* a mich in Hoffnung auf der Reliquie Wu Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Letzte Nachrichten. * Berlin, 24. Jan. Heute wurde ein gemeinſamer Antrag der Nationalliberalen und des Zentrums in der Budgetkommiſſion des Reichstags angenommen, unter Berückſichtigung des Umſtandes, daß die Schiffe wäh⸗ rend ihrer Indienſthaltung etwa die eine Hälfte der Zeit in See und die andere im Hafen verbringen, die Stellen⸗ zulage des dienſtpflichtigen Maſchinen⸗ und Heizperſo⸗ nals auf der Hälfte der bisherigen Beträge zu belaſſen, da der gänzliche Fortfall dieſer Zulagen, wie im letzten Etat vorgeſehen, als verfehlt anzuſehen ſei. * Eſſen, 24. Jan. Eine ſchwere Ausſchreitung be⸗ ging der Lehrer Strohbuſch von der evangeliſchen Volks⸗ ſchule in Huttrop. Der dem Trunk ergebene Mann, der ſeit längerer Zeit mit ſeiner Nachbarſchaft in Streit lebt, geriet mit der 17jährigen Tochter einer im Haus leben⸗ den Witwe in Wortwechſel, da das Mädchen ihn beim Straßenreinigen verſehentlich mit Waſſer beſpritzte. Plötz⸗ lich zog Strohbuſch einen Revolver aus der Taſche und feuerte zwei Schüſſe auf das Mädchen ab, das ſchwer⸗ verletzt zuſammenbrach. Der Lehrer wurde verhaftet. * Metz, 24. Jan. Bei dem Brande des Garniſons⸗ lazarett ſind faſt die geſamten Kriegsbeſtände verbrannt. Der Schaden beläuft ſich auf annähernd 500 000 Mk. Konſtantinopel, 24. Jan. Vom Gericht in Tri⸗ polis wurde geſtern der Prozeß wegen Ermordung des Reichsdeutſchen Unger zu Ende geführt. Der Haupttäter wurde zum Tode verurteilt. Sechs andere Angeklagte erhielten Zuchthausſtrafen von 3—15 Jahren. »Konſtantinopel, 24. Jan. In Tſchiddah, einer Hafenſtadt am Roten Meer, iſt ein Peſtfall mit tödlichem Ausgaug vorgekommen. Auch aus Mokka werden einige Cholerafälle gemeldet. Breslau, 25. Jan. Der Führer der Reichspar⸗ tei, Fürſt Hatzfeldt, Herzog zu Trachenberg, hat ge⸗ beten, von ſeiner weiteren Kandidatur als Reichstags⸗ abgeordneter für den Wahlkreis Breslau⸗Oſt bei der be⸗ vorſtehenden Reichstagswahl abzuſehen. * Vigo, 25. Jan. Hier traf von Gibraltar kom⸗ mend das italieniſche Panzerſchiff„Roma“ ein, das einer Meldung zufolge von der italieniſchen Regierung den Befehl erhalten haben ſollte, wegen der in einer italieniſchen Kirche kürzlich verübten Gewalttätigkeiten nach Liſſabon zu gehen. Der Kommandant leugnet die Miſſion und gibt an, er komme nur, unt Befehle in Empfang zu nehmen. Waſhington, 25. Jan. Auf Weiſung des Prä⸗ ſidenten Taft hat Staatsſekretär Knox dem Geſandten M. San Domingo eine in ſcharfen Worten abgefaßte itteilung zugeſandt, die auf eine ſofortige ſchiedsge⸗ (utl.): Die Gemeinden Neckar- 4 Seckenheimer Nnzeiger, Iluvesheimer Nnzeiger. nNeckarha Hmtsblaftf der Bürgermeisterämter Seckenheim, Ilvesheim, Heckarhansen und Edingen. ſichert hat. Deutſcher Reichstag Berlin 24. Januar. Die zweite Leſung des Wertzuwachsſteuergeſetzes wird heute fortgeſetzt mit der Erörterung über§ 49, der die Verteilung der Steuererträge an Reich, Bundesſtaaten und Gemeinden regelt. Die Beratung über 8 49 wird auf Antrag Weber(ntl.) mit der Beratung über§ 49a und 50 verbunden. Trimborn(3.) beantragt, 31 durch das Rayongeſetz beſchränkten Feſtungen aus dem Ertrag der Zuwachsſteuer einen Anteil von 60 Prozent zuzuweiſen. Dieſe Maßnahme ſei gerechtfertigt, weil die Feſtungsſtädte in ihrer Entwicklung ganz außerordent⸗ lich gehemmt ſind und für das Reich die größten Laſten getragen haben. Staatsſekreär Wermuth: Es müſſe daran feſtgehalten werden, daß dem Reich in erſter Linie die Wertzuwachsſteuer zugute komme. Von der Regierung ſei beabſichtigt, unabhängig von den Eingängen aus der Wertzuwachsſteuer den Veteranen etatsmäßig beſtimmte Beträge zuzuwenden. Dazu bedürfe ſie aber der Er⸗ trägniſſe aus der Wertzuwachsſteuer. Eine beſondere Kategorie von Gemeinden zu bevorzugen, ſei wegen der ſich ergebenden Konſequenzen nicht möglich, da dann Städte, die mit anderen Schwierigkeiten zu kämpſen haben, eben⸗ falls eine Entſchädigung beanſpruchen würden. Weber haben den Hauptanteil an der Entwicklung des Wertes und müſſen berückſichtigt werden. In Bezug auf die Steigerung der Zuſchläge ſeien ſeine Freunde geteilter Meinung. Bübner(Soz.) begründet die Antraͤge ſeiner Partei. Felsmann(konſ.): Der Antrag der Sozialdemokraten diene nur Agitations⸗ wecken. Cuno(f. Vp.): Seine Partei werde für alle Anträge ſtimmen, die den Gemeinden einen möglichſt hohen Ertrag geben. Die von den Sozialdemokraten vor⸗ eſchlagene Regelung der Veteranenbeihilfe ſei eine Ver⸗ eſſerun- Das Selbſtverwaltungsrecht der Gemeinden dürfe immer weiter geſchmälert werden. Arendt (Rp.): Die Ueberweiſung eines Anteils an die Gemeinden könnte für manche derſelben leicht ein Danäergeſchenk werd Für ſeine Partei ſei der ſozialdemokratiſche An⸗ trac tannehmbar. Dr. Jäger(3.) ſpricht gegen die A,(e der Sozialdemokraten und Nationalliberalen. G bert(8.) tritt im Intereſſe der Induſtrieſtädte fü en Antrag Weber ein. Erzberger(3.) lehnt den ſoz demokratiſchen Antrag ab. da er nicht durchgearbeitet . Infertionspreis 8 Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 50 Prozent für das ſtaaten, 40 Prozent ſen eines Landesgeſetzes die Regelung zwiſchen Gemein⸗ den und Gemeindeverbänden durch die Landesregierungen zu erfolgen hat, ſoweit es ſich um Grundſtücke handelt, die keiner Gemeinde angehören, und ſoweit Gemeinden in Betracht kommen, die ſchon Zuwachsſteuern erheben. In Bezug auf dieſe beſonderen Gemeindezuſchläge wird der Antrag Weber angenommen, wonach die Zuſchläge für die verſchiedenen Grundſtückswerte verſchieden feſtgeſetzt werden können. Zu 8 49 wird durch die Annahme eines Antrags Cuno die Beſtimmung getroffen, daß bei Feſt⸗ ſtellung des eigenen Betrags in den Gemeinden, die ſchon Steuern erheben, die Gemeinden keinesfalls mehr erhal⸗ ten ſollen, als es ſie ſonſt trifft. Mehrere Zuſatzanträge werden angenommen.§ 50 wird mit einem unweſent⸗ lichen Antrag Cuno angenommen. Hierauf vertagt ſich das Haus. Nächſte Sitzung Mittwoch 1 Uhr mit der Fortſetzung der heutigen Beratung und Fernſprechgebüh⸗ renordnung. Schluß 6¼ Uhr. Der Präſident erklärt, bei dem ſehr großen Penſum müſſen Abendſitzungen einge⸗ ſchoben werden. f Berlin, 25. Januar. Am Bundesrakstiſch Staatsſekretär Wer mut h. Die Sitzung wird vom Präſidenten um 1 Uhr 23 Minuten eröffnet. Fortgeſetzt wird mit der 2. Leſung des Zuwachs ⸗ ſteuergeſetzes bei 8 51(rückwirkende Kraft). Die 88 51 a, 56 b und 57(Wegfall des Zuſchlags und Inkrafttreten des Geſetzes) werden damit zuſammenberaten. Staats⸗ ſekretär Wermuth: Der Angelpunkt des Geſetzes in ſeiner Bedeutung für die Sanierung der Reichsfinanzen liege in dieſen Beſtimmungen: der Bedarf der durch die Steuer gedeckt werden ſoll, ſtehe im Etat. Nicht nur um die Veteranen, ſondern in erſter Linie handle es ſich um die Heeresvorlage, dieſe i wichtiger. Wenn die Veteranen im Geſetz berückſichtigt werden würden, würden ſie ab⸗ hängig werden von den Einkünften. Eine Erhöhung des Umſatzſtempels vor dem 1. April 1914 ſei nicht angängig. Zur Deckung ſei das vorläufige Nebeneinander⸗ beſtehen beider Abgaben notwendig. Graf Weſtarp (konſ.), Weber(nat.), Jäger(Ztr.) ſind damit ein⸗ verſtanden. Binder(Soz.): Bei der Veteranenfürſorge dürfte doch nichts herauskommen. Arendt(Reichsp.): Für ſeine Partei ſei es keine Freude, daß der Umſatz⸗ ſtempel bis 1914 in der bis rigen Höhe bleibe. 8 51 richtliche Erlediauna des Bwiſtes mit Haiti dringt. Die Türten vor Wien, 16838. Geſchichtliche Erzählung von Otfrid Mylius. 750(Fortſetzung.) „Betet für mich, liebe Schweſter!“ flüſterte er und reichte ihr, die Hand mit einem freundlichen milden Blick. Hier leg' ich einen dicken Brief in Eure Hände, Frau 0 meinen letzten Willen und Vermächtnis 3 Ihr werdet ihn dem Pater Sulpiz übergeben, ae letzten Gruß und ihn bitten, damit nach ſeinem jah ünken und meiner ſchriftlichen Weiſung zu ver⸗ bi 5 falls ich nicht wiederkehre oder mein Tod beglau⸗ gt wird. Ehedem bedurft' ich keines ſolchen Teſtaments, Star 1922 war ein armer Fant: aber nun mir des Grafen mein emberg Exzellenz dero Dort verpfändet, daß ſie mein Kenn wolle, darf ich wohl dafür ſorgen, daß udenken den Meinigen nicht vorenthalten bleibe.“ 5 lääridolin, meine heißeſten Wünſche und Gebete wer⸗ ich werd ſein!“ flüſterte Veronika tief ergriffen; akte ei tun, wie Ihr befohlen. Und hier,“ ſprach ſie, Fili amtrenaternoſter von roten Kügelchen mit einem ee von venediſcher Arbeit vom Gürtel und 8 8 45 ihm,—„hier nehmt dies und tragt es um 5 55 s auf dieſer gefährlichen Reiſe. Es iſt alles was 5 ch geben kann; denn all meinen andern Schmuck, N. opfert' ich Gott, als ich in's Kloſter trat. — ieſen Roſenkranz behielt ich, denn er kam von 8 t und ſoll Wunder tun, und das Kreuzlein hin 3 Reliquie. Möge der, welcher am Kreuze 5 g, der Sündenloſe, bei unſerm himmliſchen Vater für ter Heil fürbitten! Nehmt doch, nehmt, dann ſeh' ich rühiger gehen!“ 3 ke. Ihr ſagt, es komm' von lieber Hand, Veronika! 8 9 nicht nehmen.“ a 3 Sr., nehmt es, um aller Heiligen willen, Fridolin! iu der mals als Ihr mich traft in der Türken Gewalt Gebet mir baſſenen Schwaige, da lag ich vor Gott im it dieſem Roſenkranz in der Hand und getröſtete rkraft, und in da . jenem ſelben Augenbric erſchienet Ihr als Retter. Darum vertraue ich, der Roſenkranz wird auch Euer Schutz ſein!“ Wohlan, ſo gebt her, liebwerte Schweſter! Ihr ſollt ihn aber wieder haben, wenn er ſeine Schuldigkeit getan hat!“ Damit hing er ihn um den Hals und verbarg ihn unter ſeinem Gewand. Frau Gudula trat jegt aus der Kammer, reichte ihm ihr Brief lein, und nach raſchem Abſchiede verließ Fridolin das Haus, und eilte nach der Hofburg, um ſeine Weiſungen vom Grafen Starhemberg in Empfang zu nehmen. Eine halbe Stunde vor Mitter⸗ nacht ward er vom Feldherrn entlaſſen und ſchritt mit dem Adjutanten zur Seite durch die nächtige Stadt, in welche nur hie und da der Widerſchein des Feuerbogens einer türkiſchen Bombe fiel, nach dem Rotenturmtore, ward mit ſeinem Begleiter durch ein Ausfallpförtlein hinaus⸗ gelaſſen und bis an die Verpfählung begleitet.„Gott mit dir, wackerer Kamerad!“ ſagte der Adjutant und reichte Fridolin die Hand zum Abſchied.—„Mit uns allen und Oeſterreich,“ ſagte Fridolin, erklimmte die Paliſſaden, ließ ſich drüben hinunter und verſchwand in der nächtigen Finſternis. *** Jedermann der in Wien geweſen und Sankt Stephans herrlichen Dom beſucht und zum Turme hinaufgeſtiegen, der kennt den Steinſitz, worauf Graf Rüdiger von Star⸗ hemberg gewöhnlich ſaß, wenn er die Belagerungsarbeiten der Türken beobachtete. Am Abend des 6. September, etwa um 9 Uhr, ſtanden der tapfere Degen Graf Rüdiger und ſeine beiden Adjutanten an dieſer Stelle bei den beiden Vätern Jeſuiten, welche Tag und Nacht hier oben auf der Hochwacht waren und die Gegend beobachteten, und alle fünf ſchauten mit geſpannter Erwartung in der Richtung des Kahlenbergs hinaus. Graf Starhemberg männliches Antlitz verriet eine ungewöhnliche Spannung und Auf⸗ regung, deren Grund er niemanden mitgeteilt. Lange hatten ſie ſchweigend gewartet, da ſtieg von den Trüm⸗ mern des zerſtörten Kloſters daſelbſt eine Rakete auf und zeichnete ihren feurigen Strahl in den dunkelblauen Nachthimmel. Ein unterdrückter Freudenruf entfuhr dem ſchweigſamen Kommandanten und er richtete ſeine Fern⸗ 1 33 3 ihn die Strömung zutreibt. * 2——— röhre dorthin. Und noch eine und immer wi ene eine Rakete ſtieg dort empor, bis es deren fünf waren. Tann verſank der Himmel wieder in ſein nächtiges Dunkel. n „Hut ab, meine Herren, und laſſet uns Gott danken in herzinnigem Gebet!“ ſprach Graf Rüdiger von Star⸗ hemberg bewegt;„dieſe Raketen bringen uns gute Kunde von naher Rettung: dieſe fünf bedeuten, daß mein Bote glücklich durch das türkiſche Lager nach dem des Herzogs von Lothringen gekommen, daß unſer allergnädigſter Kaiſer noch lebt, daß die Türken den Kahlenberg nicht be⸗ ſetzt haben, ſondern daß er in den Händen der unſerigen, und daß bereits ein Teil des kaiſerlichen Heeres über die Donau geſetzt iſt. Mut, meine Herren, und Gott auf den Knien gedankt, denn längſtens in acht Tagen iſt Wien frei und entſetzt!“ Und der ernſte Kriegsmann ſank in die Knie und ſprach in tiefer Inbruſt ein aufrichtiges Dankgebet. Dann ſtand er mit wunderſam⸗geſtärktem innigem Gemüt auf und ſagte zu den beiden Vätern Jeſuiten:„Habt acht auf die Mitternachtsſtunde, ehr⸗ würdige Väter! ob nicht am Biſamberge zwölf Raketen erſcheinen. Iſt dies geſchehen, ſo iſt der heutige Sturm der Türken, wo die Mine fünf Klafter lang die Mauern der Löwelbaſtei zerſchmetterte, der letzte; denn alsdann iſt wirklich des Polenkönigs Johannes Sobieski Majeſtät mit ſeinem ganzen Heere zu demjenigen des durchlauchtig⸗ ſten Herzogs von Lothringen geſtoßen. Dann meldet mir alsbald die frohe Botſchaft.“ a Hierauf ſtieg Herr Rüdiger mit ſeinem Adjutanten herunter und verkündete die frohe Botſchaft ſogleich den Bürgern, welche unten vor dem Turmpförtchen warteten, und mit Jubelruf und Freudentränen ward die Kunde von der nahenden Erlöſung ſogleich von Straße zu Straße von Haus. zu Haus getragen. 8 Um Mitternacht aber ſtiegen wirklich die 12 Raketen auf dem Biſamberge, und als am andern Morgen die Wiener aufſtunden und munter wurden, da ward ihnen zu Mute wie dem Schiffbrüchigen, welcher nach langem zielloſem Umhertreiben auf ſchwankem Wrak in ſtürmiſcher See endlich eine gaſtliche nahe Küſte erblickt, auf welche (Fortſetzung folgt 3 3* FT... ĩͤ 1 wird hierauf angenommen mit der Rückwirkung auf 1 Januar 1911.§ 51 a wird abgelehnt.§ 55 handelt von den Vorſchriften des Geſetzes bei Berechnung des Wert⸗ zuwachſes und der Vollmacht des Bundesrats. Weber (natl.), Cuno(fortſchr. Vp.) wollen dieſe Vollmacht ſtreichen. 8 55 wird nach weiterer Debatte angenom⸗ men, ferner ein Antrag Cuno zu§ 2. 8 50a enthält die Beſtimmung der Steuerfreiheit der Landesfürſten und Standesherrn. Die Sozialdemokraten und die Volkspar⸗ tei beantragen Streichung. Das Zentrum will nur die Befreiung der Fürſten, die Konſervativen für beide. Er z⸗ berger(3.): Die Standesherren ſeien bereit, Steuer zu zahlen. Weber(ntl.), Carmen(konſ.) vertreten den Standpunkt ihrer Parteien. Cuno(f. Vp.): Die einſeitige Stellungnahme des Vertreters des preußiſchen Juſtizminiſteriums für die preußiſchen Prinzen ſei auf⸗ fällig: ſoweit es ſich um Apanagiſierung handle, könnte man für Freiheit ſein. Geh. Oberfinanzrat Schwarz und Staatsſekretär Wermuth verwahren ſich dagegen. Erzberger(3.) beantragt, ſtatt vorauszuzahlende ein Drittel Prozent, jährliche Teilbeträge von ein Neunzigſtel Prozent des Wertes. Die Abſtimmung ergibt Annahme der Zentrumsanträge. Die Abſtimmung über die Ab⸗ gabenfreiheit gibt die gleiche Gruppierung wie vor einigen agen für die Zuwachsſteuer, nur ſtimmen die Polen dafür. Die Sozialdemokraten begründen durch Göhre einen Antrag auf Aufhebung des Zündwarenſteuergeſetzes. Staatsſekretär Wermuth teilt mit, daß in den näch⸗ ſten Tagen mit den Zündwarenintereſſenten Verhandlun⸗ gen beginnen, um ihre Wünſche kennen zu lernen und eventuell Abhilfe zu ſchaffen. Der Antrag wird gegen Sozialdemokratie und fortſchrittl. Volkspartei abgelehnt. Damit iſt die 2. Leſung des Zuwachsſteuergeſetzes beendet; dasſelbe ſoll am 1. April 1911 in Kraft treten. Es folgt die 2. Leſung der Reichsbeſteuerungsgeſetze. Nach den Kommiſſionsbeſchlüſſen wird die Beſteuerung des Reichsbetriebs durch die Gemeinden davon abhängig ge⸗ macht, daß die in der Gemeinde wohnenden Angeſtellten und Arbeiter mit Angehörigen mehr als 8 Prozent oder wenn in der Gemeinde keine Garniſon ſteht, mehr als 2 Prozent der Zivilbevölkerung ausmache. Brock⸗ hauſen(konſ.) beantragt, ſtatt 8 Prozent 6 Prozent zu ſetzen, damit Danzig in das Geſetz komme. Gröber (Ztr.), Weber(natl.) wollen bei der Prozentziffer auch Angehörige früherer Angeſtellten und Arbeiter des Reichsbetriebs in betracht ziehen. Ein Antrag Baſſer⸗ mann, die Verhandlungen wegen vorgerückter Stunde ab⸗ zubrechen, wird abgelehnt. Böhme(Soz.) bedauert, daß für Elſaß⸗Lothringen nicht mehr herauskomme. Mom⸗ ſen(fortſchr. Vp.) iſt für den konſervativen Antrag. Beide Anträge werden angenommen; der Reſt des Ge⸗ ſetzes unverändert. Die Fernſprechgebührenordnung wird auf Antrag von Beck⸗ Heidelberg(natl.) mit Rückſicht auf die zahlreichen Petitionen an die Kommiſſion zurück⸗ verwieſen. Nächſte Sitzung Donnerstag mittag 1 Uhr. Tagesordnung: Elſaß⸗lothringiſcher Verfaſſungsentwurf, Schluß 7½ Uhr. a„5 5 8 s Eine ſüddeutſche Staatslotterie? „Ein Münchener Blatt hitte die Meldung gebr icht, daß die Regierungen von Bayern, Württemberg und Baden bei der Einführung einer ſüddeutſchen Staatslotterie gemeinſame Sache machen werden. Schon dor längerer Zeit wurde dieſe Frage erörtert und es hieß damals, daß von Baden aus Verhandlungen ein⸗ geleitet worden ſeien. Inzwiſchen iſt der Anſchluß Elſaß⸗ Lothringens an die preußiſche Staatslotterie vollzogen worden, und Württemberg trägt ſich mit dem Gedanken, eine eigene Staatslotterie einzuführen. Für ein ſüd⸗ deutſches Unternehmen blieben alſo nur mehr Baden und Bayern übrig. In Bayern ſcheiterte bisher die Errichtung einer Staatslotterie an dem Widerſpruch der Klerikalen, die darin eine Konkurrenz für die kirchlichen Lotterien er⸗ blickten. Die allgemeine Finanznot hat jedoch auch die⸗ ſen Widerſtand gebrochen, und jetzt kann man ſogar in Zentrumsblättern den Ruf nach einer Staatslotterie ver⸗ nehmen. a Wie nun die„Münchener Neueſten Nachrichten“ mit⸗ teilen, hat auch die bayriſche Staatsregierung die Lot⸗ teriefrage noch nicht aus den Augen verloren. Die Ent⸗ ſcheidung darüber ſoll in Bälde erfolgen. Es wäre zu wünſchen, daß ſich Baden und Bay⸗ ern zu einem gemeinſamen Vorgehen verſtändigen und daß ſich dem auch Württemberg anſchließt. Man mag über den Spielteufel denken wie man will— die Tat⸗ ſache ſteht feſt, daß geſpielt wird, und daß diejenigen Länder, die an keine Staatslotterien angeſchloſſen ſind, das Nachſehen haben. Viele Millionen fließen all⸗ jährlich aus Süddeutſchland in die Kaſſen der pre u⸗ fiſchen Staatslotterie. Gibt es jedoch eine ſüddeutſche Lotterie, dann haben eben die ſüddeutſchen Staaten den Profit, der jetzt der norddeutſchen Lotteriegemeinſchaft zukommt. Wenn man ſich ſchon nicht an die preußiſche Staatslotterie anſchließen will, dann ſollte endlich der Gedanke einer ſüddeutſchen Lotterie verwirklicht werden. Die Finanzen Badens, Württembergs und Bayerns könn⸗ ten eine ſolche Einnahmequelle ſehr gut brauchen. Polttiſche Ueberſicht. Deutſchland. * Reiſe des deutſchen Kaiſers. Wie aus Trieſt berlautet, wird anläßlich der Reiſe des deutſchen Kaiſers nach Korfu, die Mitte März erfolgen ſoll, eine Zuſam⸗ menkunft zwiſchen dem deutſchen Kaiſer und dem öſter⸗ keichiſchen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand auf der Inſel Brioni ſtattfinden. 5 * Elſaß⸗Lothringen. Der Kaiſerliche Statthalter raf v. Wedel hat zur Linderung des Notſtandes eines roßen Teils der weinbautreibenden Bevölkerung Elſaß⸗ Dispoſitionsfonds eine Summe bon 25 000 Lothringens laut Erlaſſes vom beurige N ſeinem gegeben. * Krawallprozeß in Moabit. Gegen das Urteil im Moabiter Krawallprozeß haben neun Angeklagte Re⸗ viſion beim Reichsgericht eingelegt. Dazu gehört auch der Schloſſer Paul Bock, der wegen ſchwerer Körper⸗ verletzung und Beleidigung zu 3½ Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Die Staatsanwaltſchaft hat auf das Rechtsmittel der Reviſion verzichtet. Haftung der Straßenbahn für Sachſchäden. Der Entwurf eines Geſetzes betreffend die Haftung der Straßenbahnen für Sachſchäden iſt im Reichsjuſtizamt fertiggeſtellt. Der Entwurf wird demnächſt den Bundes⸗ regierungen zur Stellungnahme zugehen. Außerdem ſollen aus den Kreiſen der beteiligten Straßenbahngeſell⸗ ſchaften Sachverſtändige vernommen werden, deren Be⸗ nennung den Geſellſchaften überlaſſen bleiben dürfte. Den Reichstag wird die Geſetzesvorlage erſt in der nächſten Legislaturperiode beſchäftigen. Frankreich. Kriegsminiſter General Brun hat der Kammer eine Vorlage zur Reorganiſation der aktiven und der Terri⸗ torialarmee zugehen laſſen, die eine Vermehrung der Formationen und der Effektivſtärke vorſieht. An Stelle von 133 Infanterie⸗Regimentern wird die Armee künftig 173 erhalten. Alle Regimenter haben drei Bataillone, nur einige an der Oſtgrenze behalten vier Bataillone bei. Die jetzt fünf Kompagnien ſtarken Jägerbataillone umfaſſen künftig fünf Kompagnien, doch wird ein 31. Jägerbataillon geſchaffen. Zu den vier Regimentern al⸗ geriſcher Schützen werden vier neue geſchaffen. In der ganzen Kavallerie ſollen die Schwadrons ſtändig auf Kriegsſtand gehalten werden. Zwei neue Genieregimen⸗ ker, ein Telegraphen⸗ und ein Luftſchifferbataillon ſollen errichtet werden. Portugal. Die proviſoriſche Regierung hat ein Dekret erlaſſen, durch welches der Königin Großmutter Maria Pia eine ährliche Apanage von 133,500 Fr. zugebilligt wird. Exkönig Manuel läßt durch das Reuterſche Bureau bekannt machen, daß weder er noch die Königin Maria Pia bis jetzt einen Pfennig von der republikaniſchen Regierung erhalten hätten. Er habe niemals auf die Krone Portugals verzichtet und ſei entſchloſſen, ſein Recht zu behaupten, ſelbſt wenn man ihn willkürlich um ſein Eigentum zu bringen ſuche, das von rechtwegen unzweifelhaft ihm gehöre. 3 Spanien.„. Das Regterungsblatt veröffentlicht eine kgl. Verordnung durch den Miniſter der öffentlichen Arbeiten, die ein aus⸗ führliches Programm zur Verhinderung der Auswande⸗ rung enthält; ferner ein königliches Dekret über die An⸗ gliederung der Behörden, die ſich mit dem Auswande⸗ rungsproblem befaſſen, an das Mieniſterium der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten. Nach der 008 Gon Statiſtil wanderten im verfloſſenen Jahre 160 000 Spanier aus, davon 120 000 nach Argentinien. 75 Lokales. Seckenheim, 26. Januar. J. Der Geſangverein„Liedertafel“ hielt am ver⸗ gangenen Sonntag im Lokal„Zum Schwanen“ ſeine General⸗Verſammlung ab, welche mit dem üblichen Vereinsſängergruß eröffnet wurde. Der Schriftführer er⸗ ſtattete den Geſchäftsbericht, dem folgendes zu entnehmen ift: Im verfloſſenen Jahre fanden 53 Geſangsproben, 2 Vorſtandsſitzungen und 1 Quartals⸗Verſammlung ſtatt. Der Beſuch der Proben war ein günſtiger, denn durch⸗ ſchnittlich beſuchte jeder Sänger 90 95% derſelben und verſchiedene Sänger erreichten ſogar einen Probebeſuch von 100%. Dieſer erfreulichen Tatſache ſteht auch eine er⸗ hebliche Mitgliederzunahme gegenüber. Der vom Kaſſier, Herrn W. Bauer, zur Verleſung gelangte Kaſſenbericht war gleichfalls ein guter. Die ſodann vollzogene Vor⸗ ſtandswahl hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorſttzender: W. Weißling, 2. Vorſitzender: Gg. Schmitt, Kaſſier: W. Bauer, Schriftführer! P. Lenz, Beiſitzer: H. Winkler und Fr. Büchner, Archivverwalter: Gg. Volk; als Reviſoren wurden gewählt: Ludw. Kettner und Aug. Kloos und zum Diener wurde Sänger J. Huber ernannt. Sodann wurde noch eine Vergnügungskommiſſton gebildet, welche aus den Sängern Ludw. Kettner, Martin Bauer und Aug. Kloos beſteht. Ferner wurde beſchloſſen, im nächſten Jahre das 5jährige Stiftungsfeſt verbunden mit Fahnen⸗ weihe und Wettgeſang abzuhalten. Den Schluß der Verſammlung bildete der„Deutſche Sängergruß“ und ⸗Ueberwunden“.— Wie angelegen der„Liedertafel“ die Pflege des Männergeſanges iſt, davon konnte ſich jeder Beſucher dieſer Verſammlung überzeugen. Man konnte aber auch die erfreuliche Wahrnehmung machen, daß es den paſſiven Mitgliedern um die Förderung des Vereins ernſt iſt, denn dieſelben wohnten der Verſammlung von Anfang bis zu Ende bei. Dieſe Einigkeit, die in dem jüngſten der hier beſtehenden Geſangvereine herrſcht, iſt auch anderen Brudervereinen ſehr zu empfehlen. h. Turnerbund„Jahn“. Bei gutem Beſuch hielt am letzten Sonntag der Turnerbund„Jahn“ ſeine dies⸗ jährige General⸗Verſammlung ab, die vom erſten Vorſſtzenden mit begrüßenden Worten an die Erſchienenen eröffnet wurde, zugleich dankte er den Turnern für die Uneigennützigkeit, mit der ſie ſich der Turnſache widmeten. Hierauf erſtattete der 1. Vorſitzende Bericht über die Ver⸗ einstätigkeit im verfloſſenen Jahre. Ueber das Kaſſenweſen gab der Kaſſter, Herr Heidenreich Rechenſchaft; er machte die erfreuliche Mitteilung, daß trotz Anſchaffung mehrerer Geräte ein Ueberſchuß zu verzeichnen iſt. Dem vom Turn⸗ wart, Herrn Georg Kegel, erſtatteten Turnbericht iſt zu entnehmen, daß der Beſuch der Turnſtunden im allgemeinen ein ſehr guter war; auch wurde hervorragendes geleiſtet, ttozdem dem Verein zumeiſt nur junge Kräfte zur Ver⸗ fügung ſtanden. Bei der nunmehr vorgenommenen Vor⸗ ſtandswahl gingen folgende Herren als gewählt hervor: Turnwart: Martin Eder, 1. Vorſitzender: Val. Heierling, Vogler, Kaſſier: W. Hirſch; als weitere Turnratsmitglieder wurden gewählt: Ph. Schreck, Gg. Heidenreich, J. Kettner und Adam Gropp. Zum Diener wurde Peter Ruf er⸗ nannt. Nachdem noch beſchloſſen wurde, den diesjährigen Vereinsball am 18. Februar abzuhalten und einige interne Vereinsangelegenheiten ihre Erledigung gefunden hatten, ſchloß der 1. Vorſitzende die arbeitsreiche Verſammlung mit einem warmen Appell an die Mitglieder, in Zukunft wie bisher treu zur deutſchen Turnerſchaft zu halten, zum Wohle des Vereins und zum Segen einer geſundheitlichen Erziehung der heranwachſenden Jugend. Gut Heil! Neue Fleiſchpreiserhöhung in Sicht? Der Bund der Viehhändler Deutſchlands hielt am Sonntag in Köln eine Verſammlung ab, in der die Mitteilung gemacht wurde, daß das Jahr 1911 vorausſichtlich eine Fleiſch⸗ teuerung bringen werde, wie man ſie in den letzten Jahr⸗ zehnten nicht erlebt habe. i Aus Nah und Fern. (% Karlsruhe, 24. Juin. Die Gr. Generaldirektion ibt zur Betrie bslohnordnung nachſtehendes be⸗ annt: Werden Bahnunterhaltungsarbeiter, die nur für Arbeitstage entlohnt und an jedem Arbeitstage voll be⸗ ſchäftigt werden, in einem Kalendermonat an zwei Sonn⸗ und gefetzlichen Feiertagen für den ganzen Tag zu Dienſt⸗ leiſtungen irgend welcher Art beigezogen, ſo erhalten ſie für einen dienſtfreien Sonn- und Feiertag den einfachen Taglohn. Werden ſie unter dieſen Vorausſetzungen an drei Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertagen beigezogen und hat der Kalendermonat mehr als 4 Sonn- und geſetzliche Feiertage, ſo erhalten ſie für zwei dienſtfreie Sonn- oder Feiertage den einfachen Tagelohn. Unterbrechungen der Arbeit infolge von Krankheit, Erholungsurlaub und mili⸗ täriſchen Uebungen heben den Anſpruch auf die Ver⸗ günſtigung nicht auf. Werden die Bahnunterhaltungs⸗ arbeiter an den Sonn⸗ und Feiertagen nicht für den ganzen Arbeitstag, ſondern nur ſtundenweiſe beſchäftigt, 5 3. B. im Ablöſedienſt, ſo erhalten ſie an dem nach Oben⸗ ſtehendem zu gewährenden dienſtfreien Sonn⸗ und Feier⸗ tag den Lohn, der ihnen zukäme, wenn ſie auch an dieſem Tage Dienſt hatten, aber nicht mehr als den einfachen Taglohn. Durch die Entlohnung an dienſtfreien Sonn⸗ und Feiertagen darf das Lohneinkommen in einem Ka⸗ lendermonat den Betrag nicht überſteigen, der ſich bei Berechnung für alle Tage des Monats gemäß 8 3 der Betriebslohnordnung ergeben würde. () Karlsruhe, 24. Jan. Hier bringt man die er⸗ ſchreckende Zunahme der Schnaken im verfloſſenen Jahre in gewiſſe Beziehung zu der ſtarken Abnahme der Schwal⸗ beu. 1909 ging durch die anhaltend kalte Witterung die erſte Schwalbenbrut teilweiſe, die zweite völlig zugrunde, zu einer dritten kam es überhaupt nicht mehr. Das Re⸗ ſultat war, daß bei 10—12 Neſtern 7—8 leer blieben. Heidelberg, 25. Jan. Geh. Rat Profeſſor Dr Schröder, der gegenwärtige Dekan der juriſtiſchen Fa⸗ kultät an der hieſigen Univerſität, feiert am 1. Februar ſein 50jähriges Doktorjubiläum. i (J Baden⸗Baden, 25. Jan. Das Kartell der ſüd. weſtdeutſchen Luftſchiffvereine hielt eine wichtige Be⸗ ſprechung dahier ab, an der unter anderen auch Prin; Wilhelm von Sachſen⸗Weimar teilgenommen hat. Die Hauptfrage drehte ſich um einen Flugzeugwettbewerb im Mai 1911 und um den in Ausſicht genommenen großen Rundflug. Das Amt eines Ehrenpräſidenten für die ge⸗ planten großen aviatiſchen Veranſtaltungen hat Prinz Wilhelm von Sachſen⸗Weimar übernommen. Die Groß⸗ herzöge von Baden und von Heſſen bringen dem Unter⸗ nehmen ein lebhaftes Intereſſe entgegen. Prinz Hein⸗ rich von Preußen ſtiftet einen Preis und wird an den Veranſtaltungen vorausſichtlich perſönlich teilnehmen. ) Offenburg, 25. Jan. Der Zigarrenmacher Nik. Kiefer, welcher in den letzten Tagen an Verfolgungs⸗ wahn litt, hat ſich im Krankenhaus an ſeinem Taſchen⸗ tuch an den eiſernen Stäben erhängt. (0 Unterſchlüpf, 25. Jan. Herr Poſtagent Weſt⸗ feld und Frau haben in hochherziger Weiſe 10000 Mk. zur Errichtung einer Krankenſchweſternſtation geſtiftet. Es kann jetzt einem allgemeinen Bedürfnis abgeholfen werden, denn bisher fehlten die Mittel hiezu. Des Dan⸗ kes der Leidenden dürfen die Stifter verſichert ſein. „ Pforzheim, 25. Jan. Auf das Ausſchreiben der Eiſenbahnbau⸗Inſpektion zur Herſtellung der Bahnüber⸗ führung in der Erbprinzenſtraße dahier liefen 14 Ange⸗ bote, darunter 8 von hieſigen Unternehmern, ein; die niedrigſte Offerte mit Mk. 75 595 ſtellte die Firma Klinge u. Co. in Frankfurt a. M., die nächſthöhere ein Geſchäft Zachmann in der 15 Kilometer von hier entfernten Bahn⸗ ſtation Wilferdingen mit Mk. 100 383 und die höchſte mit Mk. 134 248 die Firma Dippold u. Stetzler hier. Die A.⸗G. Grün u. Bilfinger in Mannheim hatte Mk. 129 703 verlangt. a „ Raſtatt, 25. Jan. Einer der in der Waggon⸗ fabrik beſchäftigten Arbeiter, der unter dem Namen„Der lange Toni“ bekannt iſt, wurde wegen Verübung groben Unfugs und Bedrohung verhaftet.— Ein im hieſigen mens dende untergebrachter Militärgefangener na⸗ mens Leonhard Fleiſchmann, geboren am 11. November wich zu Fürth in Bayern il aus dem Lazarett ent⸗ en. g 0 Ottenheim, 25. Jan. Die ſeit 21. Dezember vermißte Ehefrau des Taglöhners G. Reuter wurde als Leiche aus dem Mühlkanal gezogen. Es ſcheint, daß die Frau freiwillig in den Tod gegangen iſt. Neues aus aller Welt. 55* Luftſchiffahrt. Das neue lenkbare Siemens⸗ Schuckert⸗Luftſchiff, das geſtern von der Biesdorfer Halle aus die erſte Probefahrt unternahm, iſt nach dreiviertel⸗ ſtündiger Fahrt wieder glatt vor der Halle gelandet und wurde in der Halle untergebracht. Das Luftſchiff funk⸗ tionierte während der ganzen Fahrt in allen ſeinen Tei⸗ f len tadellos. Die Fahrt war eigentlich nur mit den 2. Vorſitzender; Philipp Schnabel, Schriftführer: Friedrich. 4 5 vorderen Maſchinen bewerkſtelliat worden, wobei eine 9 Beſchwindigkeit von wenigſtens 12 Sekunden⸗Metern er⸗ zielt wurde. *Schreckenstat eines Wahnſinnigen. In St. Marie aux chénes bei Metz durchſchnitt, wahrſcheinlich in einem Anfall von Geiſtesſtörung, der Maſchiniſt Fritz Peifer mit einem Raſiermeſſer ſeiner Frau den Hals bis auf die Wirbelſäule, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Dann verübte er Selbſtmord, indem er ſich die Gurgel und die Pulsader durchſchnitt. * Ein ſchauerlicher Maſſenmord iſt in der klei⸗ nen ruſſiſchen Stadt Manyag verübt worden. Ein Leh⸗ rer war in den Laden eines ihm befreundeten Kaufmanns eingedrungen und hatte die Kaſſe auszurauben verſucht. Als der Ladenbeſitzer dazu kam, ſchlug der Lehrer ihn nieder. Ebenſo tötete er die Gattin und ein kleines Kind ſeines Opfers. Als auf den Lärm, den dieſe Mordſzenen berurſachten, ein Dienſtmädchen mit ihrer Schweſter und einer Nachbarin erſchienen, wurden auch dieſe drei Frauen von dem raſenden Menſchen durch furchtbare Schläge verwundet. Der Verbrecher entfloh ſodann, wurde aber bald darauf verhaftet. * Falſchmünzer. Die Kriminalpolizei verhaftete in Berlin den in den fünfziger Jahren ſtehenden Händ⸗ ler Philipp Hofmann und die in den dreißiger Jahren ſtehende Frau Katharine Spitz wegen Falſchmün z erei und Verbreitung falſcher Fünf⸗ und Zweimarkſtücke, nachdem vor einigen Tagen in Mannheim deren Mann, der Händ⸗ ler Spitz, ſowie der 29 jährige Händler Bender wegen Verdachts der Talſchmünzerei feſtgenommen worden waren. Zugleich es durch Zufall gelungen, die ganze Falſchmünzerwertſtätte aus dem Main zu fiſchen. Die Bande hatte nämlich vor einigen Tagen, als die Polizei ihr bereits auf der Spur war, die geſamten Habſelig⸗ keiten in eine große Handtaſche verpackt und an der Obermainbrücke an einer ſeichten Stelle im Waſſer ver⸗ ſenkt. In der Taſche wurden 600 falſche Fünfmarkſtücke gefunden, ferner Formen für Fünf⸗ und Zweimarkſtücke, Chemikalien, Metalle, Schmelztigel und Gips. *Nicht Mörder— aber Mitwiſſer? Der an⸗ gebliche Mörder des Rittmeiſters v. Kroſigk, der Arbei⸗ ter Fiſcher, wurde nach ſeiner Ueberführung in das Han—⸗ noverſche Militärgefängnis vorgeſtern eingehend vernom⸗ men. Er iſt aber auch vor dem unterſuchungsführenden Richter des Kriegsgerichtes der 19. Diviſion dabei ge⸗ blieben, daß er nichts mit dem Morde zu tun habe. Die Unterſuchung gegen Fiſcher wird weitergeführt, weil ſich Verdachtsmomente ergeben haben, daß Fiſcher, wenn auch nicht als Täter, ſo doch als Mitwiſſer des an dem Rittmeiſter v. Kroſigk verübten Mordes in Betracht kommt. Sollte ſich dieſer Verdacht beſtätigen, ſo wird Fiſcher nach Gumbinnen überführt und vor das dortige Kriegsgericht geſtellt werden. „Eine dunkle Geſchichte. Aus Bremen wird gemeldet: Den Dom und das neue Rathauscafe in die uft zu ſprengen, ſoll der Plan zweier geheimnisvoller Aänner geweſen ſein. Gegen Mitternacht wurde ein Mann aus der Weſer gezogen, der der Polizei gegenüber bekundete, zwei Männer hätten ihn auf der Straße er⸗ ſucht, ein Boot an Land zu ziehen. Bei der Weſer an⸗ Jekommen, ſagten beide, er ſolle das Boot liegen laſſen. Sie zeigten ihm eine Handtaſche mit zwei Bomben und ſheichzeſtig eine mit Banknoten gefüllte Brieftaſche und oten ihm 3000 Mk. an, wenn er die größere Bombe am Dom, die kleinere am Rathauscafe niederlege und beide Bomben mit einer von den Unbekannten wegzu⸗ werfenden Zigarre entzünden würde. Als er ſich weigerte, ſei er von beiden Männern in die Weſer geworfen wor⸗ den. Die Bremer Polizei ſteht den Angaben des Mannes, der e einen Anſchlag gegen den Dom verſuchen ollte, ſehr fkeptiſch gegenüber. Seine Ausſagen waren durchaus verwirrt und widerſprechen ſich teilweiſe. Diebſtahl. In einem Vergnügungsetabliſſement in tünchen wurde während einer Redoute ein Garde- robedieb abgefaßt, der die Tat in der Weiſe ausübte, daß er mit ſeiner Beute immer wieder in ſeine Woh⸗ nung Hing. dann in das Etabliſſement zurückkehrte und eue Beute holte, um ſie abermals in ſeiner Wohnung unterzubringen. Bei ſeiner Verhaftung wurden in ſei⸗ ner Wohnung nicht weniger als 80 Handtaſchen und andere Gegenſtände beſchlagnahmt. Ein Revolver und zwei Meſſer lagen auf dem Tiſch ſeiner Wohnung ge⸗ )rauchsbereit. 5 „Schachteinſturz. Geſtern ſtürzte der ſogenannte Bergluftſchacht(Steinkohlenſchacht) im Plauenſchen Grunde dei Dresden mit erdbebenartigem Getöſe in ſich zuſam⸗ men. Die in der Nähe wohnenden Leute eilten aus ihren Häuſern und ſahen mächtige Rauchwolken aufſteigen. Die entſtandene Oeffnung wurde einer Meſſung unterzogen und dabei eine Tiefe von 130 Meter bei 54 Meter Waſ⸗ ſerſtand feſtgeſtellt. Menſchen ſind dabei nicht zu Schaden gekommen. ö a die e 41 ½ Tage verſchüttet. Die beiden Erdarbeiter, pill ſeit 11½ Tagen in einer Mergelgrube bei Venes⸗ de e eingeſchloſſen waren, ſind jetzt lebend befreit wor⸗ en. Wie gemeldet, konnten ihnen Lebensmittel zuge⸗ führt werden, die es i 9 7 5 zuhalten. die es ihnen ermöglichten, ſo lange aus „Ein ſchöner Flug Grades. Hans Grade ſtieg n von dem Flugfelde Mars bei Bork zu einem eberlandflug nach e eg e Er mußte jedoch ſeinen Flug wegen der i ˖ f a. großen Kälte hinter Belzig unter⸗ brechen. Nach einer kurzen Bwiſchenlandung ſtiea er 1 11 auf und kehrte nach dem Flugplaß ber Bork zurück. g * 30,000 Mark⸗ Flugpreis der Stadt Berlin. Endlich einmal will Berlin auch etwas für die Aviatik tun. Der Organiſationsausſchuß für den deutſchen Ueber⸗ landwettflug 1911/12 hat ſich an die Stadt Berlin um Unterſtützung ſeiner Beſtrebungen gewandt. Es iſt beab⸗ ſichtigt, in der Zeit vom 1. Juli 1911 bis 30. Juni 1912 zwiſchen den Städten Berlin, Hannover und Ham⸗ burg einen Wettflug deutſcher Flugzeuge, die ſich in deutſchem Beſitz befinden und von Deutſchen geſteuert werden, in der Art zu veranſtalten, daß an zwei bis drei Tagen jeden Monats Flüge zwiſchen je zwei der genann⸗ ten Städte ſtattfinden. Für die drei beſten Geſamtleiſtun⸗ 901 des Jahres ſind Preiſe von etwa 100 000 Mark, 0000 und 30000 Mark, als Monatspreiſe ſind fer⸗ ner Beträge von 10 000, 5000 und 3000 Mk. in Aus⸗ ſicht genommen. Der Magiſtrat von Berlin hat beſchloſ⸗ ſen, 30 000 Mk. zur Verfügung zu ſtellen, Hamburg und Hannover haben ebenfalls namhafte Beträge in Ausſicht geſtellt. * Cholera. Nach der amtlichen ruſſiſchen Statiſtik ſind in Rußland im vergangenen Jahre 216 000 Perſo⸗ nen an Cholera erkrankt, von denen weit über 100 000 geſtorben ſind. Die Zahl der wirklichen Erkrankungen und Todesfälle dürfte wohl bedeutend höher ſein. Nachtrag zum lokalen Teil. Mitteilungen aus der Gemeinderats⸗ Sitzung vom 24. Januar. Anſtelle des ausgeſchiedenen techn. Mitgliedes der Ortsbaukommiſſton Rheinau, J. Kießer, ſoll Herr Karl Keilbach in Rheinau als ſolcher ab 1. Februar 1911 er⸗ nannt werden. Dem Deutſchen Telefonwerk, G. m. b. H., ſoll die Ausführung der Uhranlage im Schulgebäude Rheinau — dem vorliegenden Koſtenvoranſchlage übertragen werden. Die Einwohnerſtatiſtik auf Ende Dezember 1910, wonach Seckenheim 5758 und Rheinau 3912 Einwohner zählte, wird mitgeteilt. 3 Grundſtücke werden geſchätzt. Gegen die von dem Eigentümer Gg. Ph. Volz, Gg. Jak. S. beabſichtigte Waldausſtockung werden Einwen⸗ dungen nicht erhoben. Daß die Neue Rheinau⸗Akt.⸗Geſ. von der Wieder⸗ aufbaupflicht des am 30. September 1908 durch Feuer völlig zerſtörten Transformatorenhäuschens befreit wurde, wird mitgeteilt. f g Der Vertrag mit Jakob Pfliegensdörfer über die Gemeindefuhren, wie derjenige mit Heinrich Stamm über das Fahren des Gießwagens wird vollzogen. Der Revers über die Entwäſſerungsanlage der Ge⸗ meinde Friedrichsfeld wird genehmigt und vollzogen. Die Verfügungen Gr. Bezirksamtes in Betreff des Stabhalteramtsdienſtes in Rheinau und der Gemeinderats⸗ e eee Seckenheim⸗Rheinau werden bekannt ge⸗ geben. Das Reſultat des Kaſſenſturzes bei der Kaſſe der Gemeindekrankenverſicherung wird bekannt gegeben. Die Reſultate der Kaſſenſtandsdarſtellungen der Kaſſen der Gemeinde Seckenheim werden verkündet. In der Angelegenheit betr. das Baugebiet im Gewann Hopfengärten wird beſchloſſen, daß nunmehr die Umlegung und Neueinteilung veranlaßt werden ſoll. Das Baugeſuch des Ludwig Reichert für die Hochſtätt wird genehmigt. 8 Das Geſuch der Aktien⸗Geſellſchaft für Hoch⸗ und Tiefbauten in Frankfurt a. M. um Genehmigung einer Gleisanlage wird zurückgeſtellt, bis die dafür grundlegenden Pläne eingekommen ſind. i Zum Leichenſchauer und Desinfektor hieſiger Gemeinde wird der Bewerber Emil Klumb und zum Stellvertreter der Toben äber Georg Kilz dahier beſtellt. Ve ſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt Reda Seckenheimer Jimmerſchüten⸗Geſellſchaft. Unſeren Mitgliedern hiermit zur Kenntnis, daß kom⸗ menden Donnerstag, den 26. ds. Mts., abends 8½ Uhr im„Bad. Hof“(Nebenzimmer) ſeneraluersammlung ſtattfindet und werden die Mitglieder hoͤfl. erſucht, pünktlich zu erſcheinen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenheim Tagesordnung: Rechenſchafts bericht, Vorſtandswahl, Verſchiedenes. Der Vorſtand. Sammel⸗Anzeiger. Uur für Mitglieder der Jandw. Ein- u. Nerkanfsgenoſſeuſch. Mitglieder werden dringend aufgefordert, die Futter mittelſäcke ſofort abzugeben. Saatkartoffeln können noch beſtellt werden. Wer Rüben zu verkaufen hat, kann dies bei der Verkaufsſtelle anmelden. nachmittags von 1—3 Uhr. r Bekanntmachung. Am Sonntag, den 29. Jaunar, nachmittags 3 Uhr findet im Gaſthaus„Zum Hirſch“ in Avesheim eine landwirtſchaftl. Beſprechung über„über das Kreisobſtſartiment und ſeine ge⸗ deutung für deu praktiſchen Obſtbau“ ſtatt, bei welcher Herr Kreisinſpektor Blaſer Vortrag halten wird. Alle Intereſſenten ſind freundlichſt eingeladen. Seckenheim, den 25. Januar 1911. gürgermeiſteramt Volz. Bekanntmachung. Bekämpfung der Schnakenplage betreffend. Anläßlich eines Brandfalls machen wir wiederholt darauf aufmerkſam, daß zum Abflammen nur be⸗ ſonders hierfür geeignete Perſönlichkeiten(Desinfektoren, Feuerwehrleute) aufzuſtellen ſind; die Verwendung einfacher Gemeindearbeiter ohne Aufſicht erſcheint ungeeignet. 5 Wenn ein Keller, deſſen Decke eine Oeffnung hat, ab⸗ geflammt werden ſoll, ſo iſt ſelbſtverſtändlich der darüber liegende Raum während der Arbeit ſtändig zu überwachen; ein Eimer Waſſer und ein Reiſigbeſen ſind auch hier zum 5 Löſchen bereitzuhalten. Als wirkſamſtes und ungefährliches Vertilgungsmittel wird vom K. Geſundheitsamt das Aus räuchern empfohlen; wir verweiſen hierwegen auf unſere Bekanntmachung vom 15. 12. 1910. Mannheim, 24. Januar 1911. Groth. gezirksamt III: Dr. Sauter. Colksbad Seckenbeim. Wegen vorzunehmender Reparatur bleibt das Volksbad am Samstag, den 28. und Sonntag, den 29. Januar geſchloſſen. Seckenheim, 26. Januar 1911. gürgermeiſteramt: Vo l z. Geſang⸗Uerein„Jüngerhund-Liederkrunz“ Sonntag, den 29. Jannar, nachmittags ½8 Uhr findet im Lokal„Zur Roſe“ unſere 2 General-Versannlung ſtatt, wozu die aktiven, ſowie paſſtven Mitglieder mit der 5 Bitte um zahlreiches Erſcheinen höfl. erſucht werden. b Tagesordnung: 1. Kaſſenbericht 2. Geſchäftsbericht 3. Neuwahl 4. Verſchiedenes. Liedertafel Seckenheim. 8 Donnerſtag, den 26. d. Mts., abends punkt 8 Uhr Gesangprohe Pünktliches u. vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Aue Gruss Abel innen des Museums für Völker- und Länderkunde Henne Museum) Stuttgart. ſehung garant. Z. u. 4. Febr. 1911 6012 Geldgewinne 120000 1. Hauptgewinn Mk. 2 Hauptgewinne Mk. 109 Gewinne Mk. 14000 900 Gewinne Mk. 11000 5000 Gewinne Mk. 25 plglnallose) N. e 2. Porto u. Liste 30 Pfg. Zu be- ziehen durch alle Vérkaufs- stellen und Generaldebit: J. Schweickert, Stuftgart, Marktstr. 6 Arbeits- vergebung. Für den Neubau des Unterzeichneten iſt die Erd⸗ und Manuxrerarbeit zu ist der Rat, die Schube nur mit dem erprobten Schuh⸗ erẽème Pilo zu putzen, denn Pilo erzeugt Hochglanz wie kein zweites Schuhputzmittel und erhält das Leder. Verkaufsstellen sind durch Plakate kenntlich. Cüchtiger Vertreter f zum Vertrieb eines in jed. Hotel notwendigen z. Patent a. Artikel geſucht. vergeben. Zeichnungen und Einkommen. Hervorragende Bedingungen können bei Erfolge. Näheres bei Gg. Ruf, Mannheim, St. Jahn, Heidelberg Seckenheimerſtr. 51 III. St. 50 Landhausſtr. 26. eingeſehen werden und zwar 6 Alvesheim. 3 4 Zimmer und Küche bis 1. 8 im Hauſe der Eilials Schreiber zu vermieten. 9 etragene Rlelder, Rolfer ſind wegen großem Vorrat billig abzugeben bei A. Rech, Mannheim 8 1, 10. 25 Die Angebote ſind bis 2. Februar einzureichen. 4 Franz Berlinghof. Wolznung mit großer Küche zu ver⸗ mieten. Gg. Hecht Untere Gartenſtr. — SS——————— cfapfehe ———— ——— ü—— In Uunmi Ges 8 8 8 3. 7337377 ͤͤ ͤ 1 r... ͥ¹¹A ̃ LW.——XͤT—X—..—.—1.1T1.T.!... 0— 22 KdTbfTfbfT0TſbTſ T0000 Magnifikate U. e unh angbüch 3 er t .. 1 Haushalt, Bureau, Fabrik, hohes März 5 5 Offene Straßenwürterſlelle. Bei der Waſſer- und Straßenbauinſpektion Heidelberg iſt die Stelle eines Kreiswegwärters auf Strecke Nr. 20 mit dem Wohnſitze in Feckenheim neu zu beſetzen. Die Jahresvergütung beträgt 810 Mk.; dazu erhält der Wärter eine beſondere Gebühr für Tele⸗ graphenaufſicht, ſowie die Dienſtkleidung, zuſammen im Wert von ca. 10 Mk. jährlich. Andauernd gute Führung und Leiſtung gewährt Ausſicht auf Erlangung eines Unter⸗ ſtützungsgehaltes, ſowie im Todesfall eines Witwengeldes. Bewerber haben ſich bis zum 25. Februar d. As. bei Straßenmeiſter Weick in Mannheim, Traitteurſtr. 61 zu melden, bei dem die Bedingungen und Vordrucke für die Bewerber erhältlich ſind. 44 Bekanntmachung. Die Bekämpfung der Schnakenplage betr. Mit Zustimmung des Bezirksrats wird gemäߧ 87a P.⸗Str.⸗G.⸗B. und der V.⸗O. des Miniſteriums des Innern vom 13. Dezember 1910 folgende mit Entſchließung des Gr. Landeskommiſſärs vom 14. d. M. Nr. 255 für voll⸗ ziehbar erklärte bezirkspolizeiliche Vorſchrift erlaſſen. 8 1. Die Hauseigentümer und deren Stellvertreter ſind verpflichtet, die in den Kellern, Schuppen, Ställen und ähnlichen Räumlichkeiten überwinternden Schnaken durch Ausräuchern der Räumlichkeiten mit einem geeigneten Räuch erpulver oder durch Abflammen der Wände und Decken, durch Zerdrücken mit feuchten Tüchern oder in ſonſtiger wirkſamer Weiſe zu vernichten. Die Mieter haben die betr. Räume zu fraglichem Zweck zu öffnen. Beim Abflammen iſt zur Vermeidung von Feuers⸗ gefahr mit der nötigen Sorgfalt zu verfahren; ein Eimer Waſſer und ein Reiſigbeſen ſind zum Ablöſchen und Aus⸗ ſchlagen eines etwa entſtehenden Feuers bereit zu ſtellen. Wo feuergefährliche Gegenſtände lagern, darf nicht abgeflammt werden. 11 Mit den Vernichtungsarbeiten iſt erſt zu beginnen, wenn durch öffentliche Bekanntmachung des Bürgermeiſter⸗ amts dazu aufgefordert wird. Die Arbeiten müſſen ſpäteſtens 15. Dezember beendet ſein. Sind die Arbeiten nicht von Erfolg geweſen, ſo ſind ſie zu wiederholen bis ſpäteſtens am 15. Januar, und erforderlichenfalls nochmals vorzunehmen bis ſpäteſtens 15. Februar ohne daß es hier⸗ zu einer amtlichen Aufforderung bedarf. Anſtelle des 15. Januar tritt im laufenden debe der 1. Februar. Die Gemeinden ſind berechtigt, in den Wintermonaten ſich von der richtigen Ausführung der vorgeſchriebenen Maßnahmen durch beſonders dafür beſtellte Perſonen zu vergewiſſern. 8 i § 5. Soweit die Ausführung bei der Nachſchau als un⸗ genügend erſcheint, ſo ſind die Gemeinden berechtigt, die Vernichtungsarbeiten auf Koſten der Verpflichteten vor⸗ nehmen zu laſſen. Eine beſondere Gebühr hierfür kann aufgrund eines Gemeindebeſchluſſes erhoben werden. 6 Den Gemeinden iſt es überlaſſen, zur Durchführung der Maßnahmen, beſonders hierfür geeignete Perſönlich⸗ keiten aufzuſtellen, die dieſe Arbeiten auf Erſuchen der Verpflichteten und auf deren Koſten vornehmen, ſoweit nicht die Koſten der Durchführung der Maßnahmen von den Gemeinden ſelbſt übernommen werden. 8 Den mit der Ueberwachung und dem Vollzug der vor⸗ geſchriebenen Maßnahmen betrauten Perſonen iſt, ſofern ſHNinder-, Inlad und Knabenstieie I anualttat und preis unüibertrulten. —— 8 ſie ſich gehörig ausweiſen, das Betreten von Kellerräum⸗ lichkeiten zur Erfüllung ihrer Aufgabe bei Tage jederzeit zu geſtatten. Bevor ſie irgend welche Vertilgungsarbeiten vornehmen, haben ſie jedoch den Inhaber der Wohnung oder ſeinen Stellvertreter in Kenntnis zu ſetzen. 88. Weitere Anordnungen können durch das Großh. Be⸗ zirksamt getroffen werden; insbeſondere kann die Anord⸗ nung eines als beſonders wirkſam erprobten Vertilgungs⸗ mittels angeordnet werden. 8 9. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 87a P.⸗Str.⸗ G.⸗B. an Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, den 14. Januar 1911. Großh. Sezirksamt Abt. III Dr. Sauter. Beſchluß. Vorſtehende bezirkspolizeiliche Vorſchrift wird mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß ſämtliche Hauseigentümer und deren Stellvertreter darnach verpflichtet ſind, bis 1. Februar d. Js. die in ihren Räumlichkeiten(Kellern) überwinternden Schnaken bei Strafvermeiden zu vernichten. Seckenheim, den 25. Januar 1911. gürgermeiſteramt Volz. Koch. Haniung? Hanung; Ja. junges Kuhfleisch per Pfund 70 Pfg. zu haben bei 43 Karl Gruber, Metzger. 2 Knape& Würt's Iädchen Eukalyptus⸗ für kleineren Haushalt Menthol Bonbons 1 feat eee e N Usten lin n 5 Zu erfragen in d. Expedt. 30 Pfg. Alleinverkauf in der ds. Bl. Apotheke. Militär- Oerein Seckenheim. Am kommenden Jountag, den 29. Januar, abends 7 Uhr feiern wir im „Zähringer Hof“ das Geburtstagsfeſt SS. M. Kaiſer wilhelm. mit theatra⸗ liſchen Aufführungen und anſchließendem Festball. Die Kameraden nebſt Angehörige und Freunde werden hiermit zu zahlreichem Erſcheinen eingeladen. Vormittags findet Kirchenparade ſtatt. Antreten 9¼ Uhr. Orden und Ehrenzeichen ſind anzulegen. Der Vorſtand. Freiw. Sanitätskolonne Seckenbeim. Morgen abend 8½ Uhr im„Zähringer Hof“ D ersammlung wozu die Mitglieder freundl. eingeladen ſind. Der Kolonnenführer. Verein ehem. ler Seckenheim. Die Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers wird von unserem Verein am Sonntag, den 29. Januar in folgender Weise begangen:* Morgens 3% Uhr Zusammenkunft im Lokal, darauf Kirch- gang mit Musikbegleitung. Abends 7 Ubr im Saale„Zur Kapelle“ Festball. 14 Zu dieser Festlichkeit laden wir unsere w. Mitglieder, deren Familienangehörigen, sowie Freunde und Gönuer des Vereins zu zahlreichem Besuche ergebenst ein. — Vereinsabzeichen sind anzulegen. DER VvoRHSTA. 2 2 2 5* Die Stadtsparkasse in Ladenburg nimmt Einlagen entgegen bis 2u. ö 20.000 M.und verzinst solche zu 4 0 756 Johanna Fritz Schuhwaren en gros Mannheim 2, 8 Marktplatz. Ländl. Oreditverein SECKENHEIN Eingetragene Genossenschaft m. unbeschr. Haftpflicht. Wir ersuchen, die Sparbücher über Spareinlagen von Mittwoch, den 25. bis Mittwoch, den I. Februar, jeweils mittags von 12—4 Uhr behufs Beischreibung des Zinses beim Rechner vorzulegen und bemerken zugleich, dass diejenigen, welche in der genannten Zeit dies unterlassen, sich mit dem Vortrag ihrer Zinsen nach unseren Büchern zufrieden geben müssen. Seckenheim, den 24. Januar 1910. i Der Vorstand. en deètail Heidelberg Bergheimerstr. 3. en 30. Januar 1H.