Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis betrãgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Qnartal Mk. 1.50. ur.„ Seckenhelm, Dienstag Letzte Nachrichten. » Berlin, 23. Jan. Im Abgeordnetenhaus iß heute vormittag Abg. v. Jadzewskt, Probſt in Schroda, plötzlich an einem Herzſchlag geſtorben. Metz, 23. Jan. Seit heute nachmittag ſteht der Dachſtuhl des hieſigen Garniſonslazaretts in Flammen. Die Feuerwehr kann nur die Nachbargebäude ſchützen, da ſie an den Brandherd nicht herankommen kann. * Magdeburg, 23. Jan. Die Zuckerfabrik Wanz⸗ leben brannte heute bis auf das Keſſel⸗ und Wohnhaus nieder. * Demmin, 23. Jan. Hier brannte die Demminer Zuckerfabrik ebenfalls ab. Die Maſchinen und das Labo⸗ ratorium ſind vernichtet. Der Schaden wird auf über eine Million Mark geſchätzt. * Speyer, 23. Jan. Der Pionier Klotz von der 2. Kompagnie des 2. Pionierbataillons verließ die Ka⸗ erne mit ſeinem Dienſtgewehr und erſchoß ſich im Duden⸗ hofener Gemeindewald, nachdem er vorher einen Unter⸗ offtzier und einen Gendarmen, die unter den zu ſeiner Feſtnahme ausgeſandten Perſonen waren, ſchwer ver⸗ t. letzt hatte. Sind Schulausgaben rentabel? Der gewaltig geſtiegene Ertrag der deutſchen Volks⸗ virtſchaft redet hierüber eine deutliche Sprache. Die ge⸗ amte Volkswirtſchaft, das Gewebe von Handel und Ge⸗ werbe, Induſtrie und Landwirtſchaft, hat trotz aller Hemm⸗ niſſe und bei allen Schwankungen im einzelnen in den letzten Jahrzehnten eine glänzende Entwicklung genom⸗ men, eine Entwicklung, die das um die Mitte des ver⸗ ben Jahrhunderts politiſch und wirtſchaftlich noch o ohnmächtige Deutſchland zu einem gefürchteten Gegner auf dem Felde der Weltwirkſchaft gemacht hat. Der Ur⸗ ſachen ſind viele, das aber iſt gewiß: es war unmög⸗ ich, eine ſolche Steigerung ohne Volks ſchule zu vollziehen, und auch das andere ſteh— feſt: es wird ohne fortgeſetzte Fürſorge für die Volksbil⸗ dung und beſonders für die Volksſchule unmöglich ſein, de errungene Poſition zu behaupten. Auch hier führt Stillſtand zum ſicheren Rückgang und eine ſo reich ge⸗ liederte wirtſchaftliche Betätigung wie die unſeres deut⸗ chen Volkes wird auf der Höhe ihrer Lebensfähigkeit nur erhalten durch fortſchreitende allgemeine Ziviliſation des geſamten Volkes. Alles hierfür ausgegebene Geld— und ohne Geldkoſten geht es dabei natürlich nicht ab— iſt volkswirtſchaftlich rentabel im vollſten Sinne des Wortes, es wird in dem ſteigenden Ertrag der Arbeit unſeres Volkes mit reichen Zinſen wieder vergütet. Darum ert erte einſt der badiſche Finanzminiſte: Dr. Buchenberger:„Eine auf dem Gebiete des Unterrichts 2 * Seckenheimer Hnzeiger, Iiuesheimer Hnzeiger, neckarhauser Zeitung, Hmtsblaff der Bürgermeister ämter Seckenheim, vesheim, NHeckarhansen und Edingen. allzu karg verfahrende Finanzpolitik würde den wahren Intereſſen des Landes wenig förderlich ſein.“ Der kürz⸗ lich verſtorbene frühere ſächſiſche Kultusminiſter Dr. von Seydewitz erblickte gleich ihm in der Anſammlung eines geiſtigen Kapitals durch die Arbeit der Schule das cha⸗ rakteriſtiſche Zeichen einer weiſen Sparſamkeit. Und der jetzige Kultusminiſter Sachſens, Dr. Beck, führte in Ueber⸗ einſtimmung damit erſt im letzten Landtage aus:„Die Ausgaben, die für die Schulen gemacht werden, ſind durchaus produktive und kommen unſerm Lande und unſerer Bevölkerung in ſo hohem Maße zu ſtatten, daß die Frage der Schulreform nicht vom alleinigen Standpunkt der Finanzen aus behandelt werden darf. Zu einer ſolchen Behandlung von Schulfragen iſt man vielerorts nur allzu ſehr geneigt. Die Klagen über die immer und immer wieder ſteigenden Ausgaben für die Volksſchule finden an vielen Stellen offenes Gehör, und viele der wohldurchdachten Vorſchläge zur Ver⸗ beſſerung unſeres Schulweſens ſcheitern daran, daß Schul⸗ fragen meiſt zugleich Geldfragen ſind. Der Schulauf⸗ wand muß ſteigen, ſchon weil die Bevölkerung wächſt. Der Schulaufwand muß aber auch darüber hinaus noch ſteigen; denn noch ſind unſere Volksſchulen in vielen Stücken verbeſſerungsbedürftig und in ihren Leiſtungen ſteigerungsfähig. Wer dieſe Notwendigkeiten verkennt oder verſäumt, ihnen durch Entſchließung neuer oder durch beſſere Ausnutzung bereits verwerteter Finanzquellen Rechnung zu tragen, handelt gegen das Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft, verkümmert ihr die Kräfte, auf deren Betätigung ſie beruht. Der Ordensſegen. Auch in dieſem Jahre iſt der Ordensregen, der zum Krönungs⸗ und Ordensfeſte in Berlin niedergegangen iſt, recht groß. Von Parlamentariern iſt eine große Anzahl ausgezeichnet worden, darunter zwei von der Fortſchritt⸗ lichen Volkspartei, der Abg. Dr. Mugdan und der Abg. Stadtälteſter Kämpf. Auch eine große Anzahl national⸗ liberaler Abgeordneter hat Orden bekommen, darunter Dr. Friedberg. Es iſt auch eine größere Zahl katholiſcher Geiſtlicker unter den Dekorierten bemerkenswert. zwiſchen dem Verlag Scherl und dem Auswärtigen Amt. Bemerkenswert iſt die Auszeichnung des Berliner Poli⸗ Edinger Zeifung Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. zeipräſidenten v. Jagow. Neben ihm ſei auch der Erſte 8 Staatsanwalt im Moabiter Krawallprozeß Steinbrecht Klaſſe ſchmücken darf. Sehr ſpärlich ſind auch in dieſem Jahre wieder die Vertreter von Handel und Induſtrie bedacht worden. Von bekannten Perſönlichkeiten der Ber⸗ liner Finanzkreiſe wurde außer dem ſchon erwähnten Stadtrat Kämpf der Kommerzienrat Kopetzky, Mitglied der Berliner Handelskammer und Vorſtand der Berliner Fondsbörſe, mit dem Roten Adlerorden 3. Klaſſe mit der Schleife dekoriert. Von induſtriellen Perſönlichkeiten ſind hervorzuheben, der Generaldirektor der Allgemeinen Elektrizitätsgeſellſchaft Emil Rathenau mit dem Roten Adlerorden 2. Klaſſe mit Eichenlaub, der ſtellvertretende Aufſichtsratsvorſitzende der Siemens u. Halske⸗Geſell⸗ ſchaft Dr. Wilhelm v. Siemens mit dem Roten Adleror⸗ den 3. Klaſſe mit Schleife. Auf die Gelehrtenwelt war der Segen ſchon bei dem Univerſitätsjubiläum der Ber⸗ liner Univerſität niedergegangen. Von Künſtlern wurden der Graf Harrach und v. Dohnanyi dekoriert. Von Kunſt⸗ lehrern ſind der Düſſeldorfer Janſen und der Architekt Genzmer, der das Berliner Schauſpielhaus umgebaut hat, zu nennen. Von Militärs erhielten den Roten Adleror⸗ den 2. Klaſſe der kgl. württ. Generalmajor Frhr. von Watter, Kommandeur der 56. Infanteriebrigade(Raſtatt in Baden), der kgl. württ. Generalmajor v. Rampacher, 31. Infanteriebrigade(Trier), den Roten Adlerorden 1. Klaſſe mit Eichenlaub der General der Infanterie v. Böhn, Gouverneur von Ulm. Ferner ſind noch zu nen⸗ nen: Dr. Lisco, Staatsſekretär des Reichsjuſtizamts (Kronenorden 1. Klaſſe), v. Lindequiſt, Staatsſekretär des Reichskolonialamts(Kronenorden 2. Klaſſe), Dr. Seitz, Flaſte von Deutſch⸗Südweſtafrika(Kronenorden 2. ſtlaſſe. Politiſche Rundſchau. N Deutſches Reich. N * Die Ausſichten der reichsländ iſchen Verfaſ⸗ ſung. Bei der erſten Beratung der elſaß⸗lothringiſchen Verfaſſungsvorlage, die am Dienstag im Reichstage zur Debatte ſteht, wird der Reichskanzler eine Einleitungs⸗ rede halten. Die Fraktionen des Reichstags halten in die⸗ ſen Tagen Fraktionsſitzungen ab, um zu dem Entwurf Stellung zu nehmen. Wie in parlamentariſchen Kreiſen verlautet, hat der Statthalter von Elſaß-Lothringen, Graf Wedel, dieſer Tage bei ſeinem Aufenthalt in Berlin meh⸗ rere angeſehene konſervative Reichstagsmitglieder für die reichsländiſche Verfaſſungsvorlage zu gewinnen geſucht, aber kein Entgegenkommen gefunden. Die konſervativen Parteien dürften ſo gut wie geſchloſſen gegen die Vor⸗ lage ſein, hauptſächlich wegen des ihnen zu demokratiſck Die Türken vor Wien, 1683. Geſchichtliche Erzählung von Otfrid Mylius. 0(Fortſetzung.) Inzwiſchen war aber noch ein anderer junger Offizier weiter unten am Tiſche ebenfalls aufgeſtanden „Frödolin feſt ins Auge gefaßt und fragte militäriſch ſalutierend:„Wollen Exzellenz geruhen, mir eine Frage an den Mann zu verſtatten?“—„Frage, Guido!“ er⸗ derte der Graf ſeinem Neffen.—„Als neulich die türkiſchen Bomben in den Pulverturm fielen und das Tach brannte, Exzellenz und meine edle Herren, und ich glücklich mit einer handvoll Leute zur Stelle kam, da war auch ein Menſch darunter mit geſchorenem Kopf wie eim Türke, der am eifrigſten arbeitete und am uner⸗ ſchrockenſten vordrang und deſſen Stimme mit derjenigen erſcpauptmanns Aehnlichkeit hatte. Der Mann war aber kurſchwunden, als das Feuer gelöſcht war, und meine Er⸗ 0 digung nach ihm lieferte kein Ergebnis. Wär's mög⸗ ich. Har tmann, daß Ihr derſelbe geweſen?.“— Su Beilehl, Herr Obriſtwachtmeiſter! ich folgte damals Itzuam mutigen Vorbil“ perſezte Fridolin beſcheiden, nahm Hut und Perrücke ab und zeigte den raſierten * Ein Gemurmel des Erſtaunens lief um den iſch, und Graf Starhemberg ſagte freundlich:„Tritt näher, Hauptmann, und gib mir die Hand! Du biſt unſer Mann, und wir rechnen ein andermal ab, da du ſeither zu beſcheiden warſt, dein Verdienſt geltend zu Ver 1 ii be ba die Zeit iſt, an derlei zu denken. ol a ich ei mei So N 18 nicht werden, mein Sohn! mein . ich getan, Exzellenz, geſchah aus Herzens⸗ Neun und Pflichtgefühl und nicht um Lohn!“ entgegnte Frido lin bescheiden;„ich will kein Verdienſt haben, als g dein„darum muß dir gewährleiſtet Hude daß wir dich wich een e Graf — arhemberg ernſt„Du haſt ſchon ſo viel getan, daß du eigentlich mit weiteren Opfern verſchont bleiben ſollteſt. Aber ich habe keinen andern Mann, den ich mit der Sendung betrauen könnte, die ich dir zugedacht habe, eben weil ſie gefährlich und gewagt iſt!“ „Das iſt umſo mehr Ehre und Auszeichnung für mich, Exzellenz!“ erwiderte Fridolin.„Geruhen Exzellenz mir zu ſagen, was ich tun ſoll; ſteht es in meiner Macht, ſo werd' ich tun, was ich kann!“ „Es handelt ſich um eine vertraute Sendung an den durchlauchtigen Herzog von Lothringen, den Führer der kaiſerlichen und der Reichstruppen am Biſamberge,“ fuhr der Graf fort.„Es gilt, ſich durch das Türken⸗ lager durchzuſchleichen, über die Donau zu ſetzen und alle Gefahren auf ſich zu nehmen, die mit einem ſolchen Unternehmen verbunden ſind. Die Lage der Stadt und die furchtbaren Verluste, welche wir unter unſeren Trup⸗ pen durch den Feind, durch Hunger und Krankheit er⸗ litten, machen es unerläßlich, dem Herzog von Lothringen zu berichten, wie ſehr uns Entſatz nottut. Eine günſtige Botſchaft an uns, durch Raketen vom Kahlenberg aus⸗ gedrückt, wird den ſinkenden Mut der Beſatzung beleben und unſere wachſende Begeiſterung und Hoffnung ſoll dann dem Großweſir zeigen, daß er die Stadt nicht zur Kapitulation zwingen kann, wie er ſich vielleicht ins⸗ eheim einredet. Es iſt ein Dienſt, welchem Kaiſer und nd dir nicht reich genug lohnen können!“ „Exzellenz, ich bin bereit, die Sendung zu über⸗ nehmen,“ erwiderte Fridolin entſchloſſen;„ich wäre eine Memme, dächte ich an mich ſelber, wenn aller Augen erwartungsvoll auf mich ſehen!“—„Gemach, mein Sohn! die Gefahren ſind groß und es iſt ein A Mann dazu erforderlich“.—„Die Größe der gabe wird mir Kraft und Umſicht geben, Exzellenzl“ ſagte Fridolin; „ich wag's mit Gott und im Vertrauen auf ſeine Kraft und Stärke.“—„Amen, mein Sohn! das iſt der beſte Harnisch,“ ſagte Biſchof Kollonitſch leiſe.—„Wohlan denn, aber ich will dir den Dienſt nicht eher zumuten, als bis du dich noch beſonnen und gehört haſt, wie es den andern ergangen, welche gleiches wagten, ſagte Star⸗ hemberg. Der Lieutenant Gregorowitſch, der Wirt Kolt⸗ ſchitzki und ein Dragoner von Graf Götzs Regiment haben es je einmal, der Pole Michailowitſch hat es zweimal gewagt, aber keiner kann es wieder wagen, denn ſie ſind Türken nun bekannt, gleich dir; aber du ſollſt ja, ſagt man, Türkiſch und Arabiſch ſprechen und biſt jünger und gewandter als jene; darum empfahl dich mir mein hochwürdiger Freund, der Biſchof.“—„Exzellenz, ich werde gehen,“ ſagte Fridolin feſt;„die Wahl, die auf mich fiel ehrt mich, und ich will das Vertrauen zu recht⸗ fertigen ſuchen, das man in mich ſetzt. In zwei oder drei Stunden, wenn der Mond hinunter iſt, bin ich reiſe⸗ fertig.“—„Wohlan, ſo melde dich dann bei mir, und empfange deine Depeſchen und Weiſungen in meinem Loſament,“ erwiderte der Graf;„der Kaiſer und ich bleiben deine Schuldner.“ Fridolin verneigte ſich im Kreiſe und ging, begleitet von dem Adjutanten, welcher die Weiſung hatte, ihn mit allem Nötigen zu verſehen. Sein erſter Gang war nach Hauſe, wo er ſich Licht und Schreibmaterialien von den Frauen erbat und über eine Stunde eingertegelt ſchrieb. Als er dann wieder herauskam, trugen ſeine Züge das Gepräge freudigen Mutes und feſter Entſchloſſen heit; er eröffnete den Frauen, daß er auserſehen ſei, wichtige Depeſchen nach dem Lager des Herzogs von Lothringen zu tragen und bat Frau Gudula um eir Brieflein für ihren Gemahl, das er zu beſtellen verſprach. Veronika erſchrack nicht wenig, aber Frau Gudula betrachtete ihn 5 5 12 5 e„Gott 12 51 275 50 olin,“ ſpr ſie;„Ihr traget Wohl u ehe Tauſenden in Eurer Hand, und Tauſende von heißen Wünſchen begleiten Euch! Mein lieber Gemahl wird Euch mit offenen Armen aufnehmen, wenn Ihr ihm mein Brieflein bringt!“ Sie ging in's Kämmerlein und ſchrieb nur wenige Zeilen, aber ihre Tränen tauten reichlich auf das Papier nieder. Fridolin herzte die Kinder und bat Heinrich und Anna, ihm ein Küßchen mitzugeben für den lieben Papa; dann wandte er ſich zu Veronika, die blaß und verſtört daſtund. FCFortſetzung folgt.) r Sebaſtian Schneider, erhaftet worden war, und den. nommen. ich im Gegenteil gezeigt, scheinenden Wahlrechts. Aüch Gegnerſchaft wieder gewachſen, nationalliberale Abgeordnete geben, ſungsreform nichts wiſſen wollen. Die Vorgänge in Metz. In der Angelegenheit 1 Lorraine Sportive iſt jetzt Anklage gegen den Schloſ⸗ der bei den Demonſtrationen wegen Aufruhrs erhoben worden. 72 Zeugen ſind zur Vernehmung ge⸗ Genoſſen, Frankreich. Portugal. In Liſſabon wird an zuſtä daß an den neuen Schauergeſchichte eitungen kein wahres Wort ſei. ung die Reſerviſten einberufen, Befehl keine Folge gegeben. Beim letzten Streik habe daß die Regierung auf die Truppen rechnen könne. Auch die angeblichen neuen Pläne es Prinzen Dom Miguel ſeien aonymer Berichterſtatter, denn die An Miguels werde nicht einmal in den Kreiſen ſeiner Liſſa⸗ boner Freunde ernſt genommen. Türkei. bei der Reichspartei iſt die und es ſoll auch einige die von der Verfaſ⸗ ndiger Stelle verſichert, n gewiſſer ausländiſcher Weder habe die Regie⸗ noch hätten dieſe dem nichts als Phantaſtereien wartſchaft Dom Nach den Ergebniſſen der Volkszählung von 1864, 1905 und vom 1. Dezember 1910 betrug die Einwohner⸗ 1910 2064153 3712 554 936 000 595 053 585 743 546 882 510 929 477 003 414 406 356 733 332 651 304 280 299 785 293 000 286 445 285 589 279 644 248 059 246 827 236378 234033 227 075 212 826 208 845 193 379 180 496 178 290 172 672 170 066 169 306 169 019 168 293 156 008 154.811 153 878 143 319 136 829 133 953 129 219 121104 116 500 109 013 zahl in: 5 3. Dezember 1. Dezember 1. Dezember 5 1864 1905 Berlin 632 749 2040 148 Groß⸗Berlin— 3 205 578 Hamburg(1860) 175 488 802 793 München 167 054 537 800 Leipzig 85 394 537 733 Dresden 145 728 516 996 Breslau 163 819 470 924 Köln a. Rh. 122 162 428 722 Frankfurt a. M. 81184 336 985 Düſſeldorf g 44 297 253 274 0 70 492 294 426 Charlottenburg 13 438 239 559 Hannover⸗Linden 79 649 272 335 Eſſen a. R. 31336 231 360 Chemnitz 54 827 244 927 Stuttgart. 69 084 253 100 Magdeburg 98 501 263 131 Königsberg i. Pr. 101 507 223 770 Bremen 8 70 692 214 861 Rixdorf„Landgemeinde 152 858 Stettin 70 759 224 119 8 14 500 192316 Dortmund 27 656 175 557 Kiel 8 18 000 163 772 Mannheim 30 425 168 700 Halle a. SS 45 972 169 916 Straßburg(1861) 82064 617 678 Schöneberg Landgemeinde 140 932 . 62 008 162 858 3 90 434 150 648 . 55 544 156 080 Gelſenkirchen(1874) 7576 147 005 8 63 811 134 095 Poſen. 53 383 136 808 ä 40 228 120 467 Braunſchweig 45 450 136 197 Bochum 8 11 500 118 455 Karlsruhe i. B. 30 315 111349 o 53 421 110 344 Plauen 18 590 105 381 Wilmersdorf. Landgemeinde 63 568 Wiesbaden 5 26 573 101 955 Augsburg(1867) 50 067 94 923 Man muß der ernſten gedenken und an die Aufgaben munalgeſetzgebung erinnern. wo wir unſeren Rieſenzuwachs— unſeren Geſetzen— bereuen! Ordensverleihung. verliehen.(Siehe auch Die mitgeteilt wird, am 25. Ordensfeſtes in Berlin wurde Herrn! neur von Deuſch Sürweſtaceg der Kronorden 2. Klaſſe Seite. chaft veranſtaltet, wie uns Februar im„Badiſchen Hof“ einen Maskenball, der aller Vorausſicht nach einen ebenſo Fußball⸗Geſellſ 102 100 Lehren dieſer Volkszählung der Reichs⸗ und Kom⸗ Möge nie der Tag kommen, Lokales. im Mißverhältnis mit Seckenheim, 24. Januar. Anläßlich des Krönungs⸗ und .— 3 n Dr. Seitz, Gouver⸗ ſchönen Verlauf nehmen wird wie die Weihnachtsfeier. Zu gegebener Zeit werden wir nochmals auf dieſe Ver⸗ anſtaltung zurückkommen; erwähnt ſei nur, daß eine Prämtierung der ſchönſten und originellſten Masken vor⸗ geſehen iſt. 2. Der Medizinal⸗Verband hielt am letzten Sonntag im Lokal„Zum Engel“ ſeine diesjährige General⸗Verſammlung ab, die ſich eines guten Beſuches zu erfreuen hatte. Der Vorſitzende, Herr H. Hermann, eröffnete die Verſammlung um 3½¼ Uhr und ließ noch ein⸗ mal alles Revue paſſteren, was zur Erhöhung der Beiträge beigetragen hat. Die Mitglieder erklärten ſich damit einverſtanden. Herr Ruf, der Kaſſier des Vereins, er⸗ ſtattete den Kaſſenbericht, der nicht ſehr erfreulich ausſah. Zur Zeit gehören dem Medizinal⸗Verband 999 Mitglieder an. Nachdem Herr Ruf den Kaſſenbericht der Verſamm⸗ lung bekannt gegeben, wurde ihm auf Antrag von Herrn Rudolf Decharge erteilt. Bei der nun folgenden Vor⸗ ſtandswahl wurden nachſtehende Herren gewählt: H. Hermann, A. Ruf, F. Kretzſchmar, A. Kreutzer und F. Sößer, zu Reviſoren G. Rudolf, K. Siegele und G. Bauer. Die Vorſtandsmitglieder wählten ſodann aus ihrer Mitte als Vorſitzender Herrn Hermann, als Kaſſier Herrn Ruf, als Schriftführer Herrn Kretzſchmar und als! Beiſitzer die Herren Kreutzer und Sößer.? Unter Punkt„Verſchiedenes“ wurden einige interne Vereins angelegenheiten erledigt, u. a. die Aufbeſſerung der beiden Diener in ihren Bezügen. Ein Antrag, der ſich für die Errichtung einer Filiale in Ilves⸗ heim ausſpricht, wurde dem Geſamtvorſtand zur weiteren Ausarbeitung überwieſen; das Reſultat ſoll den Mitgliedern in der nächſten halbjährlichen General⸗Verſammlung vor⸗ gelegt werden. Um halb 7 Uhr ſchloß der Vorſitzende die gut verlaufene Verſammlung. Standesamtsſtatiſtik. Im Jahre 1910 kamen auf dem hieſigen Standesamte zur Anzeige: 204 Geburten (hiervon männlich 98, weiblich 106), 90 Sterbefälle (männlich 46, weiblich 44). Von den Geſtorbenen waren 37 über 25 Jahre und 53 unter 25 Jahre alt. Den Bund fürs Leben ſchloſſen im vergangenen Jahre auf dem hieſigen; Standesamte 31 Paare. a Die badiſche Invaliden ⸗Geldlotterie mußte mangels? Abſatzes der Loſe auf 4. März verſchoben werden. Aus Nah und Fern. (Kerlsruhe, 23. Jan. Die Großherzogin Witwe Luiſe hat aus Anlaß der 40jährigen Gründung des Deut⸗ ſchen Reiches in dankbarer Erinnerung an die von ahl⸗ reichen Frauen des Landes während des Krieges 1870/71 den kranken und verwundeten Kriegern geleiſtete troue Pflege den zur Zeit noch lebenden ehemaligen Pflegerin⸗ nen ein Erinnerungsblatt verliehen und demſelben ein Handſchreiben beigefügt, ſowie weiter beſtimmt, daß die Verteilung der Erinnerungsgabe durch den badiſchen Frauenverein erfolgen ſoll. Das Erinnerungsblatt be⸗ ſteht aus einem Bildnis weiland Großherzog Friedrich des JI. mit Widmung. f (0 Karlsruhe, 23. Jan. Der Miniſter des Innern Frhr. v. Bodman feierte vorgeſtern ſeinen 60. Geburks⸗ tag. Er ſtudierte zuerſt in ſeiner Geburtsſtadt Freiburg Medizin. Bei Ausbruch des Krieges von 1870/71 ging Frhr. v. Bodman als Freiwilliger ins Feld. Nach dem Feldzug widmete er ſich dem Studium der Rechtswiſſen⸗ ſchaft, um ſpäter in die badiſche Verwaltungslaufbahn einzutreten, in der er eine raſche Karriere machte. 1889 trat er in den Reichsdienſt über als kaiſerlicher Regie⸗ cungsrat und ſtändiges Mitglied des Reichsverſicherungs⸗ amtes. Im Jahre 1891 wurde er dann, wieder in badi⸗ ſchen Dienſten, Miniſterialrat im Miniſterium des In⸗ nern. 1899 wurde Frhr. v. Bodman als Landeskom⸗ miſſär nach Konſtanz verſetzt, von dort kam er 1904 ls ſtellvertretender Bevollmächtigter zum Bundesrat nach Berlin. 1906 wurde er aber ſchon wieder nach Karlsruhe zurückberufen, um die Direktion des Waſſer⸗ und Straßen⸗ daues zu übernehmen. Zum Miniſter des Innern wurde er im Jahre 1907 ernannt. g. f (Mannheim, 23. Jan. Geſtern wurden hier drei Perſonen, welche falſche Fünfmarkſtücke ausgaben, ver⸗ haftet. Die Feſtgenommenen wohnen in der Neckarvor⸗ ſtadt und ſcheinen Mitglieder einer Falſchmünzerbande zu ſein. Sie behaupten jedoch, daß ſie das falſche Geld von Falſchmünzern gekauft hätten. Die Falſifikate ſetzten ſie auf dieſe Weiſe um, daß ſie Kleinigkeiten kauften und jeweils ein Fünfmarkſtück in Zahlung gaben. Bei einem der Verhafteten fand man etwa 600 Mk. einge⸗ wechſeltes Geld und eine Rolle falſcher Fünfmarkſtücke. (Waldshut, 23. Jan. In den Orten der badiſch⸗ ſchweizeriſchen Grenze ſind in letzter Zeit falſche Einmark⸗ ſtücke in großer Zahl im Umlauf. ( Pforzheim, 23. Jan. Der Stadtrat fordert beim Bürgerausſchuß einen Geſamtkredit von 2189 054 Mk. zur Erſtellung der elektriſchen Straßenbahn. (Sasbach a. K. 23. Jan. Ein ſehr bedauerlicher Unglücksfall ereignete ſich hier. Als der 51 Jahre alte Landwirt Vitus Ringswald in den Wald ging, um Holz zu machen, nahm er den Weg über das Eis des Altrheins. Sein Bruder Karl, der etwas ſpäter denſelben Weg machte, ſfah an einer Stelle das Eis eingebrochen und einen Hut und eine Axt daneben liegen, welche Gegenstände er gleich als die ſeines Bruders erkannte. Das Schlimmſte ahnend machte er ſich ſofort auf die Suche und fand den Be⸗ dauernswerten tot unter dem Eiſe. (Triberg, 23. Jan. Schon ſeit Wochen herrſchen aun auf den Höhen des Schwarzwaldes für Sportler die zünſtigſten Schneeverhältniſſe. Durch die ſtrenge Kälte der letzten Nächte und Beſtrahlung der Schneeflächen durch die Sonne tagsüber, hat ſich eine Kruſte gebildet, au der die Skier leicht und glatt dahinlaufen. Auf der Rodel ⸗ bahn, die fortwährend gut gepflegt wird, ſauſt man litzesſchnell zu Tal, um ſich dann wieder mittels der ſtändig in Betrieb befindlichen Aufzugsbahn zum Start platz Aanfztehen zu laſſen. Gerade die Rodelbahn und die damit verbundene Aufzugseinrichtung, die auch der im Bergkraxeln weniger Geübten das Rodeln leicht macht var in der letzten Zeit der Anziehungspunkt für viell zus der Nähe und von weit her. 3 puppen ausgeſetzt. benwelle gebrochen und 8 () Karlsruhe, 21. Jan. Das Juſtizminiſterium hat beſtimmt und davon die Amtsgerichte verſtändigt, daß bei Anordnung von Zwangsverwaltungen der Schuld⸗ ner und Eigentümer ausdrücklich darauf aufmerkſam zu machen iſt, daß die Beſchlagnahme nach den Beſtim⸗ mungen des Geſetzes über die Zwangs versteigerung und die Zwangsverwaltung auch die Miet⸗ und Pachtzins⸗ forderungen im Rahmen der 88 1123 und 1124 des Bürgerlichen Geſetzbuches umfaßt, und daß dem Schuld⸗ ner jede Verfügung über dieſe Forderung entzogen iſt. (0) Karlsruhe, 21. Jan. Der zur Zeichnung auf⸗ gelegte Betrag von 29 Millionen der Aproz. bad. Staats anleihe iſt ſo ſtark überzeichnet worden, daß bei der Zuteilung der angemeldete Betrag ſehr erheblich herab⸗ geſetzt werden muß. (Mannheim, 21. Jan. Im Neckar beim ſtädt. Lagerplatz wurde die Leiche des 30 Jahre alten, ſeit 10. d. M. vermißten Spenglers F. Reith geländet. (offenburg, 21. Jan. Das Sch gericht ver⸗ handelte an ſeinem letzten Sitzungstag in drei Fällen wegen Unterſchlagung im Amte. Der 35 Jahre alte ver⸗ heiratete Bureauaſſiſtent Martin Büche aus Stühlingen hatte ſich außerdem noch wegen Urkundenfälſchung aus Gewinnſucht zu verantworten. Er hatte aus der Hand- kaſſe der Bahnbauinſpektion Kehl den Betrag von 1446 Mk. 94 Pfg. unterſchlagen. Das Gericht verurteilte ihn zu 10 Monaten Gefängnis. () oerſchefflenz, 21. Jan. Dieſer Tage fand dahier erbteilungshalber eine Güterverſteigerung ſtatt, bei der in ganz kurzer Zeit für 35000 Mk. Felder ver⸗ kauft wurden. In beſſeren Lagen erzielte der Morgen den gewiß ſchönen Preis von 2000 Mk., geringe Lagen wurden mit 12— 1500 Mk. bezahlt. Dieſe Preiſe liefern den Beweis ſowohl von der Wohlhabenheit unſeres Or⸗ tes, wie auch von der Güte und Ertragsfähigkeit der gutbewirtſchafteten Grundſtücke. () Hornberg, 21. Jan. Die hieſige Steingutfabrik, welche bekanntlich gezwungen war, in Liquidation zu treten, hat ſich wiederum ſaniert und beginnt mit einem Stammkapital von 60 000 Mk. unter dem Namen„Stein⸗ gutfabrik Schwarzwald, G. m. b. H. in Hornberg“, aufs neue den Betrieb. Zum Geſchäftsführer iſt Fabrikdirektor Dr. Max Ehrlich dahier beſtellt. (%) Lörrach, gegebene Zuſammenſtellung bekannt gibt, beläuft ſich das Erträgnis des letzten Herbſtes im ganzen Amtsbezirk auf etwa 1400 Hektoliter Wein im Werte von etwa 70 000 Mk. Das bedeutet gegen einen mittleren Herbſt einen Ausfall von etwa 56 000 Hektoli en im Wert von 1850 000 Mk. Man hegt jedoch für den„11er“ gute Hoffnungen, wenn die gegenwärtige Kälte weiter ſo an⸗ hält. (Schwetzingen, 21. Jan. In der Wohnung des Arbeiters Seiler wären beinahe 3 Kinder im Alter von 1—3 Jahren erſtickt, wenn es dem tatkräftigen Ein reifen des Kontrolleurs Rey nicht gelungen wäre, die Kinder noch rechtzeitig zu retten. In der Stube, in der die Kinder ſich befanden, war dadurch Feuer ausgebrochen, daß Wäſche, welche am Ofen aufgehängt war, Feuer gefangen hatte. Rey, der an dem Hauſe vorbeiging, ſah das Feuer und den ſtarken Rauch und eilte ſofort in die in Frage kommende Wohnung, wo er in dem ganz mit Rauch durchdrängten Zimmer die drei kleinen in⸗ der fand. Er brachte dieſe ſofort in Sicherheit und ſorgte auch für die Löſchung des Feuers. i () Brühl, 21. Jan. Unter dem Verdachte, ſich größerer Unterſchlagungen zum Nachteil der hieſigen land⸗ wirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft ſchuldig gemacht zu haben, wurde der Rechner dieſer Genoſſen⸗ ſchaft, der verheiratete Landwirt Gg. Faulhaber, verhaf⸗ tet und in das Amtsgericht Schwetzingen eingeliefert. () Willſtätt, 21. Jan. Die diesjährigen Rennen finden am 15. Juli ſtatt. (J Schmieheim, 21. Jan. Der 72jährige Landwirt Georg Ackermann wollte die Treppe hinauf zum zweiten Stockwerk gehen und fiel rücklings herunter. Schwer in⸗ nerlich verletzt brachte man ihn zu Bett. Er verſchied noch am ſelben Abend um 8 Uhr. Der Verunglückte iſt Witwer und lebte im Hauſe bei ſeinem Sohne. ( Müllheim, 21. Jan. Zur Förderung der Reb⸗ ſchädlingsbekämpfung hat die Stadtverwaltung eine Prä⸗ mie von 10 Mark für je 1000 abgelieferte Sauerwurm⸗ Kleine Nachrichten. * Berlin, 21. Jan. Der Kaiſer hat anläßlich des Unglücks des Unterſeebooles„U 3“ eine Kabinettsordre erlaſſen, worin er den Tod der Verunglückten innig beklagt und allen an der Rettung Beteiligten ſeinen Dank aus⸗ ſpricht für ihre Leiſtungen. * Hannover, 21. Durch Anſchlag am ſchwarzen Brett wird die Studentenſchaft der Tierarzneiſchule heute auf Veranlaſſung des Landwirtſchaftsminiſters durch den Direktor aufgefordert, bis zum 26. Januar die Vor⸗ leſungen wieder zu beſuchen. Die Studentenſchaft be⸗ trachtet dieſe Aufforderung des Miniſters nur als eine Einſchüchterung und will der Aufforderung keine Folge leiſten, ſondern im Streik verharren. * Hannover, 21. Jan. Der angebliche Mörder des Rittmeiſters v. Kroſigk, der Arbeiter Fiſcher aus Haſte, der im Unterſuchungsgefängnis in Rodenberg inhaftiert war, iſt heute von einem Kommando des 174. Infanterie⸗ regiments in das Gefängnis des hieſigen Militärgerichts eingeliefert worden. * Lucka(Sachſen⸗Altenburg), 21. Jan. Auf der Grube Ramedorf iſt die geſamte Belegſchaft in den Aus⸗ ſtand getreten. „ Karlskron(Schweden) 21. Jan. Nach dem neu⸗ gebauten Torpedoboot„Veſta“ wurden, als es von einer Probefahrt nicht rechtzeitig zurückkam, vom Torpedoboot „Thetis“ Nachforſchungen angeſtellt. Nachts ſind beide Boote im Hafen eingelaufen; die„Veſta“ hatte die Schrau⸗ die Schraube verloren und gab — 21. Jan. Wie eine amtlich heraus⸗ N ob man Sirenen⸗ und Feuerſignale ab. 5 a Athen, 21. Jan. Heute vormittag 10 Uhr er⸗ folgte die Eröffnung der neuen Nationalverſammlung. Der König und der Hof wohnten der Feier nicht bei. Nach dem Weihakt durch den Metropoliten verlas Miniſter⸗ präſident Venizelos eine kurze königliche Botſchaft über den Beginn der Tagung der doppelten Kammer. Daran ſchloß ſich ſofort die Vereidigung der anweſenden Abgeord⸗ neten, etwa 160 an der Zahl, durch den proviſoriſchen Präſidenten, General Makris, an. Darauf vertagte ſich die Kammer bis zum Beginn der nächſten Woche. b * Konſtantinopel, 21. Jan. Der Kriegsminiſter 5 an die nach Yemen abgehenden Truppen eine An⸗ prache gehalten, worin er betonte, daß es ſich um die Rettung eines Teils des Vaterlandes handle. * Hongkong, 21. Jan. Der mit der Führung des Kreuzergeſchwaders beauftragte Kontreadmiral Gühler, der ſeit einiger Zeit an Typhus erkrankt war, iſt in Hong⸗ kong geſtorben. Neues aus aller Welt. * Stiftung. Für den Ausbau des Inſtituts für perimentelle Pſychologie in Leipzig hat der For⸗ ſchungsreiſende Hans Meyer 150 000 Mk. geſtiftet. * Schiffskauf. Mehrere höhere türkiſche Offiziere trafen in Bremerhaven in Begleitung eines Direktions⸗ mitgliedes des Nordd. Lloyds hier ein und beſichtigten eine Anzahl älterer Schiffe des Nordd. Lloyd zum Zwecke eines eventuellen Ankaufs. * Die Goldfunde in der Eifel. Ein Jachmann keilt auf Grund der Reſultate einer eingehenden Unter⸗ ſuchung über die Lagerſtätten in der Eifel mit, daß die Spekulation in ſehr übertriebener Weiſe eingeſetzt hat und weit über das Ziel hinausſchießt. Auf Grund ge⸗ naueſter Berechnungen kann man annehmen, daß ein Arbeiter pro Tag 1½ Gramm Gold zu Tage fördern wird, was einem Wert von 4½ Mark entſpricht. Ge⸗ nügend ausgedehnt ſind allerdings die Lagerſtätten, aber es erhebt ſich auch wieder die bedeutungsvolle Frage, genügend Waſſer zur Wäſcherei haben würde. Eine Rentabilität des Abbaues läßt ſich nur unter der Vorausſetzung erhoffen, daß man ſpäterhin Geſtein mil einem größeren Goldgehalt findet, als die bisherigen Mutungen zutage förderten. N . Unzufriedene Studenten. Die Studentenſchaft der tierärztlichen Hochſchule in Hannover beſchloß, falls keine Aenderung in dem jetzigen Verhältnis eintritt, die hannoverſche Hochſchule überhaupt vom nächſten Se⸗ meſter ab zu meiden. Auch wird die Studentenſchafl an der offiziellen Kaiſer⸗ Geburtstagsfeier nicht teil⸗ nehmen, ſondern eine beſondere Feier veranſtalten. Meh⸗ rere Kandidaten, die ihre Doktorarbeit eingereicht hatten, haben dieſe zurückgezogen. Der Landwirkſchaftsminiſter hat an den Direktor der Tierärztlichen Hochſchule die Aufforderung gerichtet, den ſtreikenden Studenten anheim zu geben, innerhalb einer gewiſſen Friſt den Beſuch der orleſungen wieder aufzunehmen, widrigenfalls ihnen das laufende Semeſter nicht angerechnet werden dürfe. Unglücksfall. Auf den Wiesdorfer Farbwerken bei Köln ereignete ſich ein folgenſchweres Unglück. 15 Arbeiter, die in einem beſonderen Raum ihr Mittageſſen verzehrt hatten, fielen, als ſie wieder ins Freie traten, eſinnungslos zu Boden. 6 von ihnen mußten alsbald nach dem Krankenhaus gebracht werden, wo einer von ihnen bereits geſtorben iſt. 98 den vorläufigen Unter⸗ uchungen ſcheinen die Leute Waſſerſtoffgas eingeatmet zu haben. a A2 weifacher Todesfall. In München wurde in der Zennttiſtraße ein 72jähriger Mann beim Mittag⸗ ſen vom Schlage getroffen und fiel tot zu Boden. Seine Jährige Wirtin erſchrack hierüber ſo, daß ſie gleich⸗ falls tot zu Boden ſtürzte. *Ein beſtechlicher Profeffor. In Toulon wurde geſtern ein Profeſſor an der See⸗Unteroffizierſchule unter der Beſchuldigung verhaftet, den Zöglingen für Geld bei den Wettprüfungen, von denen ihre Beförderung und Anſtellung abhängt, eine höhere als die verdiente An⸗ zahl Punkte zugeſchrieben zu haben. * Die franzöſiſchen Winzer. Der Weinhändler Bocquillon, in deſſen Kellern geſtern die aufrühreriſchen Winzer eingedrungen waren und den Wein laufen ließen, erklärte, daß insgeſamt 45 ganze und 54 halbe Fäſſer Wein ausgelaufen ſind. Niemand in der Ortſchaft hatte denntnis von dieſem Anſchlage auf die etwas abſeits vom Dorfe gelegenen großen Weinkellereien. 15 Die Verzweiftung des Kranken. Von allen Krankheiten ſind am meiſten verbreitet, die tückiſchſten und folgenſchwerſten, die Erkrankungen der At⸗ mungsorgane. Mit„ein bißchen Huſten“ fängt es an, wer achtet auf ein bißchen Huſten“! Dann wird der Schlaf ſchlechter: man wirft Schleim aus, der Kopf iſt benommen, der Appetit ſchlecht, die Geſichtsfarbe fahl, das Auge krankhaft glänzend, man fühlt ſich unfähig zur Arbeit, hat Atembe⸗ ſchwerden, iſt betrübt bis zur Verzweiflung— und erfährt daun ſchließlich, daß man an einer ſchon weit vorge⸗ ſchrittenen Erkrankung der Atmungsorgane leidet, die den ganzen Körper in Mitleidenſchaft gezogen hat. Nun wird alles mögliche getan, um der Krankheit Einhalt zu gebieten, Geld ſpielt keine Rolle mehr, es wird alles Pebient. Wer ſich's leiſten kann, geht nach Davos, um ort dünne, ſehr ſauerſtoffreiche Luft zu atmen! 5 Da— leider— nicht Jeder in Davos leben kann, en die Aerzte zu Sauerſtoff⸗Inhalationen gegriffen und aus eiſernen Flaſchen dem in eine Saug⸗Maske geſteckten nitenten Sauerſtoff zugeführt. Das Verfahren iſt um⸗ Aa teuer und eine Quälerei für den ne aber at zweifellos Erfolge gehabt. foff abt aber iſt es e aktive Sauer⸗ Sta Anbelationen zu bewerkſtelligen ohne flaſche, ohne Maske, überhaupt ohne * Mordanſchlag. Auf offener Straße vérllbke kn Berlin die Wirtſchafterin Marie Kretſchmer auf Eiferſucht einen Mordanſchlag auf ihren Geliebten, einen Tapezie⸗ rer. Er wurde durch einen Schuß in den Rücken lebens⸗ gefährlich verwundet. * Um die Erbſchaft des Königs Leopold. Die Verſuche, den von den Prinzeſſinnen wegen der Erbſchaft des Königs Leopold gegen den belgiſchen Staat ange⸗ ſtrengten Prozeß beizulegen, ſind geſcheitert. Offiziell wird zwar nur die Prinzeſſin Luiſe als Klägerin im Prozeß auftreten, doch werden auch die beiden anderen Prinzeſſinnen Stefanie und Klementine nach Entſcheidung des Prozeſſes ihren Anteil an dem Nachlaß ihres Vaters geltend machen. AUngetreue Vankbeamte. In Berlin ſind bei der Kommerz⸗ und Diskonto⸗Bank in der Depoſitenkaſſe in der Königsſtraße durch Quittungsfälſchungen Unter⸗ ſchlagungen in Höhe von 35000 Mk. vorgekommen. Es wird angenommen, daß die Unterſchlagungen von Ange⸗ ſtellten begangen worden ſind. Räuber. Vier Räuber drangen in Newhork in eine Wohnung ein und zwangen die Wohnungsin haber mit vorgeladenen Revolvern zur Herausgabe der Schmuckſachen und des Geldes. Sie erbeuteten etwa 1000 Dollar und verſchwanden per Automobil. Ein Schurke. In Berlin wurde ein Spitzbube verhaftet, der es ſich zur Aufgabe gemacht hatte, Schul⸗ knaben zu Ladenkaſſendiebſtählen auszubilden. Er ging in der Weiſe zu Werk, daß er mit einem ſeiner„Schüler“ wie zufällig zugleich den Laden betrat und etwas forderte, was gerade in dem Laden nicht vorrätig war. Während der Ladeninhaber in ſein Magazin ging, um den Gegen⸗ ſtand zu holen, ſchlüpfte der„Schüler“ hinter den Laden⸗ tiſch und plünderte die Kaſſe. In dem letzten Falle raubte er dabei etwa 80 Mk. * Panik im Theater. Ein ungewöhnlicher Vorfall ereignete ſich im Opernhaus von Hamilton in Ontario, wo eine ruſſiſche Tänzer⸗Truppe Vorſtellungen gab. In der zweiten Reihe des Parketts ſaß Miſter Shivarick, der Sohn eines Millionärs und ſah den Tänzern zu, die gerade einen Schwerttanz aufführten. Plötzlich brach die Klinge eines bei dem Tanz benützten Schwertes und ein Stück flog in das Parkett hinunter, ſich mit aller Wucht in den Kopf Shiwaricks bohrend, der ſofort zuſammen⸗ brach. Während einige Männer das Schwertſtück aus dem Kopfe des Verletzten zogen, drängten die Damen den Ausgängen zu. Darüber gerieten die Tänzer in Ver⸗ wirrung und warfen einen Kübel um, in welchem ſich Spiritus befand. Die Flammen loderten ſofort empor und ſetzten mehrere Dekorationen in Brand. Nun entſtand erſt recht eine wilde Panik. Allein dem Eingreifen des Theaterperſonals war es zu verdanken, daß niemand da⸗ bei zu Schaden kam. Das Feuer auf der Bühne wurde raſch gelöſcht. * Kampf einer deutſchen Landungstruppe in China. In der chineſiſchen Stadt Hankou am oberen Jangtſekiang ſind Unruhen entſtanden, bei deren Unter⸗ rückung auch eine Landungstruppe des deutſchen Ka⸗ nonenboots„Jaguar“ mitgeholfen hat. Hierüber wird aus Hankou gemeldet: Die engliſche Polizei ließ einen Kuli, den ſie totkrank auffand, nach der Polizeiſtation bringen. Der Kuli ſtarb unterwegs. Die Chineſen be⸗ haupten nun, die Polizei habe den Kuli getötet. Es brachen infolgedeſſen Unruhen aus. Von dem engliſchen Kanonen⸗ boot„Thiſtie“ und dem deutſchen Kanonenboot„Ja⸗ guar“ wurden Freiwillige aufgerufen und Abteilungen gelandet, die von der Menge mit Steinen beworfen wur⸗ den. In dem nun folgenden Kampfe wurden 8 Chineſen getötet. Der Vizekönig entſandte darauf chineſiſche Trup⸗ pen zur Wiederherſtellung der 5 Die Lage, die zuerſt ernſt war, wurde bald wieder ruhiger. — Für unſere Briefträger. In der„Württ. Poſt“, dem Organ der Poſtunterbeamten, leſen wir:„Iſt es denn wirklich und unbedingt nötig, daß an unſeren höchſten Feiertagen überhaupt beſtellt wird? Wäre an dieſen Tagen den Angeſtellten der Poſtverwaltung, ſoweit es nur irgend möglich wäre, die wohlverdiente Ruhe und Erholung nicht zu gönnen? Wenn ſich unſere Beamten⸗ ſchaft jahraus jahrein in ihrem außerordentlich aufreiben⸗ den Beruf bei beſcheidener Entlohnung abmüht, ſo hätte ſie wohl billig Anſpruch darauf, daß das Publikum ſo viel Rückſicht auf ſie nimmt, nicht auch noch an dieſen Tagen Beſtellungen zu verlangen.“ 1 Redaktion, Druct und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenheim jeden Apparat, auf biligſte Weiſe durch die ganz neuen Dr. Schleimer's aromatiſchen Katal⸗Sauerſtoff⸗Inhalationen(patentamtlich geſchützt), bei denen der Sauerſtoff activ in statu nascendi eingeatmet wird. 5 Die Verſuche haben ergeben, daß die Inhalation von aktivem Sauerſtoff auf Aſthma, Katarrhe der Luftwege, Lungenleiden, Influenza und Keuchhuſten eine wunderbar wohltuende Wirkung ausübt. Auffallend und unverkennbar iſt ſchon nach der erſten Inhalation die Erleichterung der Atmung: dieſes Gefühl der Befreiung wächſt mit jeder neuen Inhalation. 8 Es iſt ſomit allen Leidenden jetzt die Möglichkeit ge⸗ boten, durch Inhalation aktiven Sauerſtoffs ohne Apparat ihr Leiden zu lindern und wieder geſund zu werden. Unbedingt ſollte jeder Leidende einen Verſuch machen, zumal dieſer Verſuch nichts koſtet. Man ſchreibe nur eine Poſtkarte an die Berliner Chemiſche 75 Charlottenburg 5 /K 11, auf der man ſeine genaue dreſſe angibt, und man erhält umgehend gratis und franko eine Probe⸗JInhalation zugeſandt, ſodaß man ſich ohne Koſten von der Wirkung dieſes hilfereichen Mittels überzeugen kann. Man zögere nicht! Jeder Tag iſt wichtig! Genaue Gebrauchsanweiſung und ärztliche Gutachten uſw. liegen der koſtenfreien Probeſendung beil Bekanntmachung. Die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßenfluchten im Gewann Hopfengärten zwiſchen Hilda⸗, Luiſen⸗ und Neckarauerſtraße in Seckenheim betr. Durch vollzugsreifes Erkenntnis des Bezirksrats Mannheim vom 15. Dezember 1910 Nr. 24036 IV wurden in teilweiſer Abänderung der Bezirksratsentſchließungen 1. Januar 1969 vom 6. März 1902 ſowie vom 24. März 1897 Nr. 9516 die Bau⸗ und Straßenfluchten, ſowie die Straßenhöhen in dem Gebiet Hopfengärten zwiſchen Luiſen⸗, Hilda⸗ und Neckarauerſtraße in Seckenheim nach Maßgabe der Pläne und Beſchreibungen für feſtgeſtellt erklärt. Die Einſicht des Ortsſtraßenplanes iſt Jedermann während der üblichen Geſchäftsſtunden auf dem Rathauſe in Seckenheim gebührenfrei geſtattet. Großh. gezirksamt IV: Dr. Bechtold. Veſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 23. Januar 1911. Bürgermeisteramt: Ratſchreiber: 2 Volz. Koch. Bekanntmachung. Wir fordern hierdurch ſämtliche Baumbeſitzer auf, die Vertilgung der Raupen ſofort und ſpäteſtens bis zum 1. Februar ds. Js. zu veranlaſſen, da ſonſt nach dieſem Zeitpunkte unnachſichtlich Beſtrafung erfolgt und die Beſei⸗ tigung der Raupen auf Koſten der ſäumigen Beſitzer ſeitens der Gemeinde geſchieht. Seckenheim, den 23. Januar 1911. gürgermeiſteramt: Volz. Gefunden und auf dem Rathaus, Zimmer Nr. 7 dahier abzuholen iſt ein Schlüſſel. Seckenheim, den 23. Januar 1911. gürgermeiſteramt ol z. Koch. Seckenheimer Zimmerſchühen⸗Geſellſchaft. Unſeren Mitgliedern hiermit zur Kenntnis, daß kom⸗ menden Donnerstag, den 26. ds. Mts., abends 8½ Uhr im„Bad. Hof“(Nebenzimmer) deneraluersammlung ſtattfindet und werden die Mitglieder höfl. erſucht, pünktlich zu erſcheinen. Koch. Tagesordnung: Rechenſchaftsbericht, Vorſtandswahl, Verſchiedenes. Der Vorſtand. Gefütterte Loden joppen für Herren und Knaben e empfiehlt billigst Emil Werber. Erfinder. 30 000 Mk. und mehr zahlen engl., amerik., eanad. Firmen für gute Patente. Offerte mit Skizzen unter„Industrie“ an Arbeits- Für den Neubau des und Maurerarbeit zu vergeben. 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Lebens⸗ jahr zurücklegen, alſo im Jahre 1891 geboren ſind; b) alle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienſt⸗ pflicht noch nicht endgiltig durch Ausſchließung, Ausmuſterung, Ueberweiſung zum Landſturm, zur Erſatz⸗Reſerve, oder Marine⸗Erſatzreſerve, oder durch Aushebung für einen Truppen⸗ oder Marine⸗ teil entſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatz⸗ behörden von der Anmeldung ausdrücklich entbunden oder über das Jahr 1911 hinaus zurückgeſtellt wurden. 2. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderat des⸗ jenigen Ortes, an dem der Militärpflichtige ſeinen dauernden Aufenthalt hat. Hat er keinen dauern⸗ den Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines in⸗ ländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder, wenn auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Eltern geſchehen. 3. Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, an dem er ſich nach Ziffer 2 zu melden hat, zeitig abweſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗, Brot- oder Fabrikherren die Verpflichtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung hat vom 15. Januar bis 1. Februar zu geſchehen, ſie ſoll enthalten: Familien⸗ und Vorname des Pflichtigen, deſſen Geburtsort, Geburtsjahr und Tag. Aufenthaltsort, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob dieſe noch leben oder tot find. Sofern die Anmeldung nicht am Geburtsort erfolgt, iſt ein Geburtszeuguis vor⸗ zulegen. Bei wiederholter Anmeldung müſſen die Loſungsſcheine vorgelegt werden. Wer die vorgeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Seckenheim, 4. Januar 1911. Gemeinderat: Volz. Offene Straßenwürterſlelle. Bei der Waſſer- und Straßenbauinſpektion Heidelberg iſt die Stelle eines Kreiswegwärters auf Strecke Nr. 20 mit dem Wohnſitze in Feckenheim neu zu beſetzen. Die Jahresvergütung beträgt 810 Mk.; dazu erhält der Wärter eine beſondere Gebühr für Tele⸗ graphenaufſicht, ſowie die Dienſtkleidung, zuſammen im Wert von ca. 10 Mk. jährlich. Andauernd gute Führung und Leiſtung gewährt Ausſicht auf Erlangung eines Unter⸗ ſtützungsgehaltes, ſowie im Todesfall eines Witwengeldes. Bewerber haben ſich bis zum 25. Februar d. Js. bei Straßenmeiſter Weick in Mannheim, Traitteurſtr. 61 zu melden, bei dem die Bedingungen und Vordrucke für die Bewerber erhältlich ſind. Achtung! Hchtung! Ja. junges Kuhfleisch per Pfund 70 Pfg. zu haben bei 5 Karl Gruber, Metzger. Eine der älteſten und leiſtungsfähigſten deutſchen Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaften hat ihre Vertretung für Feckenheim und Amgegend per ſofort unter günſtigften Bedingungen in vergeben. 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Wir ersuchen, die Sparbücher über Spareinlagen von Mittwoch, den 25. bis Mittwoch, den I. Februar, jeweils mittags von 124 Uhr behufs Beischreibung des Zinses beim Rechner vorzulegen und bemerken zugleich, dass diejenigen, welche in der genannten Zeit dies unterlassen, sich mit dem Vortrag ihrer Zinsen nach unseren Büchern zufrieden geben müssen. Seckenheim, den 24. Januar 1910. Der Vorstand. Apfelwein per Liter 26 Pfg. frei ins Haus. 5 Ag. L. Bühler, Weinhandlung. NB. Gleichzeitig halte mein Lager in Pfälzer und Badiſchen MWeiss- und Rotweinen ſowie Flaſchweinen beſtens empfohlen. Proben gratis! Hypotheken- u. Immobflfenvermittiung, An- und Lerkauf von Grundstücken. Georg Röser. en detail Heidelberg Bergheimerstr. 3. Heyd * 6 —— 1111 — 2 —— 2 22