Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der, Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. —...... Volk und Schule. Aus Lehrerkreiſen erhalten wir folgende Einſendung: Warum beteiligt ſich das Volk 0 wenig an den krörterungen über die Schule? Es iſt eine betrübende Erſcheinung, daß die Eltern ſich um die Schule und ihre Arbeit ſo wenig kümmern. Viele ſehen in der Schule zur eine Veranſtaltung, die ihnen die freie Verfügung iber ihre Kinder beeinträchtigt. Wenn es gilt, die Unter⸗ eichtszeit zu beſchränken, irgend einen Stein aus dem cher Schulbau auszubröckeln, da kann man die andbevölkerung mobil machen. Was iſt daran ſchuld? Politiſche Verhetzungen, wie ſie durch die ultra⸗ montanen Flugblätter geübt werden, haben einen gewiſſen Anteil an dem Mißtrauen gegenüber der Schule und den Lehrern. Aber die eigentliche Urſache liegt tiefer. Unſere Landbevölkerung weiß den großen Nutzen einer 1 Durchbildung noch nicht zu würdigen. Sie teht der Arbeit der Schule innerlich gleichgültig, wenn nicht feindlich gegenüber. Dieſe Intereſſenloſigkeit und Gegnerſchaft zu beſeitigen, wäre eine Hauptaufgabe. Sollen die Eltern Anteil nehmen an Erziehung und Unterricht, ſo müſſen ſie das richtige Bild haben von der Arbeit, die ein Lehrer leiſtet. Es werden bloß die Schulſtunden gezählt, von Vorbereitung auf den Unter⸗ richt, Verbeſſerung der Arbeiten wiſſen nur wenige. Da⸗ rum, weil wir Lehrer anſcheinend viel freie Zeit haben, nimmt der Großteil des Volkes unſere Arbeit zu wenig ernſt. Die Maſſe rechnet, wenn von unſerer Tätigkeit echen wird, nur die Gegenſtände Rechnen, Schreiben, eſen. Wenige wiſſen, daß unſere Hauptaufgabe eine Gewiſſeusſache iſt, die Jugend zu erziehen zu charakter⸗ leſten Menſchen. Höchſtens erblickt man noch im Lehrer den Ahnder für allerlei Vergehen, die die Jugend außer⸗ halb der Schule ſich zuſchulden kommen läßt. Dieſe Tatſachen ſind ſchon längſt bekannt, weshalb auch ſchon oft der Ruf erfolgte:„Ins Volk! Traget die Ideen der Volksbildung und der Volkserziehung auch in die Häuſer der Landleute! Zeigt ihnen, wie notwendig it wie nutzbringend heute eine gediegene Schulbildung Es iſt aber leichter geſagt, als getan. Viele ſehen 55 nur, was vor Augen if, und ſie vermögen nicht 95 Zukunft zu würdigen. Aber trotzdem dürfen wir ehrer den Mut nicht ſinken laſſen. Wohl tut die Zeit han ſelbſt das ihrige; ober das genügt nicht, um die ntwicklung aus dem Schneckentempo herauszureißen. f Wie ſteter Tropfen auch den härteſten Stein höhlt, in 55 auch andauernde Aufklärung ſchließlich Breſche E ie Feſtung von Vorurteilen, von Eigennutz und von inſichtsloſigkeit zu legen vermögen. Suchen wir Nicht⸗ 5 rer zu unſeren Konferenzen heranzuziehen. Allerdings lei es dann notwendig, daß auch etwas Gediegenes ge⸗ eiſtet wird, daß die zu behandelnden Themen auch dem alen etwas zu geben vermögen. Wer geht mit gutem n Beiſpiel voran und berichtet darüber? Ausgeſtaltung des Arbeitsnachweiſes in Vaden Der Arbeitsnachweis iſt ein wichtiger Beſtandteil den Arbeitsloſenfürſorge und ſeine möglichſt vollkommene Ausgeſtaltung iſt Vorausſetzun ö ſchei ü b altung g für die Entſcheidung über 5 e Frage des ob und wie der Arbeitsloſenver. lauf rung. Die Wirkſamkeit einer umfaſſenderen Arbeits⸗ Aueh arſorge ſteht im engſten Zuſammenhang mit dem au des Arbeitsnachweiſes. Hierauf war bei der am anal eder, 1909 vom Miniſterium des Innern ver⸗ 921 eten Beſprechung über Arbeitsloſenverſicherung hin⸗ weft worden. Ueber die Art und Weiſe, wie dieſer 25 ſolle ban des öffentlichen Arbeitsnachweiſes erfol⸗ 05 chweiſe hat inzwiſchen der Verband badiſcher Arbeits⸗ kerbe dem Miniſterium des Innern Vorſchläge un⸗ 14. Junn 45 dieſe Vorſchläge hat am Samstag den 85 1 des im Miniſterium des Innern unter dem eſprechung ſtattgefunden, an der Vertreter des Ver⸗ 85 8 Arbeitsnachweiſe, der Industrie, des verb 5 und der Landwirtſchaft, der Arbeitnehmer⸗ — än 1 8 der Kreiſe, ſowie die Vorſtände des Lan⸗ f 2 eamts, der Fabrikinſpektion und des Statiſti⸗ 5 andesamts teilnahmen. Eine eingehende Erör⸗ 5 ng 5 dabei über die Frage ſtatt, ob jetzt ſchon ſolledeſeh iche Regelung des Arbeitsnachweiſes erfolgen 150 In Uebereinſtimmung mit den Vorſchlägen des a war die große Mehrheit der erſchienenen Ver⸗ erſt ah er Anſicht, daß von einer ſolchen Regelung vor⸗ 9 nittachſeben, der weitere Ausbau vielmehr zunächſt der mit ade des Verbands und der einzelnen Anſtalten w entſprechender Unterſtützung durch Staat und Kreiſe Herrn Miniſters Freiherrn von Bodman eine Seckenheimer NMnzeiger, Jluesheimer Hnzeiger, nearhanser Zei Hmisblatt der Biirgermeisfer ämter Seckenheim, Ilvesheim, Heckarhansen und Edingen. ſchlägen von dem Verband und von den einzelnen An ſtalten zu ergreifenden Maßnahmen, wie Ausdehnung der Vermittelungstätigkeit auf alle gelernten und unge⸗ lernten Berufe im Handel, Gewerbe, Induſtrie, Land⸗ wirtſchaft und Haushalt, Errichtung neuer Anſtalten nach Bedarf, als Hauptſtellen mit hauptamtlicher Tätigkeit des Leiters, tunlichſter Zuſammenſchluß der örtlichen Stel⸗ lenvermittlung beim öffentlichen Arbeitsnachweis durch Anſchluß aller nichtöffentlichen Vereins- und Facharbeits⸗ nachweiſe, Reklame und Propaganda nach einheitlichen Grundſätzen in weitgehender Weiſe, Ausgeſtaltung der Lehrlingsvermittelung, Einrichtung von Fachabteilungen für einzelne Gewerbe v., wurden von der Verſamm— lung im großen und ganzen als zweckentſprechend und erwünſcht bezeichnet. Meinungsverſchiedenheiten traten begreiflicherweiſe hervor in der Beurteilung der nichl paritätiſchen Arbeitsnachweiſe, doch förderte die Aus⸗ ſprache auch hierüber gewiſſe Richtlinien, auf denen bei weiterer gedeihlichen Entwicklung der Arbeits vermittlung 1 ſich vielleicht ſpäter eine Einigung ermöglichen äßt. Wenn auch von einer geſetzlichen Regelung des Ar⸗ beitsnachweiſes vorerſt abgeſehen werden ſoll, ſo ſehen die Vorſchläge doch ſchon eine weitgehende Mitwirkung des Staates bei ſeinem Ausbau vor. Dieſer ſoll ſich er⸗ ſtrecken auf eine zweckentſprechende Durchführung des Stellenvermittlungsgeſetzes, auf Förderung der Arbeits- nachweisanſtalten durch die Beszirksverwaltungsbehörden, Erweiterung der Fahrpreisermäßigung für Reiſen an nachgewieſene Arbeitsſtätten, weſentliche Erhöhung des Staatszuſchuſſes, ſowie Regelung der Wanderarmenfür⸗ ſorge. Die Vorſchläge fanden die allgemeine Zuſtimmung der erſchienenen Vertreter; nur bezüglich der Wander⸗ armenfürſorge gingen die Anſichten über die Nützlichkeit und die Wege einer ſolchen Regelung, insbeſondere die Träger der Fürſorge und die Aufbringung der Koſten, auseinander. Nach den Vorſchlägen ſoll auch eine Mit⸗ wirkung der Kreiſe beim Ausbau des Arbeitsnachweiſes ſtattfinden; dieſe ſoll ſich aber nur auf die Gewährung von Zuſchüſſen zum Aufwand des Verbands und der einzelnen Anſtalten erſtrecken. Auch dieſen Vorſchlägen wurde zugeſtimmt. Nach fünfſtündiger Verhandlung konnte die befriedigend verlaufene Beſprechung mit Dan⸗ kesworten des Miniſters an die Erſchienenen für ihre Mitwirkung geſchloſſen werden. Das Miniſterium wird nunmehr in eine Prüfung darüber eintreten, welche Maßnahmen auf Grund der Beſprechung zu treffen ſind. Sparſamkeit der Dienſtboten. Die fleißigſten Kunden der deutſchen Sparkaſſen ſind die Dienſtmädchen. Kein Stand ſpart ſo eifrig und ſo viel als ſie. Nach einer Aufzeichnung für das Königreich Württemberg vom 31. Dezember 1899 hatten 37136 häusliche Dienſtmädchen, die 16,4 v. H. aller Einleger ausmachen, ein Guthaben von 36½ Millionen Mark in den württembergiſchen Sparkaſſen, und 19 458 in der Landwirtſchaft beſchäftigte, aber ebenfalls im Hauſe der Herrſchaft wohnende Dienſtmädchen hatten ein Guthaben von 7½ Millionen Mark. 99,7 v. H. aller in häuslichen Dienſten und 44,8 v. H. der in landwirtſchaftlichen Dien⸗ ſten ſtehenden Mädchen hatten Geld in der Sparkaſſe. Die Einlagen der erſteren betrugen im Durchſchnitt 545 Mk., die der letzteren 391 Mk. Wie klein erſcheint da⸗ gegen der Prozentſatz der Sparerinnen unter den Ver⸗ käuferinnen und Bureauangeſtellten, der genau 0,2 v. H. aller Einleger ausmacht! Die Geſamthöhe der Ein⸗ lagen der Dienſtboten war bis zum Jahre 1905 auf reich⸗ lich 43 Millionen Mk. angew. n. Auch im Groß⸗ herzogtum Baden entfällt der be weitem größte Pro⸗ zentſatz der Sparkaſſeneinleger auf die häuslichen Dienſte. Im Jahre 1902 machten 6128 Dienſtmädchen Neueinlagen im Betrage von 893 128 Mk. bei den badiſchen Spar⸗ kaſſen; 1906 war die Zahl der Einlegerinnen bereits auf 7069 geſtiegen, und ihre jährlichen Einzahlungen erreichten die Höhe von etwas über 1 Million Mk. Im Durchſchnitt betrug jede Einlage 146 Mk. Auch im Her⸗ zogtum Sachſen⸗Meiningen ſtehen die von weiblichen Dienſtboten gemachten Spareinlagen an erſter Stelle. Von den ſtädtiſchen Sparkaſſen iſt in erſter Linie Frank⸗ furt a. M. zu nennen, und zwar beſonders deshalb, weil dort eine ſehr intereſſante Feſtſtellung gemacht wurde. Es wurden nämlich zwei vollſtändig verſchiedene Be⸗ rufsgruppen, die Dienſtboten und die Beamten, herausge⸗ ſucht und einander gegenübergeſtellt, und wiederum tru⸗ gen die Dienſtmädchen den Sieg davon. Im Jahre 1906, für das dieſe Gegenüberſtellung ausgearbeitet wurde, wies bei der Gruppe der Dienſtboten mehr als die Hälfte Erſt⸗ einlagen bis zu 60 Mk. auf, bei der Gruppe der Beamten hingegen nur ein Drittel. Das durchſchnittliche Gut; Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. ee—— haben der Beamten iſt allerdings höher als das det Dienſt⸗ boten, es beläuft ſich auf 740 Mk., während das der Dienſtmädchen nur 382 beträgt. Der Grund hierfür wird aber darin geſehen, daß die Beamten die Sparkaſſe mehr als Depoſitenbank für ihre Gehälter benutzen, die ſie als⸗ dann wieder abheben, während die Guthaben der Dienſt⸗ 5 boten wirkliche Erſparniſſe ſind, die ſich immer mehr n anhäufen. Bereits im Jahre 1902 beſaßen 1375 Dienſt mädchen dort ein Geſamtguthaben von 399 242 Mk. under es hat ſich ſeitdem noch beträchtlich vermehrt, da dier Erſteinlagen mit jedem Jahr zunehmen. Die Beiſpiell aus anderen Städten, München, Hamburg, Straßburg und Metz, beſtätigen durchaus das in den oben mitge⸗ teilten Zahlen zum Ausdruck kommende günſtige Bild von der Sparkraft der Dienſtboten. Die Ermittlungen ſind ſehr lehrreich; denn ſie zeigen, daß es unter den minderbemittelten Volksklaſſen in Deutſchland keinen Stand gibt, in dem man ſo gut vorwärts kommen kann, wie als häuslicher Dienſtbote. i Vermiſchtes. Das Gefängnis der Generale. Die Stadt Kiew kann ſich, wie aus Petersburg geſchrieben wird, eines eigenartigen Vorzuges rühmen. Sie verfügt über ein Gefängnis, das im Gegenſatz zu anderen mit einer ſehr vornehmen Geſellſchaft gefüllt iſt. Der geringſte Mann, der hier eingeſperrt iſt, iſt Major. Es befinden ſich aber auch viele Generale und Angehörige des hohen Adels bis herauf zu den Fürſtengeſchlechtern dort. Die An⸗ nahme, daß man hier gleichſam ein Sondergefängnis für höher geſtellte Kreiſe ganz Ruf ands geſchaffen hätte, iſt aber falſch, es handelt ſich vielmehr nur um ſolche Inſaſſen, die bei der großen Senatorenreviſion, beſon⸗ ders bei der Reviſion des Senators Garin, ertappt wor⸗ den ſind. Um ſolche alſo, die bei den Intendanturen, bei Kriegslieferungen und bei ähnlichen militäriſchen Ein⸗ richtungen Millionen„verdient“, d. h. unterſchlagen ha⸗ ben. Da findet ſich ein Major, der zwar aus Feigheit ein Duell verweigerte, um nicht in den Krieg ziehen zu müſſen, der aber trotzdem als Intendant noch angeſtellt wurde und es verſtand, die Heeresverwaltung erheblich zu erleichtern. Er war einer der großartigſten Organi⸗ ſatoren des Schwindels. Alle Militärlieferanten lernten bei ihm das Betrügen. Er iſt der Major Rajnowski. Da iſt ferner der General Warinow, der früher in der Krim ſeine Meiſterſtreiche verübte. Ein wahrhaft„teu⸗ rer“ Offizier, denn er koſtete dem ruſſiſchen Staat nicht weniger als 7 Millionen Rubel, die er während der Kriegszeiten verdient hatte. Da ſind ferner Generale aus Moskau, aus Odeſſa, aus dem Priamurgebiet, aus dem Kaukaſus, zwei Oberſten von Leibregimentern, hohe Verwaltungsbeamte, Staatsräte und allerlei andere hohe Tiere, die jetzt in Beſchaulichkeit und Muße über die Art, wie man ſich Reichtümer erwirbt, nachdenken können. gwei Generale ferner ſtammen aus den alten fürſtlichen Familien Baruſſow und Sarkoi. Es ſind echte„Knjäſe“, die es mit ihrer fürſtlichen Würde für vereinbar hielten, in Kriegs- und Friedenszeiten alles Bewegliche zu ſteh⸗ len. Naturgemäß führen dieſe Herren ein heiteres und fröhliches Leben. Man hört ganz im Gegenſatz zu an⸗ deren ruſſiſchen Gefängniſſen, wo Jammern, Stöhnen und Peitſchenhiebe an der Tagesordnung ſind, Pfeifen und Lachen, und man erzählt ſich, daß Kartenſpiel an der Tages⸗ und Nachtordnung iſt, daß ein großer Saal ſogar zum Kaſino der Unterſuchungsgefangenen„um gearbeitet“ worden iſt, und daß der Gefängnisdirekton ſehr beglückt iſt, wenn einer der Deliquenten ihn einer Anſprache würdigt. Es kommen in letzter Zeit auch merk würdig viel Bahnſendungen an, große Kiſten, auf denen ein Glas aufgemalt iſt und die Inſchrift ſteht:„Vorſicht! Zerbrechlich!“ Man kann daraus erſehen, mit welcher Sorgfalt das Mütterchen Rußlands auch für ſeine Ge⸗⸗ fangenen ſorgen kann, wenn es will. Ein„Gefängnis der Generale“ iſt und bleibt aber für alle Zeiten eine ruſſiſche Errungenſchaft. 8 i 3 Ein neuer Wilheem Tell. Die Newyorker Staats. zeitung bringt folgende Geſchichte, die ſich in Kalifor⸗ nien zugetragen hat: In dem Orte Clifton plünderten drei Räuber einen Laden, feſſelten einen darin beſchäf⸗ tigten Verkäufer an Händen und Füßen und ſuchten dann das Weite. An einer mehrere Kilometer von Clif- ton gelegenen Stelle ſtellten ſich vier Knaben, die ſich auf der Kaninchenjagd befanden, den Räubern mit ihren Gewehren entgegen. Drei von den Knaben wurden je⸗ doch von den Räubern gefangen genommen und ge⸗ zwungen, die Beute acht Meilen weit fortzuſchleppen. Der vierte Knabe lief nach Beiſtand, und als darauf eine bewaffnete Mannſchaft herbeieilte, hielten die Räuber die Knaben als Schild vor ſich, um ſich gegen die Schüſſe der Verfolger zu ſchützen. Der Vater eines der gefangenen W knaben wagte auf die Gefahr hin, ſeinen eigenen Sohn zu erſchießen, einen Schuß auf den betreffenden Räuber und tötete dieſen auf der Stelle, ohne ſeinen Sohn zu rletzen. Die beiden anderen Räuber ließen ſich dann kntwaffnen und gefangen nehmen. 0 Der verkaufte Kopf. Im Zillertale wurde jüngſt An Mann namens Rieſer ohne Kopf begraben. Rieſer hatte ſeinen abnorm großen Kopf bei Lebzeiten einem HGelehrten für 1500 Kronen verkauft, und dieſer Handel iſt jetzt beim Tode des Mannes perfekt geworden. Auszug aus dem Standesregiſter der Gemeinde Seckenheim für den Monat Dezember 1910. Verkündete: Wilhelm Simon Greulich, Lehrer von Marbach und Margareta Frida Reuther, ohne Beruf, von hier. Peter Weier, Bahnarbeiter in Plankſtadt und Anna Chriſtina Hartmann, Dienſtmagd in Seckenheim. Getraut'e: Landwirt Guſtav Frey und Suſanna Volz, ohne Beruf, beide von hier. Maurer Wilhelm Walter von Wallſtadt und Katharina Volk, ohne Beruf, von hier. 7. Fabrikarbeiter Friedrich Engelhardt von Plankſtadt u. gl. Anna Eliſabetha Link, Fabrikarbeiterin, von hier. M Cigarrenmacher Johann Kettner und Maria Volk, ohne Fe Beruf, beide von hier. Ne Töpfer Adam gen. Chriſtian Winkler und Dienſtmagd Eliſabetha Volk, beide von hier. 5 Geborene: Wilhelm Joſef, S. d. Rangierers Wilhelm Ludwig Keller u. d. E. Maria Luiſa geb Kollmar. Karl Alfred, S. d. Landwirts Friedrich Wilhelm Söllner u. d. E. Suſanna geb. Karl. Richard, S. d. Töpfers Stephan Schnabel u. d. E. Margareta geb. Otto. Luiſe, T. d. Töpfers Karl Alexander Herdt u. d. E. Margareta geb. Pfliegensdörfer. Suſanna Luiſe, T. d. Landwirts Johann Georg Sturm 1. igene Reparatur- werkstätte 90 8. Erwin Paul, S. d. Kammerdieners Heinrich Paul. Bliſchke u. d. E. Eva Katharina geb. Heidenreich. 8. Heinrich Wilhelm, S. d. Bäckermeiſters Wilhelm Friedrich Geiger u. d. E. Katharina geb. Edmeier. 9. Theodor, S. d. Taglöhners Johann Adam Theurer u. d. E. Anna geb. Müller. 12. Frida, T. d. Bahnarbeiters Georg Philipp Möll u. d. E. Eva Eliſabeth geb Schmitt. 12. Frida, T. d. Sattlers Heinrich Appel u. d. E. Luiſe, geb. Lend. 15. Kurt Guſtav Adolf, S. d. Färbers Guſtav Bade u. d. E. Ida geb. Bau 16. Franz Albert, S. d. Maurers Georg Fuchs u. d. E. Katharina geb. Eiſenhauer. 20. Oskar, S. d. Landwirts Johann Georg Frey u. d. E⸗ Eva geb. Dehouſt. 21. Emil Ludwig, S. d. Bohrers Mathäus Wohlfahrt u. d. E. Eliſabetha geb. Kohl. 25. Georg Ignaz, S. d. Fabrikarbeiters Georg Mayer u. d. E. Marie geb Bertelshofer. 25. Suſanna, T. d. Taglöhners Georg Friedrich Volz u. d. E. Katharina geb. Freund. 25. Luiſe, T. d. Landwirts Wilhelm Bühler u. d. E. Suſanna geb. Seitz. 25. Suſanna Luiſe, T. d. Gipſers Jakob Klumb u. d. E. Anna geb. Volz. 26. Luiſe, T. d. Güterarbeiters Georg Jakob Marzenell u. d. E. Anna Barbara geb. Seitz. 27. Emma, T. d. Kiſtenmachers Engelbert Bruckert u. d. E. Katharina geb. Arnold. 29. Barbara, T. d. Kappenmachers Johann Adolf Krämer u. d. E. Barbara geb. Wolf. 29. Berta, T. d. Schreiners Auguſt Seitz u. d. E. Suſanna geb. Sturm. 30. Georg, S. d. Kranenfühers Joſef Kegel u. d. E. Anna geb. Kreutzer. Geſtorbene: 29. Totgeborener Knabe des Landwirts Georg Klumb u. d. E. Maria geb. Bühler. In der Zeit vom 3. bis 14. Dezember 1910 Katharina Zwingenberger geb. Ruf, E. d. Tünchers Georg Zwingenberger, 28 Jahre alt. Geſchäftliches. Die Firma Hermann Schmoller und Co. Mann⸗ heim beginnt am Montag den 30. Januar mit ihrem Sonderverkauf die„Weiße Woche“. Die bekannt alljährlich nur einmal wiederkehrende Kaufgelegenheit, die ſich bei der geſamten Damenwelt einer ganz beſonderen Beliebtheit erfreut, wird in dieſem Jahre hervorragende Vorteile bieten. Schon vor Monaten waren die Einkäufer der Firma an den entſprechenden Induſtrieplätzen des In⸗ und Auslan⸗ des, um große Warenpoſten beſonders vorteilhaft für dieſen Sonderverkauf zu erſtehen. N Speziell die Abteilungen Tiſch, Bett und Leibwäſche, Leinen und Baumwollwaren, Gardinen, Spitzen und Stickereien und Haushalt ꝛc. werden ganz beſonders vorteil⸗ hafte Angebote bringen. Keine Hausfrau, kein Penſtonat, kein Hotel ſollte dieſe Gelegenheit für Neuanſchaffungen oder Ergänzungen der Vorräte unbenützt vorübergehen laſſen. Die Waren ſind in feſtlich dekoriertem Hauſe überſichtlich ausgelegt. Der Verſand nach auswärts erfolgt prompt. Sehr zu empfehlen iſt es für den Einkauf, auch die Vormittags⸗ ſtunden zu benützen, da bekanntlich der Andrang in den Nachmittagsſtunden ein ganz enormer iſt. Redaktion, Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenheim ! * 2 2 5 Syieler Bingong ade 75 g E ZSajson-Weuheiten& 9on Hleidensloffen, Damen- u. Hinder-Hontektion, Baumwolſibaren, Putz-, Peibiboren u. Wasche Spell. Hblellung: Gardinen, Teppiche und Beiten. Blilige Pnoise Gul Bedienung/ Louis handouer, Mannheim L Brefles tn. OJ. I.— Küchenſchraukſpiken neh. Ba. wenn Sorten Schuhwaren; Sie gewinnen dadurch die feſte lleberzeugung, daß Sie bei mir nicht nur billig bedient werden, ſondern auch ein elegantes und tadellos ſitzendes Schuhwerk erhalten.:::: Schuhwarenhaus Heinr. Weickum 2: Seckenheim:: Hauptstrasse 1s; Oeffentliche Aufforderung. Die Anmeldung zur Stammrolle betr. In Gemäßheit 8 25 der Wehrordnung werden die Militärpflichtigen, welche bei dem Erſatzgeſchäft des Jahres 1911 meldepflichtig ſind, aufgefordert, ſich zur Stammrolle nzumelden. 5 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet: a) alle Deutſche, welche im Jahre 1911 das 20. Lebens⸗ jahr zurücklegen, alſo im Jahre 1891 geboren ſind; b) alle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienſt⸗ pflicht noch nicht endgiltig durch Ausſchließung, Ausmuſterung, Ueberweiſung zum Landſturm, zur Erſatz⸗Reſerve, oder Marine⸗Erſatzreſerve, oder durch Aushebung für einen Truppen⸗ oder Marine⸗ teil entſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatz⸗ behörden von der Anmeldung ausdrücklich entbunden oder über das Jahr 1911 hinaus zurückgeſtellt wurden. i 2. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderat des⸗ jenigen Ortes, an dem der Militärpflichtige ſeinen dauernden Aufenthalt hat. Hat er keinen dauern⸗ den Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines in⸗ ländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder, wenn auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Eltern geſchehen. 3. Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, an dem er ſich nach Ziffer 2 zu melden hat, zeitig abweſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗, Brot⸗ oder Fabrikherren die Verpflichtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung hat vom 15. Jaunar bis 1. Februar zu geſchehen, ſie ſoll enthalten: Familien⸗ und Vorname des Pflichtigen, deſſen Geburtsort, Geburtsjahr und Tag. Aufenthaltsort, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob dieſe noch leben oder tot find. Sofern die Anmeldung nicht am Geburtsort erfolgt, iſt ein Geburtszeuguis vor⸗ zulegen. Bei wiederholter Anmeldung müſſen die Loſungsſcheine vorgelegt werden. Wer die vorgeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Seckenheim, 4. Januar 1911. Gemeinderat: Volz. Schmitt. potheken⸗ u. Immobilienvermittlung, u. und Oerkauf von Grundstücken. Georg Röser. Badeeinrichtungen, Privat-Tanzinstitut E. Trautmann MANNHEIM. Zu meinem am 18. April im „Reichsadler“ beginnenden TANZ K URSUS können noch Anmeldungen gemacht werden. Einem ferneren Wohlwollen entgegensehend zeichne Hochachtend E. Trautmann, Berufstanzlehrer. sorg Twingenberger Spenglermeister und installateur SECKENHEIM empfiehlt sich zur Ausführung von Installations arbeiten jeder Art, speziell: 687 Klosetts mit Wasserspülung, Hausentwässerungen. Prompte u. fachmännische Bedienung E Hdnfung! Hchifung! Ja. junges Kuhfleisch per Pfund 70 Pfg. zu haben bei 15 Karl Gruber, Metzger. Städt. Sparkasse Schwgtzingen mit Gemeindebürgschaft. Sämtliche Einlagen werden . zu 3, Proz. verzinst. Militar-OUerein Seckenheim. Am kommenden Sonntag, den 29. Januar, abends 7 Uhr feiern wir im „Zähringer Hof“ das Geburtstagsfeſt 8. M. Kaiſer Wilhelm ll. mit theatra⸗ liſchen Aufführungen und anſchließendem Festball. Die Kameraden nebſt Angehörige und Freunde werden hiermit zu zahlreichem Erſcheinen eingeladen. Vormittags findet Kirchenparade ſtatt. Antreten 9½ Uhr. Orden und Ehrenzeichen ſind anzulegen. Der Vorſtand. Verein ehem. lle Seckenheim. Die Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers wird von unserem Verein am Sonntag, den 29. Januar in folgender Weise begangen: Morgens/ Uhr Zusammenkunft im Lokal, darauf Klrch- gang mit Musikbegleitung. Abends 7 Uhr im Saale„Zur Kapelle“ Festball. Zu dieser Festlichkeit laden wir unsere w. Mitglieder, deren Familienangehörigen, sowie Freunde und Gönner des Vereins zu zahlreichem Besuche ergebenst ein. Vereinsabzeichen sind anzulegen. DER VORSTAND. Geſang⸗Uerein„ängerkund- Liederkranz“. Fonuntag, den 29. Januar, nachmittags ½8 Uhr findet im Lokal„Zur Roſe“ unſere E Gteheral-Fersanmlung ſtatt, wozu die aktiven, ſowie paſſiven Mitglieder mit der Bitte um zahlreiches Erſcheinen höfl. erſucht werden. Tagesordnung: 1. Kaſſenbericht 2. Geſchäftsbericht 3. Neuwahl 4. Verſchiedenes. Gefütterte Loden joppen für Herren und Knaben empfiehlt billigst. Emil Werber.