Vorlage, die 6 Monate vorſah, mildere Stra⸗ fen und zwar bis höchſtens Z Monate Gefäugnis ein⸗ treten ſollen. Dr. Becke r⸗Köln(Zentr.) ſpricht ſeine Freude über die Herabſetzung der Strafe für ſolche De⸗ likte aus. Staatsſekretär Dr. Lis co: Die Frage der ausſchließlichen Einführung von Geldſtrafen bei mildern⸗ den Umſtänden könne nur bei einer allgemeinen Reform entſchieden werden. Froh ne.(Soz.) beantragt, die Zu⸗ ſammenberatung der Beſtimmungen über Notdiebſtahl, Mundraub und Betrug, und begründet einen Autrag, das Betteln aus Not ſtraffrei zu laſſen. Müller⸗Mei⸗ ningen(Fortſchr. Vp.) und Geh. Reg.⸗Rat Joel be⸗ tonen. daß dies das Betteln geradezu provozieren würde. gräben zurück und ward ſchwer verwundet; und heute Die Türken vor Wien, 1683. Geſchichtliche Erzählung von Otfrid Mylius. Mae ü(Fortſetzung.) 5 N nun der Staub und Rauch ſich verzog und die Verwundeten aus dem Gefecht 1 9 5 waren und friſche Truppen kamen, die Beſatzung des Ravelins ab⸗ zulöſen, da hatten die Studenten längſt in dem Ritter mit der Senſe den Drillmeiſter Fridolin erkannt und in ſtür⸗ miſcher Freude und Bewunderung ihn auf die Hände ge⸗ hoben und trugen ihn mit der vom Blute der Feinde triefenden Senſe mit ſich hinweg. Als ſie auf die Baſtei en, hielt dort, umgeben von ſeinem Stabe, der Ge⸗ neral Graf Daun, der nächſte im Kommando nach dem Grafen Starhemberg. Wie der den Mann mit der ſelt⸗ ſamen Waffe auf den Schultern ſeiner Waffenbrüder herankommen ſah und das wilde Vivatgeſchrei der Stu⸗ denten und Bürger hörte, da trat er heran und fragte nach der Urſache Studenten, ein ſchmucker friſcher Burſch den ſein narben⸗ volles Geſicht nicht minder aus zeichnete als die Feld⸗ binde, die er um die Schulter trug, ſalutierte mit dem Degen und berichtete bündig und kreulich,„was Arbeit unſer Held gemacht“ mit ſeiner neumodiſchen Waffe. „Dem Ritter Hackelberg da mit der Senſe,“ ſchloß er, gberdanken wir vielleicht die Rettung des Ravelin, denn dieſe furchtbare Waſſe mit dem wuchtigen Schwung kann keine Feindesfauſt parieren oder aufhalten.“ „Meiner Treu, mein Sohn, das war ein guter Ge⸗ danke und wacker Stück Arbeit!“ ſprach der General.„Wie nennſt du dich und wer biſt du?“ „Mein Name iſt..“ 4 Ko Iſt Fridolin, Hauptmann in der dritten Studenten⸗ ihn Fannie,“ rief der Student von vorhin;„wir haben Anſtimmig gewählt, wegen ſeiner Tapferkeit am St. Jakobstage wo er ebenfalls unter de ie ſi 5 enen war, die ſich 415 unerſchrockenſten den Türken entgegenwarfen. Da⸗ derte er die Petarden der Türken in die Lauf⸗ werber verhindert werden könne. des trunkenen Lärms, und einer der Seckenheimer Hnzeiger, Iiuesheimer HNnzeiger, Heckarhanser Zeitung, Edinger Zeiſung Amisblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, pesheim, Heckarhansen und Edingen. hagen(Soz.): Der Antrag auf Straffreilaſſen des Bet⸗ tels aus Not ſei eine große Anklage gegen die Geſell⸗ ſchaft. Dr. Becker(Zentr.) behält ſich vor, in der 3. Leſung zu beantragen, bei mildernden Umſtänden Not⸗ diebſtahl mit Geldſtrafe zu ahnden. Nach längeren Ausführungen der Abgg. Gröber(Ztr.), Dr. Frank (Soz.), welche die Strafloſigkeit bei Bettel aus unver⸗ ſchuldeter Notlage beantragen, wogegen Heintze(ntl.), Wagner(konſ.), Müller⸗Meiningen(Fortſchr. Vp.) dieſen Antrag für undurchführbar erklären, wird der Kommiſſionsvorſchlag angenommen. Bei der Abſtim⸗ mung über das Amendement Gröber(bei Notlage Ein⸗ tritt von Strafloſigkeit) muß Hammelſprung vorgenom⸗ men werden, wobei ſich die Beſchlußunfähigkeit des Hau⸗ ſes ergibt. Vom Präſidenten wird die nächſte Sitzung auf 1½ Uhr anberaumt. Nach Eröffnung derſelben wird auf Antrag des Abg. Stadthagen(Soz.) der ſozial⸗ demokratiſche Antrag mit dem Amendement Gröber mit geringer Mehrheit angenommen. Dann folgt die Be⸗ ratung über Ziffer 7 der Vorlage betreffend Erpreſſung, die nach der Vorlage nicht unter einem Monat Gefäng⸗ nis beſtraft werden ſoll. Die Kommiſſionsfaſſung, die an der Vorlage nichts geändert hatte, wird unter Ab⸗ lehnung verſchiedener ſozialdemokratiſcher Anträge an⸗ genommen, desgleichen der Reſt der Vorlage. Schluß nach 4 Uhr. Fortſetzung Montag nachmittag 2 Uhr: Zuwachsſteuergeſetz. eee Berlin, 16. Jan. „ Die heutige Sitzung wird um 2½ Uhr vom Praä⸗ ſidenten Graf Schwerin⸗Löwitz eröffnet. Am Bun⸗ desratstiſch Staatsſekretär Wermuth. Zunächſt werden ohne Debatte verſchledene Petitionen erledigt. Sodann wird in die zweite Leſung des Zuwachsſteuergeſetzes ein⸗ getreten. Abg. Weſtorp(konſ.): So wie das Geſeß in der Kommiſſion umgeſtaltet wurde, ſtimme ſeine Par⸗ tei ihm prinzipiell zu. Es werde ſchwierig ſein, wie die Abwälzung der Steuer vom Verkäufer auf Er⸗ Obwohl zurzeit die Einführung der Steuer auch für das bewegliche Kapital undurchführbar ſei, halte ſeine Partei an dem Gedanken feſt. Zweck der Steuer ſei, für den Umſatzſtempel einen richtigen Erſatz zu finden. Den Veteranen ſollte ein Teil zugute kommen. Staatsſekretär Wermuth: Mit der Vorlage werde auch darüber entſchieden, ob die Zuwachs⸗ ſteuer auch für die Gemeinden einzuführen ſei. Werde ſie für das Reich abgelehnt, könnte ſie nur in wenigen Gemeinden gehalten werden. Eine weitere Abſchwächung der Vorlage, wie ſie jetzt gegenüber den Beſchlüſſen vom Jahre 1909 eingetreten ſei, würde zur Vereitelung des Geſetzes führen. Aba. Martin(Zeuf r Seine Freunde ſeien Anhänger des Gedankens, daß der r Infertionsprieis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechanſchluß Nr. 16. 1. Jahrgang Wertzuwachs vom Reich beſteuert werde, aber von den Pfaden der Gerechtigkeit und Billigkeit dürfe man nicht abgehen; ſeine Partei ſtehe auf dem Boden der Vorlage und wünſche während der Uebergangszeit möglichſte Vermei⸗ dung von Härten. Staatsſekretär Wermuth äußert Zweifel darüber, in welcher Weiſe für die Veteranen Sorge getragen werden könne angeſichts der vorliegenden Abſchwächungsanträge. Göhrum(Soz.): Seine Partei ſei für Zuwachsſteuern, aber der Hauptertrag ſollte den Gemeinden zufließen. Die Einnahmen ſollten in erſter Linie für die Unterſtützung der Veteranen und für die Beſeitigung der ungerechten Zündholzſteuer dienen. Lie⸗ ber(ntl.): Der Wertzuwachs ſoll beſteuert werden, aber zum mindeſten ſollte man den Anteil der Gemeinden er⸗ höhen und den der Bundesſtaaten entſprechend vermin⸗ dern. Kuno(Fortſchr. Vp.): Die Wirkungen des Ge⸗ ſetzes ſeien noch nicht zu überſehen, es ſei daher Vorſicht geboten. Die Zuwachsſteuer ſollte an Stelle des Umſatz⸗ ſtempels treten und nur dann können ſeine Freunde ihr zuſtimmen. Schluß 6 Uhr. Weiterberatung morgen 1 Uhr. 1 Zwei wichtige Handwerkerfragen. Aus Handwerkerkreiſen erhalten wir folgende Ein⸗ ſendung: 27 1 5 Zu den wichtigſten, aber guch ſchwierigſten Fragen des heutigen wirtſchaftlichen Lebens gehört unbeſtritten die Handwerkerfrage und die Einleitung einer wirkſamen Förderung des gewerblichen Mittelſtandes bildet zwei⸗ fellos einen weſentlichen Beſtandteil der geſamten Ge⸗ werbepolitik. Nachdem durch Berufs⸗ und Betriebszäh⸗ lungen einwandfrei feſtgeſtellt iſt, daß das Handwerk nicht verſchwindet, daß ſogar eine Zunahme der Hand⸗ werkerbetriebe ſtattgefunden hat, indem der Abnahme der Alleinbetriebe eine Vermehrung der Mittelbetriebe ge⸗ genüberſteht, zeigt ſich ſelbſt in den Kreiſen, die bisher vielfach im Handwerksbetrieb eine veraltete Form der Produktion zu ſehen glaubten, ein warmes Intereſſe für das Handwerk, das ſich in mehr oder weniger brauch⸗ baren Vorſchlägen für ſeine Hebung kundgibt. Es wird dabei anerkannt, daß das Handwerk im Rahmen der heutigen Wirtſchaftsorduung einen ſehr ſchweren Stand hat und daß die Wünſche ſeiner berufenen Vertretungen die gleiche Berückſichtigung verdienen wie diejenigen an⸗ derer Berufsſtände, z. B. der Landwirtſchaft. Von die⸗ ſen Wünſchen ſind zwei von hervorragender Bedeutung: f 1. ein gerechtes Verfahren bei den Arbeitsvergebungen in Staat und Gemeinde und 2. eine erfolgreiche Be⸗ kämpfung des Borgunweſens. Beim Submiſſionsweſen iſt es bis jetzt nicht gelungen, einen Modus zu finden, der die beiden in Frage kommenden Kontrahenten, ver⸗ gebende Behörde und Unternehmer, aleichmäßia befrie⸗ war er, kaum geneſen, ebenſo tapfer in der Breſche wie behend beim Löſchen, als die Paliſſaden von 5 kränzen der Türken zu brennen begannen. Er war der erſte, der mit der Blechhaube eines Erſchlagenen nach dem naſſen Graben lief und Waſſer zum Löſchen holte!“ Der General nahm den Hut ab und ſeine ernſten ſtrengen Züge wurden mild und freundlich.„Das klingt ja wie ein Märchen, mein Sohn, und gibt dir Anſpruch, daß wir uns noch näher kennen lernen.„He, ihr Herren, will mir nicht einer von euch ſeinen Tegen leihen— ſoll einen von den meinigen dafür haben!“ und aus der Hand eines ſeiner Adjutanten den Degen ſamt Wehr⸗ gehänge nehmend, hing er denſelben Fridolin um und ſagte:„Nehm! Er dieſen Degen da, Herr Hauptmann, und wenn wir einmal ein ruhiges Stündlein haben, dann melde Er ſich bei mir, und hol! Er ſeine Senſe wieder, denn die brauch ich als Modell, um etliche Hunderte danach im Arſenal fertigen zu laſſen, da ſie ſich als Waffe in der Breſche ſo trefflich bewährt hat. Vergeß' Er mir nicht, Herr Hauptmann von der Studentenlegion, daß der General Graf Daun ſein wohlaffektionierter Gönner iſt, und ſuch' Er ihn auf, wenn Er ſein bedarf!“ Fridolin zog militäriſch die Hacken zuſammen, ſtach hinauf an den Soldatenhut, den er vorhin aufgerafft hatte, ſchlug dann mit der Rechten an ſein Herz, und an ſeinen Degen, drückte deſſen Korbgefäß an den Mund und ſprach:„Exzellenz halten zu Gnaden, dieſe Klinge da werde ich mit Ehren führen und nach gemachtem Ge⸗ brauch in Ehren zurückgeben! Vivat Oeſterreich, vivat Leopoldus Rex!“ N„ Tie Studenten riefen aus Leibeskräften Vivat, ließen dann auch den erprobten Kriegsmann leben, der ſoeben ſie in ihrem Kameraden und Anführer geehrt hatte, und General Daun grüßte ſchmunzelnd mit dem Federhute zurück und ſagte:„Die ſakriſchen Buabn! Sechszigtauſend ſolcher Burſchen im freien Feld, und wir wollten dem Großweſir was zu raten aufgeben 1— He, Ordonnanz! Dieſe Senſe da ins Arſenal, daß man mir bis moraen . 2.....—— früh 500 ähnlicher fertig in der Hofburg abliefere! 5 Ein Teufelskerl, der Fridolin, daß er ſo etwas erfand!“ „Halten zu Gnaden, Erzellenz, die Waffe iſt nichts neues,“ ſagte einer der Offiziere aus dem Gefolge, mit einem fremdländiſchen Akzent, der Hauptmann OiHa⸗ garty.„Die Schotten führen ſchon längſt derlei Senſen und nenen ſit Lochaber axes 5 a W Meinethalben Kalbshaxen!“ brummte Daun etwas barſch den Irländer an;„bei uns heißt's halt Senſen, und Er wird mir nit beweiſen können, Herr Hauptmann, daß der Fridl ſein Ding da den ſchottiſchen Lochhaberbaren nachgemacht hat! Oder ſoll's etwa dem Burſchen ſein Verdienſt ſchmälern, wenn anderwärts die Leute ſchon früher eine Tugend aus der Not machten?— Vorwärts, ihr Herren! unterſuchen wir den Schaden am Ravelin!“ Fridolin war todesmüde heimgekehrt, und Frau Gudula und Veronika machten ihm Vorwürfe darüber, daß er, kaum geneſen, ſich ſo ſehr der Gefahr ausgeſetzt habe; allein er lächelte blos, ſchlug an den Degen und ſagte mit geheimnisvoller Miene:„Graf Daun hat mir den Degen als Pfand gegeben, meine Gnädigen; wenn ich ihn zurückgebe, werde ich Anſpruch auf ſeine Gunſt haben! Er wäre alſo durch einen Rückfall nicht zu teuer erkauft. Aber ich werde halt nicht rückfällig werden; ich werde wieder Kraft in der Aufregung finden, um meine Schuldigkeit zu tun!“ i 1 0 Ein ſeltſamer Frohmut war über ihn gekommen; ein träumeriſches Lächeln ſpielte bald um ſeine Lippen, ein kühner feſter Entſchluß blitzte bald aus ſeinen Augen, und er verkündigte den Frauen unter innigem Danke für ihre freundliche treue Pflege, daß er ihnen nicht länger mehr zur Laſt zu fallen gedenke, da er wieder zur Stu⸗ dentenlegion zurückkehren und in der Aula forthin ſein Quartier nehmen werde. 19 Gortſetzung folgt.) bracht, noch in die digt, trotzdem ſeit einer Reihe von Jahren brauchbare Vorſchläge zur Diskuſſion ſtehen und mancherlei Ver⸗ beſſerung des Syſtems vorgenommen wurden. Die Haupt⸗ ſchuld an den unbefriedigenden Verhältniſſen tragen die häufig dehnbaren, eine ſubjektiv verſchiedenartige Aus⸗ legung zulaſſenden Beſtimmungen in den Submiſſions⸗ ordnungen. Die vorzugsweiſe Berückſichtigung des nie⸗ derſten Angebots hat nicht ſelten Verhältniſſe geſchaffen, die zu den ernſteſten Beſorgniſſen Veranlaſſung geben, indem die tüchtigen, ſoliden Submittenten immer mehr ausgeſchaltet werden, der Verdienſt um die Lebenshal⸗ tung der bei den Submiſſionen beteiligten Handwerker herabgedrückt wird und die Qualität der Arbeit ab⸗ nimmt. Eine planmäßige Bekämpfung der unleugbar klärung der ſubmittierenden Unternehmer und die Auf⸗ ſtellung von Muſterkalkulationen, beſonders aber die rückhaltsloſe Anerkennung des Grundſatzes für die Ar⸗ beitsvergebungen, daß eine gute Leiſtung nur für eine entſprechende Gegenleiſtung erwartet werden darf. Man hat zugunſten der notleidenden Landwirtſchaft ſeinerzeit Schutzzölle eingeführt, die von der Allgemeinheit ge⸗ tragen werden. Mit demſelben Recht kann der Handwerks⸗ meiſter verlangen, daß er für eine gute, meiſtermäßige Arbeit einen angemeſſenen Preis erhält. Von gleicher Wichtigkeit für die Gewerbeförderung iſt eine wirkſame Bekämpfung des Borgunweſens. Es iſt eine allbekannte Tatſache, daß die Handwerker zu viel und namentlich zu lange Kredit geben müſſen, wäh⸗ rend ſie in der Befriedigung ihrer Kreditbedürfniſſe häu⸗ fig Schwierigkeiten begegnen. Daraus entſtehen natur⸗ gemäß ſchwere wirtſchaftliche Nachteile, welche die Lage des Handwerks ungünſtig beeinfluſſen. Daraus ergibt ſich aber auch die Verpflichtung aller Faktoren, die an der Erhaltung eines leiſtungsfähigen, kauf⸗ und ſteuer⸗ kräftigen Handwerkerſtandes und an einer geſunden Wei⸗ terentwicklung des Handwerks intereſſiert ſind, diejenigen Mittel anzuwenden oder die Maßnahmen zu unter⸗ ſtützen, durch die eine Beſeitigung dieſes Uebels erwar⸗ tet werden kann. Dahin gehört in erſter Linie eine ſorgfältige, überſichtliche Führung der Geſchäftsbücher, ſowie das regelmäßige Ausſtellen von Rechnungen, kurz eine genaue kaufmänniſche Behandlung aller Geſchäfts⸗ vorfälle durch die Handwerker ſelbſt, dann aber beſon⸗ ders auch die Gewöhnung der Kundſchaft an pünktliches Bezahlen der Handwerkerforderungen. Erſtrebenswert iſt auch die Schaffung von Zentralen zur Vermittlung eines den Bedürfniſſen des Handwerkers entſprechenden Freditverkehrs auf genoſſenſchaftlicher Grundlage. Die Löſung dieſer beiden Fragen, deren Möglichkeit nicht zeſtritten werden kann, wird für die Hebung des Hand⸗ werks von den ſegensreichſten Folgen ſein. Politiſche Rundſchau. 5 Deusſches Reich. * Verfaſſung für Elſaß⸗Lothringen. Die erſte Leſung der elfaß⸗lothringiſchen Verfaſſungs⸗ vorlage im Reichstag findet vorausſichtlich vom 24. bis 26. Januar ſtatt. * Fürſorge für Altpenſionäre Zu der Frage ber Alterspenſionen hat die Fortſchrittliche Volkspartei mm preußiſchen Abgeordnetenhauſe den Antrag einge⸗ fer Seſſion einen Geſetzentwurf vor⸗ durch den die Ruhegehälter der vor dem 1. 90g in den Ruheſtand verſetzten Staatsbeamten und Lehrer durch einen prozentualen Zuſchlag erhöht verden und den Witwen und Waiſen der vor dem 1. April 1908 verſtorbenen Staatsbeamten und Lehrer ein prozentualer Zuſchlag zu den Witwen⸗ und Waiſengel⸗ dern gewährt wird. a Deſterreich⸗ Ungarn. Dem ſcheidenden Nuntius Granito di Belmonte Pig⸗ natelli iſt vom Kaiſer das Großkreuz des Stephanor⸗ dens verliehen worden. 8 Amerika. Das Unterhaus hat eine Bill betr. den Ankauf von Aeroplanen für die Armee angenommen. Frankreichs äußere Politik. Die franzöſiſche Kammer hat die Beratung des Bud⸗ ets des Auswärtigen begonnen und ſofort hak der Mini⸗ ſer des Auswärtigen, Herr Pichon, ſeine längſt ange⸗ kündigte Rede über die auswärtige Politik Frankreichs gehalten. Herr Pichon hat ſich die Sache recht fein zu⸗ rechtgelegt. Er ſprach zunächſt ausführlich über Marokko und ſchilderte, wie dort alles vortrefflich nach den fran⸗ öſiſchen Wünſchen und ohne Störung des Friedens vor ſich gehe; dann ging er von der Tatſache aus, daß be⸗ züglich Marokkos Deutſchland und Frankreich ein Ab⸗ kommen getroffen haben, und knüpfte daran die Frage: Warum ſollte Rußland nicht ein ebenſolches Abkommen mit Deutſchland über Perſien treffen können? Selbſt⸗ verſtändlich; was Frankreich geſtattet war, muß auch Rußland geſtattet ſein, und ſo wenig wie jenes kann dieſes den Beſtand der ruffiſch⸗kranzöſiſchen Allianz er⸗ ſchüttern oder beeinträchtigen! Alſo: es hat ſich nichts geändert und es iſt alles beim alten geblieben. Auf die Zwiſchenfrage von Jaures, ob Rußland die franzöſiſche Regierung zuvor habe wiſſen laſſen, daß es in Potsdam über die Bagdadbahn verhandeln werde, antwortete Herr Pichon ausweichend, die Potsdamer Verhandlungen ſeien nur die Fortſetzung von Beſprechungen geweſen, die ſeit dem Jahre 1907 ſtattgefunden hätten. Vermutlich hat Herr Pichon die Frage Jaures“ nicht mit Ja beant⸗ worten können, und Nein wollte er aus begreiflichen Gründen nicht ſagen. Fürſt Bülow hat bekanntlich in eh m ähnlichen Falle geſagt, Oeſterreich habe von ſei⸗ ner Abſicht, Bosnien zu annektieren, dem verbündeten Deutſchland zuvor keine Kenntnis gegeben; er habe alſo nichts davon gewußt und darüber ſei er eigentlich froh, denn es habe ihm viel Unruhe erſpart. Herr Pichon iſt ein beſſerer Diplomat; er rühmt ſich wenigſtens ſeiner Unwifſenbeit nicht. ſondern verbirat ſie hinter einer zulegen, 9 890 5 5 vorhandenen Mißſtände iſt daher dringend geboten. Es empfiehlt ſich für dieſen Zweck zunächſt eine ſachliche Auf⸗ Ausweichüng. Dann wandte Herr Pichon ſich gegen die Behauptung, daß Frankreich iſoliert ſei; mit Stolz zählte er auf, Frankreich ſei mit Rußland verbündet, mit Eng⸗ land geeinigt, mit Italien, Spanien und Japan in Uebereinſtimmung; es habe überall Garantien, ſeine Stimme wiege ſchwer im Rate Europas und er könne nur wünſchen, daß die internationale Lage Frankreichs, die durchaus befriedigend ſei, in der bisherigen Weiſe fortdauere. Aber, ſo ſchloß der Miniſter, das dürfe nicht heißen, daß man ſich jetzt einer Art diplomatiſcher Un⸗ tätigkeit hingeben dürfe; Frankreich müſſe eine ſtarke Armee und Flotte haben, und darum müſſe das Par⸗ lament die Mittel zur militäriſchen Kräftigung Frank⸗ reichs bewilligen. Der Hymnus auf die Stärke Frank⸗ reichs klang alſo in den Ruf nach mehr Rüſtungen aus. Herr Jaures bemerkt dazu in der„Humanite“ ironiſch: „Herr Pichon hat uns bewieſen, daß wir überall Ver⸗ bündete oder Freunde, Vettern von unſeren Verbündeten oder Neffen von unſern Freunden haben, daß alles in der Welt eitel Wohlwollen gegen uns iſt, und daß man, um dieſen Zuſtand günſtig zu erhalten, unſere Rüſtung verdoppeln müſſe, daß es keine Allianzen ohne Sol⸗ daten gebe. Wir haben ſo viel Allianzen und Freund⸗ ſchaften, daß wir Millionen Soldaten und Bajonette gebrauchen!“ f Lokales. Seckenheim, 17. Januar. s General⸗Verſammlung des Männer⸗Geſang⸗ vereins. In der am Samstag abend im„Löwen“ ab⸗ gehaltenen General⸗Verſammlung wurde beſchloſſen, daß der Männer⸗Geſangverein weiter beſtehen ſoll; die Ver⸗ einigung mit den Geſangvereinen„Sängerbund“ und „Liederkranz“ wurde abgelehnt. Todesfall. An Gehirnhautentzündung geſtorben iſt im Garniſonlazarett zu Straßburg der von hier gebürtige Georg Kloos. Die Eltern verlieren in ihm den einzigen Sohn, der ihnen ſtets eine treue Stuͤtze war. Kloos diente im erſten Jahre. — Laßt die Pferde nicht unbedeckt in der Kälte ſtehen! Dieſe Mahnung iſt ſowohl zum Vorteil der Tiere, als wie auch ihrer Beſitzer gegeben. Wenn Pferde ſich heiß gelaufen haben, ſieht man ſie oft dampfend im Freien ſtehen, während ihr Kutſcher in das Haus gegangen iſt, um eine Beſorgung zu machen. Dauert dies längere Zeit, ſo fängt das Pferd zu frieren an und es kann eine böſe Erkältung davontragen. An⸗ dererſeits iſt es ebenſo verkehrt, während der Arbeits⸗ zeit, wie man oft beobachten kann, die Tiere mit wol⸗ lenen Decken zu behängen. Unter dieſen Decken ſchwitzen die Pferde ſtark und können ſich nach deren Abnahme ſich erſt recht erkälten. Es werden die Pferde durch Zu⸗ decken bei der Arbeit verweichlicht. 5 Was der Militärdienſt den jungen Leuten für Vorteile bringt, zählt eine Zuſchrift an die„Kreuz Ztg.“ auf: Der Milltärdienſt erleichtert den meiſten Leuten ihr Fortkommen und ſchafft vielen Stellung, die ſie ſonſt nicht bekommen würden, da es faſt überall eine Empfehlung iſt, wenn es heißt, er hat gedient. Dann kann der Zivil⸗ verſorgungsſchein erworben werden, der die gedienten beſſer ſtellt, wie viele andere Leute. Dieſe Ausſichten wiegen den während der Militärjahre entgangenen Lohn meiſt mehr wie früher auf. 5 Aus Nah und Fern. ( Oberwittſtadt, 14. Jan. Ein Monteur des Elektrizitätswerkes in Jagſthauſen, welches Werk gegen. wärtig hier in der Umgegend die elektriſchen Leitungen und Anſchlüſſe vornehmen läßt, blieb, als er vom Ober⸗ monteur nach dem Transformatorenhaus geſchickt wurde, um dort die Hochſpannleitung von 5000 Volt auszuſchal⸗ ten, mit naſſen Handſchuhen an den Drähten hängen, was den augenblicklichen Tod des Monteurs zur Folge hatte. Der Getötete iſt 24 Jahre alt und von Oberkeſſach in Württemberg gebürtig. Eine ſchwerkranke Mutter be⸗ trauert den Tod des Ernährers. Die Leiche iſt ſchwer verbrannt. a e a 9 (J Heivelberg, 14. Jan. Einer der hervorragend⸗ ſten Lehrer der hieſigen Univerſität, Geh. Hofrat Jel⸗ linek, Lehrer des Staats⸗, Völker⸗ und Verwaltungs⸗ rechts, iſt am Freitag infolge eines Herzſchlages plöͤtz⸗ lich geſtorben, nachdem er noch tags zuvor ſeine Kollegien geleſen hatte.* f (Lauda, 14. Jan. Anläßlich der hier abgehaltenen Vertrauensmännerverſammlung der Zentrumspartei im 14. Reichstagswahlkreis, von der Landgerichtspräſident Dr. Zehnter wiederum als Reichstagskandidat aufgeſtellt wurde, iſt dem Führer des badiſchen Zentrums auf tele⸗ raphiſchem Wege das unbegrenzte Vertrauen der Ver⸗ ammlung ausgeſprochen worden. Dieſe Vertrauenskund⸗ gebung hat nach einer Mitteilung des„Bad. Beob.“ fol⸗ enden Wortlaut:„Mit großer Entrüſtung haben 500 ſertrauensmänner aus dem ganzen 14. badiſchen Reichs⸗ tagswahlkreiſe Kenntnis genommen von den ſchmählichen Beſchimpfungen ihres verdienſtvollen Führers, des Herrn Geiſtl. Rat Wacker, in der liberalen Preſſe. Sie erheben einmütig Proteſt gegen eine ſolche Verunglimpfung und ſprechen ihrem Führer ihr volles Vertrauen und herz⸗ lichen Dank für die unentwegte, raſtloſe Arbeit für Kirch und Vaterland aus.“ e ( Warmbach, 14. Jan. Die Anklage gegen Luiſe Mutter von hier wegen Tötung ihres Vaters gelangt am 20. Januar vor dem Schwurgericht in Freiburg zum zweiten Male zur Verhandlung. Bei der erſten Ver⸗ handlung im Oktober v. Js. wurde der Fall vertagt, weil das Gericht eine Beobachtung der Angeklagten auf ihren Geiſteszuſtand für nötig erachtet hatte. b ( Adelshauſen, 14. Jan. Einen e Scha⸗ den erlitt vor wenigen Tagen ein hieſiger Landwirt. Es ſtanden ihm über Nacht 2 Ochſen im Werte von 1200 Mark um. Es ſcheint, daß ſchlechtes Futter mit giftigen Pilzen den Tod der Tiere verurſacht hat. 7 Ee 8 () Schönau i. W., 14. Jan. Elf Pferde müßten ſich kürzlich faſt einen ganzen Tag ab, um den Möbel⸗ wagen eines hieher N Beamten von der Station Zell durch den Schnee nach Schönau zu bringen. Derartige Umzüge zur Winterszeit ſollten beſſer unterbleiben, denn derſelbe hat nur Unannehmlichkeiten im Gefolge, wenn er mitten im ſtärkſten Schwarzwaldwinter erfolgen muß. Man könnte wohl die Verſetzungstermine auf eine gün⸗ ſtigere Jahreszeit verlegen. (J unteröwisheim, 14. Jan. In der Nähe unſeres Ortes ereignete ſich ein bedauerlicher Unglücksfall. Der an Epilepſie leidende 26 Jahre alte Landwirt Deuchler war auf dem Wege zum Walde, als er einen epileptiſchen Anfall erlitt. Er ſtürzte zu Boden und kam dabei auf das Geſicht zu liegen, wodurch offenbar der bedauerns⸗ werte Menſch erſtickt iſt. Als man ihn auffand, war er ſchon einige Zeit tot. () Altlußheim, 16. Jan. Das Opfer eines keines wegs geiſtreichen Scherzes wurde vergangene Woche ein hieſiger Arbeiter. Derſelbe ſpielte ſchon einige Zeit ein Lotterielos, was einem ſeiner Freunde bekannt war. Da gerade Ziehung ſtattfand, erlaubte ſich eben dieſer Freund den Ulk, dem Spieler einen mit dem Poſtſtempel Blan⸗ keneſe verſehenen Brief zugehen zu laſſen, welcher die Mit⸗ teilung enthielt, daß das Los des Arbeiters den Betrag von 33 000 Mk. gewonnen habe und das Geld von der Filiale der Rheiniſchen Kreditbank in Ludwigshafen aus: bezahlt werde. Aus Freude über dieſe Botſchaft verließ der Gewinner ſofort die Zigarrenfabrik, in der er arbeitete, ad eilte nach Hauſe, um ſeiner Frau das große Glück itzuteilen. Hierauf legte ſich der Gewinner infolge der arken Aufregung über die ihm gewordene Freude ins Zett. Seine Frau vergaß ſogar das Mittageſſen zu kochen, und ſein Bruder, der Anteil an dem Los hat, kündigte ſeiner Bekanntſchaft das Liebesverhältnis mit dem Be⸗ merken, daß er jetzt mit dem vielen Geld eine Reichere und Schönere bekomme. Auch im Wirtshaus wurde der Glücksfall entſprechend gefeiert, die Hauptſache aber, das Geld, läßt noch immer auf ſich warten. (0) St. Blaſien, 16. Jan. Der Autoverkehr St. Blaſien—Titiſee iſt mit einmaligem täglichem Verkehr nach beiden Richtungen wieder aufgenommen. Altheim, 17. Jan. Jagdpächter Stalf von hier wurde dieſer Tage bei der Treibjagd von einem Herrn aus Walldürrn angeſchoſſen und erheblich verletzt. Vor zwei Monaten paſſierte Herrn Stalf ein gleicher Unfall, der aber keine ernſten Folgen hatte. * Bruchſal, 17. Jan. Wie ſchon berichtet, hat das Großh. Miniſterium des Innern nunmehr auf dem Ver⸗ ordnungswege in den en en die Schnaken eingegriffen. Die getroffenen 1 88 8 verſprechen wenn ſie allgemein durchgeführt werden, Erfolg. In erſter Linie wird es jetzt notwendig ſein, den überwinternden Schnaken zuleibe zu rücken. Auch beginnt hier morgen ſtädtiſcherſeits das Abflammen der Keller; obwohl die Schnaken dort zu Abertauſenden überwintern, findet man noch mehr an den Deckeln der Sandkaſten, in den Dung⸗ und b auch dort würde ſich das Ab⸗ lammen lohnen. Es iſt vielfach noch nicht genü end be⸗ kannt, daß die Schnaken, faſt ausſchließlich befruchtete Weibchen, ſich mit Beginn der kalten Jahreszeit vornehm⸗ lich in unſere Keller zurückgezogen haben und dort in den Zuſtand an den Wänden und Decken mit Vor⸗ iebe in den Ecken links und rechts der Kellerfenſter ſitzen. Wenn man bedenkt, daß aus jeder in unſeren Kellern ſitnden Schnake im Laufe des kommenden Sommers 7½ Millionen Nachkommen entſtehen können, ſo ſo iſt ſicherlich nicht zu viel verlangt, wenn man das ſtädt. Perſonal bei ihrer Vertil ungsarbeit möglichſt unterſtützt. Gründlicher wäre es allerdings, wenn das Abflammen nochmals— vielleicht durch den Hausbeſitzer— vor⸗ 5 wird, da eine Anzahl der Plagegeiſter durch 19 8 aufgeſcheucht wird und dem Verderben ent⸗ e . Wie wir erfahren, haben mehrere Bezirksämter des Landes eine Verfügung an die Landgemeinden betr. Bekämpfung der Schuaken erlaſſen, wonach im Winter in den Monaten Januar bis März die Hauseigentümer oder deren Stellvertreter verpflichtet ſind, die in Kellern, Schuppen, Ställen und ähnlichen Räumlichkeiten über⸗ winternden Schnaken durch Ausräuchern oder Abflammen der Räumlichkeiten, durch Zerdrücken mit feuchten Tüchern oder in ſonſtiger wirkſamer Weiſe zu vernichten. Neues aus aller Welt. Der„ koſtbare“ Fund, den in Berlin der Chauf⸗ feur Kugelmann vor Jahresfriſt in ſeinem Automobil machte und der zu lebhaften Erörterungen wegen des Finderlohnes führte, hat ſich jetzt als eine Erfindung erwieſen. Das geheimnisvolle Paket, das 40 000 Ru⸗ bel und für 50 600 Mk. Juwelen enthalten ſollte, hat in Wirklichkeit nichts als— ſchmutzige Wäſche und wert⸗ loſe Papiere enthalten. Argentiniſches Fleiſch. Am Samstag wurden in Innsbruck 10 000. amm argentiniſchen Flei⸗ ſches, von der Stadt zellt, raſch verkauft. Der An⸗ drang war ſo groß, daß die Polizei einſchreiten und die Verkaufshalle zeitweilig ſchließen mußte. Morgen treffen hier für den Arbeiterkonſumverein Innsbruck 5000 Kilogramm argentiniſches Fleiſch ein. * Liebes⸗Drama. Zwiſchen der in ganz Italien bekannten Varieteſchönheit Paolina Georgi und dem argentiniſchen Studenten Carrera Fermin ſpielte ſich am Lide von Genua eine entſetzliche Tragödie ab: Aus bis⸗ her unbekannten Gründen ſchoß Fermin ſeine Geliebte, die Sängerin, die er zu einem Rendezvous beſtellt hatte, in einer Grotte nieder und erſchoß ſich dann ſelbſt im Gegenwart der herbeigeeilten Dienerin der Georgi. Beide waren ſofort tot. * Weiße und Neger. In Benton(Kanſas) griff eine mit Stöcken bewaffnete Gruppe von Weißen eine ſchwarze Schauſpielertruppe an. Einem Neger wurde der Schädel zertrümmert, mehrere andere ſchwer verletzt. In⸗ folge dieſes Zwiſchenfalls befürchtet man den Ausbruch ——— 2 — * 2222 ⅛ ð; ͤ V T222TT4CCCCcCcC CCC bon Raſſenrampfen. 8 5 N i 4„Miß Elkins und der Herzog der Abruzzen. Auszug aus d em Stand esregiſter 7 15 1 Miß Elkins hat auf telegraphiſchem Wege dem Herzog der Gemeinde Seckenheim + 8 N der Abruzzen mitgeteilt, daß ein Brief ihres verſtor⸗ für den Monat Oktober 1910. Ur 680 a 8 ellte Gref 8 90 5. ſei. 955 Inhalt des 5 15 81 Verkündete: ö efes ſei auch der Familie Elkins unbekannt. Martin Hirſch, Gepäckarbeiter und Marie Schmi fehle i 11 3 * Sabotage. In Belgien macht jetzt die anſchei⸗ Näherin, beide von hier.. 1 3533 9 3 1 N tend aus Frankreich übernommene Sabotage auf Tele⸗ 22. Leopold Adler, Töpfer von Friedrichsfeld und Eliſabetha Kassabücher, Kopierbucher, Geschätts- Faser. und Telephonleitungen Schule. Auf der Strecke Heß, Zigarrenmacherin von hier. bücher, Durchschreibebucher in allen Brüſſel.—-Antwerpen wurden in den beiden letzten Näch⸗ 25. Julius Nonnenmacher, Güterarbeiter von Eichelberg Formaten. B d B 5 5 en 150 Meter Draht durchſchnitten. 4 und Anna Bauer, ohne Beruf, beide hier wohnhaft. r. e e eee eee, „Einbruchsdiebſtahl. In München verübten un. 27, Gicorg Eduard Butler, Schreiner und Marie Seiz. Locher, Löscher, Stempelkissen, Tinten- bekannte Täter in dem Warenlager eines dortigen großen ohne Beruf, beide von hier. fässer, Stempelfarben usw. usw. Konſumvereins einen Einbruch. Eine Kafſette mit 5000 Getraute. 1 Saintliche ff Mk. Bargeld fiel ihnen in die Hände. FFJ7JJ)VVCCCCCCCCCFCCCCCTCVVCTVTVCbCCbCCCCCTTT( Die Cholera. In dem unmittelbar an der preu⸗ 6. Dr ee f 00 igeaſſe 15 e iſchen Grenze liegenden belgiſchen Dorfe Dolhain ſind ae Seitz, von hi r. Gerichtsaſſeſſor und Anna 6 2 0 zwei Todesfälle vorgekommen, bei denen es ſich nach 15. Maurer Jalob Biiſch 5 lveshei 5 9. immermann der Anſicht der Aerzte um aſiatiſche Cholera handelt. Ruderich, Fabrikarbeiterin 925 Her beim und Marie Buchdruckerei u. Schreibwarenhandlung. 1. Die Affäre des Grafen Wolff⸗Metternich. 15 Maſchinenarbeiter Philipp Sponagel und Anna Rau- 5 1 5 10 des 5 Wolff⸗Metternich iſt felder, ohne Beruf, beide von hier l A in Berlin eingetroffen; er hat angeblich die Abſicht, ſei-[ 29. Schriftſetzer Emil Ott 8 ˖ 0 1. 5 5 5 8 we dee erkltren a1 laſſen. Ge 1 Amalie Au u be und Unterricht. ö Diese Woche! r hatte in Gegenwart des Unterſuchungsrichters eine 29. Gepäckarbeiter Marti i ari 5 is ene Beſprechung mit ſeinem Sohne. Dieſer widerſetzte ſich Näherin, beide 15 hier 5 928„ Eistenz! Nächste dem Vorhaben ſeines Vaters und erklärte, er werde Geborene: f ſeine Unſchuld e 7— 8. Elisabeth, T. d. Erdarbeiters Adolf Seltenreich u. d. Damen U 0 Bad. Invaliden. Die Kämpfe an der Liſaine 15 5 1 Gärtner. n e Geld-Lotterie. dum 40jährigen Gedenktag— 15. bis 17. Januar. 14. n H 25 3 i 9. 9. ö a Marie Margareta, T. d. Rangi öri ö 8 1791 5 15 70 ſind 7 7 dieſes 1 97 verfloſ⸗ EC. Margareia geb. Hirsch. angierers Karl Görig u. d. 4 ler 7 en 44 OOO MX. len, ſeit in dreitägigem, überaus blutigem Kampf die 14. Georg Ludwig, S. d. R e 55 Hauptgew. Mach: des zum Entſatze von Belfort heranziehenden Bour⸗ E. Katharing geb.„ ee ee del Tag i 893 1 eh 20 OOO MK bakiſchen Heeres. Werders aus Preußen und Ba- 15.5 Walter Georg Karl, S. d. Schreiners Hermann Gott⸗ den besuch unserer, Kurse 27 Gewi f denſern beſtehenden Armee gebrochen wurde. ſchalk u. d. E. Maria geb. Zwingenberger Pes ele „Um das bereits ſeit Monaten von den deutſchen 18. Elſa Anna, T. d. Maurers PhilippgSchre 2 u 5 6 e e en HOOO MX. g Truppen belagerte Belfort zu entſetzen, zog General Margareta geb. Heierling. Auch eine aukömmebe ge⸗„ Bourbaki mit ſeinem neugebildeten Korps über Beſancon 21. Wilhelm Karl, S. d. Schreinermeiſters Wilhem Däuber cherte Erstens zebalen. 18 000 Mk. gegen Belfort vor. General Werder, dem die überlegene u. d. E. Katharina geb. Weber. al e Joſe à 1 M Macht der Franzoſen bekannt war, zog ſchleunigſt alle 12. Suſanna, T. d. Bahnarbeiters Georg Gruber, Jakab Paten Bee 11 Loſe 10 N., Porto a. Liſte 30 Pf in ſeiner Nähe befindlichen deutſchen Truppen zuſam⸗ Sohn u. d. E. Anna Marie geb. Seitz. 5 befinden sich heute 5 enrfenle Lotterie Uinterneg. men, hielt den Feind durch den Angriff bei Villersexel 24. Karl, S. d. Bahnarbeitts Auguft Hertlein u. d. E. besehlten Stellungen, worüßer J. Stürmer. rf. Tal ünſch 5 5 25 ließ inzwiſchen die durch die Suſanna geb Hartmann e Ben, ee i aleinſchnitte der Liſaine und Allaine⸗Baches gebildete 24. Paula Katharina, T. d. K inkbei in ges Privat Tlande etragene Kleider, Koffer Verteidigungsſtellung Frahier⸗Monleliard⸗Belle befeſt⸗ 5 d. E. Me N n e 88 5 80 G fd wegen großem ßen. Dieſe ausgezeichnete Stellung, die 10 Kilometer 25. Anna, T. d. Pfläſterers Friedrich Weiß u. d. E. Anna ep. und, kaut gebildeten] Vorrat billig abzugeben bei lang, und das ganze obere Elſaß deckte, wurde in aller Barbara geb. Weißling. 25 J 5 A. ech, Mannheim 8 1. 10. Eile mit 37 ſchweren Geſchützen von der Belforter Be. 25. Luſſe, T d. Milchhändlers Georg G d. E. Privat. landelssche..—2 lagerungsartillerie ausgerüſtet. Die deutſchen Truppen Eva Maria geb. Sei e Feen aste e + Pease 5 bee 000 Mann, denen 150 000 n 805 Gef orbene: Anstitat Buehler Breisgauer gegenüberſtanden. 6. Friedrich, S. d. Bahnarbeiters Jakob. EFFECT 9 0 Marie geb. 10 0 0 Tage 9235 N eee Mostansatz N* a 2„ 7. Magazinarbeiter Johann Joſef Gropp Witwe Cva Alle geſetzlich erlaubt und eee N f geb. Kegel, 67 Jahre alt. Absolventen sind gut plaziert! 47 i 1 5 2 W 8. Johann Georg, S. d i f e 5 2 org, S. d. Fabrikarbeiters Johanns- Doss 5 Ehrhardt u. d. G. Katharina geb. Damm, 7 Jahre alt. Gruss 9. Karl, S. d. Wäſchers Konrad Bollenbach u. d. E. 22 0 f Anna Katharina geb. Kolb, 4 Monate alt. Deld T ofterir 5 0 i N 14. Georg Eduard Merklein, Kaufmann, 64 Jahre alt. 5 2 2 e e d,, e 18. Taglöhner Andreas Schmelcher von Ilvesheim, 48 iu Volker, undd H Anderkunde f 1 0 5 Srilliesd 70 9 Jahre alt. 25. f i* 0 g —. 19. Totgeborenes Mädchen von Nietmeiſter Ludwig Maier. deer 9 N 21. Emma Dina, T. d. Bürodieners Johann Stegmann 12000 ist das Beste zur Berei- 8 20. u. d. E. Emma geb. Blümmel, 1 Monct alt. O tung eines schmack ⸗ ö 4 Heinrich Erwin, S. d. Regiſtrators Peter Becherer u. n haften und gehaltvollen uc d. E. Katharina geb Mang, 1 Jahr 8 Monate alt. 20000 haustrunkes. Rae. i 29. 6 e Heinrich Collet u. d. E. Anna 2 Hauptgewinne Mk Zu haben bei: cblsels. N A lgaupfauartier geb. Eder, onat alt. N l 4 8 hlauptquertie Hen 5 esche ene Redaktion, Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenheim 20000 0 Setheuhrin rena 109 Gewinne Mk.. rny, 5 8 1aO0OO J 5 a 8 900 Gewinne Mk. 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N gelang es Vour⸗ ll trunernden Hinterb lieb kuen. 1 300 i b. Grp e 3 zielen, folge ſeiner Uebermacht, einige Vorteile zu er⸗ Seckenheim, 17. Januar 1911. Q. Bl. abzugeben. Ph. Blümmel . die deutſchen Flügel wurden zurückgedrängt, doch Die Beerdi det f ui en die. J 1 i gung findet morgen Mittwoch, den 4 Luiſenſtraße 51. ˖ Franzoſen infolge des Feuers der im Zen⸗ 18. Januar, nachmittags 2 Uhr vom Elt 0 rum der deutſchen Stellung befindlichen ſchweren Ge⸗ aus, ſtatt. 5„ 0 0 e 90 bf Hämorrhoiden! ſchütze die Liſaine nicht überſchreiten. Am 17. Januar. 5 ne bien besen ſce Frigede Keller das von den Sn. Ä.... ñ5 12 e f dorf jedoch nige 15 1 1 9 0 2 cen 2 ͤͤwUGAü——— Fache n e. bl. 37 85 1 A 793 uaſten des gebeten Augriſſe dueichweiſen Ar allen f Direkter Versand an Private. ebend. nern 22, Iden, ache c magen f 96 ben 175 Schlachtfeldes zeigten ſich die Franzoſen er⸗ Keine Reiden Reine Laden i Chiffon. m. Muschelaufs. 48, 48, erdauungs- und stubibe⸗ 4 Mick! ourbaki mußte ſich am Abend des 17. zum 5 Statt 3 Mark e eee Verto mit Spiegel 42„schwerden, Blutstockungen 8 Misere entſchließen, da ſeine Armee infolge des Kraft-Lebert E 181 Sapa e r, eee, N ißerfolges, ſowie d 0 d 8 Lebertran- Emulsion Machttisch mit Marmor 12„ echten, ollene Beine, Ent⸗ 11 7 er furchtbaren Leiden durch die von rahmartigem Wohlgeschmack, hergestellt aus feinstem Salontische m. Stegwerbd. 16„ f zünaungen ete. leidet, mit, 1 e und der mangelhaften Verpflegung demoraliſiert norwegischen Dampf- Lebertran. Trumeaux mit Splegel 35„ wie zahlreiche Patienten, dur, Zur Deckung ſeines Rückzzuges, der bis zum 19. Bei Bezug von 3 Originalfl. 1 Mk. 65 p. Fl. Same maschendlnane 48, 80 ,die oft jahretang mit ſolchen diterte, ließ er am rechten Liſaineufer ſtarke Truppen⸗( Butetts m. Schnitzerei 118,125[Leiden behaftet waren, von zöteilungen zurück. Am 19. Januar ging Werder zur„n Naa Fans, Nile Wohl.. bauen dera anden f erfolgung über und brachte dem Feinde noch ahnſehn⸗ Nur gegen e Nee des Betrages ö immer- Einrichtungen in festen I Hunderte Dank⸗ n Anerken⸗ D a 0; Ich zahle sofort, auch für jede angebrochene Flasche Genres stets am Lager, in jeder nungsſchreiben liegen vor. Zülti amit entſchieden die Kämpfe an der Liſaine end⸗ gen vollen Betrag zurück, wenn meine Kraft-Lebertran-. Teilzahlung gestattet.] Krankenschwester Rlara den 5 den deutſch⸗franzöſiſchen Krieg, ſoweit er ſich auf Emulsion nicht ebensogut ist, als die im Laden für 3 Mk. 8 belkeufhaus Wiesbaden, wahnabtirage 25. Iildhen Schnaplat arſpielte verkauften Flaschen L. Weinheimer] 2,8 1 Truppen n dreitägigen Kämpfen verloren die deutſchen A. Henze, Versandhaus 4, MANNHEIM. 2 Mann 1 55 a und 1847 Mann, während 6—8000 Karlsruhe, Händelstr. 28. Inos 7 r Armee Bourbakis fielen.( d Gedenlet der hungernden Vögel! 4 5— Bekanntmachung. ufolge Ableben des ſeitherigen Inhabers iſt die Stelle eichenſchauers und Desinfektors hieſiger Gemeinde alsbald neu zu beſetzen. Die von dem zu beziehenden Ge⸗ bühren betragen für jede Leichenſchau 2 Mk. für eine Desinfektion 3 Mk. Geeignete Bewerber wollen ihr Geſuch bis ſpäteſtens 23. d. Mts. bei uns einreichen. Seckenheim, den 13. Januar 1911. Gemeinderat: Volz. Gemeindekasse. Infolge Verteilung des Gabholzes bleibt die Gemeinde⸗ kaſſe am Freitag, 20 d. Mts. geschlossen. Seckenheim, 17. Januar 1911. Gemeinderechner: Sichler. Bekanntmachung. Die Abgabe der Gabholzzettel betreffend. Wir geben andurch bekannt, daß am Freitag, den 20. D. Mis., von vormittags 8) Uhr ab auf dem Rathaus Zimmer Nr. 1 die Gabholzzettel gegen Ent⸗ richtung von Mk. 4.20 in Empfang zu nehmen ſind. Diejenigen Bürger, welche ihr Holz der Gemeinde ab⸗ getreten haben, erhalten den Abgabezettel über die Wellen gegen Entrichtung von 1.50 Mk. des Seckenheim, den 16. Januar 1911. Gemeinderat: Ratſchreiber 3 Volz. Koch. Bekanntmachung. Den Arbeitsnachweis betreffend. mitzuteilen, daß am 1. Januar 1911 der Arbeitsnachweis der Badiſchen Landwirtſchaftskammer in Tätigkeit getreten iſt. Derſelbe erſtreckt ſich auf die Vermittelung in⸗ und ausländiſcher Arbeitskräfte, einſchließlich der Wirtſchafts⸗ beamten. Die Vermittelung inländiſcher Arbeitskräfte er⸗ folgt vollſtändig unentgeltlich. Für die übrige Vermitte⸗ lungstätigkeit werden jedoch Gebühren erhoben. Karlsruhe, den 3. Januar 1911. gadiſche TLandwirtſchaftskammer. gez. Prinz Löwenſtein. Vorſtehendes wird mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß Formularkarten für die Beſtellung von Arbeitskräften bei uns erhältlich ſind. Seckenheim, den 16. Januar 1911. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Aufnahme von Zöglingen in die von Stulz'ſche Waiſenanſtalt in Lichtental betr. In der von Stulz'ſche Waiſenaſtalt zu Baden⸗ Lichtental ſind auf Oſtern 1911 folgende Freiplätze zu beſetzen: 4 für katholiſche Knaben 1 für katholiſches Mädchen 1 für evangeliſchen Knaben. Die Bürgermeiſterämter haben dies in ihren Ge⸗ meinden öffentlich zu verkündigen und einlaufende Geſuche nach dem Statut vom 22. November 1834, Regierungs⸗ blatt Seite 373 zu behandeln und längſtens binnen 14 Tagen hierher vorzulegen. Mannheim, 3. Januar 1911. Gros. gezirksamt III: Dr. Sauter. f geſchluß. Vorſtehendes bringen wir mſt dem Anfügen zur öffent⸗ lichen Kenntnis, daß Geſuche um Aufnahme in die de Anſtalt längſtens bis zum 18. dieſes Monats bei uns ein⸗ zureichen ſind. Seckenheim, Koch. 9. Januar 1911. gürgermeiſteramt: Vo l z. Bekanntmachung. Meldung der zum Einjährig⸗Freiwilligen⸗ dienſt Berechtigten betreffend. Auf nachſtehende Beſtimmung des§ 93 Ziffer 2 Wehr⸗Ordnung werden hiermit die Beteiligten beſonders hingewieſen. „Beim Eintritt in das militäriſche Alter haben ſich die zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt Berechtigten, ſofern ſie nicht bereits vorher zum aktiven Dienſt eingetreten ſind, ſowie diejenigen Militärpflichtigen, welche gemäß 8 89 Ziffer 3 die Berechtigung zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt dei der Prüfungs⸗Kommiſſion nachgeſucht haben, bei der Erſatzkommiſſion ihres Geſtellungsortes ſchriftlich oder mündlich unter Vorlegung ihres Berechtigungsſcheines, ſo⸗ fern ihnen derſelbe bereits behändigt iſt, bezw. unter Vor⸗ legung des Zeugniſſes über die beſtandene Prüfung zum Schiffsingenieur zu melden und ihre Zurückſtellung von der Aushebung zu beantragen. i Militärpflichtige, welche dieſer Meldung ſpäteſtens bis um 1. Februar d. J. nicht nachgekommen ſind, haben gemäß 8 23 Reichsmilitärgeſetz, 8 98 Ziffer 4, 26, Ziffer 7 Wehrordnung Geldſtrafen bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen zu gewärtigen.“* Die Gemeinderäte des Amtsbezirks werden angewieſen, dieſe Verfügung alsbald in ortsüblicher Weiſe bekannt zu geben und den Vollzug anzuzeigen. Mannheim, den 2. Januar 1911. Der Zlvilvorsitzende der Ersatrkommission des Nus- hebungsbezirks mannheim: Hofheinz. geſchlufß. Vorſtehendes wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. 8 f Seckenheim, den 5. Januar 1911. Gemeinderat: Polz. 1 4 Schmitt. J.⸗Nr. 26. Wir beehren uns Ihnen hierdurch ergebenſt NN Cb ˙ 1 —.— Bekanntmachung. N Das Klaſſtfikationsverfahren betreffend. I. Zur öffentlichen Kenntnis: Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Mann⸗ ſchaften der Reſerve, Marine⸗Reſerve, Landwehr, Seewehr, Erſatzreſerve, ſowie ausgebildete Landſturmpflichtige des zweiten Aufgebots, welche auf Grund des§ 122 der Wehr⸗ ordnung vom 22. November 1888 auf Zurückſtellung hinter die letzte Jahresklaſſe ihrer Waffe und Dienſtklaſſe Anſpruch machen, ihre Geſuche alsbald bei dem Gemeinderat ihres Wohn- bezw. Aufenthaltsortes einzureichen haben. II. Die Gemeinderäte des der vorſtehend erwähnten Art gemäߧ 123 der Wehrord⸗ nung zu prüfen und mit ausführlichem Bericht, welcher die in dieſem Paragraphen verlangten Angaben enthalten muß, umgehend dem Zivilvorſitzenden der Erſatzkommiſſion vorzulegen. Ueber die eingereichten Geſuche wird durch die verſtärkte Erſatzkommiſſion im Anſchluß an das Muſterungs⸗ geſchäft entſchieden. Mannheim, den 2. Januar 1911. Der Zivilvorsitzende der Ersatzkommission des Nus- hebungsbezitks Mannheim: Hofheinz. Seſchluß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis Seckenheim, 11. Januar 1941. Gemeinderat: 5 Vo lz. Schmitt. Oeffentliche Aufforderung. Die Anmeldung zur Stammrolle betr. In Gemäßheit 8 25 der Wehrordnung werden die Militärpflichtigen, welche bei dem Erſatzgeſchäft des Jahres 1911 meldepflichtig ſind, aufgefordert, ſich zur Stammrolle anzumelden. 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet: 8 a) alle Deutſche, welche im Jahre 1911 das 20. Lebens⸗ jahr zurücklegen, alſo im Jahre 1891 geboren ſind; b) alle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienſt⸗ pflicht noch nicht endgiltig durch Ausſchließung, Ausmuſterung, Ueberweiſung zum Landſturm, zur Erſatz⸗Reſerve, oder Marine ⸗Erſatzreſerve, oder durch Aushebung für einen Truppen⸗ oder Marine⸗ teil entſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatz⸗ behörden von der Anmeldung ausdrücklich entbunden oder über das Jahr 1911 hinaus zurückgeſtellt wurden. 8 2. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderat des⸗ jenigen Ortes, an dem der Militärpflichtige ſeinen dauernden Aufenthalt hat. Hat er keinen dauern⸗ den Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines in⸗ ländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder, wenn auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Eltern geſchehen. 5 3. Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, an dem er ſich nach Ziffer 2 zu melden hat, zeitig abweſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗, Brot⸗ oder Fabrikherren die Verpflichtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung hat vom 15. Januar bis 1. Februar zu geſchehen, ſie ſoll enthalten: Familien⸗ und Vorname des Pflichtigen, deſſen Geburtsort, Geburtsjahr und Tag, Aufenthaltsort, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder leben oder tot ſind. Sofern die Anmeldung nicht am Geburtsort erfolgt, iſt ein Geburtszeuguis vor⸗ zulegen. Bei wiederholter Anmeldung müſſen die Loſungsſcheine vorgelegt werden.. Wer die vorgeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Seckenheim, 4. Januar 1911. Gemeinderat: Volz. Schmitt. Liedertafel Seckenheim. Donnerſtag, den 19. d. Mts., abends punkt 8 Uhr Gesangprobe echten nass. u. trockene Schuppenflechte, skroph. Ekzema, Hautausschläge, offene Füße Beinschaden, Beingeschwüre, Ader- beine, böse Finger, alte Wunden sind oft sehr hartnäckig; wer bisher vergeblich hoffte a zu werden, mache noch einen ersuch mit der bestens bewührten 2 Rino-Salbe e trei von schädlichen Bestandteilen. Dose Mark 1,18 u. 2,5. Danleschreiben gehen Aaglich Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Fraves, fleißiges adden behör, geeignet für Friſeur⸗ und Zigarrengeſchäft, eventl. 3 Zimmer und Küche ohne Schutzmarke Zwillinge. Bestes Husten finderungsmitiel. Paket 30 Pfg. Alleinverkauf in der Apotheke. Laden. 75 ee f; ö Martin Keller Krisch kingetroffen: Zimmermeiſter, Riedſtr. 38. Oſtfrieſiſche Selbſigekellerten ſpauiſchen Weisswein (garantiert Natur) offeriert billigſt e 768 G. L. Bühler Weinhandlung. Kühe und Pinder. Paul Hirsch Ladenburg. 2 33 Amtsbezirks haben Geſuche Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob dieſe noch Pünktliches u. vollzähliges Terpentin je 2, Melee n für. kleineren Haushalt Eigelb 20,0, Salleylz Bors. je i,. geſucht. ur echt in Originalpackung 1 Erde ce, Weinen, redes Zu erfragen in d. Expedt. Schube 5 Weinböhla-Dresden. ds Bl F 2 — Tac Tuifen- u. Mittelſtr Tnape S Würkes L. 88 1 Eukalyptus⸗ i 4 42 Menthol⸗ Bonbons: Zimmer, Kuch und Zu⸗ Liberaler Uolksverein Seckenheim. hationalliberale Partei. Morgen Mittwoch, den 18. Januar, abends ½9 Uhr findet in unſerem Vereinslokale„Zum roten Löwen“ unſere f Ceneral-Versammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Jahresbericht, 2. Rechnungsvorlage, 3. Neuwahlen, 4. Verſchiedenes. Wir laden unſere Mitglieder hierzu ergebenſt ein. f Der Vorſtand. Turnerbund„Jahn“ Seckenheim. Sountag, den 22. Januar, nachm. ½3 Uhr deneraluersammlung im Gaſthaus„Zum goldenen Hirſch.“ Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Wir laden hiermit unſere verehrl. Miglieder mit der Bitte, um zahlreiche Beteilignng freundl. ein. a Der Turnrat. Liedertafel Seckenheim. Sonntag, den 22. da. Mis, nachmittags ½j Uhr diesjährige Oeneral-Versammlung. Tagesordnung 1. Geſchäftsbericht, 2. Kaſſenbericht, 3. Wahl des Geſamtvorſtandes, 4. Verſchiedenes. Zu dieſer Verſammlung laden wir ſämtliche Mit⸗ glieder mit der Bitte höfl. ein, zahlreich und pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand. uuvdo f dd Iqzeig aun in ogvict u Ap suonöud ae S pi uenqnlenv ap beösuonohonlug uobrgungch ve uus uga udbelupf dienlues pun nobuncnusdepeg s: Ubelupc⸗ Js seule pun Heu u uduohpponus use uv uudat unz uvavg ang ud g unnan aue EEE ee ERrbar's Eibisch-Bonbons aus der Zuckerwarenfabrik von Georg Ehrbar, Mann⸗ heim, Q 1, 15 iſt ein bewährtes und vorzügliches Lin⸗ derungsmittel gegen Huſten und Heiſerkeit. Nur echt zu haben in Feckenheim bei: Bickon Andreas Seitz Suſanna Erny Georg Sitzler Karl Erny Johann Schad Ludwig Friedel Johann Schwöbel Kath. Wwe. 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